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Glück – alles, was Sie darüber wissen müssen,.. (C. Neukirchen 2013)

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Sinnlichkeit, in der es keine lebhaften Zusammenhängegibt.Sinn, der in tiefster Seele zu fühlen istWir Menschen spüren diesen Sinn, der in der Seele zufühlen ist, wenn wir unsmit anderen Menschen,Lebewesen, Orten oderTätigkeiten verbunden<strong>wissen</strong>, wie zum Beispielin Ehe- und Partnerschaft,zu engen Freunden, zuunserer Familie, zu unsererHeimat oder unsererArbeit, die nicht nur einJob sondern dann auchBerufung ist. Alle sozialenBeziehungen, in denenwir uns gegenseitig helfenund Dinge miteinanderteilen, vermitteln uns Sinn.Jede Zugehörigkeit zueiner Gruppe, wie beispielsweise ein Freundeskreis, eineReligionsgemeinschaft oder eine Bevölkerungsgruppe,kann uns Sinn verspüren lassen. Dieser Sinn kann unsdurch das ganze Leben tragen und ist nicht nur auf denMoment des Erlebens begrenzt. Besonders wichtig dabeiist die Beziehung zu uns selbst, da sie die Voraussetzungfür jegliche Beziehung nach außen ist. Die Eigenliebeund die Beziehung zu sich selbst bezeichnet Schmiddaher auch als zutiefst sinnstiftend.Sinn, der im Geiste zu denken istSchmid schildert in seinem Buch, wie durch die Arbeitdes Intellekts für den Menschen Zusammenhängetransparent werden und damit Sinn entsteht. Immerwenn Gegebenheiten gedeutet oder interpretiertwerden, werden Sinnzusammenhänge hergestellt,indem sich der Geist entweder über die Quellen,Ursachen und Absichten Gedanken macht, die hinterder Gegebenheit stehen oder über deren Auswirkungen,Effekte und zukünftige Veränderungen, die sich darausergeben werden. Der Geist überlegt weiterhin, wo undwie Dinge zusammenpassen, beispielsweise weil sieÄhnlichkeiten haben oder gerade weil sie gegensätzlichsind. Die Erscheinungen des Lebens werden in ein„davor“, „danach“, „dafür“, und „dazu“ eingeordnetund stehen somit nicht mehr zusammenhangslosim Raum. Jede geistes- und natur<strong>wissen</strong>schaftlicheAnstrengung versucht nach Schmid solcheZusammenhänge zu erfassen bzw. herzustellen undbringt dadurch Sinn ins Leben: „Jeder weiß bereitsaus dem Mathematikunterricht, wie erfüllend es ist,Zusammenhänge zu sehen, und wie frustrierend, sie zuverfehlen ...“.Besondere Bedeutung haben für die Sinngebungdie Zusammenhänge, die auf ein Ziel oder eineWer keinen Sinn im Leben sieht,ist nicht nur unglücklich, sondernkaum lebensfähig.Albert EinsteinWirkung schließen lassen. Eine Tätigkeit wird alssinnvoll bezeichnet, wenn ihre erwartete Wirkung alswünschenswert angesehen wird.Aus dem Beschriebenen wird deutlich, dass dieserSinn et<strong>was</strong> zutiefst Subjektives ist und stark von derPerspektive des Einzelnenabhängig sein kann.Perspektiven zu erweiternoder zu verschieben,kann Menschen helfen,Sinn in ihrem Leben zuentdecken. An dieserStelle geht der Autor aufdie gesellschaftlichenVeränderungen ein. Erbeschreibt, dass es in dermodernen westlichenGesellschaft immerweniger Instanzen gibt, dieden Menschen Ziele oderVisionen vorgeben. DerEinzelne ist zunehmendautonom und muss sich somit immer mehr selbst eineAufgabe oder ein Ziel in seinem Leben setzen.Sinn über sich hinaus, der zu denken und zu fühlen istSchließlich wirft der Autor die Frage auf, ob es einenSinn gibt, der über das Individuelle hinausgeht und derüber die eigene Existenz und die Existenz der Menschenhinaus bleibt <strong>–</strong> einen transzendenten Sinn. Dieser Sinnüber das Leben hinaus kann in Form eines spirituellenoder religiösen Erlebnisses erfahren werden und wirddadurch existent oder eine Deutung des Geistes gehtvon seiner Existenz aus (religiöse Überlegung). DieseAnnahme kann über entscheidende Fragen bestimmen,über das „Warum“, „Wohin“ und „Woher“ des Menschenund die Schicksalhaftigkeit oder Vorherbestimmung desLebens.Schmid sieht die Beziehung zu einem solchentranszendenten Sinn als eine mögliche Quelle vonübergreifender Sinnstiftung und Geborgenheit.Für ihn ist dabei nicht entscheidend, ob es diesentranszendenten Sinn in Wirklichkeit gibt odernicht, solange seine Annahme zu einem guten undbejahenswerten Leben beiträgt. Diesen, über denMenschen hinausgehenden Sinn zu finden und durchihn ein erfülltes Leben zu realisieren, ist für Schmid einZeichen von Lebenskunst. Denn dieser Sinn ist vor allemauch eine Entlastung für das Leben, denn er kann all dieBegrenztheiten des Menschen übersteigen, empfundeneLeere füllen und unverstehbares Leiden erträglichermachen.Auch hier skizziert Schmid wieder eine Ursache desSinnverlustes in der Moderne, da durch die Aufklärungeine transzendente Dimension für viele Menschen immerschwerer denk- und glaubbar wurde.© Katholische Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen • Steinweg 12 • 50667 Köln • www.elf-koeln.de

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