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Der Bielefelder Fragebogen zu Partnerschaftserwartungen (BFPE ...

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<strong>Der</strong> <strong>Bielefelder</strong> <strong>Fragebogen</strong> <strong>zu</strong> <strong>Partnerschaftserwartungen</strong> (<strong>BFPE</strong>). Ein alternativerVorschlag <strong>zu</strong>r Operationalisierung von Bindungsmustern mittels FragebögenDiether Höger und Stephan BuschkämperFakultät für Psychologie und Sportwissenschaft der Universität BielefeldAutorenhinweis:Prof. Dr. Diether Höger, Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft der UniversitätBielefeld, Postfach 100 131, D-33501 Bielefeld.Telefon: 0521/106 4496Telefax: 0521/106 6030e-mail:Die wesentlichen Methoden <strong>zu</strong>r Erfassung von „Bindungsstilen“ werden vor demHintergrund diskutiert, daß Operationalisierungen die Modellvorstellungen der <strong>zu</strong>gehörigenTheorie möglichst getreu abbilden sollten. Da „Bindungsstile als umschriebene Muster derWahrnehmung, des Denkens, Fühlens, der Erwartungen und der Handlungsbereitschaften inbindungsrelevanten Situationen definiert sind (Ainsworth, Blehar, Waters und Wall, 1978;Bowlby, 1975; Main, 1990; Main, Kaplan und Cassidy, 1985), erscheinen Kategorien bzw.Prototypen im Sinne charakteristischer Konfigurationen von Merkmalen als die bestgeeigneteBasis für Operationalisierungen. Eine nach diesem Prinzip orientierte Clusteranalyse anhanddes „<strong>Bielefelder</strong> <strong>Fragebogen</strong>s <strong>zu</strong> Klientenerwartungen (BFKE)“ (Höger, 1999) mit den dreiSkalen „Akzeptanzprobleme“, „Öffnungsbereitschaft“ und „Zuwendungsbedürfnis“ hatte fünfBindungsmuster identifiziert: „sicher“, zwei Varianten des „unsicher-ambivalenten“ Musters(„verschossen“ und anklammernd“) sowie zwei Varianten des „unsicher-vermeidenden“Musters („verschlossen“ und „kooperationsbereit“). Um den Anwendungsbereich diesesVerfahrens <strong>zu</strong> erweitern, wurden die auf die Person des Therapeuten bezogenen Items auf diePartnerin/den Partner hin umformuliert und an einer Stichprobe von N = 402 (55.4%weiblich, 44.6% männlich; Alter 17 bis 82 Jahre, AM = 37.1, SD = 13.8) überprüft. EineFaktorenanalyse ergab <strong>zu</strong>m BFKE äquivalente Skalen, eine Clusteranalyse ebenfalls fünfGruppen mit Konfigurationen der Skalenwerte, die denen des BFKE entsprechen. Eine ersteValidierung erfolgt anhand einer deutschen Überset<strong>zu</strong>ng der „Adult Attachment Scale(AAS)“ (Collins and Read, 1990).Schlagworte: Bindungstheorie, <strong>Fragebogen</strong>, Bindungsstile.The Bielefeld Partnership-Expectations Questionnaire. An Alternative Proposal for AssessingAttachment Styles by Questionnaires.In this article an new german questionnaire assessing adult attachment-styles is proposed.Starting from the original theory (Ainsworth, Blehar, Waters und Wall, 1978; Bowlby, 1975;Main, 1990; Main, Kaplan und Cassidy, 1985) attachment styles are defined as distinctadaptive patterns of perceptions, thoughts, feelings, expectations and action tendencies inattachment-relevant situations. Following this concept, an optimum assessment of attachmentstyles resp. attachment patterns will use categories or prototypes as distinguishedconfigurations of personal characteristics. In a recent study (Höger, 1999) using the BFKE(„Bielefeld Clients’ Expectations Questionnaire“ with the scales “problems in feeling


2accepted”, “readiness for self-disclosure” and “need for care”) five attachment patterns havebeen identified by custer analysis: A “secure” group, two subgroups of the“ambivalent/anxious” (“withdrawing” and “clinging”) and two subgroups of the “avoidant”style (“withdrawing” and “cooperative”). In order to extend the possibilities of thisquestionnaire, the items of the BFKE were reformulated with the romantic partner as a targetperson. A sample of N = 402 (55.4% female, 44.6% male; age: AM = 37.1, SD 13.8, range 17to 82 years) completed the reformulated questionnaire. Factor analysis resulted in three scalesand cluster analysis led to five patterns, both equivalent to the BFKE. In a first validationthese results were compared with a german translation of the „Adult Attachment Scale(AAS)“ (Collins and Read, 1990).Key words: Attachment theory, Questionnaire, Adult Attachment Styles.Die auf John Bowlby (1973, 1980, 1982) <strong>zu</strong>rückgehende Bindungstheorie ist inzwischen inmehreren Teildisziplinen der Psychologie als bedeutsames Modell <strong>zu</strong>r Erklärungmenschlichen Verhaltens und Erlebens etabliert: der Entwicklungspsychologie, derKlinischen Psychologie, der Sozialpsychologie und der Differentiellen Psychologie.Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Bindungsmustern (Ainsworth, Blehar, Waters undWall, 1978), häufig auch als Bindungsstile bezeichnet, die in einer Vielzahl empirischerStudien u.a. mit der emotionalen Entwicklung (Grossmann und Grossmann, 1993; Magai,1995), der Ätiologie von Verhaltensstörungen (Bowlby, 1973; Dozier, Stevenson, Lee undVelligan, 1991), der Psychotherapie (Strauß und Schmidt, 1997) sowie mit der Gestaltungsozialer Beziehungen (Bartholomew, 1993; Hazan und Shaver, 1994; Skolnik, 1986) inZusammenhang gebracht werden.Allerdings wurden in der Forschung <strong>zu</strong>r Bindungstheorie bei der Erfassung derBindungsstile unterschiedliche Methoden verwendet, die auf verschiedenartigen Prinzipiender Operationalisierung beruhen. Sie enthalten (und transportieren implizit und oftunreflektiert) unterschiedliche Annahmen über die Natur des theoretischen Konstrukts„Bindungsmuster“: als kontinuierliche Dimensionen, als Typen (im Sinne diskreterKategorien) oder Prototypen (vgl. Griffin und Bartholomew, 1994 a). Vorausset<strong>zu</strong>ng für eineangemessene Prüfung der aus einer Theorie abgeleiteten Hypothesen ist jedoch, daß dieTheorie mit ihren Begriffen und Modellvorstellungen in den Operationalisierungen möglichstgetreu abgebildet wird. Ausgangspunkt und für die Forschung sollten nicht methodologischmeßtheoretischeKonventionen sein, sondern die Theorie.Modellvorstellungen und Begriffe der BindungstheorieDie Grundannahme der Bindungstheorie ist das Bindungssystem, ein nach demhomöostatischen Regelmodell strukturiertes Verhaltenssystem im Sinne der Ethologie (vgl.Bischof, 1975; Bowlby, 1982). Seine Funktion ist, die Nähe bzw. Erreichbarkeit einerbegrenzten Anzahl von Bindungspersonen (bei Kindern in der Regel die Eltern)gewährleisten, die dem Individuum Schutz, Sicherheit oder Trost gewähren. Es wird aktiviertdurch bindungsrelevante Situationen. Diese sind charakterisiert durch a) Müdigkeit,Unbehagen, Krankheit, Kummer und Not, b) tatsächliche oder drohende Trennung von einerBindungsperson sowie c) Bedrohung durch fremde Personen oder unbekannte Situationen.Von außen ist die Aktivierung des Bindungssystems vor allem anhand desBindungsverhaltens erkennbar. Dies sind Verhaltensweisen, welche geeignet sind, die Nähebzw. Erreichbarkeit der Bindungsperson aufrecht <strong>zu</strong> erhalten bzw. wieder her<strong>zu</strong>stellen (beiKindern z.B. Weinen, Suchen, Ärmchen auffordernd hochstrecken). Das Bindungssystem


ehält seine Funktion während der gesamten Lebensspanne (Ainsworth, 1989; Bowlby, 1980,Rothbard und Shaver, 1994), wenn auch mit - dem jeweiligen Lebensalter entsprechend -anderen Verhaltensformen und auf andere Personen gerichtet.Wesentliches Merkmal des Bindungssystems ist seine Adaptation an die in der realenUmwelt vorgefundenen Bedingungen, d.h. an das Antwortverhalten der Bindungspersonenauf das Bindungsverhalten des Individuums. Diese Adaptation erfolgt in unterschiedlichenFormen der Verhaltensorganisation, den Bindungsmustern die sich nach Ainsworth et al.(1978) in einigen Grundformen <strong>zu</strong>sammenfassen lassen. Sie beobachteten 12 und 18 Monatealte Kleinkinder in Begleitung ihrer Mütter (später auch ihrer Väter) in einer quasiexperimentellenSituation, der „Fremde-Situation“ „strange situation“), die aus kurzenTrennungs- und Wiedersehensepisoden bestand und so das Bindungssystem der Kinder inmäßigem Grade aktivierte. Dabei identifizierten die Autoren anhand desInteraktionsverhaltens der Kinder sieben hinsichtlich ihres Verhaltens weitgehend homogeneGruppen, die sie schließlich <strong>zu</strong> drei Hauptgruppen <strong>zu</strong>sammenfaßten und nach dem Grad<strong>zu</strong>nehmenden Verstörtseins mit- A („unsicher-vermeidend“, d.h. die Kinder zeigten keine Reaktion auf die Abwesenheitder Mutter und zeigten sich bei deren Rückkehr indifferent bis abwehrend),- B („sicher“, d.h. bei der Trennung von der Mutter zeigten die Kinder deutlichesSuchverhalten und weinten; bei deren Rückkehr begrüßten sie sie und ließen sich trösten)und- C („unsicher-ambivalent“, d.h. die Kinder reagierten auf die Trennung von der Mutter mitheftiger Verzweiflung und ließen sich auch nach deren Rückkehr nicht oder nur schwerberuhigen) bezeichneten. Diese Muster stehen im Zusammenhang mit der Feinfühligkeitder Bindungsperson, d.h. ihrer Bereitschaft und Fähigkeit, die Signale des Kindeswahr<strong>zu</strong>nehmen, richtig <strong>zu</strong> interpretieren sowie prompt und angemessen auf sie <strong>zu</strong>antworten (Ainsworth, Bell u. Stayton 1974).Nach Main (1990) ist das Antwortverhalten unterschiedlicher Bindungspersonen unbegrenztvariabel, reduziert sich jedoch letztlich auf drei Grundformen, die beim Kind entsprechendumschriebene Strategien des Bindungssystems bedingen, die sich den drei Bindungsmustern<strong>zu</strong>ordnen lassen:1. Die primäre Strategie (sicheres Bindungsmuster) entwickelt sich, wenn Nähe undUnterstüt<strong>zu</strong>ng direkt und <strong>zu</strong>verlässig gewährt werden. Sie beruht auf der Erwartung<strong>zu</strong>verlässiger Zuwendung und besteht im direkten Signalisieren der Bedürfnisse desaktivierten Bindungssystems und dessen Deaktivierung nach erfolgter Zuwendung (undBefriedigung).2. Sekundäre Strategien entwickeln sich, wenn diese <strong>zu</strong>verlässige Zuwendung fehlt. Dieskann in zweierlei Formen der Fall sein:a) Konstante Frustration des Bedürfnisses nach Nähe und Unterstüt<strong>zu</strong>ng. DieBeziehungsperson reagiert auf das Bindungsverhalten des Kindes mit Zurückweisungund toleriert das Kind noch am ehesten, wenn es kein explizites Bindungsverhaltenzeigt. Das Kind erreicht ein relatives Optimum an Zuwendung also dann, wenn es seinBindungsverhalten unterdrückt d.h. eine sekundär-deaktivierende Strategie entwickelt(unsicher-vermeidend).b) Intermittierende, für das Kind nicht vorhersagbare Befriedigung oder Frustration desBedürfnisses nach Nähe und Unterstüt<strong>zu</strong>ng. Die hier adaptive sekundärhyperaktivierendeStrategie besteht in einem permanent erhöht aktiviertenBindungssystem (d.h. übersteigertem Bindungsverhalten) und Mißtrauen (unischerambivalent).Diese bereits im Alter von 12 Monaten entwickelten Bindungsmuster haben sich inLängsschnittstudien - <strong>zu</strong>mindest während der Kindheit - als weitgehend stabil erwiesen. Auchwerden sie über die Generationen hinweg weitergegeben (Fonagy, Steele, Moran, Steele,3


4et-al, 1993). Diese Tendenz <strong>zu</strong>r Persistenz besteht nach Bowlby (1988, S. 127) jedoch nichtzwangsläufig, sondern beruht <strong>zu</strong>m einen auf der weitgehenden Konstanz der Art, in der sichEltern ihren Kindern gegenüber verhalten. Zum anderen tendieren die Bindungsmuster imInteraktionssystem mit der sozialen Umwelt <strong>zu</strong>r Selbst-Stabilisierung: Indem sie(insbesondere bei aktiviertem Bindungssystem) das Verhalten des Individuums inBeziehungen steuern, provozieren sie typisches Antwortverhalten der Sozialpartner undwerden durch dieses wiederum bestätigt. So verhalten sich Kinder bzw. Personen mitsicherem Bindungsmuster in Beziehungen unkompliziert, <strong>zu</strong>frieden und <strong>zu</strong>gewandt undbelohnen auf diese Weise andere für deren Zuwendung. Menschen mit unsichervermeidendemBindungsmuster hingegen weisen andere in bindungsrelevanten Situationen<strong>zu</strong>rück, während Personen mit unsicher-ambivalentem Bindungsmuster sich besondersfordernd, anklammernd und mißtrauisch zeigen. Sie provozieren damit Desinteresse oderResignation bzw. Zurückweisung und Distanzierung (vgl. Bowlby, 1988, S. 126 ff.). Sofernsich jedoch die Verhaltensweisen der Eltern ändern oder die Kinder, Jugendlichen oderErwachsenen auf andere bedeutsame Beziehungspartner treffen, deren Verhalten ihrenBeziehungserwartungen nachhaltig nicht entspricht, können sich die Beziehungsmuster auchentsprechend ändern. Veränderungen der Bindungsmuster können auch durch gravierendebindungsrelevante Lebensereignisse bedingt werden (z.B. Trennung der Eltern, schwereKrankheit oder Tod eines Elternteils; vgl. Zimmermann, 1994).Explikatives Konstrukt für die Persistenz der Bindungsmuster ist dieBindungsrepräsentation (Main, Kaplan und Cassidy, 1985). <strong>Der</strong> Begriff geht <strong>zu</strong>rück auf dasvon Bowlby vorgeschlagene Innere Arbeitsmodell des Bindungssystems (Bowlby, 1973, 1982,1988). Es enthält die Erwartungen eines Individuums hinsichtlich der Verfügbarkeit seinerBindungspersonen, insbesondere darüber, a) wer die Bindungspersonen sind, b) wo sie <strong>zu</strong>finden sind, c) wie sie wahrscheinlich reagieren werden und d) für wie akzeptabel oderinakzeptabel sie das Individuum halten (Bowlby, 1973, S. 202 f.). Main, Kaplan & Cassidy(1985) definierten das Innere Arbeitsmodell als "a set of conscious and/or unconscious rulesfor the organization of information relevant to attachment and for obtaining or limiting accessto that information, that is, to information regarding attachment-related experiences, feelings,and ideations" (Main et al., 1985, S. 66 f.).Zur Operationalisierung von BindungsmusternZusammenfassend läßt sich für Operationalisierungen festhalten: Bindungsmuster sindspezifische umschriebene Formen der Organisation des Verhaltens und Erlebens, die alskomplexe adaptive Strategien aufgefaßt werden können, nach denen sich das Bindungssystemeines Individuums organisiert hat. Sie entwickeln sich aufgrund der Interaktionserfahrungenmit den Bindungspersonen und der darauf beruhenden Erwartungen. Diese Strategien bzw.Muster werden wirksam bei aktiviertem Bindungssystem, d.h. in bindungsrelevantenSituationen (Erleben von Kummer und Not sowie von Nähe oder Trennung in engenpersönlichen Beziehungen).Indem Strategien komplexe Formen der Organisation des Verhaltens und Erlebensdarstellen, werden sie am angemessensten als Konfigurationen von Merkmalen / Dimensionenoperationalisiert, somit als Kategorien oder als Prototypen. Dimensionen als Anordnung vonObjekten unter dem Aspekt des Mehr oder Weniger beantworten die Fragen „Wie sehr?“ oder„Wie viel?“, nicht die hier letztlich entscheidenden „Wie?“ oder „Was?“. Ganz in diesemSinne werden Bindungsmuster bei Kleinkindern anhand der Organisation von spezifischenMerkmalen des Interaktionsverhaltens mit der Bindungsperson in der Fremde-Situationidentifiziert (Ainswort et al., 1978).Bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen stützen sich die Operationalisierungen– abgesehen von Ansätzen wie dem von Banse (1998) – <strong>zu</strong>meist auf die Erfassungcharakteristischer Merkmale der Bindungsrepräsentation. Auf einem konfigurativen Ansatz


5beruht das Adult Attachment Interview (AAI; Main und Goldwyn, 1985). Hier erfolgt dieKlassifikation auf der Basis von Interviewdaten, wobei außer der Form der berichtetenBeziehungen <strong>zu</strong> den Bindungspersonen während der Kindheit vor allem auch Art und Niveauder aktuellen Reflexion von Bindungsbeziehungen, die Zugänglichkeit konkreterErinnerungen an Bindungserfahrungen sowie das Einlassen auf das Interview maßgeblichsind.Während das AAI von vorne herein auf die drei bei Kleinkindern <strong>zu</strong>sammenfassendidentifizierten Bindungsmuster begrenzt ist, unterschied Bartholomew (1990) deren vier.Aufgrund widersprüchlicher Befunde bei mittels des AAI als vermeidend-distanziert(„avoidant-detached“) klassifizierten Heranwachsenden (Kobak und Sceery, 1988) nimmtBartholomew innerhalb dieser Kategorie bei Erwachsenen zwei Formen des Vermeidens vonIntimität an: 1. einen ängstlichen Stil mit bewußtem Bedürfnis nach sozialem Kontakt, dasdurch die Furcht vor dessen Konsequenzen gehemmt wird und 2. einen abweisenden Stil(”dismissing”) mit abwehrbedingtem Verleugnen des Bedürfnisses oder Wunsches nachnäherem sozialen Kontakt. Bartholomew ordnet die vier Bindungsmuster den Quadranteneines zweidimensionalen Modells <strong>zu</strong> (vgl. Abbildung 1), das durch die Dimensionen ”Selbst”und ”Andere” mit den Polen ”positiv” vs. ”negativ” gebildet wird. ”Sicher” enthält einepositive Sicht des Selbst und der anderen, ”Besitzergreifend” (preoccupied) bzw.”Ambivalent” eine negative Sicht des Selbst bei positiver Sicht der anderen, ”Ängstlich” einenegative Sicht sowohl des Selbst wie der anderen und ”Abweisend” eine positive Sicht desSelbst bei negativer Sicht der anderen. Die für die Klassifikation relevanten Informationenwerden ebenso wie beim AAI in einem klinischen Interview erhoben (Bartholomew undHorowitz, 1991; Griffin und Bartholomew, 1994 b).Abbildung 1: Das zweidimensionale Modell der Bindungsmuster nach Bartholomew (1990)Selbst+SicherAbweisendAndere+ -BesitzergreifendÄngstlich-


Das Modell von Bartholomew ist primär als Prototypenmodell konzipiert und erst sekundärauf zwei grundlegende Dimensionen bezogen worden, wobei sich in derKlassifizierungspraxis die Definition und Zuordnung der Prototypen als wesentlich einfacherund schlüssiger erwies als die der Dimensionen (Griffin und Bartholomew, 1994 a, S. 26).Diese Dimensionen sind auch aus anderen Gründen als problematisch an<strong>zu</strong>sehen:1. Bartholomew (1990, S. 162) beruft sich bei ihnen auf Bowlbys Untergliederung derBindungsrepräsentation in die beiden Teilmodelle ”Umweltmodell” (Andere) und”Organismusmodell” (Selbst). Nach Bowlby (1982, S. 80 ff.) handelt es sich jedoch beiArbeitsmodellen um differenzierte Steuerungssysteme mit differenzierten Erwartungen andie spezifischen Formen des eigenen Verhaltens und das der Bindungspersonen. IhreReduktion auf die rein bewertenden Aspekte ”positiv” vs. ”negativ” wird der Komplexitätdieses Konzepts nicht gerecht.2. Ohne empirische Begründung suggeriert dieses Modell eine Begren<strong>zu</strong>ng der Anzahl derbei Erwachsenen sinnvoll unterscheidbaren Bindungsmuster auf vier. Bereits Ainsworth etal. (1978, S. 55 ff.) haben die Notwendigkeit einer prinzipiellen Offenheit der Forschunggegenüber Erweiterungen, Präzisierungen oder Differenzierungen der Bindungsmusterbetont, die durch eine vorschnelle Reduktion auf Dimensionen beeinträchtigt werde.Insgesamt sieben Bindungsmuster werden in dem (gleichfalls auf Interviewdatenberuhenden) Erwachsenen-Bindungsprototypen-Rating (EBPR) vorgeschlagen (Pilkonis,1988; Strauß, Lobo-Drost und Pilkonis, im Druck). Dort werden neben dem Prototyp ”sicher”sechs weitere Prototypen unterschieden, von denen je drei die beiden ”klassischen”unsicheren Muster weiter ausdifferenzieren: ”übersteigert abhängig”, ”instabilbeziehungsgestaltend”, ”zwanghaft fürsorglich” das Muster ”ambivalent” sowie ”zwanghaftselbstgenügsam”, ”übersteigert autonomiestrebend”, ”emotional ungebunden” das Muster”vermeidend”. Art und Anzahl dieser Prototypen sind allerdings nicht empirisch stringentbegründet.Auf Interviews beruhenden Operationalisierungen haben den Nachteil des großenZeitaufwandes, der sie für Untersuchungen mit größeren Stichproben als wenig geeigneterscheinen läßt. Die wesentlich ökonomischeren Fragebögen bringen jedoch anderegrundsätzliche Probleme mit sich:1. Selbstbeschreibungen sind – sofern sie direkt <strong>zu</strong>r Erfassung der Bindungsmuster genutztwerden – in ihrer Gültigkeit fragwürdig, denn sie sind prinzipiell Verzerrungen derWahrnehmung und Darstellung der eigenen Person ausgesetzt (Paulhus, 1991). Dies giltum so mehr, als nach der Definition Main et al. (1985) die Art der Bindungsrepräsentationdie Zugänglichkeit und Verarbeitung von Informationen über das eigene Verhalten undErleben in bindungsrelevanten Situationen wesentlich beeinflußt (s.o.). So neigen z.B.Personen mit unsicher-vermeidendem Bindungsmuster da<strong>zu</strong>, konkrete Erinnerungen anbindungsrelevante Situationen der Kindheit durch Pauschalurteile <strong>zu</strong> ersetzen und das Bildihrer Bindungspersonen <strong>zu</strong> idealisieren (vgl. Fremmer-Bombik, 1987). Daher istinsbesondere eine Selbst<strong>zu</strong>ordnung <strong>zu</strong> kategorialen Beschreibungen der Bindungsmuster,wie es z.B. das häufig als Validitätskriterium eingesetzte Verfahren von Hazan und Shaver(1986) vorsieht, als wenig sinnvoll <strong>zu</strong> betrachten.2. Bei anderen Fragebögen werden sogar die faktorenanalytisch gewonnenen Dimensionenmit Bindungsmustern gleich gesetzt. Bei der Entwicklung der Client Attachment toTherapist Scale (CATS; Mallinckrodt, Gantt und Coble, 1995) beispielsweise waren Items,mit denen Psychotherapiepatienten ihre Beziehung mit ihrem Psychotherapeutenbeschrieben hatten, einer Faktorenanalyse unterzogen worden, wobei sich drei Faktorenergaben, die direkt als die drei ”klassischen” Bindungsmuster interpretiert wurden. DiesesModell impliziert ebenfalls die beliebige Kombinierbarkeit unterschiedlicher Ausmaße derZugehörigkeit <strong>zu</strong> „Bindungsstilen“ und widerspricht der bindungstheoretischen Grundlage.6


Zudem fehlt dabei die klare begriffliche Trennung zwischen Dimensionen undStilen/Mustern.3. Rein dimensionale Ansätze gehen davon aus, daß die entsprechenden Dimensionenvoneinander unabhängig sind und in beliebiger Weise miteinander kombiniert auftreten. Sowerden bei Grau (1999) keine Bindungsmuster, sondern allein die beiden Dimensionen„Angst vor Trennung und Distanz“ und „Vermeidung von Nähe“ sowie ihre Beziehung <strong>zu</strong>verschiedenen Außenkriterien betrachtet. Die bei solchen Ansätzen vorgenommeneBeschränkung, alleine korrelative Beziehungen <strong>zu</strong> betrachten, erfordert jedoch die –implizite – Annahme, daß alle Angehörigen einer Population gleich funktionierten.Insofern Bindungsmuster jedoch als unterschiedliche Strategien (= Funktionsweisen) desBindungssystems definiert sind, ist diese Annahme nicht erfüllt, und es sollten demnach<strong>zu</strong>sätzlich gruppenbildende wie gruppenunterscheidende Verfahren verwendet werden.Rein dimensionale Ansätze befinden sich somit im Widerspruch <strong>zu</strong> denbindungstheoretischen Grundlagen (vgl. Ainsworth et al., 1978; Main et al., 1985).Inzwischen weichen selbst Griffin und Bartholomew (1994 b) von einer solchenKonzeption explizit ab.<strong>Der</strong> letzte Punkt wird vor allem von Wottawa (1987) diskutiert, der für die Auswertung vonDaten, die sich auf unterschiedlich funktionierende Subpopulationen beziehen, konfigurativeMethoden vorschlägt, d.h. solche, “bei denen <strong>zu</strong>r Datenreduktion nur Personen mit gleichenMerkmalskombinationen in den für die jeweilige Analyse relevanten Merkmalen<strong>zu</strong>sammengefaßt werden”. Die von Collins und Read (1990) entwickelte Adult AttachmentScale (AAS) wird in der Literatur fast ausschließlich als dimensionales Konzept diskutiert.Dabei wird jedoch übersehen, daß es den Autoren auf der Basis der AAS gelungen ist, aufclusteranalytischem Wege die drei „klassischen“ Bindungsmuster als spezifischeKonfigurationen von Skalenwerten <strong>zu</strong> replizieren. Hohe Werte auf der Skala Anxiety (imSinne von Verlustangst) trennte das unsicher-ambivalente Cluster von den beiden übrigen, diesich ihrerseits durch die beiden Dimensionen Close (d.h. sich in Situationen persönlicherNähe wohl fühlen) und Depend (d.h. sich auf Beziehungen wechselseitigen Vertrauens undder Verläßlichkeit einlassen können) unterschieden.Auf methodisch analogem Weg hat Höger (1995) mittels des <strong>Bielefelder</strong> <strong>Fragebogen</strong>s <strong>zu</strong>Klientenerwartungen (BFKE), ebenfalls drei im Sinne der klassischen Bindungsmusterinterpretierbare Cluster identifiziert. Die Items des BFKE beschreiben subjektiveErwartungen an die therapeutische Beziehung, wie sie nach der Bindungstheorie bei Klientenmit unterschiedlichen Bindungsmustern <strong>zu</strong> Beginn einer Psychotherapie, also in einerbindungsrelevanten Situation, als charakteristisch angenommen werden können. Sie gebenalso wieder, „... wie sich bindungsrelevante Erfahrungen im Be<strong>zu</strong>gsrahmen desSelbsterlebens von Personen darstellen, die diesen Bindunsgstilen <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen sind“ Höger,1999, S. 161). Ihre Faktorenanalyse ergab drei Dimensionen: (1) „Akzeptanzprobleme“ imSinne der Erwartung, als Person vom Therapeuten nicht akzeptiert <strong>zu</strong> werden, (2)„Öffnungsbereitschaft” im Sinne der Erwartung, sich dem Therapeuten gegenüber öffnen undüber eigene Gefühle sprechen <strong>zu</strong> können sowie (3) „Zuwendungsbedürfnis” als den bewußtenWunsch nach besonderer und direkter Zuwendung des Therapeuten. Die Clusteranalyse einerStichprobe von Psychotherapiepatienten anhand der Skalenwerte dieser Dimensionen führte<strong>zu</strong> drei Clustern. Diese ließen sich aufgrund spezifischer Skalenkonfigurationen wie folgtdiskriminanzanalytisch differenzieren: Gleichzeitig hohe Werte auf den Skalen„Akzeptanzprobleme“ und „Zuwendungsbedürfnis“ trennten das dem unsicher-ambivalentenBindungsstil äquivalente Cluster von den beiden übrigen. Das dem sicheren Bindungsmusterentsprechende Cluster unterschied sich vom unsicher-vermeidenden durch hohe Werte beiden Skalen „Öffnungsbereitschaft“ und „Zuwendungsbedürfnis“.In einer wesentlich erweiterten Studie (Höger, 1999) mit N=370 Psychotherapiepatientenkonnten die Skalen des BFKE faktorenanalytisch repliziert werden. Die Clusteranalyse7


8anhand der Skalen ergab nunmehr fünf Cluster bzw. Bindungsmuster, die auf der Basis derStrategien des Bindungssystems (Main, 1990) interpretiert wurden. Ein Cluster mit hohenWerten für „Öffnungsbereitschaft“ und „Zuwendungsbedürfnis“ bei eher geringen„Akzeptanzproblemen“ ließ auf eine primäre Strategie des Bindungssystems schließen undentsprach somit dem sicheren Bindungsmuster. Bei zwei weiteren Clustern war das betonte„Zuwendungsbedürfnis“ mit gleichzeitig hohen „Akzeptanzproblemen“ verbunden, was füreine ängstlich-hyperaktivierte Strategie sprach, wie sie für unsicher-ambivalenteBindungsmuster charakteristisch ist. Diese beiden Cluster unterschieden sich untereinanderdurch unterschiedlich große „Öffnungsbereitschaft“ und bildeten so zwei Varianten desunsicher-ambivalenten Bindungsmusters, eine anhängliche mit durchschnittlicher und eineverschlossene mit betont geringer „Öffnungsbereitschaft“. Ein viertes Cluster war durchniedrige „Öffnungsbereitschaft“ und geringes „Zuwendungsbedürfnis“ bei durchschnittlichen„Akzeptanzproblemen“ charakterisiert, was auf eine für das unsicher-vermeidendeBindungsmuster charakteristische deaktivierende Strategie des Bindungssystems hinweist.Ein fünftes, der Anzahl der enthaltenen Personen nach stärkstes Cluster schließlich verbandeine erhöhte „Öffnungsbereitschaft“ mit deutlich vermindertem „Zuwendungsbedürfnis“ undunterdurchschnittlichen Werten bei „Akzeptanzproblemen“. Diese Konfiguration war als einespezifische Form der deaktivierenden Strategie des Bindungssystems interpretierbar und einHinweis auf eine zweite Variante des unsicher-vermeidenden Bindungsmusters, die, andersals die verschlossene, in der Psychotherapie wegen ihrer „Öffnungsbereitschaft“ alskooperativ erscheint.FragestellungEin Nachteil des BFKE ist seine auf Psychotherapiepatienten begrenzte Anwendbarkeit.Insofern lag es nahe, seinen Anwendungsbereich <strong>zu</strong> erweitern und die Items auf andereZielpersonen von Bindungsbeziehungen hin um<strong>zu</strong>formulieren. Dabei ergeben sich diefolgenden Fragestellungen:1. Inwieweit lassen sich bei einem auf andere Zielpersonen formulierten <strong>Fragebogen</strong> diegleichen Dimensionen bindungsrelevanter Selbstwahrnehmungen identifizieren wie beimBFKE?2. Inwieweit lassen sich mittels eines solchen modifizierten <strong>Fragebogen</strong>s die gleichen fünfCluster replizieren?3. In welcher Weise korrespondieren diese Cluster mit den von Collins und Read (1990)anhand der „Adult Attachment Scale (AAS)“ identifizierten Bindungsmustern (bzw. derenReplikation anhand einer deutschen Überset<strong>zu</strong>ng der AAS)?MethodeErhebungsinstrumente: Die auf die Erwartungen an den Psychotherapeuten bezogenenItems des BFKE wurden in Richtung auf den Partner bzw. die Partnerin als die beiErwachsenen in der Regel am meisten relevante Bindungsperson hin umformuliert. Für Items,bei denen sich dies als inhaltlich nicht sinnvoll erwies, wurden entsprechende neue generiert.In zwei Probedurchgängen mit relativ kleinen Stichproben (jeweils N = 30) wurden diesevorläufigen <strong>Fragebogen</strong>versionen Itemanalysen unterzogen und die wenig trennscharfenItems umformuliert oder durch andere ersetzt. Die endgültige Version dieses <strong>Bielefelder</strong><strong>Fragebogen</strong>s <strong>zu</strong> <strong>Partnerschaftserwartungen</strong> (<strong>BFPE</strong>) ist in Tabelle 1 wiedergegeben. Außerdemwurde die Adult Attachment Scale (AAS) (Collins und Read, 1990) in der von Schwerdt(1994) erstellten Überset<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> einer ersten Validierung eingesetzt.Stichprobe: Die für die Analyse des <strong>BFPE</strong> verwendete Stichprobe mit N = 402 setzt sich auszwei Teilstichproben <strong>zu</strong>sammen. N = 228 sind der Studie von Buschkämper (1998)entnommen, N = 174 der Arbeit von Golle-Homringhaus (1999). In der Gesamtstichprobesind 55.4% Frauen und 44.6% Männer enthalten, das Lebensalter erstreckt sich über einen


9Bereich von 17 bis 82 Jahre und beträgt im Durchschnitt 37.1 Jahre bei einerStandardabweichung von 13.8. <strong>Der</strong> Anteil der Studierenden beträgt ca. 30%, 25% hattenakademische Berufe. Insgesamt waren 800 Exemplare des <strong>BFPE</strong> verteilt worden, 422 (53%),kamen ausgefüllt <strong>zu</strong>rück, von denen 20 nicht auswertbar waren. Die Daten für die AASwurden in der Teilstichprobe von Buschkämper erhoben.ErgebnisseDie Faktorenanalyse (Hauptkomponenten-Analyse) der <strong>BFPE</strong>-Items (ohne das ersteBlockbrecheritem) ergab sowohl nach dem Scree-Test als auch nach dem Fürntratt-Kriteriumdrei Faktoren, die insgesamt 48.2% der Gesamtvarianz aufklärten (vgl. Tabelle 2). SämtlicheItems sind auf einem der Faktoren mit einer substanziellen Ladung (a 2 / h 2 > 0.5) vertreten.<strong>Der</strong> erste Faktor mit einem Varianzanteil von 19.8% entspricht der Dimension„Öffnungsbereitschaft“ und ist durch Items definiert, die die Fähigkeit bzw. Neigungbeschreiben, über eigene Gefühle und Bedürfnisse <strong>zu</strong> sprechen. <strong>Der</strong> zweite Faktor mit einemVarianzanteil von 19.4% entspricht der Skala „Akzeptanzprobleme“ und ist durch Itemsbestimmt, die Selbstzweifel in dem Sinne ausdrücken, daß die eigene Person, so wie sie ist,für den Partner/die Partnerin kaum <strong>zu</strong> ertragen oder kaum <strong>zu</strong> akzeptieren ist. <strong>Der</strong> dritte Faktorschließlich klärt einen Varianzanteil von 12.0% auf und entspricht der SkalaTabelle 1: Items des <strong>Bielefelder</strong> <strong>Fragebogen</strong>s <strong>zu</strong> Partnererwartungen (<strong>BFPE</strong>)(in Klammern die Zugehörigkeit <strong>zu</strong> den Skalen; - = umgekehrte Polung)1. Mein Partner/meine Partnerin haben viele gemeinsame Interessen. (Blockbrecher)2. An sich fällt es mir leicht, mit meinem Partner/meiner Partnerin über das <strong>zu</strong> sprechen, wasin mir vorgeht. (2)3. Manchmal kommt mir der Gedanke, daß es meinem Partner/meiner Partnerin <strong>zu</strong> viel seinkönnte, mich so wie ich bin <strong>zu</strong> ertragen. (1)4. <strong>Der</strong> Gedanke, mein Partner/meine Partnerin könnte mich tiefergehend auf meine Gefühleansprechen, ist mir eher unangenehm. (2, -)5. Bei aller Zuneigung, ein Rest von Distanz meinem Partner/meiner Partnerin gegenüberbleibt von mir aus eigentlich immer. (2, -)6. Wenn ich mich über meinen Partner/meine Partnerin ärgere, hüte ich mich davor, esihm/ihr <strong>zu</strong> zeigen. (2, -)7. Es fällt mir leicht, gegenüber meinem Partner/meiner Partnerin über meine Gefühle <strong>zu</strong>sprechen. (2)8. Wenn sich mein Partner/meine Partnerin einmal nicht genug um mich kümmert, bedrücktmich das sehr. (3)9. Ich befürchte, daß mein Partner/meine Partnerin auf Distanz <strong>zu</strong> mir gehen könnte, wenner/sie wüßte, was wirklich in mir vorgeht. (1)10. Im Gespräch mit meinem Partner/meiner Partnerin rede ich lieber über sachliche Themenals über persönliche. (2, -)11. Vor allem wenn es mir schlecht geht, bin ich sehr darauf angewiesen, daß meinPartner/meine Partnerin sich mir besonders <strong>zu</strong>wendet und auf mich eingeht. (3)


1012. Wenn mich mein Partner/meine Partnerin auf meine Gefühle anspricht, weiß ich öftersnicht recht, was ich sagen soll. (2, -)13. Ich fürchte, daß mein großes Bedürfnis nach Zuwendung meinem Partner/meinerPartnerin <strong>zu</strong> viel werden könnte. (1)14. Wenn ich von meinem Partner/meiner Partnerin getrennt bin (Reise, beruflich bedingtusw.), macht mich das unruhig und nervös. (3)15. Ich kann mich meinem Partner/meiner Partnerin gegenüber leicht öffnen. (2)16. Bei einer Trennung von meinem Partner/meiner Partnerin würde für mich eine Welt<strong>zu</strong>sammenbrechen. (3)17. Wenn mein Partner/meine Partnerin liebevoll <strong>zu</strong> mir ist, können mir schon mal Zweifelkommen, ob er/sie das auch wirklich so meint. (1)18. Ehrlich gesagt: am liebsten wäre es mir, wenn sich mein Partner/meine Partnerinmöglichst viel Zeit nur für mich nehmen und sich fast ausschließlich um mich kümmernwürde. (3)19. Mich kann Kummer so sehr lähmen, daß mein Partner/meine Partnerin dann auf mich<strong>zu</strong>gehen und mir weiterhelfen müßte. (3)20. Mir könnte schon einmal der Gedanke kommen, daß mein Partner/meine Partnerin micham liebsten los sein möchte. (1)21. Manchmal denke ich, daß ich meinem Partner/meiner Partnerin mehr Zuneigungentgegenbringe als er/sie mir. (1)22. Mir ist es wichtig, daß mein Partner/meine Partnerin, auch wenn wir nicht <strong>zu</strong>sammensind, in Gedanken möglichst viel bei mir ist. (3)23. Selbst meinem Partner/meiner Partnerin gegenüber behalte ich doch manches lieber fürmich alleine. (2, -)24. Ich kann schon mal auf den Gedanken kommen, daß mein Partner/meine Partnerin nur indem Maße mag, in dem ich seinen/ihren Erwartungen entspreche. (1)25. So wie ich mich kenne, bin ich meinem Partner/meiner Partnerin gegenüber eher<strong>zu</strong>rückhaltend mit dem was ich ihm/ihr von mir zeige. (2, -)26. Auch bei einer vorübergehenden Trennung: mit dem Abschied komme ich nur schwerklar. (3)27. Ich muß aufpassen, daß ich meinen Partner/meine Partnerin mit meinen großen Wünschennach Zuwendung nicht irritiere. (1)28. In der Beziehung <strong>zu</strong> meinem Partner/meiner Partnerin erlebe ich öfters heftig wechselndeGefühle: innige Nähe und Fremdheit, Vertrauen und starke Eifersucht. (1)29. Eigentlich hänge ich mit meinen Gefühlen mehr an meinem Partner/meiner Partnerin alsmir selber lieb ist. (1)30. Mir fällt es relativ leicht, mit meinem Partner/meiner Partnerin über mich und meineGefühle, Wünsche und Bedürfnisse <strong>zu</strong> sprechen. (2)31. So wie ich mich selber einschätze, dann ich mir kaum vorstellen, daß mich meinPartner/meine Partnerin akzeptieren kann. (1)Vorgegebene Antwortmöglichkeiten: 0 = trifft überhaupt nicht <strong>zu</strong>, 1 = trifft kaum <strong>zu</strong>, 2 = trifftetwas <strong>zu</strong>, 3 = trifft überwiegend <strong>zu</strong>, 4 = trifft genau <strong>zu</strong>.


11„Zuwendungsbedürfnis“. Die auf ihm hoch ladenden Items enthalten Aussagen überNervosität bei Abwesenheit (vorübergehender Trennung) des Partners/der Partnerin (Item 14),den Wunsch, in den Gedanken des Partners/der Partnerin stark präsent <strong>zu</strong> sein (Item 22), denWunsch, der Partner/die Partnerin möge sich viel um einen kümmern (Item 18) bzw. dasBedrücktsein, wenn dies nicht der Fall ist (Item 8).Tabelle 2: Ladungen der <strong>BFPE</strong>-Items auf den drei Faktoren (N = 390; Varimax-Rotation;Ladungen < .30 sind der Übersichtlichkeit halber weggelassen)LadungenItem (- = umgekehrte Polung)auf Faktor-Nr.2 Leicht darüber sprechen, was in mir vorgeht .75-4 Unangenehm, wenn auf tiefere Gefühle angesprochen .71-5 Rest von Distanz bleibt immer .45-6 Hüte mich, dem Partner Ärger <strong>zu</strong> zeigen .537 Über Gefühle <strong>zu</strong> sprechen, fällt leicht .73-10 Rede lieber über sachliche Themen als persönliche .72-12 Weiß nicht, was ich über meine Gefühle sagen soll .6915 Kann mich leicht öffnen .78-23 Behalte manches lieber für mich alleine .54-25 Zurückhaltend mit dem, was ich von mir zeige .7130 Kann leicht über meine Bedürfnisse sprechen .741 2 33 Für Partner <strong>zu</strong> viel, mich <strong>zu</strong> ertragen .679 Partner auf Distanz, wenn wüßte, was in mir vorgeht -.39 .5313 Mein Bed. n. Zuwendg. könnte Partner <strong>zu</strong> viel werden .67 .3417 Zweifel, wenn Partner liebevoll ist -.30 .5920 Gedanke, Partner möchte mich am liebsten los sein .7321 Partner hat weniger Zuneigung <strong>zu</strong> mir als ich <strong>zu</strong> ihm .6224 Partner mag mich, wenn ich Erwartungen entspreche -.31 .6827 Partner mit Zuwendungswünschen nicht irritieren .64 .4328 In der Beziehung <strong>zu</strong>m Partner wechselnde Gefühle .6829 Hänge am Partner mehr, als mir lieb ist .48 .3931 Kann mir nicht vorstellen, daß mich Partner akzeptiert -.31 .568 Bedrückt, wenn Partner nicht genug um mich kümmert .6611 Auf Zuwendg. angewiesen, wenn es mir schlecht geht .6014 Bei Abwesenheit d. Partners unruhig und nervös .6816 Bei Trennung würde eine Welt <strong>zu</strong>sammenbrechen .5918 Partner soll sich viel um mich kümmern .6419 Kummer lähmt mich, Partner muß auf mich <strong>zu</strong>gehen .5422 Partner soll möglichst viel in Gedanken bei mir sein .6726 Komme mit Abschied nur schwer klar .41Varianzanteil 19.8% 19.4% 12.0%


12Die wichtigsten Kenndaten für die Skalen des <strong>BFPE</strong> sind in Tabelle 3 <strong>zu</strong>sammengefaßt. Beiden Skalen 1 und 2 sind die Trennschärfen der Items ebenso wie die Reliabilitäten als gut <strong>zu</strong>bewerten. Skala 3 fällt demgegenüber etwas ab, kann aber noch als befriedigend gelten. Einsignifikanter Mittelwertsunterschied zwischen den Geschlechtern findet sich lediglich bei derSkala „Zuwendungsbedürfnis“. Die Differenz ist jedoch angesichts eines Anteils von 0,28 ander Standardabweichung der Gesamtstichprobe wenig effektstark. Wie beim BFKE (Höger,1999, S. 162) korreliert die Skala „Akzeptanzprobleme“ signifikant mit„Öffnungsbereitschaft“ (negativ) und „Zuwendungsbedürfnis“ (positiv). <strong>Der</strong> beiPsychotherapiepatienten gefundene schwach negative Zusammenhang zwischen„Öffnungsbereitschaft“ und „Zuwendungsbedürfnis“ findet sich hier jedoch nicht.Tabelle 3: Kenndaten der Skalen des <strong>BFPE</strong> (N = 393)Akzeptanz- Öffnungs- Zuwendungs-Probleme bereitschaft problemeAnzahl der Items 11 11 8Trennschärfenminimal .53 .42 .31maximal .67 .75 .58mittel .59 .61 .47ReliabilitätenCronbachs Alpha .88 .89 .77Split Half .91 .89 .76Arithmetische Mittel(itembezogen; Skalenweite 0 - 4)Männer 1.14 2.75 1.82Frauen 1.25 2.84 2.01Insgesamt 1.21 2.80 1.93StandardabweichungenMänner .72 .72 .62Frauen .79 .71 .70Insgesamt .76 .72 .67p 1 .143 .218 .006InterkorrelationenÖffnungsbereitschaft -.49 **Zuwendungsbedürfnis .34 ** .071 p für die Mittelwert-Differenzen zwischen den Geschlechtern


13Zur Überprüfung der inhaltlichen Validität der <strong>BFPE</strong>-Skalen wurden die Daten der AAS-Skalen herangezogen. Bei der Item-Analyse hatten sich die Items 8 und 18 der AAS-Skala„Nähe“ und die Items 2 und 11 der AAS-Skala „Angst“ als <strong>zu</strong> wenig trennscharf erwiesen.Sie wurden daher bei der Skalenbildung nicht weiter berücksichtigt. Die InnerenKonsistenzen der so gebildeten Skalen betrugen für „Angst“ α = .76, für „Nähe“ α = .64 undfür „Trauen“ α = .84.Die gemeinsame Faktorenanalyse der <strong>BFPE</strong>- und der AAS-Skalen ergab zwei Faktoren miteinem Eigenwert > 1.0, die <strong>zu</strong>sammen 71.2% der Gesamtvarianz aufklärten. Die Ladungen(Varimax-Rotation) der Skalen auf den Faktoren zeigt Tabelle 4. Faktor 1 mit einemVarianzanteil von 36.4% ist durch die Skalen <strong>BFPE</strong>-„Akzeptanzprobleme“, <strong>BFPE</strong>-„Zuwendungsbedürfnis“ sowie AAS-„Angst“ bestimmt, denen mit einer sekundärennegativen Ladung AAS-„Trauen“ gegenübersteht. Er kann als Mißtrauische Ängstlichkeitinterpretiert werden. Faktor 2 (34.7% Varianzanteil) ist primär durch die Skalen AAS-„Nähe“und AAS-„Trauen“ sowie <strong>BFPE</strong>-„Öffnungsbereitschaft“ definiert. Mit schwächerenLadungen sind die Skalen <strong>BFPE</strong>-„Zuwendungsbedürfnis“ und (negativ) <strong>BFPE</strong>-„Akzeptanzprobleme“ auf ihm vertreten. Er kann als Bedürfnis nach vs. Vermeiden von Näheinterpretiert werden.Tabelle 4: Ergebnisse der gemeinsamen Faktorenanalyse (Varimax-Rotation) der <strong>BFPE</strong>-Skalen mit den Skalen der AAS (N = 220)Ladungen 1Skalen Faktor 1 Faktor 2<strong>BFPE</strong>:1. Akzeptanz- .83 -.40probleme2. Öffnungs- .78bereitschaft3. Zuwendungsbedürfnis.75 .35AAS:1. Angst .842. Nähe .793. Trauen -.44 .70Varianz-Anteil 36.4% 34.7%1 Faktorladungen < .30 sind der Übersichtlichkeit halber weggelassen.


Die Clusteranalyse erfolgte anhand der Skalenwerte des <strong>BFPE</strong> (mittlere Item-Werte,quadrierte Euklidische Distanzen) und beruht aufgrund von fehlenden Daten und derElimination von fünf Ausreißern (identifiziert mittels des Single-Linkage-Verfahrens) auf N =380. Nach der Ward-Methode ergab sich eine optimale 5-Cluster-Lösung mit den aufgrundder Ergebnisse von Höger (1999) erwarteten Skalenkonfigurationen. Die Überprüfung derStichhaltigkeit dieser Lösung ergaba) bei dem Vergleich mit den Ergebnissen einer nicht-hierarchischen Clusteranalyse nachdem k-means-Verfahren (ohne Vorgabe der Clusterzentren) ähnlicheSkalenkonfigurationen der Cluster und eine Übereinstimmung der Fall<strong>zu</strong>weisungen <strong>zu</strong>den einander entsprechenden Clustern von 80% bei einem (hoch signifikanten)Kontingenzkoeffizienten von .84 bzw. Kappa = .74;b) bei dem Vergleich mit den Ergebnissen einer Ward-Analyse an einer per Zufall gebildetenTeilstichprobe von 50% wiederum ähnliche Skalenkonfigurationen der Cluster sowie eineÜbereinstimmung der Fall<strong>zu</strong>weisungen <strong>zu</strong> den inhaltlich korrespondierenden Clustern von86% bei einem (ebenfalls hoch signifikanten) Kontingenzkoeffizienten von .86 bzw.kappa = .82.Nach dieser Bestätigung der Stichhaltigkeit der gefundenen Cluster wurde eine optimierteLösung ermittelt, indem eine k-means Prozedur mit Vorgabe der Clusterzentren aus derursprünglichen Ward-Lösung gerechnet wurde. Abbildung 2 gibt die Konfigurationen dermittleren Skalenwerte (z-Werte) für die fünf optimierten Cluster wieder. Die <strong>zu</strong>gehörigenWerte sind Tabelle 5 <strong>zu</strong> entnehmen. Cluster 3 (N = 78; 20.6%) entspricht mit dergleichzeitigen Betonung von „Öffnungsbereitschaft“ und „Zuwendungsbedürfnis“ (=Bedürfnis nach Nähe) bei geringen „Akzeptanzproblemen“ der primären Strategie dessicheren Bindungsmusters. Die Cluster 4 (N = 84; 22.1%) und 5 (N = 37; 9.7%) zeigen die fürdie für die mißtrauische Ängstlichkeit der sekundär-hyperaktivierenden Strategie desBindungssystems charakteristische gleichzeitige Erhöhung der Werte von„Akzeptanzproblemen“ und „Zuwendungsbedürfnis“. Dabei stellt Cluster 4 mit seinermittleren „Öffnungsbereitschaft“ die anhängliche Variante des unsicher-ambivalentenBindungsmusters dar, Cluster 5 mit der betont verminderten „Öffnungsbereitschaft“ dieverschlossene. Cluster 1 (N = 100; 26,3%) mit niedrigen Werten bei „Öffnungsbereitschaft“und „Zuwendungsbedürfnis“ (= Vermeiden von Nähe) entspricht der sekundärdeaktivierendenStrategie der verschlossenen Variante des unsicher-vermeidendenBindungsmusters, während Cluster 2 (N = 81; 21.3%) schließlich die typische Verbindungvon erhöhter „Öffnungsbereitschaft“ mit vermindertem „Zuwendungsbedürfnis“ beiverminderten „Akzeptanzproblemen“ aufweist, die beim BFKE für die spezifische Form dersekundär-deaktivierenden Strategie der kooperativen Variante des unsicher-vermeidendenBindungsmuster charakteristisch war. Für die Verteilung der Geschlechter auf die fünf Clusterfanden sich keine signifikanten Unterschiede.Für eine erste Validierung dieser Cluster wurde wiederum die AAS herangezogen. Zunächstwurde versucht, die Clusterlösung von Collins und Read (1990) anhand der AAS-Skalen aufder Basis der Stichprobe Buschkämper <strong>zu</strong> replizieren. Die Clusteranalyse nach Ward mitanschließender Optimierung durch eine k-means-Prozedur mit den nach Ward erhaltenenClusterzentroiden als Ausgangspartition ergab eine Drei-Cluster-Lösung, deren mittlereSkalenwerte (z-Werte) in Tabelle 6 wiedergegeben sind. Abbildung 3 veranschaulicht dieSkalenkonfigurationen. Sie entsprechen denen bei Collins und Read (1990), die somit alsrepliziert gelten können: Mit niedrigen Werten bei „Angst“ und der Betonung von „Nähe“und „Trauen“ (= Bedürfnis nach Nähe) entspricht das am stärksten besetzte Cluster 2 (N =114; 50%) dem sicheren Bindungsmuster. Demgegenüber verweisen die hohen Werte bei„Angst“ gekoppelt mit geringen Werten bei „Trauen“ (= mißtrauische Ängstlichkeit) und demeher erhöhten Bedürfnis nach Nähe bei Cluster 3 (N = 50; 22.2%) auf das unsicherambivalenteBindungsmuster, während die Ablehnung von „Nähe“ und „Trauen“ (=14


15Vermeiden von Nähe) bei durchschnittlicher und damit unauffälliger Ängstlichkeit bei Cluster1 ( N = 61; 27.1%) dem klassischen Bild des unsicher-vermeidenden Bindungsmustersentspricht.Tabelle 5: Mittelwerte und Standardabweichungen der <strong>BFPE</strong>-Skalen für die fünf Cluster (z-Werte) 1 1. Akzeptanz- 2. Öffnungs- 3. Zuwendungs-probleme bereitschaft bedürfnisCluster-Nr. M SD M SD M SD N %1 0.07 0.58 -0.83 0.65 -0.64 0.64 100 26.32 -0.85 0.44 0.74 0.49 -0.96 0.59 81 21.33 -0.79 0.42 0.78 0.53 0.53 0.52 78 20.54 0.66 0.60 0.27 0.51 0.83 0.66 84 22.15 1.78 0.61 -1.42 0.73 0.53 0.74 37 9.71 Basis sind die Ergebnisse der optimierten Lösung: k-means mit Ausgangswerten nach derWard-Lösung.Abbildung 2: Konfigurationen der mittleren Skalenwerte (z-Werte) für die fünf optimiertenCluster des <strong>Bielefelder</strong> <strong>Fragebogen</strong>s <strong>zu</strong> <strong>Partnerschaftserwartungen</strong> (<strong>BFPE</strong>). Für die genauenZahlenwerte vgl. Tabelle 5.


16Tabelle 6: Mittelwerte und Standardabweichungen der AAS-Skalen für die Cluster (N = 225;z-Werte) 1AAS-SkalenAngst Nähe TrauenCluster-Nr M SD M SD M SD N %1 0.16 0.62 -0.91 1.06 -0.89 0.74 69 30.72 -0.63 0.54 0.40 0.68 0.71 0.45 116 51.63 1.56 0.67 0.41 0.56 -0.53 1.00 40 17.81 Basis sind die Ergebnisse der optimierten Lösung: k-means mit Ausgangswerten nach derWard-Lösung.Abbildung 3: Konfiguration der mittleren Skalenwerte (z-Werte) für die drei optimiertenCluster der Adult-Attachment-Scale (AAS) nach Collins und Read (1990) in der Überset<strong>zu</strong>ngvon Schwerdt (1994). Für die genauen Zahlenwerte vgl. Tabelle 6.Das Ergebnis der Kreuztabelle der Cluster-Zuweisungen nach dem <strong>BFPE</strong> und nach der AASist in Tabelle 7 wiedergegeben. Mit Chi 2 = 89.4 (df = 8; p = .000) und einemKontingenzkoeffizienten CC = .54 besteht zwischen beiden Clusterlösungen ein hochsignifikanter, dem Ausmaß nach mittlerer Zusammenhang.Die nach dem <strong>BFPE</strong> als sicher klassifizierten Personen (<strong>BFPE</strong>-Cluster 3) finden sich weitüberwiegend im sicheren AAS-Cluster 2 wieder. Die beiden <strong>BFPE</strong>-Varianten des unsicherambivalentenBindungsmusters, insbesondere Cluster 5, versammeln sich im Verhältnis <strong>zu</strong>den Erwartungswerten deutlich häufiger im ambivalenten AAS-Cluster 3. Die verschlosseneVariante des unsicher-vermeidenden Bindungsmusters (<strong>BFPE</strong>-Cluster 1) findet sich – wie


17angenommen – im Vergleich <strong>zu</strong> den statistischen Erwartungswerten häufiger im unsichervermeidendenAAS-Cluster 1, während sich die öffnungsbereite Variante der deaktivierendenStrategie des Bindungssystems (<strong>BFPE</strong>-Cluster 2) vorwiegend in dem sicheren AAS-Cluster 2wiederfindet.Tabelle 7: Kreuztabelle <strong>zu</strong>m Vergleich Clusterlösungen mit dem <strong>BFPE</strong> und der AAS(Stichprobe Buschkämper, N = 217)AAS-ClusterGesamt<strong>BFPE</strong>-Cluster1 2 3 4 51 Anzahl 27 1 5 3 18 6 59Erwartete Anzahl 15.0 11.1 12.8 15.0 5.2 59.02 Anzahl 18 34 40 18 0 110Erwartete Anzahl 27.9 20.8 23.8 27.9 9.6 110.03 Anzahl 10 2 4 19 13 48Erwartete Anzahl 12.2 9.1 10.4 12.2 4.2 48.0Gesamt Anzahl 55 41 47 55 19 217Chi 2 = 89.4 (df = 8, p = .000), Kontingenzkoeffinzient CC = .541 Fett gedruckt sind von der Zufallserwartung deutlich nach oben abweichende beobachteteHäufikgkeiten.DiskussionNach den Ergebnissen der vorliegenden Studie ließ sich der <strong>Bielefelder</strong> <strong>Fragebogen</strong> <strong>zu</strong>Klientenerwartungen (BFKE) (Höger, 1999) mit entsprechend umformulierten Itemserfolgreich auf Partnerbeziehungen übertragen. Die Faktorenanalyse der Items des soentwickelten „<strong>Bielefelder</strong> <strong>Fragebogen</strong>s <strong>zu</strong> <strong>Partnerschaftserwartungen</strong> (<strong>BFPE</strong>)“ führte <strong>zu</strong> dengleichen Dimensionen bzw. Skalen <strong>zu</strong>r Selbstbeschreibung bindungsrelevanter Erfahrungenmit guten bis befriedigenden Trennschärfen und Reliabilitäten: 1. „Akzeptanzprobleme“ imSinne von Selbstzweifeln mit der Erwartung, als Person vom Partner nicht akzeptiert <strong>zu</strong>werden und für ihn - wenn überhaupt - nur schwer erträglich <strong>zu</strong> sein, 2.„Öffnungsbereitschaft“ im Sinne der Fähigkeit und/oder Bereitschaft, sich <strong>zu</strong> öffnen, demPartner/der Partnerin Einblick in das eigene Erleben <strong>zu</strong> gewähren, über sich selbst, seineGefühle und Bedürfnisse <strong>zu</strong> sprechen und 3. „Zuwendungsbedürfnis“ als der bei sich selbstwahrgenommene Wunsch nach Nähe im Sinne einer andauernden Anwesenheit undZuwendung des Partners/der Partnerin.Die gemeinsame Faktorenanalyse der <strong>BFPE</strong>-Skalen mit den drei Skalen Angst, Nähe undTrauen, einer von Schwerdt (1994) angefertigten Überset<strong>zu</strong>ng der Adult Attachment Scale(AAS; Collins und Read, 1990), ergab zwei Faktoren: 1. Mißtrauische Ängstlichkeit mithohen Ladungen der Skalen AAS-„Angst“, <strong>BFPE</strong>-„Zuwendungsbedürfnis“ und <strong>BFPE</strong>-„Akzeptanzprobleme“ <strong>zu</strong>sammen mit einer (sekundären) negativen Ladung von AAS-


„Trauen“ und 2. Bedürfnis nach vs. Vermeiden von Nähe mit hohen Ladungen der AAS-Skalen „Nähe“ und „Trauen“ sowie der <strong>BFPE</strong>-Skalen „Öffnungsbereitschaft“, <strong>zu</strong>sammen mitsekundären Ladungen von <strong>BFPE</strong>-„Zuwendungsbedürfnis“ und <strong>BFPE</strong>-„Akzeptanzprobleme“(negativ). Diese beiden Faktoren entsprechen inhaltlich den beiden von Feeney, Noller undHanrahan (1994) bei einer Faktorenanalyse auf Skalenebene gefundenen Dimesionen 1.„Anxiety“ (mit den Skalen “Preoccupation with Relationships”, “Need for Approval” und –negativ – “Confidence”) und 2. „Discomfort with Closeness and Relationships as Secondary“(entgegengesetzt gepolt), ebenso den von Grau (1999) gefundenen Dimensionen „Angst vorTrennung“ und „Vermeidung von Nähe“. Diese beiden Aspekte hatten sich bereits beiAinsworth et al. (1987, S. 109 f.) ergeben. Dort hatte eine Diskriminanzfunktion, die durchdie Verhaltensmerkmale „Weinen der Kinder während und nach der Trennungsphase“ sowie„Widerstand gegenüber der Mutter in den Wiedersehensphasen“ definiert war, die unsicherambivalentenKinder von den beiden übrigen Mustern getrennt. Die andere Funktion, definiertdurch das Verhaltensmerkmal „Suchen“ vs. „Vermeiden“ von Nähe und Kontakt in denWiedersehensphasen, hatte die sicheren und unsicher-ambivalenten von den unsichervermeidendenKindern unterschieden.Dies führt <strong>zu</strong> der Frage, ob nicht die von Grau (199) entwickelten Skalen einfacherstrukturiert und daher dem <strong>BFPE</strong> vor<strong>zu</strong>ziehen seien. Dem ist jedoch (abgesehen davon, daßGrau sich auf einer rein dimensionalen Ebene bewegt und nicht auf der Ebene vonBindungsmustern) entgegen<strong>zu</strong>halten, daß die Kombinationen der <strong>BFPE</strong>-Skalen in denDimensionen ihrem Inhalt nach bindungstheoretisch sowohl plausibel als auch aufschlußreichsind: Die Disposition, sich als <strong>zu</strong>gleich inakzeptable und <strong>zu</strong>wendungsbedürftige Personwahr<strong>zu</strong>nehmen, verweist auf eine Form der Trennungsangst, die (anders als eine realbegründete, etwa bei einer tatsächlich drohenden Trennung) auf eine mehr oder wenigerpermanente Hyperaktivierung des Bindungssystems <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen ist, wie sie für unsicherambivalenteBindungsmuster charakteristisch ist. Ebenso beschreibt die Kombination derBereitschaft, sich dem anderen <strong>zu</strong> öffnen mit dem gleichzeitigen Wunsch nach dessenZuwendung, eine spezifische Form des Bedürfnisses nach Nähe, wie sie einer angemessenenAktivierbarkeit des Bindungssystems im Sinne der primären Strategie des sicherenBindungsmusters entspricht. Die Negation eben dieses Erlebens beschreibt wiederum die demunsicher-vermeidenden Bindungsmuster <strong>zu</strong>geschriebene deaktivierende Strategie desBindungssystems. Bemerkenswert im Hinblick auf die Skalen des <strong>BFPE</strong> ist <strong>zu</strong>dem, daß diebeiden Skalen „Akzeptanzprobleme“ und „Öffnungsbereitschaft“ als Replikationen der in derDifferentiellen Psychologie etablierten Dimensionen Self-Esteem (negativ gepolt) (Rosenberg,1965; vgl. auch Griffin und Bartholomew, 1994 b) bzw. Self-Disclosure (Jourard, 1971)interpretiert werden können, <strong>zu</strong> denen sich die Dimension „Zuwendungsbedürfnis“ alsspezifisch bindungsrelevanter Aspekt – mit je nach Kombination mit den beiden anderenDimensionen unterschiedlicher Bedeutung – hin<strong>zu</strong>gesellt.Die Clusteranalyse der Stichprobe anhand der <strong>BFPE</strong>-Skalen ergab fünf Cluster alsspezifische Konfigurationen bindungsrelevanter Selbstbeschreibung, deren Konfigurationender Skalenwerte denen des BFKE entsprechen: ein Cluster mit primärer Strategie desBindungssystems (Cluster 3), zwei Varianten einer deaktivierenden Strategie (Cluster 1 und2) sowie zwei Varianten einer hyperaktivierenden Strategie des Bindungssystems (Cluster 4und 5). Sie erwiesen sich als stabil sowohl bei einer Zufallspartition der Stichprobe als auchbei Verwendung unterschiedlicher Cluster-Verfahren (Ward und k-means). Alle fünf Clustersind <strong>zu</strong>dem, wie die Streuungswerte in Tabelle 5 zeigen, gegenüber der Gesamtstichprobe insich deutlich homogener.<strong>Der</strong> Vergleich der Cluster, die sich anhand des <strong>BFPE</strong> ergaben, mit den Clustern, die auf derClusteranalyse anhand der deutschen Überset<strong>zu</strong>ng der AAS-Skalen (Collins und Read, 1990;Schwerdt, 1994) beruhen, zeigte hoch signifikante, dem Ausmaß nach (wie beiunterschiedlichen Erfassungsinstrumenten auch <strong>zu</strong> erwarten) mittlere Zusammenhänge (vgl.18


Tabelle 7). Personen mit nach dem <strong>BFPE</strong> sicherem Bindungsmuster (Cluster 3) finden sichgemessen an der Zufallserwartung deutlich häufiger im sicheren AAS-Cluster 2 wieder,ebenso die Personen des vermeidend-verschlossenen <strong>BFPE</strong>-Clusters 1 im AAS-Cluster 1„unsicher-vermeidend“. Gleiches gilt für die Personen der anhänglichen (Cluster 4) undinsbesondere der verschlossenen Variante (Cluster 5) des unsicher-ambivalentenBindungsmusters, die jeweils vor<strong>zu</strong>gsweise dem unsicher-ambivalenten AAS-Cluster 3<strong>zu</strong>geordnet werden. Allerdings wurde die kooperative Variante der sekundär deaktivierendenStrategie des <strong>BFPE</strong> (Cluster 2), die beim BFKE (Höger, 1999) als kooperative Variante desunsicher-vermeidenden Bindungsmusters bezeichnet worden war, nicht dem vermeidenden,sondern eindeutig dem sicheren AAS-Cluster 2 <strong>zu</strong>geordnet. Dies ist jedoch insofern nichtüberraschend, als der für die Konstituierung dieses <strong>BFPE</strong>-Clusters <strong>zu</strong>sammen mit der„Öffnungsbereitschaft“ entscheidende Aspekt des wahrgenommenen eigenen„Zuwendungsbedürfnisses“ in der AAS nicht repräsentiert ist. Die Zuordnung des <strong>BFPE</strong>-Clusters 2 <strong>zu</strong>m sicheren AAS-Cluster 2 ist offenbar auf die übrigen (erhöhten) Skalen desgemeinsamen Faktors Bedürfnis nach Nähe (vgl. Tabelle 4) <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen:„Öffnungsbereitschaft“ (<strong>BFPE</strong>) sowie „Nähe“ und „Trauen“ (AAS).Vier der <strong>BFPE</strong>-Cluster können als den vier von Bartholomew (1990) beschriebenenBindungsstilen äquivalent angesehen werden, die als Kombinationen hoher bzw. niedrigerAusprägung der beiden Dimensionen Angst vor Trennung und Vermeidung von Näheidentifiziert worden sind. Hier wie dort finden sich die beiden Varianten des unsicherambivalentenBindungsmusters, eine anhängliche und eine verschlossene. Bemerkenswert ist,daß auch Collins und Read (1990, S. 649) in einer Fußnote bereits erwähnt hatten, daß sichbei einer Vier-Cluster-Lösung ihrer Daten das „ängstliche“ Cluster in zwei Varianten teile, dieeine mit hohen Werten bei den Skalen „Nähe“ und „Trauen“, die andere mit niedrigen.Mit dem <strong>BFPE</strong> (wie auch mit dem BFKE) wurde jedoch mit Cluster 2 ein weiteresBindungsmuster identifiziert. Es stellt sich damit die Frage nach der Bedeutung dieses neuidentifizierten Clusters, insbesondere, inwieweit es als eine Variante des unsichervermeidendenoder des sicheren Bindungsmusters an<strong>zu</strong>sehen ist. Für letzteres spricht seineAffinität <strong>zu</strong>m sicheren AAS-Cluster 2 und ebenso, daß der Anteil des sicherenBindungsmusters (Cluster 3) mit 20% gegenüber anderen Studien eindeutig niedriger ausfällt.Erst Cluster 2 und 3 <strong>zu</strong>sammen ergeben die ungefähr angemessene Größenordnung. Demsteht jedoch entgegen, daß „Öffnungsbereitschaft“ ohne ein entsprechendes(wahrgenommenes) „Zuwendungsbedürfnis“ in einer Bindungsbeziehung kaum als primäreStrategie des Bindungssystems im Sinne von Main (1990) interpretiert werden kann. Die imbetont geringen „Zuwendungsbedürfnis“ <strong>zu</strong>m Ausdruck kommende Tendenz, dieBindungsperson möglichst nicht <strong>zu</strong> beanspruchen und ihr nicht <strong>zu</strong>r Last <strong>zu</strong> fallen, zeigt, daßwesentliche Bedürfnisse und Aspekte der Informationsverarbeitung des Bindungssystemsunterdrückt bzw. der Selbstwahrnehmung entzogen werden. Dies verweist auf einespezifische Variante der sekundär-deaktivierenden Strategie nach der Art des unsichervermeidendenBindungsmusters (vgl. Main et al., 1985).Den Grundformen, in die sich nach Main (1990) die Antworten der Bindungspersonen aufdie Bindungssignale des Kindes <strong>zu</strong>sammenfassen lassen (direkte Befriedigung, konstanteVersagung der Befriedigung sowie intermittierende und gleichzeitig unvorhersagbareBefriedigung) wäre dann eine weitere hin<strong>zu</strong><strong>zu</strong>fügen, auf die in anderem ZusammenhangRogers (1959) aufmerksam gemacht hat: Zuwendung, die jedoch an Bedingungen geknüpftist. Vor diesem Hintergrund ergibt sich die Hypothese, daß dieses Bindungsmuster einespezifische Form der Adaptation an Bindungspersonen darstellt, die dem Kind zwarZuwendung gewährten, jedoch unter der – für das Kind vorhersehbaren – Bedingung, daß essich mit seinen Signalen des Bindungssystems <strong>zu</strong>rückhielt, möglichst nicht <strong>zu</strong>r Last fiel undsich stets „nett“ und wenig fordernd verhielt. Ausweislich ihrer „Öffnungsbereitschaft“ sindPersonen mit diesem Bindungsmuster für bindungsrelevante Gefühle und Bedürfnisse19


teilweise ansprechbar und somit für entsprechende Signale anderer <strong>zu</strong>gänglich, ohne ihrerseitsForderungen nach Zuwendung <strong>zu</strong> stellen. Es ist an<strong>zu</strong>nehmen, daß sie im sozialen Netzwerkeher <strong>zu</strong> den Gebenden als <strong>zu</strong> den Nehmenden gehören und insofern in Krisensituationen –also bei akut und nachhaltig aktiviertem eigenem Bindungssystem – wenig konkretenRückhalt bei anderen Menschen erwarten.Mit seiner spezifischen Konfiguration der <strong>BFPE</strong>-Skalen und den daran anschließendenÜberlegungen nimmt dieses Bindungsmuster offenbar eine Zwischenposition zwischen demsicheren und dem unsicher-vermeidenden Bindungsmuster ein. Im Hinblick auf dieKompatibilität mit anderen Operationalisierungen der Bindungsrepräsentationen erscheint espragmatisch, es als Variante des sonst als sicher bezeichneten Musters ein<strong>zu</strong>ordnen und als„bedingt sicher“ <strong>zu</strong> benennen. Im Vergleich <strong>zu</strong>m „unbedingt sicheren“ Bindungsmusterdürften die angenommenen Defizite der Selbstwahrnehmung, ebenso die geringere Fähigkeit<strong>zu</strong>r Mobilisierung sozialer Ressourcen, in gravierenderen Streßsituationen <strong>zu</strong> einer größerenAnfälligkeit für psychische Störungen führen. Insofern wäre die Abgren<strong>zu</strong>ng diesesBindungsmusters vom „unbedingt sicheren“ von diagnostischer und prognostischerBedeutung. Studien <strong>zu</strong>r Validierung einer solchen Differenzierung sind im Gange.Gegenüber der Identifikation von „Typen“ besteht insbesondere in derPersönlichkeitspsychologie eine (wissenschaftshistorisch erklärbare) prinzipielleZurückhaltung, die inzwischen allerdings einem deutlichen Interesse an empirischbegründeten „Persönlichkeitsprototypen“ <strong>zu</strong> weichen scheint (vgl. Asendorpf und van Aken,im Druck; Robins, John, Caspi, Moffitt und Stouthamer-Loeber, 1996). Die in dervorliegenden Studie gewählte Methodik beruht auf dem Prinzip, Operationalisierungen einerTheorie strikt an deren expliziten wie auch impliziten Modellvorstellungen <strong>zu</strong> orientieren.Nach den originalen Formulierungen der Bindungstheorie bedeutet dies in be<strong>zu</strong>g auf dieIdentifikation von Bindungsmustern, nach komplexen adaptiven Strategien im Sinne vonumschriebenen Mustern des auf das Bindungssystem bezogenen Verhaltens und Erlebens <strong>zu</strong>suchen, die sich in Form von Kategorien bzw. Prototypen darstellen. Bereits Ainsworth et al.(1978) bezogen sich in ihrer grundlegenden Untersuchung auf „patterns of attachment“ (also„Muster“) und stellten fest, daß sich eine der Realität angemessene Abbildung desBindungsverhaltens erst aus einer auf eine Klassifikation zielende Kombination der von ihnenverwendeten einzelnen Beobachtungsdimensionen ergab (Ainsworth et al., 1978, S. 57 f.).Abgesehen von der angemesseneren Abbildung der Konstrukte hat die Suche nachKategorien/Prototypen gegenüber einem an Dimensionen orientierten Ansatz denstrategischen Vorteil der prinzipiell größeren Offenheit gegenüber Erweiterungen,Präzisierungen oder Differenzierungen, worauf ebenfalls bereits Ainsworth et al. (1978, S. 55ff.) aufmerksam gemacht haben. Die hier erfolgte Identifikation eines fünftenBindungsmusters spricht für dieses Vorgehen. Die an einer derartigen Offenheit orientierteempirische Suche nach Bindungsmustern bei Erwachsenen kann auch jetzt noch nicht alsabgeschlossen angesehen werden.<strong>Der</strong> bei Kategorien im Vergleich <strong>zu</strong> Dimensionen mit Normwerten oft geltend gemachteNachteil einer schwierigeren Klassifikation einzelner Fälle sowie kleinerer oder imZusammenhang mit der Fragestellung oft einseitig ausgelesener Stichproben ist angesichts derinzwischen verfügbaren Möglichkeiten der Datenverarbeitung recht gering. Die Zuweisung <strong>zu</strong>den Bindungsmustern anhand der Skalenwerte des <strong>BFPE</strong> kann auf der Grundlage vonDiskriminanzmodellen erfolgen. <strong>Der</strong> eine (präzisere) Weg besteht darin, die <strong>zu</strong>klassifizierenden Fälle mit ihren <strong>BFPE</strong>-Skalenwerten an eine geeignete Referenzstichprobemit bekannten Zugehörigkeiten <strong>zu</strong> den Clustern an<strong>zu</strong>fügen und die neuen Fälle über einegemeinsame Diskriminanzsanalyse <strong>zu</strong> klassifizieren (Interessenten steht hierfür dieStichprobe der vorliegenden Studie <strong>zu</strong>r Verfügung). Ein anderer Weg besteht darin, für einePerson anhand ihrer <strong>BFPE</strong>-Skalenwerte (z-transformiert anhand der Mittelwerte undStandardabweichungen aus Tabelle 3) sowie der Parameter der Diskriminanzfunktionen den20


21Ort im Diskriminanzraum <strong>zu</strong> bestimmen und sie demjenigen Cluster <strong>zu</strong><strong>zu</strong>weisen, <strong>zu</strong> dessenCentroid sie die geringste euklidische Distanz aufweist. Die hierfür erforderlichen Parameterkönnen Tabelle 8 entnommen werden.Tabelle 8: Ergebnisse der Diskriminanzanalyse <strong>zu</strong>r Vorhersage der Cluster<strong>zu</strong>gehörigkeitenaufgrund der <strong>BFPE</strong>-Skalen (N = 380)Funktion Eigenwert % der Kanon. Wilks Chi 2 DF pVarianz Korrelat. Lambda1 4.051 69.7 .90 .064 1028.12 12 .0002 1.569 27.0 .78 .326 420.81 6 .0003 .196 3.4 .41 .836 67.01 2 .000StandardisierteDiskriminanzkoeffizientenStruktur-MatrixSkalen Funktion Funktion1 2 3 1 2 3Akzeptanz- .760 .134 .640 .761 .200 .618ProblemeÖffnungs- -.629 .472 .622 -.598 .534 .598BereitschaftZuwendungs- .211 .828 -.528 .217 871 -.441BedürfnisFunktionswerte bei den GruppenzentroidenFunktionCluster-Nr. 1 2 31 .835 -1.501 -.3212 -2.309 -.864 .5513 -1.770 1.174 -.5954 .969 1.524 .3515 4.331 .012 .119


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25Tabelle 1: Items des <strong>Bielefelder</strong> <strong>Fragebogen</strong>s <strong>zu</strong> Partnererwartungen (<strong>BFPE</strong>)(in Klammern die Zugehörigkeit <strong>zu</strong> den Skalen; - = umgekehrte Polung)32. Mein Partner/meine Partnerin haben viele gemeinsame Interessen. (Blockbrecher)33. An sich fällt es mir leicht, mit meinem Partner/meiner Partnerin über das <strong>zu</strong> sprechen, wasin mir vorgeht. (2)34. Manchmal kommt mir der Gedanke, daß es meinem Partner/meiner Partnerin <strong>zu</strong> viel seinkönnte, mich so wie ich bin <strong>zu</strong> ertragen. (1)35. <strong>Der</strong> Gedanke, mein Partner/meine Partnerin könnte mich tiefergehend auf meine Gefühleansprechen, ist mir eher unangenehm. (2, -)36. Bei aller Zuneigung, ein Rest von Distanz meinem Partner/meiner Partnerin gegenüberbleibt von mir aus eigentlich immer. (2, -)37. Wenn ich mich über meinen Partner/meine Partnerin ärgere, hüte ich mich davor, esihm/ihr <strong>zu</strong> zeigen. (2, -)38. Es fällt mir leicht, gegenüber meinem Partner/meiner Partnerin über meine Gefühle <strong>zu</strong>sprechen. (2)39. Wenn sich mein Partner/meine Partnerin einmal nicht genug um mich kümmert, bedrücktmich das sehr. (3)40. Ich befürchte, daß mein Partner/meine Partnerin auf Distanz <strong>zu</strong> mir gehen könnte, wenner/sie wüßte, was wirklich in mir vorgeht. (1)41. Im Gespräch mit meinem Partner/meiner Partnerin rede ich lieber über sachliche Themenals über persönliche. (2, -)42. Vor allem wenn es mir schlecht geht, bin ich sehr darauf angewiesen, daß meinPartner/meine Partnerin sich mir besonders <strong>zu</strong>wendet und auf mich eingeht. (3)43. Wenn mich mein Partner/meine Partnerin auf meine Gefühle anspricht, weiß ich öftersnicht recht, was ich sagen soll. (2, -)44. Ich fürchte, daß mein großes Bedürfnis nach Zuwendung meinem Partner/meinerPartnerin <strong>zu</strong> viel werden könnte. (1)45. Wenn ich von meinem Partner/meiner Partnerin getrennt bin (Reise, beruflich bedingtusw.), macht mich das unruhig und nervös. (3)46. Ich kann mich meinem Partner/meiner Partnerin gegenüber leicht öffnen. (2)47. Bei einer Trennung von meinem Partner/meiner Partnerin würde für mich eine Welt<strong>zu</strong>sammenbrechen. (3)48. Wenn mein Partner/meine Partnerin liebevoll <strong>zu</strong> mir ist, können mir schon mal Zweifelkommen, ob er/sie das auch wirklich so meint. (1)49. Ehrlich gesagt: am liebsten wäre es mir, wenn sich mein Partner/meine Partnerinmöglichst viel Zeit nur für mich nehmen und sich fast ausschließlich um mich kümmernwürde. (3)50. Mich kann Kummer so sehr lähmen, daß mein Partner/meine Partnerin dann auf mich<strong>zu</strong>gehen und mir weiterhelfen müßte. (3)51. Mir könnte schon einmal der Gedanke kommen, daß mein Partner/meine Partnerin micham liebsten los sein möchte. (1)


2652. Manchmal denke ich, daß ich meinem Partner/meiner Partnerin mehr Zuneigungentgegenbringe als er/sie mir. (1)53. Mir ist es wichtig, daß mein Partner/meine Partnerin, auch wenn wir nicht <strong>zu</strong>sammensind, in Gedanken möglichst viel bei mir ist. (3)54. Selbst meinem Partner/meiner Partnerin gegenüber behalte ich doch manches lieber fürmich alleine. (2, -)55. Ich kann schon mal auf den Gedanken kommen, daß mein Partner/meine Partnerin nur indem Maße mag, in dem ich seinen/ihren Erwartungen entspreche. (1)56. So wie ich mich kenne, bin ich meinem Partner/meiner Partnerin gegenüber eher<strong>zu</strong>rückhaltend mit dem was ich ihm/ihr von mir zeige. (2, -)57. Auch bei einer vorübergehenden Trennung: mit dem Abschied komme ich nur schwerklar. (3)58. Ich muß aufpassen, daß ich meinen Partner/meine Partnerin mit meinen großen Wünschennach Zuwendung nicht irritiere. (1)59. In der Beziehung <strong>zu</strong> meinem Partner/meiner Partnerin erlebe ich öfters heftig wechselndeGefühle: innige Nähe und Fremdheit, Vertrauen und starke Eifersucht. (1)60. Eigentlich hänge ich mit meinen Gefühlen mehr an meinem Partner/meiner Partnerin alsmir selber lieb ist. (1)61. Mir fällt es relativ leicht, mit meinem Partner/meiner Partnerin über mich und meineGefühle, Wünsche und Bedürfnisse <strong>zu</strong> sprechen. (2)62. So wie ich mich selber einschätze, dann ich mir kaum vorstellen, daß mich meinPartner/meine Partnerin akzeptieren kann. (1)Vorgegebene Antwortmöglichkeiten: 0 = trifft überhaupt nicht <strong>zu</strong>, 1 = trifft kaum <strong>zu</strong>, 2 = trifftetwas <strong>zu</strong>, 3 = trifft überwiegend <strong>zu</strong>, 4 = trifft genau <strong>zu</strong>.


27Tabelle 2: Ladungen der <strong>BFPE</strong>-Items auf den drei Faktoren (N = 390; Varimax-Rotation; Ladungen < .30 sindder Übersichtlichkeit halber weggelassen)LadungenItem (- = umgekehrte Polung)2 Leicht darüber sprechen, was in mir vorgeht .75-4 Unangenehm, wenn auf tiefere Gefühle angesprochen .71-5 Rest von Distanz bleibt immer .45-6 Hüte mich, dem Partner Ärger <strong>zu</strong> zeigen .537 Über Gefühle <strong>zu</strong> sprechen, fällt leicht .73-10 Rede lieber über sachliche Themen als persönliche .72-12 Weiß nicht, was ich über meine Gefühle sagen soll .6915 Kann mich leicht öffnen .78-23 Behalte manches lieber für mich alleine .54-25 Zurückhaltend mit dem, was ich von mir zeige .7130 Kann leicht über meine Bedürfnisse sprechen .74auf Faktor-Nr.1 2 33 Für Partner <strong>zu</strong> viel, mich <strong>zu</strong> ertragen .679 Partner auf Distanz, wenn wüßte, was in mir vorgeht -.39 .5313 Mein Bed. n. Zuwendg. könnte Partner <strong>zu</strong> viel werden .67 .3417 Zweifel, wenn Partner liebevoll ist -.30 .5920 Gedanke, Partner möchte mich am liebsten los sein .7321 Partner hat weniger Zuneigung <strong>zu</strong> mir als ich <strong>zu</strong> ihm .6224 Partner mag mich, wenn ich Erwartungen entspreche -.31 .6827 Partner mit Zuwendungswünschen nicht irritieren .64 .4328 In der Beziehung <strong>zu</strong>m Partner wechselnde Gefühle .6829 Hänge am Partner mehr, als mir lieb ist .48 .3931 Kann mir nicht vorstellen, daß mich Partner akzeptiert -.31 .568 Bedrückt, wenn Partner nicht genug um mich kümmert .6611 Auf Zuwendg. angewiesen, wenn es mir schlecht geht .6014 Bei Abwesenheit d. Partners unruhig und nervös .6816 Bei Trennung würde eine Welt <strong>zu</strong>sammenbrechen .5918 Partner soll sich viel um mich kümmern .6419 Kummer lähmt mich, Partner muß auf mich <strong>zu</strong>gehen .5422 Partner soll möglichst viel in Gedanken bei mir sein .6726 Komme mit Abschied nur schwer klar .41Varianzanteil 19.8% 19.4% 12.0%


28Tabelle 3: Kenndaten der Skalen des <strong>BFPE</strong> (N = 393)Akzeptanz- Öffnungs- Zuwendungs-Probleme bereitschaft problemeAnzahl der Items 11 11 8Trennschärfenminimal .53 .42 .31maximal .67 .75 .58mittel .59 .61 .47ReliabilitätenCronbachs Alpha .88 .89 .77Split Half .91 .89 .76Arithmetische Mittel(itembezogen; Skalenweite 0 - 4)Männer 1.14 2.75 1.82Frauen 1.25 2.84 2.01Insgesamt 1.21 2.80 1.93StandardabweichungenMänner .72 .72 .62Frauen .79 .71 .70Insgesamt .76 .72 .67p 1 .143 .218 .006InterkorrelationenÖffnungsbereitschaft -.49 **Zuwendungsbedürfnis .34 ** .071 p für die Mittelwert-Differenzen zwischen den Geschlechtern


29Tabelle 4: Ergebnisse der gemeinsamen Faktorenanalyse (Varimax-Rotation) der <strong>BFPE</strong>-Skalen mit den Skalender AAS (N = 220)Ladungen 1Skalen Faktor 1 Faktor 2<strong>BFPE</strong>:1. Akzeptanz- .83 -.40probleme2. Öffnungs- .78bereitschaft3. Zuwendungsbedürfnis.75 .35AAS:1. Angst .842. Nähe .793. Trauen -.44 .70Varianz-Anteil 36.4% 34.7%1 Faktorladungen < .30 sind der Übersichtlichkeit halber weggelassen.Tabelle 5: Mittelwerte und Standardabweichungen der <strong>BFPE</strong>-Skalen für die fünf Cluster (z-Werte) 11. Akzeptanz- 2. Öffnungs- 3. Zuwendungsproblemebereitschaft bedürfnisCluster-Nr. M SD M SD M SD N %1 0.07 0.58 -0.83 0.65 -0.64 0.64 100 26.32 -0.85 0.44 0.74 0.49 -0.96 0.59 81 21.33 -0.79 0.42 0.78 0.53 0.53 0.52 78 20.54 0.66 0.60 0.27 0.51 0.83 0.66 84 22.15 1.78 0.61 -1.42 0.73 0.53 0.74 37 9.71 Basis sind die Ergebnisse der optimierten Lösung: k-means mit Ausgangswerten nach der Ward-Lösung.


30Tabelle 6: Mittelwerte und Standardabweichungen der AAS-Skalen für die Cluster (N = 225;z-Werte) 1AAS-SkalenAngst Nähe TrauenCluster-Nr. M SD M SD M SD N %1 0.16 0.62 -0.91 1.06 -0.89 0.74 69 30.72 -0.63 0.54 0.40 0.68 0.71 0.45 116 51.63 1.56 0.67 0.41 0.56 -0.53 1.00 40 17.81 Basis sind die Ergebnisse der optimierten Lösung: k-means mit Ausgangswerten nach derWard-Lösung.Tabelle 7: Kreuztabelle <strong>zu</strong>m Vergleich Clusterlösungen mit dem <strong>BFPE</strong> und der AAS(Stichprobe Buschkämper, N = 217)AAS-ClusterGesamt<strong>BFPE</strong>-Cluster1 2 3 4 51 Anzahl 27 1 5 3 18 6 59Erwartete Anzahl 15.0 11.1 12.8 15.0 5.2 59.02 Anzahl 18 34 40 18 0 110Erwartete Anzahl 27.9 20.8 23.8 27.9 9.6 110.03 Anzahl 10 2 4 19 13 48Erwartete Anzahl 12.2 9.1 10.4 12.2 4.2 48.0Gesamt Anzahl 55 41 47 55 19 217Chi 2 = 89.4 (df = 8, p = .000), Kontingenzkoeffinzient CC = .541 Fett gedruckt sind von der Zufallserwartung deutlich nach oben abweichende beobachteteHäufikgkeiten.


31Tabelle 8: Ergebnisse der Diskriminanzanalyse <strong>zu</strong>r Vorhersage der Cluster<strong>zu</strong>gehörigkeitenaufgrund der <strong>BFPE</strong>-Skalen (N = 380)Funktion Eigenwert % der Kanon. Wilks Chi 2 DF pVarianz Korrelat. Lambda1 4.051 69.7 .90 .064 1028.12 12 .0002 1.569 27.0 .78 .326 420.81 6 .0003 .196 3.4 .41 .836 67.01 2 .000StandardisierteDiskriminanzkoeffizientenStruktur-MatrixSkalen Funktion Funktion1 2 3 1 2 3Akzeptanz- .760 .134 .640 .761 .200 .618ProblemeÖffnungs- -.629 .472 .622 -.598 .534 .598BereitschaftZuwendungs- .211 .828 -.528 .217 871 -.441BedürfnisFunktionswerte bei den GruppenzentroidenFunktionCluster-Nr. 1 2 31 .835 -1.501 -.3212 -2.309 -.864 .5513 -1.770 1.174 -.5954 .969 1.524 .3515 4.331 .012 .119


32Legenden <strong>zu</strong> den AbbildungenAbbildung 1: Das zweidimensionale Modell der Bindungsmuster nach Bartholomew (1990)Abbildung 2: Konfigurationen der mittleren Skalenwerte (z-Werte) für die fünf optimiertenCluster des <strong>Bielefelder</strong> <strong>Fragebogen</strong>s <strong>zu</strong> <strong>Partnerschaftserwartungen</strong> (<strong>BFPE</strong>). Für die genauenZahlenwerte vgl. Tabelle 5.Abbildung 3: Konfiguration der mittleren Skalenwerte (z-Werte) für die drei optimiertenCluster der Adult-Attachment-Scale (AAS) nach Collins und Read (1990) in der Überset<strong>zu</strong>ngvon Schwerdt (1994). Für die genauen Zahlenwerte vgl. Tabelle 6.


<strong>BFPE</strong> - Zuweisung von Fällen <strong>zu</strong> den Clustern nach der Methode des kleinsten Abstandes <strong>zu</strong>m Cluster-Zentroid(Basis: Daten Höger und Buschkämper, N = 370)1. Berechnung der mittleren Item-Werte je Skala(umgekehrte Polung eines Items ist mit „-„ gekennzeichnet)Skala 1: Akzeptanzproblemeakzprob = (03 + 09 + 13 + 17 + 20 + 21 + 24 + 27 + 28 + 29 + 31) / 11Skala 2: Öffnungsbereitschaftöffber = (02 + (-04) + (-05) + (-06) + 07 + (-10) + (-12) + 15 + (-23) + (-25) + 30) / 11Skala 3: Zuwendungsbedürfnis<strong>zu</strong>wbed = (08 + 11 + 14 + 16 + 18 + 19 + 22 + 26) / 82. Berechnung der z-Wertezakzprob = (akzprob – 1,206) / 0,767zöffber = (öffber – 2,789) / 0,733z<strong>zu</strong>wbed = (<strong>zu</strong>wbed – 1,936) / 0,6913. Berechnung der drei Diskriminanzfunktionswertef1f2f3= 0,760zakzprob –0,629zöffber + 0,211z<strong>zu</strong>wbed= 0,134zakzprob + 0,472zöffber + 0,828z<strong>zu</strong>wbed= 0,640zakzprob + 0,622zöffber – 0,528z<strong>zu</strong>wbed3. Bestimmung der Distanzwerte D 2 <strong>zu</strong> den Zentroiden der fünf Cluster nach der Methode des kleinstenAbstandesD 2 Cl1 = (0,835 -f1) 2 + (-1,501 - f2) 2 + (-0,321 - f3) 2D 2 Cl2 = (-2,309-f1) 2 + (-0,864 - f2) 2 + (0,551- f3) 2D 2 Cl3 = (-1,770-f1) 2 + (1,174 - f2) 2 + (-0,595 - f3) 2D 2 Cl4 = (0,969-f1) 2 + (1,524 - f2) 2 + (0,351 - f3) 2D 2 Cl5 = (4,331-f1) 2 + (0,012 - f2) 2 + (0,119 - f3) 2


2<strong>Der</strong> Fall wird demjenigen Cluster <strong>zu</strong>geordnet, <strong>zu</strong> dem die geringste Distanz besteht.Nach diesem Verfahren ergibt sich eine relativ gute Übereinstimmung mit der originalen Cluster-Zugehörigkeit von 88,7 % bei Kappa = 0,85. Genauer (z.B. für Forschungsprojekte) ist ein„Anhängen“ der Stichprobe an die in dieser Studie benutzte Referenzstichprobe (mit bekannterCluster<strong>zu</strong>gehörigkeit) und eine Diskriminanzanalyse für diese kombinierte Stichprobe, wobei für dieangehängte Stichprobe Cluster<strong>zu</strong>weisungen vorgenommen werden. Die erforderlich Dateien sind bei D.Höger erhältlich.Es existiert eine Excel-Datei, die nach Eingabe der Item-Werte die Diese Berechnungen könnenmittels einer Excel-Datei auf einem PC wesentlich erleichtert werden, die Distanzen <strong>zu</strong> den Clusternausgibt. Sie kann per E-Mail angefordert kann unter diether.hoeger@uni-bielefeld.de.


<strong>Bielefelder</strong> <strong>Fragebogen</strong> <strong>zu</strong> <strong>Partnerschaftserwartungen</strong>(<strong>BFPE</strong>)D. Höger, S. Buschkämper(Fassung 1998)NAME bzw. CODE _________________________________ DATUM_____________GESCHLECHT: m / w _______ALTER__________Jeder Mensch, der mit einem Partner oder einer Partnerin eine Beziehung führt, macht sichGedanken darüber, was er oder sie von seiner/m bzw. ihrem/r Partner/in erwartet. In diesem<strong>Fragebogen</strong> werden Sie nach Ihren Erwartungen gefragt, die Sie in be<strong>zu</strong>g auf Ihren Partnerbzw. Ihre Partnerin haben: Was Sie sich von ihm oder ihr wünschen oder auch befürchten, mitwelchen Reaktionen Sie auch bei sich selbst rechnen usw..Leben Sie <strong>zu</strong>r Zeit nicht in einer Partnerbeziehung, dann füllen Sie bitte den <strong>Fragebogen</strong>dahingehend aus, was auf Sie am ehesten in einer Partnerschaft <strong>zu</strong>treffen würde.Sie finden unten eine Reihe von Aussagen und Gedanken, die Ihnen in diesem Zusammenhangdurch den Kopf gehen könnten. Bitte lesen Sie diese der Reihe nach durch und beurteilenSie jeweils, inwieweit diese Aussagen und Gedanken auch für Sie <strong>zu</strong>treffen, ob sie Ihnenvertraut oder fremd vorkommen. Je nachdem, in welchem Maße dies der Fall ist, kreuzen Siebitte eine der vorgegebenen Antwortmöglichkeiten an.Die Antwortmöglichkeiten sind:0 = trifft überhaupt nicht <strong>zu</strong>1 = trifft kaum <strong>zu</strong>2 = trifft etwas <strong>zu</strong>3 = trifft überwiegend <strong>zu</strong>4 = trifft genau <strong>zu</strong>Kreuzen Sie Ihre Antwort bitte eindeutig an, und machen Sie keine Kreuze zwischen oderneben die Zahlen. Bitte lassen Sie keine der Fragen aus und entscheiden Sie sich immer nurfür eine der vorgegebenen Antwortmöglichkeiten. Denken Sie nicht <strong>zu</strong> lange nach, sondernversuchen Sie, möglichst spontan <strong>zu</strong> antworten.1. Mein Partner/meine Partnerin und ich haben viele gemeinsameInteressen. 0 1 2 3 42. An sich fällt es mir leicht, mit meinem Partner/meiner Partnerinüber das <strong>zu</strong> sprechen, was in mir vorgeht. 0 1 2 3 43. Manchmal kommt mir der Gedanke, dass es meinem Partner/meinerPartnerin <strong>zu</strong> viel sein könnte, mich so wie ich bin <strong>zu</strong> 0 1 2 3 4ertragen.4. <strong>Der</strong> Gedanke, mein Partner/meine Partnerin könnte mich tiefergehendauf meine Gefühle ansprechen, ist mir eher unangenehm. 0 1 2 3 45. Bei aller Zuneigung, ein Rest von Distanz meinem Partner /meinerPartnerin gegenüber bleibt von mir aus eigentlich immer. 0 1 2 3 46. Wenn ich mich über meinen Partner/meine Partnerin ärgere, hüteich mich davor, es ihm/ihr <strong>zu</strong> zeigen. 0 1 2 3 47. Es fällt mir leicht, gegenüber meinem Partner/meiner Partnerinüber meine Gefühle <strong>zu</strong> sprechen. 0 1 2 3 48. Wenn sich mein Partner/meine Partnerin einmal nicht genug ummich kümmert, bedrückt mich das sehr. 0 1 2 3 49. Ich befürchte, dass mein Partner/meine Partnerin auf Distanz <strong>zu</strong>mir gehen könnte, wenn er/sie wüsste, was wirklich in mir vorgeht. 0 1 2 3 410. Im Gespräch mit meinem Partner/meiner Partnerin rede ich lieberüber sachliche Themen als über persönliche. 0 1 2 3 4


211. Vor allem wenn es mir schlecht geht, bin ich sehr darauf angewiesen,dass mein Partner/meine Partnerin sich mir besonders <strong>zu</strong>wendetund auf mich eingeht.0 1 2 3 412. Wenn mich mein Partner/meine Partnerin auf meine Gefühleanspricht, weiß ich öfters nicht recht, was ich sagen soll. 0 1 2 3 413. Ich fürchte, dass mein großes Bedürfnis nach Zuwendung meinemPartner/meiner Partnerin <strong>zu</strong> viel werden könnte. 0 1 2 3 414. Wenn ich von meinem Partner/meiner Partnerin getrennt bin(Reise, beruflich bedingt usw.), macht mich das unruhig und nervös.0 1 2 3 415. Ich kann mich meinem Partner/meiner Partnerin gegenüber leichtöffnen. 0 1 2 3 416. Bei der Trennung von meinem Partner/meiner Partnerin würde fürmich eine Welt <strong>zu</strong>sammenbrechen. 0 1 2 3 417. Wenn mein Partner/meine Partnerin liebevoll <strong>zu</strong> mir ist, könnenmir schon mal Zweifel kommen, ob er/sie das auch wirklich someint.18. Ehrlich gesagt: am liebsten wäre es mir, wenn sich mein Partner/meinePartnerin möglichst viel Zeit nur für mich nehmen undsich fast ausschließlich um mich kümmern würde.0 1 2 3 40 1 2 3 419. Mich kann Kummer so sehr lähmen, dass mein Partner/meinePartnerin dann auf mich <strong>zu</strong>gehen und mir weiterhelfen müsste. 0 1 2 3 420. Mir könnte schon einmal der Gedanke kommen, dass meinPartner/meine Partnerin mich am liebsten los sein möchte. 0 1 2 3 421. Manchmal denke ich, dass ich meinem Partner/meiner Partnerinmehr Zuneigung entgegenbringe als er/sie mir. 0 1 2 3 422. Mir ist es wichtig, dass mein Partner/meine Partnerin, auch wennwir nicht <strong>zu</strong>sammen sind, in Gedanken möglichst viel bei mir ist. 0 1 2 3 423. Selbst meinem Partner/meiner Partnerin gegenüber behalte ichdoch manches lieber für mich alleine. 0 1 2 3 424. Ich kann schon mal auf den Gedanken kommen, dass mich meinPartner/meine Partnerin nur in dem Maße mag, in dem ich seinen/ihrenErwartungen entspreche.25. So wie ich mich kenne, bin ich meinem Partner/meiner Partneringegenüber eher <strong>zu</strong>rückhaltend mit dem, was ich ihm/ihr von mirzeige.0 1 2 3 40 1 2 3 426. Auch bei einer vorübergehenden Trennung: mit dem Abschiedkomme ich nur schwer klar. 0 1 2 3 427. Ich muß aufpassen, dass ich meinen Partner/meine Partnerin mitmeinen großen Wünschen nach Zuwendung nicht irritiere. 0 1 2 3 428. In der Beziehung <strong>zu</strong> meinem Partner/meiner Partnerin erlebe ichöfters heftig wechselnde Gefühle: innige Nähe und Fremdheit,Vertrauen und starke Eifersucht.0 1 2 3 429. Eigentlich hänge ich mit meinen Gefühlen mehr an meinemPartner/meiner Partnerin als mir selber lieb ist. 0 1 2 3 430. Mir fällt es relativ leicht, mit meinem Partner/meiner Partnerin übermich und meine Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse <strong>zu</strong> sprechen. 0 1 2 3 431. So wie ich mich selber einschätze, kann ich mir kaum vorstellen,dass mich mein Partner/meine Partnerin akzeptieren kann. 0 1 2 3 4Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

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