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Kampf gegen die Drogen - Adlas - Magazin für Sicherheitspolitik

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HANDELSWEGE Ion ihr Engagement als Beitrag, <strong>die</strong> miteinanderverknüpften Gefahren von <strong>Drogen</strong>handel undTerrorismus in der Sahelzone zu verringern.Auch in Zahlen verdeutlicht sich der neue Fokusdes Westens, haben <strong>die</strong> USA ihre finanziellenHilfen <strong>für</strong> Afrikas Anti-<strong>Drogen</strong>kampf doch von7,5 Millionen US-Dollar im Jahr 2009 auf mittlerweile50 Millionen Dollar jährlich erhöht.Inwiefern <strong>die</strong> vor allem technisch und finanziellausgerichtete Unterstützung dazu beiträgt,den <strong>Drogen</strong>handel tatsächlich einzudämmen,bleibt abzuwarten. Beispiele aus Lateinamerika,wo seit Jahren eine ähnliche Strategie verfolgtwird, lassen jedoch be<strong>für</strong>chten, dass sich <strong>die</strong> ohnehinangespannte Sicherheitssituation in Westafrikanoch verschlimmern könnte. Menko Behrends hat Regionalwissenschaften an derUniversität zu Köln stu<strong>die</strong>rt und seine Diplomarbeitüber organisierte Kriminalität in Zentralamerikaund Westafrika geschrieben.Quellen und Links:Das Beispiel Lateinamerika lässt be<strong>für</strong>chten, dasssich <strong>die</strong> Situation in Westafrika noch verschlimmert.dem Erpressen von Lösegeldern <strong>für</strong> Geiseln erzieltwerden, dem afrikanischen TerrorismusAuftrieb verliehen. Die zunehmenden Verbindungenzwischen Rauschgifthändlern sowie terroristischenund militanten Gruppen sind somitein weiteres Sicherheitsrisiko <strong>für</strong> <strong>die</strong> Region.Der ehemalige nigerianische Präsident undVorsitzende des 2013 gegründeten Think Tanks»West Africa Commission on Drugs«, OlusegunObasanjo, bezeichnete <strong>die</strong> ausufernde Macht desorganisierten Verbrechens in Mali als »Weckruf«<strong>für</strong> andere Staaten, auf <strong>die</strong> Gefahren zu reagieren,<strong>die</strong> sich aus den Verbindungen zwischenOrganisierter Kriminalität und Terrorismus ergeben– zumal <strong>die</strong>se Gefahren <strong>die</strong> Grenzen Westafrikasdeutlich überschreiten.Dieser Weckruf scheint deshalb mittlerweileauch Europa und <strong>die</strong> USA erreicht zu haben undhat Westafrika ins Fadenkreuz des globalen Anti-<strong>Drogen</strong>-<strong>Kampf</strong>es befördert. So begründete derfranzösische Präsident François Hollande dasjüngste Eingreifen Frankreichs in den Konflikt inMali mit der Pflicht Europas und seines Landes,nicht nur Demokratie und Menschenwürde zuverteidigen, sondern <strong>die</strong> internationale Gemeinschaftauch vor den Gefahren des Terrorismus zuschützen. In einer Rede am 5. Februar 2013 vordem Europäischen Parlament wies Hollande dabeidem <strong>Kampf</strong> <strong>gegen</strong> den <strong>Drogen</strong>handel einezentrale Rolle zu, »da der Terrorismus auf derganzen Welt vom <strong>Drogen</strong>handel befördert wird,insbesondere in Westafrika.«Die EU sieht das Eingreifen Frankreichs undihre eigene im April 2013 gestartete Ausbildungsmission<strong>für</strong> <strong>die</strong> malische Armee, an dersich auch <strong>die</strong> Bundeswehr beteiligt, auch unter<strong>die</strong>sen Vorzeichen. Wie <strong>die</strong> Frankfurter AllgemeineZeitung im März berichtete, verstehe <strong>die</strong> Uni-Webpräsenz der West Africa Commission on DrugsGemeinsamer Bericht des NYU Center onInternational Cooperation u.a.: »The Impact ofOrganized Crime and Drug Trafficking onGovernance, Development & Security in WestAfrica« vom April 2012Hintergrundbericht »Revealed: how Saharancaravans of cocaine help to fund al-Qaeda interrorists' North African domain« des Telegraphvom 26. Januar 2013Kofi Annan: »Save West Africa from the drugbarons« im Guardian vom 29. Januar 2012Meldung »WikiLeaks: President of Mali LinksDrug Trafficking to Terrorism« desOnlinemagazins Crethi Plethi vom 29.Dezember 2010ADLAS 2/2013 ISSN 1869-1684 34

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