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Download Begleittext - Studentendorf Berlin Schlachtensee eG

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50 JahreStudentisches Leben in <strong>Schlachtensee</strong>Das <strong>Studentendorf</strong> als Gartendenkmal – Planung und Wirklichkeit„Ich bin damals im Winter auf den Schornstein gestiegen und habe von da oben Fotos gemacht. DaSchnee lag, sah man, wunderbar organisch gewachsen, die Verkehrsströme zwischen den Häusern. Ichhabe gedacht, welch eine Chance für den Gartenarchitekten, der uns fürs Frühjahr avisiert war! Der siehtja genau, wie die Wege laufen und muss nur leichte Korrekturen machen, damit man nicht zu dicht andie Fenster kommt. Und im Frühjahr kam dann ein Professor Mattern aus Kassel, der hatte an seinemgrünen Tisch entworfen wie man Rechtecke irgendwie verbindet. Da war keinerlei Organisches mehrdrin, sondern ich musste also wie ein Blitz zuerst rechts, dann kurz links zurück und dann wieder rechtsrum – also eine völlig idiotische Wegeführung, die da durch diesen Professor hergestellt wurde.“(Lifka W., Dorfbewohner WS 59/60 - WS 60/61 und WS 61/62 - SS 63, Haus 9)Die Studenten hielten sich in vielen Fällen nicht an die strenge Wegeführung der Matternschen Planung,in der Folge entstanden zahlreiche Trampelpfade durch die frisch angepflanzten Grünflächen. Einigedieser Trampelpfade wurden in den 1970ern befestigt. Während es sich bei den Originalwegebelägenaus den späten 1950er beziehungsweise frühen 1960er Jahren um Betonplatten mit einem Kieselwaschbetonvorsatzhandelt, wurde bei den nachträglich befestigten Wegen graues Betonpflaster (Doppel-T-Steine, sogenannte „Knochen“) verwendet. Dadurch wurden jedoch beileibe nicht alle Trampelpfadebeseitigt.Dazu Auszüge aus dem heutigen Gartenpflegewerk von Dr.-Ing. Uwe Neumann, Freier Garten- undLandschaftsarchitekt BDLADie von Hermann Mattern geplante Freiraumgestaltung des 1957 bis 1964 entstandenen <strong>Studentendorf</strong>es<strong>Schlachtensee</strong> stellt in ihrem Zusammenspiel von Gebäuden und Park ein herausragendes Beispielder Gartenarchitektur der Nachkriegsmoderne dar. [...]Parallel zur Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude wird auch der Freiraum denkmalgerechtwiederhergestellt, unter Berücksichtigung heutiger bzw. durch die Nutzung sich abzeichnenderAnsprüche, wie sie sich z.B. in den „Trampelpfaden“ dokumentieren, und unter Einbeziehung undAnpassung der Anlagenteile, die erst in der Nach-Mattern-Ära hinzukamen. [...]Die Trampelpfade sollen eine neue Befestigung erhalten, die sich besser in das Gesamtbild einpassen,sich dabei aber deutlich von den ursprünglichen Wegen absetzen [...]. Als Material sind sandgestrahlteBetonplatten mit einem Splittvorsatz (Granit) im Format 40 x 100 x 12 cm vorgesehen.Hermann Mattern,Plan der Außenanlage <strong>Studentendorf</strong> <strong>Schlachtensee</strong>Technische Universität <strong>Berlin</strong>, Architekturmuseum in derUniversitätsbibliothek, Inv: 24858

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