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Teil 2 - Evangelisches Krankenhaus Wien

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usOsteopathie: Menschen angreifen,um sie zu begreifenAlexander Toth, Msc, D.O.Eine Möglichkeit, Verspannungen,Schmerzen oder anderen Beeinträchtigungendes Bewegungsapparatesbeizukommen, ist die Osteopathie*).Sie zielt darauf ab, gestörte oder erkrankteStrukturen nicht für sich isoliertzu betrachten, sondern auch diefunktionellen Zusammenhänge mitOrganen sowie mit dem Gefäß- undNervensystem in die Behandlung einzubeziehen.Osteopathen bedienensich dazu verschiedener manuellerTechniken. Ihr Ziel ist die behutsameund ganzheitliche Stimulierung derregenerativen Kräfte des Körpers. Andersrumgesagt: Der Osteopath greiftMenschen an, um sie zu begreifen undhilft ihnen so bei der Selbstheilung.Wir erkundigten uns dazu genauer beiAlexander Toth, einem erfahrenen, diplomiertenOsteopathen:Es heißt, der Osteopath könneErkrankungen behandeln, nochbevor sie im Lehrbuch stehen.Wie ist das zu verstehen?Alexander Toth:Unser Organismus wird täglich von äußerenEinflüssen geprägt, die unsereKörperhaltung ständig verändern. Wirddiese über einen längeren Zeitrahmenfixiert, kann es zu einer Verlangsamungder Zirkulation der Körperflüssigkeitenkommen und in Folge zu einer Beeinträchtigungder Qualität dieser Flüssigkeiten(z. B. Lymphe, Blut).Die Haltung eines Patienten und dieQualität der Körperflüssigkeiten bildendaher die ersten Anhaltspunkteder Beurteilung eines Organismusaus der Sicht der Osteopathie.Ein weiteres und sehr wichtiges Kriteriumist für uns die Mobilität desGewebes. Im gesunden Zustand fühltsich dieses sehr weich, warm, trockenund leicht an. Die Hände eines erfahrenenOsteopathen ,,durchschauen“den Körper eines Patienten und nehmenZirkulation und Gewebszustandgenau wahr und zwar, bevor noch einLabor- oder Untersuchungsgerät etwasanzeigen kann.Können Sie uns dazu ein Beispielnennen?Alexander Toth:Eine Patientin wurde wegen Verhärtungder Brustwirbelsäule meiner Praxiszugewiesen. Der osteopathischeBefund ergab eine Funktionsstörungihrer Gallenblase. Die empfohlene, weiterefachärztliche Abklärung brachteallerdings einen unauffälligen Befund.Keine eineinhalb Jahre später bekamdie Patientin Koliken und die Gallenblasemusste ihr wegen zwei größererSteine entfernt werden.Das zeigt: Der Organismus schicktseine Vorboten voraus, die von geschultenHänden frühzeitig wahrgenommenwerden können.Wo liegen die Grenzen derOsteopathie?Alexander Toth:Die Osteopathie schafft die richtigen,ganzheitlichen Rahmenbedingungenfür einen Selbstregulationsprozess.Danach ist abzuwarten, welches Regulationspotentialder Organismusselbst entwickeln kann.Osteopathie ist kein Allheilmittel, undihre Grenzen ergeben sich individuellvon Mensch zu Mensch.*) Altgriechisch: Osteon = Knochen,pathos = leidendService-Info für Sie:Alexander Toth, Msc, D.O.Diplomierter Osteopath;Wissenschaftlicher Beirat derÖsterreichischen Gesellschaft fürOsteopathie OEGOPraxis: 01/409 25 30E-Mail: alexander.toth@inode.atDas Magazin des Evangelischen <strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Wien</strong>9

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