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42 Moralische Kompetenz

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alpsychologische und das kognitiv-entwicklungspsychologische. Auf der Grundlagedieses zweiten Modells werden Fördermaßnahmen beschrieben, die zur Steigerungder moralischen <strong>Kompetenz</strong> von Schülern beitragen können. Abschließend wird dieFrage der Dringlichkeit der Moralerziehung diskutiert.2 Wasist unter moralischer <strong>Kompetenz</strong> zu verstehen?Was moralische <strong>Kompetenz</strong> darstellt, wird imFolgenden sowohl aus einer positivenPerspektive (Was bedeutet es, moralische <strong>Kompetenz</strong> zu zeigen?) als auch aus einernegativen Perspektive (Was bedeutet es, moralische <strong>Kompetenz</strong> vermissen zu lassen?)analysiert.Was bedeutet es,moralische<strong>Kompetenz</strong> zu zeigen?Unter <strong>Kompetenz</strong> versteht manallgemeindie Verfügbarkeit von Handlungsmustern,die darauf abgestimmt sind, Anforderungen und Probleme in der Umwelt zu bewältigen(Bronson, 1974). In verschiedenen kognitiven Theorien wird der Begriff der<strong>Kompetenz</strong> dem Begriff der Performanz gegenübergestellt. Für die Realisierung derProblembewältigung spielen als Performanzfaktoren neben Situations- oder Umweltbedingungenauch Motivationsfaktoren und Fähigkeiten sowie Strategien derHandlungsregulation und Handlungskontrolle eine wichtige Rolle (z.B. Fähigkeitenzum Belohnungsaufschub oder zur Abschirmung gegen konkurrierende Handlungsimpulsesowie die beharrliche Zielverfolgung; Kohlberg & Candee, 1984; Kuhl,1983). Der Kontrast zwischen <strong>Kompetenz</strong> und Performanz verweist auf möglicheDiskrepanzen zwischen Denken und Handeln (z.B. trotz einer kritischen kognitivenEinstellung indifferentes Handeln).Unter sozialer <strong>Kompetenz</strong> kann man die Verfügbarkeit von kognitiven Fertigkeitenund Handlungsmustern verstehen, die einen für alle befriedigenden Austauschzwischen Sozialpartnern ermöglichen. Einen Teilbereich dieser sozialen <strong>Kompetenz</strong>stellt diemoralische <strong>Kompetenz</strong> dar.Teil IIIFrieden gestaltenDEFINITION<strong>Moralische</strong> <strong>Kompetenz</strong> bezeichnet die Verfügbarkeit von kognitiven Strukturen,emotionalen Reaktionsmustern und motivationalen Dispositionen, die die Lösungzwischenmenschlicher Probleme auf der Basis moralischer Normen undethischer Begründungen ermöglichen.Ethisches Verhalten. Der kategorische Imperativ von Kant (1994) bzw. damit verwandtephilosophische Ansätze der Gerechtigkeit wie der von Rawls (1977) stelleneine wichtige Grundlage der Moraldar, wie im Folgenden ausgeführt wird.Die Antwort auf die Frage, was ethisches Verhalten darstellt, folgt dem 1786formulierten moralischen Prinzip von Kant: „Der kategorische Imperativ ist alsoWas ist unter moralischer<strong>Kompetenz</strong> zu verstehen? 569

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