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Müssen Therapeuten diagnostiziert werden

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isherige Tätigkeit in gleich effektiver Weise fortsetzen können, sollte sie erstwährend der Berufstätigkeit eine wie auch immer geartete massive Behinderungtreffen. Fehlen solche markanten Faktoren, ist umgekehrt noch lange nichtgarantiert, daß der Kandidat später ein tauglicher Psychotherapeut wird. Nichtselten trifft man im übrigen auf tüchtige Psychotherapeuten, die bei denAuswahlinterviews in einem Fachverband als ungeeignet beurteilt und deshalbnicht zugelassen worden waren, die ihr Ziel aber nicht aus den Augen verloren undden Weg dorthin über andere Fachverbände gefunden haben.Es ist ganz offensichtlich, daß die Auswahl- und Zulassungsprozeduren letztlichnicht verhindern, daß auch für den Beruf des Psychotherapeuten ungeeigneteBewerber zugelassen wurden und <strong>werden</strong>. Wäre dem durch bessere Diagnostikbei der Auswahl von Bewerbern abzuhelfen, etwa durch zusätzlichestandardisierte Verfahren zur Persönlichkeitsdiagnostik? Ernsthaft wird diesniemand erwarten. Selbst in zeitlichen Intervallen von z. B. fünf Jahrendurchgeführte Wiederholungsdiagnostik dürfte hier kaum weiterhelfen. Allenfallsmag man von regelmäßig applizierten Instrumenten des QualitätsmanagementsAnhaltswerte für die Qualität einzelner Psychotherapeuten erhalten, doch sollteman solche Daten auch nicht überschätzen, da sie oft nur sehr vordergründigeFaktoren zu erfassen vermögen.Verfolgt man mit einer positiven Antwort auf die in der Überschrift gestellte Fragedas Ziel, den Berufsstand der Psychotherapeuten ganz generell vor Versagern undQuerschlägern zu schützen, jagt man vermutlich einer Illusion nach, die deneigenen Beruf idealisiert, und man möchte nicht wahrhaben, daß es dort ebensomenschlich zugeht wie in allen anderen Berufen. Dennoch macht es Sinn, danachzu fragen, welchen Anteil Faktoren wie die Persönlichkeit des <strong>Therapeuten</strong>, seineQualifikation und die Qualität seiner Arbeit an einem günstigen Therapieausganghaben. Darauf soll zunächst eingegangen <strong>werden</strong>. Die in der Titelfrage implizierteKritik an <strong>Therapeuten</strong> fokussiert speziell auf durch <strong>Therapeuten</strong> verursachtedestruktive therapeutische Prozesse, ein Gegenstand, der im Anschluß darandiskutiert <strong>werden</strong> soll.Wirksamkeit von Psychotherapie44

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