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Do you want to know, where your meat-body is? - 3 - Welten

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8Rückenverspannung feststellt, schickt er die Datenau<strong>to</strong>mat<strong>is</strong>ch über das Haussystem an einmedizin<strong>is</strong>ches Expertensystem, welches eineFerndiagnose erstellt und ein Rezeptzurückgeschickt wird. Ich bin fast aus meinenSchuhen gefallen, als mir meine Toilette mitteilte,daß ich mit zuviel Simsense reinziehe. VerdammteHormonausschüttung bei Pornos ...Tja, was findest man sonst noch in einem Haus?Ach ja, natürlich die Medienequipment. Da allesüber die Matrix geht, sind die Grenzen zw<strong>is</strong>chenComputer, Fernseher und Telefon nicht mehrex<strong>is</strong>tent. Genauergesagt <strong>is</strong>t die Datenart immer diegleiche, nur die Ausgabe <strong>is</strong>t anders. Das hauseigeneSystem besteht aus zahlreichen Bildschirmen,me<strong>is</strong>tens einem großen im Wohnzimmer sowieunterschiedlich großen und kleinen im Haus verteiltund daran angeschlossenenMultifunktionsein/ausgabestellen,Sprachsteuerungen, Dataports und E-Trodenanschlüssen. Somit kann, egal wo man <strong>is</strong>t,immer jeder erreicht werden, man kann alles vonunterschiedlichen Positionen machen (z.B. einenBrief diktieren, während man durch das Haus geht,das Haussystem schaltet die v<strong>is</strong>uelle Ausgabeau<strong>to</strong>mat<strong>is</strong>ch immer an den nächsten freienMoni<strong>to</strong>r).Stimmt, die Möbel gab es noch. Me<strong>is</strong>tens ausPlastik hergestellt mit einem echt wirkendenÜberzug. Personal<strong>is</strong>ierte CAD/CAM-Erzeugn<strong>is</strong>seaus Microfabriken sind nicht selten. Die me<strong>is</strong>tenMöbelstücke sind mehrfach variierbar undzusammenklappbar. Die me<strong>is</strong>ten besitzenAnschlüsse für das Hauskontrollsystem und einenMikrocomputer sowie einige Standardsensoren zurVerarbeitung von Daten. Selbst wenn keine Datengewonnen werden, kann so ein Möbelstück immernoch als Router von fremden Daten dienen. Undbevor dumme Kommentare kommen: Nein, mankann nicht durch einen Massagestuhl decken.ArchitekturDer am schnellsten wachsende Sek<strong>to</strong>r derBauindustrie <strong>is</strong>t der für die Lohnkslaven derUnterschicht. Auch wenn der soziale Abstig nichtmehr so drast<strong>is</strong>ch <strong>is</strong>t wie nach 2029, werden immermehr Menschen in der Unterschicht geboren unddiese wollen in konzerngesponserten Wohnungenwohnen. Also ließ sich in den 40ern vor allem SKwas einfallen und griff einige alte Ideen auf. DasErgebn<strong>is</strong>s war das Bienens<strong>to</strong>ckmodell. Es gabschon lange Fertighäuser, der heutige Standard sindjedoch Zellen, welche mit einfachen Verschlüssenmiteinander verkettet werden können. Eine Zelle <strong>is</strong>tje nach Wunsch zw<strong>is</strong>chen 15 und 600 Quadratmetergroß und beinhaltet alles, was man zum Lebenbraucht: Möbel, ein integriertes Netzwerk,elektron<strong>is</strong>che Ausstattung etc. Man baut innerhalbweniger Tage ein Stahlbe<strong>to</strong>nskelett mit integriertenHaltern und Schienen auf, und schiebt über dieLücken die Zellen einfach auf die Schiene, b<strong>is</strong> sieden gewünschten Standort erreicht haben. Ist einS<strong>to</strong>ckwert voll, wird der Kran auf das nächsteS<strong>to</strong>ckwert angehoben. Mittlerweile sind über 3000(!) verschiedene Grundmodelle dieser Wabenbekannt, und SK stellt alleine circa 1700 her.Ein weiterer interessanter Punkt <strong>is</strong>t das Konzept derÜberbauung. Am besten in Seattle und Hongkongzu sehen. Seattle <strong>is</strong>t zw<strong>is</strong>chen mehr oder wenigerneutralen b<strong>is</strong> feindlichen Staaten eingekesselt undkann nicht mehr in die Breite wachsen. Trotzdemsteigt die Anzahl der Bevölkerung kontinuierlich,aufgrund der Megakonzerne undZwangsvertreibung von Millionen von Weißen undSchwarzen nach dem Ge<strong>is</strong>tertanz aus der NAN.Man kann auch nicht immer größere Türme bauen,wie man bei der Renraku-Arco gesehen hat, sinddie Kosten nach einer gew<strong>is</strong>se Zeitüberproportional. Also was machte man? Manuntersuchte die Statik dieser Stadt und stellteüberrascht fest, daß viele Gebäude stat<strong>is</strong>ch so stabilsind, daß man ohne Probleme die oberenS<strong>to</strong>ckwerke ausbauen und über die Straßeverbinden könnte. Bei vielen Gebäuden reichte dieErrichtung von internen und externen Stützpfeilern,um diese Tragefähigkeit zu erreichen. Also fingman an, auf viele Gebäude noch einige S<strong>to</strong>ckwerkedraufzusetzen. Als das nicht reichte, fing man an,gegenüberliegende Gebäude ab dem dritten S<strong>to</strong>cküber die Strasse zu verbinden. Ein Chummerscherzte einmal, daß man in einigen Jahren durchSettle gehen könnte, ohne auch nur ein Haus zuverlassen. 2059 hatte er Recht bekommen, denn indiesem Jahr wurde in der Tat die ersteZusammensführung fertiggestellt, mit der manSeattle der Länge nach im dritten S<strong>to</strong>ckdurchqueren kann, ohne auch nur das S<strong>to</strong>ckwerkoder ein Gebäude zu verlassen. In Seattle sindHunderte von Kilometern von Straßen in ewigeDunkelheit oder künstliches Licht getaucht, nachdem komplette Straßenzüge überbaut worden sind.Viele Schnellstraßen und Hauptstraßen habenmittlerweile ein zweites oder gar drittes S<strong>to</strong>ckwerk,um dem immer drohenderem Verkehrsinfarkt Herrzu werden.Heutzutage werden in den Baus<strong>to</strong>ffen bereits dieMatrixstruktur für die Hausverwaltungssystmeintegriert (z.B. Löcher für die Kabel oder gleichStrom/Datenkombinationskabel). Viele Häuserwerden gespitzt, das heißt, man bläst einenvorgeformten Plastiksack auf und spritzt eineBe<strong>to</strong>n/Plastikm<strong>is</strong>chung einfach von oben auf.Danach wird der Plastiksack durch einenKatalysa<strong>to</strong>r wieder aufgelöst et voilá, das Haus mußnur noch trocknen. Danach wird mit schweremWerkzeug Fenster und Türen herausgesägt.8

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