ReportageBack at home – Zurück nach Hause, zurück nach SpanienDeutschland lockt mit freien Ausbildungsplätzenund Stellenangeboten:Unfassbar für den spanischen Bürger,angesichts dessen, was sich in seinemLand seit Jahren abspielt. Kein Wunderalso, dass die Zahl der Spanier nichtsteigt, sondern in die Höhe schnellt,geht es darum, der heimatliche Misereden Rücken zu kehren und das Heil inDeutschland zu suchen. Junge Menschen,die nun die Zeche für jahrzehntelangeKorruption und Misswirtschaftzahlen müssen, sehen den einzigenAusweg in der Flucht. Und jeder, der dieSituation hierzulande nüchtern betrachtet,kommt nicht umhin, diese Intentionzu verstehen.“Grau ist alle Theorie”, heißt es. Farbigwird es in der Realität. Sara Gómez kenntdiese Realität. Sie studiert Journalismus,Fachbereich Politik und Wirtschaft, inBarcelona. Sie kommt aus Igualada, istweltoffen und “Deutschlanderfahren”.Wie so viele, schätzt sie die deutscheKultur und das Land an sich. Die energischeWirtschaftslokomotive, die unverdrossenanschiebt, Dampf macht, esfertig bringt, in Krisenzeiten den Mittelstandzu stärken, ein hohes Kunst – undKulturbewusstsein zu pflegen, sozialvorbildlich engagiert zu sein. Deutschlandhat etwas, was Anderen verlorengeht: Kraft.Diese Kraft lockt. Sie lockt Spaniensjunge, gebildete Klientel. 2012 wurdenin Deutschland knapp 50.000 Spanierregistriert, die Arbeit suchten. Inden sechziger Jahren gab es eine ähnliche,spanische Einwanderungswelle.Damals war es die Modernisierung derLandwirtschaft – der technische Fortschritt– der viele heimatliche Arbeitsplätzeschluckte. Heute, 2013, brichtdas Land unter dem was man “korrupteMisswirtschaft” nennt, zusammen.55% der jungen Spanier bis 25 Jahresind arbeitslos. Eine unfassbare Bilanzpolitischen Quertreibens. Eine ganzeGeneration ist verraten und verkauft.Sara Gómez Reportage für DAS MAGA-ZIN trägt den Titel: Zurück nach Spanien- Eine Summe der Faktoren.Sie begleitet den Weg derer, die sich in das“gelobte (Deutsch)land” aufmachen. Sowie Marta Riaño, Kunststudentin aus Barcelona,die in München Arbeit suchte undfand. Oder Oriol Senar, der sein Studium inMaschinenbau in Barcelona beendete undnun in Deutschland arbeitet. Viele machensich auf, fasziniert von der Kraft und vielekehren wieder um. Es ist die Distanz zuden Mitmenschen, die es den Spaniern soschwierig macht. Sie sind es nicht gewohnt,dieses reservierte Auftreten des Deutschen,welches erst verunsichert und dann vereinsamt.Es sind nicht allein die Temperaturen,die frieren lassen.Eine Wohnung zu finden, ist schwer, dieAnsprüche der Vermieter sind streng. MartaRiaño staunte nicht schlecht, über persönlicheDinge Auskunft geben zu müssen. Aberohne behördlich gemeldeten Wohnsitz keineArbeit. Die Sprache, die sie Willens sindzu lernen, die so fremd und hart klingt undso schwierig zu verstehen ist. Sprachenlernt man leichter, ist man in dem jeweiligenLand, in Kontakt mit den Menschen. InSpanien ist das einfach. Da spielt sich dasLeben draußen ab, die Menschen sind offenund das Gespräch ist schnell gefunden.Deutschland ist schwieriger. Weniger offen,weniger “draußen”. Sara übernimmt in ihrerReportage ein Zitat des jungen IngenieurOriol: ”Són amables quan els coneixes peròtrencar el gel sempre és difícil” – “Sie sindliebenswürdig, wenn du sie kennst, aber dasEis zu brechen, ist schwer”. Für ihn wirdDeutschland nur eine Zwischenstation bleiben.Marta Riaño ist nach Hause zurückgekehrt.Will es hier schaffen. Die Hälftealler, die Spanien via Deutschland verlassenhaben, kehren zurück. Immer wiedergescheitert an dem, was Oriol und Martaerlebten und erleben. Und doch ist da eines,das weiß inzwischen auch Oriol: Gelingt es,das Eis zu brechen, hat man einen ehrlichenFreund gefunden.Wenn wir Deutsche überlegen, warum wirin diesem Land so gerne verweilen, die einenkürzer, die andern länger, und so mancherfür immer, ist der wichtigste Faktor, dergenannt wird, die Sehnsucht nach Wärme.Und gemeint sind nicht alleine die Temperaturen.So mag man vorschnell urteilen, dass“der Spanier” sich gefälligst am Riemenreißen solle und sich eben anpassen müsse,wo man ohnehin schon das spanischeFass ohne Boden übergebührend bedienenmüsse. Doch dann vergießt man, dass “derSpanier” eine andere Entwicklung hat, einejunge Demokratie, die eigentlich jetzt erstlaufen lernt. <strong>Das</strong> Vereinte Europa findet inden Köpfen seiner Bürger statt und nicht inden finanziellen Schlachtplänen der Politikerund Banken.Susanne Schwarz14 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> • Telefon: +34 628 290 422 / +34 972 154 090 • info@diez-centimos.com
ReportageTornar a Espanya:una suma de factorsSara Gómez // Barcelonala forta recessió econòmica espanyolafa que molts hagin vist una oportunitatlaboral a Alemanya.Des de la República Federal Alemanya(RFA) es demanen perfils de treballadorsqualificats i enginyers destinats a reforçarl'important paper de la indústriaalemanya. Tot i això, també hi ha llocper a aquells joves que prefereixen untreball temporal de baixa remuneració aromandre en inactivitat a Espanya. Davantla constatació de l'alt atur juvenileuropeu, el govern alemany ha pres lainiciativa, activant mecanismes de captacióde joves aturats de la Unió Europea.Un exemple és el portal web www.thejobofmylife.de, un projecte que preténajudar a formar els joves candidatsperquè a continuació cobreixin un dels10.000 llocs de treball vacants per faltade personal adequat.L'habitatge, el primer obstacleA la cara menys favorable d'aquesta realitathi ha el fet de que sortir del paísno vol dir tenir l'èxit assegurat. Segonsla informació proporcionada perla Coordinadora Federal del MovimentAssociatiu a la RFA, el 50% dels jovesespanyols que emigra a Alemanya tornaDels espanyols menors de 25 anys que parteixen cap a la 'terra promesa' alemanya, un 50%torna al poc temps a la península. Indaguem en els motius que poden influir en aquesta decisió.Les dades més recents de l'Agència Federald'Ocupació alemanya van revelarque al 2012 gairebé 50.000 espanyolsvan trobar treball al país germànic. Noés la primera vegada que els espanyolsbusquen millorar les seves perspectivesfora de les seves fronteres. A la dècadadels anys 60, la modernització del sectoragrícola va provocar que milions depagesos abandonessin els seus pobles iuna important part d'ells emprenguessincamí cap a Europa. El 1966, per exemple,els espanyols eren el segon grup de treballadorsestrangers a Alemanya desprésdels italians amb 185.000 emigrants.Actualment, més del 55% dels joves espanyolsmenors de 25 anys està a l'atur,segons dades publicades al gener perl'Enquesta de Població Activa (EPA), iMarta Riaño // Barcelona<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> • Telefon: +34 628 290 422 / +34 972 154 090 • info@diez-centimos.com15