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streifzüge eines deutschen baumeisters im modernen hellas

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Abb. 14 l Größere PergolaMan beachte die Verwendung von Eisen als Trager der RebenSäulen sind „Architekt Urformen". Audi das Umrahmen von Fenstern und Türenoder die Betonung der Hausecken mit weißer Farbe, ein bescheidener Dachüberstandoder ein Gurtges<strong>im</strong>s, „Mönch und Nonne" t die Gliederung <strong>eines</strong> Balkongeländers undähnliches können „ Architekt Urformen" sein, deren Verwendung viel Takt erfordertund die, wenn sie traditionell gebunden und taktvoll verwendet sind, trotz spartanischerEinfachheit einem Bauwerke künstlerische Weihe geben und die, wenn sie vonkunsfgewerblerisch „entwerfenden Künstlern" mißbraucht oder durch Neuerfindungenersetzt werden, das Bauwerk der Gefahr rettungsloser Verkitschung ausliefern,Direktor Coste deutet in seinem kurzen Schriftsatz an, daß auch griechische Architekten,wo sie „künstlerisch" wirken wollen, mit den „Architekturformen" ebensosündhaft wirtschaften wie die Baumeister der Berliner Gründerzeit (1860—1960).Griechenland ist auch heute noch überwiegendein Agrarstaat. Es gibt infolgedessennur wenige größere Städte, unddie neu angesiedelte Industrie hat steh <strong>im</strong>Piräus und in der Nähe Athens konzentriert.Auf den Inseln hat sich das Leben inseiner Einfachheit noch g-anz erhalten,und die Bauten bezeugen überall Anspruchslosigkeitund Zurückhaltung. Nurbei den öffentlichen Bauten, Leuchttürmen(Abb. 13), Rathäusern (Abb. 10 und 11) undKirchen, sind etwas anspruchsvollere Architekturformenverwendet.Auffallend ist die gute Farbengebungfast aller Bauten, Mit ihren hellen Tönenvon gelb, rot und rosa mit weiß abgesetztenFenstern und Traufen s'ehen sieausgezeichnet in der ernsten und strengenLandschaft, die H<strong>im</strong>mel und Meer überallfestlich umrahmen.Viele der hier wiedergegebenen Bautensind nicht älter als 20 Jahre, keiner älterals 100 Jahre. Ein Beweis dafür, welchgute handwerkliche Überlieferung auf diesenabgeschlossenen Inseln selbst heute nochherrscht.Auch Athen war bis vor zwanzig Jahrennoch eine Stadt mit einfachen und unauffälligenBauten, Gelegentlich der Aufstellungdes neuen Bebauungsplans konnteLudwig Hoffmann noch diese Feststellungmachen. Heute hat sich das Bild leidergeändert. Athen mit Piräus ist sozusagenüber Nacht eine Großstadt geworden, diebald eine Million Einwohner haben wird.Die zahllosen dort errichteten Neubautenerinnern in ihrem Ausdruck peinlich andie Berliner Bauten aus der Gründerzeit.Nur einige Arbeiterkolonien machen einenbesseren Eindruck. Soweit ich feststellenkonnte, waren gerade sie nicht von Architekten,sondern von Bauunternehmerngebaut. Man hat sie als einfache Nutzbautenunter Fortlassung aller Romantikund unter Verzicht auf alle überflüssigenArchitektur- und Seh muck formen errichtet,und es ist dabei ein durchaus befriedigenderGesamteindruck entstanden.Würde man noch für geeignete Bepflanzungsorgen, so könnte das Bild mitden Jahren sogar freundlich werden. Leidersind dazu gar keine Anstalten getroffen.Wie der ganze Süden« so le'det auchAthen unter einer entsetzlichen Wassernot,und so lange die Menschen in den neuenQuartieren stundenlang nach Wasser „anstehen"müssen, ist natürlich an Pflanzungen,die viel Wasser verbrauchen, nicht zudenken.Roderich CosteDirektor der Gewerbeschute in Lixouri(Griechenland)All

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