6Einige unzusammenhängende Gedanken zum Lifestyle- und techn<strong>is</strong>chemStandard 2060 in einer industriellen NationVon JonnyKleidungDer größte Teil der Kleidung wird inau<strong>to</strong>mat<strong>is</strong>ierten Microfabriken hergestellt. Erbesteht aus Kunsts<strong>to</strong>ffen und Microfasern, welchegarantiert keine Allergien hervorrufen,atmungsaktiv, semipermeabel, knitterfrei und billigsind. Je teurer der Mensch lebt, des<strong>to</strong> größer <strong>is</strong>tauch die Wahrscheinlichkeit, daß die verwendetenMaterialien echt und teuer sind.Die Kleidung wird selbst für die Lohnsklaven (vonganz unten nach ganz oben) me<strong>is</strong>tens an den Körperindividuell durch au<strong>to</strong>mat<strong>is</strong>ierte CAD/CAM undLaserscansysteme hergestellt, da die me<strong>is</strong>tenKonzerne das Corporate Design auch auf dieBerufskleidung ausdehnen. Außerdem <strong>is</strong>t es eineeinfache Möglichkeit, wie man treue Arbeiter in dieSklaverei kriegen kann: „Kommt zu SK, und wirsorgen für Eure Garderobe“. Man kann also sehrleicht am Schnitt, der Farbwahl und derKleidungsart erkennen, aus welchem Konzern derLohnsklave kommt. Konzernkleidung <strong>is</strong>t me<strong>is</strong>tensdezent agressiv. Unterschwellige Botschafen vonMacht und Überlegenheit können den Ausschlaggeben, wenn es um harte Verhandlungen geht. Oftsind auch versteckte Panzerungen eingefügt, sowiePanicbut<strong>to</strong>n und integrierte Vitalmoni<strong>to</strong>re, welchemanchmal sogar Beruhigungs- oderAufputschmittel abgeben. Nie zuvor war Kleidungso sehr in die Verhandlungsstrategie eingebungenwie heute. Manche Konzerne haben für ihreTopleute sogar spezielle Serien, je nachVerhandlungsgegner. So haben Aresleute beiVerhandlungen mit japan<strong>is</strong>chen Megakonzernenleichte Andeutung der Oni oder Kami, um ihrenVerhandlungspartner zu verunsichern. Oder siearbeiten gleich mit Kunstpheromonen beim anderenGeschlecht.Die Privatkleidung <strong>is</strong>t ebenfalls durchau<strong>to</strong>mat<strong>is</strong>ierte CAD/CAM-Systeme hergestellt, und<strong>is</strong>t auf ein Maximum an Tragekomfort undArbeitsreduzierung ausgelegt. Man muß sie nichtmehr bügeln oder aufwendig waschen. In der Tatreicht me<strong>is</strong>tens Wasser mit einem SchußReinigungschemie, dass die Kleidung wiederblütenweiß wird. Privatkleidung <strong>is</strong>t me<strong>is</strong>tensdezent, gemütlich und kann sich leicht an jedesWetter anpassen. Freizeit-/Sportkleidung saugtau<strong>to</strong>mat<strong>is</strong>ch Schweiß auf, hat oft integriertePulsmesser und <strong>is</strong>t oft mit Duftdüsen ausgestattet,um den gew<strong>is</strong>sen herb-männlichen Duft nach demSport zu überdecken.Partykleidung <strong>is</strong>t me<strong>is</strong>tens sehr grell, leuchtend, mitwechselnden Farbmustern oder LCD-Flächenbestückt, welche als wandelnde Bildschirmefungieren. Und me<strong>is</strong>tens sehr körperbe<strong>to</strong>nend, dasheißt, sie versteckt geschickt irgendwelcheRettungsringe durch breiteren Schnitt und hebtgew<strong>is</strong>se ... Vorteile der menschlichen Ana<strong>to</strong>miehervor. Je nach bevorzugtem Stil sehr dezent oderziemlich offensichtlich. Daß gew<strong>is</strong>sePartykleidungsstile noch von 60 Jahren selbst imliberalsten Land dafür gesorgt hätten, daß manwegen „Errregung öffentlichen Ärgern<strong>is</strong>sens“ insGefängn<strong>is</strong> kommt, sei nur angemerkt. Nichtumsonst <strong>is</strong>t Leopold (ein Subunternehmen vonAres), lange Zeit ein Designer von Lingerie, imMoment der heißeste Kleidungstipp, wenn es umPartykleidung geht. Partykleidung sind fast schonein Fall für chem<strong>is</strong>che Kriegsführung, vor lauterKunstpheromonen und Gegenmitteln (Schließlichmöchte man ja nicht im falschen Bett aufwachen ...)haben es Leute mit Geruchsbooster mehr alsschwer, auf den Beinen zu bleiben.Battlegear, also Kleidung für den modebewußtenund dezenten Shadowrunner <strong>is</strong>t fast immer dafürausgelegt, die ideale Kombination zw<strong>is</strong>chenBeweglichkeit und Schutz zu finden. DasPanzergewebe <strong>is</strong>t me<strong>is</strong>tens mehrfach verknüpft undbietet Eigenschaften, welche vor zwei Generationenkaum noch denkbar waren, wie dieMikroverhärtung einer angepasstenKörperpanzerung, welche bei einer Dicke von 1-3mm fast den gleichen ball<strong>is</strong>t<strong>is</strong>chen Schutz bietetwie eine Panzerjacke, welche 1-2cm dick <strong>is</strong>t.Battlegear <strong>is</strong>t auch beliebt bei Gangs und Wannabeswegen der unterschwelligen Ausstrahlung derGefährlichkeit des Trägers. Oft bieten auchHersteller ganz Panzerkombinatione aus Hose undJacke an (wie der Tarnanzug), die den ganzenKörper effektiv schützen und doch kaum aufallen(Gut, die Tarnung fällt auf, aber nicht derTarnanzug selber). Seit die Schatten fast sowas wieeine Subkultur geworden sind, haben sich einigeHersteller auf Runnerkleidung spezial<strong>is</strong>iert, welchePlatz für einen Werkzeugkasten bietet, diePanzerung besser versteckt <strong>is</strong>t, oder woPanicbut<strong>to</strong>n und Vitalmoni<strong>to</strong>re integriert sind.EssenAufgrund der Umweltverschmutzung, derverheerenden mag<strong>is</strong>chen Rituale ab 2010 sowiediversen „Unfällen“ mit ABC-Waffen (wie inKansas, das noch b<strong>is</strong> mindestens 2100 nur mitSchutzkleidung betreten werden sollte) sind dieAgrarflächen fast gegen Null gesunken und dieWüsten in Ländern, wo man neue Gebiete hätte6
7kultivieren hätte können, sind gewachsen. Daß dieErdbevölkerung deswegen nicht auf weniger alsdrei Milliarden (für soviele Menschen reichen dieheutigen Argarfelder aus) gesunken <strong>is</strong>t, haben wirdem zu verdanken, was umgangssprachlich auch alsSoyfood bezeichnet wird. Me<strong>is</strong>ten <strong>is</strong>t es eine Pampeaus Pilzen, Algen oder Sojabohnen, welche mitChemie, hauptsächlich Färbungsmittel,Geschmackss<strong>to</strong>ffen und Konst<strong>is</strong>tenzanregernverm<strong>is</strong>cht wird. Je nach Pre<strong>is</strong> schmeckt es sogarwie das, was es darstellen soll. Jedoch zeigen in denletzten fünf Jahren immer mehr Menschen leichteallerg<strong>is</strong>che Reaktionen auf das Soyfood und einigeW<strong>is</strong>senschaftler befürchten daß b<strong>is</strong> 2150 dieMehrheit der Menschheit wieder auf echtes Essenumsteigen muß.Echtes Essen wird me<strong>is</strong>tens in Farmen zubereitet(Der „Hummer Océan“ im Ritz in Seattle stammtaus einer Farm in der NAN, ich glaube bei denCascade Orks). Echtes und absolut natürlichesEssen wie F<strong>is</strong>ch vom F<strong>is</strong>chtrawler im Atlanktik gibtes in der sechsten Welt nicht mehr. Zu groß war dieVerschmutzung, als daß dort etwas nichtmodifiziertes hätte überleben können.Und wie wird gegessen? Durch den ungeheurenEinfluß der japan<strong>is</strong>chen Konzerne <strong>is</strong>t selbst in denhöchsten Restaurants das Essen mit den Ohashi,auch als Essstäbchen bekannt, nicht unüblich. AufAnfrage kann man natürlich immer noch Messerund Gabel bekommen. Aber da das Essen sowiesokleingehäckselt wird, kann man es auch gleich mitStäbchen essen. In den letzen Jahren, vor allemnach dem Konzernkrieg und dem Ring des Feuers<strong>is</strong>t jedoch die europä<strong>is</strong>che Version des Essebesteckswieder auf dem Vormarsch. In Gegenden wie denNAN oder Quebec <strong>is</strong>t es übrigens kaumverschwunden. Gegessen wird me<strong>is</strong>tens auf PlastikoderPapiergeschirr, welches einmal verwendetund dann recyclet wird. In besseren Gegenden <strong>is</strong>tPorzellan oder Kr<strong>is</strong>tallgeschirr im Moment wiedersehr beliebt. Auch hier hat die Au<strong>to</strong>mat<strong>is</strong>ierungEinzug gehalten. So sind die Etiketten von (Kunst)-Weinen oft ein LCD-D<strong>is</strong>play mit weiterführendenInformationen zum Wein, genau wieselbstwärmende Becher und Teller fast schonnormal sind, dank einer Mikrobatterie im Boden.HeimaustattungDer Grundbaustein einer jeden Wohnung, abUnterschicht <strong>is</strong>t das Hausverwaltungssystem. DasSystem <strong>is</strong>t ein Experstensystem und manchmalsogar ein SK, welcher das gesamte Haus mehr oderweniger kontrolliert. Zahlreiche Sensoren in denRäumen und an den anderen Geräten sorgen dafür,daß das Expertensystem immer weiß, was benötigtwird. Es regelt Strom, Wasser, Licht und Wärme(und natürlich deren Rationierung in den armenGegenden). Es regelt die Matrixinfrastruktur desHauses: Telefon, Matrixanschluß, Trid, ,Vidphone,Fax, etc. Es sorgt auch für die Abrechnung mit denstädt<strong>is</strong>chen Behörden. Es <strong>is</strong>t eineKommunikationsstation, die das Familienlebenorgan<strong>is</strong>iert und immer weiß, wo jemand gerade <strong>is</strong>t(sofern der Betreffende die Informationen demSystem gegeben hat). Es sorgt für dieKommunikation aller elektr<strong>is</strong>chen Geräteuntereinander. Die Lampe im Wohnzimmer kannkaputt sein, ein gutes Expertensystem wird dieserkennen und einen au<strong>to</strong>mat<strong>is</strong>chen Service-Ruf anden Elektriker abgeben, samt Angabe vonTerminen, wann jemand zu Hause <strong>is</strong>t und was füreine Lampe benötigt wird. Es erkennt auch, ob einKühlschrank wieder aufgefüllt werden muss oderob das Essen abgelaufen <strong>is</strong>t (Was bei Soyfood eherunwahrscheinlich <strong>is</strong>t, daß Zeug <strong>is</strong>t zäher alsPlastik). Es bindet jedes Matrixgerät au<strong>to</strong>mat<strong>is</strong>ch indas Hausnetzwerk ein, so hat jeder Palm sofortZugriff auf die Matrix, egal wo er sich befindet. Es<strong>is</strong>t auch die Zentrale für Einbruchssicherung, dahier alle Daten von den Einbruchssensorenzusammenlaufen und analysiert werden. Es kannauf fremde IR-Signaturen genauso reagieren wieauf fremde Stimmen oder sogar Würgegeräuscheoder Schüsse. Was ein Grund <strong>is</strong>t, warum immermehr Einbrecher während der Fernsehzeitzuschlagen ... Manche hochentwickelten SK-Verwaltungssystme wie das Chr<strong>is</strong>/Chr<strong>is</strong>tina-Systemvon Renraku haben sogar für eine zerbrochene Ehegesorgt, da das System anscheinend einfühlsamerwar als der Eheman. Wobei sogar Gerüchteumgehen, daß das System ein besserer Liebhaberwar. Aber fragt mich nicht, wie das gehen soll.Ein weiterer Punkt <strong>is</strong>t die Komboküche. Me<strong>is</strong>tenswird nur noch ein System komplett installiert,welches Kühlschrank, Soyfoodzubereiter (siehedazu den Artikel von Radiorc), Mikrowelle undau<strong>to</strong>mat<strong>is</strong>che Spülmaschine kombiniert. Die Küche<strong>is</strong>t fast schon ein eigenes Expertensystem, welchesauf den Kalorienverbrauch und die Gesundheit dereinzelnen achtet. Geht man z.B. zum <strong>Do</strong>k<strong>to</strong>r odermacht eine Ferndiagnose und wird ein Rezepterstellt, verteilt das Haussystem die entsprechendenDaten au<strong>to</strong>mat<strong>is</strong>ch an die relevanten Systeme. Inder Apotheke wird das Medikamantzusammengestellt, die Küche überprüft, ob derKühlschrank die entsprechend verordnetenLebensmittel enthält und erstellt aus denRezeptdaten eine spezielle Diät.Ich glaube, den me<strong>is</strong>ten Metamenschen <strong>is</strong>t gar nichtbewußt, wie sehr die Informationssammelwutmittlerweile ausgeartet <strong>is</strong>t. Be<strong>is</strong>piel ein Stuhl. Dieme<strong>is</strong>ten Bürostühle ab 200 Nuyen aufwärts habenmehr oder weniger eine Rollmassage und/odereinen Abdruckscanner integriert. Stellt der Stuhlalso z.B. fest, dass der Sitzende eher negativ auf dieRollmassage reagiert und der Abdruckscanner eine7
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