IM GESPRÄCHBilder: zvgFAMILIENTRADITION UND SCHWEIZER QUALITÄT SEIT ÜBER 100 JAHREN!«Wir müssen uns in einem hartumkämpften Markt bestätigen»Die Huwa in Gontenschwil baut Waschmaschinen der Sonderklasse. Die Haushalt- undIndustriemodelle sind bekannt für ihre lange Lebensdauer, mindestens zwanzig Jahre sollso ein Gerät halten. Das Kleinunternehmen stellt sämtliche Teile selber her; vieles geschiehtnoch in Handarbeit. Die <strong>EDU</strong> im Gespräch mit Samuel Hunziker, Geschäftsführerder R. Hunziker AG.<strong>EDU</strong>-Standpunkt – Oktober 20138«<strong>EDU</strong>-Standpunkt»: Sie führen einensehr erfolgreichen Kleinbetrieb. Wiekam es dazu?Samuel Hunziker: Die Huwa Waschmaschinenfabrikwurde 1911 von meinemGrossvater gegründet und ist somitbereits über 100 Jahre auf dem Markt.Nach meinem Grossvater haben meinOnkel, meine Tante und mein Vater dieFirma in der zweiten Generation weitergeführt.Per 1.1.2011 durften meine Frauund ich die Firma in der dritten Generationübernehmen. Wir stellen unter demheutigen Namen, R. Hunziker AG, Huwa-Waschmaschinenfabrik Waschmaschinenin 100-prozentiger <strong>Schweiz</strong>er Qualitäther. Insgesamt arbeiten 15 Voll- undTeilzeitangestellte in unserem Hauptsitzin Gontenschwil AG. In der Westschweiz(Kt. Freiburg) betreiben wir ebenfalls eineVerkaufs- und Servicestelle.Was zeichnet Ihre Produkte aus?Die Langlebigkeit ist sicher das Hauptmerkmalunserer Waschmaschinen undWäschetrockner. Unser Trumpf sind unseremotivierten Mitarbeiter, welche mitihrem Know-how (wissen wie) unsereProdukte stets weiterentwickeln. Gepaartmit einer stetigen Innovations-Strategiekonnten wir die seit je her gute Qualitätauf die heutige Zuverlässigkeit und Dauerhaftigkeitausbauen. Ein nicht zu unterschätzenderVorteil ist die Tatsache, dasswir sämtliche Teile für unsere Produkteselber in unseren Werkstätten herstellen.Unsere Huwa eDeluxe 70 ist die sparsamstebodenbefestigte Waschmaschine derWelt!Das wirtschaftliche Umfeld ist härtergeworden. Welches sind Ihre grösstenHerausforderungen?Wir müssen dem Kunden aufzeigen, dassbessere Qualität auch ihren Preis hat. DenMehrpreis, welchen man für unsere Maschinenbezahlt, wird durch die längereLebensdauer mehr als nur ausgeglichen.Dass wir durch unsere Produktion vorOrt Arbeitsplätze schaffen und erhaltenist ein weiteres Argument, das Kundenüberzeugen müsste. Ausserdem garantierenwir, dass Ersatzteile während 40 Jahrenerhältlich sind, was ein weiterer nichtzu unterschätzender Vorteil ist. UnsereFirma existiert bereits seit über 100 Jahren,was zwar in der Geschäftswelt nochkeine Ewigkeit bedeutet, doch wir sindstolz darauf.Können Sie sich als bekennender Christimmer an die Gebote Gottes halten,oder gehen Sie auch Kompromisse ein?Jeden Tag müssen wir uns von Gott neustärken lassen. Dank Seinem Segen darfsich die Firma Huwa erfolgreich in einemumkämpften Marktumfeld behaupten.Wer als Christ ein Geschäft führt, kannseine Alltagssorgen getrost IHM hinlegen,denn ER hilft uns unsere Arbeit ehrlichauszuführen.Samuel Hunziker, Jahrg. 1977,sehr glücklich verheiratet mitSarah, 1 Sohn (Jan Fabio 1 ½J.) Lehre als Maschinenmechaniker,Handelsschule, diverseVerkaufsschulungen und KurseSeit 1.1.2011 Geschäftsführerder R. Hunziker AG zusammenmit Ehefrau Sarah HunzikerVielseitiges Aufgabengebiet alsGeschäftsleiter in Forschungund Entwicklung der neuenWaschmaschinen, Einkauf, Ersatzteile,Verkauf usw.
IM GESPRÄCHSie erleben also Gottes Führung auch imGeschäftsleben?Tagtäglich darf ich auch da Gottes Führungund Gegenwart erleben. Manchmalgeht es aber auch in eine andere Richtung,als man es sich vorgestellt hat.Wie kam es zu diesem Bericht des «Kassensturzes»von SRF über Ihre Firma?Uns berichtete seinerzeit eine Hausfrau,dass ihre Huwa-Waschmaschine viel mehrLärm als üblich mache. Einer unsererMonteure fand heraus, dass das Trommelkreuzeinen Materialfehler aufwies.Da diese Reparatur nicht vor Ort erledigtwerden konnte, nahmen wir die Maschinezurück ins Werk. Drei Tage später konntenwir die revidierte Maschine wieder beiunserer Kundin installieren.Sie unterschlagen etwas: die Reparaturhaben Sie bei dieser 11-jährigen Maschinegratis durchgeführt – ist das normal?Nein, ist es nicht. Es war ein speziellerFall. Der Schaden hätte nicht passierendürfen, denn es handelte sich um einenMaterialfehler. Deshalb haben wir entschieden,die Kosten für die Reparaturnicht einzufordern.Wie setzt sich Ihre Kundschaft zusammenund wie ist die Zusammenarbeitmit diesen?Wir haben sehr viele Privatkunden, darunterauch Christen. Wir dürfen aber auchverschiedene christliche Institutionen zuunserer treuen Kundschaft zählen. Mankann nicht generell sagen, dass die Zusammenarbeitmit Christen einfacher ist.Im Grossen und Ganzen können wir unsnicht beklagen, obwohl wir von Christenauch schon enttäuscht worden sind.<strong>EDU</strong>-AnlassBesichtigung Firma R. Hunziker AG(Huwa) – WaschmaschinenMi, 16.10. 16 h, Zetzwilerstr. 694,CH-5728 GontenschwilAnmeldung an: sekretariat-aargau@edu-schweiz.ch oder 079 435 36 40Welches sind Ihre grössten Herausforderungenin den nächsten Monaten?Wir müssen uns Tag für Tag in einem hartumkämpften Markt bestätigen, und ichhoffe, dass wir immer rechtzeitig spüren,in welche Richtung es geht. Für einenKleinbetrieb wie wir es sind, ist es enormwichtig, dass wir unsere Ressourcen richtigeinsetzen, damit wir gegenüber unserenMitbewerbern immer einen Schrittvoraus sein können. Natürlich ist unseroberstes Ziel, trotz Wirtschaftskrise eingewinnbringendes Unternehmen führenzu können.Was sagen Sie zur 1:12 Initiative?Ich kann nicht verstehen, dass es Managergibt, welche so hohe Löhne und Bonibeziehen. Jeder Mitarbeiter und auchChef macht Fehler und hat mal einenschlechten Tag, an welchem er eigentlichgar keinen Lohn verdient hat. In einemFamilienunternehmen läuft das etwasanders. Als meine Frau und ich die Firmaübernommen haben und es im ersten Jahrwegen der Amortisation von Warenlager,Werkzeugmaschinen und den Fahrzeugenteilweise auch finanzielle Engpässe gab,sagte ich zu meiner Frau immer, wenn esnicht reicht, musst du mir halt den Lohnfür die nächsten Monate streichen. Sodenkt wohl ein Manager kaum!Geniessen KMUs in der <strong>Schweiz</strong> genügendUnterstützung durch die Politik?In der <strong>Schweiz</strong> haben wir einfach einenzu grossen «Wasserkopf» an Gesetzen undAuflagen! Wenn ich an die Normen denke,die wir alle erfüllen müssen, um überhauptWaschmaschinen und Wäschetrocknerverkaufen zu dürfen, so finde ichdas teilweise sehr übertrieben.Droht Ihrer Sparte Konkurrenz ausAsien?In der sogenannten «Weisswaren-Branche»unterliegen wir schon seit Jahrzehnteneinem enormen Druck von Importproduktenaus China, Japan, usw., nurhatten wir nie so viele Mitbewerber wieheute. Klar ist, dass sie qualitativ nie aufunserem Niveau produzieren. Es ist teilweisesehr schwierig, dem Kunden aufzuzeigen,weshalb er für eine Waschmaschinevon Huwa zwischen CHF 1680.– undCHF 4480.– bezahlen soll, wenn manWaschmaschinen und Wäschetrocknerim Warenhaus zu Spot-Preisen schon fürCHF 400.– bekommen kann. Wir bietenverlässliche <strong>Schweiz</strong>er Qualität und eineneigenen Fabrikservice, das sind überzeugendeArgumente für unsere Kunden.Auch mussten wir unsere Nettopreise senkenund lernen effizienter zu produzieren,dies bei gleichbleibender Qualität. Da wiraber ein junges, motiviertes Team sindund stets neue Ideen haben, gelingt unsdas wirklich gut.Wir gehen bereits gegen Ende Jahr unddie Gewerkschaften stellen ihre Lohnforderungen.Wie viel Spielraum gibt esnoch?Wir stellen ausschliesslich gelernte Mitarbeiterauf einem hohen Lohnniveau an.Glauben Sie mir, wenn ein Unternehmengute Leute beschäftigt, die motiviert sind«Wer als Christ ein Geschäft führt, kann seineAlltagssorgen getrost IHM hinlegen, denn ERhilft uns, unsere Arbeit ehrlich auszuführen.»und Eigenverantwortung übernehmenkönnen, dann verdienen sie mehr, alswenn nur die billigsten Hilfskräfte eingestelltwerden und die Qualität des Produktesnicht stimmt.Exportieren Sie auch ins Ausland?Wir exportieren eigentlich nicht. DieMaschinen, welche im Ausland stehen,finden sich meistens bei Hilfswerken oderauf Missionsstationen. Dort verlangenwir dann wirklich nur einen sehr «christlichenSpezialpreis». Die meisten dieserMaschinen stehen in Afrika, Madagaskar,Rumänien usw.Weshalb inserieren Sie im Standpunkt?Weil die <strong>EDU</strong> christliche Werte vertritt.Wie lautet Ihr Lebensmotto?Auf Gott vertrauen – irgendwo geht immereine Türe auf. Ich denke positiv, willehrlich Geschäfte betreiben, mehr Zeitfür die Familie aufbringen (habe michdiesbezüglich schon gebessert…)Herr Hunziker, im Namen der Redaktion«<strong>EDU</strong>-Standpunkt» danke ich fürdieses Gespräch und wünsche Ihnenfür Ihr Geschäft und Ihre Familie Gottesreichen Segen!Interview: Roland Haldimann<strong>EDU</strong>-Standpunkt – Oktober 20139