13.07.2015 Aufrufe

jahresbericht 2012 - Biologische Psychiatrie - Medizinische ...

jahresbericht 2012 - Biologische Psychiatrie - Medizinische ...

jahresbericht 2012 - Biologische Psychiatrie - Medizinische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

204.4 CliniClownsIm Mai 2007 haben die CliniClowns erstmals eine Probevisite in der Universitätsklinik für<strong>Psychiatrie</strong> und Psychotherapie durchgeführt – und damit ein neues, spannendes Kapitel in derGeschichte der CliniClowns begonnen.Anfangs begegneten uns die PatientInnen reserviert und zurückhaltend. Doch sehr baldbegannen sie auf die Besuche der Clowns freudig zu warten und ihre humorvolle Zuwendunganzuerkennen. Ein kleiner Zaubertrick, ein Luftballontier, ein bisschen Musik – Eisbrecher imUmgang mit Menschen, denen die Clowns mit besonderer Sensibilität entgegenkommenmüssen. Behutsam wird ein Vertrauensverhältnis entwickelt, mit viel Einfühlungsvermögen dieSeele zum Lächeln gebracht. Wenn die PatientInnen zum Abschied sagen: Danke dass Sie dawaren – dann haben die CliniClowns ihr Ziel erreicht.Immer mehr Ergebnisse aus dem Bereich der Psychoneuroimmunologie weisen eindeutig aufgegenseitige Beeinflussung der Psyche auf den Körper und umgekehrt hin. Das Leitbild, dashinter der Idee „Lachen als Therapie“ steht, ist das Wahrnehmen des Menschen als Einheit vonKörper, Geist und Seele.Nach Jahrzehnte langer Arbeit sind die CliniClowns schon fixer Teil im institutionalisiertenGesundheitswesen geworden und haben neben den Patienten auch auf Angehörige undKlinikpersonal sehr positive Auswirkung.Die CliniClowns verfügen über ein großes Repertoire an verbaler und nonverbalerKommunikation. Ein Know-how aus den unterschiedlichen Bereichen steht ihnen dabei zurVerfügung, das in Weiterbildungsseminaren ausgetauscht und laufend weiterentwickelt wird.Und nicht zuletzt greifen sie auf ihr wichtigstes Potential zurück: auf die Kreativität.Um die Jahrhundertwende hat Sigmund Freud die reinigende Funktion des Humors für diePsyche erkannt. Im Spiel mit dem Clown kommt heute ein weiterer Aspekt hinzu: der Aspektdes Lachens. Lachen macht es möglich, Distanz zu Krankheit und Schmerz zu gewinnen, einPhänomen, auf das auch der Österreicher, Viktor Frankl, Begründer der Existenzanalyse, inseiner Therapieform hinweist.Nicht nur die Seele, auch der Körper reagiert auf das Lachen.Durch intensive Lachatmung wird die Lunge reichlich mit Sauerstoff versorgt. Dadurch ergibtsich ein reinigender Effekt für die Inhaltsstoffe des Blutes, und die intensivierte Atmungbewirkt ein Absinken des Herzrhythmus, eine Verringerung des Blutdrucks und schließlicheine Entspannung der gesamten Muskulatur. Lachen hat sich auch als ein wirksames Mittel fürStressabbau im Allgemeinen und Herzbeschwerden, Kopfschmerzen und chronische Angst imBesonderen erwiesen. Andererseits werden sämtliche Körpersysteme beruhigt, wenn über dasLächeln positive Emotionen hervorgerufen werden.Je nach Situation, Ansprechbarkeit und Tagesverfassung wird auf die PatientInnen individuelleingegangen. Die Visite wird sehr individuell gestaltet und selbstverständlich wird von denClowns darauf Rücksicht genommen, dass es zu keiner „Zwangsbeglückung“ der PatientInnenkommt. Fachspezifische Fortbildung, supervidierendes Coaching, Empathie einem krankenMenschen gegenüber, sowie Sensibilität und Geduld sind grundlegende Voraussetzungen fürkompetente Arbeit der CliniClowns mit den Menschen. Im Bereich der <strong>Psychiatrie</strong> zu arbeitenist sicher die sensibelste Aufgabe für CliniClowns.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!