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Report zur Zootierhaltung in Deutschland - Animal Public

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40und 8 der Zoo-Richtl<strong>in</strong>ie durch die Länder und lokalen Behörden überprüfen, um deren effektive Anwendung sicherzustellen,so dass alle Zoos (nach Def<strong>in</strong>ition) genehmigt s<strong>in</strong>d und den Anforderungen des BNatSchG und des TierSchG entsprechen.3. Vermeidung von TierausbrüchenEs gibt zwei anerkannte Barrieren, um das Entweichen von im Zoo gehaltenen Tieren <strong>in</strong> die natürliche Umwelt zuverh<strong>in</strong>dern. Die Gehegeumzäunung, welche das Entweichen e<strong>in</strong>es Tieres aus se<strong>in</strong>em Gehege verh<strong>in</strong>dert, und dieE<strong>in</strong>friedung des Zoos, welcher e<strong>in</strong> ausgebrochenes Tier daran h<strong>in</strong>dert, das Zoo-Gelände zu verlassen. Beide Barrierensollten sicher und von angemessener Höhe und Beschaffenheit se<strong>in</strong>, um die Tiere <strong>zur</strong>ückzuhalten.Die Gefahr, die e<strong>in</strong> entflohenes, nicht-e<strong>in</strong>heimisches, potenziell gefährliches Tier für die natürliche Umwelt oder diee<strong>in</strong>heimischen Arten darstellen könnte, wird nur unvollständig durch das BNatSchG berücksichtigt. Zoos s<strong>in</strong>d dazuverpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um das E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen von heimischen Tieren <strong>in</strong> den Zoo zu verh<strong>in</strong>dern, sowiesolche Maßnahmen, die nicht-e<strong>in</strong>heimische Tiere daran h<strong>in</strong>dern, das Zoo-Gelände zu verlassen. Jedoch wird nichtauf die Risiken h<strong>in</strong>gewiesen, welche beide auf die Tiergesundheit, den ökologischen E<strong>in</strong>fluss oder auf die öffentlicheSicherheit haben könnten.Die Ergebnisse legen nahe, dass die Zoos ke<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>samen Anstrengungen unternehmen, um sowohl die Invasionvon heimischen Tieren <strong>in</strong> die Tiergehege als auch das Entweichen von wilden, nicht-e<strong>in</strong>heimischen Tieren aus demZoo zu verh<strong>in</strong>dern. Darauf weisen zusätzlich die jüngsten Ausbrüche von wilden Tieren aus zahlreichen deutschenZoos, mangelhaften Außenumzäunungen, wie sie <strong>in</strong> zwei der 25 Zoos beobachtet wurden, und den regelmäßig zubeobachtenden e<strong>in</strong>heimischen Wildtieren <strong>in</strong> Tiergehegen für nicht-e<strong>in</strong>heimische Tierarten h<strong>in</strong>. Es ist anzunehmen, dassdie verantwortlichen Zoo-Betreiber nicht regelmäßig die Sicherheit der Gehegezäune und Umfriedungen kontrollieren.Trotz des Entweichens von potenziell gefährlichen Tieren aus Zoos, sowie dem Nachweis, dass Zoosanerkanntermaßen Wege für die E<strong>in</strong>führung von <strong>in</strong>vasiven fremden Arten se<strong>in</strong> können (IAS) (Fábregaset al., 2010), sche<strong>in</strong>en die zuständigen Behörden sowie die Zoo-Betreiber <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivenAnstrengungen zu unternehmen, um das Entweichen von Tieren zu verh<strong>in</strong>dern und so das Risiko von<strong>in</strong>vasiven Arten für die Umwelt und die Möglichkeit der Krankheitsübertragung zu reduzieren. Vielleicht istdies e<strong>in</strong> weiterer H<strong>in</strong>weis darauf, dass es den Zoo-Inspektionen an der nötigen Regelmäßigkeit, Strenge und Qualitätmangelt, um die effektive Durchsetzung des Gesetzes sicherzustellen.4. Öffentlichkeit wird dem Risiko von Verletzungen und Krankheiten ausgesetztDas Bundesnaturschutzgesetz enthält ke<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis darauf, noch enthält es spezifische Anforderungen, um dieGesundheit und die Sicherheit der Besucher (oder der Zoomitarbeiter) vor entweder e<strong>in</strong>em potenziellen physischenSchaden oder e<strong>in</strong>er Krankheitsübertragung zu schützen, welche die Folgen des geplanten oder spontanen Kontaktesmit Tieren se<strong>in</strong> könnten. Nahezu alle zufällig ausgewählten Zoos <strong>in</strong> dieser Untersuchung ermutigten die Besucher zumKontakt mit Tieren, domestizierten als auch wilden Tieren, von denen viele potenziell gefährlich s<strong>in</strong>d oder als Trägervon potenziell schädlichen Krankheiten bekannt s<strong>in</strong>d. Die Besucher wurden nicht über diese potenziellen Risikenaufgeklärt; nur wenige Gehege, <strong>in</strong> denen Wildtiere ausgestellt wurden, zeigten Warnschilder und nach beaufsichtigtenTierkontakten wurden die Teilnehmer nicht dazu aufgefordert, ihre Hände zu waschen.Ob wild gefangen oder <strong>in</strong> Gefangenschaft großgezogen, wilde Tiere s<strong>in</strong>d potenziell gefährlich, dennoch wurden dieBesucher offen dazu animiert, diese Tiere zu füttern oder direkten Kontakt mit gefährlichen Tieren der Kategorie 1(SMZP) zu haben (z.B. Przewalskipferd (Equus przewalski), Rotes Känguruh (Macropus rufus), Afrikanischer Elefant(Loxodonta africana)), Gepard (Ac<strong>in</strong>onyx jubatus) und Greifvögel). Darüber h<strong>in</strong>aus bedeutet die Tatsache, dass vieleGehege ungünstig angelegt oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em reparaturbedürftigen Zustand waren oder nicht über Besucherbarrierenverfügten, dass es den Besuchern möglich ist, potenziell gefährliche Tiere anzufassen. Dieses Risiko wurde noch durchdie Verfügbarkeit von Futter verstärkt.

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