In diesem Zusammenhang wird daraufhingewiesen, dass <strong>der</strong> Maulwurf durchdie Bundesartenschutzverordnung beson<strong>der</strong>sgeschützt ist und nur mit Genehmigungdes Regierungspräsidiums vertriebeno<strong>der</strong> bekämpft werden darf.GängeDie Gänge <strong>der</strong> <strong>Schermaus</strong> sind meist geschlossen;offen sind sie nur am Wasser,o<strong>der</strong> wenn Junge im Bau sind. OberirdischeLaufgänge (Wechsel) sind nicht vorhanden.Die unterirdischen Gänge verlaufen im allgemeinenin einer Tiefe von 5 cm, stellenweisebis zu 1 m, waagrecht zur Erdoberfläche.Die Gesamtlänge beträgt etwa 50 m,in Einzelfällen über 100m. Sie sind – im Gegensatzzu den querovalen Maulwurfsgängen– hochoval und stets über 5 cm breit.An den Gangwandungen sind die Wurzelnfein säuberlich abgefressen. Die <strong>Schermaus</strong>legt Vorratskammern an, in denen sie Wurzeln,Zwiebeln und Knollen u.a. lagert.Sitzstangen (Querholz in 2 – 2,5 m Höheüber Umgebung) als Ansitz aufgestellt, fürSchleiereulen Einfluglöcher in Scheunengeschaffen und für Wiesel Stein- und/o<strong>der</strong>Holzhaufen als Unterschlupf angebotenwerden.Die für eine Neupflanzung wertvoller Kulturen,wie Obstbäume, Sträucher und Alleebäume,vorgesehenen Flächen sollen imHerbst frei von Schermäusen sein. AlsPflanztermin ist das Frühjahr anzuraten, soferndie Bodenfeuchtigkeit ausreicht. An<strong>der</strong>nfallskonzentrieren sich die Schermäuseim Winter auf die Jungbäume. Beson<strong>der</strong>s in<strong>der</strong> Nachbarschaft zu typischen <strong>Schermaus</strong>biotopensollten Bäume in einen Drahtkorb(Maschenweite: 16 mm) gepflanzt werden,<strong>der</strong> im Handel erhältlich ist (Abb. 2).wird <strong>der</strong> Boden im Abstand von 5 cm aufkreisförmigen Bahnen mit dem Suchstab abgetastet(Abb. 3). Ist ein Gang getroffen,sinkt <strong>der</strong> Stab ruckartig ein. An dieser Stellewird <strong>der</strong> Gang freigelegt, alle Gangöffnungenwerden mit Hilfe des Grabmessers(Abb. 3) von loser Erde gesäubert. Ein bewohnterGang wird von <strong>der</strong> <strong>Schermaus</strong>nach weniger als einer Stunde, manchmalaber auch erst im Verlauf <strong>der</strong> kommendenNacht, wie<strong>der</strong> verschlossen. Dabei wird dieÖffnung auf bis zu 50 cm Länge mit Erdefest zugestopft. Die Verwühlprobe ist auchzur Erfolgskontrolle ratsam. Bei allen Arbeitensollte man so wenig wie möglich herumlaufen(dies gilt vor allem für sandige Böden),da dadurch flache Gänge eingetretenwerden und die <strong>Bekämpfung</strong> behin<strong>der</strong>t werdenkann.FraßschädenDa die <strong>Schermaus</strong> überwiegend im Bodenlebt, ist ihre Fraßtätigkeit nur daran zu erkennen,dass Bäume o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Pflanzenplötzlich welken o<strong>der</strong> im Frühjahr nicht mehraustreiben o<strong>der</strong> nach dem Austrieb absterben.Junge Bäume sitzen nicht mehr fest imBoden und können leicht umgestoßen werden.Bei starkem Fraß kann die Hauptwurzel<strong>der</strong> Jungbäume wie angespitzt aussehen.Von krautigen Pflanzen bleibt oft nurdie Wurzelkappe übrig, so daß diese nochnicht welken, aber leicht vom Boden abgehobenwerden können.■ AbwehrVorbeugungKurzgehaltene Grasnarbe – je kürzer, destobesser – erleichtert das frühzeitige Erkennen<strong>der</strong> Erdauswürfe. Gleichzeitig ist die <strong>Schermaus</strong>bei ihren oberirdischen Aufenthaltenstärker dem Zugriff <strong>der</strong> natürlichen Feindeausgesetzt. Regelmäßig bewirtschafteteWeiden besiedelt die <strong>Schermaus</strong> ungern,weil ihre Gänge vom Vieh immer wie<strong>der</strong>eingetreten werden. Zur Unterstützung <strong>der</strong>natürlichen Feinde sollten für GreifvögelAbb. 2: Drahtkorb<strong>Bekämpfung</strong>Die besten <strong>Bekämpfung</strong>szeiträume sind <strong>der</strong>Spätherbst, solange <strong>der</strong> Boden noch offenist, und das zeitige Frühjahr, bevor die Vermehrungeinsetzt. Da junge Schermäusewährend <strong>der</strong> ganzen Vegetationsperiodeneue Flächen besiedeln können, sind sämtlichebetroffenen Flächen eines Markungsteilsin eine <strong>Bekämpfung</strong>saktion einzubeziehen.Außerhalb landwirtschaftlich, erwerbsgärtnerisch1 und forstwirtschaftlich genutzterFlächen (z.B. Böschungen, Hausgärten,Brachland) ist in Baden-Württemberg nur<strong>der</strong> Fallenfang erlaubt. Auf solchen Flächenkönnen Pflanzenschutzmittel nur in Einzelfällenund mit Genehmigung des Amtes fürLandwirtschaft angewandt werden. Um unbewohnteGänge von <strong>der</strong> Behandlung ausschließenzu können, beginnt man mit <strong>der</strong>Verwühlprobe. Neben den ErdauswürfenAbb. 3: <strong>Schermaus</strong>suchstab und Grabmesser1) In an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n bestehen abweichende Rechtsregelungen
• FallenDer Fang <strong>der</strong> <strong>Schermaus</strong> mit <strong>der</strong> Falle istsicher und belastet nicht die Umwelt. Diegebräuchlichsten Fallentypen sind Schlag-,Zangen- o<strong>der</strong> Kastenfallen (Abb. 4a–d).Richtig eingestellt, fassen Schlaghebel o<strong>der</strong>Zangen die <strong>Schermaus</strong> im Genick und tötensie sofort. Je nach Typ werden die Fallen entwe<strong>der</strong>so in den Gang eingeführt, dassFangring bzw. Zangen dicht an <strong>der</strong> Gangwandunganliegen, o<strong>der</strong> so vor den Ganggestellt, dass zwischen Gangöffnung undKasten kein Licht fällt. Abzugshebel o<strong>der</strong>-plättchen dürfen sich höchstens 1 cm überdem Gangboden befinden.Lebendfallen sind aus tierschutzrechtlichenGründen untersagt.Schermäuse können schon nach 20 Minuteno<strong>der</strong> erst im Verlauf <strong>der</strong> Nacht in die Fallegehen. Ist eine Falle verwühlt, sollte sie aneiner an<strong>der</strong>en Stelle desselben Baues wie<strong>der</strong>gestellt werden. War die Falle fängig,muß sie an <strong>der</strong>selben Verwühlstelle so ofteingesetzt werden, bis alle im selben Bauwohnenden Schermäuse gefangen sind.Abb. 4 a: <strong>Schermaus</strong>falle in gespanntem ZustandAbb. 4 bAbb. 4cAbb. 4d• AusräuchernDer bei Verbrennungsvorgängen (bleifreiesBenzin, Zweitaktgemisch) entstehende kohlenmonoxidhaltigeRauch wird mit einemSchlauch in den <strong>Schermaus</strong>gang geleitet.Die <strong>Schermaus</strong> erstickt. Für dieses Verfahrenstehen Spezialgeräte (Abb. 5) zur Verfügung,die von <strong>der</strong> Biologischen Bundesanstaltin die Pflanzenschutzgeräteliste eingetragensind. Der Rauch kann entwe<strong>der</strong> überdie Anschnittstelle (Verwühlprobe) o<strong>der</strong> übereine eigens mit dem Suchstab geschaffeneÖffnung in den Gang geleitet werden.Wichtig ist, dass an mehreren Stellen eines<strong>Schermaus</strong>baues eingeleitet wird. Mit Hilfedes Suchstabes lässt sich <strong>der</strong> Gangverlaufermitteln. Weitere Einleitungsstellen solltenimmer dort sein, wo man sich über den Verlaufnicht im Klaren ist. Nur so kann man sichersein, dass das ganze Gangsystem mitRauch gefüllt wird. Je nach Ausdehnung <strong>der</strong>Gangsysteme ist hierfür u. U. viel Zeit erfor<strong>der</strong>lich.Wer hier spart, riskiert eine unzureichende<strong>Bekämpfung</strong>.Abb. 5: Räuchergerät• BegasenPellets: Zur Begasung sind PhosphorwasserstoffentwickelndePräparate zugelassen.Bei ihnen wird unter Einwirkung von FeuchtigkeitPhosphorwasserstoff – ein sehr giftigesGas – frei. Zu beachten ist: Mittel nichtmit <strong>der</strong> bloßen Hand anfassen! Gase nichteinatmen! Die Anwendung darf nicht inRäumen und nicht in <strong>der</strong> Nähe von Gebäudenerfolgen. Wegen Feuergefahr ist dieAnwendung im Wald, unter Baumgruppen,auf Rasenflächen mit Streu- o<strong>der</strong> Rohhumusauflageverboten.Für den Erwerb portionsweise verpackterZubereitungen, die je Anwendung nichtmehr als 15 g Phosphorwasserstoff entwickeln,bedarf es keiner Erlaubnis. Die Anwendungist jedoch nur mit Erlaubnis desGewerbeaufsichtsamtes zulässig.Pro Verwühlstelle werden mehrere Pellets(z. B. Polytanol P, Detia Wühlmauskiller)durch ein mit dem Suchstab erweitertes Lochin den Gang gelegt. Das Loch ist sofort zuschließen! Mittel nicht bei feuchter Witterungo<strong>der</strong> nassem Boden einsetzen, weil dieReaktion explosionsartig verlaufen kann.Mittel von innen nach außen bzw. so ausbringen,dass die behandelte Fläche nichtbetreten wird.Begasungspatronen: (z. B. Arrex-Patrone)werden außerhalb des Ganges angezündetund abgebrannt. Die Schlacke wird in dengeöffneten Gang gelegt. Phosphorwasserstoffentsteht erst im Boden. Deshalb ist die-