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Report zur Zootierhaltung in Deutschland - Animal Public

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7EMPFEHLUNGENDie zuständigen Landesm<strong>in</strong>isterien sollten folgende Maßnahmen treffen:1) Prüfung und Verbesserung der Genehmigungsverfahren für die Betriebserlaubnis von Zoos, um sicherzustellen,dass alle dauerhaften E<strong>in</strong>richtungen, die m<strong>in</strong>destens 7 Tage pro Jahr für Besucher geöffnet s<strong>in</strong>d und –unabhängig von der Anzahl der Tierarten - lebende Exemplare von Wildtierarten zwecks Zurschaustellung fürdie Öffentlichkeit halten, e<strong>in</strong>e Betriebserlaubnis benötigen, regelmäßig kontrolliert werden und allen speziellenAnforderungen von BNatSchG und TierSchG entsprechen.2) Schließung der Zoos, die <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es bestimmten Zeitraumes nicht <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, die Anforderungen desBNatSchG und des TierSchG e<strong>in</strong>zuhalten.3) Überprüfung der Verfahren für die behördlichen Kontrollen von Zoos und Entwicklung e<strong>in</strong>es zentralisiertenSystems <strong>zur</strong> Erfassung und Überwachung solcher Kontrollen, um sicherzustellen, dass sämtliche Informationen<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen Form verfügbar s<strong>in</strong>d, um diese zielgerichtet und transparent auswerten und vergleichenzu können, e<strong>in</strong>schließlich e<strong>in</strong>er Auflistung von Zoos mit e<strong>in</strong>er Betriebsgenehmigung. Kontrollen sollten auf derEbene der Bundesländer erfolgen.4) Verbesserung bereits existierender Anweisungen für die Durchführung von Kontrollen <strong>in</strong> Zoos, basierend auf derAnzahl und Art der jeweils gehaltenen Tiere, um die konsequente Anwendung von Standardverfahren durch dieKontrolleure und e<strong>in</strong>e effektive und zeitnahe Umsetzung möglicher Anweisungen sicherzustellen.5) Sicherstellung von sachbezogenen regelmäßigen Fortbildungen und Prüfungen <strong>zur</strong> artgerechten Pflege vonWildtieren <strong>in</strong> Gefangenschaft für alle Mitarbeiter und Tierärzte, welche an den Kontrollen und Überprüfungender Zoos beteiligt s<strong>in</strong>d.6) Sicherstellung, dass durch die effektive Durchsetzung alle Zoos (gemäß §§ 42 und 43 BNatSchG) denAnforderungen der nationalen Gesetze folgen und sich an die vom BMELV empfohlenen M<strong>in</strong>destvorgabenhalten und dass alle <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Sanktionen für Zoos, welche die gesetzlichen Vorgaben nichte<strong>in</strong>halten, <strong>zur</strong> Anwendung kommen.7) Sicherstellung, dass von den Zoos alle geeigneten Maßnahmen ergriffen werden, um zu verh<strong>in</strong>dern, dassTiere <strong>in</strong> die freie Wildbahn entkommen können; und dass die für den Vollzug zuständigen Behördenmitarbeitererkennen und zu verh<strong>in</strong>dern versuchen, dass Neobioten e<strong>in</strong>en negativen E<strong>in</strong>fluss auf die natürliche Fauna habenkönnen und e<strong>in</strong> Risiko für die öffentliche Sicherheit und Gesundheit darstellen.8) Überprüfung der artspezifischen M<strong>in</strong>imalstandards an die Haltung von Wildtieren <strong>in</strong> Gefangenschaft,um sicherzustellen, dass diese zuverlässige und wissenschaftlich begründbare, bestmögliche Vorgaben<strong>zur</strong> Tierhaltung wiedergeben, <strong>in</strong>klusive Anleitung und Beispielen für die vielseitige Anreicherung derGehegee<strong>in</strong>richtung, um die natürlichen Verhaltensweisen zu fördern. Die Überarbeitung der Empfehlungen fürdie Haltung von Säugetieren sollte durch e<strong>in</strong>e unabhängige wissenschaftliche Expertenkommission erfolgen.9) Sicherstellung e<strong>in</strong>er regelmäßigen und ausreichenden Aus- und Weiterbildung des verantwortlichen Zoo-Personals <strong>in</strong> Fragen der Tierhaltung und –versorgung.10) Erwägung e<strong>in</strong>er unabhängigen Qualitätssicherungsbewertung der Artenschutzprogramme und der Bildungsaktivitäten<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Zoos, um sicherzustellen, dass diese dem jeweiligen Auftrag gerecht werden.11) Verbot von Tierdressuren, welche nicht das natürliche Verhalten der Tiere widerspiegeln und Aufklärung derBesucher über das natürliche Verhalten der Tierart.12) Verbot der Fütterung von Wildtieren <strong>in</strong> Zoos durch die Besucher; Aufklärung der Öffentlichkeit über die Risikene<strong>in</strong>er solchen Fütterung für die Tiergesundheit und die Sicherheit der Besucher. Alle Zootiere müssen denarteigenen Bedürfnissen entsprechend gefüttert werden.13) Verbot jeglichen Kontaktes der Besucher mit gefährlichen Tieren und solchen, welche als Zoonoseträger bekannts<strong>in</strong>d. Auch der Kontakt von Besuchern mit anderen Zootieren ist nicht gutzuheißen und muss, wenn er dennochstattf<strong>in</strong>det, stets unter Aufsicht und kontrolliert durch das Zoopersonal erfolgen, muss zeitlich begrenzt se<strong>in</strong>,ausreichende Ruhephasen für die Tiere vorsehen und darf v.a. das Wohlergehen der jeweils <strong>in</strong>volvierten Tierenicht bee<strong>in</strong>trächtigen.

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