13.07.2015 Aufrufe

SchALVO Vergleichsflächenbericht 2011.pdf - LTZ Augustenberg

SchALVO Vergleichsflächenbericht 2011.pdf - LTZ Augustenberg

SchALVO Vergleichsflächenbericht 2011.pdf - LTZ Augustenberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vergleichsflächengemäß <strong>SchALVO</strong>- Acker-, Garten-, ObstundWeinbau -Berichtszeitraum 2010/2011LANDW IRTSCHAFTLICHES TECHNOLOGIEZENTRUMAUGUSTENBERG


InhaltsverzeichnisABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 51 DAS VERGLEICHSFLÄCHENPROGRAMM 71.1 Ziele und Durchführung des Vergleichsflächenprogramms 71.2 Hinweise zum <strong>Vergleichsflächenbericht</strong> 71.3 Bewirtschaftungsauflagen (Bausteinliste 2011) 81.4 Umfang des Vergleichsflächenprogramms 2011 111.5 Zukünftige Durchführung und Berichterstattung des Vergleichsflächenprogramms 141.6 Witterungsverlauf 152 ERGEBNISSE ACKERBAU 182.1 Herbstnitratwerte 1987 - 2011 182.2 Einhaltbarkeit der Überwachungswerte 182.3 Einfluss des Bodens 212.4 Einfluss der Kulturart 222.5 Einfluss der Zwischenfrucht 242.6 Einfluss der Winterungen 262.7 Einfluss der Erntereste 272.8 Einfluss der Bewirtschaftungsauflagen (<strong>SchALVO</strong> - ogL) 272.8.1 Herbstnitratwerte 2001 bis 2011 272.8.2 N-Ganglinien Vergleichsflächen 2011 282.8.3 Bodenbearbeitungsverfahren 302.8.4 Bodenbearbeitungstermin 372.8.5 Späte N-Düngung zu Mais / Maximale Einzelgabe und Mindestabstand bei der Düngung zu Raps 382.8.6 N-Düngung zu Kartoffeln 402.8.7 Folgebewirtschaftung bei Körnerleguminosen 412.8.8 Folgebewirtschaftung bei Getreide 432.8.9 Bewirtschaftung von Grünland 452.8.10 Folgebewirtschaftung bei Tabak 462.8.11 Ökologische Bewirtschaftung 473


2.9 Einfluss sonstiger Bewirtschaftungsmaßnahmen 492.9.1 Zusätzliche Maßnahmen bzgl. Sanierungsplänen 492.9.2 Sanierungsmaßnahmen Weiterentwicklung – Tastversuche 732.9.3 Befreiungen – Kontrollflächen 1232.10 Ertrag 1282.10.1 Erträge im Vergleich zum Landesmittel 2011 1282.10.2 Ertragsunterschiede <strong>SchALVO</strong>-ogL 1292.11 Qualität 1302.11.1 Qualitätsunterschiede <strong>SchALVO</strong>-ogL 1303 ERGEBNISSE SONDERKULTUREN 1333.1 Hopfen 1333.2 Weinbau 1353.3 Obstbau 1414 ERGEBNISSE GARTENBAU 1434.1 Vorbemerkungen 1434.2 Einfluss der Bewirtschaftungsauflagen 1444.2.1 Bodenbearbeitungstermine 1444.2.2 Bodenbearbeitungstermine und Begrünung bei Spargel 1474.2.3 Begrünung von Reihenkulturen - Baumschule 1614.2.4 Begrünung bei Gemüse 1654.2.5 Stickstoffdüngung 1775 ZUSAMMENFASSUNG 1925.1 Das Vergleichsflächenprogramm 1925.2 Ackerbau 1935.3 Sonderkulturen 2065.4 Gartenbau 2076 SCHLUSSBEMERKUNG 215IMPRESSUM 2164


AbkürzungsverzeichnisA-Böden: auswaschungsgefährdete Böden (nach <strong>SchALVO</strong> § 3 Nr. 6 a – d)A*-Böden: B-Böden, die aufgrund eines sehr hohen Steingehaltes auswaschungsgefährdet sind undden A-Böden zugeordnet werdenAbb.: AbbildungAHL: Ammoniumnitrat-Harnstoff-LösungASL: Ammoniumsulfat-LösungASS: AmmonsulfatsalpeterB-Böden: weniger auswaschungsgefährdete Böden (nach <strong>SchALVO</strong> § 3 Nr. 7)CCM: Corn-Cob-MixDB:DienstbezirkDgg.: DüngungDüV: DüngeverordnungDWD: Deutscher WetterdienstEA:EinzelausgleichFM:FrischmasseFR:FreiburgFS:FrischsubstanzGPS: GanzpflanzensilageHAS-Lösung: Harnstoff-Ammoniumsulfat-LösungHF:HauptfruchtKA:KarlsruheKAS: KalkammonsalpeterK-Mais: KörnermaisKW:KalenderwocheLKS: LieschkolbenschrotLAZBW: Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft,Milchwirtschaft, Wild und Fischerei<strong>LTZ</strong>:Landwirtschaftliches TechnologiezentrumLVG: Lehr-und Versuchsanstalt für GartenbauLVWO: Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und ObstbauM-Böden: Moor- und Anmoorböden (nach <strong>SchALVO</strong> § 3 Nr. 6 e)MLR: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-WürttembergMW:Mittelwertn: AnzahlN anr :anrechenbarer StickstoffN ges :GesamtstickstoffNID:NitratinformationsdienstN min :N min -MessmethodeNN:NormalnullP-Gebiet: Problemgebiet5


PSM: PflanzenschutzmittelRP:RegierungspräsidiumS: StuttgartS-:Sommer-<strong>SchALVO</strong>: Schutzgebiets- und AusgleichsverordnungSG:SommergersteS-Gebiet: SanierungsgebietS-Gülle: SchweinegülleSSA: schwefelsaures Ammoniak (Ammoniumsulfat)StaLa: Statistisches LandesamtTab.: TabelleTM:TrockenmasseTS:TrockensubstanzTSS: Tabakstängel stehen lassenTÜ:TübingenTW:ToleranzwertUFD: UnterfußdüngungULB: Untere Landwirtschaftsbehördev: verschultV: VarianteVF:VergleichsflächeW-:Winter-WBI: WeinbauinstitutWW: WinterweizenZF:ZwischenfruchtZ-Rüben: Zuckerrüben6


1 Das Vergleichsflächenprogramm1.1 Ziele und Durchführung des VergleichsflächenprogrammsMit dem Vergleichsflächenprogramm zur Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung (<strong>SchALVO</strong>) Baden-Württembergs werden im Wesentlichen die folgenden drei Ziele verfolgt:Überprüfung der witterungsbedingten Einflüsse bezüglich der Einhaltbarkeit der <strong>SchALVO</strong>-Überwachungswerte (§ 7 Abs. 7 der <strong>SchALVO</strong>),Ermittlung möglicher Ertrags- und Qualitätseinbußen als Berechnungsgrundlage für Ausgleichsleistungen,Bewertung der Effizienz verschiedener Bewirtschaftungsauflagen hinsichtlich der Minimierung desNitratauswaschungspotenzials.Darüber hinaus werden im <strong>SchALVO</strong>-Vergleichsflächenprogramm Flächen angelegt, welchedie zusätzlichen vertraglichen Maßnahmen in Sanierungsgebieten betreffen,der Entwicklung zukünftiger Maßnahmen für Sanierungsgebiete dienen oderim Rahmen von regionalen Befreiungen von <strong>SchALVO</strong>-Auflagen als Kontrollflächen herangezogenwerden.Die <strong>SchALVO</strong> vom 20. Februar 2001 teilt die Wasserschutzgebiete in Abhängigkeit vom Nitratgehalt desGrundwassers in Normal-, Problem- und Sanierungsgebiete ein. In Abhängigkeit von der geografischenHöhenlage sowie der Auswaschungsgefährdung des Bodens bestehen vor allem Auflagen für die Düngung,Bodenbearbeitung, Begrünung und Bewässerung in den Problem- und Sanierungsgebieten.Im Rahmen des Vergleichsflächenprogramms der <strong>SchALVO</strong> schließt das Land Baden-Württemberg mitLandwirten und Gärtnern Verträge ab, um auf ausgewählten Flächen eine <strong>SchALVO</strong>-gerechteBewirtschaftung unter fachlicher Anleitung zu gewährleisten. In der Regel werden die Vergleichsflächen inzwei Teilflächen, sogenannten Doppelvarianten, angelegt. Eine Variante wird nach den Auflagen der<strong>SchALVO</strong> bewirtschaftet, die andere Variante im Sinne der ordnungsgemäßen Landbewirtschaftung (ogL).Darüber hinaus werden Einzelvarianten (i. d. Regel Bewirtschaftung nur nach <strong>SchALVO</strong>) sowieMehrfachvarianten geführt. Letztere beinhalten die Bewirtschaftung nach <strong>SchALVO</strong> und ogL sowiezusätzliche Varianten mit Auflagen zu Befreiungen und Sanierungsplänen sowie anderen regionalenFragestellungen. Die WasserschutzgebietsberaterInnen an den unteren Landwirtschaftsbehörden wählenzuverlässige Bewirtschafter aus und sorgen für eine sachgerechte Umsetzung der Bewirtschaftungsauflagen.Die landesweite Koordination des Vergleichsflächenprogramms erfolgt durch das <strong>LTZ</strong><strong>Augustenberg</strong> in enger Zusammenarbeit mit den Regierungspräsidien und der LVG Heidelberg, der LVWOWeinsberg und dem WBI Freiburg, welche für die Koordination, Durchführung und Auswertung vonVergleichsflächen zu Sonderkulturen verantwortlich sind.1.2 Hinweise zum <strong>Vergleichsflächenbericht</strong>Die Ergebnisse und daraus abgeleitete Aussagen des <strong>Vergleichsflächenbericht</strong>s gelten grundsätzlich nur fürdie jeweiligen Standorte bei den gegebenen Witterungsverhältnissen. Erst mehrjährige Auswertungen lasseneine gesicherte Bewertung der einzelnen Bewirtschaftungsmaßnahmen zu. Zudem sind die Vergleichsflä-7


chen Praxisschläge ohne Wiederholungen und entsprechen nicht den im Versuchswesen geltenden Anforderungenan Reproduzierbarkeit, Dokumentation und Betreuung durch entsprechend qualifizierte Versuchsansteller.Dennoch reichen die Vergleichsflächendaten in der Regel aus, um die tendenziellen Entwicklungender Bodennitratwerte in den verschiedenen Jahren festzustellen und eine Einschätzung der Effizienzeiner Bewirtschaftungsmaßnahme hinsichtlich der Minimierung des Nitratauswaschungsrisikos durchführenzu können. Der Auswertungszeitraum, der diesem Bericht zugrunde liegt, reicht von Herbst 2010 bis Jahresende2011, bei einigen Vergleichsflächen im Gartenbau sowie bei den Erdbeer-Vergleichsflächen bis insFrühjahr 2012.Sofern im nachfolgenden Text Nitratgehalte von Böden aufgeführt und besprochen werden, sind darunterNitratstickstoffgehalte zu verstehen. Den dargestellten N-Ganglinien liegen die Profilwerte zu Grunde.1.3 Bewirtschaftungsauflagen (Bausteinliste 2011)Die wichtigsten Bewirtschaftungsauflagen der <strong>SchALVO</strong> wurden zur besseren Übersicht anhand von sogenanntenBausteinnummern systematisiert. In Tab. 1 sind die Bausteine aufgeführt, für die im Herbst 2010bzw. Frühjahr 2011 Vergleichsflächen angelegt wurden.Tab. 1: Bausteinliste zum Vergleichsflächenprogramm der <strong>SchALVO</strong> Erntejahr 2011.1-19 Ackerbau / Grünland / Öko-Anbau / N-Monitoring1 Mulchsaat nach N-reichen Vorfrüchten, Mais und KartoffelnBaustein Hauptfrucht BodenbearbeitungsverfahrenNr. 2011 <strong>SchALVO</strong> ogL1.1 W-Weizen nach W-Raps 2010 Mulchsaat Pflug1.3 W-Weizen nach Silomais 2010 Mulchsaat Pflug1.4 W-Weizen nach K-Mais 2010 Mulchsaat Pflug1.5 W-Weizen nach Z-Rüben 2010 Mulchsaat Pflug1.8 W-Weizen nach Kartoffeln 2010 Mulchsaat Pflug2 FrühjahrsbodenbearbeitungBaustein Hauptfrucht BodenbearbeitungstermineNr. 2011 <strong>SchALVO</strong>ogL2.1 Z-Rüben ab 1. Feb. 2011 im Herbst 20102.2 S-Gerste ab 1. Feb.2011 im Herbst 20102.3 Silomais ab 1. März 2011 im Herbst 20102.4 K-Mais ab 1. März 2011 im Herbst 20102.5 K-Mais nach K-Mais (Problemgebiet) ab 1. Feb. 2011 im Herbst 20102.8 Kartoffelnab 1. Feb./1. März 2011(evtl. Vordämmung)im Herbst 20104 N-DüngungBaustein Hauptfrucht N-DüngungNr. 2011 <strong>SchALVO</strong> ogL4.1 K-Mais/CCM N-Düngung nach <strong>SchALVO</strong>: z. B. späte N min N-Düngung nach ogL: z. B. im April4.2 Silomais N-Düngung nach <strong>SchALVO</strong>: z. B. späte N min N-Düngung nach ogL: z. B. im April4.3 RapsN-Düngung: 3 Wochen Mindestabstand;maximale EinzelgabeN-Düngung nach ogL5 Hauptfrucht KartoffelnBaustein Hauptfrucht VariantenNr. 2011 <strong>SchALVO</strong> ogL5.1 Kartoffeln (Düngung) nach <strong>SchALVO</strong> keine Variante6 Hauptfrucht KörnerleguminosenBaustein Hauptfrucht VariantenNr.2010<strong>SchALVO</strong>ogL86.3 Erbsennachfolgend winterharte Begrünung; imFrühjahr SommerungWinterung


6 Hauptfrucht KörnerleguminosenBaustein Hauptfrucht VariantenNr.2010<strong>SchALVO</strong>ogL6.3 Erbsennachfolgend winterharte Begrünung; imFrühjahr SommerungWinterung7 Hauptfrucht Getreide / Gülle auf BegrünungBaustein Hauptfrucht VariantenNr.2010<strong>SchALVO</strong>ogL7.1 GetreideA-Boden; Stroh bleibt;abfrierende Begrünung;keine GülleausbringungA-Boden; Stroh bleibt;abfrierende Begrünung;mit Gülleausbringung8 GrünlandBaustein Dauerkultur VariantenNr.<strong>SchALVO</strong>ogL8.1 Grünland nach <strong>SchALVO</strong> keine Variante9 Ökologische BewirtschaftungBaustein Hauptfrucht VariantenNr.<strong>SchALVO</strong>ogL9.1 alle Öko-VF Öko-<strong>SchALVO</strong> Öko-ogL10 TabakBaustein Hauptfrucht VariantenNr.<strong>SchALVO</strong>2010ogL10.2 Tabak10.3 TabakTabakstängel stehen lassen bis 1. Jan.;dann abschlegeln;ab 1. Feb. einarbeitenwinterharte Begrünung,ab 1. Feb. einarbeitenTabakstängel stehen lassen bis 1. Jan.;ab 1. Jan. einarbeiten *winterharte Begrünung,ab 1. Jan. einarbeiten ** Befreiungsvariante11 N-Monitoring-Flächen und andere gebietsrepräsentative DauerflächenBausteinVariantenNr.<strong>SchALVO</strong>ogL11.1 N-Monitoring im P- oder S-Gebiet nach <strong>SchALVO</strong> keine Variante11.2 N-Monitoring im ogL-Gebiet keine Variante nach ogL11.3GebietsrepräsentativeDauerflächen in P- oder S-Gebietnach <strong>SchALVO</strong>keine Variante oder nach ogL15 Zusätzliche Maßnahmen bezüglich SanierungsplänenBaustein Kulturen VariantenNr.Sanierungsplansonstige oder keine Varianten15.15 diverse Kulturen 201115.17 Mais 201115.21 Getreide 201015.22frühräumende Vorfrucht 2010(außer Raps)überbetriebliche Ausbringungvon stabilisiertem N2. N-Gabeüberbetrieblich mit Reihenhackewinterharte Begrünung nach Getreide;Einarbeitung ab 1.2.2011Begrünung vor Wintergetreidein Mulchsaatkeine Variante oderbetriebsübliche Düngung nach <strong>SchALVO</strong>oder Befreiungdiverse Variantennach <strong>SchALVO</strong> und ogLkeine Variantekeine Variante oder nach <strong>SchALVO</strong>(ohne Begrünung vor Wintergetreide)15.23 Silomais 2011 abfrierende Untersaat keine Variante15.42 Mais 200915.43 Silomais 2010 (frühreife Sorten)15.91(einzelvertraglicheMaßnahmen)Folgekultur Sommergetreidestatt WinterungFolgekultur W-Gerste statt W-Weizenin Mulchsaatkeine Variante oderanschließend nach ogLkeine Variantediverse Kulturen "frühe" Begrünung bis 31.8. nach <strong>SchALVO</strong> Begrünung bis 15.9.9


16 Sanierungsmaßnahmen WeiterentwicklungBaustein Kulturen VariantenNr.SanierungsmaßnahmeWeiterentwicklung16.2 diverse Kulturen Tastversuche17 Befreiungen-KontrollflächenBaustein Kulturen VariantenNr.Befreiungen17.1 diverse Kulturen Kontrollfläche20-29 Sonderkulturen wie Hopfen, Obstbau, Reben20 HopfenBaustein Dauerkultur VariantenNr.<strong>SchALVO</strong>ogL20.1 Hopfen nach <strong>SchALVO</strong> nach ogL21 ErdbeerenBaustein Dauerkultur VariantenNr.<strong>SchALVO</strong>ogL21.121.2ErdbeerenGrünpflanzenErdbeerenFrigopflanzen / TerminkulturMessmethode; Reihendüngung beiNeupflanzg; Einsaat von S-Gerste in denErntegassen bis 15.09.; Umbruch ab 01.02.;BeregnungsvorgabenMessmethode; Reihendüngung beiNeupflanzg; Einsaat von S-Gerste in denErntegassen bis 15.09.; Umbruch ab 01.02.;BeregnungsvorgabenMessmethode oderSchätzung nach"Leitfaden Beeren"Messmethode oderSchätzung nach"Leitfaden Beeren"25 RebenBausteinNr.Dauerkultur<strong>SchALVO</strong>VariantenogL25.1 Reben nach <strong>SchALVO</strong> keine Variante30-70Gartenbau30 - 34 ZierpflanzenbauBausteinKulturVariantenNr. <strong>SchALVO</strong> ogL30.9 SchnittchrysanthemenSonstige Auflagen (Düngung, Bodenbearb.)Praxisübliche Bewirtschaftung35 - 39 BaumschuleBausteinKulturVariantenNr. <strong>SchALVO</strong> ogL39.4 Sonstige Baumschulgehölze40-70 GemüsebauBegrünung der Fahrgasseunbegrünt40BausteinFrühkulturen unter Folie/VliesKulturVariantenNr. <strong>SchALVO</strong> ogL40.4 Frühkultur Begrünung unbegrünt42BausteinKopfsalate (Eisbergsalat, Kopfsalat)KulturVariantenNr. <strong>SchALVO</strong> ogL42.3 Radicchiolangsam wirkender N-Düngerleicht löslicher N-Düngermaximale EinzelgabeSollwert42.4 Radicchio Begrünung unbegrünt42.7 Radicchio Bodenbearbeitung 1.2. Bodenbearbeitung praxisüblich42.9 Gemischte Salate Sonstige Auflagen (Düngung, Bodenbearb.) Praxisübliche Bewirtschaftung10


43BausteinBlattsalate (Romana, Lollo, Eichblatt)KulturVariantenNr. <strong>SchALVO</strong> ogL43.4 Blattsalate Begrünung unbegrünt47 Sägemüse (z.B. Möhren, Petersilie, Zwiebeln, Chicoree, Zuckerhut, Radieschen, Schnittlauch)BausteinKulturVariantenNr. <strong>SchALVO</strong> ogLlangsam wirkender N-Düngerleicht löslicher N-Dünger47.3 Sägemüsemaximale EinzelgabeSollwert47.4 Sägemüse Begrünung unbegrünt48BausteinSonstige Zwiebelgemüse - gepflanzt (z.B. Porree)KulturVariantenNr. <strong>SchALVO</strong> ogL48.9 Lauch Sonstige Auflagen Praxisübliche Bewirtschaftung50BausteinWurzelgemüse (z.B. Rüben, Knollen)KulturVariantenNr. <strong>SchALVO</strong> ogL50.9 Wurzelgemüse Sonstige Auflagen (Düngung, Bodenbearb.) Praxisübliche Bewirtschaftung52 SpargelBausteinKulturVariantenNr. <strong>SchALVO</strong> ogL52.4 Spargel Begrünung unbegrünt52.5 Spargel Bodenbearbeitung 1.1. Praxisübliche Bewirtschaftung52.9 Spargel Sonstige Auflagen (Düngung, Bodenbearb.) Praxisübliche Bewirtschaftung69 Dauerflächen GartenbauBausteinKulturVariantenNr. <strong>SchALVO</strong> ogL69.4 Dauerflächen Gartenbau Begrünung unbegrünt1.4 Umfang des Vergleichsflächenprogramms 2011Im Rahmen des <strong>SchALVO</strong>-Vergleichsflächenprogramms wurden für das Erntejahr 2011 landesweit 187 Vergleichsflächen(51 Einzelvarianten sowie 136 Doppel- bzw. Mehrfachvarianten mit insgesamt 335 Varianten)angelegt. Dabei handelt es sich um 148 Ackerbauflächen, 23 Gartenbauflächen und 16 Vergleichsflächenmit Sonderkulturen. Die Vergleichsflächen teilen sich gemäß Tab. 2 auf die einzelnen Bausteinklassen undRegierungsbezirke auf.Im Bereich Ackerbau waren 9 Doppel-, eine Dreifach- und eine Vierfachvariante sowie eine Variante innerhalbeiner Doppelvariante nicht auswertbar bzw. wurden aufgrund von Bewirtschaftungsfehlern, Änderung inder Bewirtschaftung (entsprechend den Betriebsbelangen z. B. auch als Abschirmfläche für Saatmais), unvollständigeoder nicht eindeutige Angaben durch den Landwirt oder aufgrund ungleicher Standortbedingungenoder Trockenschäden nicht weitergeführt. Entgegen der Planung konnten zwei Einzelvarianten, eineDoppelvariante sowie eine Variante innerhalb einer Mehrfachvariante nicht angelegt werden.In den Bausteinklassen 1 – 11 wurden zwei der ausgewerteten Doppelvarianten außerhalb vom WSG geführtsowie die insgesamt 7 Mehrfachvarianten des Bausteins 16.2. Einige Ackerbauflächen lagen im Normalgebiet(8 Doppel- bzw. Mehrfachvarianten und eine Einzelvariante).Einzelne Nitratgehalte von Probenahmeterminen, an denen die reguläre Beprobungstiefe nicht erreicht11


wurde, blieben unberücksichtigt. Zudem wurden im Falle von Bewirtschaftungsfehlern oder fehlender Bewirtschaftungsdatenim Anschluss an die ordnungsgemäß ausgeführte Fragestellung die Ertragsdaten und/oderdie ab diesem Zeitraum ermittelten Nitratgehalte nicht in die Auswertung aufgenommen. Dies betraf lediglicheinige wenige Flächen.Zur räumlichen Lage der Vergleichsflächen sowie den Wasserschutzgebieten mit der für das Jahr 2011 gültigenEinstufung der <strong>SchALVO</strong>-Nitratklassen siehe Abb. 1.Abb. 1: Lage der Wasserschutzgebiete in Baden-Württemberg mit der für das Jahr 2011 gültigen Einstufung in dieNitratklassen (WSG-Arten) nach <strong>SchALVO</strong> sowie der Gemarkungen mit Vergleichsflächen im Erntejahr 2011.12


Tab. 2: Vergleichsflächen Erntejahr 2011 mit ihrer Verteilung auf Bausteinklassen und Regierungsbezirke.Regierungsbezirk Stuttgart Karlsruhe Freiburg Tübingen Baden-WürttembergBausteinklassenEVDV/DV/DV/DV/DV/EVEVEVEVMVMVMVMVMVAckerbau insgesamt 1229152835107731941(59)(45)(68)(103)(275)1 Bodenbearbeitungsverfahren 22 Bodenbearbeitungstermin3 Festmistausbringung4 Späte N-Düngung zu Mais/Düngung zu Raps16(32)5(11)4(8)EV = Einzelvariante, DV bzw. MV = Doppel- bzw. Mehrfachvariante mit Anzahl der Varianten in ().2(5)3(8)17(14)8(20)5 N-Düngung zu Kartoffeln 2 1 36 Folgebewirtschaftung beiKörnerleguminosen7 Folgebewirtschaftung (Gülle,Strohrotte etc.) bei Getreide1(2)8 Grünland 1 19 Ökolandbau 1 110 N-Düngung und Folgebewirtschaftungbei Tabak11 N-Monitoring und sonstigeDauerflächen15 Zusätzliche Maßnahmenbezüglich Sanierungsplänen16 SanierungsmaßnahmenWeiterentwicklung17 Kontrollflächen,Befreiungen (EV)Sonderkulturen 320 Hopfen21 Erdbeeren25 Reben 317 Erdbeeren:Kontrollflächen,BefreiungenGartenbau30 – 34 Zierpflanzenbau35 – 39 Baumschule40 – 70 Gemüsebau inkl. SpargelVF gesamt 156 72(4)1(2)1(2)1(2)6(12)6(12)36(73)11(2)7(24)2(6)2(4)5(13)1(3)2(4)215(30)2(6)1 1432(8)1(2)2(4)5(12)6741(2)16(62)1(3)1(2)1(2)1 133112(4)11(22)1(2)2(4)8(16)28(71)5(12)3 362(4)2(4)35(84)191(2)1(2)37(107)4167473335140(81)16(39)11(27)1(3)1(2)2(4)1(2)10(34)21(74)4(9)9(20)1(2)1(2)7(16)20(40)1(2)2(4)17(34)136(335)13


1.5 Zukünftige Durchführung und Berichterstattung des VergleichsflächenprogrammsSeit dem Jahr 2010 gibt es im <strong>SchALVO</strong>-<strong>Vergleichsflächenbericht</strong> das Kapitel 2.9 Einfluss sonstigerBewirtschaftungsmaßnahmen (Seite 49 – 127). In diesem Kapitel sind die Ergebnisse der Vergleichsflächenzu den Bausteinen 15: Zusätzliche Maßnahmen bzgl. Sanierungsplänen, 16: SanierungsmaßnahmenWeiterentwicklung – Tastversuche und 17: Befreiungen – Kontrollflächen dargestellt. Dieses zusätzlicheKapitel wurde aufgenommen, da zunehmend Vergleichsflächen angelegt wurden, um diewasserschutzrelevante Wirkung bereits im Land etablierter Sanierungsmaßnahmen (Baustein 15) odermöglicher zukünftiger Sanierungsmaßnahmen bzw. Bewirtschaftungspraktiken (Baustein 16) zu bewertenbzw. mögliche negative Wirkungen aufgrund der Erteilung von Befreiungen von <strong>SchALVO</strong>-Auflagen(Baustein 17) auszuschließen. Die Ergebnisse dieser Vergleichsflächen bzw. Praxisversuche sind vonlandesweitem Interesse, so dass beschlossen wurde, diese im landesweiten <strong>SchALVO</strong>-<strong>Vergleichsflächenbericht</strong> zu veröffentlichen.Aufgrund der relativ großen Anzahl an Flächen ist der Zeitaufwand für die Plausibilisierung und Aufbereitungder Daten sowie die Auswertung und Berichterstellung relativ groß. Es ist deshalb angedacht, diese Themenzukünftig als Wasserschutzbegleitprogramm getrennt vom eigentlichen <strong>SchALVO</strong>-<strong>Vergleichsflächenbericht</strong>zu veröffentlichen. D.h., der <strong>SchALVO</strong>-<strong>Vergleichsflächenbericht</strong> 2011/2012 wird sich wieder auf dieBausteine 1 – 10 beschränken und sich damit auf den Vergleich zwischen <strong>SchALVO</strong>- und ogL-Variantensowie auf die Auswertungen der <strong>SchALVO</strong>-gemäßen Einzelvarianten reduzieren. Zudem sollen zukünftig dieim Wasserschutzbegleitprogramm untersuchten wasserschutzrelevanten Praxisversuche mit dem ProgrammPIAF (Planung, Information und Auswertung von Feldversuchen) geplant, dokumentiert und ausgewertetwerden. Insbesondere wird darauf abgezielt, die Versuche so durchzuführen, dass statistisch abgesicherteAussagen getroffen werden können. Die gewonnenen Erkenntnisse im Wasserschutz dienen dergrundwasserschonenden Bewirtschaftung und sollen möglichst auch über den konkreten Versuchsstandorthinaus in der Beratung Verwendung finden. Ab dem Versuchsjahr 2013/2014 werden daher diePraxisversuche des Wasserschutzbegleitprogramms als "On-Farm-Experimente (OFE)" in das <strong>LTZ</strong>-Versuchsprogramm integriert. Das Programm PIAF steht den Regierungspräsidien, Landesanstalten undUnteren Landwirtschaftsbehörden bei den Landratsämtern zur Dateneingabe zur Verfügung. Die Art undWeise der Veröffentlichung wird ebenfalls neu geregelt und soll sich an der Berichterstattung derproduktionstechnischen Versuche unter Federführung des <strong>LTZ</strong> orientieren.14


Niederschlag [mm]Niederschlag [mm]Niederschlag [mm]Niederschlag [mm]Niederschlag [mm]Aug 10Aug 10Aug 10Sep 10Aug 10Aug 10Sep 10Sep 10Sep 10Sep 10Okt 10Okt 10Okt 10Okt 10Nov 10Okt 10Nov 10Dez 10Nov 10Nov 10Dez 10Dez 10Nov 10Dez 10Dez 10Jan 11Jan 11Jan 11Jan 11Feb 11Jan 11Feb 11Feb 11Feb 11Feb 11Mrz 11Mrz 11Mrz 11Mrz 11Apr 11Mrz 11Apr 11Mai 11Apr 11Apr 11Mai 11Apr 11Mai 11Mai 11Mai 11Jun 11Jun 11Jun 11Jun 11Jun 11Jul 11Jul 11Jul 11Jul 11Jul 11Aug 11Aug 11Sep 11Aug 11Sep 11Aug 11Aug 11Sep 11Sep 11Sep 11Okt 11Okt 11Okt 11Okt 11Nov 11Okt 11Nov 11Nov 11Nov 11Dez 11Nov 11Dez 11Dez 11Dez 11Dez 11Niederschlag [mm]N ie d e rs c h la g [m m ]Aug 10Sep 10Okt 10Nov 10Dez 10Jan 11Feb 11Mrz 11Apr 11Mai 11Jun 11Jul 11Aug 11Sep 11Okt 11Nov 11Dez 11A u g 1 0S e p 1 0O kt 1 0N o v 1 0D e z 1 0Ja n 1 1F e b 1 1Niederschlag [mm]M rz 1 1A p r 1 1Aug 10Sep 10Okt 10Nov 10Dez 10Jan 11Feb 11Mrz 11Apr 11Mai 11Jun 11Jul 11Aug 11Sep 11Okt 11Nov 11Dez 11M a i 1 1Ju n 1 1Ju l 1 1A u g 1 1S e p 1 1O kt 1 1N o v 1 1D e z 1 1DWD-Station KA-RheinstettenDWD-Station S-EchterdingenDWD-Station Öhringen180160140120100806040200180160140120100806040200180160140120100806040200DWD-Station Freudenstadt400350300250200150100500DWD-Station Konstanz180160140120100806040200180DWD-Station Ulm160140120100806040200DWD-Station Freiburg i. Br.F lä c h e n m itte l d e s Nie d e r s c h la g s fü r B a d e n -W ü r tte m b e r g180160140120100806040180160140120100806040200200Abb. 2: Mittlere monatliche Niederschläge und langjähriges Monatsmittel an ausgewählten DWD-Stationen und als flächengewichtetesMittel für Baden-Württemberg (DWD 2010/2011).16


Aug 10Sep 10Okt 10Nov 10Dez 10Jan 11Feb 11Mrz 11Apr 11Mai 11Jun 11Jul 11Aug 11Sep 11Okt 11Nov 11Dez 11Aug 10Sep 10Okt 10Nov 10Dez 10Jan 11Feb 11Mrz 11Apr 11Mai 11Jun 11Jul 11Aug 11Sep 11Okt 11Nov 11Dez 11Lufttemperatur [°C]Lufttemperatur [°C]Aug 10Sep 10Okt 10Nov 10Dez 10Jan 11Feb 11Mrz 11Apr 11Mai 11Jun 11Jul 11Aug 11Sep 11Okt 11Nov 11Dez 11Aug 10Sep 10Okt 10Nov 10Dez 10Jan 11Feb 11Mrz 11Apr 11Mai 11Jun 11Jul 11Aug 11Sep 11Okt 11Nov 11Dez 11Lufttemperatur [°C]Lufttemperatur [°C]Aug 10Sep 10Okt 10Nov 10Dez 10Jan 11Feb 11Mrz 11Apr 11Mai 11Jun 11Jul 11Aug 11Sep 11Okt 11Nov 11Dez 11Aug 10Sep 10Okt 10Nov 10Dez 10Jan 11Feb 11Mrz 11Apr 11Mai 11Jun 11Jul 11Aug 11Sep 11Okt 11Nov 11Dez 11Lufttemperatur [°C]Lufttemperatur [°C]Aug 10Sep 10Okt 10Nov 10Dez 10Jan 11Feb 11Mrz 11Apr 11Mai 11Jun 11Jul 11Aug 11Sep 11Okt 11Nov 11Dez 11Aug 10Sep 10Okt 10Nov 10Dez 10Jan 11Feb 11Mrz 11Apr 11Mai 11Jun 11Jul 11Aug 11Sep 11Okt 11Nov 11Dez 11Lufttemperatur [°C]Lufttemperatur [°C]25DWD-Station Rheinstetten25DWD-Station Stuttgart-Echterdingen2020151510105500-5-5DWD-Station KonstanzDWD-Station Ulm2525202015151050-51050-5DWD-Station Freiburg i. Br.DWD-Station Freudenstadt25252020151510105500-5-525DWD-Station Öhringen20DWD-Station Feldberg20151510105500-5-5-10Abb. 3: Mittlere monatliche Lufttemperaturen und langjähriges Monatsmittel an ausgewählten DWD-Stationen in Baden-Württemberg (DWD 2010/2011).17


kg NO 3-N/ha2 Ergebnisse Ackerbau2.1 Herbstnitratwerte 1987 - 2011Die <strong>SchALVO</strong>-Vergleichsflächen werden während der Herbstkontrollaktion dreimal in 14-tägigem Abstandbeprobt. Abb. 4 zeigt die Mittelwerte der <strong>SchALVO</strong>-Varianten aus den drei Beprobungsterminen. Seit Einführungder <strong>SchALVO</strong> 1988 sind die Nitratgehalte im Herbst (KW 42 - 46) tendenziell rückläufig. Die Ergebnisseab dem Jahr 2001 sind allerdings nur eingeschränkt mit denen der Vorjahre vergleichbar. Aufgrund der<strong>SchALVO</strong>-Novellierung 2001 wurde zum einen der Beprobungszeitraum im Herbst von 1. November bis15. Dezember auf das Zeitfenster 15. Oktober bis 15. November vorverlegt, zum anderen bleibt seit 2001der Steinanteil im Feld (Schätzwert) bei der Ermittlung des Nitratgehaltes unberücksichtigt, dafür werden dieim Bohrstock enthaltenen Steine vollständig mit erfasst. Beide methodischen Änderungen führen zu etwashöheren Nitratgehalten. Zudem sind die Vergleichsflächen seit 2001 in den WSG der Kategorie ProblemundSanierungsgebiet fokussiert und somit räumlich anders verteilt. Im Jahr 2003 lagen die Nitratgehalteaufgrund der extremen Witterung, die zu erheblichen Ertragseinbußen führte, sehr hoch. Im Zeitraum 2003 –2006 waren die Nitratgehalte rückläufig, 2007 bis 2009 stagnierte das Niveau eher. In den Jahren 2010 und2011 ist ein weiterer Rückgang festzustellen. In 2011 liegt der Mittelwert bei 36 kg N/ha. Da die Vergleichsflächenseit 2001 nicht mehr Dauerstandorte sind, sondern überwiegend jährlich neu angelegt werden, könnenauch standortbedingte Unterschiede die dargestellte Entwicklung beeinflussen.908070R 2 = 0,37146050403020100´87 ´88 ´89 ´90 ´91 ´92 ´93 ´94 ´95 ´96 ´97 ´98 ´99 ´00 ´01 ´02 ´03 ´04 ´05 ´06 ´07 ´08 ´09 ´10 ´11Abb. 4: Nitratgehalte (Mittelwerte der Herbstkontrollaktion) der Vergleichsflächen im Ackerbau (<strong>SchALVO</strong>-Varianten) seitEinführung der <strong>SchALVO</strong> 1988 (Profilwerte).2.2 Einhaltbarkeit der ÜberwachungswerteAußergewöhnliche Witterungsverläufe können dazu führen, dass die Überwachungswerte (§ 7 <strong>SchALVO</strong>)auch bei <strong>SchALVO</strong>-gemäßer Bewirtschaftung nicht eingehalten werden können. Damit den Landwirten indiesen Fällen keine ungerechtfertigten Sanktionen auferlegt werden, sieht die <strong>SchALVO</strong> nach § 7 Abs. 7amtliche gebiets- und nutzungsspezifische Auswertungen vor, mit denen die Einhaltbarkeit der Überwachungswertegeprüft wird. In die amtliche Auswertung gehen die Nitratgehalte der Herbstkontrollaktion undder <strong>SchALVO</strong>-gemäß bewirtschafteten Vergleichsflächen ein. Im Übrigen gilt für die Bewertung eines jedenKontrollergebnisses ein Toleranzbereich, mit dem nicht ausschließbare Fehler bei Probenahme, Proben-18


Anteil in %transport und Untersuchungsvorgang berücksichtigt werden. In Abhängigkeit von der Auswaschungsgefährdungund der Probenahmetiefe sind für A-Böden, B-Böden und Moor- und Anmoorböden(M-Böden) unterschiedliche Überwachungswerte festgesetzt. Der dem Überwachungswert entsprechendeNitratgehalt wird als WSG-Wert bezeichnet.In Abb. 5 ist der relative Anteil der Nitratgehalte der Vergleichsflächen Ackerbau in der Herbstkontrollaktion2011 bezogen auf die Einhaltbarkeit von Überwachungs- und Toleranzwert aufgetragen – getrennt nach denAuswaschungsklassen (A-/A*- und B-Böden) und anrechenbaren Bodenschichten (1-, 2- und 3-S). Bei dendreischichtigen B-Böden ist zudem eine getrennte Beurteilung nach der Aufteilung in die obere (0 – 30 cm)und die beiden unteren (30 – 90 cm) Schichten mit entsprechenden Überwachungs- und Toleranzwertengegeben. In 2011 sind keine Vergleichsflächen auf M-Böden geführt worden.über Toleranzw ertÜberw achungsw ert bis Toleranzw ert (gemäß Vollzugserlass zur <strong>SchALVO</strong> v. 20.2.01)bis Überw achungsw ert1009080706050403020100A-/A*-Boden, 1-S (6)A-/A*-Boden, 2-S (5)A-/A*-Boden, 3-S (12)B-Boden, 2-S (4)B-Boden, 3-S 0-30cm (68)B-Boden, 3-S 30-90cm (68)Abb. 5: Relativer Anteil der Nitratgehalte der einzelnen Beprobungen im Zeitraum der Herbstkontrollaktion 2010 bezogenauf die Einhaltbarkeit von Überwachungs- und Toleranzwert der jeweiligen Auswaschungsklassen (A-/A*- und B-Böden)und anrechenbaren Bodenschicht (1-, 2- und 3-S). Anzahl Vergleichflächen in Klammern.Bei den einschichtigen A-/A*-Böden konnte mit den <strong>SchALVO</strong>-Varianten bei 38,9 % aller Beprobungen inder Herbstkontrollaktion 2011 der Überwachungswert eingehalten werden. 33,3 % liegen zwischen demÜberwachungs- und Toleranzwert und 27,8 % über dem Toleranzwert.Bei den zweischichtigen A-/A*-Böden liegt der Anteil an Nitratgehalten unter dem Überwachungswert bei41,7 %. Der Anteil zwischen Überwachungs- und Toleranzwert beläuft sich auf 25 %. Ein Drittel der Beprobungenliegt über dem Toleranzwert.19


kg NO3-N/haBei den dreischichtigen A-/A*-Böden liegt der Anteil der Werte unter dem Überwachungswert bei 57,1 %.Zwischen Überwachungs- und Toleranzwert liegen 14,3 % der ermittelten Nitratgehalte. 28,6 % liegenüber dem Toleranzwert.Bei den zweischichtigen B-Böden werden folgende Werte gemessen: 36,4 % liegen unter dem Überwachungswert,45,5 % zwischen dem Überwachungswert und Toleranzwert und schließlich 18,2 % überdem Toleranzwert.Bei den dreischichtigen B-Böden hielten 91,8 % der Beprobungen den Überwachungswert ein.In Abb. 6 sind die Nitratgehalte als Mittelwerte der drei Beprobungen (WSG-Werte) im Zeitraum der Herbstkontrollaktion2011 aufgetragen. Dazu sind die jeweiligen Überwachungs- und Toleranzwerte angegeben.WSG-Wert (Mittelwert der <strong>SchALVO</strong>-Varianten)ÜberwachungswertToleranzwert (gemäß Vollzugserlass zur <strong>SchALVO</strong> v. 20.02.01)80706050403020100A-/A*-Boden, 1-S (6)A-/A*-Boden, 2-S (5)A-/A*-Boden, 3-S (12)B-Boden, 2-S (4)B-Boden, 3-S 0-30cm (68)B-Boden, 3-S 30-90cm (68)Abb. 6: WSG-Werte (mittlere Nitratwerte der drei Beprobungen auf den <strong>SchALVO</strong>-Varianten) der VergleichsflächenAckerbau zur Herbstkontrollaktion 2011, getrennt nach Auswaschungsrisikoklassen und beprobbaren Bodenschichten,mit Bezug zum jeweiligen Überwachungs- und Toleranzwert. Anzahl Vergleichflächen in Klammern.Der mittlere Nitratgehalt der Beprobungen während des Herbstkontrollzeitraumes liegt bei den einschichtigenA-/A*-Böden (6 VF) mit 24 kg N/ha zwischen dem Überwachungs- und Toleranzwert.Die zweischichtigen A-/A*-Böden (5 VF) hingegen unterschreiten mit 43 kg N/ha den Toleranzwert knapp.Die dreischichtigen A-/A*-Böden (12 VF) liegen mit 40 kg N/ha noch unter dem Überwachungswert.Der Durchschnittswert der zweischichtigen B-Böden (4 VF) beläuft sich auf 51 kg N/ha und liegt damitüber dem Überwachungswert.20


NO3-N kg/haSehr gut eingehalten wurde sowohl der Überwachungs- als auch der Toleranzwert bei den dreischichtigenB-Böden (68 VF) mit Werten von 20 in der oberen (0 - 30 cm) bzw. 14 kg N/ha in den beidenunteren Schichten (30 - 90 cm).2.3 Einfluss des BodensLeichte Böden reagieren in der Regel stärker auf Witterungseinflüsse als schwere Böden. Um dies zu überprüfen,werden die N-Ganglinien der <strong>SchALVO</strong>-Varianten, die zwischen der KW 42 in 2010 und der KW 46in 2011 an insgesamt 11 Probenahmeterminen konsistent beprobt wurden, dargestellt (Abb. 7). Die starkauswaschungsgefährdeten A-Böden liegen auf deutlich niedrigerem Niveau als die B-Böden, die Ganglinienzeigen allerdings eine ähnlich starke Variabilität, allerdings ist die Zahl der A--Böden deutlich geringer. Auffälligist das deutlich höhere Niveau der B-Böden während der Kontrollaktion 2010 im Vergleich zurKontrollaktion 2011. Hauptgrund ist, dass im Anlagejahr 2010 Kulturen mit N-reichen Ernteresten, (Silo-)Mais oder Kartoffeln angebaut wurden und anschließend (Herbst 2011) W-Weizen die vorherrschende Kulturist (bzw. bei der Vorfrucht Weizen sind Gerste und Hafer die Hauptfrüchte; s. a. Kap. 2.4 Einfluss der Kulturart).90808172 73A-Böden (2, 3-schicht.)A*-Böden (2, 1-schicht.)B-Böden (13, 3-schicht.)706057586150403020100232673217714342010 / 20117914405381111252240 41112511231963KW42KW44KW46KW50KW2KW5zurDgg.n.ErnteKW42KW44KW46Abb. 7: NO 3-N-Ganglinien der <strong>SchALVO</strong>-Varianten (Profilwerte) für A-, A*- und B-Böden - Herbstkontrollaktion 2010 bisHerbstkontrollaktion 2011. Nur Flächen, die an allen Terminen konsistent beprobt wurden. Die Anzahl der Flächen sowiedie Anzahl der beprobbaren Bodenschichten sind in der Legende angegeben.Um einen Hinweis darauf zu bekommen, ob der Rückgang der Nitratgehalte während der Herbstkontrollaktion2010 und 2011 auf Verlagerungseffekte oder auf die N-Aufnahme des Pflanzenbestandes zurückzuführenist, werden die Nitratgehalte differenziert für die einzelnen Beprobungsschichten betrachtet (Abb. 8 undAbb. 9):21


NO3-N kg/haNO 3-N kg/ha10090807060KW420-30 cm30-60 cm60-90 cm504030KW44 KW4620100A-Boden, 1-S (1)A-Boden, 3-S (6)A*-Boden, 1-S (3)A*-Boden, 2-S (2)B-Boden, 2-S (1)B-Boden, 3-S (49)Abb. 8: NO 3-N-Gehalte für Auswaschungsrisikoklassen und Bodenschichten der Herbstkontrollaktion 2010 (konsistentbeprobt). Vergleichsflächen, die im Juli 2010 neu angelegt worden waren und im Dezember 2011 beendet wurden. Anzahlder Flächen in Klammern.1009080700-30 cm30-60 cm60-90 cm605040KW42KW44302010KW460A-Boden, 1-S (1)A-Boden, 3-S (8)A*-Boden, 1-S (5)A*-Boden, 2-S (2)A*-Boden, 3-S (3)B-Boden, 2-S (2)B-Boden, 3-S (51)Abb. 9: NO 3-N-Gehalte für Auswaschungsrisikoklassen und Bodenschichten der Herbstkontrollaktion 2011 (konsistentbeprobt). Anzahl der Flächen in Klammern.In der Herbstbeprobung 2010 ist bei den meisten A- und A*-Böden ein deutlicher Rückgang der Nitratgehalteerkennbar. Eine Verlagerung von Nitrat in die zweite bzw. dritte Schicht ist für die 3-schichtigenStandorte zur KW 46 erkennbar.In der Herbstbeprobung 2011 zeigen die 1-schichtigen A- und A*- Böden und die B-Böden einen Rückgangder Nitratgehalte zur KW 46. Eine Verlagerung in die darunter liegenden Schichten ist für dieA– und A*-Böden erkennbar.2.4 Einfluss der KulturartIn Abhängigkeit von der Kulturart werden 2011 sehr unterschiedliche Nitratgehalte im Boden festgestellt.Abb. 10 u. Abb. 11 zeigen den mittleren Nitratgehalt (Profilwert) aller <strong>SchALVO</strong>-Varianten in der Herbstkon-22


NO3-N kg/haNO 3-N kg/hatrollaktion 2011 in Abhängigkeit von der Hauptfrucht und der beprobbaren Bodenschicht. Es sind alle angebautenKulturen aufgeführt, z.T. beinhalten diese aber nur eine Fläche.10080einschichtige Standortezweischichtige Standorte6048 4940362018212690Ackergras (1)W-Weizen (3)W-Raps (1)Wiesen (1)S-Gerste (1)Silomais (2)W-Weizen (2)Abb. 10: NO 3-N-Gehalte nach verschiedenen Hauptfrüchten. Mittelwerte der Herbstkontrolltermine 2011.Ein- und zweischichtige Standorte. Anzahl der Flächen in Klammer.130120dreischichtige Standorte100806040207 91225 25 25304245520Z-Ruebe (2)Tabak (2)S-Weizen(1)W-Gerste (3)S-Gerste (2)K-Mais (11)W-Weizen (44)W-Roggen (1)Silomais (5)W-Raps (5)Kartoffeln (4)Abb. 11: NO 3-N-Gehalte nach verschiedenen Hauptfrüchten. Mittelwerte der Herbstkontrolltermine 2011.Dreischichtige Standorte. Anzahl der Flächen in Klammer.In Abhängigkeit von der Hauptfrucht 2011 steigt der Herbstnitratgehalt der <strong>SchALVO</strong>-Varianten unterBerücksichtigung der Mächtigkeit der Böden wie folgt (Anzahl der VF in Klammer):einschichtige Standorte: Ackergras ( 1) < Winterweizen (3) < W-Raps (1) < Wiesen (1),zweischichtige Standorte: Sommergerste (1) < Silomais (2) < Winterweizen (2),dreischichtige Standorte: Zuckerrübe (2) < Tabak (2) < Sommerweizen (1) < Wintergerste (3)< Sommergerste (2) < Körnermais (11) < Winterweizen (44) < Winterroggen (1) < Silomais (5)< Winterraps (5) < Kartoffeln (4).23


Im Vergleich zur landesweiten <strong>SchALVO</strong>-Herbstkontrollaktion liegen die Nitratgehalte auf den Vergleichsflächen(nur dreischichtige Standorte) in der Regel etwas niedriger. Nach Silomais und K-Maiszeigen die Vergleichsflächen um 24 kg N/ha niedrigere Nitratwerte (Tab. 3).Nach Winterweizen (44 VF) sind die Nitratgehalte auf den Vergleichsflächen 14 kg N/ha und nachWinterraps (5 VF) 11 kg N/ha niedriger als in der <strong>SchALVO</strong>-Herbstkontrollaktion. Lediglich die Vergleichsflächenmit Kartoffeln (4 VF) zeigen deutlich höhere Nitratwerte als in der <strong>SchALVO</strong>-Herbstkontrollaktion.Nach Silomais wurden bei den Vergleichsflächen sowie bei der <strong>SchALVO</strong>-Herbstkontrollaktion je um20 kg N/ha höhere Nitratgehalte gemessen als bei Körnermais (Tab. 3).Tab. 3: Mittelwert der Bodennitratgehalte der <strong>SchALVO</strong>-Herbstkontrollaktion im Vergleich zu den <strong>SchALVO</strong>-Vergleichsflächen 2011 (Daten:<strong>SchALVO</strong> Nitratbericht 2011, T 24).SilomaisKörnermaisn kg N/ha n kg N/haKontrollaktion nach <strong>SchALVO</strong> 1959 69 978 49<strong>SchALVO</strong>-Vergleichsflächen 5 45 11 252.5 Einfluss der ZwischenfruchtDie Einsaat von Zwischenfrüchten (ZF) kann zu einer deutlichen N-Aufnahme im Herbst führen und dasNitratauswaschungspotenzial entsprechend verringern. Abb. 12 zeigt die N-Ganglinien der <strong>SchALVO</strong>-Varianten für abfrierende Zwischenfrüchte (beinahe ausschließlich Gelbsenf) und winterharte Zwischenfrüchte(W-Raps und Grünroggen) und unbegrünte Flächen nach Körnermais.An den ersten beiden Beprobungsterminen konnte ein Teil der Flächen wegen später Ernte noch nicht beprobtwerden. Teilweise konnte witterungsbedingt auch an den anderen Terminen keine Probenahme erfolgen,so dass lediglich eine eingeschränkte Vergleichbarkeit gegeben ist.Tab. 4: Anzahl der beprobten Vergleichsflächen mit verschiedenen Begrünungsarten zum jeweiligen Probenahmetermin(nur Flächen mit mind. einer Probenahme im Zeitraum nach der Ernte bis KW 50/2010 bzw. im gesamten Zeitraum mind.zwei Probenahmen sowie entsprechenden Angaben zur Vorjahresbewirtschaftung).2010 2011Anzahl VF n. Ernte KW 42 KW 44 KW 46 KW 50 KW 2 KW 5 vor Dgg.unbegrünte Flächen 2 2 7 6 5 8 9abfrierende ZF 15 18 15 20 21 24 20 23winterharte ZF 1 3 3 3 2 2 3 324


NO 3 -N kg/ha90807060unbegrünte Flächenabfrierende ZFwinterharte ZF5650403020100463738303129203126172622 2519181614 16 171914 92010 2011nach Ernte KW 42 KW 44 KW 46 KW 50 KW 2 KW 5 vor Dgg.Abb. 12: NO 3-N-Gehalte auf unbegrünten Vergleichsflächen (nach K-Mais) bzw. Vergleichsflächen mit abfrierenden Zwischenfrüchten(beinahe ausschließlich Gelbsenf nach Getreide) sowie winterharten Zwischenfrüchten (W-Raps oderGrünroggen nach Silomais, Erbsen und Tabak) bei nachfolgender Sommerung.Bei den winterharten Zwischenfrüchten stellten Silomais, Erbsen und Tabak die Vorfrüchte dar. DerAusgangswert beträgt 38 kg N/ha. Zur Herbstkontrollaktion fällt der Wert auf etwa 30 kg N/ha ab.Anschließend fällt der Wert durch die N-Aufnahme des W-Rapses/Grünroggens noch weiter ab und liegtzur KW 5 bei 19 kg N/ha bis zum Zeitpunkt ‚vor Dgg.’ bei 16 kg N/ha.Bei den abfrierenden Zwischenfrüchten stellten überwiegend Winter- und Sommergerste, Winterweizenund Dinkel die Vorfrüchte dar. Die Nitratgehalte liegen für Ausgangsbeprobungen bei 26 kg N/ha und zurKW 42 bei 31 kg N/ha. Anschließend verringern sich die Nitratgehalte deutlich auf Werte zwischen 14und 17 kg N/ha. Bis zur KW 5/2011 steigt der Wert auf 29 kg N/ha an und erreicht zum Düngetermin,bedingt durch Mineralisierungsprozesse, 56 kg N/ha.Bei den unbegrünten Flächen stellte ausschließlich Körnermais die Vorfrucht dar. Auf den unbegrüntenFlächen liegen die Nitratgehalte zwischen der KW 42 und der KW 2/2011 auf einem recht niedrigenNiveau. Zum Termin ‚vor Düngung‘ steigen die Werte stark an und liegen bei 46 kg N/ha.Fazit: Auf den Vergleichsflächen mit winterharter Zwischenfrucht verringern sich die Nitratgehalte zunächstnur geringfügig. Zu Jahresende (KW 50) sind die Nitratgehalte auf niedrigem Niveau und bleiben auch bisvor Düngung niedrig. Im Vergleich dazu zeigen die Flächen mit abfrierenden Zwischenfrüchten bereits nachder Ernte der Vorfrucht bis zur KW 46 deutlich niedrigere Werte. Die unbegrünten Flächen mit VorfruchtK-Mais bewegen sich im Zeitraum der Herbstkontrollaktion bis zur KW 5/2011 insgesamt auf niedrigemNiveau. Während zum Beprobungstermin vor der Düngung im Frühjahr die unbegrünten Flächen und dieFlächen mit abfrierenden Zwischenfrüchten aufgrund von Mineralisierungsprozessen steigende Nitratgehaltezeigen, bleiben sie auf den Flächen mit winterharten Zwischenfrüchten niedrig, da letztere den mineralisiertenStickstoff aufnehmen können.25


NO3-N kg/ha2.6 Einfluss der WinterungenDie Höhe der N-Aufnahme durch die Winterungen ist von der Kulturart abhängig. Abb. 13 zeigt die Nitratgehalte(nach Ernte 2010 und Herbstkontrollaktion 2010) für die im Herbst 2010 mit W-Getreide (vorwiegendW-Weizen) bzw. W-Raps eingesäten <strong>SchALVO</strong>-Varianten.Tab. 5: Anzahl der beprobten Vergleichsflächen mit verschiedenen Winterungen zum jeweiligen Probenahmetermin.Anzahl VF nach Ernte KW 42 KW 44 KW 46W-Getreide 19 43 48 50W-Raps 6 8 6 87060W-GetreideW-Raps656259504030364440201019250nach Ernte KW 42 KW 44 KW 46Abb. 13: NO 3-N-Gehalte unter W-Getreide- und W-Raps-Flächen, die im Herbst 2010 eingesät wurden.Bei der Beprobung nach Ernte der Vorfrucht 2010 zeigen die Flächen mit frisch eingesätem W-Getreideum 17 kg N/ha höhere Nitratwerte als Flächen mit W-Raps. Beim W-Raps stellte vorwiegend Getreidedie Vorfrucht dar, während die Vorfrüchte beim Wintergetreide vorwiegend Mais und Winterraps waren.Zur KW 42 steigt der Nitratgehalt auf den Vergleichsflächen mit Wintergetreide um 29 kg N/ha an, beimWinterraps um 25 kg N/ha.Während der Herbstkontrollaktion liegt das Wintergetreide zwischen 62 und 59 kg N/ha, wohingegen derWinterraps ab KW 44 auf ein Niveau von 40 bis 25 kg N/ha absinkt.Frisch eingesätes Wintergetreide und Winterraps im Hautfruchtanbau liegen an den drei Herbstkontrollterminenüber den in Abb. 12 dargestellten Ergebnisse der Flächen mit winterharten und abfrierendenZwischenfrüchten sowie unbegrünten Flächen.Fazit: Unter frisch eingesätem W-Raps verringern sich die Nitratgehalte zwischen der KW 42 und 46 deutlichum ca. 19 kg N/ha, unter frisch eingesätem Wintergetreide dagegen nur geringfügig um ca. 6 kg N/ha. Damitzeigen die Flächen mit frisch eingesätem W-Getreide einen ähnlichen Verlauf, jedoch wesentlich höhereNitratwerte, wie die Flächen mit winterharten Zwischenfrüchten. Auch im Vergleich mit den unbegrüntenFlächen sowie den Flächen mit abfrierenden Zwischenfrüchten zeigen sie deutlich höhere Nitratgehalte.26


NO3-N kg/ha2.7 Einfluss der ErnteresteDie Zersetzung von Ernteresten kann eine erhöhte Nitratbildung zur Folge haben, dagegen führt die Zersetzungvon Getreidestroh mit einem weiten C/N-Verhältnis i.d.R. zunächst zu einer Nitratzehrung. Abb. 14zeigt die N-Ganglinien der Vergleichsflächen mit Getreide, auf denen das Stroh auf dem Feld verblieb bzw.abgefahren wurde.Tab. 6: Anzahl der im Jahr 2010 angelegten Vergleichsflächen mit und ohne Strohabfuhr zum jeweiligenProbenahmetermin.Anzahl VF nach Ernte KW 42 KW 44 KW 46Stroh verblieb 15 17 15 19Stroh abgefahren 3 5 3 66050404346Stroh verbliebStroh abgefahren3020102328231217190nach Ernte KW 42 KW 44 KW 46Abb. 14: NO 3-N-Gehalte im Herbst 2010 auf Vergleichsflächen, bei denen das Getreidestroh auf dem Feld verblieb bzw.abgefahren wurde (keine organische Düngung).Fazit: Die Flächen, auf denen das Getreidestroh verblieb und keine organische Düngung erfolgte, zeigeneher niedrigere Werte als die Flächen mit Strohabfuhr. Vermutlich führt das weite C/N-Verhältnis des Getreidestrohszunächst zu einer N-Immobilisierung und damit niedrigen Nitratgehalten im Boden.2.8 Einfluss der Bewirtschaftungsauflagen (<strong>SchALVO</strong> - ogL)2.8.1 Herbstnitratwerte 2001 bis 2011In Tab. 7 sind die mittleren Nitratgehalte der Doppelvarianten in den Herbstkontrollaktionen seit Novellierungder <strong>SchALVO</strong> 2001 dargestellt. Neben den Werten für die Vergleichsflächen (VF), die im Aktionsjahr 2011beerntet wurden, sind auch die Werte für die im Aktionsjahr 2010 bereits angelegten Vergleichsflächen aufgeführt,da mehrere Bewirtschaftungsauflagen wie Mulchsaat statt Pflug, Pflugtermin Herbst/Frühjahr undBegrünungseinsaat insbesondere bereits im Vorjahr (Herbst 2010) wirksam sind. Die Nitratgehalte liegen beiden in 2010 neu angelegten Flächen bei 52 kg N/ha auf den ogL-Varianten gegenüber 49 kg N/ha auf den<strong>SchALVO</strong>-Varianten.Zur Herbstkontrollaktion 2011 sind die die <strong>SchALVO</strong>-Varianten um 1 kg N/ha höher als die ogL-Variante (vgl.auch Abb. 15). Dies lässt sich damit erklären, dass die Anzahl von Vergleichsflächen mit Maßnahmen, diesich auf die Herbstnitratwerte 2011 hätten auswirken können (z. B. mit Auflagen zur Düngepraxis im Früh-27


NO3-N kg/hajahr 2011), recht gering ist. Insgesamt ist die Anzahl der Flächen, die sowohl mindestens eine <strong>SchALVO</strong>- alsauch eine ogL-Variante beinhalten, deutlich niedriger als im Vorjahreszeitraum (2010: 98, 2011: 72).Tab. 7: Mittlere Nitratgehalte (Profilwerte) der Doppelvarianten Ackerbau in den Herbstkontrollaktionen 2001 bis 2011.Siehe auch Abb. 15.VF im Aktionsjahr neu angelegtVF im Aktionsjahr beerntetAktionsjahrMittelwert Herbstkontrollaktion kg N/ha Mittelwert Herbstkontrollaktion kg N/hann(max.) <strong>SchALVO</strong> ogL (max.) <strong>SchALVO</strong> ogL2001 114 35 412002 109 23 24 114 25 262003 117 65 71 120 76 792004 80 49 52 117 52 522005 89 49 59 101 47 482006 87 45 49 105 43 432007 81 38 46 104 45 462008 83 44 51 91 45 462009 89 39 43 91 41 402010 63 49 52 86 38 402011 60 31 302.8.2 N-Ganglinien Vergleichsflächen 2011Um die Wirksamkeit einzelner Bewirtschaftungsmaßnahmen in Hinblick auf die Nitratgehalte einschätzen zukönnen, werden Nitratganglinien der Doppelvarianten (<strong>SchALVO</strong> – ogL) dargestellt. Die Vergleichsflächenwurden nach der Ernte 2010 ausgewählt und erstmalig beprobt. Es folgten die <strong>SchALVO</strong>-Kontrolltermine2010 (KW 42, 44 und 46). Weitere umfangreiche Probenahmen fanden in der KW 50, KW 2, KW 5, vor derersten Düngung und nach der Ernte 2011 statt. Abschließend sind die Werte zur Herbstkontrollaktion 2011aufgetragen. Die Anzahl der Doppelvarianten zur Mittelwertberechnung ist in Klammern angegeben. Vergleichsflächenmit der Hauptfrucht K-Mais oder Z-Rüben konnten teilweise erst ab der KW 42 oder 44 erstmaligbeprobt werden, weshalb die Anzahl beprobter Flächen zum Termin nach Ernte 2010 deutlich geringerist.70MW = 52<strong>SchALVO</strong>ogL6050403020433756 5354 51MW = 494247303342333135263831 3525 28MW = 313434 2523100n. Ernte(19)KW 42(49)KW 44(53)KW 46(63)2010 2011KW 50(45)KW 2(54)KW 5(61)v. Dgg.(59)n. Ernte(49)KW 42(57)MW = 30KW 44(57)KW 46(60)Abb. 15: Mittlerer NO 3-N-Verlauf (Profilwerte) auf allen Doppelvarianten Ackerbau nach der Ernte 2010 bis zum Herbst2011.28


Bereits im Ausgangswert nach der Ernte 2010 (allerdings nur 19 Vergleichsflächen) liegen die ogL-Varianten im Mittel um 6 kg N/ha höher als die <strong>SchALVO</strong>-Varianten. Zwischen der KW 42 und derKW 46 in 2010 beträgt die Differenz im Mittel lediglich 3 kg N/ha, an den einzelnen Probenahmeterminenzwischen 2 und 5 kg N/ha.Zwischen Dezember 2010 (KW 50) und Mitte Februar 2011 (KW 5) liegt die Differenz bei maximal3 kg N/ha.Zum Düngezeitpunkt und nach Ernte der Hauptfrucht ist ein Unterschied von 4 bzw. 3 kg N/ha auszumachen.Bis zur anschließenden Herbstkontrollaktion hat sich dieser Unterschied nivelliert bzw. die ogL-Varianteliegt im Durchschnitt der Kontrolltermine sogar um 1 kg N/ha unter der <strong>SchALVO</strong>-Variante. Da fast alleVergleichsflächen (Ausnahme: Bausteine zur Düngung) Maßnahmen realisieren, deren Wirkung auf denNitratgehalt im Herbst/Winter 2010 zu erwarten ist, wird die Differenz zwischen den beiden Varianten imZeitverlauf erwartungsgemäß geringer.Fazit: Im Mittel aller Vergleichsflächen zeigen die <strong>SchALVO</strong>-Varianten durchgängig niedrigere Nitratgehalteals die ogL-Varianten, allerdings auch bereits in der Ausgangsbeprobung nach Ernte 2010. Im Zeitraum derHerbstkontrollaktion 2010, in der die überwiegende Zahl der Bewirtschaftungsauflagen greift, führten die<strong>SchALVO</strong>-Maßnahmen zu einer Verringerung des Auswaschungspotenzials um durchschnittlich 3 kg N/ha.Im Kontrollzeitraum 2011 ist das Verhältnis umgekehrt, der Unterschied jedoch mit 1 kg N/ha sehr gering.Da die verschiedenen Bewirtschaftungsauflagen i. d. R. nicht über den gesamten Zeitraum wirksam sind,werden diese im Folgenden differenzierter betrachtet.29


2.8.3 Bodenbearbeitungsverfahren2.8.3.1 Mulchsaat statt Pflugfurche im Durchschnitt aller VorfrüchteFragestellungWie wirken sich die Vorfrüchte mit N-reichen Ernteresten (Winterraps, Zuckerrüben, Kartoffeln) bzw. Maisauf das Nitratauswaschungspotenzial im Boden aus und welchen Einfluss hat das BodenbearbeitungsverfahrenMulchsaat gegenüber der Pflugfurche - bzw. bei der Vorfrucht Winterraps dem mehrmaligenGrubbern - auf den Nitratwert?VariantenogLPflugfurche<strong>SchALVO</strong>MulchsaatBausteinVorfrucht2010Hauptfrucht2011n* Landratsamt (Dienststelle)1.1 A Winterraps W-Weizen 71.1 B Winterraps W-Weizen 5Gruppe A:Vergleich Mulchsaat (<strong>SchALVO</strong>, hier max. zweifache flacheBodenbearbeitung) gegen Pflug (ogL):Main-Tauber-Kreis (Bad Mergentheim)**, Göppingen,Hohenlohekreis (Öhringen), Schwarzwald-Baar-Kreis(Donaueschingen), Rottweil, Ravensburg, SigmaringenGruppe B:Vergleich Mulch- oder Direktsaat (<strong>SchALVO</strong>) gegen mindestensdreimalige Stoppelbearbeitung/flache Bodenbearbeitung(ogL):Freudenstadt (Horb), Biberach, Reutlingen (Münsingen),Tübingen (Rottenburg), Sigmaringen1.3 Silomais W-Weizen 12Ostalbkreis (Ellwangen), Böblingen (Herrenberg), Ludwigsburg,Esslingen (Nürtingen), Schwarzwald-Baar-Kreis(Donaueschingen), Rottweil, Biberach (2), Sigmaringen (2),Alb-Donau-Kreis (Ulm) (2)1.4 K-Mais W-Weizen 7Ludwigsburg, Hohenlohekreis (Öhringen), Enzkreis (Pforzheim),Breisgau-Hochschwarzwald (Breisach), Lörrach,Ortenaukreis (Offenburg)***, Tübingen (Rottenburg)1.5 Zuckerrüben W-Weizen 4Main-Tauber-Kreis (Bad Mergentheim), Heilbronn, Böblingen(Herrenberg), Ludwigsburg1.8 Kartoffeln W-Weizen 1 Sigmaringen* Anzahl auswertbarer Doppelvarianten** zusätzliche Variation Bodenbearbeitungstermin*** Aussaat erst im Frühjahr möglich30


NO3-N kg/haErgebnisse8070605040305849726967 6660644447<strong>SchALVO</strong>ogL3934343031 34 31 2820100n. Ernte(9)BodenbearbeitungKW 42(28)KW 44(34)KW 46(36)2010 / 2011KW 50(22)KW 2(29)KW 5(34)z. Düng.(28)n. Ernte(33)Abb. 16: NO 3-N-Verlauf aller VF mit Einsaat von W-Weizen mit N-reichen Ernteresten bzw. Mais in Mulchsaat stattPflugfurche bzw. mehrfach nicht wendender Bodenbearbeitung (Bausteine 1.1 bis 1.8).In der Ausgangsbeprobung nach der Ernte 2010 betragen die Nitratgehalte im Mittel der Vergleichsflächenmit N-reichen Vorfrüchten auf der <strong>SchALVO</strong>-Variante 49 kg N/ha und auf der ogL-Variante58 kg N/ha und liegen damit deutlich höher als im Vorjahr (35 <strong>SchALVO</strong> bzw. 40 kg N/ha ogL). Währendder Herbstbeprobung 2010 liegen die <strong>SchALVO</strong>-Varianten im Mittel bei Werten zwischen 67 und60 kg N/ha, die ogL-Varianten zwischen 72 und 64 kg N/ha, beide mit deutlich rückläufigem Trend. Imweiteren Verlauf von KW 50/2010 bis nach der Ernte der Hauptfrucht 2011 gehen die Werte zurück aufBeträge zwischen 28 und 47 kg N/ha.In der Ausgangsbeprobung liegt die <strong>SchALVO</strong>-Variante 9 kg N/ha unterhalb der ogL-Variante. Währendder Herbstkontrollaktion 2010 beträgt diese Differenz lediglich 5, 3 bzw. 4 kg N/ha. Dieser Unterschiedhält sich bis ins Frühjahr 2011 und auch nach der Ernte sind die <strong>SchALVO</strong>-Varianten etwas niedriger.2.8.3.2 Mulchsaat statt Pflügen bei unterschiedlichen VorfrüchtenDie Ergebnisse werden im Folgenden für die verschiedenen Vorfrüchte differenziert (s. oben Bausteinnummern).ErgebnisseBaustein 1.1 Vorfrucht W-RapsUm der sich verändernden Praxis in Bezug auf die Vorfrucht W-Raps Rechnung zu tragen, wird die Auswertungunterteilt inGruppe A: Vergleich Mulchsaat (<strong>SchALVO</strong>, hier: maximal zweifache flache Bodenbearbeitung) gegenPflug (ogL) undGruppe B: Vergleich Mulch- oder Direktsaat (<strong>SchALVO</strong>) gegen mindestens dreimalige Stoppelbearbeitung/flacheBodenbearbeitung (ogL).31


NO3-N kg/haNO3-N kg/ha10090807060504030201006763n. Ernte(5)Bodenbearbeitung8281KW 42(6)9388KW 44(6)6870KW 46(7)3638KW 50(4)36322010 / 2011KW 2(6)4643 40KW 5(7)42z. Düng.(6)<strong>SchALVO</strong>ogL3837n. Ernte(6)Abb. 17: NO 3-N-Verlauf der VF mit Einsaat von W-Weizen nach W-Raps in Mulchsaat (hier max. zweifache flacheBodenbearbeitung) statt Pflugfurche (Baustein 1.1, Untergruppe A).10090807060504030201003021n. Ernte(3)85Bodenbearbeitung63KW 42(5)6750KW 44(5)5575KW 46(5)3857342010 / 2011KW 50(3)4630 30KW 2(4)KW 5(5)3728z. Düng.(4)<strong>SchALVO</strong>ogL2827n. Ernte(5)Abb. 18: NO 3-N-Verlauf der VF mit Einsaat von W-Weizen nach W-Raps in Mulch- oder Direktsaat statt ogL (hiermindestens dreimalige Stoppelbearbeitung bzw. flache Bodenbearbeitung (Baustein 1.1, Untergruppe B).Baustein 1.1 A:Mulchsaat (<strong>SchALVO</strong>, hier maximal zweifache flache Bodenbearbeitung) statt Pflugfurche (ogL) führt aufden <strong>SchALVO</strong>-Varianten zu Nitratwerten, die während der nitratauswaschungsgefährdeten Zeit bis zu5 kg N/ha höher sind als auf den ogL-Varianten, wobei darüber hinaus bei der Beprobung vor derunterschiedlichen Bodenbearbeitung eine Differenz von 4 kg N/ha mit einem umgekehrten Verhältnis zubeobachten ist (Abb. 17).Baustein 1.1 B:Mulch- oder Direktsaat (<strong>SchALVO</strong>) statt mindestens dreifache flache Bodenbearbeitung (ogL) führthingegen zu deutlich höheren Differenzen von bis zu 22 kg N/ha zugunsten der <strong>SchALVO</strong>-Varianten(Abb. 18). Es lässt sich wie auch im Vorjahr ableiten, dass eine mehrfache flache Bodenbearbeitung nachRaps als sehr negativ für den Wasserschutz einzustufen ist.32


NO 3 -N kg/haZwei weitere Flächen wurde abweichend von obiger Versuchsanlage geführt mit den Varianten Pflug gegenübermehrfach flacher Bodenbearbeitung (Rems-Murr-Kreis [Backnang], Hohenlohekreis [Öhringen]). Eslässt sich kein eindeutiger Unterschied feststellen (ohne Abb.). Eine dritte Fläche aus dem Kreis Tübingen(Rottenburg) wurde mit den beiden <strong>SchALVO</strong>-gemäßen Varianten V1 Herbizidbehandlung (Roundup ® ) desAusfallraps im Vergleich zur flachen Einarbeitung mittels Grubber (V2) angelegt (Abb. 19).100908070Ernte VFrW-Raps(KW 31)Totalherbizid(V1, KW 36)Grubber (V2, KW 41)Mulchsaat W-Weizen (alle, KW 41)2010 / 201100-30 cm30-60 cm60-90 cmErnte W-Weizen(KW 32)605040302010V1V20KW32KW42KW44KW46KW50KW2KW5KW10KW33Abb. 19: NO 3-N-Verlauf der VF 74 Tübingen mit Anwendung eines Totalherbizids (V1, <strong>SchALVO</strong>) im Vergleich zur flachenBodenbearbeitung mittels Grubber (V2, ebenfalls <strong>SchALVO</strong>) (Baustein 1.3).Ab der KW 44 ist teilweise ein deutlich geringerer Nitratgehalt im Boden auf der Variante mitHerbizidbehandlung (V1, <strong>SchALVO</strong>) im Vergleich zur Variante mit flacher Bodenbearbeitung mittelsGrubber (V2, ebenfalls <strong>SchALVO</strong>) festzustellen.Der Unterschied im Bodennitratgehalt beträgt zum Ausgangswert 6 kg N/ha, im Mittel der Beprobungenvon KW 42/2010 bis KW 10/2011 14 kg N/ha.33


NO3-N kg/haNO3-N kg/haBaustein 1.3 Vorfrucht Silomais9080706067668270697055<strong>SchALVO</strong>ogL50403020543439363530293227100BodenbearbeitungKW 42(11)KW 44(11)KW 46(12)KW 50(7)2010 / 2011KW 2(10)KW 5(12)z. Düng.(7)n. Ernte(11)Abb. 20: NO 3-N-Verlauf der VF mit Einsaat von W-Weizen nach Silomais in Mulchsaat statt Pflugfurche (Baustein 1.3).In der Ausgangsbeprobung nach der Ernte des Silomaises in KW 42/2010 liegen die Nitratgehalte derVergleichsflächen mit der Vorfrucht Silomais auf den <strong>SchALVO</strong>- und ogL-Varianten mit 66 bzw.67 kg N/ha auf einem hohen Niveau. Während der weiteren Beprobungen der Herbstkontrollaktion 2010sind auf den <strong>SchALVO</strong>-Varianten im Mittel Werte zwischen 54 und 82 kg N/ha festzustellen, auf den ogL-Varianten zwischen 55 und 70 kg N/ha. Bis zum Jahresende 2010 und darüber hinaus ist ein kontinuierlicherRückgang zu verzeichnen. Bis zur Düngung in 2011 pendeln sich die Werte auf einem niedrigen Niveauvon 29 bis 30 kg N/ha ein.Bei der Ausgangsbeprobung liegt die <strong>SchALVO</strong>-Variante 1 kg N/ha unter dem Nitratgehalt der ogL-Variante. Zur Halbzeit der Herbstkontrollaktion in KW 44 weist jedoch die ogL-Variante durchschnittlichum 12 kg N/ha niedrigere Nitratgehalte auf als die <strong>SchALVO</strong>-Variante. Im restlichen Zeitraum liegen dieWerte nahe beieinander mit max. 5 kg N/ha Differenz, im Mittel ist kein Unterschied festzustellen.Baustein 1.4 Vorfrucht K-Mais90<strong>SchALVO</strong>807676ogL7060507262586454403733373020100BodenbearbeitungKW 42(3)KW 44(7)KW 46(7)KW 50(5)2010 / 201123KW 2(5)33KW 5(6)30z. Düng.(6)2018n. Ernte(6)Abb. 21: NO 3-N-Verlauf der VF mit Einsaat von W-Weizen nach K-Mais in Mulchsaat statt Pflugfurche (Baustein 1.4).34


NO3-N kg/haDie späte Ernte des Körnermaises führte dazu, dass sich die Nachernte-Beprobung bei weniger als derHälfte der Flächen mit dem ersten Herbstbeprobungstermin (KW 42/2010) deckt; erst zur KW 44 konntenalle Flächen beprobt werden. Die Nitratwerte der <strong>SchALVO</strong>-Varianten liegen in der KW 42 bei 72 kg N/haund die der ogL-Varianten bei 76 kg N/ha. Während der weiteren Beprobungen bis zum Jahrsende 2010liegen die Flächen mit Werten zwischen 76 und 54 kg N/ha auf einem hohen Niveau. Zu Beginn des neuenJahres weisen die <strong>SchALVO</strong>-Varianten mit 23 kg N/ha geringe Nitratwerte auf, die bis zum erstenDüngetermin wieder etwas ansteigen.Die Bodennitratgehalte der ogL-Varianten liegen an den meisten Terminen über denen der <strong>SchALVO</strong>-Varianten bzw. an zwei Terminen gleichauf, im Durchschnitt um 7 kg N/ha darüber.Baustein 1.5 Vorfrucht Zuckerrüben9080<strong>SchALVO</strong>ogL706050403020100Bodenbearbeitung2110KW 42(2)219KW 44(4)2313KW 46(4)2220KW 50(3)2010 / 20111915KW 2(3)2721KW 5(3)2422z. Düng.(4)3332n. Ernte(4)Abb. 22: NO 3-N-Verlauf der VF mit Einsaat von W-Weizen nach Zuckerrüben in Mulchsaat statt Pflugfurche(Baustein 1.5).Die späte Ernte der Zuckerrüben führte dazu, dass sich die Nachernte-Beprobung mit der Herbstbeprobungdeckt, dabei liegt die <strong>SchALVO</strong>-Variante 11 kg N/ha unterhalb der ogL-Variante. Insgesamt liegenalle Beprobungswerte unterhalb von 30 kg N/ha und damit auf einem niedrigen Niveau.Der ursprüngliche Unterschied der Ausgangsbeprobungen in KW 42 und 44 von 11 bzw. 12 kg N/ha kannim Weiteren nicht auf diesem Niveau gehalten werden. Die <strong>SchALVO</strong>-Variante nähert sich der ogL-Variante bis zum Düngetermin bis auf 2 kg N/ha Differenz an.35


NO3-N kg/haBaustein 1.8 Vorfrucht Kartoffeln110100908070605040302096639489Grubber (<strong>SchALVO</strong>)Pflug (ogL)(KW 41)871037882445437534631<strong>SchALVO</strong>ogL3833100n. Ernte(1)KW 42(1)KW 44(1)2010 / 2011KW 46(1)KW 2(1)KW 5(1)z. Düng.(1)n. Ernte(1)Abb. 23: NO 3-N-Verlauf der VF mit Einsaat von W-Weizen nach Kartoffeln in Mulchsaat statt Pflugfurche (Baustein 1.8).Zur Vorfrucht Kartoffeln liegt lediglich eine Vergleichsfläche zur Auswertung vor. Auffallend ist der hoheUnterschied in der Ausgangsbeprobung nach Ernte der Kartoffeln von 63 (<strong>SchALVO</strong>) zu 96 kg N/ha(ogL). Zur Herstkontrollaktion steigen die Werte der <strong>SchALVO</strong>-Variante auf ein Maximum von 89 kg N/hadeutlich an, um dann bis zum Düngetermin kontinuierlich wieder abzusinken. Während der Herbstbeprobungbeträgt der Unterschied zwischen <strong>SchALVO</strong>- und ogL-Variante mind. 4, jedoch höchstens16 kg N/ha. Ab Mitte Januar bis vor der Düngung liegen die Werte zwischen 31 und 54 kg N/ha, wobeidie <strong>SchALVO</strong>-Variante durchschnittlich rund 14 kg N/ha niedrigere Werte aufweist als die ogL-Variante.Fazit: Im Durchschnitt aller Vergleichsflächen zum Anbau von W-Weizen im Mulchsaatverfahren statt Pflugzeigen die <strong>SchALVO</strong>-Varianten etwas geringere Nitratwerte. Die Verringerung des Auswaschungspotenzialsist wie auch im Vorjahr bei den Vorfrüchten Raps und Körnermais am höchsten, beim Raps mit derEinschränkung auf den Vergleich Mulch-/Direktsaat vs. mindestens dreifache flache Bodenbearbeitung. Inder Praxis erfolgt nach Raps teilweise eine mehrfache Stoppelbearbeitung bzw. eine mehrfache flacheBearbeitung. Dies hat eine starke Erhöhung der Nitratgehalte zur Folge.Zwei Doppelvarianten mit dem Vergleich Pflug gegenüber maximal zweifacher flacher Bodenbearbeitungzeigen wenig und keine gleichgerichteten Unterschiede im Nitratgehalt. Auf einer weiteren Fläche mit demVergleich Herbizideinsatz gegenüber flacher Bodenbearbeitung mittels Grubber liegt eine Verringerung imBodennitratgehalt zugunsten der chemischen Behandlung vor. Bei der Vorfrucht Silomais liegen an einemHerbsttermin (KW 44) die Nitratwerte der <strong>SchALVO</strong>-Varianten durchschnittlich deutlich über denen der ogL-Varianten, im Mittel kann allerdings kein Unterschied festgestellt werden. Bei der Vorfrucht Zuckerrüben lässtsich eine leicht positive Tendenz zugunsten der <strong>SchALVO</strong>-Varianten erkennen, die Werte liegen aber auchfür die Pflugvariante auf niedrigem Niveau. Bei der Vorfrucht Kartoffeln liegen die Herbstwerte auf hohemNiveau, wobei die der ogL-Variante durchgängig höher sind als die <strong>SchALVO</strong>-Varianten. Die Ergebnissesind jedoch mit großen Unsicherheiten behaftet, da lediglich eine Fläche mit großer Differenz derNitratgehalte bei der Ausgangsbeprobung (d.h. vor unterschiedlicher Bodenbearbeitung) zur Verfügungstand.36


NO 3 -N kg/ha2.8.4 BodenbearbeitungsterminFragestellungWie wirkt sich bei Sommerungen die Bodenbearbeitung im Frühjahr gegenüber der Bodenbearbeitung imHerbst auf das Nitratauswaschungspotenzial im Boden aus?VariantenogL Bodenbearbeitung Anfang/Mitte November bis Anfang Januar 2011<strong>SchALVO</strong>Bodenbearbeitung (Sanierungsgebietsauflage):ab 1. Februar 2011 bei Z-Rüben, S-Gerste; Auflage für Problemgebiet bei K-Mais nachK-Maisab 1. März 2011 bei Silomais, K-Mais, Tabak und KartoffelnBaustein20102011VorfruchtHauptfruchtn* Landratsamt (Dienststelle)2.1 S-Gerste, W-Weizen Zuckerrüben 2 Heilbronn**, Rhein-Neckar-Kreis (Sinsheim)2.2 W-Weizen S-Gerste 2Main-Tauber-Kreis (Bad Mergentheim),Esslingen (Nürtingen)2.3 W-Weizen, W-Gerste Silomais 3Main-Tauber-Kreis (Bad Mergentheim),Rhein-Neckar-Kreis (Sinsheim),Konstanz (Stockach)2.4W-Weizen,Heilbronn, Breisgau-HochschwarzwaldK-Mais 3K-Mais (S-Gebiet)(Breisach), Lörrach2.5 K-Mais K-Mais 5Rastatt, Emmendingen (2), Breisgau-Hochschwarzwald (Breisach) (2)2.8 W-Weizen Kartoffeln 1 Breisgau-Hochschwarzwald (Breisach)* Anzahl auswertbarer Doppelvarianten** zusätzliche Variation BodenbearbeitungsverfahrenErgebnisse807060BodenbearbeitungogLBodenbearbeitung<strong>SchALVO</strong><strong>SchALVO</strong>ogL5040302010333034332025201815201929283619220n. Ernte(6)KW 42(9)KW 44(7)KW 46(15)2010 / 2011KW 50(15)KW 2(14)KW 5(16)z. Düng.(15)n. Ernte(3)Abb. 24: NO 3-N-Verlauf der Vergleichsflächen zum Bodenbearbeitungstermin (Bausteine 2.1 bis 2.8).Zur Ausgangsbeprobung stehen lediglich 6 Flächen für die Auswertung zur Verfügung, erst ab KW 46(nach Ernte der K-Maisflächen) konnten weitgehend alle Flächen beprobt werden. Die <strong>SchALVO</strong>-Varianten liegen mit 30 kg N/ha und die ogL-Varianten mit 33 kg N/ha auf einem niedrigen bis mittlerenAusgangsniveau. Die Nitratgehalte beider Varianten sind zur KW 42 und KW 44 gleich hoch. Zur KW 4637


und KW 50 liegen die ogL-Varianten 5 bzw. 3 kg N/ha über den <strong>SchALVO</strong>-Varianten, aber insgesamt aufniedrigem Niveau zwischen 15 und 25 kg N/ha. Bis zum Düngetermin ist durch Mineralisierungsprozessevon Humus, Ernteresten und v.a. Zwischenfrüchten ein Anstieg auf 36 kg N/ha festzustellen.Fazit: Nach den Vorfrüchten Getreide und K-Mais liegen die Bodennitratwerte mit Werten um 30 kg N/ha aufeher niedrigem Niveau. Die Flächen mit Bodenbearbeitung im Herbst (ogL)zeigen für die KW 46 und KW 50ein etwas höheres Nitratauswaschungspotenzial.2.8.5 Späte N-Düngung zu Mais / Maximale Einzelgabe und Mindestabstand bei derDüngung zu RapsFragestellungWie wirkt sich die Düngung gemäß später N min -Methode bzw. die Unterfußdüngung mit langsam wirkendenDüngern bei Mais auf das Nitratauswaschungsrisiko und den N-Saldo aus (Baustein 4.1 und 4.2)?Wie wirkt sich die Stickstoffdüngung in maximalen Einzelgaben mit zeitlichem Mindestabstand auf dasNitratauswaschungspotenzial bei Raps aus (Baustein 4.3)?VariantenogL<strong>SchALVO</strong>Mitte/Ende April Andüngung Mais mit organischem oder mineralischem Dünger undEnde April/Anfang Mai Düngung nach N min -Methode oder Startgabe breit oder mit schnellwirkenden Düngern oder höherer Düngemenge (Baustein 4.1 und 4.2)N-Düngung Raps: betriebsüblich, nach Düngeverordnung (Baustein 4.3)Mitte/Ende April Andüngung Mais mit organischem oder mineralischem Dünger (langsamwirkend, Reihen/Unterfuß, max. 40 kg N/ha) und Ende Mai/Anfang Juni Düngung nachspäter N min -Methode (Baustein 4.1 und 4.2)N-Düngung Raps: 3 Wochen Mindestabstand und maximale Einzelgabe (Baustein 4.3)Baustein4.1Vorfrucht2010K-Mais, S-Gerste,W-WeizenHauptfrucht2011n* Landratsamt (Dienststelle)K-Mais 2 Emmendingen, Ortenaukreis (Offenburg)Main-Tauber-Kreis (Bad Mergentheim) (2),W-Gerste, W-Weizen,4.2Silomais 5 Konstanz (Stockach), Ravensburg**,Silomais, DinkelAlb-Donau-Kreis (Ulm)4.3 W-Weizen, Erbsen W-Raps 2 Ostalbkreis (Ellwangen)***, Heilbronn* Anzahl auswertbarer Doppelvarianten** <strong>SchALVO</strong>-Variante: etwas überhöhte Startgabe*** ogL-Variante: nach NID überhöhte Gesamtgabe38


NO3-N kg/haNO3-N kg/haErgebnisse250200205209N-Zufuhr <strong>SchALVO</strong>15010092148 144142116122N-Zufuhr ogLN-Abfuhr <strong>SchALVO</strong>N-Abfuhr ogL500-52 6 -89 -87N-Saldo <strong>SchALVO</strong>N-Saldo ogL-50-100Körnermais (2) Silomais (5)Abb. 25: N-Zufuhr, N-Abfuhr und N-Salden zur Düngung von Körnermais, Silomais nach später N min-Methode(<strong>SchALVO</strong>) und Düngung betriebsüblich (ogL) (Baustein 4.1 und 4.2).Bei Körnermais mit spätem Nmin-Verfahren (bzw. anderen Düngeverfahren gemäß <strong>SchALVO</strong>-Auflage)und Düngung nach ogL zeigen die beiden Varianten im Mittel einen Saldo von – 52 (<strong>SchALVO</strong>) und6 kg N/ha (ogL). Auf den einzelnen Flächen beträgt die Spannbreite zwischen denN-Salden bei den <strong>SchALVO</strong>-Varianten – 12 bis - 92 kg N/ha und bei den ogL-Varianten 24 bis- 12 kg N/ha.Für die Silomais-Flächen liegt bei den ogL-Varianten der N-Saldo im Durchschnitt um 2 kg N/ha niedrigerals bei den <strong>SchALVO</strong>-Varianten, wobei beide Varianten einen deutlich negativen Saldo zeigen. Auf deneinzelnen Flächen variieren die N-Salden zwischen - 71 und - 125 kg N/ha (<strong>SchALVO</strong>-Varianten) bzw.- 58 und - 142 kg N/ha (ogL-Varianten).200180169189N-Zufuhr <strong>SchALVO</strong>160N-Zufuhr ogL140N-Abfuhr <strong>SchALVO</strong>12010080758993 100N-Abfuhr ogLN-Saldo <strong>SchALVO</strong>60N-Saldo ogL40200-20Raps (2)Abb. 26: N-Zufuhr, N-Abfuhr und N-Salden zur Düngung von Raps bei max. Einzelgabe und Mindestabstand zwischenden Düngegaben (<strong>SchALVO</strong>) bzw. Düngung betriebsüblich (ogL) (Baustein 4.3).39


NO3-N kg/ha2.8.6 N-Düngung zu KartoffelnFragestellungWelche Nitratgehalte treten bei <strong>SchALVO</strong>-gemäßer N-Düngung von Kartoffeln auf?Varianten<strong>SchALVO</strong>-gemäß: N-Düngung nach Messmethode, maximale Einzelgabe, 3-Wochen-AbstandBei der Frühjahrsdüngung von Winterraps (Baustein 4.3) weist die <strong>SchALVO</strong>-Variante gegenüber derogL-Variante einen um 7 kg N/ha niedrigeren N-Saldo auf (Abb. 26). Bei beiden Varianten ist dieN-Zufuhr deutlich höher als die entzogene Stickstoffmenge.Fazit: Die beiden Körnermais-Flächen mit Düngung gemäß spätem N min -Verfahren bzw. bei verschiedenenDüngetechniken gemäß <strong>SchALVO</strong>-Auflage (Baustein 4.1) zeigen mit 58 kg N/ha Differenz einen deutlichenUnterschied im N-Saldo zugunsten der <strong>SchALVO</strong>-Varianten gegenüber den ogL-Varianten. Bei den Silomais-Flächen(Baustein 4.2) ist der N-Saldo beider Varianten annähernd gleich und deutlich negativ.Bei der Frühjahrsdüngung von Winterraps (Baustein 4.3) weist die <strong>SchALVO</strong>-Variante gegenüber der ogL-Variante einen um 7 kg N/ha niedrigeren N-Saldo auf. Bei beiden Varianten ist die N-Zufuhr deutlich höherals die abgefahrene Stickstoffmenge.BausteinVorfrucht2010Hauptfrucht20115.1 W-Weizen Kartoffeln 3* Anzahl auswertbare Flächenn* Landratsamt (Dienststelle)Heilbronn, Böblingen (Herrenberg),Konstanz (Stockach)Ergebnisse1601401201008060402017<strong>SchALVO</strong>2010 / 20112431Legen KW 14 / 15 / 17Ernte KW 35 / 3670 65121160Mulchsaat W-WeizenKW 41 / 43120990KW 50(3)KW 2(2)KW 5/6(3)v. Dgg.(3)n. Ernte(2)KW 42(3)KW 44(3)KW 46(2)KW 50(3)Abb. 27: NO 3-N-Ganglinie für Kartoffeln bei <strong>SchALVO</strong>-gemäßer Düngung (Baustein 5.1, B-Böden).Von den drei Vergleichsflächen mit Kartoffeln konnten ab KW 50/2010 pro Termin mindestens je zweiFlächen beprobt werden. Die Nitratgehalte betragen ab da bis zum Düngetermin Werte zwischen 17 und70 kg N/ha (Vorfrucht W-Weizen, Zwischenfrucht Gelbsenf) mit erwartungsgemäß im Frühjahr deutlich40


steigender Tendenz. Nach der Ernte der Kartoffeln liegen die Nitratgehalte bei 65 kg N/ha. Die kurz voroder zu Beginn der Herbstkontrollaktion in Mulchsaat ausgesäte Folgekultur (Winterweizen) kann ein Ansteigender Nitratwerte auf bis zu 160 kg N/ha nicht verhindern. In KW 50 beträgt der Nitratwert noch99 kg N/ha. Nach dem Anbau von Kartoffeln besteht ein hohes Risiko für die Auswaschung von Nitrat imHerbst-Winter-Zeitraum.Fazit: Wie auch in den Vorjahren weisen die drei Kartoffelflächen deutlich über dem Toleranzwert liegendeHerbstnitratwerte auf und bergen daher ein hohes Risiko für eine Auswaschung durch die zu erwartendenHerbst-Winter-Niederschläge.2.8.7 Folgebewirtschaftung bei KörnerleguminosenFragestellungWie wirkt sich der Anbau von einer Winterung, einer winterharten bzw. abfrierenden Zwischenfrucht nachErbsen auf das Nitratauswaschungspotenzial aus?VariantenogL nachfolgend Winterweizen als Winterung (Baustein 6.3)<strong>SchALVO</strong> Raps als winterharte Zwischenfrucht mit nachfolgender Sommerung Weizen (Baustein 6.3)alternativ Gelbsenf als abfrierende Zwischenfrucht mit nachfolgender Sommerung WeizenVariantenVorfrucht2010BausteinZwischenfruchtHauptfrucht2011n*Landratsamt(Dienststelle)DarstellungV1 (<strong>SchALVO</strong>)W-RapsS-Weizen6.3V2 (ogL) Erbsen ----------- W-Weizen1RottweilVF 82Abb. 28V3 (alternativ**) Gelbsenf S-Weizen* Anzahl auswertbarer Flächen** bzw. mögliche Befreiung41


Weitere Flächen mit dieser Fragestellung sind auch in den Kapiteln 2.9.2 Sanierungsmaßnahmen Weiterentwicklung– Tastversuche sowie 2.9.3 Befreiungen – Kontrollflächen unter folgender Darstellung bzw.Beschreibung zu finden:VariantenVorfrucht2010BausteinZwischenfruchtHauptfrucht2011n*Landratsamt(Dienststelle)Darstellung/Erläuterung16.216.2V1 (<strong>SchALVO</strong>)V2 (WeiterentwicklungSanierungsmaßnahme)V1 (WeiterentwicklungSanierungsmaßnahme)ErbsenAckerbohnen----------- W-Raps----------- W-GersteGelbsenfV2 (ogL) -----------S-GersteW-Weizen (mitPflugfurche)17.1 V1 (Befreiung) Erbsen ----------- W-Roggen 111BiberachVF 27BiberachVF 33Reutlingen(Münsingen)VF 61Abb. 59Abb. 60V1 (Befreiung)----------- W-Gerste17.1V2 (Befreiung) Ackerbohnen ----------- W-Weizen1Alb-Donau-Kreis (Ulm)VF 24S. 123 ff.V3 (Befreiung) W-Raps Silomais17.1 V1 (Befreiung) Ackerbohnen Gelbsenf S-Weizen 1Alb-Donau-Kreis (Ulm)VF 62* Anzahl auswertbarer Flächen42


NO3-N kg/haErgebnisse8070605040Aussaat W-Raps (V1)/ Gelbsenf (V3)(KW 35)ErnteErbsenMischprobeV1-3V1V2MulchsaatW-Weizen(KW 43)2010 / 2011V1+3: Pflug /AussaatS-Weizen(KW 9 / 12)Ernte00-30 cm30-60 cm60-90 cm30V3V1 V2 V320100KW33KW42KW44KW46KW6KW 35(V1)KW 32(V2+3)Abb. 28: NO 3-N-Gehalte der VF 82 Rottweil zur Zwischenfrucht W-Raps/S-Weizen (<strong>SchALVO</strong>, V1), W-Weizen ohneZwischenfrucht (ogL, V2) bzw. Zwischenfrucht Gelbsenf/S-Weizen (alternativ, V3) nach Erbsen (Baustein 6.3, B-Boden).Die Nitratgehalte beim Ausgangswert dieser Fläche wurden als Mischprobe über alle Varianten ermittelt(Summe 38 kg N/ha), so dass eine Beurteilung der Auswirkung der verschiedenen Maßnahmen lediglicheingeschränkt möglich ist.Große Unterschiede sind während der Herbstkontrollaktion zu verzeichnen: die <strong>SchALVO</strong>-Variante mitRaps als winterharter Zwischenfrucht zeigt durchweg Gehalte zwischen 60 und 76 kg N/ha, während dieZwischenfrucht Gelbsenf (Befreiungsvariante) Nitratwerte deutlich unter 30 kg N/ha aufweist. Die Variantemit Winterung Weizen (ogL) liegt dazwischen, jedoch näher an den höheren Gehalten. Die Entwicklungaller Kulturen war gut.Bereits zur KW 6/2011 vor Aussaat der Sommerungen sind die Nitratgehalte aller Varianten angeglichenund liegen auf niedrigem Niveau von maximal 30 kg N/ha.Fazit: Auf der Fläche in Rottweil verringert die abfrierende Zwischenfrucht Gelbsenf (Befreiung) dasNitratauswaschungspotenzial gegenüber den Varianten mit W-Weizen (ogL) und W-Raps als Zwischenfrucht(<strong>SchALVO</strong>) im Herbstkontrollzeitraum deutlich: die Nitratgehalte liegen um bis zu 48 kg N/ha niedriger.Beprobungen über Winter waren nicht möglich. Bis Anfang Februar 2011 sind alle Varianten angeglichenund auf niedrigem Niveau.2.8.8 Folgebewirtschaftung bei GetreideFragestellungWie wirken sich die Auflagen zur Gülleausbringung beziehungsweise zu abfrierenden Begrünungen nachGetreide auf das Nitratauswaschungspotenzial im Boden aus?43


NO3-N kg/haVariantenogL Gülleausbringung auf A-Böden, Strohrotte, abfrierende Begrünung (Baustein 7.1)<strong>SchALVO</strong> Keine Gülleausbringung auf A-Böden, Strohrotte, abfrierende Begrünung (Baustein 7.1)BausteinVorfrucht2010Hauptfrucht2011n* Landratsamt (Dienststelle) Darstellung7.1 Dinkel S-Gerste 1 Main-Tauber-Kreis (Bad Mergentheim) Abb. 29* Anzahl auswertbarer FlächenErgebnisse9080Grubber u.Aussaat Gelbsenf(alle, KW 33)00-30 cm30-60 cm60-90 cm7060504030Ernte VFDinkel,StrohverbliebV2V2: Rindergülle(KW 33)Pflug(KW 49)2010 / 2011Aussaat S-Gerste(KW 9) u.Mineraldüngung(KW 9 u. 13)Ernte(KW 32)20V1100KW31KW42KW44KW46KW50KW2KW5KW7KW33Abb. 29: NO 3-N-Gehalt nach Gülleausbringung zur Strohrotte auf A-Boden mit anschließender abfrierender Begrünung(ogL, V2) bzw. ohne Gülleausbringung (<strong>SchALVO</strong>, V1) der VF 32 in Bad Mergentheim (Baustein 7.1, A*-Boden).Die Nitratgehalte nach Ernte des Getreides vor unterschiedlicher Güllebehandlung der Varianten liegenbei Werten zwischen 16 (<strong>SchALVO</strong>) bzw. 34 kg N/ha (Profilwert 0 – 60 cm).Nach Aussaat des Gelbsenfs (beide Varianten) und Gülleausbringung auf der ogL-Variante ist in der oberenBodenschicht bis 30 cm ein Anstieg der Nitratgehalte auf beiden Varianten um rund 20 kg N/ha zuverzeichnen. Die Zwischenfrüchte entwickelten sich jeweils gut. Die beiden Beprobungen Anfang und MitteNovember konnten jeweils dreischichtig durchgeführt werden und liegen auf sehr niedrigem Niveauvon maximal 20 kg N/ha.Mit Ausnahme der Beprobung in KW 5 sind im Folgenden bis zur Aussaat der Sommerung leidglich Nitratwertevon bis zu 27 kg N/ha in den beiden beprobbaren oberen Schichten festzustellen. Ein Mineralisierungsschubführt hingegen zur KW 5 zu deutlich ansteigenden Nitratgehalten (<strong>SchALVO</strong> 50 kg N/ha,ogL 61 kg N/ha).Die <strong>SchALVO</strong>-Variante zeigt bereits vor der Gülleausbringung auf der ogL-Variante um 18 kg N/ha niedrigereNitratgehalte als die ogL-Variante, im Zeitraum Herbst bis Frühjahr liegen die Werte regelmäßig, im44


NO3-N kg/haMittel jedoch lediglich um 6 kg N/ha darunter. Der Toleranzwert wird während der gesamten Beprobunglediglich in KW 5 überschritten, hier jedoch von beiden Varianten.Fazit: Es liegt lediglich eine Vergleichsfläche vor, die zudem mit deutlich unterschiedlichenBodennitratwerten bereits in der Ausgangsbeprobung aufwartet, daher sind die Ergebnisse mit großerUnsicherheit behaftet. Insgesamt befinden sich die Nitratgehalte auf niedrigem Niveau. Eine Erhöhung desAuswaschungspotenzials durch die Gülleausbringung zur Strohrotte (ogL) lässt sich nicht erkennen.2.8.9 Bewirtschaftung von GrünlandFragestellungWelche Nitratgehalte treten bei <strong>SchALVO</strong>-gemäßer Bewirtschaftung von Grünland auf?Es wurde nur eine Einzelvarianten angelegt, um insbesondere die Einhaltbarkeit der Überwachungswertebei <strong>SchALVO</strong>-gemäßer Bewirtschaftung zu prüfen.Varianten<strong>SchALVO</strong> Gülleausbringung bis 30.10.10BausteinVorfrucht2010Hauptfrucht20118.1 Grünland Grünland 1 GöppingennLandratsamt (Dienststelle)Ergebnisse7060letzte GülleausbringungKW 3700-30 cm50403020100KW40KW42KW44KW46Abb. 30: NO 3-N-Verlauf bei der Bewirtschaftung von Grünland nach <strong>SchALVO</strong> (Baustein 8.1, A*-Boden).Fazit: Die Bewirtschaftungsintensität der VF 2 im Kreis Göppingen liegt bei vier Schnitten. Es handelt sichdabei um einen extrem flachgründigen Standort mit 6 % Humusgehalt.Die Nitratgehalte liegen in der Herbstkontrollaktion 2011 auf einem Niveau zwischen 31 und 55 kg N/ha.Der dunkle, schnell erwärmbare Standort zeigte in den vergangenen Jahren seit 2006 bisweilen eineähnliche, jedoch nicht so deutliche Nitratentwicklung.45


NO 3 -N kg/ha2.8.10 Folgebewirtschaftung bei TabakFragestellungenWelchen Einfluss hat der Einarbeitungstermin winterharter Zwischenfrüchte nach Tabak auf den Nitratverlaufim Boden (Baustein 10.3)?VariantenBefreiung Praxis gemäß amtlicher Befreiung (s. Tabelle)<strong>SchALVO</strong>Winterharte Zwischenfrucht nach Tabak ab 1. Februar einarbeitenBaustein 10.3VariantenVorfrucht2010Hauptfrucht2011Termin EinarbeitungnLandratsamt(Dienststelle)DarstellungV1 (<strong>SchALVO</strong>)V2 (Befreiung)Tabak[Virgin]Tabak[Virgin]ZF Grünroggen25.04.2011 einarbeitenZF Grünroggen15.12.2010 einarbeiten1Breisgau-Hochschwarzwald(Freiburg/Breisach)VF 38Abb. 31Baustein 10.3V1 (<strong>SchALVO</strong>)V2 (Befreiung)Tabak[Virgin]Tabak[Virgin]ZF Grünroggen07.03.2011 einarbeitenZF Grünroggen28.02.2011 einarbeiten1Breisgau-Hochschwarzwald(Freiburg/Breisach)VF 47Abb. 32Ergebnisse70605040GrünroggenEinsaat04.10.2010V1+V200-30 cm30-60 cm60-90 cmPflug15.12.2010KW 50EinarbeitungGrünroggenV2Egge KW 14+18Pflanzung TabakKW 18Pflug25.04.2011KW 17EinarbeitungGrünroggenV1302010V1V20KW 42 KW 43 KW 45 KW 48 KW 50 KW 1 KW 3 KW 7 KW 10 KW 11 KW 14 KW 20Abb. 31: NO 3-N-Verlauf der VF 38 Freiburg/Breisach mit den Varianten Tabakstängel abschlegeln 04.10.2010 und einarbeitenvon Grünroggen am 25.04.2011 (<strong>SchALVO</strong>, V1) bzw. abschlegeln und einarbeiten 15.12.10 (Befreiung, V2)(Baustein 10.3, A-Boden, Folgekultur Tabak).Die Vergleichsfläche 38 Freiburg zeigt bei beiden Varianten von der Herbstkontrollaktion 2010 bis zurKW 10/2011 vor Pflanzung der Folgekultur Tabak geringe Nitratgehalte mit Werten zwischen 9 und23 kg N/ha.46


An fast allen Beprobungsterminen (Ausnahme KW 48 und 50) liegen die Nitratwerte der <strong>SchALVO</strong>-Varianten unter denen der ogL-Varianten. Ab KW 11 wird dieser Unterschied noch deutlicher, da derGrünroggen das Nitrat bindet. Ab KW 17 steigen die Nitratgehalte beider Varianten nach der Bodenbearbeitungstark an. Die <strong>SchALVO</strong>-Variante zeigt jedoch nach wie vor geringere Werte.NO 3 -N kg/ha9080706050403000-30 cm30-60 cm60-90 cmV1 V2Grünroggen säen26.10.2010V1 + V2Grubbern28.02. KW 9V2GrünroggeneinarbeitenPflug + Egge07.03. KW 10V1GrünroggeneinarbeitenEgge22.03. KW 12V1 + V2PflanzungTabak27.05.201120100KW 42 KW 43 KW 45 KW 48 KW 49 KW 1 KW 3 KW 7 KW 10 KW 11 KW 14 KW 20Abb. 32: NO 3-N-Verlauf der VF 47 Freiburg/Breisach mit den Varianten Zwischenfrucht Grünroggen (V1) - Einarbeitung07.03.2011 und grubbern 28.02.2011 (V2).Bei der VF 47 liegen die Nitratwerte nach der Tabakernte auf niedrigem Niveau. In der KW 43, KW 45,KW 3 und KW 20 zeigt die <strong>SchALVO</strong>-Variante höhere Nitratwerte als die ogL-Variante. Zwischen derKW 42/2010 und KW 1/2011 liegen die Nitratwerte der Varianten auf unterschiedlichem Niveau mitWerten zwischen 3 bis 29 kg N/ha.Nach der Einarbeitung des Grünroggens steigen die Werte an und liegen auf einem Niveau von80 kg N/ha. Da sich die Einarbeitungszeitpunkte nur um 1 Woche unterscheiden sind die Nitratgehalteder ogL-Variante in der KW 11 und KW 14 nur geringfügig höher als die der <strong>SchALVO</strong>-Variante.Fazit: Zum Einfluss des Einarbeitungstermins winterharter Zwischenfrucht nach Tabak wurden zweiVergleichsflächen angelegt. Die VF Breisach Nr. 38 zeigt, dass der späte Einarbeitungstermin derZwischenfrucht Grünroggen es ermöglicht, noch im Frühjahr Nitrat zu binden. Erst nach der Einarbeitungdes Grünroggens Ende April steigen die Nitratwerte an und stehen der Folgekultur Tabak zur Verfügung.Bei der VF Breisach Nr. 47 wurde, entgegen der Planung, die Zwischenfrucht Grünroggen fast zeitgleichEnde Februar/Anfang März eingearbeitet. Die Nitratgehalte steigen anschließend auf beiden Varianten anund liegen kurz vor der Neupflanzung des Tabaks auf einem Niveau von 80 kg N/ha.2.8.11 Ökologische BewirtschaftungFragestellungWelche Nitratgehalte treten bei <strong>SchALVO</strong>-gemäßer Bewirtschaftung von Ökolandflächen auf?Variante<strong>SchALVO</strong>-gemäß bewirtschaftete Einzelvariante (Monitoringfläche)47


NO3-N kg/haBausteinVorfrucht2010Hauptfrucht2011nLandratsamt (Dienststelle)9.1 Frühkartoffeln W-Weizen 1 Esslingen (Nürtingen)Ergebnisse1901801701601501401301201101009080706050403020Ernte Kartoffeln (KW 27)und EinsaatZF-Gemenge (Sonnenblumen,Hafer, Ackerbohnen) (KW 29)W-WeizenMulchsaat(KW 44)2010 / 2011Ernte (KW 31)Strohabfuhr und EinsaatZF-Gemenge(Sonnenblumen, Hafer)(KW 32)Rindergülle(KW 13 / 18)Grubber(KW 41)MulchsaatDinkel(KW 42)0-30 cm30-60 cm100KW37KW42KW44KW46KW50KW3KW5KW10KW33KW42KW44KW46KW50Abb. 33: NO 3-N-Gehalte bei W-Weizen nach Kartoffeln und Zwischenfruchteinsaat (Baustein 9.1, B-Boden, Humusgehalt5,3 %).Nach der Ernte der Frühkartoffeln 2010 wird ein Zwischenfrucht-Gemenge eingesät und in KW 44W-Weizen in Mulchsaat eingebracht. In der Herbstkontrollaktion 2010 wird der Toleranzwert von45 kg N/ha an einem Termin lediglich knapp überschritten, an zwei Terminen kann er gut eingehaltenwerden, ebenso im Winter bis zur Beprobung Anfang Februar. Zur KW 10 führt ein Mineralisierungsschubzum Anstieg auf 88 kg N/ha.Nach der Ernte des Winterweizens und wiederum Einsaat eines Zwischenfruchtgemenges erreicht derNitratgehalt Mitte August einen Wert von 182 kg N/ha. Die folgenden Beprobungen in der Herbstkontrollaktion2011 z.T. nach der Aussaat von Dinkel liegen im Mittel mit 84 kg N/ha klar über dem Toleranzwertmit rückläufigem Trend. Zum Jahresende steigt der Nitratgehalt erneut an.Fazit: Bei Frühkartoffeln mit nachfolgendem Zwischenfrucht-Gemenge und anschließender Mulchsaat vonW-Weizen kann in der Herbstkontrollaktion 2010 der Toleranzwert von 45 kg N/ha an zwei von dreiTerminen und auch im Winter eingehalten werden. Dagegen liegen die Nitratwerte nach der Ernte desW-Weizens bis Jahresende 2011 zumeist auf hohem, teilweise sehr hohem Niveau. Der zweischichtigeStandort zeigt mit über 5 % Humusgehalt eine hohe Auswaschungsgefährdung.48


2.9 Einfluss sonstiger Bewirtschaftungsmaßnahmen2.9.1 Zusätzliche Maßnahmen bzgl. SanierungsplänenBezug: Maßnahmenangebot für Verträge in Sanierungsgebieten in 2011 (Quelle MLR, Stand:16.03.2011).Bausteingruppe 15Beschreibung derMaßnahmeVariantenLandratsamt(Dienststelle)VFNr.BausteinDarstellung<strong>SchALVO</strong> (V1): zwei Gaben (KASund Harnstoff)Sanierungsmaßnahme (V2): überbetrieblicheN-Depot-DüngungRhein-Neckar-Kreis(Sinsheim)30 Abb. 3415.15N-Düngung:Überbetriebliche Ausbringungvon stabilisiertemN-Dünger<strong>SchALVO</strong> (V1): drei Gaben (NPK)Sanierungsmaßnahme (V2): überbetrieblicheN-Depot-DüngungRhein-Neckar-Kreis(Sinsheim)31 Abb. 35<strong>SchALVO</strong> (V1): drei Gaben(NPK und KAS)Sanierungsmaßnahme (V2): überbetrieblicheN-Depot-DüngungRhein-Neckar-Kreis(Sinsheim)32 Abb. 3615.15kombiniertmit15.12undBefreiungN-Düngung:Überbetriebliche Ausbringungvon stabilisiertemN-Dünger (15.15) in Kombinationmit der Reduzierungder N-Düngung um20 % (15.12) und der Befreiungvon der spätenN min -MethodeSanierungsmaßnahme inkl.Befreiung von später N min -Methode (V1): überbetrieblicheCultandüngungBefreiung von später N min -Methode (V2): betriebsüblicheAusbringung mit PIAMON ® 33-SBreisgau-Hochschwarzwald(Breisach)61 Abb. 37<strong>SchALVO</strong> (V1): Ausbringung betriebsüblich,Düngemenge nach<strong>SchALVO</strong>(129 kg/ha ohne Hacke)15.17kombiniertmit15.11und15.12N-Düngung:Zweite Gabe zu Mais alsüberbetrieblicheReihendüngung mit derMaschinenhacke (15.17)in Kombination mit derMessmethode (15.11,alle Varianten) undReduzierung derN-Düngung um 20 %(15.12)ogL (V2): Ausbringung betriebsüblich,Düngemenge um 25 % erhöht(161 kg/ha ohne Hacke)Sanierungsmaßnahme (V3): Ausbringungüberbetrieblich, Düngemengeum 20 % reduziert(101 kg/ha mit Hacke)<strong>SchALVO</strong> (V4): Ausbringungüberbetrieblich, Düngemengenach <strong>SchALVO</strong>(129 kg/ha mit Hacke)ogL (V5): Ausbringung überbetrieblich,Düngemenge um 25 %erhöht(161 kg/ha mit Hacke)<strong>SchALVO</strong> (V6): Ausbringung betriebsüblich,Düngemenge um20 % reduziert101 kg/ha ohne Hacke)Lörrach 37 Abb. 3849


Bausteingruppe 15 (Fortsetzung)Beschreibung derMaßnahmeVariantenLandratsamt(Dienststelle)VFNr.BausteinDarstellung15.21Winterharte Begrünungnach GetreideSanierungsmaßnahme (V1):Kleegras nach Getreide(ohne Einarbeitung)Reutlingen(Münsingen)58 Abb. 39<strong>SchALVO</strong> (V1): ohne BegrünungSanierungsmaßnahme (V2):RamtillkrautSanierungsmaßnahme (V3):Buchweizen27 Abb. 4015.22Begrünung nach frühräumendenVorfrüchtenvor Wintergetreide (AussaatW-Getreide frühestensMitte Oktober inMulchsaat)Sanierungsmaßnahme (V4):„TerraLife ® Rigol“Sanierungsmaßnahme (V5):Phacelia<strong>SchALVO</strong> (V1):ohne BegrünungRhein-Neckar-Kreis(Sinsheim)Sanierungsmaßnahme (V2):RamtillkrautSanierungsmaßnahme (V3):Buchweizen28 Abb. 41Sanierungsmaßnahme (V4):Gelbsenf15.23Begrünung: Nach Silomaisabfrierende Untersaatvor SommerungSanierungsmaßnahme (V1):Hafer-S-Gerste-Gemenge nachSilomaisReutlingen(Münsingen)59 Abb. 42Fruchtfolge:Nach Mais Sommerungstatt WinterungSanierungsmaßnahme (V1):Sommergerste nach Körnermais,Pflug 07.02.Biberach 28 Abb. 4315.42/15.42kombiniertmit15.22Fruchtfolge:Nach Mais Sommerungstatt Winterung im Herbst2011 zusätzlich in Kombinationmit der Maßnahme15.22 Begrünung vorWintergetreideSanierungsmaßnahme (V1):Herbst 2010 S-Gerste nachK-Mais; Herbst 2011 Gelbsenf vorW-Weizen (Mulchsaat)Sanierungsmaßnahme/ogL (V2):Herbst 2010 S-Gerste nachK-Mais; Herbst 2011 ohne Begrünungvor W-Weizen (Pflug)Alb-Donau-Kreis (Ulm)59 Abb. 4415.43Fruchtfolge:Nach Silomais Wintergerstestatt Winterweizenin MulchsaatSanierungsmaßnahme (je V1):Wintergerste nach Silomais(Mulchsaat)Biberach 30 Abb. 45Ravensburg 15 Abb. 46Alb-Donau-Kreis (Ulm)60 Abb. 4750


Bausteingruppe 15 (Fortsetzung)Beschreibung derMaßnahmeVariantenLandratsamt(Dienststelle)VFNr.BausteinDarstellungSanierungsmaßnahme (V1):Gelbsenf, Aussaat 06.08.,Saatbettbereitung mit Kreiselegge<strong>SchALVO</strong> (V2):Gelbsenf, Aussaat 21.08.,Saatbettbereitung mit Grubber25 Abb. 48Sanierungsmaßnahme (V3): „TerraLife® N-Fixx“, Aussaat 06.08.,Saatbettbereitung mit Kreiselegge15.91*"Frühe“ Begrünung:Sanierungsmaßnahme(nur WSG MA-Rheinau)Sanierungsmaßnahme (V1):Gelbsenf, Aussaat 04.08.<strong>SchALVO</strong> (V2):Gelbsenf, Aussaat 20.08.Rhein-Neckar-Kreis(Sinsheim)Sanierungsmaßnahme (V3):„TerraLife ® N-Fixx“, Aussaat04.08.Sanierungsmaßnahme (V4):„TerraLife ® Rigol“, Aussaat 04.08.26 Abb. 49Sanierungsmaßnahme (V5):Phacelia, Aussaat 04.08.Sanierungsmaßnahme (V6):Ramtillkraut, Aussaat 04.08.* nicht im Maßnahmenkatalog, jedoch im EA-Programm enthaltenBaustein 15.15 N-Düngung: Überbetriebliche Ausbringung von stabilisiertem N-DüngerFragestellungWie lassen sich N-Depot-Injektions-Düngeverfahren in die Praxis einführen?Gibt es Unterschiede in der Pflanzenentwicklung, im Ertrag und Qualität und in den Nitratrestwerten im Vergleichzur praxisüblichen, breitflächigen N-Düngung in mehreren Teilgaben?VariantenV1 (<strong>SchALVO</strong>): betriebsübliche, breitflächige N-Düngung in mehreren Gaben zu WinterweizenVF 30: 11.03. KAS 49 kg N/ha 11.04. Harnstoff 92 kg N/haSumme: 141 kg N/haVF 31: 25.02. NPK 50 kg N/ha; 30.03. NPK 50 kg N/ha; 07.05. NPK 50 kg N/haSumme: 150 kg N/haVF 32: 25.02. NPK 49 kg N/ha; 02.04. KAS 51 kg N/ha; 23.04. KAS 51 kg N/haSumme: 151 kg N/ha51


NO3-N kg/haV2 (Sanierungsmaßnahme): N-Depotdüngung mit RMDsulfate 15/5* mit Sternrad-Injektionsgerät15.1515.1515.15VF 30:VF 31:VF 32:Vorfrucht2010* Stickstoffdüngerlösung aus ASL und AHL mit 15 % N Gesamtstickstoff (8,2% N Ammoniumstickstoff, 2,1 % N Nitratstickstoff und 4,7 % N Carbamidstickstoff)BausteinZuckerrübenZuckerrübenKörnermaisTermin: 08.04.2012144 kg N/ha157 kg N/ha137 kg N/haHauptfrucht2011/SaatWinterweizen23.10.10Winterweizen12.10.10Winterweizen15.10.10StandortdatenGemarkung PlankstadtBodenart: L, Ackerzahl: 64S-Gebiet, B-Boden, 98 m ü. NNGemarkung HeidelbergBodenart: L, Ackerzahl: 65S-Gebiet, B-Boden, 98 m ü. NNGemarkung EdingenBodenart: L, Ackerzahl: 65S-Gebiet, B-Boden, 98 m ü. NNAbb. 34Abb. 35Abb. 36Besonderheit: Die Fläche VF 31 wurde bewässert (10.05. 25 mm und 26.05. 30 mm).ErgebnisseLRA/VF-Nr.Rhein-Neckar-KreisVF-Nr. 2131-30Rhein-Neckar-KreisVF-Nr. 2131-31Rhein-Neckar-KreisVF-Nr. 2131-32Erträge und Qualität:VF 30 VF 31 VF 32V1 V2 V1 V2 V1 V2Sorte Hermann Arezzo MercatoÄhren / m 2 582 472 588 462 458 389Ernte 08.07.2011 30.06.2011 05.07.2011Ertrag (dt/ha) 52,8 52,5 65,5 63,5 (48,2) (34,6)N-Gesamt in %TS 2,0 2,1 2,7 2,7 2 2TKG in g 47,3 47,6 53 51,2 54,2 53,2Sedimentationswert 43,2 45,0 67 65 44,2 44,4Siebsortierung > 2,5 mm (%) 92,4 93,7 99,1 96,5 95,3 95,4Ergebnisse8070605040MulchsaatW-WeizennachVorfruchtZ-RübenKW 43/2010V1:KAS: 49 kg N/haKW 10V2: N-Depotdgg144 kg N/haKW 14V1: Harnstoff 92 kg N/haKW 15ErnteW-WeizenKW 27Stroh einarbeiten(Grubber)KW 29Aussaat GelbsenfKW 33MulchsaatW-WeizenKW 4400-30 cm30-60 cm60-90 cm302010V1V202011KW8KW14Abb. 34: NO 3-N-Gehalte der VF 30 Sinsheim zur überbetrieblichen N-Depot-Düngung (V2 Sanierungsmaßnahme) imVergleich zur betriebsüblichen Düngung nach <strong>SchALVO</strong> mit maximaler Einzelgabe (V1) (Baustein 15.15, B-Boden).KW28KW42KW44KW46KW48KW5052


NO3-N kg/haNO3-N kg/ha8070MulchsaatW-Weizen nachVorfruchtZ-RübenKW 41/2010Bewässerung25 mm, KW 1930 mm, KW 2100-30 cm30-60 cm60-90 cm605040V1:NPK50 kg N/haKW 8V1:NPK50 kg N/haKW 13V2: Cultandüngung157 kg N/haKW 14V1:NPK 50 kg N/haKW 19ErnteW-WeizenKW 26Stroh einarbeiten(Grubber)KW 27GrubberKW 31AussaatÖlrettichKW 34302010V1V202011KW8KW14KW28KW42KW44KW46KW48KW51Abb. 35: NO 3-N-Gehalte der VF 31 Sinsheim zur überbetrieblichen N-Depot-Düngung (V2 Sanierungsmaßnahme) imVergleich zur betriebsüblichen Düngung nach <strong>SchALVO</strong> mit maximaler Einzelgabe (V1) (Baustein 15.15, B-Boden).807060504030MulchsaatW-Weizen nachVorfruchtK-MaisKW 41/42/2010V1: NPK49 kg N/haKW 8V1:KAS51 kg N/haKW 14V2:N-Depotdüngung137 kg N/haKW 14V1:KAS 51 kg N/haKW 17Ernte W-Weizen u.Stroh einarbeiten(Grubber)KW 27GrubberundAussaatGelbsenfKW 3200-30 cm30-60 cm60-90 cm2010V1 V202011KW8KW14KW28KW42KW44KW46KW48KW51Abb. 36: NO 3-N-Gehalte der VF 32 Sinsheim zur überbetrieblichen N-Depot-Düngung (V2 Sanierungsmaßnahme) imVergleich zur betriebsüblichen Düngung nach <strong>SchALVO</strong> mit maximaler Einzelgabe (V1) (Baustein 15.15, B-Boden).Die Flächen VF 30, VF 31 und VF 32 wurden als Demonstrationsflächen für innovative,grundwasserschonende N-Depot-Düngeverfahren („CULTAN-Düngung“) im Sanierungsgebiet MA-Rheinau angelegt. Das Verfahren sollte in der Region (Sanierungsgebiet bzw. gefährdeteGrundwasserkörper im Rhein-Neckar-Raum) vorgestellt und in die Praxis eingeführt werden. Der Einsatzeines Sternrad-Injektionsgerät der Fa. Güstrow (Vorführgerät mit 3 m Arbeitsbreite) und dieammoniumbetonte Flüssigdüngerlösung (RMDsulfate 15/5, Fa. Bollmer) wurden vom ULB Sinsheimorganisiert.Am 24. Feb. fand begleitend eine Info-Veranstaltung, am 12. Apr. eine Felderbegehung mit Geräte-Vorführung und am 7.Juni eine Felderbegehung im wachsenden Bestand mit Landwirten statt. Am19. Dez. 2011 wurde bei einer weiteren Info-Veranstaltung die Thematik nochmals aufgegriffen mit demZiel Landwirte zu gewinnen, die das Verfahren im Jahr 2012 auf ihren Flächen umsetzen.53


Die Flächen präsentierten sich in der Entwicklung sehr gleichmäßig. Die Injektionsvarianten hoben sichfarblich und in der Entwicklung von den betriebsüblich gedüngten Varianten im Vegetationsverlauf malmehr, mal weniger deutlich ab.Zwischen den Düngevarianten wurden - mit Ausnahme bei VF 32 - keine Unterschiede im Ertrag undQualität festgestellt. Bei VF 32 sind die ermittelten Ertragsunterschiede vermutlich auf starkeInhomogenitäten in der Fläche verbunden mit einem sehr lückenhaften Aufwuchs, der geringerenN-Gesamtdüngermenge bei V2 und der Trockenheit zurückzuführen. VF 31 wurde bewässert, was zurStabilisierung der dortigen Erträge führte.Unterschiede im Nitrat-N-Niveau im Boden nach der Ernte und im Herbst konnten nicht festgestelltwerden.Fazit (VF Nr. 30, 31 u. 32): Auf drei Demonstrationsflächen im Sanierungsgebiet MA-Rheinau wurdenN-Depotdüngeverfahren mittels einem Sternrad-Injektionsgerät der Fa. Güstrow in Verbindung mit einemammoniumbetonten Flüssig-N-Dünger (RMDsulfate 15/5, Fa. Bollmer) im Vergleich zu einer praxisüblichen,breitflächigen N-Düngung in 2 - 3 Teilgaben bei Winterweizen im praktischen Einsatz getestet. Im Rahmenvon begleitenden Info-Veranstaltungen und mehreren Felderbegehungen wurde den Landwirten in der Regiondas Verfahren vorgestellt. Neben der Produktions- und Gerätetechnik wurden logistische, arbeitswirtschaftlicheund umweltrelevante Aspekte des innovativen Verfahrens diskutiert. Zwischen den N-Depot- undden betriebsüblich gedüngten Varianten konnten auf den Demonstrationsflächen keine gesicherten Unterschiedeim Ertrag und der Qualität und den Nitratgehalten nach der Ernte beobachtet werden.Baustein 15.15 N-Düngung: Überbetriebliche Ausbringung von stabilisiertem N-Dünger in Kombinationmit der Reduzierung der N-Düngung um 20 % und der Befreiung von der späten N min -MethodeFragestellungWelche Nitratgehalte treten bei einer überbetrieblichen Ausbringung von stabilisiertem Stickstoff in Kombinationmit einer gegenüber der Düngeempfehlung um 20% reduzierten Einmalgabe bei Körnermais auf?Standort DB Breisgau-Hochschwarzwald (Breisach) VF 61 Gemeinde: Stadt Freiburg i.Br.Gemarkung: Hochdorf WSG-Nr. Amt: 315004Besonderheiten: Die Fläche liegt im Normalgebiet.Die Varianten wurden bereits im Vorjahr unterschiedlich gedüngt (Vorjahrescodierung VF 33).VariantenV1 (Sanierungsmaßnahme inkl. Befreiung)21.04.: überbetriebliche Ausbringung (CULTAN) mit DOMAMON ® L26, Düngemenge 110 kg N/haV2 (Befreiung)20.04.: betriebsübliche Ausbringung mit PIAMON ® 33-S, Düngemenge 149 kg N/ha54


NO 3 -N kg/haErgebnisse8070605040ErnteKörnermaisV1V2Grubber(KW 13)Mulchsaat KörnermaisundDüngung mit Ammonium-Harnstoff-Dünger (Anteile 10:23):V1 überbetrieblich, CULTAN110 kg N/haV2 betriebsüblich, Streudünger149 kg N/ha(KW 16)ErnteKörnermais(KW 44)00-30 cm30-60 cm60-90 cm3020100KW45KW502010 / 2011KW3KW10KW14KW46KW49Abb. 37: NO 3-N-Gehalte der VF 61 Breisach zur Depotdüngung zu Saat von K-Mais mit den Varianten:überbetriebliche Ausbringung im CULTAN-Verfahren mit DOMAMON ® L26 (V1, Sanierungsmaßnahme) bzw. betriebsüblicheAusbringung mit PIAMON ® 33-S (V2, Befreiung) (Baustein 15.15/15.12 inkl. Befreiung von später N min-Methode,B-Boden).Die nach dem Cultanverfahren und um 20 % reduziert gedüngte Variante (V1) zeigt im Herbst niedrigereWerte als V2. Bei V2 wurden 10 kg NO 3 -N/ha mehr gedüngt, als durch die Berechnung im NID ermitteltwurde. Allerdings war die Grundlage 110 dt/ha Ertragserwartung und diese wurde bei Weitemüberschritten (145 dt/ha (V1) bzw. 149 dt/ha (V2), Bezug 86 % TS). Die Fläche hat großesErtragspotenzial.Fazit: Um sich der eigentlichen Fragestellung (kann durch Ammoniumernährung über das Cultanverfahrenlängerfristig 20 % Dünger ohne Ertragseinbruch eingespart werden) zu nähern, müsste der Boden nochmehr abgespeckt werden.Baustein 15.17 N-Düngung: Zweite Gabe zu Mais als überbetriebliche Reihendüngung mit derMaschinenhacke in Kombination mit der Messmethode und Reduzierung der N-Düngung um 20 %FragestellungWelche Nitratgehalte treten bei der überbetrieblichen Reihendüngung der späten N min -Gabe zu Mais inKombination mit der Einarbeitung durch eine Maschinenhacke sowie einer gegenüber der Düngeempfehlungum 20% reduzierten N-Gabe auf?Standort DB Lörrach VF 37 Gemeinde: Efringen-Kirchen Gemarkung: Efringen-KirchenWSG-Nr. Amt: 33619255


Besonderheiten: Die überbetriebliche Ausbringung der späten N min -Gabe (Baustein 15.15 und 15.11, alleVarianten) zu Mais ist kombiniert mit der Maßnahme Nr. 12 Reduzierung der N-Düngung gegenüber derEmpfehlung um 20 % bzw. einer Anhebung der Düngeempfehlung um 25 % (Baustein 15.12) und mit oderohne Einarbeitung durch eine Maschinenhacke (Baustein 15.17). Daraus ergeben sich folgende Kombinationsmöglichkeiten:VariantenAlle Varianten erhielten vorab 15 kg N anr. /ha aus Pferdemist (10.03.) plus 36 kg N/ha aus DAP Unterfuß zurSaat (15.04.) (gegenüber den <strong>SchALVO</strong>-Vorgaben leicht überhöhte Andüngung). Die Düngeberechnung derVarianten erfolgte auf Grundlage des Mittelwertes der Bodenprobenahme aller Varianten im 6-Blatt-Stadium.Die späte N-Düngung mittels Harnstoff erfolgte auf allen Varianten erst im 6-Blatt-Stadium. Alle Variantenwurden überbetrieblich mit einem exakt einstellbaren Schleuderstreuer gedüngt.V1 (<strong>SchALVO</strong>)26.05.: Düngemenge nach Empfehlung: 129 kg N/haohne MaschinenhackeV2 (ogL)26.05.: Düngemenge nach Empfehlung + 25 %: 161 kg N/haohne MaschinenhackeV3 (Sanierungsmaßnahme)26.05.: Düngemenge nach Empfehlung – 20 %: 101 kg N/hamit MaschinenhackeV4 (<strong>SchALVO</strong>)26.05.: Düngemenge nach Empfehlung: 129 kg N/hamit MaschinenhackeV5 (ogL)26.05.: Düngemenge nach Empfehlung + 25 %: 161 kg N/hamit MaschinenhackeV6 (<strong>SchALVO</strong>)26.05.: Düngemenge nach Empfehlung – 20 %: 101 kg N/haohne Maschinenhacke56


NO 3 -N kg/haErgebnisse80706050VF W-Gerste/ZF PhaceliaPferdemist(15 kg N anr. /ha)u. Grubber EinarbeitungPhacelia(KW 10)V4MulchsaatKörnermaisund DAP UF(36 kg N/ha)(KW 15)81 kgHarnstoffausbringung (je kg N/ha):ohne Maschinenhacke(o, blasse Farbe) bzw. mit Hacke(m, kräftige Farbe):V1: 129 o - V4: 129 mV2: 161 o - V5: 161 mV3: 101 m - V6: 101 o(KW 21)00-30 cm30-60 cm60-90 cm403020MWV1/4MWV2/5MWV3/6V3V1V2V5 V6Ernte K-Mais(KW 37)1002011KW 5 KW 13 KW 19 KW 38Abb. 38: NO 3-N-Gehalte der VF 37 Lörrach zur überbetrieblichen Ausbringung von Harnstoff (späte N min) zu K-Mais mitden Varianten: 129 kg N/ha ohne Hacke (V1, <strong>SchALVO</strong>), 161 kg N/ha ohne Hacke (V2, ogL), 101 kg N/ha mit Hacke(V3, Sanierungsmaßnahme), 129 kg N/ha mit Hacke (V4, <strong>SchALVO</strong>), 161 kg N/ha mit Hacke (V5, ogL) und 101 kg N/haohne Hacke (V6, <strong>SchALVO</strong>). Die Einteilung erfolgt nach Baustein 15.17 in Kombination mit 15.12 (gültig ist die Mindestanforderung);unabhängig davon sind alle Varianten gemäß der Sanierungsmaßnahmen Baustein 15.15 und 15.11 (A-Boden).Die Düngung aller Varianten erfolgte überbetrieblich mit einem exakt einstellbaren Schleuderstreuer.Der Unterschied zwischen den Varianten besteht in der Höhe der N-Düngung und dem zusätzlichenEinsatz einer Maschinenhacke nach erfolgter N-Düngung.Bei den Varianten 1, 4 und 6 (je <strong>SchALVO</strong>) sowie bei Variante 3 (Sanierungsmaßnahme) liegen dieHerbstnitratwerte unter dem Überwachungswert.Die Herbstnitratgehalte weisen bei einer um 20 % reduzierten N-Düngung (V3 und 6) die niedrigstenWerte auf.Trotz der reduzierten N-Düngung um 20% lieferten diese Varianten (V3 und 6) keinen geringeren Ertrag.Die zusätzlich eingesetzte Maschinenhacke (V3, 4 und 5) zeigt keine eindeutige Auswirkung auf dieHöhe des Nitratgehaltes im Herbst.Fazit: Im Jahr 2011 erbrachten die Varianten mit Maschinenhacke (V3, 4, 5) zur N-Düngung sowohl in Bezugauf den Nitratgehalt im Herbst, als auch gegenüber dem Ernteertrag, keinen Vorteil.Deutlich sichtbar war, dass auf guten Böden eine Reduzierung der N-Düngung lt. <strong>SchALVO</strong>-Sanierungsmaßnahme um 20 % zu geringeren Nitratgehalten im Herbst führt, aber nicht zwangsläufig zugeringeren Erträgen. Keine Ertragseinbußen wie erwartet.Die Vergleichsfläche mit der Fragestellung, welche Auswirkung hat die Sanierungsmaßnahme reduzierteN-Düngung in Kombination mit Maschinenhacke auf eine Reduzierung der Restnitratgehalte im Herbst beimKörnermaisanbau, sollte weitergeführt werden, um über mehrere Jahre die Auswirkung einer reduziertenN-Düngung auf den Ertrag und den Nitratgehalt im Herbst treffen zu können.57


NO3-N kg/haBaustein 15.21: Winterharte Begrünung nach GetreideFragestellungWelche Nitratgehalte treten bei der Aussaat einer winterharten Begrünung nach Getreide auf?Standort DB Reutlingen (Münsingen) VF 58 Gemeinde: Zwiefalten Gemarkung: GauingenWSG-Nr. Amt: 415021VariantenV1 (Sanierungsmaßnahme)Kleegras nach Getreide (ohne Einarbeitung)Ergebnisse8000-30 cm70Ernte S-Gerste (KW 32)6050Stroh abfahren,Mulchsaat Kleegras(KW 33 / 35)Düngung: 38 kg N/ha(KW 14)Ernte: 1. Schnitt(KW 21)Düngung: 38 kg N/ha(KW 24)Ernte: 2. Schnitt(KW 31)4030Ernte: 3. Schnitt(KW 39)20102010 / 20110KW32KW42KW44KW46KW2KW5KW8KW11KW21KW31KW42KW44KW46KW48KW50Abb. 39: NO 3-N-Gehalte der VF 58 Reutlingen (Münsingen) zur winterharten Begrünung (hier: Kleegras) nach Getreide(Sanierungsmaßnahme) (Baustein 15.21, A*-Boden).Nach der Ernte der Sommergerste (KW 32) betrug der Nitratgehalt 32 kg N/ha in 0 - 30 cm. Am 02.09.10wurde Kleegras eingesät. Nachdem sich das Kleegras etabliert hatte, reduzierte sich der Wert auf5 kg N/ha am 15.11.2010 (KW 46).Ein N min -Wert vom 13.12.2010 mit 80 kg N/ha in der obersten Bodenschicht, der hier nicht abgebildet ist,ist unplausibel.Der erhöhte Nitratwert in der KW 21 ist vermutlich durch die vorhergehende Düngung verursacht.Fazit: Die Ansaat von Kleegras nach Getreide sichert einen niedrigen Nitratgehalt unter dem wachsendenBestand. Inwieweit das Kleegras als winterharte Begrünung zu betrachten ist, bleibt diskussionswürdig, eigentlichist dies eine Folgekultur mit Ackerfutter.58


Baustein 15.22 Begrünung nach frühräumenden Vorfrüchten vor WintergetreideFragestellungWie wirkt sich eine Zwischenbegrünung nach frühräumenden Vorfrüchten (Getreide) auf die Entwicklung derNitratgehalte im Boden im Herbst-/Winterzeitraum im Vergleich zur unbegrünten Fläche bei nachfolgendemWintergetreideanbau in Mulchsaat aus? Gibt es Unterschiede zwischen unterschiedlichen Begrünungskulturenund -mischungen?VariantenV1 (<strong>SchALVO</strong>)V2 (Sanierungsmaßnahme)V3 (Sanierungsmaßnahme)VF 27:V4 (Sanierungsmaßnahme)V5 (Sanierungsmaßnahme)VF 28:V4 (Sanierungsmaßnahme)„TerraLife® Rigol“:ohne Begrünung vor WintergetreideZwischenbegrünung Ramtillkraut vor WintergetreideZwischenbegrünung Buchweizen vor WintergetreideZwischenbegrünung „TerraLife ® Rigol“ vor WintergetreideZwischenbegrünung Phacelia vor WintergetreideZwischenbegrünung Gelbsenf vor WintergetreideZwischenfruchtmischung bestehend ausBitterlupine, Hafer, Sonnenblume, Alexandrinerklee, Serradella,Phacelia, Öllein, Buchweizen, Leindotter.15.2215.22Vorfrucht2010BausteinWintergersteWinterweizenHauptfrucht2011WinterweizenWinterweizenStandortdatenGemarkung HeidelbergBodenart: sL, Ackerzahl: 45S-Gebiet, B-Boden, 98 m ü. NNGemarkung PlankstadtBodenart: sL, Ackerzahl: 67S-Gebiet, B-Boden, 98 m ü. NNAbb. 40Abb. 41LRA/VF-Nr.Rhein-Neckar-KreisVF-Nr. 2131-27Rhein-Neckar-KreisVF-Nr. 2131-28Die Vergleichsflächen VF 27 und VF 28 wurden angelegt, um den Einfluss einer Zwischenbegrünung nachfrühräumenden Vorfrüchten (Getreide) vor dem Anbau von Wintergetreide auf die Entwicklung der Nitratgehalteim Boden im folgenden Herbst-/Winterzeitraum zu prüfen. In den Verträgen für das SanierungsgebietMannheim-Rheinau wird diese Maßnahme seit 2004 als freiwillige Sanierungsmaßnahme angebotenund durch den steigendem Wintergetreideanteil in der Fruchtfolge auch in zunehmendem Umfang umgesetzt.In 2010 wurde neben Gelbsenf erstmalig weitere Zwischenfrüchte (Ramtillkraut, Buchweizen,Phacelia) bzw. Zwischenfruchtmischungen (TerraLife® Rigol) in den Vergleich einbezogen.59


NO3-N kg/haNO3-N kg/haErgebnisse80706050W-Gerste-Stroheinarbeiten mitGrubberKW 3026.7.10Zwischenfrucht säenV1 keineV2 RamtillkrautV3 BuchweizenV4 TerraLife RigolV5 PhaceliaKW 31 / 4.8.10MulchsaatW-WeizenKW 4218.10.10VF-Nr. 2131-2700-30 cm30-60 cm60-90 cm403020V1V2V3V4V5100KW 3029.7.10KW 3610.09.10KW4325.10.10KW 445.11.10KW 4619.11.10KW 482.12.10KW5016.12.10KW 214.1.112010 2011KW 54.02.11KW 717.02.11Abb. 40: NO 3-N-Gehalte der VF 27 Sinsheim zur Zwischenbegrünung vor Wintergetreide mit den Varianten ohne Begrünung(V1 <strong>SchALVO</strong>) im Vergleich zu verschiedenen Zwischenfrüchten (alle Sanierungsmaßnahme): Ramtillkraut (V2),Buchweizen (V3), „TerraLife ® Rigol“ (V4) und Phacelia (V5) (Baustein 15.22, B-Boden).VF-Nr. 2131-28807060WW-Stroheinarbeiten mitGrubberKW 3317.8.10Zwischenfrucht säenV1 keineV2 RamtillkrautV3 BuchweizenV4 GelbsenfKW 34 / 20.8.10MulchsaatW-WeizenKW 43 / 26.10.1000-30 cm30-60 cm60-90 cm504030V1V2V320V4100KW 329.8.2010KW 3713.09.10KW 4222.10.10KW 444.11.10KW 4616.11.10KW 4830.11.10KW5014.12.10KW 211.1.11KW 51.2.11KW 715.2.112010 2011Abb. 41: NO 3-N-Gehalte der VF 28 Sinsheim zur Zwischenbegrünung vor Wintergetreide mit den Varianten ohne Begrünung(V1 <strong>SchALVO</strong>) im Vergleich zu verschiedenen Zwischenfrüchten (alle Sanierungsmaßnahme): Ramtillkraut (V2),Buchweizen (V3) und Gelbsenf (V4) (Baustein 15.22, B-Boden).60


Bei VF 27 wurden nach Ernte der Wintergerste und Einarbeiten des Strohs in KW 30 (26.07.2010) aufden fünf Teilflächen (V1, V2, V3, V4, V5) mit 14-22 kg N/ha Nitratgehalte im Boden auf einem rechteinheitlichen niedrigen Ausgangsniveau festgestellt. Bei VF 28 lagen die Nitratgehalte nachWinterweizen vor Einarbeiten des Getreidestrohs in KW 32 zwischen 30 kg N/ha (V1) und 14 kg N/ha(V4) ebenfalls niedrig.Sowohl bei VF 27 als auch bei VF 28 wurde Ramtillkraut (V2) und Buchweizen (V3) zurZwischenbegrünung ausgesät. Bei VF 28 wurde zusätzlich Gelbsenf (V4), bei VF 27 Phacelia (V5) unddie Zwischenfruchtmischung TerraLife® Rigol (V4) als Begrünung eingesetzt. Die Aussaat derZwischenfrüchte erfolgte bei VF 27 bereits in KW 31 (4.08.2010), bei VF 28 erst in KW 34 (20.08.10) mitKreiselegge/Sämaschine. Der nachfolgende Winterweizen wurde in Mulchsaat mit Kreiselegge undSämaschine bei VF 27 in KW 42 (18.10.10), bei VF 28 in KW 43 (25.10.10) bestellt.VF 27: In KW 36 (10.09.10) - ca. 5 Wochen nach erfolgter Begrünungsaussaat - liegen die Nitratgehalteauf der unbegrünten Teilfläche (V1) auf 47 kg N/ha, und damit mehr als doppelt so hoch wie nach derErnte. Die begrünten Teilflächen weisen dagegen ein deutlich niedrigeres Niveau zwischen 36 kg N/ha(V4) und 22 kg N/ha (V3 und V5) auf. Der Abstand zwischen unbegrünter und begrünten Teilflächen unddas Niveau in den Nitratgehalten bleibt auch bei allen auf die Mulchsaat des Winterweizens (in KW 42)folgenden 5 Beprobungsterminen (KW 43, KW 44, KW 46, KW 48, KW 50) bestehen. Erst nach demJahreswechsel zur KW 2/2011 gleichen sich die Nitratwerte aller Varianten auf einem relativ einheitlichenniedrigen Niveau von unter 20 kg N/ha aneinander an.VF 28: In KW 37 (13.09.10) - ca. 3 Wochen nach erfolgter Begrünungsaussaat - liegen die Nitratgehalteauf der unbegrünten Teilfläche (V1) auf 47 kg N/ha und sind damit deutlich über die nach der Erntegemessenen angestiegen. Die begrünten Teilflächen (V2, V3, V4) weisen dagegen ein relativeinheitliches, deutlich niedrigeres Niveau von unter 30 kg N/ha auf. Der Abstand zwischen unbegrünterund begrünten Teilflächen und das Niveau in den Nitratgehalten bleibt auch bei allen auf die Mulchsaatdes Winterweizens (in KW 43) folgenden 4 Beprobungsterminen (KW 44, KW 46, KW 48, KW 50)bestehen. Erst nach dem Jahreswechsel zur KW 2/2011 gleichen sich die Nitratwerte aller Varianten aufeinem relativ einheitlichen niedrigen Niveau von unter 20 kg N/ha aneinander an.VF 27 versus VF 28: Der Einfluss der Zwischenbegrünung auf die Nitratgehalte ist bei den beiden VFvergleichbar, die Nitratverläufe ähneln sich stark. Gesicherte Unterschiede zwischen den eingesetztenBegrünungen sind dabei nicht erkennbar.Fazit (VF 27 und VF 28): Auf zwei Vergleichsflächen im Sanierungsgebiet Mannheim-Rheinau (WSG Nr.222-031 C) wurde der Einfluss der Sanierungsmaßnahme „Zwischenbegrünung nach früh räumender Vorfrucht(Wintergerste bzw. Winterweizen) vor der Folgekultur Winterweizen in Mulchsaat“ untersucht. Dabeiwurden unterschiedliche Begrünungskulturen (Ramtillkraut, Buchweizen, Phacelia, Gelbsenf) bzw. Begrünungsmischungen(TerraLife® Rigol) eingesetzt. Mit alle getesteten Begrünungen konnten unter den gegebenenStandort- und Jahresbedingungen die Nitratgehalte im Herbst-/Winterzeitraum im Vergleich zur unbegrüntenVariante deutlich reduziert, und damit das Nitratauswaschungspotential unter dem nachfolgendenWinterweizen verringert werden.61


NO 3 -N kg/haBaustein 15.23 Begrünung: Nach Silomais abfrierende Untersaat vor SommerungFragestellungWelche Nitratgehalte treten bei der Aussaat einer abfrierenden Untersaat nach Silomais auf?Standort DB Reutlingen (Münsingen) VF 59 Gemeinde: Zwiefalten Gemarkung: GauingenWSG-Nr. Amt: 415021 (S-Gebiet), Bodenart L, Nitratauswaschungsklasse A*, Humus 5%VariantenV1 (Sanierungsmaßnahme) Hafer-S-Gerste-Gemenge als Untersaat in Silomais(Ursprünglich geplant war Getreide als Sommerung, tatsächlich wurde im Anschluss wieder Silomais angebautund die Fläche daher ab dem Frühjahr 2011 nicht weiter ausgewertet.)Ergebnisse8000-30 cm70Aussaat Hafer-S-Gerstein S-Mais (KW 24)6050Ernte S-Mais(KW 43)403020102010 / 20110KW43KW44KW46KW50KW2KW5Abb. 42: NO 3-N-Gehalte der VF 59 Reutlingen (Münsingen) zur Aussaat eines Hafer-S-Gerste-Gemenges als abfrierendeUntersaat in S-Mais (Sanierungsmaßnahme) (Baustein 15.23, A*-Boden).Der Restwert nach der Ernte von 44 kg N/ha (einschichtiger Standort) hat sich durch den Anbau derUntersaat auf 28 kg N/ha in KW 44 und 46 reduziert. Die Untersaat blieb bis Anfang Februar 2011stehen und wurde dann eingepflügt.Fazit: Die VF 59 (Einzelvariante) mit Anbau eines Hafer-Sommergerste-Gemenges als abfrierende Untersaatnach Silomais zeigte relativ niedrige Nitratgehalte im Herbst-Winter-Zeitraum. Aufgrund der Höhenlage(niedrige Temperatur im Winter) ist die Mineralisierung der abgestorbenen Pflanzenmasse im Winterhalbjahrwohl eher gering. Die Folgekultur im Frühjahr sollte in Mulchsaat ausgebracht werden.62


NO3-N kg/hanur 2-schichtigbeprobbarBaustein 15.42 Fruchtfolge: Nach Mais Sommerung statt WinterungFragestellungWelche Nitratgehalte treten beim Anbau einer Sommerung (S-Gerste) nach Mais unter Einhaltung der<strong>SchALVO</strong>-gemäßen Bodenbearbeitungstermine (ab 1. Februar) auf? Es handelt sich hier um eine Sanierungsmaßnahme.Standort DB Biberach - VF 28 Gemeinde: Bad Schussenried, Stadt Gemarkung: ReichenbachWSG-Nr. Amt: 426029VarianteV1 (Sanierungsmaßnahme) Sommergerste nach Körnermais, Pflug 07.02.Ergebnisse807060Ernte K-Mais(KW 45)Pflug(KW 7)Saat S-Gerste(KW 11)Düngung(KW 11, 14 u. 19)00-30 cm30-60 cm60-90 cm5040Hagelschadenca. 95 % (KW 24)=> Ernte als GPS (KW 25)30Grubber u. Saat Gelbsenf (KW 33)20100KW42KW44KW462010 / 2011KW50KW2KW6KW9KW33KW42KW43KW46Abb. 43: NO 3-N-Gehalte der VF 28 Biberach zum Anbau von Sommergerste nach Körnermais (Sanierungsmaßnahme,Baustein 15.42, B-Boden).Die N min -Werte lagen bereits vor der Maisernte bei 50 - 62 kg N min in 0 - 90 cm, nach der Ernte (KW 46)bei 71 kg N/ha. Dieser Wert liegt zwar noch unter dem Toleranzwert der <strong>SchALVO</strong>, trotzdem sollte nachder Ernte des Silomaises keine Bodenbearbeitung erfolgen, um keine weitere Mineralisierung in Gang zusetzen.Aufgrund starken Hagelschadens (ca. 95 %) wurde die Sommergerste im Juni 2011 geerntet undnachfolgend Senf eingesät. Obwohl die Saat mit dem Düngerstreuer durchgeführt wurde, entwickeltesich ein schöner Gelbsenfbestand, der die Nitratwerte auf 22 kg N/ha senkte.Fazit: Nach der Silomaisernte 2010 (KW 45) waren die Nitratwerte noch relativ hoch. Durch den Verzicht aufeine Bodenbearbeitung im Herbst wurde ein weiterer Anstieg des Nitratgehaltes im Herbst 2010 wohl unterbunden.Der im Folgejahr früh angesäte Gelbsenf hat die Nitratwerte für Herbst 2011 auf ein sehr niedriges Niveaugebracht.63


Baustein 15.42 Fruchtfolge: Nach Mais Sommerung statt Winterung im Herbst 2011 zusätzlich in Kombinationmit der Maßnahme 15.22 Begrünung vor WintergetreideFragestellungWelche Nitratgehalte treten beim Anbau einer Sommerung (S-Gerste) nach Mais unter Einhaltung der<strong>SchALVO</strong>-gemäßen Bodenbearbeitungstermine auf?Nach der S-Gerste zusätzlich Sanierungsmaßnahme 15.22: Begrünung nach frühräumenden Vorfrüchtenvor dem Anbau von Winterweizen mit der Fragestellung: Wie wirkt sich eine Zwischenbegrünung nach frühräumendenVorfrüchten (Getreide) auf die Entwicklung der Nitrat-N-Gehalte im Boden im Herbst-/Winterzeitraum im Vergleich zur unbegrünten Fläche bei nachfolgendem Wintergetreideanbau in Mulchsaataus?Standort DB Alb-Donau-Kreis (Ulm) VF 59 Gemeinde: Langenau Gemarkung: LangenauWSG-Nr. Amt: 425001 C. Humusreicher Standort (12 %), Nitratauswaschungsklasse A, Bodenart lSVariantenV1 (Sanierungsmaßnahme)Herbst 2010: Sanierungsmaßnahme 15.42: S-Gerste nach K-Mais anstatt einer WinterungHerbst 2011: Sanierungsmaßnahme 15.22: Gelbsenf nach S-Gerste vor W-Weizen (Mulchsaat)V2 (Sanierungsmaßnahme/ogL)Herbst 2010: gleiche Sanierungsmaßnahme wie V1, nicht getrennt beprobtHerbst 2011: ogL: keine Zwischenfrucht nach S-Gerste vor W-Weizen (Pflug)64


NO3-N kg/haErgebnisse1201101009080Ernte VorfruchtK-Mais (KW 45)V1Pflug (KW 10) undAussaat S-Gerste(KW 12)Ernte S-Gerste(KW 32)Stroh mulchen(KW 33)V1: Aussaat Gelbsenf(KW 33) und EinarbeitungGrubber (KW 42)V2: Pflug (KW 42)00-30 cm30-60 cm60-90 cm70V2605040V1AussaatW-Weizen(KW 42)3020102010/20110KW46KW50KW2KW5KW13KW33KW42KW44KW46Abb. 44: NO 3-N-Gehalte der VF 59 Alb-Donau-Kreis (Ulm) zur Folgebewirtschaftung nach K-Mais (Herbst 2010) undZwischenfruchtanbau vor W-Getreide (Herbst 2011) mit den Varianten: V1 S-Gerste statt W-Weizen 2010 und anschließendGelbsenf vor W-Weizen in Mulchsaat im Herbst 2011 (Sanierungsmaßnahmen) bzw. V2 im Herbst 2011 nach S-Gerste W-Weizen mit tiefer Bodenbearbeitung (Sanierungsmaßnahme) (Baustein 15.42/15.22, A-Boden).Der Nitratgehalt nach Körnermais mit 110 kg N/ha in 0 - 90 cm liegt recht hoch. Mit eine Ursache istsicherlich der hohe Humusgehalt von 12 %. Aufgrund der Folgekultur S-Gerste wird keine weitereBodenbearbeitung im Herbst 2010 durchgeführt. Dies ist vorteilhaft, da dann keine weitereMineralisierung angeregt wird.Sofort nach der Ernte der S-Gerste wurde eine Teilfläche (V1) mit Gelbsenf eingesät. Diese nahm biszur Einarbeitung am 17.10.11 noch Nitrat auf. Die Teilfläche mit W-Weizen-Saat am 21. Oktober (V2)zeigte höhere Nitratgehalte zur KW 42 und 44 als V1. Allerdings ergaben sich in der KW 46 für dieGelbsenfvariante V1 sehr hohe Nitratwerte von 116 kg N/ha.Fazit: Die Sanierungsmaßnahme 42 (Verzicht auf Bodenbearbeitung im Herbst nach K-Mais) verhindert einenweiteren Anstieg der Nitratgehalte im Herbst auf dem humusreichen Standort.Die Sanierungsmaßnahme 22 (nach S-Gerste Zwischenbegrüngung Gelbsenf) kann zwar den im Sommermineralisierenden Stickstoff in der Pflanzenmasse zunächst binden, allerdings ergaben sich Mitte November(KW 46) wieder deutlich höhere Werte, die möglicherweise auf die Mineralisierung der eingearbeitetenGelbsenfbiomasse zurückzuführen ist. Somit scheint diese Maßnahme bei nachfolgender Winterung nichtgeeignet, das Auswaschungsrisiko im Winterhalbjahr zu vermindern. Da allerdings nur eine Vergleichsflächevorliegt, ist diese Aussage mit größeren Unsicherheiten behaftet.65


NO3-N kg/haBaustein 15.43 Fruchtfolge: Nach Silomais Wintergerste statt Winterweizen in MulchsaatFragestellungWelche Nitratgehalte treten bei der Aussaat von Wintergerste in Mulchsaat nach Mais auf?Standort DB Biberach - VF 30 Gemeinde: Bad Schussenried, Stadt Gemarkung: ReichenbachWSG-Nr. Amt: 426029VarianteV1 (Sanierungsmaßnahme)Wintergerste nach Silomais (Mulchsaat)Ergebnisse8070Ernte S-Maisu. MulchsaatW-Gerste(KW 42)Hagelschadenca. 50 % (KW 24),Ernte (KW 29) u.Grubbern (KW 31 u. 33)00-30 cm30-60 cm6050Düngung(KW 8, 14 u. 18)Aussaat Gelbsenf (KW 33)403020Pflug (KW 49)100KW42KW44KW46KW502010 / 2011KW2KW6KW33KW42KW43KW46KW50Abb. 45: NO 3-N-Gehalte der VF 30 Biberach zum Anbau von Wintergerste nach Silomais (Sanierungsmaßnahme, Baustein15.43, A-Boden).Nach der Maisernte wurde am 15.10.2012 in Mulchsaat W-Gerste angesät. Der Nitratwert stieg nach derErnte von 39 kg N/ha bis zur KW 46 auf 72 kg N/ha in 0 - 60 cm an. Bei der Beprobung am 13.12.2010(KW 50) wurden nur noch 13 kg N/ha gemessen. Die Verringerung ist vermutlich sowohl durch dieN-Aufnahme der Winterung verursacht, als auch durch Auswaschungseffekte infolge von NiederschlägenEnde November/Anfang Dezember.Aufgrund eines starken Hagelschadens (ca. 50 %) wurde die W-Gerste bereits am 19.07.2011 geerntetund nachfolgend Gelbsenf eingesät. Dies führte zu relativ niedrigen Herbst-Nitratwerten 2011. DieEinarbeitung erfolgte Anfang Dezember 2011.Fazit: Die frühe Silomaisernte (Mitte Oktober) ermöglicht noch die Ansaat von W-Gerste, allerdings konntediese nicht verhindern, dass der Nitratgehalt des zweischichtigen A-Bodens im Verlauf der Herbstbeprobungendeutlich anstieg. Anschließend verringerte sich der Nitratgehalt deutlich, wozu sowohl die Niederschlägeals auch die Aufnahme durch die W-Gerste beigetragen haben dürften.66


NO3-N kg/haBaustein 15.43 Fruchtfolge: Nach Silomais Wintergerste statt Winterweizen in MulchsaatFragestellungWelche Nitratgehalte treten bei der Aussaat von Wintergerste in Mulchsaat nach Mais auf?Standort DB Ravensburg - VF 15 Gemeinde: Bad Waldsee, Stadt Gemarkung: GaisbeurenWSG-Nr. Amt: 436121 Sanierungsgebiet Bodenart: L Auswaschungsklasse BVarianteV1 (Sanierungsmaßnahme)Wintergerste nach Silomais (Mulchsaat)Ergebnisse8000-30 cm30-60 cm70605040Ernte VFSilomaisMulchsaatW-Gerste(KW 40)1. u. 2.Düngegabe(KW 6 / 11)3.Düngegabe(KW 15)Ernte u.Strohabfuhr(KW 31)Gülle u. Pflug /AussaatKleegras(KW 32)KleegrasSchnitt60-90 cm302010 / 201120100n. Ernted. VFca.KW42KW46KW50KW2KW5KW11KW42KW44KW46KW50Abb. 46: NO 3-N-Gehalte der VF 15 Ravensburg zum Anbau von Wintergerste nach Silomais (Sanierungsmaßnahme,Baustein 15.43, B-Boden).Nach der Silomaisernte war der Nitratwert mit 14 kg N/ha in 0 – 90 cm sehr niedrig.Als Folgekultur wurde am 09.10.2010 W-Gerste in Mulchsaat gesät.Während des Kontrollzeitraums lag der Nitratgehalt zwischen 19 und 22 kg N/ha und somit auf niedrigemNiveau.Die W-Gerste wurde mit 85 kg N/ha gedüngt (15 cbm Gülle 11.02.2011, 35 kg KAS am 14.03.2011 und24 kg KAS am 11.04.2011). Der Frischmasse-Ertrag war mit 72 dt/ha durchschnittlich.Nachfolgend wurde am 13.08.2011 Kleegras angesät und organisch mit 15 cbm Rindergülle angedüngt.Fazit: Die Nitratgehalte lagen nach der Silomaisernte bereits auf niedrigem Niveau. Die FolgekulturW-Gerste wurde Anfang Oktober in Mulchsaat gesät, hat sich gut entwickelt und der Nitratgehalt blieb auchim Herbst/Winter niedrig.67


NO3-N kg/haBaustein 15.43 Fruchtfolge: Nach Silomais Wintergerste statt Winterweizen in MulchsaatFragestellungWelche Nitratgehalte treten bei der Aussaat von Wintergerste in Mulchsaat nach Mais auf?Standort DB Alb-Donau-Kreis (Ulm) - VF 60 Gemeinde: Langenau Gemarkung: LangenauWSG-Nr. Amt: 425001 C. Humusreicher Standort (10,6 %), Auswaschungsklasse B, Bodenart sLVarianteV1 (Sanierungsmaßnahme)Wintergerste nach Silomais (Mulchsaat)Ergebnisse170160150ErnteVorfruchtSilomais(KW 40)00-30 cm30-60 cm60-90 cm140130120110100908070GrubberundAussaatW-Gerste(KW 41)Ernte W-Gersteund Strohabfahren(KW 29)AussaatGelbsenf(KW 31)60504030202010/2011100KW41KW42KW44KW46KW50KW2KW5KW29KW42KW44KW46Abb. 47: NO 3-N-Gehalte der VF 60 Alb-Donau-Kreis (Ulm) zum Anbau von W-Gerste nach Silomais (Sanierungsmaßnahme)(Baustein 15.43, B-Boden).Die Nitratgehalte nach Ernte des Silomaises 2010 Anfang Oktober liegen mit 156 kg N/ha in 0 - 90 cmsehr hoch. Die Ansaat von W-Gerste am 12.10.2010 kann diesen hohen Wert kaum reduzieren.Die W-Gerste wurde mit 127 kg N/ha gedüngt und erzielte auch den angesetzten Ertrag von 84 dt/ha(bei 86 % TS). Mit der nachfolgenden Zwischenfruchtansaat konnten im Herbst 2011 - trotz deshumusreichen Standortes - relativ niedrige Nitratwerte (zwischen 17 und 43 kg N/ha in 0 - 90 cm) erzieltwerden.Fazit: Die Nitratgehalte lagen bereits nach der Ernte des Silomaises auf sehr hohem Niveau und konntendurch die W-Gerste nicht verringert werden.68


Zusammenfassendes Fazit (VF 30 Biberach, 15 Ravensburg und 60 Alb-Donau-Kreis):Bei drei Flächen im Raum Oberschwaben/Ulm wurde Anfang/Mitte Oktober nach Silomais W-Gerste inMulchsaat ausgebracht. Auf der Fläche Nr. 30 konnte die W-Gerste einen deutlichen Anstieg der Nitratgehaltenicht verhindern. Bei einer weiteren Fläche (VF 15) lagen die Nitratgehalte nach der Ernte des Silomaisesbereits auf einem niedrigen Niveau und blieben auch in der Folgezeit niedrig. Auf dem dritten humusreichenStandort (VF 60) konnte die W-Gerste die sehr hohen Nacherntewerte im Herbst kaum reduzieren.Um die Sanierungsmaßnahme 43 besser beurteilen zu können, wäre es künftig sinnvoll, bereits die VorfruchtMais und die durchgeführte Düngung zu begleiten. Ebenso sollte – wie in der Sanierungsmaßnahmevorgesehen - eine frühreife Maissorte gewählt werden, damit die Einsaat der Wintergerste zu einem früherenZeitpunkt (Mitte/Ende September) erfolgen kann. Der Aussaattermin Mitte Oktober für die Wintergerste istpflanzenbaulich zu spät, um noch nennenswerte N-Mengen zu binden.Baustein 15.91 Sanierungsmaßnahme „Frühe Aussaat der Begrünung“FragestellungWie wirkt sich eine möglichst früh ausgesäte Begrünung (vor 31. August) auf die Entwicklung der Nitratgehalteim Boden im Vergleich zu einer nach den Vorgaben der <strong>SchALVO</strong> (bis spätestens 15. September) ausgesätenBegrünung aus? Gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Begrünungskulturen bzw.-mischungen in der Entwicklung der Nitratgehalte?VariantenV1 (Sanierungsmaßnahme) Gelbsenf, frühe Begrünung mit Aussaat vor 31.08V2 (<strong>SchALVO</strong>) Gelbsenf, Begrünung nach <strong>SchALVO</strong> bis spätestens 15.09.V3 (Sanierungsmaßnahme) „TerraLife ® N-Fixx“, frühe Begrünung, Aussaat vor 31.08.zusätzlich bei VF 26:V4 (Sanierungsmaßnahme) „TerraLife ® Rigol“, frühe Begrünung, Aussaat vor 31.08.V5 (Sanierungsmaßnahme) Phacelia, frühe Begrünung, Aussaat vor 31.08.V6 (Sanierungsmaßnahme) Ramtillkraut, frühe Begrünung, Aussaat vor 31.08.„TerraLife ® N-Fixx“:„TerraLife ® Rigol“:Zwischenfruchtmischung bestehend ausFelderbse, Alexandrinerklee, Perserklee, Serradella, Phacelia,Ramtillkraut, Buchweizen, Sonnenblume, SommerwickeZwischenfruchtmischung bestehend ausBitterlupine, Hafer, Sonnenblume, Alexandrinerklee, Serradella,Phacelia, Öllein, Buchweizen69


NO3-N kg/ha15.9115.91Vorfrucht2010Winter--weizenBausteinSommergersteHauptfrucht2011KartoffelnZuckerrübenStandortdatenGemarkung PlankstadtBodenart: sL, Ackerzahl: 63S-Gebiet, B-Boden, 98 m ü. NNGemarkung PlankstadtBodenart: sL, Ackerzahl: 60S-Gebiet, B-Boden, 98 m ü. NNAbb. 48Abb. 49LRA /VF-Nr.Rhein-Neckar-KreisVF-Nr. 2131-25Rhein-Neckar-KreisVF-Nr. 2131-26Die Vergleichsflächen Nr. 25 und 26 wurden angelegt, um den Einfluss des Aussaatzeitpunkts einer Zwischenfruchtnach Getreide (<strong>SchALVO</strong> Anlage 4, Nr. 1.1 b) auf die Entwicklung der Nitratgehalte im Boden imdarauffolgenden Herbst-/Winterzeitraum zu prüfen. In den Sanierungsverträgen für das SanierungsgebietMA-Rheinau (WSG-Nr. 222-031 C) ist die Aussaat der Begrünung vor dem 31. August als Pflichtmaßnahmevorgeschrieben. Zusätzlich wurden verschiedene „neue“ Zwischenfruchtarten (Gelbsenf, Phacelia, Ramtillkraut)und -gemenge (TerraLife ® N-Fixx, TerraLife ® Rigol) zum frühen Aussaattermin verglichen.ErgebnisseVF-Nr. 2131-25807060ErnteVorfruchtW-WeizenStroh einarbeiten / GrubberSaat Zwischenfrucht:(Kreiselegge/Sämaschine)V1 GelbsenfV3 "N-Fixx"KW 32 / 6.08.1000-30 cm30-60 cm60-90 cmBodenbearb.GrubberKW 105040V2 Gelbsenf(Grubber/Säkasten)KW 34 / 21.08.10302010V1 V2V30KW 3029.7.10KW 3713.9.2010KW 4222.10.10KW 444.11.10KW 4616.11.10KW4830.11.10KW 5014.12.10KW 211.1.11KW 51.02.11KW 715.2.11KW 107.3.112010 2011Abb. 48: Verlauf der NO 3-N-Gehalte der VF 25 Sinsheim bei früher Begrünungsaussaat von Gelbsenf vor dem 31.08.(hier: 06.08., V1 Sanierungsmaßnahme) im Vergleich zu der Begrünungsaussaat gemäß <strong>SchALVO</strong> „spätestens 15.09.“(hier: 21.08., V2 <strong>SchALVO</strong>) und im Vergleich zur frühen Aussaat der Zwischenfruchtmischung „TerraLife ® N-Fixx“ (hier:06.08., V3 Sanierungsmaßnahme). (Baustein 15.91, B-Boden).70


NO3-N kg/ha807060Ernte S-Gerste /Stroh einarbeiten mit ScheibeneggeKW 31 / 3.08.2010Saat Zwischenfrucht:Kr.egge/SämaschineV1 GelbsenfV3 "N-Fixx"V4 "Rigol"V5 PhaceliaV6 RamtillkrautKW 31 / 4.08.10VF-Nr. 2131-2600-30 cm30-60 cm60-90 cmBodenbearbeitungPflugKW 6 / 10.02.115040Saat Zwischenfrucht:Scheibenegge/DrillboxV2 Gelbsenf säenKW 34 / 20.08.103020V1,2,3,4,5,6100KW 3209.08.KW 3713.09.KW 4222.10.KW 4404.11.KW 4616.11.KW 4830.11.KW 5014.12.KW 211.01.KW 501.02.KW 715.02.KW 1007.03.2010 2011Abb. 49: Verlauf der NO3-N-Gehalte der VF 26 Sinsheim zu früher Begrünungsaussaat von Gelbsenf vor dem 31.08.(hier: 04.08., V1 Gelbsenf früh, Sanierungsmaßnahme) im Vergleich zur „späten“ Aussaat gemäß <strong>SchALVO</strong> „spätestens15.9. unterhalb von 500m über NN“ (hier: 20.08., V2 Gelbsenf spät) und im Vergleich zur frühen Aussaat von 5 weiterenBegrünungskulturen bzw. -mischungen (hier: 04.08., V3 „TerraLife® N-Fixx“, V4 „TerraLife® Rigol“, V5 Phacelia, V6Ramtillkraut, alle Sanierungsmaßnahme) (Baustein 15.91, B-Boden).Bei der VF 25 wurden nach der Winterweizenernte in KW 30 (29.07.2010) mit 8 - 10 kg N/ha auf allendrei Teilflächen Nitratgehalte auf einem sehr niedrigen und einheitlichen Ausgangsniveau gemessen. BeiVF 26 lagen die Nitratgehalte nach Sommergerste in KW 32 (9.08.2010) auf den sechs Teilflächen mit14 - 17 kg N/ha nur geringfügig höher und waren ebenfalls sehr homogen.Sowohl bei VF 25 als auch bei VF 26 wurde zum Vergleich von früher und später Begrünung Gelbsenfausgesät (V1 Gelbsenf früh, V2 Gelbsenf spät), bei VF-25 am 06.08.10 (V1) mitKreiselegge/Sämaschine bzw. am 21.08.10 (V2) mit Grubber/Säkasten, bei VF-26 am 04.08.10 (V1) mitKreiselegge/Sämaschine bzw. am 20.08.10 (V2) mit Scheibenegge/Drillbox.Vergleich „V1 Gelbsenf früh“ versus „V2 Gelbsenf spät“:VF 25 : Bei früher Begrünung (V1) stagnieren die Nitratgehalte bis zur KW 37 (13.09.2010) auf demNiveau nach Ernte bei 8 kg N/ha, während bei später eingesätem Gelbsenf (V2) die Nitratwerte auf32 kg N/ha ansteigen. Bei beiden Saatterminen sinken die Werte zur KW 42 auf unter 5 kg N/ha ab, umauf diesem sehr niedrigen Niveau bis zur KW 48 stehen zu bleiben. Beginnend mit der KW 50 steigendie Nitratwerte in beiden Varianten leicht an. Nach der Jahreswende klettern die Werte dann weiter von10-14 kg (KW 2) über 19-24 kg N/ha (KW 5) auf 56-74 kg N/ha in KW 10. Tendenziell liegen dieNitratgehalte im Boden ab KW 2 bei später Saat (V2) höher als nach früher Saat (V1).VF 26: Die Nitratgehalte sinken bei V1 zur KW 37 auf unter 5 kg N/ha ab, während bei V2 ein Anstieg auf31 kg N/ha zu verzeichnen ist. Ab KW 42 über KW 44 bis zur KW 50 stagnieren die Nitratgehalte bei V1auf einem sehr niedrigen Niveau von unter 10 kg N/ha (der Wert für die dritte Schicht in KW 48 ist unplausibel).Zu Jahresbeginn 2011 steigen die Werte von 11 - 15 kg in KW 2 auf 26-17 kg N/ha in KW 10an. Tendenziell werden ab KW 5 bei früher Saat (V1) höhere Nitratgehalte als nach später Saat (V2)71


gemessen. Die Bodenbearbeitung (Pflug) zur Folgefrucht Z-Rüben fand bereits in der KW 6 statt (nach<strong>SchALVO</strong> 01.03.), führte aber zu keinem Anstieg der Nitratgehalte.Vergleich Gelbsenf versus TerraLife® N-Fixx (VF 25 und VF 26):Das Zwischenfruchtgemenge TerraLife® N-Fixx (V3) weist von KW 42/2010 bis KW 10/2011 sowohl inVF-25 als auch in VF-26 tendenziell höhere Nitratgehalte als der früh und teilweise auch der spätausgesäte Gelbsenf (V1, V2) auf. Bis zur KW 50 liegen die Nitratgehalte aber auch bei TerraLfe® N-Fixx(V3) auf sehr niedrigem Niveau unter 15 kg N/ha. Ab KW 2 werden bei zunehmendem Nitratgehalt dieUnterschiede zwischen Zwischenfruchtgemenge und Gelbsenf deutlicher.Vergleich Gelbsenf, TerraLife® Rigol, Phacelia, Ramtillkraut (VF-26):Unter allen geprüften Begrünungskulturen ist der Boden bis zur KW 46 auf unter 10 kg N/ha entleert.Unter Phacelia (V5) und Ramtillkraut (V6) werden ab KW 42 bis zur KW 50 tendenziell höhere Nitratgehalte,insb. in der Bodenschicht 60-90 cm, als bei den übrigen Kulturen gemessen. Ab KW 2 bisKW 10 weisen Gelbsenf (V1), TerraLife® Rigol (V4), Phacelia (V5) und Ramtillkraut (V6) jeweils einvergleichbares Nitratniveau auf.Fazit (VF Nr. 25 u. 26): Auf zwei Vergleichsflächen im Sanierungsgebiet MA-Rheinau (WSG Nr. 222-031 C)wurde der Einfluss einer frühen Aussaat der Begrünung (mit Gelbsenf) im Vergleich zu dem <strong>SchALVO</strong>-Aussaatttermin „spätestens 15.Sept. unterhalb von 500 m NN“ verglichen. Zusätzlich wurde auf beiden VFdas Zwischenfruchtgemenge TerraLife ® N-Fixx sowie auf einer VF das Gemenge „TerraLife ® Rigol, Phaceliaund Ramtillkraut ebenfalls bei frühem Aussaattermin, Anfang August, vergleichend geprüft. An 9 Terminenzwischen KW 32 /2010 und KW 10/2011 wurde der Nitratgehalt im Bodenprofil gemessen. Der früh gesäteGelbsenf senkte den Nitratgehalt im Boden im Herbst durch einen höheren Entzug früher und tendenziellauch stärker als der später ausgesäte Gelbsenf. Unter den zusätzlich geprüften Zwischenfruchtgemengenund -arten wurden tendenziell etwas höhere Nitratgehalte im Boden gemessen als unter Gelbsenf. Die früheBegrünung (Anfang/Mitte August) mit Gelbsenf schneidet hinsichtlich der Verminderung desNitratauswaschungspotentials im Herbst-/Winterzeitraum unter den gegebenen Standortbedingungen - ähnlichden Ergebnissen aus den Vorjahren - etwas günstiger ab als die später ausgesäte. Die in 2010 erstmalsin den Vergleich einbezogenen „neuen“ Zwischenfruchtarten und -gemenge zeigen bei frühem Aussaatterminebenfalls ein gutes Potential auf. Hier sind aber weitere Vergleichsjahre notwendig, um fundierte Aussagenhinsichtlich deren Ansprüchen, Eignung und ggf. zusätzlichem Nutzen im Vergleich zu Gelbsenf treffenzu können.72


2.9.2 Sanierungsmaßnahmen Weiterentwicklung – TastversucheBaustein 16.2FragestellungVariantenVFNr.Landratsamt(Dienststelle)DarstellungN-Düngestrategie:Einmalgabe/Depotdüngung mitAHL<strong>SchALVO</strong> (V1):Düngung mit AHLogL (V2):Düngung mit Nitrophoska ®12Abb. 50N-Düngestrategie:Einmalgabe/Depotdüngung mitSchweinegülle und SSAN-Düngung im Herbstzu W-GersteDüngestrategie Biogasgülle(aufgrund von Mangel an Biogasgüllewurde Gülle durch Harnstoffersetzt. Daher wurde auch bei V1und V2 nicht nach der spätenN min -Messmethode, sondern zurSaat gedüngt)<strong>SchALVO</strong>* (V1):Düngung mit KAS und Gülle in Teilgaben(* s. dort)Sanierungsmaßnahme Weiterentwicklung(V2):einmalige spätere Gabe von Güllemit SSA als Depotgabe<strong>SchALVO</strong> (V1):mit AndüngungSanierungsmaßnahme Weiterentwicklung(V2): ohne Andüngung<strong>SchALVO</strong> „modifiziert“ (V1):komplette N-Gabe zur Saat mitHarnstoffogL (V2):komplette N-Gabe zur Saat mitHarnstoffogL „Ziel A“ (V3):komplette N-Gabe zur Saat mitHarnstoff um 10% gg. V4 reduziertogL „Ziel B“ (V4):komplette N-Gabe zur Saat mit HarnstoffOstalbkreis(Ellwangen)13 Abb. 51312Freudenstadt(Horb)Bruchsal(Karlsruhe)Abb. 52Abb. 53Beobachtungsfläche BiogasfruchtfolgeFrühjahrsdüngung ogL (V1):Gärrest + Harnstoff = 116 kg N anr. /ha)Frühjahrsdüngung betriebsüblich(V2):Gärrest + Harnstoff = 176 kg N anr. /ha)9EmmendingenAbb. 5473


Baustein 16.2 (Fortsetzung)FragestellungVariantenVFNr.Landratsamt(Dienststelle)DarstellungogL (V1): 3 x KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): 1 x KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V3): 1 x Harnstoff1Abb. 55Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V4): 1 x AHLWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V5): 1 x Schweinegülle mitSSAWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): Gärrest flüssig + AHLWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): 1 x KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V3): 1 x Harnstoff2 Abb. 56Düngestrategie W-WeizenWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V4): 1 x AHLWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V5): 1 x Gärrest flüssigBiberach<strong>SchALVO</strong> (V1): 3 x KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): 1 x KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V3): 1 x HarnstoffWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V4): 1 x AHLWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V5): 1 x Schweinegüllebetriebsüblich (V1): Gärrest flüssigsepariert + KAS + DAP + KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): 1 x KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V3): 1 x HarnstoffWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V4): 1 x AHLWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V5): 1 x Schweinegülle34Abb. 57(FruchtfolgeogL)Abb. 58(BodenbearbeitungogL)74


Baustein 16.2 (Fortsetzung)FragestellungVariantenVFNr.Landratsamt(Dienststelle)DarstellungFruchtfolge nach LeguminosenDüngestrategie Biogasgärrestezu SilomaisNawaRo-MonitoringDüngestrategie W-Weizen<strong>SchALVO</strong> (V1): nach Erbsen W-Rapsin MulchsaatWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): nach Erbsen W-Gerstein MulchsaatWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): nach AckerbohnenGelbsenf vor S-GersteogL (V2): nach AckerbohnenW-Weizen mit PflugfurcheWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): Gärrest fest + flüssig +DAP + Gärrest flüssigWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): Gärrest fest + flüssig +Harnstoff + DAPWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): Gärrest fest + Rindergülle+ Harnstoff<strong>SchALVO</strong> (V1): nach Silomais Grünroggen,wegen Schaden Weidelgras-Nachsaat<strong>SchALVO</strong> (V1): 3 x KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): 2 x KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V3): 1 x AHLWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): 1 x KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): 2 x HAS-LösungWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V3): 1 x HAS-LösungWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V4): 1 x HarnstoffWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): 1 x KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): 2 x KAS<strong>SchALVO</strong> (V3):3 x KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V4): 1 x HAS-LösungWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V5): Schweinegülle + KAS27BiberachAbb. 5933 Abb. 6062Abb. 61Reutlingen63 Abb. 62(Münsingen)64 Abb. 6365661Reutlingen(Münsingen)Reutlingen(Münsingen)Tübingen(Rottenburg)Abb. 64Abb. 65Abb. 665 Abb. 6775


Baustein 16.2 (Fortsetzung)FragestellungVariantenVFNr.Landratsamt(Dienststelle)DarstellungWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): 1 x KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): 1 x HAS-LösungDüngestrategie W-WeizenWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V3): 1 x HarnstoffWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V4): 2 x Harnstoff6Tübingen(Rottenburg)Abb. 68Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V5): Schweinegülle früh +KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V6): Schweinegülle spät +KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): 2 x KASDüngestrategie Winterweizenmit festen separierten GärrestenWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): Gärrest + KAS,unterstellte Verfügbarkeit: 60 %7Tübingen(Rottenburg)Abb. 69Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V3): Gärrest + KAS,unterstellte Verfügbarkeit: 30 %Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): 1 x HarnstoffDüngestrategie Silomaismit festen separierten GärrestenWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): Gärrest,unterstellte Verfügbarkeit: 40 %Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V3): Gärrest,unterstellte Verfügbarkeit: 70 %8Tübingen(Rottenburg)Abb. 70Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): 1 x KASDüngestrategie WinterweizenDepotdüngung mit Gülle im Vergleichzu mineralischer Depotdüngungbzw. geteilter MineraldüngungWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): 2 x KAS<strong>SchALVO</strong> (V3): Ammoniumsulfat-Harnstoff + KAS + KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V4): 1 x HAS-Lösung9Tübingen(Rottenburg)Abb. 71Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V5): Schweinegülle + KAS76


Baustein 16.2 (Fortsetzung)Silomais nach Silomais:gewässerschonende Anbaustrategiemit Grünroggen alsEinarbeitungszwischenfruchtWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): 2 x Gärrest flüssigWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): 1 x Gärrest flüssigWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V3): 1 x Gärrest flüssig + NP-Lösung73Tübingen(Rottenburg)Abb. 72<strong>SchALVO</strong> (V1): Schweinegülle +Harnstoff (103 kg N anr. /ha)Düngestrategie Silomaismit verschiedenen Düngemengen(und –mitteln)Düngestrategie GetreideNachwachsende Rohstoffedurch landwirtschaftliche Dauerkulturen(auf Problemstandorten)ergänzenogL (V2): Schweinegülle + Harnstofffrüher (117 kg N anr. /ha)Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V3): Schweinegülle vor derSaat (101 kg N anr. /ha)Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V4): Schweinegülle vor derSaat (144 kg N anr. /ha)Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): Nitrophoska ® + AHL<strong>SchALVO</strong> (V2): Nitrophoska ® + KAS+ KASWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): Igniscum ® ‘Candy’Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V2): Durchwachsene SilphieWeiterentwicklung Sanierungsmaßnahme(V1): Igniscum ® ‘Candy’ aufhumusreichem Standort75Tübingen(Rottenburg)Abb. 7324 Sigmaringen Abb. 7497-1Abb. 75Alb-Donau-97-2 Abb. 76Kreis (Ulm)98 Abb. 77Baustein 16.2 N-Düngestrategie Einmalgabe/Depotdüngung mit AHLFragestellungWie wirkt sich bei der Frühjahrsdüngung eine einmalige AHL-Gabe als Depotgabe gegenüber einer einmaligen(späteren) Düngung mit langsam wirkendem Ammoniumnitratdünger bei Sommergetreide auf das Nitratauswaschungspotenzial,den Ertrag und den Proteingehalt aus? Dient diese Maßnahme als Sanierungsmaßnahme?Standort DB Ostalbkreis (Ellwangen) VF 12 Gemeinde: Neresheim, Stadt Gemarkung: DorfmerkingenWSG-Nr. Amt: 135002 B Vorjahrescodierung: VF 6 (Achtung geänderte Varianten!),Bodenart L, Nitratauswaschungsklasse B77


NO 3 -N kg/haVariantenV1 (<strong>SchALVO</strong>) N-Düngung mit AHL 28 %(14 % Harnstoff-N, 7 % NO 3 -N, 7 % NH 4 -N):16.03. (86 kg N/ha)V2 (ogL) N-Düngung mit Nitrophoska ® 15+15+15 (+2 S)(6 % NO 3 -N, 9 % NH 4 -N):06.04. (92 kg N/ha)Anmerkung: Durch die spezielle Konstellation mit dem relativ geringen N-Bedarf (Gerste) ist in diesem Falldie AHL-Variante gleichzeitig bereits <strong>SchALVO</strong>-konform.Ergebnisse10090Ernte Dinkel(KW 32) undPflug (KW 33)V 1 AHL (86 kg N) (KW 11) /V 2 Ammoniumnitratdünger92 kg N (KW 14)Mulchsaat W-Gerste(KW 38)00-30 cm30-60 cm60-90 cm807060Aussaat Gelbsenf(KW 35)MulchsaatS-Gerste(KW 10)HagelschadenTotalausfall(KW 25) /Mulchen + Grubbern(KW 31)50403020V1V2102010 / 20110KW33KW42KW44KW46(in 20112-schichtig)KW6KW34KW43KW44KW46Abb. 50: NO 3-N-Gehalte der VF 12 Ellwangen zur <strong>SchALVO</strong>-gemäßen einmaligen N-Depotgabe mit AHL (V1) imVergleich zur einmaligen N-Düngung mit mineralischem Ammoniumnitratdünger (V2) zur Hauptfrucht S-Gerste (Baustein16.2, B-Boden).Die Fläche ist die Fortführung der Fläche Nr. 6 aus 2010 mit mineralischer Gabendüngung nach<strong>SchALVO</strong> (V1) und AHL-Depotdüngung (V2) zu Dinkel, wobei bei der Düngung 2011 die <strong>SchALVO</strong>gemäßeGabe auf der ehemaligen V2 stattfand und umgekehrt. In der Ausgangsbeprobung 2010 nachErnte der Vorfrucht sowie Bodenbearbeitung (KW 32/33) weist die Variante V1 einen um 7 kg N/haniedrigeren Profilwert auf als die Depotdüngungsvariante (V2).Die Beprobungen ab 2011 konnten lediglich zweischichtig durchgeführt werden.Die Diskrepanz in der KW 6 könnte evtl. bei der Probenahme durch den Einfluss eines benachbartenDüngeversuchs entstanden sein. Die Düngeberechnung wurde daher für beide Varianten auf ähnlichemNiveau durchgeführt.Der niedrige N-Bedarf der S-Gerste wurde auf Variante 1 mit einer AHL-Depotgabe (86 kg N/ha)gedeckt, auf der V2 drei Wochen später mit einer Einmalgabe eines Ammoniumnitratdüngers(92 kg N/ha). Nach <strong>SchALVO</strong> ist die Düngewirksamkeit des o.g. Flüssigdüngers als langsam, die des78


hier verwendeten NPK-Düngers als schnell einzustufen. Bei einem Gesamtbedarf von unter 100 kg N/haauf einem B-Boden ist somit die Variante mit AHL <strong>SchALVO</strong>-gemäß, die NPK-Variante entspricht ogL.Ein extremer Hagelschaden verhinderte die Ernte, sodass Ertrag und Proteingehalt nicht beurteiltwerden können.9 Wochen nach dem Wetterereignis liegen die Bodennitratgehalte trotz Missernte lediglich bei26 kg N/ha (V1) bzw. 31 kg N/ha (V2), was für eine gute Ausnutzung beider Düngemittel sprechendürfte. In der Herbstkontrollaktion liegen die Gehalte erwartungsgemäß deutlich höher bei Wertenzwischen 26 und 63 kg N/ha, wobei der hier im Mittel um 13 kg N/ha höhere Wert der AHL-Variante sichnicht erklären lässt.Baustein 16.2 N-Düngestrategie Einmalgabe/Depotdüngung mit Schweinegülle und SSAFragestellungWie wirkt sich eine einmalige (spätere) Depotgabe von angereicherter Gülle gegenüber einer Düngung mitKAS und Gülle nach der <strong>SchALVO</strong>-Vorgabe maximale Einzelgabe zu W-Weizen auf das Nitratauswaschungspotenzial,den Ertrag und den Proteingehalt aus? Dient diese Maßnahme als Sanierungsmaßnahmebzw. kann auf Grundlage der Depotdüngung eine Befreiung erteilt werden?Standort DB Ostalbkreis (Ellwangen) VF 13 Gemeinde: Neresheim, Stadt Gemarkung: OhmenheimWSG-Nr. Amt: 135002 C, Bodenart LT, Nitratauswaschungsklasse AVariantenV1 (<strong>SchALVO</strong>*)Düngung mit KAS und Gülle nach <strong>SchALVO</strong>-Vorgaben:14.03. KAS, 54 kg N/ha19.04. Rindergülle, 43 kg N/ha anrechenbar27.05. KAS, 62 kg N/ha*Summe 159 kg N/ha* nach <strong>SchALVO</strong> auf A-Boden tatsächlich lediglich max.50 kg N/ha aus schnell wirkendem Düngemittel zulässigV2 (Sanierungsmaßnahme Weiterentwicklung)einmalige spätere Gabe von Gülle mit SSA als Depotgabe,zusätzlich zu PflanzenschutzmaßnahmeHarnstoff (11.04., 9 kg N/ha):19.4. Rindergülle mit SSA, 142 kg N/ha anrechenbar79


NO 3 -N kg/ha2-schichtigErgebnisse10090807060Ernte W-Raps,Stroh einarbeiten,Grubber, AussaatW-Weizen3 Gaben(KAS /Gülle/KAS,Summe 159 kg N anr. /ha)(V1, KW 11, 16, 21)2 Gaben(Harnstoff zum PSM/Gülle + SSA,Summe 151 kg N anr. /ha)(V2, KW 15/16)00-30 cm30-60 cm60-90 cm50403020V1V2HAGELSCHADEN(KW 25),ErnteW-Weizen, Stroheinarbeiten(Grubber) +Aussaat Phacelia(KW 36)100KW462010 / 2011KW6KW40KW43KW44KW46Abb. 51: NO 3-N-Gehalte der VF 13 Ellwangen zur Düngung mit KAS und Gülle nach <strong>SchALVO</strong>-Vorgabe in drei Gaben(V1) im Vergleich zur einmaligen (späteren) Depotgabe mit angereicherter Rindergülle (SSA) zur Hauptfrucht Winterweizen(Sanierungsmaßnahme Weiterentwicklung, V2) (Baustein 16.2, A-Boden).Im Herbst 2010 nach der Ernte der Vorfrucht W-Raps (KW 46) liegen die Nitratgehalte bei Werten vonunter 20 kg N/ha.Durch ein Hagelereignis am 22.06. (KW 25) wurde der Bestand fast komplett (85 – 90 %) zerstört. DerLandwirt entschied sich, den Zwiewuchs zu ernten, und der Ertrag lag im Durchschnitt beider Variantenlediglich bei 32 dt/ha. Der Ertrag und die Qualitätsparameter wurden im Gesamtbericht nichtausgewertet.Zwischen KW 40 und 46 liegen die Nitratwerte zwischen 14 und 44 kg N/ha. Zur Herbstkontrollaktionübersteigt die <strong>SchALVO</strong>-Variante am Termin in KW 44 den Toleranzwert von 30 kg N/ha um 14 kg N/ha;dieser Wert wurde für die landesweite amtliche gebiets- und nutzungsspezifische Auswertung wegen desHagelschadens, der lediglich lokal Anrechnung finden kann, gesperrt.In KW 46 sind die Werte identisch auf niedrigem Niveau (14 kg N/ha).Fazit (VF Nr. 12 u. 13): Bei einer Fläche mit einer Einmalgabe AHL im Vergleich zur Einmalgabe eines Ammoniumnitratdüngerszu Sommergerste war nach einem Hagelereignis Ende Juni der Pflanzenaufwuchsnicht erntewürdig und wurde eingearbeitet. Drei Wochen nach der Bodenbearbeitung erreichten beide Variantenim Bodennitratgehalt ein niedriges bis mittleres Niveau, was auf eine Ausnutzung des angelegten Depotsschließen lässt. Jedoch lässt sich der im Kontrollzeitraum im Mittel um 13 kg N/ha höhere Wert derAHL-Variante nicht erklären.Eine zweite Fläche mit Depotdüngung Rindergülle mit SSA im Vergleich zu <strong>SchALVO</strong>-gemäßen Aufteilungder Gaben (KAS und Rindergülle) zu W-Weizen lässt wegen des Hagelschadens kaum Rückschlüsse aufdie unterschiedliche Düngewirkung zu, da weder eine Ertrags-, noch eine Qualitätsermittlung durchgeführt80


werden konnte. Die Herbst-Nitratgehalte (KW 40 – 46) liegen auf gleichem Niveau und - mit einer Ausnahme– unter oder maximal knapp über dem Toleranzwert.Insbesondere, da im Jahr 2011 beide Flächen nicht wirklich ausgewertet werden konnten, sollen die Versuchein den kommenden Jahren weitergeführt werden, um eine möglichst gute Datengrundlage für die Einschätzungdes Verfahrens in Bezug auf die Weiterentwicklung von Sanierungsmaßnahmen bzw. möglicheBefreiung von Auflagen zu besitzen.Baustein 16.2 N-Düngung im Herbst zu W-GersteFragestellungWie wirkt sich der Verzicht auf eine nach <strong>SchALVO</strong> zulässige Herbstdüngung bei Wintergerste auf dasNitratauswaschungspotenzial, den Ertrag und einige Qualitätsparameter aus? Kann diese Maßnahme alsSanierungsmaßnahme dienen?VariantenV1 (<strong>SchALVO</strong>)V2 (Sanierungsmaßnahme Weiterentwicklung)mit Andüngung im Herbst zu Wintergersteohne Andüngung im Herbst zu Wintergerste16.2Vorfrucht2010BausteinWinterweizenHauptfrucht2011WintergersteFolgekultur 2012:WinterrapsStandortdatenSchopfloch, Gemarkung OberiflingenBodenart: Lehm Ackerzahl: 62S-Gebiet, B-Boden, 670 m ü. NNAbb.LRA /VF-Nr.Abb. 52 2110-31BewirtschaftungsmaßnahmenWas Wann VariantenV1 mit Andüngung imHerbst (<strong>SchALVO</strong>-Variante)V2 ohne Andüngung(Sanierungs-Variante)Nitratgehalt kg N/ha 31.08.10 KW 35 17/13/8 = 38 14/9/2 = 25Nitratgehalt kg N/ha 14.09.10 KW 37 23/14/6 = 43 8/8/4 = 20Düngung (Schw.gülle) 22.09.10 KW 38 9 m 3 /ha= 29 kg N anr. /ha -Saat (Mulch-) 22.09.10 KW 38 Wintergerste (Sorte Reni)Nitratgehalt kg N/ha 04.03.11 KW 9 6/ 6/ 9 = 21 4 / 5/ 7 =16Düngung (KAS)Ernte:ErtragN-GesamtTKG14.03.11 KW 1107.04.11 KW 1402.08.11 KW 3168 kg N/ha27 kg N/ha72 dt/haN-Gesamt: 1,8% in TSTKG: 57,7 g68 kg N/ha54 kg N/ha64 dt/haN-Gesamt:2% in TSTKG:55 gNitratgehalt kg N/ha 03.08.11 KW 31 24/13/7=44 26/16/5=47Bodenbearbeitung 12.08.11 KW 32 Getreidestroh einarbeiten, PfugfurcheSaat 16.08.11 KW 33 Winterraps mit Kreiselegge+SämaschineErgebnisseDie Teilschläge wiesen bereits bei den Ausgangsbeprobungen in KW 35 und KW 37 unterschiedlicheNitratgehalte auf (V1: ~ 40 kg N/ha, V2: ~ 20 kg N/ha).Nach der nur in V1 verabreichten Güllegabe in Höhe von 29 kg Nanr./ha in KW 38 zur Aussaat derWintergerste in Mulchsaat (KW 42) wurden bei beiden Varianten Nitratwerte auf gleichem hohen Niveau(~90 kg N/ha) festgestellt, die sich in KW 44 auch bestätigten. Erst in KW 46 wies die nicht angedüngteTeilfläche V2 wieder - um 36 kg N/ha - niedrigere Nitratgehalte in der oberen Bodenschicht im Vergleich81


NO 3 -N kg/hazur angedüngten V1 auf. Zur KW 5 gleichen sich die Varianten auf einem Niveau von 55 kg N/ha wiederan, um bis zur KW 9 auf 20 kg N/ha abzufallen. Auch nach der Ernte in KW 31 wiesen beide Variantenwieder gleich hohe Nitratgehalte um 45 kg N/ha auf.Durch die mineralische Düngung mit KAS im Frühjahr 2011 mit einheitlicher 1.Gabe (68 kg N/ha) undreduzierter 2.Gabe bei der im Herbst gedüngten V1 (V1: 27 kg N/ha, V2: 54 kg N/ha) erhalten beideVarianten zu Wintergerste insgesamt gleich hohe N-Düngemengen von ~ 120 kg N/ha.Erträge: In der Variante V1 mit Andüngung im Herbst wurde ein Ertrag von 72 dt/ha festgestellt, ohneAndüngung (V2) nur 64 dt/ha, bei insgesamt gleichem N-Düngungsniveau. Bei der Qualität (Rohprotein,TKG) schnitt dagegen die nicht angedüngte V2 tendenziell besser ab. Die festgestellten Unterschiedesind vermutlich nicht allein der unterschiedlichen Andüngung zuzuschreiben, sondern auch durchinhomogene Standortverhältnisse (vor einigen Jahren z.T. Grünlandumbruch) bedingt.1009080ErnteW-WeizenStroh einarbeiten +MulchsaatW-GersteKW 3822.09.10Düngung mitKASV1: 68 kg N/haV2: 68 kg N/haKW 11Ernte W-GersteKW 31Pflug +Aussaat W-RapsKW 32/3300-30 cm706050Gülle nur V1:V1: 29 kg Nanr./haKW 3822.09.10Düngung mit KASV1: 27 kg N/haV2: 54 kg N/haKW 1430-60 cm60-90 cm40V130V220100KW35KW37KW42KW44KW46KW5KW9KW31KW42KW44KW462010 2011Abb. 52: NO 3-N-Gehalte der VF 31 beim ULB Freudenstadt zur <strong>SchALVO</strong>-gemäßen Andüngung mit Schweinegülle imHerbst (V1) im Vergleich zur Variante 2 ohne Andüngung (ebenfalls <strong>SchALVO</strong>-gemäß, Sanierungsmaßnahme Weiterentwicklung)zur Hauptfrucht W-Gerste (Baustein 16.2, B-Boden).Fazit: Auf einer Fläche im Sanierungsgebiet in Schopfloch (Landkreis FDS) wurde der Einfluss einer nach<strong>SchALVO</strong> zulässigen Herbstdüngung mit Schweinegülle zu Wintergerste auf das Nitratauswaschungspotenzialund den Ertrag untersucht. Im betrachteten Zeitraum KW 35/2010 bis KW 46/2011 konnten keine gesichertenUnterschiede im Verlauf der Nitratgehalte zwischen der im Herbst gedüngten und der ungedüngtenVariante festgestellt werden. Die Wintergerste-Erträge lagen bei der im Herbst angedüngten Teilfläche, beiinsgesamt gleich hoher N-Gesamtdüngermenge, tendenziell höher. Deutliche Unterschiede in den Nitratgehaltenzwischen den beiden Teilparzellen bereits bei der Ausgangsbeprobung weisen allerdings auf inhomogeneStandortverhältnisse hin, was die Aussagekraft der VF schmälert. Die Fragestellung sollte daher in denkommenden Jahren an mehreren Standorten wiederholt werden.82


Baustein 16.2 Düngestrategie BiogasgülleFragestellungWie wirken sich verschiedene N-Düngungsstrategien innerhalb einer „Biogas-Kulturfolge“ auf dasNitratauswaschungspotenzial zu Vegetationsende und auf die Erträge aus ?Varianten (Standard bei Düngung von Mais):V1 <strong>SchALVO</strong>V2 ogL40 kg N/ha Gülle zur Saat, Rest im 6-Blatt mit Harnstoff80 kg N/ha Gülle zur Saat, Rest im 6-Blatt mit HarnstoffV3 ogL „Ziel A“ komplette N-Gabe zur Saat mit Gülle, um 10% reduziertV4 ogL „Ziel B“ komplette N-Gabe zur Saat mit GülleDie VF wird als Dauerfläche geführt (vgl. dazu VF-Bericht 2009/2010, Seite 88 - 90).Langparzellen : jeweils 18 m Breite ohne WiederholungVarianten im Jahr 2011 (*aufgrund von Mangel an Biogasgülle wurde Gülle durch Harnstoff ersetzt. Daherwurde auch bei V1 und V2 nicht nach der späten N min -Messmethode, sondern zur Saat gedüngt).V1 „<strong>SchALVO</strong> modifiziert“V2 ogLV3 ogL „Ziel A“V4 ogL „Ziel B“komplette N-Gabe zur Saat mit Harnstoffkomplette N-Gabe zur Saat mit Harnstoffkomplette N-Gabe zur Saat mit Harnstoff um 10 % gg. V4 reduziertkomplette N-Gabe zur Saat mit HarnstoffBaustein16.2Vorfrucht20101. Wintergerste(GPS)2. ZuckerhirseHauptfrucht 20111. Grünroggen2. EnergiemaisZfru. /Folgekultur 2012:W-GetreidemischungStandortdatenBruchsal, GemarkungHeidelsheimBodenart: LehmAckerzahl: 60P-Gebiet, B-Boden140 m ü. NNLRA / VF-Nr./AnsprechpartnerKarlsruhe (Bruchsal)2121-2Rolf KernBewirtschaftungsmaßnahmenWas Wann VariantenV1 V2 V3 V4Bodenbearbeitung 3.09.10 KW 35grubbern, einarbeiten des gesamten, nicht erntefähigenPflanzenbestands der ZuckerhirseSaat (Mulch-) 3.09.10 KW 35 GrünroggenNitratgehalt kg N/ha 9.09.10 KW 36 49/23/10=82 66/53/22=141 90/85/32=207 51/54/26=131Nitratgehalt kg N/ha 13.12.10 KW 50 10/5/5=20 8/4/5=17 20/8/18=46 14/6/6=26Nitratgehalt kg N/ha 10.01.11 KW 2 9/2/1=12 15/8/3=26 15/12/12=39 18/9/8=35Nitratgehalt kg N/ha 14.02.11 KW 7 8/4/2=14 13/6/4=14 18/13/1=32 26/7/9=42Düngung (Biogasgülle) 9.03.11 KW 10 64 kg N/ha BiogasgülleBodenbearbeitung 3.05.11 KW 18 Grünroggenstoppel nach Silieren mit Scheibenegge einarbeit.Nitratgehalt kg N/ha 6.05.11 KW 18 4/1/1=6 7/1/1=9 8/1/1=10 14/2/1=17Düngung (Harnstoff) 26.05.11 KW 21 101 kg N/ha 101 kg N/ha 110 kg N/ha 120 kg N/haEnergiemais (Sorte Maismix 31c)Saat (Mulch-/Breit-) 05.06.11 KW 23in Engsaat mit Kreiselegge und SämaschineNitratgehalt kg N/ha 17.06.11 KW 24 64/3/1=68 98/11/3=112 109/12/4=125 138/15/7=160Ernte / Erträge (Std-TS) 23.09.11 KW 38 164 dt/ha 173 dt/ha 174 dt/ha 177 dt/haNitratgehalt kg N/ha 17.10.11 KW 42 10/2/1=13 23/2/1=26 55/7/3=65 48/8/4=60Bodenbearbeitung 19.10.11 KW 42 Maisstoppel mit Scheibenegge einarbeitenSaat (Mulch-) 20.10.11 KW 42 W-Getreidemischung als wi.harte Z.fru. mit Kr.egge/Säma.Düngung (Biogasgüllestabilisiert mit Piadin))20.10.11 KW 4216m 3 /ha=64 kgN ges /haNitratgehalt kg N/ha 31.10.11 KW 44 31/6/3=40 39/7/5=51 104/14/3=121 104/16/ 5=125Nitratgehalt kg N/ha 14.11.11 KW 46 27/2/3=32 50/12/4=66 54/13/7= 74 58/7/2= 67Nitratgehalt kg N/ha 13.12.11 KW 50 23/20/6=45 41/28/7=76 43/37/9= 89 75/41/11=12783


NO 3 -N kg/haErgebnisse160150140130207Zuckerhirse einarbeiten/Mulchsaat GrünroggenKW 36/ 3.9.10ErnteGrünroggenund StoppelbearbeitungKW 183.05.11BreitsaatS-MaisKW 235.06.11ErnteS-MaisKW 38MulchsaatZwi.fruchtW.getreidemischungKW 4200-30 cm30-60 cm60-90 cm1201101009080706050V2V3V42010 2011DüngungBiogasgülle64 kg N ges. /haKW 10DüngungHarnstoffV1: 101 kg N/haV2: 101 kg N/haV3: 110 kg N/haV4: 120 kg N/haKW 21BiogasgülleV4: 64 kg N ges /haKW 4240V13020100KW 36 KW 42 KW 44 KW 46 KW 50 KW 2 KW 5 KW 7 KW 18 KW 24 KW 42 KW 44 KW 46 KW 50Abb. 53: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte 2010/2011 bei der Dauer-VF 2 Bruchsal mit verschiedenen N-Düngungsvariantenzu Mais (2011, alle Varianten mit Harnstoffdüngung) innerhalb der Kulturfolge Grünroggen (GPS) - Energiemais-W-Getreidemischung (winterh. Z.fru) (Baustein 16.2, B-Boden).Die in KW 25/2010 zu der Vorkultur Zuckerhirse mit höherer Menge an Biogasgülle und entsprechendhöheren Gesamt-N-Mengen gedüngten Varianten V2, V3 und V4 weisen in KW 36/2010 nachEinarbeitung des gesamten Zuckerhirseaufwuchs zur Saat des Grünroggens in KW 36/2010 deutlichhöhereNitratrestgehalte - insb. in 60-90 cm u. 30-60 cm Tiefe - auf als die <strong>SchALVO</strong>-Variante V1.Ausgehend von einem sehr hohen Niveau (82 kg N/ha bis 207 kg N/ha) in KW 36/2010 fallen dieNitratgehalte bei allen Varianten und Schichten bis zur KW 50/2010 deutlich ab, vermutlich sowohl durchNitratverlagerung unterhalb von 90 cm Bodentiefe als auch durch die Nitrataufnahme der wachsendenGrünroggens bedingt. V3 und V4 weisen dabei über alle Termine weiterhin deutlich höhere Nitratgehalteauf als V1.Von KW 2 über KW 5 bis KW 7 stagnieren die Nitratgehalte auf einem Niveau von ca. 12 kg N/ha bei V1,25 kg N/ha bei V2, 35 kg N/ha bei V3 und 40 kg N/ha bei V4. Zur Ernte des Grünroggens (GPS) inKW 18/2011 weist V4 mit insgesamt 18 kg N/ha noch mehr als doppelt so hohe Rest-Nitratgehalte - insb.in der Bodenschicht 0-30cm - wie die übrigen Varianten (V1, V2, V3) auf.Die Düngung mit Harnstoff und Einarbeitung in KW 21 vor der Aussaat des Energiemaises in KW 23lässt die Nitratgehalte bis zur KW 24 (4-Blatt-Stadium) auf ca. 70 kg N/ha in der mit 101 kg N/hagedüngten V1 und auf 125 bzw. 160 kg N/ha in den um 10 kg bzw. 20 kg N/ha höher gedüngtenVarianten V3 bzw. V4 hochschnellen. Die in 2011 in gleicher Höhe wie V1 gedüngte V2 liegtdazwischen.Zur Einsaat der Folgekultur (Wintergetreidemischung als winterharte Zwischenfrucht) in KW 42 weisenV1 und V2 mit 13 und 26 kg N/ha noch deutlich geringere Nitratrestgehalte als die in den Vorjahren mit84


höheren Biogasgüllemengen bzw. in 2011 mit um 10 bzw. 20 kg N/ha höheren Harnstoffmengengedüngten V3 und V4.Von KW 42 zur KW 50 steigen die Nitratgehalte in allen Varianten deutlich an. Von KW 46 zur KW 50 istzudem eine Verlagerung in die Bodenschichten 30-60 cm und 60-90 erkennbar.Nur V4 erhält in KW 42 64 kg N ges. /ha in Form von stabilisierter Biogasgülle. Die Düngung zeichnet beiden Nitratwerten erst in KW 50. V4 hebt sich hier mit einem Wert von 127 kg N/ha um + 38 kg N/ha vonder bis dahin auf gleichem Niveau liegenden V3 ab.Bei der in den Vorjahren mit geringeren Güllemengen gedüngten <strong>SchALVO</strong>-Variante (V1) bleiben dieNitrat-N-Gehalte auch in 2011 zu allen Terminen auf einem deutlich niedrigeren Niveau als bei allenübrigen Varianten.Erträge: Die Beerntung des Silomaises ergab bei V1 mit 164 dt/ha Trockenmasse tendenziell niedrigereErträge als bei den übrigen Varianten (174-177 dt/ha TS).Fazit: Verschiedene Düngungsstrategien mit Biogasgülle werden auf einer Dauerfläche innerhalb der KulturfolgeWintergerste (GPS)/Zuckerhirse (2010) Winterroggen(GPS)/Energiemais (2011) bezüglich der Entwicklungder Nitrat-N-Gehalte im Boden und der Erträge miteinander verglichen. In 2011 wurde der Maismangels Gülle alternativ in allen Varianten mit Harnstoff gedüngt. Die modifizierte <strong>SchALVO</strong>-Variante (2011:101 kg N/ha Harnstoff zur Saat) wies über den gesamten betrachteten Zeitraum KW 36/2010 bisKW 50/2011 immer deutlich niedrigere Nitrat-N-Gehalte auf als die drei ogL-Varianten (2011: „ogL“:101 kg N/ha Harnstoff zur Saat, „ogL Ziel A“: komplette Harnstoffgabe zur Saat um 10% gegenüber„ogL Ziel B“ reduziert = 110 kg N/ha, „ogL Ziel B“: komplette Harnstoffgabe zur Saat = 120 kg N/ha).Baustein 16.2 Beobachtungsfläche BiogasfruchtfolgeFragestellungWelche Nitratgehalte treten bei der betriebsüblichen Düngung bzw. bei der Düngung nach DüV auf einerMonitoringfläche mit Biogasfruchtfolge und Gärrestdüngung auf?Standort DB Emmendingen VF 9 Gemeinde: Riegel Gemarkung: Riegel WSG-Nr. Amt: 316049,Bodenart L, Nitratauswaschungsklasse BVariantenV1 (Frühjahrsdüngung ogL, Pflug im Herbst ogL)28.02.: Gärrest flüssig (60 % Ausnutzung): 84 kg N anr. /ha15.04.: Harnstoff 32 kg N/haGesamtmenge: 116 kg N anr. /haV2 (Frühjahrsdüngung betriebsüblich, Pflug im Herbst ogL)28.02.: Gärrest flüssig (60 % Ausnutzung): 84 kg N anr. /ha15.04.: Harnstoff 92 kg N/haGesamtmenge: 176 kg N anr. /ha85


NO 3 -N kg/haErgebnisse16014012010080ErnteKörnermaisKW 43/2010 - 16/2011 nur V1 beprobt,(KW 43 u. 46 mit 32 bzw. 24 kg N/haSummenwert hier nicht dargestellt)Gärrest flüssig(84 kg N anr. /ha)(KW 9)HarnstoffV1: 32 kg N/haV2: 92 kg N/haPflug u.AussaatS-Mais (alle)(KW 15)Gärrest flüssig(95 kg N ges. /ha)u. AussaatW-Roggen (Pflug)(KW 38)ErnteS-Mais(KW 38)00-30 cm30-60 cm60-90 cm60V1V1V2402002010 / 2011KW50KW1KW4KW7KW9KW10KW14KW16KW38KW41KW43KW46KW49Abb. 54: NO 3-N-Gehalte der VF 9 Emmendingen Beobachtungsfläche Biogasfruchtfolge und –düngung mit den Varianten:Frühjahrsdüngung nach DüV (V1, ogL, gesamt 116 kg Nanr./ha) und betriebsüblich (V2, gesamt 176 kg N anr./ha)(Baustein 16.2, B-Boden). KW 38 Pflug nach Mais nicht <strong>SchALVO</strong>-konform, Nitratgehalte im Bericht daher sonst nichtberücksichtigt.Die ersten acht Beprobungen wurden lediglich auf der Variante 1 vorgenommen.Frischmasseerträge 770 dt/ha (V1) und 640 dt/ha (V2).Die Herbstdüngung (KW 38/2011) zum Winterroggen mit 95 kg N ges. /ha liegt über der nach DüVzulässigen Höchstgabe von 80 kg N ges. /ha.KW 38 Pflug nach Mais nicht <strong>SchALVO</strong>-konform, Nitratgehalte im Bericht daher sonst nichtberücksichtigt.Fazit: Nach Mais wurde Grünroggen ausgesät und mit Gärresten (95 kg N/ha) angedüngt. Sehr hoheHerbstnitratwerte ergaben sich und stellen eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes dar. Die weitereBeobachtung der Herbstwerte zur Ansaat von Grünroggen ist notwendig bei Optimierung der Herbstgüllegabe.Baustein 16.2 Düngestrategie WinterweizenFragestellungWie wirkt sich eine vereinfachte N-Depotdüngung im Vergleich zur Gabendüngung auf das Nitratauswaschungsrisikozu Vegetationsende und auf die Erträge und Qualitäten aus?Standort DB Biberach VF 1 Gemeinde: Ummendorf Gemarkung: Ummendorf WSG-Nr. Amt: außerhalb,Bodenart sL, Nitratauswaschungsklasse BW-Weizen (Tabasco) Saat 04.10.2010 nach Vorfrucht W-Raps86


NO 3 -N kg/haVariantenV1 (ogL)1. Gabe 07.03.: Rindergülle (Schleppschlauch, 18 kg N anr. /ha, 12 cbm), N ges 36 kg N/ha,NH 4 -N 1,7 kg N/ha2. Gabe 14.03.: KAS (46 kg N/ha)3. Gabe 15.04.: KAS (49 kg N/ha)4. Gabe 21.05.: KAS (54 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 167 kg N anr. /haV2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 15.04.: KAS (162 kg N/ha)V3 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 13.04.: Harnstoff (150 kg N/ha)V4 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 14.04.: AHL (158 kg N/ha)V5 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 14.04.: Schweinegülle mit SSA (Schleppschlauch, 180 kg N anr. /ha, 25 cbm,N ges. 240 kg N/ha mit NH 4 -N 7,7 kg N/ha)Zur Anrechnung von flüssigem Wirtschaftsdünger bei Versuchen des RP Tübingen:Bei Gaben mit Güllen/Biogasgärresten wird eine Anrechnung von 50 % (Rindergülle) und 60 %(Schweinegülle/Gärreste) vorgenommen.Bei Gaben mit angereicherten Güllen/Gärresten wird eine Mindestanrechnung des Ammoniumanteilsvorgenommen, das führt zu einer Gesamtanrechnung, die bei 70 – 75 % liegt.Ergebnisse1009080Ernte Raps(KW 31/2010) u.MulchsaatW-Weizen(KW 40/2010)V1: Rindergülle (18 kg N anr. /ha, KW 10)u.KAS (46 kg N/ha, KW 11)ErnteW-Weizen(KW 33)00-30 cm30-60 cm60-90 cm70V1: KAS (49 kg N/ha)V2: KAS (162 kg N/ha)60V3: Harnstoff (150 kg N/ha)5040V5V4: AHL (158 kg N/ha)V5: Schweinegülle + SSA (180 kg N anr. /ha)3020V1V2V3V4V1: KAS (54 kg N/ha, KW 21)100KW92011KW33Abb. 55: NO 3-N-Gehalte der VF 1 Biberach zur Depotdüngung zu W-Weizen mit den Varianten:V1 Gabendüngung (Andüngung mit Rindergülle und dreimal KAS, ogL), V2 Einmalgabe KAS, V3 Einmalgabe Harnstoff,V4 Einmalgabe AHL und V5 Einmalgabe Schweinegülle mit SSA (V2 – V5 Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)(Baustein 16.2, B-Boden).87


Tab. 8: Erträge und Qualität der VF 1 Biberach zur Depotdüngung zu W-Weizen.Variante Düngung Ertrag dt/ha bei 86 % TS N-Gehalt % bei 86 % TS1 1 x Rindergülle +3 x KAS 111 1,632 1 x KAS 107 1,463 1 x Harnstoff 117 1,554 1 x AHL 108 1,555 1 x Gülle + SSA 108 1,55Trotz des trockenen April und Mai wurden sehr hohe W-Weizen-Erträge erzielt. Bei mittleren Erträgenvon rund 110 dt/ha und mittleren N-Gehalten von 1,55 % i. TS im Korn betrug die N-Abfuhr 171 kg N/haohne Stroh. Dies ergibt N-Salden von + 6 bis - 31 kg/ha.Geht man davon aus, dass im Stroh nochmals 40 - 60 kg N/ha gebunden sind - ebenso wie in derWurzelmasse 20 kg N/ha, so fand eine Nachlieferung durch Boden und Vorfrucht von bis zu100 kg N/ha statt, im Mittel von 73 kg N/ha.Trotz der Dreimalgabe von KAS in V1 erreichte die darin enthaltene Spätdüngung mit 54 kg N/ha lediglicheinen gegenüber den anderen Varianten gering höheren N-Gehalt im Erntegut von 1,63 % bei einemStandard-Trockensubstanzgehalt von 86 % (= 1,9 % i. TS). Bei Einmalgabe von KAS betrug der N-Gehaltim Erntegut nur 1,46 % (= 1,7 % i. TS). Dies entspricht bei einem durchschnittlichen N-Anteil im Proteinvon 17,5 % einem Rohproteingehalt von 9,7 % i. TS gegenüber 10,8 % i. TS bei Variante 1.Sowohl die Einmalgabe mit Harnstoff als auch die Depotdüngung mit AHL und die Schleppschlauchdüngungmit angereicherter Schweinegülle erbrachten ähnliche Erträge und gleiche N-Gehalteim Korn wie die betriebsüblich gedüngte V1.Die N min -Werte liegen nach der Ernte in der Summe von 0 – 90 cm auf sehr niedrigem Niveau zwischen12 und 25 kg NO 3 -N/ha.Die Sedimentationswerte lagen insgesamt relativ niedrig mit Werten zwischen 22 und 27 (Sorte ’Tabasco’Qualitätsgruppe C).Fazit: Sowohl bei Einmalgabe von Harnstoff als auch bei Depot-Einmalgaben mit AHL und angereicherterSchweinegülle wurden mit der betriebsüblichen Variante (Güllegabe und dreimal KAS) vergleichbare Erträgeerzielt. Trotz der Spätdüngung bei der betriebsüblichen Variante war der N-Gehalt im Korn nur geringfügigerhöht. Auf solchen tiefgründigen Standorten erweist sich die Depot-Düngung und die Einmalgabe als guteAlternative zur gesplitteten Düngung. Der Boden wird an Stickstoff weitgehend entleert. Aufgrund des sehrhohen Ertrages war kein Spielraum mehr für höhere N- bzw. Proteingehalte.Baustein 16.2 Düngestrategie WinterweizenFragestellungWie wirken sich bei einer vereinfachten N-Depotdüngung unterschiedliche Düngerformen im Vergleich untereinanderbzw. zu einer Zweigabendüngung auf das Nitratauswaschungsrisiko zu Vegetationsende undauf die Erträge und Qualitäten aus?Standort DB Biberach VF 2 Gemeinde: Uttenweiler Gemarkung: Uttenweiler WSG-Nr. Amt: außerhalb,Bodenart sL, Nitratauswaschungsklasse BW-Weizen (Dekan) Direktsaat 15.10.2010 nach Vorfrucht W-Weizen88


NO 3 -N kg/haVariantenV1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 18.02.: Gärrest flüssig aus Speiseabfällen (Schleppschlauch, 76 kg N anr. /ha) - 18 cbm mit126 kg N ges.2. Gabe 15.04.: AHL (108 kg N/ha) - 300 LiterDüngemenge insgesamt: 184 kg N anr. /haV2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme, hier bereits betriebsüblich)eine Gabe 15.04.: KAS (178 kg N/ha)V3 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 15.04.: Harnstoff (179 kg N/ha)V4 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 15.04.: AHL (180 kg N/ha) Fünflochdüse - 500 LiterV5 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 15.04.: Gärrest flüssig aus Speiseabfällen (Schleppschlauch, 180 kg N anr. /ha) – 36 cbm mit252 kg N ges (davon NH 4 -N - 5 kg/cbm)Zur Anrechnung von flüssigem Wirtschaftsdünger bei Versuchen des RP Tübingen:Bei Gaben mit Biogasgärresten wird eine Anrechnung von 60 % vorgenommen.Ergebnisse1009080Ernte W-Weizen(KW 34/2010) u.DirektsaatW-Weizen(KW 42/2010)V1: AHL (108 kg N/ha)ErnteW-Weizen(KW 32)00-30 cm30-60 cm60-90 cm7060V1: Gärrest fl.(76 kg N anr. /ha, KW 7)V2: KAS (178 kg N/ha)V3: Harnstoff (179 kg N/ha)V4: AHL (180 kg N/ha)504030V1V2V3V4V5V5: Gärrest fl. (180 kg N anr. /ha)(alle KW 15)20100KW92011KW33Abb. 56: NO 3-N-Gehalte der VF 2 Biberach zur Depotdüngung zu W-Weizen mit den Varianten: V1 Gabendüngung (Andüngungmit flüssigem Gärrest und zweite Gabe mit AHL), V2 Einmalgabe KAS, V3 Einmalgabe Harnstoff, V4Einmalgabe AHL und V5 Einmalgabe flüssiger Gärrest (alle Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) (Baustein 16.2,B-Boden).89


Tab. 9: Erträge und Qualität der VF 2 Biberach zur Depotdüngung zu W-Weizen.Variante Düngung Ertrag dt/ha bei 86 % TS N-Gehalt % bei 86 % TS1 1 x Gärrest flüssig +1 x AHL 90 2,152 1 x KAS 94 2,153 1 x Harnstoff 87 2,064 1 x AHL 91 2,245 1 x Gärrest flüssig 92 2,06Die zugrundegelegte Ertragserwartung lag bei 85 dt/ha und wurde bei einem mittleren Ertrag von 91 dt/havoll erreicht. Bei einem mittleren N-Gehalt von 2,13 % beim Standard-Trockensubstanzgehalt von 86 %(= 2,5 % i. TS) betrug die durchschnittliche N-Abfuhr mit dem Korn 193 kg N/ha. Daraus resultiert im Mittelein negativer Flächensaldo von - 13 kg N/ha.Geringere N-Gehalte im Erntegut hatten die Varianten 3 (Harnstoff) und Variante 5 (Einmalgabe Gärrest).Auffallend war auch der geringere Ertrag der Variante 3 (Harnstoff) mit 87 dt/ha.Trotz des höchsten Ertrags (94 dt/ha) lag der Nacherntewert im Boden (NO 3 -N) bei der Variante 2(Einmalgabe KAS) mit 92 kg N/ha in 0 – 90 cm erheblich höher als bei den anderen Varianten(92 kg N/ha in 0 – 90 cm).Fazit: Sowohl die Einmalgabe mit KAS oder Gärrest als auch die Depot-Einmalgabe mit AHL erreichten ähnlicheErträge. Nur bei Einmalgabe Harnstoff war der Ertrag geringer. Die N-Gehalte im Erntegut lagen mitWerten von durchschnittlich 2,13 % bei Standard-Trockensubstanzgehalt hoch - hier fielen V3 (EinmalgabeHarnstoff) und V 5 (Einmalgabe Gärrest) mit 2,06 % etwas ab. Auf solchen tiefgründigen Standorten erweistsich die Depot-Düngung und die Einmalgabe als gute Alternative zur gesplitteten Düngung. Trotz des höchstennegativen N-Saldos bei Variante 2 (Einmalgabe KAS) war hier der Nitratgehalt nach der Ernte jedocherhöht. Die Variante 5 hatte dagegen trotz hoher Gärrestausbringmengen (36 cbm) keinen erhöhten Nachernte-Nitratwertim Boden.Aus Wasserschutzsicht ist die späte Düngung der Einmalgaben (erst Mitte April) von Vorteil, da zur Grundwasserneubildungim Frühjahr (Januar - März) noch keine Düngung ausgebracht wurde. Der erhöhte Restwertin Variante 2 ist mit den vorliegenden Ergebnissen nicht zu erklären.Baustein 16.2 Düngestrategie WinterweizenFragestellungWie wirkt sich eine vereinfachte N-Depotdüngung im Vergleich zur Gabendüngung auf das Nitratauswaschungsrisikozu Vegetationsende und auf die Erträge und Qualitäten aus?Standort DB Biberach VF 3 Gemeinde: Riedlingen, Stadt Gemarkung: RiedlingenWSG-Nr. Amt: außerhalb, Bodenart sL, Nitratauswaschungsklasse BW-Weizen (Genius-E) Mulchsaat 04.10.2010 nach Vorfrucht Ackerbohne90


NO 3 -N kg/haVariantenVorbemerkung: Da die Fläche außerhalb vom WSG liegt, ist sie in der Fruchtfolge nicht <strong>SchALVO</strong>-gemäßbewirtschaftet (W-Weizen nach Vorfrucht Ackerbohnen).V1 (Düngung <strong>SchALVO</strong>-gemäß)1. Gabe 15.04.: KAS (49 kg N/ha)2. Gabe 04.05.: KAS (65 kg N/ha)3.Gabe 05.06.: KAS (49 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 163 kg N anr. /haV2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 15.04.: KAS (162 kg N/ha)V3 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 15.04.: Harnstoff (161 kg N/ha)V4 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 15.04.: AHL (158 kg N/ha) mit Dreilochdüse 444 LiterV5 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 09.04.: Schweinegülle (Schleppschlauch, 150 kg N anr. /ha) 50 cbmmit 250 kg N ges. (3,7 kg NH 4 -N/cbm)Zur Anrechnung von flüssigem Wirtschaftsdünger bei Versuchen des RP Tübingen:Bei Gaben mit Schweinegülle wird eine Anrechnung von 60 % vorgenommen.Ergebnisse1009080ErnteAckerbohnen(KW 37/2010) u.MulchsaatW-Weizen(KW 40/2010)V1: KAS (49 kg N/ha)V2: KAS (162 kg N/ha)ErnteW-Weizen u.Grubber(KW 33)00-30 cm30-60 cm60-90 cm70V3: Harnstoff (161 kg N/ha)6050V3V4: AHL (158 kg N/ha)V5: Schweinegülle (150 kg N anr. /ha)(alle KW 15)4030V1V2V4V5V1: KAS(65 kg N/ha, KW 18)20100KW92011KW33Abb. 57: NO 3-N-Gehalte der VF 3 Biberach zur Depotdüngung zu W-Weizen mit den Varianten: V1 Gabendüngung (zweiGaben KAS), V2 Einmalgabe KAS, V3 Einmalgabe Harnstoff, V4 Einmalgabe AHL und V5 Einmalgabe Schweinegülle(V2 – V5 Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) (Baustein 16.2, B-Boden).91


Tab. 10: Erträge und Qualität der VF 3 Biberach zur Depotdüngung zu W-Weizen.VarianteDüngungErtrag dt/ha feldfrisch,ca. 86 % TS1 3 x KAS 87 1,982 1 x KAS 95 1,983 1 x Harnstoff 86 1,894 1 x AHL 88 1,985 1 x Schweinegülle 95 2,06N-Gehalt % bei 86 % TSDie Ertragserwartung lag bei 85 dt/ha und wurde mit mittleren 90 dt/ha voll erfüllt. Der Entzug lag beimittleren N-Gehalten von 1,98 % (bei Standard-TS-Gehalt) bei 179 dt/ha im Korn. Dies ergibtNegativsalden von 20 kg N/ha ohne Berücksichtigung der N-Mengen in Stroh und Wurzelmasse.Die Varianten mit Einmalgabe KAS und Einmalgabe Schweinegülle hatten die höchsten Erträge.Beim N-Gehalt im Korn fiel nur die Einmalgabe Harnstoff etwas ab.Nach der Ernte lagen die Nitratwerte im Boden mit Gehalten bis maximal 36 kg N/ha äußerst niedrig, v.a.in der zweiten und dritten Schicht. In der ersten Schicht wurde am Tag vor der Beprobung bereits eineflache Bodenbearbeitung durchgeführt, so dass evtl. eine geringe Mineralisierung in der ersten Schichtstattgefunden hat.Fazit: Die Einmalgabe mit KAS als auch die Einmalgabe mit Schweinegülle erreichten die höchsten Erträge.Eine Splittung in dreimal KAS brachte weder höhere Erträge noch höhere N-Gehalte im Erntegut.Auf solchen tiefgründigen Standorten erweist sich die Depot-Düngung und die Einmalgabe als gute Alternativezur gesplitteten Düngung. Der Boden war nach der Ernte an Stickstoff weitgehend entleert - und hattenach Bilanzierung eine Nachlieferung von bis zu 100 kg N/ha, im Durchschnitt 62 kg N/ha, erbracht.Baustein 16.2 Düngestrategie WinterweizenFragestellungWie wirken sich bei einer vereinfachten N-Depotdüngung unterschiedliche Düngerformen im Vergleich untereinanderbzw. zu einer betriebsüblichen Dreigabendüngung auf das Nitratauswaschungsrisiko zu Vegetationsendeund auf die Erträge und Qualitäten aus?Standort DB Biberach VF 4 Gemeinde: Ummendorf Gemarkung: UmmendorfWSG-Nr. Amt: außerhalb, Bodenart sL, Nitratauswaschungsklasse BW-Weizen (Akteur) Saat 15.10.10 nach Silomais92


NO 3 -N kg/haVariantenVorbemerkung: Da die Fläche außerhalb vom WSG liegt, ist sie in der Bodenbearbeitung nach der VorfruchtSilomais nicht <strong>SchALVO</strong>-gemäß bewirtschaftet (Pflugfurche im Herbst).V1 (Düngung betriebsüblich)1. Gabe 04.03.: Gärrest flüssig (rein pflanzlich nach Separierung, Schleppschlauch 20 cbm ,44 kg N anr. /ha) mit 74 kg N ges. /ha2. Gabe 10.03.: KAS (35 kg N/ha)3. Gabe (betriebsüblich) 02.05.: DAP (40 kg N/ha)4. Gabe 01.06.: KAS (41 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 160 kg N anr. /haV2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 13.04.: KAS (162 kg N/ha)V3 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 13.04.: Harnstoff (150 kg N/ha)V4 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 14.04.: AHL (158 kg N/ha)V5 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 14.04.: Schweinegülle (Schleppschlauch 50 cbm, 165 kg N anr. /ha) mit 275 kg N ges bei3,5 kg NH 4 -N/haZur Anrechnung von flüssigem Wirtschaftsdünger bei Versuchen des RP Tübingen:Bei Gaben mit Güllen/Biogasgärresten wird eine Anrechnung von 50 % (Rindergülle) und 60 %(Schweinegülle/Gärreste) vorgenommen.Ergebnisse100908070Ernte Silomais(KW 41/2010)Pflugfurche u.SaatW-Weizen(KW 41/42/2010)V1V2: KAS (162 kg N/ha)V3: Harnstoff (150 kg N/ha)V4: AHL (158 kg N/ha)V5: Schweinegülle (165 kg N anr. /ha)Ernte W-Weizen(KW 33)00-30 cm30-60 cm60-90 cm60V3(alle KW 15)5040V2V4V5V1:Gärrest fl.(44 kg N anr. /ha, KW 9)V1: DAP(40 kg N/ha, KW 18)30KAS (35 kg N/ha, KW 10)V1: KAS(41 kg N/ha, KW 22)201002011KW9KW33Abb. 58: NO 3-N-Gehalte der VF 4 Biberach zur Depotdüngung zu W-Weizen mit den Varianten: V1 Gabendüngung (vierGaben insgesamt mit Gärrest, KAS und DAP, betriebsüblich), V2 Einmalgabe KAS, V3 Einmalgabe Harnstoff,V4 Einmalgabe AHL und V5 Einmalgabe Schweinegülle (V2 – V5 Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) (Baustein16.2, B-Boden).93


Tab. 11: Erträge und Qualität der VF 4 Biberach zur Depotdüngung zu W-Weizen.Variante Düngung Ertrag dt/ha bei 86 % TS N-Gehalt % bei 86 % TS11 x Gärrest, 1 x KAS, 1 x DAP,1 x KAS108 1,982 1 x KAS 105 2,063 1 x Harnstoff 108 1,984 1 x AHL 102 1,985 1 x Schweinegülle 100 2,15Es wurden sehr hohe Erträge von im Mittel 105 dt/ha erzielt. Dies entspricht bei einem N-Gehalt von2,03 % einer Abfuhr von durchschnittlich 212 kg N/ha über das Korn. Die Nachlieferung des Bodens betrugdurchschnittlich 80 kg N/ha.V1 bis V3 erreichten die höchsten Erträge, die V4 mit Depot-Düngung AHL und V5 Einmalgabe Güllelagen etwas darunter.Nur die Einmalgabe Gülle ergab etwas höhere N- bzw. Eiweißgehalte.Die Bodennitratgehalte nach der Ernte waren mit 17 – 29 kg N/ha sehr niedrig - der Boden weitgehendentleert. Dabei lag der Ausgangswert auf der V1 um bis zu 44 kg N/ha über denjenigen der anderen Varianten.Fazit: Sowohl die Einmalgabe mit KAS als auch die Einmalgaben mit Harnstoff erreichten gleich hoheErträge wie die betriebsübliche gesplittet gedüngte Variante mit einer Güllegabe und drei Gaben vonKAS/DAP. Trotz der Spätdüngung bei der betriebsüblichen Variante war der N-Gehalt im Korn nicht erhöht.Lediglich bei der mit 50 cbm/ha Schweinegülle gedüngten Variante war ein leicht erhöhter N- bzw. Proteingehaltfestzustellen.Auf solchen tiefgründigen Standorten erweisen sich die Depot-Düngung und die Einmalgabe als gute Alternativezur gesplitteten Düngung. Aufgrund der hohen Erträge wird der Boden an Stickstoff weitgehend entleert.Die gesplittete Düngung ergab keine erhöhten Proteingehalte im Erntegut.Gemeinsames Fazit (VF 1 – 4): Im DB Biberach wurden auf vier Flächen in drei verschiedenen Gemarkungenjeweils eine Einmalgabe von KAS, Harnstoff und AHL mit einer zwei-, drei oder vier-Gaben-Düngung(mineralisch oder organisch plus mineralisch) zu W-Weizen abgeprüft. Zudem wurde jeweils eine Variantemit organischer Einmalgabe angelegt (Schweinegülle mit und ohne SSA oder flüssiger Gärrest). Auf jederFläche wurde eine andere Weizensorte (betriebsüblich) angebaut. Die Menge an zugeführtem (anrechenbarem)Stickstoff war auf allen Varianten einer Fläche vergleichbar.Auf den tiefgründigen Standorten erwies sich die Depot-Düngung bzw. Einmalgabe als gute Alternative zurgesplitteten Düngung (zwei bis vier Gaben). Aus Wasserschutzsicht ist die späte Verabreichung der Einmalgaben(erst Mitte April) von Vorteil, da zur Grundwasserneubildung im Frühjahr (Januar - März) noch keineDüngung ausgebracht wird.Der Boden war bei den Flächen Nr. 1, 3 und 4 nach der Ernte an Stickstoff weitgehend entleert. Bei der VF 2lagen die Nacherntewerte insgesamt deutlich höher, tatsächlich aber mit Ausnahme der Einmalgabe KAS(nicht erklärbarer Ausreißer) unterhalb des Überwachungswertes. Insgesamt zeigten die Böden während derVegetationszeit ein gutes bis sehr gutes Nachlieferungspotential. Zur weiteren Entwicklung der Bodennitrat-94


NO 3 -N kg/hagehalte vom Spätsommer bis zum auswaschungsgefährdeten Herbst-/Winterzeitraum wurden keine Datenerhoben.Bei insgesamt sehr hohem Ertragsniveau gab es zwischen den unterschiedlichen Düngungsformen in Bezugauf Ertrag und N-Gehalt im Korn lediglich geringe Unterschiede ohne eindeutige Tendenz. Eine mehrjährigeAnlage sowie die statistische Auswertung von Depotdüngungsversuchen im Wasserschutz wird zukünftigangestrebt.Baustein 16.2 Folgebewirtschaftung KörnerleguminosenFragestellungWie wirkt sich nach dem Anbau von Körnererbsen die Einsaat von Wintergerste im Vergleich zur Einsaat vonWinterraps auf das Nitratauswaschungsrisiko aus?Standort DB Biberach VF 27 Gemeinde: Attenweiler Gemarkung: Attenweiler WSG-Nr. Amt: 426032,Bodenart sL, Nitratauswaschungsklasse BVariantenV1 (<strong>SchALVO</strong>)nach Erbsen Folgekultur W-Raps in MulchsaatSonderfall: schlechtes Auflaufen der W-Rapssaat, sehr schlechter und lückiger BestandV2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)nach Erbsen Folgekultur W-Gerste in MulchsaatErgebnisse1009080DruschErbsen(KW 31 - 33)MulchsaatW-Raps(V1, KW 37)10200-30 cm30-60 cm60-90 cm7060MulchsaatW-Gerste(V2, KW 38)5040302010V1V20KW34KW42KW44KW46KW502010 / 2011KW2KW6Abb. 59: NO 3-N-Gehalte der VF 27 Biberach zur Folgebewirtschaftung nach Erbsen mit den Varianten: W-Raps inMulchsaat (V1, <strong>SchALVO</strong>) und W-Gerste in Mulchsaat (V2, Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) (Baustein 16.2,B-Boden).95


Die nach <strong>SchALVO</strong> vorgeschriebene Folgekultur W-Raps würde einen hohen N-Entzug im Herbstermöglichen, leider etabliert sich der W-Raps bei späten Saatterminen (14.09.10) jedoch nur sehrschlecht.Durch die hohen N-Rückstände nach Erbsen und geringen Entzug durch den W-Raps sind die Herbst-Nitratwerte mit ca. 100 kg N/ha in 0 – 90 cm recht hoch.Die Folgekultur W-Gerste (Saattermin 22.09.2010) konnte sich besser entwickeln, durch denentsprechenden Entzug lagen hier die Herbst-Nitratwerte mit 40 - 56 kg N/ha erheblich niedriger.Fazit: Ziel nach N-reichen Vorfrüchten ist es eine Folgekultur zu etablieren, die möglichst viel Stickstoff imHerbst noch nutzen kann. Dies wird an diesen Standorten im Oberland (aufgrund der späten Erbsenernte)durch die Folgekultur W-Gerste besser erreicht, als durch die in der <strong>SchALVO</strong> vorgeschriebene FolgekulturW-Raps. Oft kann sich der W-Raps nach den Erbsen nicht mehr gut entwickeln, da der Zeitabstand zwischenErbsenernte und W-Rapssaat sehr gering und der Konkurrenzdruck durch Ausfall-Erbsen hoch ist.Auf trockenen und schweren Böden ist es auch schwierig nach der Erbsenernte ein feines Saatbeet vorzubereiten.Zudem wären diese und andere Alternativen zum W-Raps auch für ökologisch wirtschaftende Betriebeinteressant und sollten weiterhin geprüft werden (s.a. W-Gerste nach Ackerbohnen, Kap. 2.9.3 Befreiungen– Kontrollflächen, Alb-Donau-Kreis VF 24, V3).Baustein 16.2 Folgebewirtschaftung KörnerleguminosenFragestellungWie wirkt sich nach dem Anbau von Ackerbohnen die Einsaat von Gelbsenf als Begrünung vor Sommergersteim Vergleich zur Einsaat von Winterweizen mit Pflugfurche auf die Nitratgehalte im Boden aus?Standort DB Biberach VF 33 Gemeinde: Attenweiler Gemarkung: Attenweiler WSG-Nr. Amt: 426032,Bodenart sL, Nitratauswaschungsklasse BVariantenV1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) nach Ackerbohnen Gelbsenf (Aussaat auf den unbearbeitetenBoden mit Auflage aus Leguminosenstroh) als Begrünung vor S-GersteV2 (ogL)nach Ackerbohnen Folgekultur W-Weizen mit Pflugfurche[ursprünglich geplant war W-Gerste in Mulchsaat als zweite Variante Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme,Änderung durch Landwirt]96


NO 3 -N kg/haErgebnisse1009080706050ErnteAckerbohnenAussaat Gelbsenf(V1, KW 35)Pflug u. AussaatW-Weizen(V2, KW 38/39)2010 / 2011Pflug(V1, KW 5)AussaatS-Gerste(V1, KW 11)Ernte(V1, KW 31)Ernte u. Grubber(V2, KW 32)Pflug(KW 37)Aussaat u.AndüngungW-Gerste(KW 38/39)00-30 cm30-60 cm60-90 cm4030V1V220100KW34KW42KW44KW46KW50KW2KW6KW33KW42KW43KW46KW50Abb. 60: NO 3-N-Gehalte der VF 33 Biberach Biberach zur Aussaat von Gelbsenf vor Sommergerste (V1, WeiterentwicklungSanierungsmaßnahme) im Vergleich zur Aussaat von Winterweizen mit Pflugfurche nach Ackerbohnen (V2, ogL)(Baustein 16.2, B-Boden).Die nach <strong>SchALVO</strong> vorgeschriebene Einsaat einer winterharten Untersaat lässt sich mit den z. Zt.vorhandenen technischen Möglichkeiten in der Praxis allgemein nicht umsetzen.Durch die frühe Einsaat von Gelbsenf (27.08.2010, auf den unbearbeiteten Boden mit Auflage ausLeguminosenstroh) ist die Mineralisierung gering und der mineralisierte Stickstoff wird vomGelbsenfbestand aufgenommen. Daher sind die Nitratwerte im Herbst mit 3 bis 11 kg N/ha sehr niedrig.Die vom Landwirt gewählte Variante (V2) verursacht durch die intensive Bodenbearbeitung mit dem Pflugeine erhöhte Mineralisierung. Zudem kann der am 29.09.2010 gesäte W-Weizen den mineralisiertenStickstoff nicht mehr binden. Daher sind hier die Rest-Nitratwerte mit 34 bis 60 kg N/ha erheblich höher.Auch diese liegen jedoch unter den Überwachungs- und Toleranzwerten nach <strong>SchALVO</strong>.Am 20.09.2011 wurde einheitlich auf beiden Varianten Wintergerste (nach Pflug) angesät und am28.09.11 mit 15 cbm Schweinegülle (34 kg N anr. /ha) angedüngt. Die Nacherntewerte waren bei beidenVarianten sehr niedrig, daher sind die erhöhten Nitratwerte in KW 42 wohl durch die Ausbringung derSchweinegülle bedingt. Die Wintergeste nimmt jedoch offensichtlich den dadurch zur Verfügunggestellten Stickstoff bis Dezember überwiegend auf.Fazit: Die Ansaat von winterharten Untersaaten nach Ackerbohnen ist aufgrund fehlender Technik meistnicht möglich. Eine gute Alternative ist der Anbau einer Zwischenfrucht (z.B. Geldsenf) mit nachfolgenderSommerung. Die betriebsübliche Variante mit Anbau von W-Weizen nach Herbstfurche (Pflug) führt zu wesentlichenhöheren Herbstnitratwerten im Boden.97


NO 3 -N kg/haBaustein 16.2 Düngestrategie Biogasgärreste zu SilomaisFragestellungWie wirkt sich eine erhöhte N- Startgabe vor und zur Saat von Silomais vorwiegend in Form von Biogasgärresten(fest und flüssig) auf das Nitratauswaschungsrisiko zu Vegetationsende aus?Standort DB Reutlingen (Münsingen) VF 62 Gemeinde: Münsingen, Stadt Gemarkung: ButtenhausenWSG-Nr. Amt: 415117 (Problemgebiet), Bodenart L, Nitratauswaschungsklasse A*Varianten vgl.V1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 19.03.: Gärrest fest (23 kg N anr. /ha) und 76 kg N ges. - d.h. Anrechnung 30 %2. Gabe 22.04.: Gärrest flüssig (74 kg N anr. /ha) und 124 kg N ges. - d.h. Anrechnung 60 %3. Gabe 28.04.: DAP Unterfuß (18 kg N/ha)4. Gabe 11.06.: Gärrest flüssig (74 kg N anr. /ha) und 124 kg N ges. - d.h. Anrechnung 60 %Düngemenge insgesamt: 189 kg N anr. /haErgebnisse1009080Vorfrucht S-MaisPflug (KW 7)starkerHagelschaden(KW 20)10200-30 cm706050Gärrest fest(23 kg N anr. /ha) u.Gärrest fl.(74 kg N anr. /ha)(KW 12 / 16)Aussaat S-Mais u.UF-Gabe DAP(18 kg N/ha)(KW 17)Gärrest fl.(74 kg N anr. /ha)(KW 24)Ernte(KW 39)MulchsaatGrünroggen(KW 41 / 42)4030201002011KW11KW21KW39KW42KW44KW46KW48KW50Abb. 61: NO 3-N-Gehalte der VF 62 Münsingen zur späten N min-Gabe zu Silomais mit deutlich erhöhter Startgabe vor undzur Saat vorwiegend in Form von Biogasgärresten (fest und flüssig) (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) (Baustein16.2, A*-Boden).Ziel ist die Verwertung wirtschaftseigener Düngemittel in Biogasbtrieben bei Verzicht auf den Import vonmineralischen Düngemitteln. Die durchgeführte Düngung ist mengenmäßig gesplittet auf 115 kganrechenbaren N vor/zu der Saat und in den Bestand 74 kg N anr. mit Schleppschlauch (nicht <strong>SchALVO</strong>konform).Trotz eines Hagelschadens wurde ein Ertrag von 484 dt/ha FM erreicht (158,9 dt TM) mit 1,3 % N in derTS. Dies bedeutet eine Abfuhr von 207 kg N/ha in der oberirdischen Trockenmasse. Nach der Ernte(28.09.11) wurde am 15.10.11 Grünroggen in Mulchsaat angesät. Die Entwicklung war gut.98


NO 3 -N kg/haFazit: In Biogabetrieben ist die Verwertung von möglichst großen Mengen an vorhandenen organischenWirtschaftsdüngern anzustreben. Die Aufteilung der Düngung auf zwei Gaben mit 115 kg N/ha vor/zur Saatund 74 kg N/ha in den Bestand hat trotz Hagel einen Ertrag von 484 dt/ha ermöglicht. Der Nitratwert nachder Ernte ist mit 7 kg N/ha sehr niedrig. Diese Düngestrategie hat im voliegenden Versuch zu einem gutenErtrag (trotz Hagelschadens) bei niedrigem Herbstnitratwert geführt.Baustein 16.2 Düngestrategie Biogasgärreste zu SilomaisFragestellungWie wirkt sich eine gemischte Startgabe vor und zur Saat von Silomais in Form von Biogasgärresten (festund flüssig) und Harnstoff auf das Nitratauswaschungsrisiko zu Vegetationsende aus?Standort DB Reutlingen (Münsingen) VF 63 Gemeinde: Münsingen, Stadt Gemarkung: ButtenhausenWSG-Nr. Amt: 415117 (Problemgebiet), Bodenart L, Nitratauswaschungsklasse A*VariantenV1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 19.03.: Gärrest fest (23 kg N anr. /ha) - 76 kg N ges. (30 % Anrechnung)2. Gabe 22.04.: Gärrest flüssig (74 kg N anr. /ha) - 124 kg N ges. (60 % Anrechnung)+ Harnstoff (92 kg N/ha)3. Gabe 28.04.: DAP Unterfuß (18 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 207 kg N anr. /ha (nach NID überhöhte Gesamtgabe)Ergebnisse1009080Vorfrucht S-MaisPflug (KW 7)starkerHagelschaden(KW 20)254 kg00-30 cm706050Gärrest fest(23 kg N anr. /ha)(KW 12) u.Harnstoff(92 kg N/ha) u.Gärrest fl.(74 kg N anr. /ha)(KW 16)Aussaat S-Mais u.UF-Gabe DAP(18 kg N/ha)(KW 17)Ernte(KW 39)MulchsaatGrünroggen(KW 41 / 42)4030201002011KW11KW21KW39KW42KW44KW46KW48KW50Abb. 62: NO 3-N-Gehalte der VF 63 Münsingen zur Startgabe vor und zur Saat zu Silomais vorwiegend in Form vonBiogasgärresten (fest und flüssig) und Harnstoff (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) (Baustein 16.2,A*-Boden).Die hier durchgeführte Düngungsstrategie mit 10 cbm festen separierten Gärresten und 20 cbm flüssigenGärresten sowie die Düngung von zusätzlich 92 kg N/ha Harnstoff führt zu einem sehr hohen Nitratwert inder 21. KW von 254 kg N/ha.99


NO 3 -N kg/haTrotz eines Hagelschadens wurde ein Ertrag von 513 dt/ha FM erreicht (167,9 dt TM mit 1,2 % N in derTS). Dies entspricht einer Abfuhr von 201 kg N/ha in der oberirdischen Trockenmasse. Der N-Saldo istalso weitgehend ausgeglichen. Der Rest-Nitratwert nach der Ernte ist mit 3 kg N/ha sehr niedrig.Nach der Ernte am 28.09.11 wurde am 15.10.11 Grünroggen in Mulchsaat angesät. Die Entwicklung wargut.Fazit: Der Einsatz von großen Mengen Wirtschaftsdünger und Harnstoff (207 kg anrechenbarer N) erzeugthohe Nitratwerte Ende Mai. Dies birgt auf diesem flachgründigen Standort ein hohes Auswaschungsrisiko.Trotz eines Hagelschadens wurde jedoch mit dieser Düngestrategie im Jahr 2011 ein guter Ertrag realisiert.Der Restnitratwert nach der Ernte ist mit 3 kg N/ha gering. Im Herbst eingesäter Grünroggen nimmt durchdie Bodenbearbeitung mineralisiertes Nitrat bis Dezember wieder auf.Baustein 16.2 Düngestrategie Biogasgärreste zu SilomaisFragestellungWie wirkt sich eine Startgabe vor und zur Saat von Silomais in Form von Biogasgärrest fest, Rindergülle undHarnstoff auf das Nitratauswaschungsrisiko zu Vegetationsende aus?Standort DB Reutlingen (Münsingen) VF 64 Gemeinde: Münsingen, Stadt Gemarkung: ButtenhausenWSG-Nr. Amt: 415117 (Problemgebiet), Bodenart L, Nitratauswaschungsklasse A*VariantenV1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 19.03.: Gärrest fest (23 kg N anr. /ha)2. Gabe 22.04.: Rindergülle (62 kg N anr. /ha)3. Gabe 28.04.: Harnstoff Unterfuß (92 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 177 kg N anr. /haErgebnisse10010700-30 cm9080706050Vorfrucht S-MaisPflug (KW 7)Gärrest fest(23 kg N anr. /ha)(KW 12) u.Rindergülle(62 kg N/ha)(KW 16)starkerHagelschaden(KW 20)Aussaat S-Mais u.UF-Gabe Harnstoff(92 kg N/ha)(KW 17)Ernte(KW 39)MulchsaatGrünroggen(KW 41 / 42)4030201002011KW11KW21KW39KW42KW44KW46KW48KW50Abb. 63: NO 3-N-Gehalte der VF 64 Münsingen zur Startgabe vor und zur Saat zu Silomais in Form von Biogasgärrestfest, Rindergülle und Harnstoff (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) (Baustein 16.2, A*-Boden).100


NO 3 -N kg/haDie hier durchgeführte Düngung mit 10 cbm festen separierten Gärresten und 20 cbm Rindergülle zurSaat sowie Harnstoff als Depot-Unterfußdüngung soll den gesamten Bedarf des Maises decken.Trotz eines Hagelschadens wurde hier mit 578,4 dt/ha FM im Vergleich zu VF 62 und 63 der höchsteErtrag erreicht (185,7 dt TM, 1,1 % N in der TS). Dies bedeutet eine Abfuhr von 204 kg N/ha in deroberirdischen Trockenmasse. Dementsprechend ist auch der Rest-Nitratwert nach der Ernte mit5 kg N/ha sehr niedrig.Nach der Ernte (28.09.11) wurde am 15.10.11 Grünroggen in Mulchsaat angesät. Die Entwicklung wargut.Fazit: Die Verwertung möglichst großer Mengen an vorhandenen organischen Wirtschaftsdüngern ist fürBiogasbetriebe sinnvoll. Die Verteilung der Dünger mit 85 kg N/ha vor/zur Saat und 92 kg N/ha Harnstoff alsUnterfuß (Depotdüngung) hat im vorliegenden Versuch einen hohen Ertrag ermöglicht.Baustein 16.2 NawaRo-MonitoringFragestellungWelche Nitratgehalte treten beim Anbau von nachwachsenden Rohstoffen wie Weidelgras in Grünroggengesät nach Silomais auf?Standort DB Reutlingen (Münsingen) VF 65 Gemeinde: Münsingen, Stadt Gemarkung: ButtenhausenWSG-Nr. Amt: 415117 (Problemgebiet), Bodenart L, Nitratauswaschungsklasse A*VarianteV1 (<strong>SchALVO</strong>)nach Silomais Grünroggen, da schlechter Bestand im Frühjahr zusätzlich Weidelgras eingesät mitanschließender SchnittnutzungErgebnisse100908070Vorfrucht S-Mais,danachMulchsaat ZFGrünroggen(KW 43)UntersaatWeidelgras(KW 10)Pflug(KW 49)00-30 cm605040Düngung mit flüssigemGärrest(KW 14, 56 kg N anr. /ha)und KAS(KW 18, 54 kg N/ha)2. Schnitt(KW 31)3. Schnitt(KW 38)301. Schnitt(KW 21)201002010 / 2011KW11KW31Abb. 64: NO 3-N-Gehalte der VF 65 Münsingen zum Anbau von Grünroggen nach Silomais (schlechter Bestand) undFrühjahrseinsaat von Weidelgras, mit Schnittnutzung (V1, <strong>SchALVO</strong>) (Baustein 16.2, A*-Boden).KW39KW42KW44KW46KW48KW50101


Als Folgekultur zu Silomais wurde im Herbst 2010 Grünroggen in Mulchsaat eingesät. Dieser entwickeltesich aber sehr schlecht, so dass am 11.03.11 Weidelgras (direkt) als Untersaat nachgesät wurde.Es konnten 3 Schnitte mit folgenden Erträgen erzielt werden:1., 2., 3. Schnitt in dt TM/ha:53,7 + 30 + 31,7 = 115,4.Fazit: Die Nachsaat von Ackerfutter (Grünroggen und Anfang März Weidelgras als Untersaat) nach Silomaisreduziert im vorliegenden Versuch die Nitratwerte ganzjährig. Die erzielbaren Futtererträge liegen mit 3Schnitten bei 115 dt TM/ha.Baustein 16.2: Düngestrategie W-WeizenFragestellungWie wirkt sich eine vereinfachte N-Depotdüngung im Vergleich zur Gabendüngung auf das Nitratauswaschungsrisikoaus?Standort DB Reutlingen (Münsingen) VF 66 Gemeinde: St. Johann Gemarkung: WürtingenWSG-Nr. Amt: 415029 (ogL-Gebiet), Bodenart LT, Nitratauswaschungsklasse BVariantenV1 (<strong>SchALVO</strong>)V2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)V3 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)25.03. KAS (59 kg N/ha)28.04. KAS (65 kg N/ha)14.06. KAS (54 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 178 kg N/ha03.05. KAS (108 kg N/ha)14.06. KAS (70 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 178 kg N/ha15.05. AHL (180 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 180 kg N/ha102


NO 3 -N kg/haErgebnisse1009080MulchsaatW-Weizen(KW 39 / 2010)V3:AHL (180 kg N/ha) (KW 18)00-30 cm30-60 cm706050V1:KAS (59 kg N/ha) (KW 12)KAS (65 kg N/ha) (KW 17)KAS (54 kg N/ha) (KW 24)V2:KAS (108 kg N/ha) (KW 18)KAS (65 kg N/ha) (KW 24)Ernte(KW 35)AussaatGelbsenf(KW 36)403020102011V1 V2V30KW11KW35KW42KW44Abb. 65: NO 3-N-Gehalte der VF 66 Münsingen zur Depotdüngung von W-Weizen (V3, Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)im Vergleich zur Gabendüngung in zwei Gaben (V2, Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) bzw.<strong>SchALVO</strong>-gemäß in drei Gaben (V1) (Baustein 16.2, B-Boden).Der Düngebedarf wurde für eine Ertragserwartung von 80 dt mit 180 kg N/ha ermittelt.Die Nitratwerte betrugen nach der Ernte zwischen 30 und 42 kg NO 3 -N/ha und waren somit erheblichunter dem Toleranzwert der <strong>SchALVO</strong> (B0060 = TW 70 kg N/ha) Die Depotdüngung hatte jedoch mit42 kg N/ha den höchsten Restwert nach der Ernte. Bei dieser Variante wurde mit 100 dt/ha der höchsteErtrag erzielt. Dieser lag 4 dt höher als bei der dreigeteilten KAS-Düngergabe.Tab. 12: Erträge und Qualität der VF 66 Münsingen zur Depotdüngung zu W-Weizen.Variante Bearbeitung Frischmasse-Ertrag dt/ha N-Gehalt % bei 86 % TS1 3 x KAS 96,4 1,892 2 x KAS 98,6 1,893 1 x AHL 100 1,89Fazit: Die flüssige N-Depotdüngung ergibt im vorliegenden Versuch mit der geteilten Mineraldüngungvergleichbare bis höhere Erträge und Qualitäten bei ähnlichen Nitratwerten nach der Ernte. Das Nitrat wirdvon der anschließend eingesäten Zwischenfrucht aufgenommen. Aufgrund des späten Termins der flüssigenN-Depotdüngung mit AHL (Mitte Mai) sowie der platzierten, genauen Ausbringung (durch Schleppschlauchan der Pflanzenschutzspritze) scheint dies eine gute Möglichkeit zur Düngung in Wasserschutzgebieten zusein.103


NO 3 -N kg/haBaustein 16.2 Düngestrategie WinterweizenFragestellungWie wirken sich bei einer vereinfachten N-Depotdüngung unterschiedliche Düngerformen im Vergleich untereinanderbzw. zu einer Zweigabendüngung auf das Nitratauswaschungsrisiko zu Vegetationsende undauf die Erträge und Qualitäten aus?Standort: DB Tübingen (Rottenburg) VF 1 Gemeinde: Hirrlingen Gemarkung: HirrlingenWSG-Nr. Amt: außerhalb Nitratauswaschungsklasse: B Bodenart: LTBesonderheiten: Direktsaatbetrieb, Vorfrucht W-Raps, HF Winterweizen AkteurVariantenV1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 12.04.: KAS (192 kg N/ha)V2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 08.04.: HAS-Lösung (DOMAMON ® L 26, 70 % Harnstoff-N:30 % NH 4 -N) (150 kg N/ha)2. Gabe 27.05.: HAS-Lösung (DOMAMON ® L 26, 70 % Harnstoff-N:30 % NH 4 -N) (40 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 190 kg N/haV3 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 08.04.: HAS-Lösung (DOMAMON ® L 26, 70 % Harnstoff-N:30 % NH 4 -N) (190 kg N/ha)V4 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 12.04.: Harnstoff (193 kg N/ha)Ergebnisse140130120110100Ernte VFrW-RapsDirektsaatW-Weizen(KW 40/2010)V1: KAS (192 kg N/ha)V4: Harnstoff (193 kg N/ha)(KW 15)Ernte W-Weizen(KW 32)Aussaat Landsberger Gem.(KW 33)00-30 cm30-60 cm60-90 cm9080706050HAS-LösungV2: 150 kg N/haV3: 190 kg N/ha(KW 14)HAS-LösungV2: 40 kg N/ha(KW 21)V44030201002011MischprobeV1-4KW10V1V2KW33V3KW45Abb. 66: NO 3-N-Gehalte der VF 1 Rottenburg zur Depotdüngung zu W-Weizen (je rd. 190 kg N/ha) mit den Varianten:Einmaldüngung KAS (V1), HAS-Lösung (V3) und Harnstoff (V4) bzw. zwei Gaben HAS-Lösung (V2)(alle Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) (Baustein 16.2, B-Boden).Bei einer Ertragserwartung von 80 dt ergibt sich ein Düngebedarf von ca. 200 kg N/ha.Der Betrieb arbeitet mit einer Direktsaatmaschine.104


Tab. 13: Erträge und Qualität der VF 1 Rottenburg zur Depotdüngung zu W-Weizen.Variante Bearbeitung Ertrag dt/ha bei 86 % TS N-Gehalt % bei 86 % TS1 1 x KAS 75,3 2,242 2 x HAS 78,1 2,413 1 x HAS 79,7 2,494 1 x Harnstoff 77,9 2,32Die Aufteilung der HAS-Düngung in V2 führte nicht zu höherem Ertrag oder (gegenüber V3) höheremN- bzw. Eiweißgehalt.Der N min -Wert nach der Ernte lag in den Varianten V1 - V3 sehr niedrig (unter 30 kg N/ha in 0 – 90 cm).Der N min -Wert nach der Ernte lag bei der Einmalgabe Harnstoff (V4) mit 58 kg N/ha in 0 – 90 cm amhöchsten.Am 17.08.11 wurde in allen Varianten als Zwischenfrucht „Landsberger Gemenge“ eingesät.Fazit: Durch die Einmalgaben einer Depot-Ammoniumdüngung (Schleppschlauch) können gute Erträge undQualitäten erzielt werden. Eine Aufteilung der Depotdüngung führte nicht zu höherem N- bzw. Rohproteingehalt.Sowohl der Nachernte-Nitratwert (0 – 90 cm) als auch der Novemberwert waren bei der EinmalgabeHarnstoff mit 58 bzw. 91 kg N/ha erheblich höher als bei den anderen Varianten.Baustein 16.2 Düngestrategie WinterweizenFragestellungWie wirken sich bei einer vereinfachten N-Depotdüngung (ein und zwei Gaben) unterschiedliche Düngerformenim Vergleich untereinander bzw. zu einer Dreigabendüngung auf das Nitratauswaschungsrisiko zuVegetationsende und auf die Erträge und Qualitäten aus?Standort DB Tübingen (Rottenburg) VF 5 Gemeinde: Rottenburg (Stadt) Gemarkung: OberndorfWSG-Nr. Amt: 416210 Nitratauswaschungsklasse B Bodenart LTVorfrucht W-Raps, HF Winterweizen (Nirvana)VariantenV1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 11.04.: KAS (200 kg N/ha)V2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 11.04.: KAS (140 kg N/ha)2. Gabe 13.05.: KAS (62 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 202 kg N/haV3 (<strong>SchALVO</strong>)1. Gabe 11.03.: KAS (62 kg N/ha)2. Gabe 11.04.: KAS (70 kg N/ha)3. Gabe 13.05.: KAS (70 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 202 kg N/haV4 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 08.04.: HAS-Lösung (DOMAMON ® L 26, 70 % Harnstoff-N:30 % NH 4 -N) (200 kg N/ha)105


NO 3 -N kg/haV5 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 12.03.: Schweinegülle (136 kg N anr. /ha)2. Gabe 13.05.: KAS (51 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 187 kg N anr. /haErgebnisse140130120110100908070Ernte VFrW-RapsMulchsaatW-Weizen(KW 40/2010)V3: KAS (62 kg N/ha)V5: Schweinegülle(136 kg N anr. /ha)(KW 10)V1: KAS (200 kg N/ha)V2: KAS (140 kg N/ha)V3: KAS (70 kg N/ha)V4: HAS-Lösung(200 kg N/ha)(KW 14/15)V2: KAS (62 kg N/ha)V3: KAS (70 kg N/ha)V5: KAS (51 kg N/ha)(KW 19)ErnteW-Weizen u.Strohabfuhr(KW 31)00-30 cm30-60 cm60-90 cm605040MischprobeV1-5 V2 V5V1V4AussaatGelbsenf(KW 34)3020V31002011KW10KW33KW44Abb. 67: NO 3-N-Gehalte der VF 5 Rottenburg zur Depotdüngung zu W-Weizen (V1 - 4 je rd. 200 kg N/ha,V5 187 kg N anr./ha) mit den Varianten: Düngung mit KAS Einmalgabe (V1), zwei Gaben (V2) (beide WeiterentwicklungSanierungsmaßnahme), drei Gaben (V3 <strong>SchALVO</strong>) und (beide Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) EinmalgabeHAS-Lösung (V4) sowie Depotgabe Schweinegülle als Erstgabe und Qualitätsgabe mit KAS (V5) (Baustein 16.2,B-Boden).Bei einer Ertragserwartung von 90 dt ergibt sich ein Düngebedarf von 200 kg N/ha.Die Einmalgabe mit KAS Ende Bestockung (11.04.11) V1 lieferte vergleichbare Erträge und N-Gehaltewie die geteilte Gabe (3 x KAS) in V3.Die Depotdüngung mit Domamon V4 lieferte leicht geringere Erträge mit etwas höherem N- bzw.Eiweißgehalt.Bei Einmalgabe Gülle mit 47 cbm am 12.03.11 (Schleppschlauch) und einer Spätdüngung mit 50 kg N/ha(KAS am 13.05.11) war der Ertrag im Vergleich etwas geringer (106,8 dt) aber immer noch sehr hoch.Nach der Ernte wurde am 25.08.11 Gelbsenf eingesät, welcher sich kräftig entwickelte.Die Nitratwerte aller Varianten lagen nach der Ernte mit Werten zwischen 47 und 21 kg N/ha in 0 - 30 cmniedrig.Tab. 14: Erträge und Qualität der VF 5 Rottenburg zur Depotdüngung zu W-Weizen.Variante Bearbeitung Ertrag dt/ha bei 86 % TS N-Gehalt % bei 86 % TS1 1 x KAS 123,2 1,892 2 x KAS 118,6 1,893 3 x KAS 120,1 1,894 1 x HAS 114,3 1,985 1 x Schweinegülle + 1 x KAS 106,8 1,89106


Fazit: Beim Vergleich einer vereinfachten N-Depotdüngung (ein und zwei Gaben, unterschiedliche Düngerformen)zu einer Dreigabendüngung mit KAS lagen die erzielten Erträge bei allen Varianten mit107 - 123 dt/ha sehr hoch. Durch die hohen Erträge und die angemessen ausgelegte Düngung waren auchdie Nachernte-Nitratwerte sehr niedrig.Baustein 16.2 Düngestrategie WinterweizenFragestellungWie wirken sich bei einer vereinfachten N-Depotdüngung unterschiedliche Düngerformen im Vergleichuntereinander bzw. zu verschiedenen Zweigabendüngungen auf das Nitratauswaschungsrisiko zu Vegetationsendeund auf die Erträge und Qualitäten aus?Standort DB Tübingen (Rottenburg) VF 6 Gemeinde: Rottenburg (Stadt) Gemarkung: ErgenzingenWSG-Nr. Amt: 416105 Nitratauswaschungsklasse B Bodenart LTVorfrucht Zuckerrüben, HF Winterweizen (Apache)VariantenV1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 22.04.: KAS (181 kg N/ha)V2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 08.04.: HAS-Lösung (DOMAMON ® L 26, 70 % Harnstoff-N:30 % NH 4 -N) (180 kg N/ha)V3 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 06.04.: Harnstoff (184 kg N/ha)V4 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 06.04.: Harnstoff (124 kg N/ha)2. Gabe 20.05.: Harnstoff (55 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 179 kg N/haV5 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 12.03.: Schweinegülle (121 kg N anr. /ha)2. Gabe 20.05.: KAS (54 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 175 kg N anr. /haV6 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 07.04.: Schweinegülle (121 kg N anr. /ha)2. Gabe 20.05.: KAS (54 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 175 kg N anr. /ha107


NO 3 -N kg/haErgebnisse140130120110100908070Ernte VFrZ-RübenMulchsaatW-Weizen(KW 43/2010)V2: HAS-Lösung (180 kg N/ha)V3: Harnstoff (184 kg N/ha)V4: Harnstoff (124 kg N/ha)V6: Schweinegülle (121 kg N anr. /ha)(KW 14)V5: Schweinegülle(121 kg N anr. /ha)(KW 10)V1: KAS (181 kg N/ha)(KW 16)V4: Harnstoff (55 kg N/ha)V5: KAS (54 kg N/ha)V6: KAS (54 kg N/ha)(KW 20)ErnteW-Weizen,Strohgegrubbert(KW 32/33)V600-30 cm30-60 cm60-90 cmAndüngungundAussaatW-Gerstemit Pflug(KW 36/38)6050MischprobeV1-6V1403020V2 V3V4V51002011KW10KW33KW44Abb. 68: NO 3-N-Gehalte der VF 6 Rottenburg zur Depotdüngung zu W-Weizen (je rd. 180 kg N anr./ha) mit denVarianten: Einmalgabe KAS (V1), Einmalgabe HAS-Lösung (V2), Einmalgabe Harnstoff (V3), zwei Gaben Harnstoff(70:30 %, V4), zwei Gaben, erst Schweinegülle, dann KAS (70:30 %, V5) und zwei Gaben Schweinegülle (drei Wochenspäter) und KAS (70:30 %, V6) (alle Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) (Baustein 16.2, B-Boden).Die Einmalgaben V1 - V3 lagen im Ertrag zwischen 89 und 104 dt/ha. Den höchsten Ertrag hatte dieEinmalgabe Harnstoff mit 104 dt/ha. Eine Aufteilung der Harnstoffgabe in zwei Gaben erzielte in V4 mit94 dt einen etwas geringeren Ertrag. Den niedrigsten Ertrag hatte die Domamon-Depotdüngung mit 89 dt.In V5 wurden 42 cbm Schweinegülle (früh 12.03.12) und dann am 20.05. eine Spätdüngung mit54 kg N/ha (KAS) ausgebracht. Der Ertrag lag bei 92 dt mit einem Rohproteingehalt von 11,4 % (i. d. TS).In V6 wurden 42 cbm Schweinegülle (spät 07.04.12) und dann am 20.05. eine Spätdüngung mit54 kg N/ha (KAS) ausgebracht. Der Ertrag lag bei 95 dt mit einem Rohproteingehalt von 12 % (i. d. TS).Der Nitratgehalt nach der Ernte war in den Varianten V2 - V4 niedrig (unter 46 kg N/ha in 0 – 90 cm),etwas höher bei der Einmalgabe mit KAS in V1. Jedoch zeigte die Güllevariante mit der spätenAusbringung (Anfang April, V6) erheblich erhöhte Rest-Nitratwerte nach der Ernte mit 67 kg N/ha in0 – 90 cm.Die Fläche wurde nach der Ernte zweimal gegrubbert und dann am 22.09.11 gepflügt. Danach wurdeWintergerste angesät und angedüngt. Diese Maßnahmen spiegeln sich in den sehr hohen Herbstwertenwieder.Tab. 15: Erträge und Qualität der VF 6 Rottenburg zur Depotdüngung zu W-Weizen.Variante Bearbeitung Ertrag dt/ha bei 86 % TS N-Gehalt % bei 86 % TS1 1 x KAS 101,3 1,812 1 x HAS 89,8 1,633 1 x Harnstoff 104,0 1,464 2 x Harnstoff 94,6 1,725 1 x Schweinegülle früh + 1 x KAS 92,4 1,726 1 x Schweinegülle spät + 1 x KAS 95,4 1,81108


Fazit: Die Erträge lagen zwischen 90 und 104 dt/ha sehr hoch. Eine Aufteilung der Harnstoffdüngung in zweiGaben brachte keine höheren Erträge oder Rohproteinwerte.Interessant sind die Güllevarianten, da diese bei einmaliger Gabe im Frühjahr dieselben Erträge liefern wiedie Mineraldüngervarianten. Die frühe Güllegabe im März erzielte ebenfalls sehr niedrige Nachernte-Nitratwerte. Es sollte in weiteren Versuchen festgestellt werden, ob sich die frühe Einmalgabe von Gülle beiDepotdüngung im Vergleich zu einer späten Einmalgabe in den niedrigeren Nachernte-Nitratwerten wiederspiegelt,oder ob dies hier nur ein Ausnahmeergebnis war. Ebenso sollten noch mehr Erfahrungen dazu gemachtwerden, wie sich die Spätdüngung mit KAS auf Ertrag und Qualität auswirkt.Baustein 16.2 Düngestrategie Winterweizen mit festen separierten GärrestenFragestellungWie wirken sich bei einer vereinfachten N-Depotdüngung (zwei Gaben) unterschiedliche Mengen von festemGärrest (infolge unterschiedlicher Anrechnung der Verfügbarkeit des Stickstoffs) als Erstgabe im Vergleichuntereinander bzw. zur mineralischen Düngung auf das Nitratauswaschungsrisiko zu Vegetationsende undauf die Erträge und Qualitäten aus?Standort DB Tübingen (Rottenburg) VF 7 Gemeinde: Bodelshausen Gemarkung: BodelshausenWSG-Nr. Amt: außerhalb Nitratauswaschungsklasse B Bodenart LTVariantenV1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 31.03.: KAS (126 kg N/ha)2. Gabe 06.05.: KAS (54 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 180 kg N/haV2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 08.04.: Gärrest feste Phase aus dem Lager, 32 t/ha(125 kg N anr. /ha bei einer unterstellten Verfügbarkeit von 60 %)2. Gabe 06.05.: KAS (54 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 179 kg N/haV3 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 08.04.: Gärrest feste Phase aus dem Lager, 65 t/ha(127 kg N anr. /ha bei einer unterstellten Verfügbarkeit von 30 %)2. Gabe 06.05.: KAS (54 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 181 kg N/ha109


NO 3 -N kg/haErgebnisse14013012011010090Ernte VFrSilomaisDirektsaatW-Weizen(KW 41/2010)V1: KAS (126 kg N/ha)V2: Gärrest fest (125 kg N anr. /ha)V3: Gärrest fest (127 kg N anr. /ha)(KW 13/14)ErnteW-Weizen u.Strohabfuhr(KW 33)Andüngungund ZFrGelbsenf(KW 35)00-30 cm30-60 cm60-90 cm8070KAS (54 kg N/ha)(alle, KW 18)6050MischprobeV1-3403020V1V2 V31002011KW10KW33KW45Abb. 69: NO 3-N-Gehalte der VF 7 Rottenburg zur Depotdüngung zu W-Weizen (zwei Gaben) mit den Varianten:KAS (V1), Gärrest fest 32 t/ha (unterstellte Verfügbarkeit 60 %, V2) bzw. 65 t/ha (unterstellte Verfügbarkeit 30 %, V3)(alle Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) (Baustein 16.2, B-Boden).Bei einer Ertragserwartung von 85 dt ergibt sich ein Düngebedarf von 176 kg N/ha.Der feste separierte Gärrest wurde Anfang April ausgebracht mit einer Anrechnung von 60 % in V2 und30 % in V3 des vorhandenen Gesamt-N (6,5 kg/t FM).Der Ertrag lag in der mineralisch gedüngten Variante 1 mit 103,4 dt erheblich höher als bei den mit Gärrestgedüngten Varianten (V2 75,5 dt/ha, V3 80 dt/ha).Auf V1 betrug die Abfuhr mit dem Korn 178 kg N/ha, bei V2 143 und bei V3 151 kg N/ha. Zusätzlich ist fürdie Strohabfuhr jeweils noch eine N-Menge von 60 - 70 kg anzunehmen.Der Rest-Nitratgehalt nach der Ernte ist in allen Varianten mit 16 bis 20 kg N/ha sehr niedrig.Nachfolgend wurde am 01.09.11 Gelbsenf angesät und mit Mist angedüngt. Der Nitratwert im Novemberbleibt sehr niedrig. Es konnte keine erhöhte Mineralisierung nach der Bodenbearbeitung in V2 und V3(Rest aus dem organisch gebundenen N-Anteil im festen Gärrest) beobachtet werden.Tab. 16: Erträge und Qualität der VF 7 Rottenburg zur Depotdüngung zu W-Weizen.Variante Bearbeitung Ertrag dt/ha bei 86 % TS N-Gehalt % bei 86 % TS1 2 x KAS 103,4 1,722 1 x Gärrest 32 t/ha + 1 x KAS 75,5 1,893 1 x Gärrest 65 t/ha + 1 x KAS 80 1,89Fazit: Im Vergleich zwischen zweimaliger KAS-Gabe und einer gesplitteten Gabe mit festem Gärrest(plus KAS Anfang Mai) schnitt die reine Mineraldüngungsvariante erheblich besser ab.Die unterstellte Verfügbarkeit von 30 % und 60 % des Gesamt-N im festen Gärrest konnte für die HauptfruchtWinterweizen im vorliegenden Versuch nicht beobachtet werden. Die Erträge der Gärrest-Varianten lagen erheblich unter der Mineraldüngervariante.110


Die Nitratwerte nach der Ernte waren sehr niedrig - auch bei den mit festem Gärrest gedüngten Varianten2 und 3. Bei Variante 3 wurden 423 kg/ha Gesamt-N ausgebracht. Es bedarf weiterer Erfahrungen, umdie Düngewirksamkeit von festem separierten Gärrest besser einschätzen zu können.Baustein 16.2 Düngestrategie Silomais mit festen separierten GärrestenFragestellungWie wirken sich bei einer vereinfachten N-Depotdüngung unterschiedliche Mengen von festem Gärrest (infolgeunterschiedlicher Anrechnung der Verfügbarkeit des Stickstoffs) im Vergleich untereinander bzw. zurmineralischen Düngung auf das Nitratauswaschungsrisiko zu Vegetationsende und auf die Erträge und Qualitätenaus?Standort: DB Tübingen (Rottenburg) VF 8 Gemeinde: Bodelshausen Gemarkung: BodelshausenWSG-Nr. Amt: außerhalb Nitratauswaschungsklasse: B Bodenart: L Höhenlage: 500 m ü. NNVariantenAlle Varianten erhielten am 22.04. als Unterfußgabe DAP (27 kg N/ha).Die auszubringende Gärrestmenge von V2 und V3 wurde so berechnet, dass bei V2 eine Verfügbarkeit imAnwendungsjahr von 40 % des N ges. unterstellt wurde und bei V3 70 % (N 40 bzw. N 70 ).V1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)27.05.: Harnstoff (138 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 165 kg N/haV2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)29.04.: Gärrest feste Phase aus dem Lager (382 kg N ges. /ha), 58,8 t/ha(kg N anr. /ha bei N 30 : 115 –– N 40 : 153 –– N 70 : 267)Düngemenge insgesamt: 180 kg N 40 /ha (N 30 : 142 –– N 70 : 294 –– N ges. : 409) = 58,8 tV3 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)29.04.: Gärrest feste Phase aus dem Lager (218 kg N ges. /ha), 33,6 t/ha(kg N anr. /ha bei N 30 : 65 –– N 40 : 87 –– N 70 : 153)Düngemenge insgesamt: 180 kg N 70 /ha (N 30 : 92 –– N 40 : 114 –– N ges. : 245) = 33,6 t111


NO 3 -N kg/haErgebnisse140130120110ZFrGelbsenfpflügen(KW 50/2010)V2: Gärrest fest (58,8 t/ha, 382 kg N ges. /ha)V3: Gärrest fest (33,6 t/ha, 245 kg N ges. /ha)(KW 17)V1: Harnstoff (138 kg N/ha)(KW 21)00-30 cm30-60 cm60-90 cm10090807060AussaatSilomaisund UF-Düngung(27 kg N/ha,KW 16)ErnteSilomaisals LKS(KW 40)5040V33020MischprobeV1-3V1V21002011KW13KW40KW45Abb. 70: NO 3-N-Gehalte der VF 8 Rottenburg zur Depotdüngung zu Silomais (je UF 27 kg N/ha) mit den Varianten:Einmaldüngung Harnstoff 138 kg N/ha (V1), Gärrest fest 58,8 t/ha (unterstellte Verfügbarkeit 40 %, V2) bzw. 33,6 t/ha(unterstellte Verfügbarkeit 70 %, V3) (alle Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) (Baustein 16.2, B-Boden).Bei einer Ertragserwartung von 600 dt FM ergibt sich ein Düngebedarf von 179 kg N/ha.Die Aussaat erfolgte in allen Varianten mit einer Unterfußdüngung (1,5 dt DAP) am 22.04.11.Die Nitratwerte nach der Ernte sind mit 15 bis 36 kg N/ha niedrig.Tab. 17: Erträge und Qualität der VF 8 Rottenburg zur Depotdüngung zu Silomais (Ernte als LKS).Variante Bearbeitung Ertrag dt/ha (% in TS) N-Gehalt (% in TS) Stärkegehalt (% in TS)1 1 x Harnstoff 166,3 1,2 50,52 1 x Gärrest 59 t/ha 142,2 1,2 46,23 1 x Gärrest 34 t/ha 119 1,2 48,5Fazit: Der höchste Ertrag wurde mit einer Einmalgabe Harnstoff erzielt. Beide Varianten mit festem Gärresthatten niedrigere Erträge.Die Ausbringung des festen separierten Gärrestes erfolgte oberflächlich nach der Saat. Um eine bessereUmsetzung im Boden zu ermöglichen und gasförmige Verluste zu vermindern, sollte künftig die Ausbringungvor der Saat erfolgen. Dies wäre auch beim Harnstoff zu empfehlen.Die Nitratwerte nach der Ernte sind niedrig.Es bedarf weiterer Erfahrungen, um die Düngewirksamkeit von festem separierten Gärrest besser einschätzenzu können.112


Baustein 16.2 Düngestrategie Winterweizen, Depotdüngung mit Gülle im Vergleich zu mineralischerDepotdüngung bzw. dreigeteilter MineraldüngungFragestellungWie wirken sich bei einer vereinfachten N-Depotdüngung (ein und zwei Gaben) unterschiedliche Düngerformenim Vergleich untereinander bzw. zu einer dreigeteilten Mineraldüngung auf das Nitratauswaschungsrisikozu Vegetationsende und auf die Erträge und Qualitäten aus?Standort DB Tübingen (Rottenburg) VF 9 Gemeinde: Rottenburg (Stadt) Gemarkung: SeebronnWSG-Nr. Amt: 416105 Nitratauswaschungsklasse B Bodenart LTVariantenV1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 05.04.: KAS (192 kg N/ha)V2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 05.04.: KAS (130 kg N/ha)2. Gabe 10.05.: KAS (59 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 189 kg N/haV3 (<strong>SchALVO</strong>)1. Gabe 08.03.: Ammoniumsulfat-Harnstoff 33/12(Piamon ® 33-S, rd. 68,5 % Harnstoff-N: 31,5 % NH 4 -N) (59 kg N/ha)2. Gabe 05.04.: KAS (59 kg N/ha)3. Gabe 10.05.: KAS (81 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 199 kg N/haV4 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 08.04.: HAS-Lösung (DOMAMON ® L 26, 70 % Harnstoff-N:30 % NH 4 -N) (190 kg N/ha)mit Schleppschlauch an PflanzenschutzspritzeV5 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 12.03.: Schweinegülle (127 kg N anr. /ha) mit Schleppschlauch2. Gabe 10.05.: KAS (51 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 178 kg N anr. /ha113


NO 3 -N kg/haErgebnisse140130120110100908070Ernte VFrS-Hafer(KW 32/2010)MulchsaatW-Weizen(KW 40/2010)V3: Ammoniumsulfat-Harnstoff (59 kg N/ha)V5: Schweinegülle(127 kg N anr. /ha)(KW 10)V1: KAS (192 kg N/ha)V2: KAS (130 kg N/ha)V3: KAS (59 kg N/ha)V4: HAS-Lösung (190 kg N/ha)(KW 14)V2: KAS (59 kg N/ha)V3: KAS (81 kg N/ha)V5: KAS (51 kg N/ha)(KW 19)ErnteW-Weizen(KW 32)Strohgrubbern(KW 33)00-30 cm30-60 cm60-90 cm6050AussaatGelbsenf(KW 35)40MischprobeV1-5302010V1 V2V3V4V502011KW10KW33KW44Abb. 71: NO3-N-Gehalte der VF 9 Rottenburg zur Depotdüngung zu W-Weizen (je rd. 190 kg N/ha) mit den Varianten:Düngung mit KAS Einmalgabe (V1), zwei Gaben (V2, 70:30 %) (beide Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme), dreiGaben (Ammoniumsulfat-Harnstoff plus zweimal KAS, V3 <strong>SchALVO</strong>) und (beide Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)Einmalgabe HAS-Lösung (V4) sowie Depotgabe Schweinegülle als Erstgabe und Qualitätsgabe mit KAS(V5) (Baustein 16.2, B-Boden).Bei einer Ertragserwartung von 90 dt ergibt sich nach der Vorfrucht Hafer für den W-Weizen einDüngebedarf von 186 kg N/ha (Frühjahrs-N min 0 – 90 cm 33 kg N/ha).Der höchste Ertrag wurde bei der aufgeteilten Düngung in Variante 3 (<strong>SchALVO</strong>).Einen guten Ertrag lieferte mit 87,8 dt/ha auch die Einmalgabe mit Gülle zu Vegetationsbeginn.Die Rest-Nitratwerte nach der Ernte sind sehr niedrig.Tab. 18: Erträge und Qualität der VF 9 Rottenburg zur Depotdüngung zu W-Weizen.Variante Bearbeitung Ertrag dt/ha bei 86 % TS N-Gehalt % bei 86 % TS1 1 x KAS 85,1 1,892 2 x KAS 80,1 1,8931 x Ammoniumsulfat-Harnstoff +2 x KAS93,5 1,894 1 x HAS 80,2 1,725 1 x Gülle + 1 x KAS 87,8 1,81Fazit: Alle geprüften Düngestrategien ergeben sehr niedrige Rest-Nitratwerte. Die Depotdüngung von Gülleim Frühjahr sollte weiter geprüft werden, insbesondere sind weitere Erfahrungen zum geeignetsten Ausbringtermin(schon im März oder erst Ende Bestockung) erforderlich.114


Baustein 16.2 Silomais nach Silomais: gewässerschonende Anbaustrategie (Untersaat und Düngung)FragestellungenWie wirkt sich bei Silomais nach Silomais die Einsaat einer winterharten Zwischenfrucht in Direktsaat(anstatt einer winterharten Untersaat nach <strong>SchALVO</strong>) auf das Nitratauswaschungsrisiko im Herbst-Winter-Zeitraum aus? Befreiung nach <strong>SchALVO</strong> nötig.Wie wirkt sich eine vereinfachte N-Depotdüngung im Vergleich zum späten N min -Verfahren bzw. im Vergleichzu einer zusätzlichen Unterfußversorgung mit NP-Flüssigdünger auf das Nitratauswaschungsrisiko zuVegetationsende und auf die Erträge und Qualitäten aus?Standort DB Tübingen (Rottenburg) VF 73 Gemeinde: Rottenburg (Stadt) Gemarkung: ErgenzingenWSG-Nr. Amt: 416105 Nitratauswaschungsklasse B Bodenart LT (drei benachbarte Grundstücke)VariantenV1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme/<strong>SchALVO</strong>)winterharte Zwischenfrucht Grünroggen Herbst 2010 nach Silomais1. Gabe 15.04.: Gärrest flüssig (44 kg N anr. /ha)2. Gabe 31.05.: Gärrest flüssig (91 kg N anr. /ha)Düngemenge insgesamt: 135 kg N anr. /haV2 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)winterharte Zwischenfrucht Grünroggen Herbst 2010 nach Silomaiseine Gabe 15.04.: Gärrest flüssig (129 kg N anr. /ha)V3 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)winterharte Zwischenfrucht Grünroggen Herbst 2010 nach Silomaiseine Gabe 15.04.: Gärrest flüssig (121 kg N anr. /ha)19.04. NP-Lösung (10 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 131 kg N anr. /haDer Grünroggen wurde am 01.04.2011 mit Roundup ® abgespritzt und dann mit dem Güllegrubber Mitte Aprileingearbeitet.115


NO 3 -N kg/haErgebnisse14000-30 cm13030-60 cm60-90 cm120110100Ernte VFrSilomaisV1: Gärrest (44 kg N anr. /ha)V2: Gärrest (129 kg N anr. /ha)V3: Gärrest (121 kg N anr. /ha) +NP-Lösung UF (10 kg N/ha)V1: Gärrest (91 kg N anr. /ha)(KW 22)Ernte Silomais (KW 39)90Mulchsaat Silomais (alle)80(KW 15/16)70605040V2Aussaat ZFrGrünroggen(KW 42)2010 / 2011Aussaat ZFrGrünroggen(KW 40)302010V1V30KW42KW44KW46KW50KW2KW5KW13KW20KW39KW42KW44KW46KW51Abb. 72: NO3-N-Gehalte der VF 73 Rottenburg zur gewässerschonende Anbaustrategie bei Silomais mit winterharterZwischenfrucht in Direktsaat (alle Varianten Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme) und (je rd. 130 kg N anr./ha) Gärrestnach dem späten N min-Verfahren (Andüngung zur Saat, Rest im 6-Blatt-Stadium) (V1 <strong>SchALVO</strong>), Einmalgabe Gärrestzur Saat (V2) und Gärrest sowie NP-Lösung zur Saat (V3), (V2 und 3 Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)(Baustein 16.2, B-Boden).Es handelt sich um drei vergleichbare Grundstücke einer Gemarkung, der Winterroggen wurde inDirektsaat am 21.10.10 angesät, der Frühjahrsbestand war eher mittelmäßig. Die Frühjahrs-Nitratwerteder drei Schläge lagen am 28.03.11 zwischen 33 und 44 kg N/ha.In V1 wurde entsprechend der <strong>SchALVO</strong> nur 17 cbm Gärrest vor der Saat ausgebracht und dann nachspätem N min -Verfahren noch 35 cbm am 31.05.11 mit Schleppschlauch nachgedüngt. Dies lieferte mit163 dt/ha den geringsten Ertrag. Bei der Ausbringung in den Bestand entstehen Fahrspuren; die zuWuchsschäden in den angrenzenden Maisreihen führen. Zudem ist von hohen N-Verlusten auszugehen,weil der Gärrest mit Schleppschlauch in der warmen Jahreszeit oberflächlich ausgebracht wird.In der V2 wurden 50 cbm Gärrest mit dem Güllegrubber vor der Saat ausgebracht. Der Ertrag lag mit206 dt/ha erheblich höher als bei der <strong>SchALVO</strong>-Variante.In der V3 erfolgte eine Ausbringung von 47 cbm Gärrest mit dem Güllegrubber vor der Saat. Um diePhosphatversorgung im Jugendstadium sicherzustellen, erfolgte eine NP-Unterfußdüngung am 19.04.11.Der Ertrag lag mit 204,9 dt vergleichbar wie in V2.Die Nitratwerte nach der Ernte waren mit 3 bis 37 kg N/ha erheblich unter dem Toleranzwert nach<strong>SchALVO</strong>. Der niedrigste Wert war in V1 (<strong>SchALVO</strong>), aber hier wurde auch der niedrigste Ertrag erzielt.In KW 40/2011 wurde als Zwischenfrucht Grünroggen in Direktsaat angebaut.Tab. 19: Erträge und Qualität der VF 73 Rottenburg zur Depotdüngung zu Silomais.VarianteBearbeitungErtrag dt/ha(% in TS)N-Gehalt (% in TS)1 2 x Gärrest flüssig 163,2 0,92 17,12 1 x Gärrest flüssig 206,1 1,2 24,531 x Gärrest flüssig +NP-Lösung (10 kg N/ha)204,9 1,0 21,1Stärkegehalt (% in TS)116


Fazit: Die Ansaat von Grünroggen in Direktsaat nach Silomais erscheint akzeptabel, da im Herbst keineerhöhten Nitratwerte festzustellen sind. Die Entwicklung des Roggens erfolgt im Frühjahr.Die nach <strong>SchALVO</strong> vorgeschriebene Düngung mit später N min -Methode eignet sich nicht zur Verwertung vongroßen Mengen an Wirtschaftsdünger. Durch die späte Gabe mit Schleppschlauch sind sowohl Fahrschädenim Mais zu beobachten, als auch große Verluste in Form von Ammoniak zu vermuten. Vermutlich war daherhier auch der Ertrag am geringsten.Es ist alternativ möglich, Gärrest mit Mengen bis zu 50 cbm als Depotdüngung vor der Saat in Streifen einzugrubbern.Dies ermöglicht hohe Erträge bei akzeptablen Restnitratwerten.Baustein 16.2 Düngestrategie SilomaisFragestellungWie wirkt sich eine vereinfachte N-Depotdüngung (ein bzw. zwei Gaben) mit verschiedenen Düngemengen(und –mitteln) im Vergleich zur späten N min -Methode nach <strong>SchALVO</strong> auf das Nitratauswaschungsrisiko zuVegetationsende und auf die Erträge und Qualitäten aus?Standort DB Tübingen (Rottenburg) VF 75 Gemeinde: Neustetten Gemarkung: WolfenhausenWSG-Nr. Amt: 416105 Nitratauswaschungsklasse B Bodenart LTVariantenV1 (<strong>SchALVO</strong>)1. Gabe 11.04.: Schweinegülle (43 kg N anr. /ha) Schleppschlauch und Egge vor Saat2. Gabe 27.05.: Harnstoff (60 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 103 kg N anr. /haV2 (ogL)1. Gabe 11.04.: Schweinegülle (43 kg N anr. /ha) Schleppschlauch und Egge vor Saat2. Gabe 22.04.: Harnstoff (74 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 117 kg N anr. /haV3 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 11.04.: Schweinegülle (101 kg N anr. /ha) Schleppschlauch und Egge vor SaatV4 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)eine Gabe 11.04.: Schweinegülle (144 kg N anr. /ha) Schleppschlauch und Egge vor Saat117


NO 3 -N kg/haErgebnisse140130120110100908070605040AussaatGelbsenfnach VFrW-Gerste(KW 34/2010)V1 u. 2MischprobePflug(KW 4/2011)V1: Schweinegülle (43 kg N anr. /ha)V2: Schweinegülle (43 kg N anr. /ha)V3: Schweinegülle (101 kg N anr. /ha)V4: Schweinegülle (144 kg N anr. /ha)(KW 15)Egge(KW 12)alle: Aussaat SilomaisV2: Harnstoff (74 kg N/ha)(KW 15/16)V1: Harnstoff(60 kg N/ha)(KW 21)ErnteSilomais(KW 37)MulchsaatW-Weizen(KW 41)00-30 cm30-60 cm60-90 cm30V3V4201002011KW2KW10KW13KW20KW39KW42KW44KW46Abb. 73: NO 3-N-Gehalte der VF 75 Rottenburg Schweinegülle zu Silomais mit den Varianten: V1 43 kg N anr./ha zurSaat plus Harnstoff (60 kg N/ha) nach später N min-Methode (<strong>SchALVO</strong>), V2 43 kg N anr./ha zur Saat plus Harnstoff(74 kg N/ha) vor bzw. kurz nach Saat (ogL), V3 101 kg N anr./ha zur Saat und V4 144 kg N anr./ha zur Saat (V3 und 4 WeiterentwicklungSanierungsmaßnahme) (Baustein 16.2, B-Boden).Der Gesamt-N-Bedarf lag bei einer Ertragserwartung von 650 dt FM bei 110 kg N/ha.Um größere Mengen an Schweinegülle zu verwerten, wurde in V3 mit 35 cbm Schweinegülle(N anr . 100 kg/ha) zur Saat und in V4 mit 50 cbm Schweinegülle zur Saat (N anr. 140 kg/ha) gedüngt.Der starke Minderertrag in V4 ist nicht erklärlich.Die Nitratgehalte nach der Ernte des Silomaises sind niedrig. Sowohl die <strong>SchALVO</strong>-Variante (V1) alsauch die beiden Varianten mit Tastversuch Einmalgabe Gülle zur Saat (V3 und V4) liegen zu den dreiTerminen der Herbstkontrollaktion 2011 jeweils unter dem Überwachungswert.Tab. 20: Erträge und Qualität der VF 75 Rottenburg zur Depotdüngung zu Silomais.Variante1234Bearbeitung1 x Schweinegülle +1 x Harnstoff spät1 x Schweinegülle +1 x Harnstoff früh1 x Schweinegülle(35 cbm/ha)1 x Schweinegülle(50 cbm/ha)Ertrag dt/ha(% in TS)N-Gehalt (% in TS)210,0 1,13 34,6237,5 0,87 28,4205,1 0,85 24,3161,9 0,83 38,2Stärkegehalt (% in TS)Fazit: Die Einmalgabe von 35 cbm Schweinegülle führte bei niedrigen Rest-Nitratwerten zu vergleichbaremErtrag wie die gesplittete <strong>SchALVO</strong>-Düngung.118


NO 3 -N kg/haBaustein 16.2 Düngestrategie GetreideFragestellungWie wirkt sich eine vereinfachte N-Depotdüngung im Vergleich zur Gabendüngung auf das Nitratauswaschungsrisikozu Vegetationsende und auf die Erträge und Qualitäten bei Wintergerste aus?Standort DB Sigmaringen VF 24 Gemeinde: Bad Saulgau, Stadt Gemarkung: BolsternWSG-Nr. Amt: 437021 (Problemgebiet)VariantenV1 (Weiterentwicklung Sanierungsmaßnahme)1. Gabe 05.03.: Nitrophoska ® (15 kg N/ha)2. Gabe 26.03.: AH-Lösung (Ausbringung mit Schleppschlauch, 134 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 149 kg N/haV2 (<strong>SchALVO</strong>)1. Gabe 05.03.: Nitrophoska ® (60 kg N/ha)2. Gabe 08.04.: KAS (54 kg N/ha)3. Gabe 02.05.: KAS (41 kg N/ha)Düngemenge insgesamt: 155 kg N/haErgebnisse100908070W-Gerstenach W-WeizenV1: Nitrophoska (15 kg N/ha)V2: Nitrophoska (60 kg N/ha)(KW 10)V1: AHL(134 kg N/ha, KW 13)V2: KAS (54 kg N/ha, KW 14)Stroh abfahren (KW 31)Mulchsaat W-Raps (KW 34)00-30 cm30-60 cm60-90 cm605040302010V1 V2V2: KAS(41 kg N/ha, KW 18)Ernte(KW 29)02011KW3KW5KW9KW31KW42KW44KW46Abb. 74: NO 3-N-Gehalte der VF 24 Sigmaringen zur Depotdüngung zu W-Gerste mit den Varianten:V1 Depotdüngung mit AHL mit Andüngung mit Nitrophoska ® (Sanierungsmaßnahmen Weiterentwicklung) bzw. V2 dreigeteilteGabendüngung mit Nitrophoska ® und KAS (<strong>SchALVO</strong>) (Baustein 16.2, B-Boden).Der zur Frühjahrsdüngung ermittelte Nitratwert in KW 9 ist in der Variante 1 mit 44 kg NO 3 -N/ha eherunplausibel. Bei einer Ertragserwartung von 80 dt/ha ergibt sich ein rechnerischer Düngebedarf von127 kg N in Variante 1 und 155 kg in Variante 2. Aufgrund des unplausiblen Wertes in V1 wurde dieDüngung auf 150 kg N/ha angepasst.Die Nitratwerte nach der Ernte lagen mit 6 kg NO 3 -N sehr niedrig.119


Der Ertrag lag in der Depotdüngungsvariante V1 mit 72,7 dt erheblich höher als in der geteiltenN-Düngungsvariante V2 mit 65,4 dt.Ebenso lagen die N-Gehalte in der Variante 1 mit 2,0 % N (in TS) höher als in Variante 2 mit 1,7 % N (inTS). Daraus resultiert eine Abfuhr von 145 kg N im Korn und bei 65 dt Stroh nochmals von 40 kg N imStroh = 185 kg N/ha. Es ergibt sich daher ein Negativ-Saldo in der Depotdüngung vom minus 35 kg N/ha.Tab. 21: Erträge und Qualität der VF 24 Sigmaringen zur Depotdüngung zu W-Gerste.Variante Bearbeitung Ertrag dt/ha bei 86 % TS N-Gehalt % bei 86 % TS121 x Nitrophoska ® +1 x AHL1 x Nitrophoska ® +2 x KAS72,7 1,7265,4 1,46Fazit: Die hier durchgeführte flüssige N-Depotdüngung lieferte höhere Erträge (rund 7 dt/ha mehr) und auchbessere Qualitäten bei der Wintergerste als die geteilte Gabe mit Mineraldünger.Da der Betrieb das Stroh jährlich abfährt, stellt sich die Frage, ob die Düngung mit 150 kg N/ha ausreichendbemessen war. Die Fläche hatte nach der Ernte keinerlei Nitratvorräte mehr.Die Einmalgabe von AHL als Depotdüngung zeigt sich in diesem Versuch als gute Alternative zur geteiltenDüngung mit Mineraldüngern. Wegen des späten Termin (Ende März) sowie der exakt platzierte Ausbringung(mit Schleppschlauch an der Pflanzenschutzspritze) erscheint die Depotdüngung auch zur Düngung inWasserschutzgebieten gut geeignet zu sein.Baustein 16.2 Nachwachsende Rohstoffe durch landwirtschaftliche Dauerkulturen (aufProblemstandorten) ergänzenFragestellungWie wirkt sich der Anbau von landwirtschaftlichen Dauerkulturen als nachwachsende Rohstoffe auf dasNitratauswaschungspotenzial aus?Standort DB Alb-Donau-Kreis (Ulm) VF 97 Gemeinde: Langenau Gemarkung: ÖllingenWSG-Nr. Amt: 425001 B, Nitratauswaschungsklasse B, Bodenart LVariantenV1 (Sanierungsmaßnahmen Weiterentwicklung)V2 (Sanierungsmaßnahmen Weiterentwicklung)Dauerkultur Igniscum ® ‘Candy’ (Fallopiasachalinensis) (Pflanzjahr 2008) [s. Abb. 75]Dauerkultur Durchwachsene Silphie (Silphiumperfoliatum) (Pflanzjahr 2008) [s. Abb. 76]Standort DB Alb-Donau-Kreis (Ulm) VF 98 Gemeinde: Langenau Gemarkung: LangenauWSG-Nr. Amt: 425001 C. Humusreicher Standort (12 %). Nitratauswaschungsklasse B, Bodenart L.VarianteV1 (Sanierungsmaßnahmen Weiterentwicklung)Dauerkultur Igniscum ® ‘Candy’ (Fallopiasachalinensis) (Pflanzjahr 2008) [s. Abb. 77]120


NO 3 -N kg/haNO 3 -N kg/haErgebnisse1009080Schnitt undorgan. Düngung(Gärrest fl.,59 kg N anr. /ha)(KW 26)00-30 cm30-60 cm60-90 cm7060Düngung(KAS, 41 kg N/ha)(KW 9)Schnitt(KW 39)50403020102010/20110KW42KW44KW50KW3KW10KW39KW42KW44KW46KW50Abb. 75: NO 3-N-Gehalte der VF 97 Alb-Donau-Kreis (Ulm) Anbau von Igniscum (Baustein 16.2, B-Boden).1009000-30 cm30-60 cm60-90 cm80706050Düngung(KAS, 41 kg N/ha)(KW 9)AHL-Spritzschaden => Schnittmit Igniscum (KW 26),danach schlechte Entwicklung,keine weiteren Maßnahmen403020102010/20110KW42KW44KW46KW50KW3KW10KW39KW42KW44KW46KW50Abb. 76: NO 3-N-Gehalte der VF 97 Alb-Donau-Kreis (Ulm) Anbau von Durchwachsener Silphie (Baustein 16.2,B-Boden).121


NO 3 -N kg/ha1009080Schnitt und organ.Düngung (Gärrest fl.,59 kg N anr. /ha)(KW 29)Schnitt (346 dt/ha TM)und organ. Düngung(Gärrest fl.,88 kg N anr. /ha)(KW 26)Schnitt(KW 39):250 dt/ha TM00-30 cm30-60 cm60-90 cm706050403020100KW29KW42KW44KW462010/2011KW50KW3KW10KW26KW39KW42KW44KW46KW50Abb. 77: NO 3-N-Gehalte der VF 98 Alb-Donau-Kreis (Ulm) Anbau von Igniscum auf humusreichem Standort(Baustein 16.2, B-Boden).Die Dauerkultur Igniscum kann auf VF 97 etwa zwei- bis dreimal geerntet werden, am 04.03.11 wurde mitKAS (41 kg N/ha) angedüngt. Nach dem ersten Schnitt (28.06.11) wurde dann organischer Dünger(20 cbm) ausgebracht. Der zweite Schnitt erfolgte am 30.09.11.Der N min -Wert in 0 – 90 cm lag nach der Ernte bei 20 kg N/ha und im Herbst zwischen 38 und 61 kg N/hain 0 - 90 cm und somit in einem moderaten Bereich.Die Dauerkultur Silphie erlitt leider bei der Ausbringung von AHL (benetzend mit Pflanzenschutzdüsen)erhebliche Verätzungen.Die N min -Werte lagen dauerhaft sehr niedrig.Die Ernte der Silphie erfolgt mit üblichen Häckslern - Problem ist der meist hohe Feuchtegehalt imSiliergut.Auf der VF 98 mit sehr hohem Humusgehalt (12 %) schwanken die Nitratwerte sehr stark(20 - 90 kg N/ha in 0 - 90 cm).Fazit: Grundsätzlich bereichern diese Dauerkulturen das landschaftliche Bild. Vor allem die durchwachseneSilphie mit ihren gelben Blüten ist eine interessante Kultur. Die Nitratwerte sind unter durchwachsenerSilphie außergewöhnlich niedrig, so dass dem Wasserschutzziel voll entsprochen wird. Leider sind die Erträgegeringer als bei Silomais und auch die TS-Gehalte sind recht niedrig. Daher bedarf diese Kultur einerFörderung - um profitabel angebaut werden zu können.Der Igniscum bleibt leider unter den Erwartungen zurück. Auf humusreichen Standorten kann es trotzDauerkultur die Nitratwerte nicht niedrig halten. Ebenso sind die Silagen sehr feucht. Daher scheint auchdiese Kultur noch nicht geeignet, auf humusreichen Standorten dauerhaft niedrige Nitratwerte zu sichern.122


2.9.3 Befreiungen – KontrollflächenNach <strong>SchALVO</strong> § 10 Absatz 1 Satz 2 dürfen Befreiungen von den Auflagen erteilt werden, wenn diese mitdem Schutzzweck der Verordnung vereinbar sind. Anhand von Kontrollflächen wird die Auswirkung derBefreiungsregelung überprüft. Nachfolgend sind die Ergebnisse und Bewertungen der RPen/ULB dargestellt:Baustein 17.1 AckerbauLandratsamt (Dienststelle): DB Rems-Murr-Kreis (Backnang)Fragestellung: Welche Nitratgehalte treten auf bei einer Befreiung vom Einarbeitungsterminder Begrünung im Sanierungsgebiet vor Kartoffeln (ab 1. Februar statt 1. März, Variante 1) imVergleich zu einer nach ogL bearbeiteten Variante mit Einarbeitung bereits im Herbst/Winter desVorjahres (hier: 05.12.2010, Variante 2)?lfd.VFNr.Ergebnisse:- Die Begrünung (Senf) wurde bereits Ende Januar mit dem Grubber eingearbeitet.- Der Boden war nach den Dauerfrösten bis Mitte Januar gut zu bearbeiten.- Die Nitratwerte beider Varianten zeigten bis zur Düngung im April nur einen geringen Unterschied.- Dagegen lagen die Herbst-N-Werte der Befreiungsvariante (V1) um bis zu 50 % niedriger alsdie der ogL-Variante (V2).Fazit: Ein vorgezogener Bearbeitungstermin im Frühjahr erhöhte die Frühjahrsnitratwerte gegenüberder Herbstbearbeitung nicht. Die Herbstnitratwerte der ogL-Variante überstiegen die Toleranzwertedeutlich, während die Werte der Befreiungsvariante lediglich gering über dem Überwachungswertlagen.Diese Entwicklung widerspricht den Ergebnissen der Vorjahre, bei denen die Herbstnitratwerte der<strong>SchALVO</strong>-Variante stets deutlich höher lagen als bei der ogL-Variante. Eine Wiederholung derFragestellung ist sinnvoll, um abzuklären, ob es sich um eine einmalige Umkehrung der Nitratwertehandelt.17Landratsamt (Dienststelle): DB Breisgau-Hochschwarzwald (Breisach)Fragestellung: Befreiung von der Sanierungsgebietsauflage Bodenbearbeitungstermin und Auflagenzur Düngung vor Mais ab 01.03., statt dessen ab 01.12. (Doppelvariante).Saatmais nach Saatmais mit Untersaat Ölrettich-Senf (nicht winterhart = ebenfalls befreit)Ergebnisse:- Bei der N-Düngung wurde auf der Bodenbearbeitung-Herbstvariante (betriebsüblich) dieDüngung in einer Gabe vor der Saat gegeben.- Bei der Bodenbearbeitung-Frühjahrsvariante wurden 40 kg N breit ausgebracht und nachspätem N min -Verfahren gedüngt (ergab 0 – Düngung).Fazit: Bei beiden Varianten waren die Herbstwerte nach Saatmais 2011 unter dem Überwachungswert.Die Ganglinie über Winter nach Bodenbearbeitung Herbst verglichen mit BodenbearbeitungFrühjahr ergab keine Vorteile für den Frühjahrspflug, wie auch langjährig bereits festgestellt.lfd.VFNr.57123


Baustein 17.1 Ackerbau (Fortsetzung)Landratsamt (Dienststelle): DB Breisgau-Hochschwarzwald (Breisach)Fragestellung: Befreiung von der Begrünungspflicht nach Getreide (W-Weizen)Doppelvariante: V1 <strong>SchALVO</strong>, V2 Befreiung-TastversuchErgebnisse:- V1 mittlere Begrünung (Gelbsenf), Ganglinie deutlich ruhiger nach Abbinden durch Begrünung.- V2 Stoppeln, deutlicher Anstieg der N-Gehalte in Ganglinie trotz geringem Ausgangsniveausnach Ernte, obwohl keine Bodenbearbeitung erfolgte.Fazit: Bei V1 lagen die Herbstwerte bei zwei Terminen unter dem Überwachungswert, alle dreiTermine lagen unter dem Toleranzwert. Bei V2 lagen die Herbstwerte bei allen drei Terminen überdem Überwachungswert, aber unter dem Toleranzwert. Bei geringem Flächenumfang der Befreiungzur Unkrautbekämpfung tolerierbar.lfd.VFNr.59Landratsamt (Dienststelle): RavensburgFragestellung: Befreiung von Untersaat bei Silomais nach Silomais, statt dessen Einsaat vonGrünroggen nach der Ernte 2010Ergebnisse:- Nach der Silomaisernte wurde am 02.10.10 Grünroggen angesät.- Die Herbst-N min -Werte lagen im November bei 50 kg N in 0 – 90 cm und reduzierten sich aufgrunddes Roggenwachstums auf 17 kg Mitte Dezember und 12 kg N/ha Mitte Januar.- Der Grünroggen wurde am 03.05.11 siliert und am 05.05.11 wurde nachfolgend Silomais inMulchsaat angesät.lfd.VFNr.16Fazit: Der Anbau von früh gesätem Grünroggen (Anfang Oktober) sichert noch ein gutes Wachstumim Herbst. Freies Nitrat wird zum Pflanzenwachstum benötigt - so dass dies eine gute Möglichkeitist, während des Winterhalbjahres niedrige Nitratwerte zu halten.Landratsamt (Dienststelle): DB Reutlingen (Münsingen)Fragestellung: Befreiung von Raps als Winterung nach KörnerleguminosenStandort Gemeinde: Münsingen Gemarkung: BremelauWSG-Nr. Amt: 415117 (Problemgebiet), Bodenart L, Nitratauswaschungsklasse A*Fazit: Die Bodenbearbeitung nach den Erbsen erfolgte erst zur Saat des Winterroggens am22.09.2010. Die Saat erfolgte mit flacher Bodenbearbeitung in Mulchsaat am 23.09.2010. DieHerbstnitratwerte in 0 - 30 cm schwankten im November zwischen 28 und 63 kg N/ha. Aufgrunddes Aufwuchses reduzierte sich dieser Wert auf 3 kg N/ha bis Mitte Dezember. Somit blieb dieFläche über den gesamten Winter gut bewachsen. Auch im Folgejahr blieben die Nitratwerte unterRoggen niedrig. Daher hat es sich bewährt, anstatt des Winterrapses eine andere Kultur mitgutem N-Aufnahmevermögen nachzubauen.lfd.VFNr.61124


Baustein 17.1 Ackerbau (Fortsetzung)Landratsamt (Dienststelle): DB Alb-Donau-Kreis (Ulm)Fragestellung: Befreiung von der winterharten Untersaat bei Silomais nach Silomais, statt dessenEinsaat von Grünroggen in Direktsaat nach der Ernte (2010) und Befreiung von der maximalenDüngegabe (2011) zur Maissaat (Auflage Startgabe Mineraldünger: max. 40 kg N/ha, langsamwirkend)lfd.VFNr.Standort Gemeinde: Obermarchtal, Sanierungsgebiet 425013, Bodenart sL,Nitratauswaschungsklasse B- Statt einer Untersaat wird Grünroggen in Mulchsaat nach Ernte eingesät, dieser wird im Frühjahr2011 siliert. Die Saat erfolgte am 19.10.10.- Die N-Düngung zum Grünroggen erfolgt am 09.02.11 mit 15 cbm Gülle (53 kg N) und am25.03.11 mit 40 kg N (KAS).- Die Beerntung erfolgt als GPS am 10.05.11 mit 788 dt FM, danach wird Silomais gesät.- Die Nitratwerte liegen nach der Maisernte und nach Ansaat des Grünroggen zwischen 25 und38 kg N/ha in 0 - 90 cm und liegen somit weit unter dem zulässigen Überwachungswert.- Der Grünroggen hat sich gut entwickelt und die Fläche war über den gesamten Winter undFrühjahr bewachsen. Der N min -Wert zur Grünroggenernte lag am 09.05.11 mit 11 kg N in0 – 90 cm sehr niedrig. Der gesamte verfügbare Stickstoff wurde von der Pflanze zum Wachstumbenötigt.23Fazit: Der Grünroggen in Mulchsaat nach der Ernte hat sich bewährt. Während des gesamtenWinterhalbjahres hat sich ein guter Pflanzenbewuchs entwickelt, der den gesamten Stickstoff zumWachstum benötigt. Dies scheint eine gute Alternative zur vorgegebenen Untersaat zu sein - insofernder Saatzeitpunkt früh (Anfang Oktober) ist.Landratsamt (Dienststelle): DB Alb-Donau-Kreis (Ulm)Fragestellung: Befreiung von der winterharten Untersaat in Ackerbohnen bzw. von Raps inMulchsaat als einzig zulässiger nachfolgender Winterung. Statt dessen im Herbst 2010 auf V1Einsaat von W-Raps als Zwischenfrucht (nachfolgend S-Mais) bzw. von W-Weizen (V2) undW-Gerste (V3) (alle flache Bodenbearbeitung).lfd.VFNr.Standort Gemeinde: Obermarchtal, Sanierungsgebiet 425013, Bodenart sL,Nitratauswaschungsklasse B- Nach der Ackerbohnenernte (26.08.10) lagen die Nitratwerte aller drei Varianten zwischen 30und 40 kg N/ha in 0 – 60 cm, danach erfolgte eine flache Bodenbearbeitung in allen Variantenmit der Scheibenegge.- V1: sofort 08.09.10 wurde W-Raps als Zwischenfrucht eingesät (mit 25 kg/ha Schleuderstreuer),diese konnte sich leider nicht etablieren - schlechter Auflauf, Schneckenfraß, lückig.Dementsprechend lagen die Nitratwerte zwischen 48 und 61 kg N/ha 0 – 60 cm im November.- V2: am 30.09.10 wurde W-Weizen in Mulchsaat (Kreiselegge) eingesät, dieser hat sich gutetabliert. Die Nitratwerte lagen zwischen 27 und 39 kg N/ha 0 – 60 cm im November.- V3: am 23.09.10 wurde W-Gerste in Mulchsaat (Kreiselegge) eingesät, auch diese hat sichgut etabliert. Die Nitratwerte lagen zwischen 28 und 39 kg N/ha 0 – 60 cm im November.24125


lfd. Nr. 24 (Fortsetzung):Baustein 17.1 Ackerbau (Fortsetzung)Landratsamt (Dienststelle): DB Alb-Donau-Kreis (Ulm)Fazit: Die Beprobung im Herbst war nur in 0 – 60 cm möglich. Trotzdem ist zu erkennen, dass dieFolgekultur W-Raps, die sich nicht etablieren konnte, die höchsten Nitratherbstwerte hatte. In dieserRegion reicht nach Ackerbohnen oftmals die Zeit nicht, um ein geeignetes Saatbeet für dieFolgekultur Raps vorzubereiten. Eventuell hätte sich bei einer Mulchsaat der Zwischenfrucht einetwas anderes Bild ergeben. Aufgrund der flachen Bodenbearbeitung (nur Scheibenegge) undnachfolgender flacher Mulchsaat (Kreiselegge) wurden noch keine erhöhten Nitratwerte (aus denKnöllchenbakterien) freigesetzt. Die Folgekultur W-Weizen früh gesät und W-Gerste zeigten daherähnliche Nitratwerte im Herbst. Daher scheint es durchaus möglich, mit flacher Bodenbearbeitungund nachfolgend flach eingesäter Hauptfrucht eine Folgekultur ansäen zu können, ohne dasNitrataustragsrisiko zu erhöhen. Die Nitratwerte lagen im Januar und Februar vor allem unterW-Gerste bei nur noch 13 - 14 kg N/ha in 0 – 90 cm! Unter W-Weizen lagen die Werte zwischen28 und 31 kg in 0 – 90 cm. Am Höchsten lagen die Werte unter dem lückigen Raps mit 42 bis46 kg N/ha in 0 – 90 cm.Fragestellung: Befreiung von der winterharten Untersaat in Ackerbohnen (bzw. von Raps inMulchsaat als einzig zulässiger nachfolgender Winterung), statt dessen Gelbsenf als Zwischenfruchtim Herbst 2010 mit nachfolgend S-Weizen.lfd.VFNr.Standort Gemeinde: Langenau, Sanierungsgebiet 425001 C, Bodenart L,Nitratauswaschungsklasse B, Humusgehalt hoch 4-6%- Nach der Ackbohnenernte 04.09.2010 und flacher Bodenbearbeitung erfolgte die Einsaat vonGelbsenf 06.09.2010.- Die N min -Werte lagen bei 65 kg N/ha in 0 – 90 cm nach der Ackerbohnenernte.- Die angesäte Zwischenfrucht hat das Nitrat im Boden zum Wachstum benötigt, so dassbereits im November nur noch 9 kg N/ha in 0 – 90 cm vorhanden waren.62Fazit: Die sofortige Einsaat einer wüchsigen Zwischenfrucht - nach flacher Bodenbearbeitung isteine gute Möglichkeit das vorhandene Nitrat in Pflanzenmasse zu binden.126


Baustein 17.1 ErdbeerenLandratsamt (Dienststelle): DB EmmendingenFragestellung: Befreiung von allen <strong>SchALVO</strong>-Auflagen zu Erdbeeren mit Ausnahme der Messmethode.Ergebnisse:- Begleitung der Kultur messtechnisch, Düngung nach der Messmethode im Frühjahr, zugrundeliegen Sollwerte des RP Freiburg für Erdbeeren im Erntejahr (Düngungstermin Frühjahr).lfd.VFNr.14-1Fazit: Die Überwachungswerte können eingehalten werden.Ergebnisse:- Begleitung der Kultur messtechnisch, Düngung nach der Messmethode im Herbst zur Pflanzung,zugrunde liegen Sollwerte des RP Freiburg für Pflanzerdbeeren im Herbst.Fazit: Deutliches Überschreiten des Überwachungswertes zu allen drei Terminen während derHerbstkontrollaktion, bei zwei Terminen auch Überschreiten des Toleranzwertes.Toleranzwerte können in manchen Jahren eingehalten werden, hier muss weiter geprüft werden,ob man in der Rheinebene gänzlich ohne Düngung zur Pflanzung im Herbst auskommt, d.h., obdie Mineralisierung aus der intensiven Bodenbearbeitung ausreicht.14-2Landratsamt (Dienststelle): DB Breisgau-Hochschwarzwald (Breisach)Fragestellung: Befreiung von allen <strong>SchALVO</strong>-Auflagen zu Erdbeeren mit Ausnahme der Messmethode.Ergebnisse:- Begleitung der Kultur messtechnisch, Düngung nach der Messmethode im Frühjahr, zugrundeliegen Sollwerte des RP Freiburg für Erdbeeren im Erntejahr (Düngungstermin Frühjahr).lfd.VFNr.60Fazit: Die Überwachungswerte können eingehalten werden.127


Ertrag dt/ha2.10 Ertrag2.10.1 Erträge im Vergleich zum Landesmittel 2011In Abb. 78 und Abb. 79 sind die Erträge der <strong>SchALVO</strong>-Varianten aller Vergleichsflächen (Einzel- und Doppelvarianten)im Vergleich zu den durchschnittlichen Erträgen in Baden-Württemberg 2011 dargestellt.Die Erträge für Winterweizen, Körnermais und Silomais liegen etwas über dem Landesdurchschnitt (StaLa2011). Für Raps und Sommergerste sind die Erträge etwas unterdurchschnittlich, allerdings ist die Zahl derStandorte gering. Da bereits die landesweiten Erträge für Körnermais und Silomais im Vergleich zu den Vorjahrenhoch lagen, ist für die Vergleichsflächen der N-Entzug überdurchschnittlich gewesen. Für Raps stelltsich die Situation genau gegenteilig dar.Hinweise: Bei Getreide und Körnermais beziehen sich die Erträge auf einen Trockensubstanzgehalt(TS-Gehalt) von je 86 %. Beim Silomais wurden die Erträge der Vergleichsflächen auf einen TS-Gehalt von32 % und beim Winterraps auf 91 % umgerechnet, während sich die Daten des StaLa auf den Feldertrag(bei gleicher Größenordnung des TS-Gehaltes) beziehen. Bei Kartoffeln und Zuckerrüben sind jeweils dieFrischmasseerträge angegeben.140120MW <strong>SchALVO</strong>-VariantenLandesmittelStandardabw eichung128121100778060705862415055584840202127220W-Weizen u. Dinkel (42)W-Gerste (2)S-Gerste (4)S-Weizen (1)K-Mais u. CCM (10)W-Raps (5)Roggen u. W-Menggetreide (1)Abb. 78: Erträge (arithm. Mittel mit Standardabweichung) von Getreide, Mais und Raps auf den <strong>SchALVO</strong>-Varianten derVergleichsflächen (Einzel- und Doppelvarianten 2011). Anzahl der Flächen in Klammer. Zwei VergleichflächenW-Weizen mit Hagelschaden sind enthalten. Zum Vergleich sind die durchschnittlichen Erträge in Baden-Württembergdargestellt (StaLa, 2011).128


Ertrag dt/haErtrag dt/ha1000900800<strong>SchALVO</strong>-VariantenLandesmittelStandardabweichung9308037006005365004414344854003002001000Kartoffeln (2)Silomais u. LKS (11)Z-Rueben (1)Abb. 79: Erträge (arithm. Mittel mit Standardabweichung) von Kartoffeln, Silomais und Zuckerrüben auf den <strong>SchALVO</strong>-Varianten der Einzel- und Doppelvarianten 2011 (Anzahl in Klammer) im Vergleich zu den durchschnittlichen Erträgen inBaden-Württemberg (StaLa, 2011).2.10.2 Ertragsunterschiede <strong>SchALVO</strong>-ogLFür die Doppelvarianten <strong>SchALVO</strong>-ogL der Vergleichsflächen 2011 wurden die Erträge gegenübergestellt,um mögliche Ertragseinbußen aufgrund der <strong>SchALVO</strong>-gemäßen Bewirtschaftung zu verdeutlich. Flächen mitHagel- oder Wildschäden wurden von dieser Auswertung ausgenommen.140120<strong>SchALVO</strong>ogL1281231008081816040204145222327310W-Weizen(30)S-Gerste(3)W-Roggen(1)K-Mais(10)W-Raps(2)Abb. 80: Mittlere Erträge 2011 der <strong>SchALVO</strong>- und ogL-Varianten für W-Weizen, S-Gerste, W-Roggen, K-Mais, W-Raps.129


Ertrag dt/ha1000900<strong>SchALVO</strong>ogL9309108007006005535975004003002001000Silomais(8)Z-Rueben(1)Abb. 81: Mittlere Erträge 2011 der <strong>SchALVO</strong>- und ogL-Varianten für Silomais und Zuckerrüben.Ertragseinbußen treten auf den <strong>SchALVO</strong>-gemäß bewirtschafteten Flächen gegenüber derBewirtschaftung nach ogL bei Winterraps (14,7 %), Sommergerste (7,6 %), Silomais (7,4 %) undWinterroggen (4,4 %) auf. Allerdings ist mit Ausnahme des Silomaises die Zahl der auswertbaren Standortesehr gering.Durchschnittlich höher sind die Erträge auf den <strong>SchALVO</strong>-Varianten gegenüber den ogL-Varianten beiKörnermais (3,7 %).2.11 Qualität2.11.1 Qualitätsunterschiede <strong>SchALVO</strong>-ogLVon den Doppelvarianten <strong>SchALVO</strong> - ogL wurden die Qualitätsunterschiede ermittelt (Tab. 22). Für Parametermit einer Stichprobenanzahl N ≥ 10 wurden Signifikanzprüfungen durchgeführt. Untersucht wurden dieParameter N-Gehalt, Tausendkorngewicht, Sedimentationswert, Siebsortierung und Stärkegehalt. BeimWeizen wurde der Proteingehalt aus dem N-Gehalt (multipliziert mit dem Faktor 5,7 - ungeachtet der Qualitätsstufe)berechnet, bei allen anderen Kulturen mit dem Faktor 6,25. Der Winterweizen mit den beiden BodenbearbeitungsverfahrenMulchsaat bzw. Pflugfurche wurde auf den Gehalt an Deoxynivalenol (DON) untersucht.Bei den Zuckerrüben wurde der Bereinigte Zuckergehalt (BZG) ermittelt. Beim Tabak konnte in2011 keine Beurteilung nach Güteklassen angegeben werden.130


Tab. 22: Ergebnisse (Mittelwerte) der Qualitätsuntersuchung (Doppelvarianten <strong>SchALVO</strong> – ogL, Ernte 2011).FS = Frischsubstanz, TS = Trockensubstanz (100 %).W-Weizen n <strong>SchALVO</strong> ogLRohproteingehalt (% in TS) 33 12,5 12,6Tausendkorngewicht (g in FS) 32 49,2 49,0Sedimentationswert (in FS) 33 43,3 44,0Siebsortierung > 2,5 mm (% in FS) 32 97,2 96,9DON-Gehalt (mg/kg in FS)* 3 0,97 0,40(Min/Max) 3 (0,61 - 1,5) (0,33 - 0,47)S-GersteRohproteingehalt (% in TS) 3 11,9 11,5Tausendkorngewicht (g in FS) 3 47,6 48,5Siebsortierung 2,2-2,5 mm (% in FS) 3 2,3 2,0Siebsortierung > 2,5 mm (% in FS) 3 97,4 96,9K-MaisRohproteingehalt (% in TS) 10 8,1 8,3Stärkegehalt (% in TS) 10 75,4 75,4SilomaisRohproteingehalt (% in TS) 8 7,1 6,8Stärkegehalt (% in TS) 8 27,9 29,4W-RapsRohproteingehalt (% in TS) 2 19,4 19,4Tausendkorngewicht (g in FS) 2 5,8 5,7Ölgehalt (% in TS) 2 48,6 48,2ZuckerrübenBereinigter Zuckergehalt (BZG)(% der Rübenfrischmasse)Tabak1 16,3 15,5Güteklasse A in % (Burley) 2 k. A. k. A.* Von den 15 auf DON-Gehalt untersuchten Doppelvarianten zeigen drei auf beiden Varianten Gehalte über der Bestimmungsgrenze.Dargestellt ist jeweils der Mittelwert dieser drei Varianten.W-Weizen: Das Tausendkorngewicht und die Siebsortierung > 2,5 mm ist in den <strong>SchALVO</strong>-Varianten etwashöher als in den ogL-Varianten, der Unterschied ist jedoch jeweils nicht signifikant (Wilcoxon-Vorzeichenrangtest, zweiseitig, α ≤ 5%). Bei den <strong>SchALVO</strong>-Varianten sind der Rohproteingehalt und derSedimentationswert gegenüber ogL erniedrigt, aber nicht signifikant.Es wurden 15 Doppelvarianten mit Vorfrucht Mais und unterschiedlichem Bodenbearbeitungsverfahren aufden DON-Gehalt untersucht. Bei 11 Flächen liegt das Ergebnis auf beiden Varianten unter der Bestimmungsgrenze(d.h. < 0,2 mg/kg). Bei den übrigen vier Doppelvarianten zeigen alle vier <strong>SchALVO</strong>- und dreiogL-Varianten positive Befunde, d.h. drei jeweils auf beiden Varianten. Zur Berechnung des Mittelwerteswurden nur diese vier Vergleichsflächen herangezogen. Bei dem <strong>SchALVO</strong>-gemäß in Mulchsaat angebautenW-Weizen ergab sich ein DON-Gehalt von 0,97 mg/kg und damit ein höherer Mittelwert als bei der gepflügtenogL-Variante mit 0,4 mg/kg.131


Für den statistischen Test wurden alle 15 untersuchten Doppelvarianten verwendet, wobei die Werte„< Bestimmungsgrenze“ gleich 0,1 mg/kg gesetzt wurden. Die nach <strong>SchALVO</strong> (Mulchsaat) bearbeiteten Variantenzeigen in diesem Jahr aufgrund der zahlreichen Flächen ohne nachweisbaren Befall keinen signifikanthöheren DON-Gehalt des Erntegutes als die nach ogL (Pflug) bearbeiteten Varianten.Hinweis: Für unverarbeitetes Getreide (außer Hartweizen, Hafer und Mais) gilt seit dem 1. Juli 2006 ein DON-Gehalt von1250 µg/kg (= 1,25 mg/kg) als zulässige Höchstmenge (Verordnung (EG) Nr. 856/2005 der Kommission vom6. Juni 2005 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 466/2001 in Bezug auf Fusarientoxine, Amtsblatt der EU vom7. Juni 2005 und Verordnung (EG) Nr. 1126/2007 der Kommission vom 28. September 2007, Amtsblatt der EU vom29. September 2007). „Unverarbeitet“ schließt Reinigung, Sortierung und Trocknung nicht aus, sofern das Getreidekornselbst keiner physikalischen Behandlung unterzogen wurde und intakt bleibt. Für Futtergetreide werden Orientierungswerteangegeben, die je nach Tierart und –alter zwischen 1 und 5 mg/kg liegen.Im Durchschnitt der drei Vergleichsflächen von W-Weizen mit positivem Befund liegen die <strong>SchALVO</strong>-Varianten mit einem Wert von 0,97 mg/kg unter dem gesetzlichen Grenzwert für unverarbeitetes Getreidevon 1,25 mg/kg, die ogL-Varianten unterschreiten ihn ebenfalls mit 0,4 mg/kg. Von den insgesamt 15 untersuchtenDoppelvarianten liegt lediglich eine <strong>SchALVO</strong>-Variante über dem zulässigen Höchstgehalt von1,25 mg/kg DON, die dazugehörige <strong>SchALVO</strong>-Variante sowie die übrigen 14 Flächen liegen mit beiden Variantenunterhalb.S-Gerste: Rohproteingehalt sowie Siebsortierung > 2,5 mm und 2,2 - 2,5 mm sind bei den <strong>SchALVO</strong>-Varianten höher als bei den ogL-Varianten. Das Tausendkorngewicht liegt bei den ogL-Varianten höher alsbei den <strong>SchALVO</strong>-Varianten.K-Mais: Der Rohproteingehalt ist bei den ogL-Varianten höher als bei den <strong>SchALVO</strong>-Varianten, jedoch nichtsignifikant. Der Stärkegehalt ist im Mittel bei beiden Varianten gleich und erwartungsgemäß auch nichtsignifikant verschieden.Silomais: Der Rohproteingehalt der ogL-Varianten ist gegenüber den <strong>SchALVO</strong>-Varianten erniedrigt. DerStärkegehalt der ogL-Varianten liegt um rund 5 % höher als der der <strong>SchALVO</strong>-Varianten.W-Raps: Beim W-Raps liegen Tausendkorngewicht sowie Ölgehalt der <strong>SchALVO</strong>-Varianten über den ogL-Varianten. Der Rohproteingehalt ist bei beiden Varianten gleich.Zuckerrüben: Es lag lediglich eine Fläche zur Untersuchung auf den Bereinigten Zuckergehalt (BZG) vor.Die <strong>SchALVO</strong>-Variante weist einen um rund 5 % höheren Wert auf als die ogL-Variante.Tabak: Beim Tabak wurden in 2011 keine Ernteermittlungen durchgeführt.132


3 Ergebnisse Sonderkulturen3.1 HopfenFragestellungWie ist das Nitratauswaschungspotenzial bei Hopfen zu bewerten und welche Auswirkungen haben die<strong>SchALVO</strong>-Auflagen auf die Nitratgehalte im Boden?Standorte und VariantenIm Jahr 2011 wurde in zwei Wasserschutz-Problemgebieten (Landkreis Ravensburg und Landkreis Bodenseekreis)Hopfen angebaut. Insgesamt sind fünf Betriebe mit insgesamt ca. 20 ha Hopfen betroffen. Diesentspricht ca. 1,5 % der Gesamtfläche des Hopfenanbaugebietes Tettnang. Die Vergleichsfläche befindetsich auf dem Versuchsfeld Strass (Landkreis Bodenseekreis), Auswaschungsrisikoklasse A.Baustein Vorfrucht 2010 Hauptfrucht 2011 n Landratsamt (Dienststelle)20.1 Hopfen Hopfen 1 Bodenseekreis (Versuchsfeld Strass)VariantenogL 08.10.10 Grubbern02.11.10 Abackern (Pflug)15.11.10 Hopfenhäcksel (200 dt/ha)27.06.11 2. Anackern (Pflug) ohne Begrünungseinsaat (natürlicher Unterbewuchs)02.11.11 Abackern (Pflug)Bodenuntersuchungsergebnis (Okt. 2010):pH-Wert P 2 O 5(mg/100 g)K 2 O(mg/100 g)Mg(mg/100 g)Humus(% org. Sub.)6,2 22 29 15 5,6<strong>SchALVO</strong>a. allgemeine Vorgaben:Organische Düngung nur mit Hopfenhäcksel, frühestens 6 Wochen vor dem Schneiden (ca. MitteApril)Einarbeitung der winterharten Begrünung frühestens 6 Wochen vor dem SchneidenAusbringung von mineralischem N als Banddüngung im Bifangbereichb. konkrete Bewirtschaftung der <strong>SchALVO</strong>-Variante02.03.11 Hopfenhäcksel (200 dt/ha)27.06.11 2. Anackern (Pflug)04.07.11 Aussaat von WinterrübsenBodenuntersuchungsergebnis (Okt. 2010):pH-Wert P 2 O 5(mg/100 g)K 2 O(mg/100 g)Mg(mg/100 g)Humus(% org. Sub.)6,1 23 21 15 4,9133


NO 3 -N kg/haIn beiden Varianten parallel durchgeführte produktionstechnische Maßnahmen:02.02.11 Grunddüngung (156 kg/ha K 2 O als 60er Kali)18.04.11 Schneiden10.05.11 mineralische N-Düngung (KAS, 54 kg N/ha)19.05.11 Bodenbearbeitung (grubbern)15.06.11 mineralische N-Düngung (KAS, 24 kg N/ha)(Keine organische Düngung im Frühjahr 2012)ErgebnisseAusbringungHopfenhäcksel(V2)15.11.2010AusbringungHopfenhäcksel(V1)02.03.2011AussaatW-Rübsen(V1)04.07.2011807060V2Schneiden(V1, V2)18.04.2011Ernte(V1,2)24.08.Abackern(V 2)02.11.201160-90 cm30-60 cm00-30 cm50V1403020100KW 46 KW 48 KW 50 KW 3 KW 17 KW 39 KW 42 KW 44 KW 46 KW 48 KW 50Abb. 82: Verlauf der NO 3-N-Gehalte bei Hopfen (A-Boden, 0 – 90 cm).Variante Ertrag in dt/ha (89 % TM) K-Wert (%); 89 % TM<strong>SchALVO</strong> (V1) 11,6 5,9ogL (V2) 13,0 6,6Nach Ausbringung der Hopfenhäcksel auf die ogL-Fläche im Herbst 2010 zeigt diese in der KW 48 mehr alsdoppelt so hohe Nitratwerte als die <strong>SchALVO</strong>-Variante.Ende Januar 2011 liegen die Nitratwerte beider Varianten mit 16 bis 24 kg N/ha auf ähnlichem Niveau wieMitte Dezember 2010 (18 bis 25 kg N/ha). In Verbindung mit der raschen Bodenerwärmung steigen die Gehaltebis Mitte April (KW 17) auf 60 bis 70 kg N/ha an.Die Nitratwerte der SchALO-Variante sind in der KW 39 und KW 42 fast doppelt so hoch wie die der ogL-Variante. Auch die 3.Bodenschicht zeigt hohe Nitratwerte, was dem Auswaschungsverhalten von A-Bödenentspricht.Bei der <strong>SchALVO</strong>-Variante könnte der in der KW 9 ausgebrachte Hopfenhäcksel in Verbindung mit derzweifachen Bodenbearbeitung (Mai und Juni) die Nitratwerte beeinflusst haben. Da die Begrünung(W-Rübsen) nur sehr spärlich aufgelaufen ist, konnte nach der Hopfenernte das mineralisierte N nichtaufgenommen werden.134


Fazit: Die Bewirtschaftungsunterschiede bei der Hopfen-VF liegen in unterschiedlichen Zeitpunkten desAbackerns (bei <strong>SchALVO</strong> keine Herbstbodenbearbeitung), der Ausbringung von Hopfenhäcksel (bei<strong>SchALVO</strong> im Frühjahr statt Herbst) und der Einsaat einer Begrünung Anfang Juli auf der <strong>SchALVO</strong>-Variante.Da die Begrünung schlecht aufgelaufen ist, konnte vermutlich die aus dem Hopfenhäcksel mineralisierteN-Menge nicht aufgenommen werden, so dass die Nitratgehalte der <strong>SchALVO</strong>-Variante Ende Septemberund Mitte Oktober fast doppelt so hoch liegen wie die der ogL-Variante. Eine nachvollziehbare Reduzierungder Nitratauswaschung durch die Auflagen der <strong>SchALVO</strong> konnte im Jahr 2011 nicht erreicht werden.3.2 WeinbauFragestellungKönnen die in der <strong>SchALVO</strong> genannten Überwachungswerte (§ 7 Absatz 1) bei einer Bewirtschaftung vonRebflächen gemäß Vorgaben der <strong>SchALVO</strong> und auch bei einer anderen Bewirtschaftungsweise, beispielsweisemit flacher Bodenbearbeitung nach Mitte April oder Einsaat von Leguminosen, eingehalten werden?Welche Faktoren beeinflussen die Nitratdynamik im Boden auf weinbaulichen Vergleichsflächen auf verschiedenenStandorten in Baden-Württemberg im Jahr 2011 und wie ist das Auswaschungspotenzial zu beurteilen?Standorte und Varianten<strong>SchALVO</strong>Dauerbegrünung bzw. Bearbeitung und nachfolgende Einsaat gemäß VorgabenN-Düngung nach Messmethode mit Berücksichtigung von Zu- und Abschlagmöglichkeiten25.1BausteinVorfrucht2010Hauptfrucht2011Landratsamt(Dienststelle)RebenRebenBreisgau-Hochschwarzwald(Breisach)EmmendingenMain-Tauber-Kreis(Bad Mergentheim)HeilbronnBruchsalN32212Ort (und Rebsorte)Auggen (Gutedel, 2 Varianten)Bad Krozingen-Schlatt (Spätburgunder, 2 Varianten)Freiburg-Munzingen (Spätburgunder, 2 Varianten)Sasbach-Leiselheim (Gewürztraminer, 2 Varianten)Emmendingen-Hochburg (4 Varianten)Leingarten (Riesling-Junganlage, 2009 gepflanzt)Markelsheim (Silvaner)Külsheim (Regent)Obergrombach (Müller-Thurgau, 2 Varianten)Kürnbach (Lemberger, 2 Varianten)Auf der Vergleichsfläche in Auggen, schluffiger Lehm bzw. Lösslehm mit einem hohen Humusgehalt von3,8 % Humus im Frühjahr 2009, wurden zwei Varianten untersucht: Eine Variante mit ganzflächiger Dauerbegrünungund eine weitere Variante mit Dauerbegrünung in jeder 2. Fahrgasse und in den anderenGassen mit Bodenbearbeitung am 29.03.2011 mit Spatenmaschine (wie in den Vorjahren). Am 12.04.11wurde nach erneuter Bodenbearbeitung mit Fräse eine Mischung aus Gelbsenf, Phazelia und Hafer in diebearbeiteten Gassen gesät. Am 9. Mai wurden sowohl in der Teilfläche mit Bodenbearbeitung jeder 2.Gasse als auch in der Variante mit ganzflächiger Dauerbegrünung 50 kg N/ha gedüngt (SchwefelsauresAmmoniak). In den Gassen beider Varianten wurde ab 15. März fünfmal gemulcht. Am 9.04. wies die Variantemit Bodenbearbeitung in jeder 2. Gasse mit 16 kg Nitrat-N/ha einen ähnlichen Nitratgehalt auf wiedie ganzflächig begrünte Teilfläche (18 kg Nitrat-N/ha in 0 - 90 cm Tiefe). Im Oktober 2011 wurden in derVariante mit Bodenbearbeitung und Einsaat in jeder 2. Gasse geringere Nitratgehalte (maximal 32 kg Nit-135


at-N/ha in 0 - 90 cm am 14.10.11) gemessen (s. Abb. 83, oben rechts) als in der Variante mit ganzflächigerDauerbegrünung, (s. Abb. 83, oben links). Am 10. Dezember war dagegen in der Variante mit Bodenbearbeitungund Einsaat in jeder 2. Gasse der Nitratgehalt höher (52 kg Nitrat-N/ha in 0 - 90 cm) alsin der Variante mit ganzflächiger Dauerbegrünung (25 kg Nitrat-N/ha in 0 - 90 cm). Die Überwachungswerteder <strong>SchALVO</strong> (45 kg Nitrat-N/ha für 0 - 30 cm und 45 kg Nitrat-N/ha für 30 - 90 cm für wenigerauswaschungsgefährdete Böden bzw. „B-Böden“ mit einer beprobbaren Bodentiefe von 90 cm) wurden inAuggen bei beiden Varianten im Herbst und im Dezember 2011, wie in den Vorjahren 2010 und 2009, nieüberschritten (s. Abb. 83, oben).In Schlatt (Bad Krozingen) auf schluffigem, humushaltigem Lehm (1,9 % Humus bis 30 cm am 17.03.09)wurde die Begrünung in Variante 2 in jeder 2. Gasse am 02.04. mit einer Fräse und am 15.04.11 mit einerKreiselegge gestört. Ab 15.03. wurde insgesamt fünfmal gemulcht Der Unterstockbereich wurde am4.04. und 4.07.11 mit einem Herbizid gespritzt. Am 6. Mai wurden 51 kg N/ha gedüngt (Mischdünger). Zufünf Terminen erfolgte eine N-Blattdüngung mit Harnstoff. Am 28.10.11. war der Nitratgehalt in der im Aprilin jeder 2. Gasse gefrästen Variante etwas höher als in der dauerbegrünten und nur gemulchten Variante,aber betrug nur 18 kg Nitrat-N/ha in 0 - 90 cm (Abb. 83, Mitte). Der höchste Nitratgehalt in dieserFläche (57 kg Nitrat-N/ha in 0 - 90 cm) wurde am 10.12.11 in der im April bearbeiteten Gasse gemessen,die Überwachungswerte der <strong>SchALVO</strong> wurden jedoch auch in dieser Fläche im Jahr 2011 nie überschritten.In Freiburg-Munzingen (schluffiger Lehm mit geringem Humusgehalt von 1,5 % bis 30 cm am 17.03.09)wurde in der im Jahr 2003 gepflanzten Rebanlage ab 23.5. die Begrünung zwei- bis viermal gemulcht.Die Begrünung wurde in jeder 2. Gasse in Var. 1 am 23.03. und 12.05. mit einer Scheibenegge und inVar. 2 am 11.04. mit einer Kreiselegge flach gestört. In Var. 1 wurde am 17.07.11 die Rummelmischung(mit einem Leguminosenanteil von 88 %) eingesät. Der Unterstockbereich wurde am 23.05., 1.07. und2.08. gemulcht. Am 26.04.11 wurde 10 kg N/ha gedüngt (Mischdünger mit geringem N-Gehalt). In denVorjahren war auf eine Stickstoffdüngung verzichtet, aber der Unterstockbereich mit einem Flachscharbearbeitet worden. Die Nitratgehalte blieben zu allen 4 Beprobungsterminen vom 14.10. bis 10.12.11 mit6 -25 kg N/ha in 0 - 90 cm bei beiden Varianten weit unter den Überwachungswerten (in Abb. 83, unten).136


NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]AuggenReben ganzflächig DauerbegrünungAuggenReben Begrünung + Bearbeitung/Einsaat jede 2. Gasse100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm40402020018.10.201030.10.201013.2.201126.3.20119.4.201114.10.201128.10.201112.11.201110.12.2011018.10.201030.10.201013.2.201126.3.20119.4.201114.10.201128.10.201112.11.201110.12.2011SchlattReben ganzflächig DauerbegrünungSchlattReben Begrünung + Stören jede 2. Gasse100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm40402020018.10.201030.10.201013.11.201012.2.201126.3.20119.4.201114.10.201128.10.201112.11.201110.12.2011018.10.201030.10.201013.11.201012.2.201126.3.20119.4.201114.10.201128.10.201112.11.201110.12.2011MunzingenBegrünung 2 Mal flach gestört jede 2. Gasse / EinsaatMunzingenReben Begrünung 1 Mal flach gestört jede 2. Gasse100100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm404020018.10.201030.10.201013.11.201012.2.201126.3.20119.4.201121.5.201114.10.201128.10.201112.11.20116.2.201210.12.2011Abb. 83: NO 3-N-Gehalte der Vergleichsflächen Reben in Südbaden ab Herbst 2010 und im Jahr 2011.20018.10.201030.10.201013.11.201012.2.201126.3.20119.4.201121.5.201114.10.201128.10.201112.11.20116.2.201210.12.2011In Sasbach-Leiselheim (schluffiger Lehm mit einem Humusgehalt von 2,3 % bis 30 cm am 17.03.10) wurdedie Begrünung in Variante 1 und 2 in jeder Gasse viermal gemulcht. In Variante 2 wurde am 24.03.11jede 2. Gasse mit einer Egge bearbeitet. Am 14. April wurden 41 kg N/ha in Variante 1 und am 30. April31 kg N/ha in Variante 2 gedüngt. Die Nitratgehalte betrugen bei beiden Varianten zu allen 4 Beprobungsterminenvom 12.10. bis 10.12.11 nur 9 bis maximal 20 kg N/ha in 0 - 90 cm (s. Abb. 84).LeiselheimReben ganzflächig DauerbegrünungLeiselheimReben Begrünung + Bearbeitung jede 2. Gasse100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm40204020015.10.201030.10.201013.11.201015.2.201128.3.20114.4.201112.10.201127.10.201116.11.201110.12.2011Abb. 84: NO 3-N-Gehalte der Vergleichsflächen Reben im Dienstbezirk Emmendingen ab Herbst 2010 und im Jahr 2011.015.10.201030.10.201013.11.201015.2.201128.3.20114.4.201112.10.201127.10.201116.11.201110.12.2011137


NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]In Emmendingen wurde auf der Hochburg eine Vergleichsfläche mit einem hohen Humusgehalt von3,8 %, die auf Buntsandstein und nicht im Nitratproblem- oder -sanierungsgebiet liegt, beprobt. Die Düngungshöhebetrug 18 kg N/ha bei Variante 1, 25 kg N/ha bei Variante 2, 57 kg N/ha bei Variante 3 und 70kg N/ha bei Variante 4. Die Nitrat-N-Gehalte aller 4 Varianten lagen während der Herbstaktion 2011 wieauch im Vorjahr deutlich unter dem Überwachungswert (s. Abb. 85).Hochburg,geringe Düngung übers BlattHochburg,25 kg N/ha auf den Boden100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm404020025.6.201022.7.201015.10.201030.10.201013.11.201014.12.201018.1.201112.3.201118.4.20119.6.201118.7.2011Hochburg,70 kg N/ha minus gemessener Nmin Wert21.9.201112.10.201127.10.201116.11.201120025.6.201022.7.201015.10.201030.10.201013.11.201014.12.201018.1.201112.3.2011Hochburg,70 kg N/ha18.4.20119.6.201118.7.201121.9.201112.10.201127.10.201116.11.2011100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm404020025.6.201022.7.201015.10.201030.10.201013.11.201014.12.201018.1.201112.3.201118.4.20119.6.201118.7.201121.9.201112.10.201127.10.201116.11.201120025.6.201022.7.201015.10.201030.10.201013.11.201014.12.201018.1.201112.3.201118.4.20119.6.201118.7.201121.9.201112.10.201127.10.201116.11.2011Abb. 85: NO 3-N-Gehalte der Vergleichsflächen Reben auf der Hochburg im Dienstbezirk Emmendingen ab Herbst 2010und im Jahr 2011.Am skelettreichen Muschelkalkstandort Markelsheim mit 4,4 % Humus (2009) wurde die Begrünung ab30.4. viermal gemulcht. Am 4. März wurde 40 kg N/ha gedüngt (mit Kalkstickstoff PERLKA wegen Befallmit Erdraupen). Von Februar bis Dezember 2011 wurden zu allen Untersuchungsterminen geringe Nitratgehalte(7 – 27 kg Nitrat-N/ha in 0 - 90 cm) gemessen (s. Abb. 86, oben links); Infolge von Frostschadenvom 4. Mai 2011 war der Traubenertrag mit 70 dt/ha relativ gering.In Külsheim, Tauberfranken, in der Übergangszone Muschelkalk/Buntsandstein mit einem Steingehaltvon ca. 20 % und Humusgehalt von 2,8 % (2009) war jede 2. Gasse dauerbegrünt (Naturbegrünung).2011 erfolgte wegen leichten Frostschadens keine Stickstoffdüngung. Am 9.04.11 wurde in den Gassenmit Dauerbegrünung das Rebholz geschlegelt und ab 9.5. in diesen Gassen zweimal gemulcht. Am 6.August wurde jede 2. Gasse mit einer Kreiselegge bearbeitet und mit Ramtillkraut eingesät. In diesenGassen war am 14.09.10 Gelbsenf eingesät worden. Zu allen Untersuchungsterminen im Jahr 2011 wurdenin Külsheim wie im Vorjahr nur geringe Nitratgehalte (3 bis 26 kg Nitrat-N/ha) gemessen, wobei vom17.10. bis 15.11. aber nur bis 60 cm Bodentiefe beprobt wurde. Auch bei der Beprobung am 13.12.11 bis90 cm wurde nur ein niedriger Nitratgehalte von 5 kg Nitrat-N/ha gemessen (s. Abb. 86, oben rechts).138


NO3-N [kg/ha]NO 3 -N [kg/ha]NO 3 -N [kg/ha]MarkelsheimReben Begrünung + Stören/Einsaat jede 2. GasseKülsheimReben Begrünung + Stören/Einsaat jede 2. Gasse100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm40402020018.10.20102.11.201015.11.201014.12.201015.2.201112.4.201117.10.201131.10.201115.11.201113.12.2011018.10.20102.11.201015.11.201014.12.201015.2.201112.4.201117.10.201131.10.201115.11.201113.12.2011Leingarten, Junganlage 3. StandjahrBegrünung + Stören/Einsaat jede 2. Gasse100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm4020016.10.201030.10.201013.11.20107.2.20111.4.201115.10.201112.11.201112.12.2011Abb. 86: NO3-N-Gehalte der Vergleichsflächen Reben im Bereich der Landratsämter Bad Mergentheim und Heilbronnab Herbst 2010 und im Jahr 2011.Die Junganlage in Leingarten, ein 2009 gepflanzter Riesling, wurde am 15.04.11 mit 52 kg N/ha (Nitrophoskasuprem) gedüngt. Am 1.12.08 war rigolt worden. Im Jahr 2011 wurde fünf- bis sechsmal gemulcht.Ähnlich wie in den Vorjahren wurde am 12.08.11 mit Kreiselegge in jeder 2. Gasse bearbeitet undWinterweizen eingesät. 2009 war in jeder 2. Gasse Weidelgras eingesät worden. Zu allen Untersuchungsterminenim Jahr 2011 (vom 7.02. bis 12.12.11) wurden nur geringe Nitratgehalte von 4 bis36 kg Nitrat-N/ha in 0 - 90 cm gemessen (Abb. 86, unten).In Obergrombach auf sandigem Lehm mit einem Humusgehalt von 2,3 % (2007) war die gesamte Vergleichsfläche2011 wie in den Vorjahren ganzflächig begrünt und wurde vom 28.3. bis 23.09.11 sechsmalgemulcht (davon dreimal inklusive Unterstockbereich). Bei Variante 2 wurde der Unterstockbereich imJahr 2011 zusätzlich am 15.04. mit einem Flachgrubber ca. 10 cm bearbeitet. Am 15. April wurden 54 kgN/ha mit Ammonium-Harnstoff-Lösung (AHL) in die Gassenmitte eingebracht. Im gesamten Jahr 2011(von Februar bis Dezember) lagen die Nitratgehalte in beiden Varianten zwischen 3 und 13 bzw. 14 kgNitrat-N/ha in der untersuchten Bodenschicht 0 - 90 cm (s. Abb. 87, oben). Die Beprobung erfolgte in beidenVarianten jeweils anteilig in der Gasse und im Unterstockbereich.139


NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]NO3-N [kg/ha]ObergrombachReben Dauerbegrünung, incl. UnterstockObergrombachReben Dauerbegrünung mit Unterstockbearbeitung100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm404020024.7.201023.10.20105.11.201018.11.201020.12.201017.2.201129.3.201114.4.201116.5.2011KürnbachReben Gassen mit Dauerbegrünung1.7.201115.10.201129.10.201112.11.201114.12.201120024.7.201023.10.20105.11.201018.11.201020.12.201017.2.201129.3.201114.4.201116.5.20111.7.201115.10.201129.10.201112.11.2011KürnbachReben Gassen mit Bodenbearbeitung14.12.2011100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm100806000 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm404020017.2.201115.03.201129.3.201114.4.201114.5.20111.7.201115.10.201129.10.201112.11.201113.12.2011Abb. 87: NO 3-N-Gehalte der Vergleichsflächen Reben bei Bruchsal ab Herbst 2010 und Jahr 2011.20017.2.201115.03.201129.3.201114.4.201114.5.20111.7.201115.10.201129.10.201112.11.201113.12.2011In Kürnbach wurde auf Keuper mit lehmigem Ton und einem Humusgehalt von 1,8 % am 21.4. in dergesamten Fläche 60 kg N/ha gedüngt (Stickstoffmagnesia). In Variante 1 (dauerbegrünte Gassen bzw.jede 2. Gasse) wurde die Dauerbegrünung sechsmal gemulcht, in Variante 2 (Gassen mit Umbruch bzw.die anderen Gassen) wurde die Begrünung am 18.04.11 ca. 15 cm tief umgebrochen. Bei den Beprobungsterminenam 14.05., 1.07. und auch bei späteren Beprobungsterminen wurden im Jahr 2011 in denGassen mit Umbruch keine höheren Nitratgehalte gemessen. In beiden Varianten wurden von Februarbis Dezember nur geringe Nitratgehalte von 3 - 20 bzw. 21 kg Nitrat-N/ha in 0 - 90 cm gemessen (s. Abb.87, unten).Fazit: Im Herbst 2011 lagen die Nitratgehalte aller 10 Weinbau-Vergleichsflächen in der Regel weit unter denÜberwachungswerten der <strong>SchALVO</strong>. Sowohl in Weinbau-Ertragsanlagen als auch in einer Junganlage im 3.Standjahr wurden die Überwachungswerte im Herbst/Winter 2011 zu keinem Termin und in keiner Varianteüberschritten. Auch im Herbst/Winter 2010 und 2009 waren die Überwachungswerte bei den meisten beprobtenWeinbau-Vergleichsflächen nicht überschritten worden. Eine einmalige oder mehrfache, flache oderauf jede 2. Fahrgasse beschränkte Bodenbearbeitung verursachte keine zu hohe N-Freisetzung in den untersuchtenRebflächen. Auch eine Einsaat von Leguminosen war bei reduzierter mineralischer N-Düngungunproblematisch. Bei den Beprobungsterminen im März oder April 2011 (bzw. vor der N-Düngung) enthieltenalle <strong>SchALVO</strong>-Vergleichsflächen mit Weinbau nur wenig Nitrat im Boden. Die N-Düngung in den Weinbau-Vergleichsflächen betrug 0 bis 70 kg N/ha, wobei nicht überall die nach der Messmethode empfohleneN-Düngungsmenge ausgebracht wurde, sondern zumeist auch Zu- oder Abschläge (z. B. für die Wüchsigkeitder Reben, die Ertragserwartung und Art der Bodenpflege) berücksichtigt wurden.140


NO3-N kg/ha3.3 ObstbauFragestellungWie wirkt sich die Begrünung der Erntegassen oder das Einlegestroh bei Erdbeeren auf dasNitratauswaschungspotenzial im Boden aus?VariantenogL<strong>SchALVO</strong>ohne Begrünung der ErntegassenBegrünung der Erntegassen mit Sommergerste21.1und21.2Vorfrucht2009/10GetreideBausteinHauptfrucht2010Erdbeerenn Landratsamt (Dienststelle) Standort21Karlsruhe (Bruchsal)LudwigsburgMalsch, DossenheimEberdingen ** eingelegtes Stroh als Frostschutz und zur ErnteverzögerungErgebnisseIn Malsch (s. Abb. 88) wurde Sommergerste in die Erntegassen gesät. Da allerdings keine ogL-Variantemitgeführt werden konnte, ist zur Wirkung der Maßnahme auf die Nitrat-N-Werte keine abgesicherte Aussagemachbar. Vor dem Hintergrund der Witterung in der ersten Novemberhälfte 2010 (trocken und anhaltendwarm) kann der Rückgang der Werte im Oberboden zwischen KW 44 und KW 46 zum Teil durchdieN-Aufnahme der Einsaat erklärt werden. Allerdings sprechen die starken Regenfälle in der zweitenNovemberhälfte und Mitte Dezember eher auf eine verlagerungsbedingte Verminderung der Nitratwerteab KW 44.Die Vergleichsfläche Dossenheim wurde als Doppelvariante (ogL/<strong>SchALVO</strong>) angelegt. Die Erdbeerneupflanzungerfolgte dort am 14.08. Wegen Fehlern in der Bewirtschaftung konnte die Fläche nicht ausgewertetwerden.Vergleichsfläche Malsch 2010Erdbeeren1201000 - 30 cm30 - 60 cm<strong>SchALVO</strong>Pflanzung 22.8.2010Einsaat Wintergerste 13.9.20108060 - 90 cm6040200KW 32KW 36KW 38KW 40KW 42KW 44KW 46KW 48KW 50Abb. 88: NO 3-N-Gehalte der Vergleichsfläche Malsch, Pflanzjahr 2010.141


NO3-N kg/haAm Standort Eberdingen wurden die Vergleichsflächen bisher als Doppelvariante (ogL/<strong>SchALVO</strong>)geführt.Seit einigen Jahren werden die Erdbeeren auf Dämme gepflanzt. In den mehrjährigen Kulturen dient dasEinlegestroh als Frostschutz und zur Reifeverzögerung. Da es in der Erntegasse verbleibt, ist die Auswirkungauf die Nitrat-N-Dynamik von Interesse. Stroh wurde sowohl am 29.4.2010 und am 12.12.2010 ausgebracht.Die im Damm und in der Gasse deutlich verschiedenen Nitrat-N-Werte (Abb. 89) sind sicherzum einen auf Immobilisierungseffekte des Strohs und zum anderen auch auf die verstärkte Mineralisationdurch das Aufwerfen der Dämme zu erklären. Aufgrund hoher Steingehalte und zeitweiliger Trockenheitkonnte die Fläche nicht zu jedem Termin in allen drei Schichten beprobt werden. Die Daten aus derKW 42 und zeigen hohe Nitratwerte im Damm und deuten auf eine etwas stärker ausgeprägte Nitratverlagerungaus diesem Bereich.Das Flächenverhältnis Damm:Gasse liegt bei 1:2. In Abb. 90 sind die gewichteten Flächenmittel dargestellt.Fazit 2010: Aufgrund der Befreiungsmöglichkeit ist es zunehmend schwieriger, geeignete Bewirtschafter fürtypische Erdbeervergleichsflächen (ogL/<strong>SchALVO</strong> mit Einsaat) zu finden. Andererseits haben die Vergleichsflächender vergangenen Jahre gezeigt, dass mit Begrünungen nur dann eine deutliche Minderungder Nitrawerte erreicht wird, wenn zuvor hohe Ausgangswerte vorhanden sind, die Einsaat gelingt und sichdie Begrünung (Wintergerste) gut entwickeln kann. Bei geringen und mittleren Nitratgehalten ist die Maßnahmemeist kontraproduktiv, da hier die Saatbettbereitung eher zusätzliches Nitrat-N freisetzt und somit derErtragsminderung und den Bewirtschaftungserschwernissen im Folgejahr (ggf. zusätzlicher Herbizideinsatz)keinerlei wasserwirtschaftlicher Nutzen entgegensteht steht. Die in mehrjährigen Beständen bereits vielfachbelegte Stickstofffestlegung durch das Einlegestroh hat sich bei der Dammkultur auch im Pflanzjahr gezeigt(Abb. 89).160140120100806040ErdbeerdammVergleichsfläche Eberdingen 2010Erdbeeren mehrjährigErntegasse mitEinlegestrohPflanzung 4.5.2010Stroheinlage /-abdeckung zurErnteverspätung0 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm200KW 18KW 22KW 28KW 42KW 42KW 44KW 46KW 2KW 4Abb. 89: NO 3-N-Gehalte der Vergleichsfläche Eberdingen, Pflanzjahr 2010. Damm und Erntegasse getrennt.142


NO3-N kg/ha16014012010080604020Vergleichsfläche Eberdingen 2010Erdbeeren mehrjährigFlächenmittel aus Damm undErntegasse (1:2)Pflanzung 4.5.2010Stroheinlage /-abdeckung zurErnteverspätung0 - 30 cm30 - 60 cm60 - 90 cm0KW 18KW 22KW 28KW 42KW 42KW 44KW 46KW 2KW 4Abb. 90: NO 3-N-Gehalte der Vergleichsfläche Eberdingen, Pflanzjahr 2010. Gewichtetes Flächenmittel.4 Ergebnisse Gartenbau4.1 VorbemerkungenAuswertung der Vergleichsflächen im GartenbauIm Gartenbau werden 30 Vergleichsflächen mit 6 bzw. 9 Flächen je Regierungspräsidium angestrebt. DieAufteilung und Anzahl der Vergleichsflächen im Gartenbau 2011 auf die einzelnen Regierungspräsidien zeigtTab. 2. Dabei lag die Anzahl eingerichteter Vergleichsflächen (n = 22) in 2011 unter der Zielgröße. Gründedafür waren u.a. ein Wechsel in der WSG-Beratung, eigenmächtiges Handeln von Betriebsleitern, Personalmangelbei der Durchführung oder auch unvorhersehbare Nitrat-N-Verläufe im Bodenprofil auf angelegtenFlächen, die eine Unterscheidung in ogL- und <strong>SchALVO</strong>-Bewirtschaftung nicht mehr zugelassen haben.Das Jahr 2011 hat beim Anbau von Gemüse durch die EHEC Krise zu Absatzeinbrüchen geführt. Dies hatdurch Einarbeitung von bis zu 100% nicht mehr vermarktungsfähiger Ware und damit leicht mineralisierbarerBiomasse die Nitrat-N-Gehalte im Boden erhöht.Nitratgehalte im Boden und ErträgeWie in den vorangehenden Jahren sind die dargestellten Ergebnisse aus dem Untersuchungsjahr 2011 Einzelbeobachtungen.Um allgemeingültige Aussagen treffen zu können, sind Wiederholungen einzelner Fragestellungenauch in den kommenden Jahren nötig. Als Maßzahl zur Bewertung der Nitrat-N-Werte derHerbstkontrollaktion (KW 42 bis KW 46) wurde der Überwachungswert von 45 kg N/ha in 0-90 cm herangezogen.143


4.2 Einfluss der Bewirtschaftungsauflagen4.2.1 BodenbearbeitungstermineFragestellungWie wirken sich unterschiedliche Bodenbearbeitungstermine bei gartenbaulichen Kulturen auf den Verlaufder Nitratgehalte im Boden über Winter und auf den Ertrag der Folgekultur aus?4.2.1.1 Anbau von Freiland-Schnittchrysanthemen bei früher (ogL 13.12.2010) und späterBodenbearbeitung (<strong>SchALVO</strong> 14.02.2011) (VF 50)VariantenogL frühe Bodenbearbeitung 13.12.2010Bodenbearbeitung Tiefengrubber 13.12.10 [KW 50/10]Eggen 14.02.11 [KW 07/11]Eggen 16.03.11 [KW 11/11]Hacken 16.05.11 [KW 20/11]Fräsen 16.06.11 [KW 24/11]Fräsen 29.06.11 [KW 26/11]Hacken 05.08.11 [KW 31/11]Hacken 31.08.11 [KW 35/11]Düngung Entec 26 (26% N)55 kg N/ha 29.06.11 [KW 26/11]NovaTec Solub (21% N)44 kg N/ha 26.07.11 [KW 30/11]NovaTec Solub (21% N)50 kg N/ha 17.08.11 [KW 33/11]Kalimagnesia/Patentkali(336 kg K 2 O/ha und112 kg MgO/ha) 29.06.11 [KW 26/11]<strong>SchALVO</strong> späte Bodenbearbeitung 14.02.2011Bodenbearbeitung Tiefengrubber 14.02.11 [KW 07/11]Eggen 16.03.11 [KW 11/11]Hacken 16.05.11 [KW 20/11]Fräsen 16.06.11 [KW 24/11]Fräsen 29.06.11 [KW 26/11]Hacken 05.08.11 [KW 31/11]Hacken 31.08.11 [KW 35/11]Düngung Entec 26 (26% N)75 kg N/ha 29.06.11 [KW 26/11]NovaTec Solub (21% N)75 kg N/ha 26.07.11 [KW 30/11]NovaTec Solub (21% N)70 kg N/ha 17.08.11 [KW 33/11]Kalimagnesia/Patentkali(258 kg K 2 O/ha und86 kg MgO/ha) 29.06.11 [KW 26/11]144


Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n Standorte(Dienstbezirk)30.92010SchnittchrysanthemenSchnittchrysanthemen'Beppie'28.06.-28.11.2011[KW 26-48]Kontrollfläche im ogL-GebietB-BodenHumus 4,5%110 m ü. NN1BruchsalKarlruhe-Stadt2121-50ErgebnisseNitrat-Nkg/ha1009080706050403020100KWogL - frühe Bodenbearbeitung 13.12.2010Tiefengrubber13.12.10KW 50/10Düngung Entec 26 (26% N)55 kg N/ha, 29.06.11, KW 26/11Novatec Solub (21% N)44 kg N/ha, 26.07.11, KW 30/1150 kg N/ha, 17.08.11, KW 33/1112.01.04.02.04.03.16.03.07.04.21.04.05.05.18.05.31.05.16.06.14.07.29.07.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm10.08.14.09.21.09.05.10.18.10.03.11.15.11.01.12.15.12.kg/m²5,00,02 5 9 111416182022242830323738404244464850 ErtragDatum4,54,03,53,02,52,01,51,00,5Nitrat-Nkg/ha1009080706050403020100KW<strong>SchALVO</strong> - späte Bodenbearbeitung 14.02.2011Tiefengrubber14.02.11KW 07/1112.01.04.02.04.03.16.03.07.04.21.04.05.05.18.05.31.05.16.06.14.07.29.07.10.08.14.09.21.09.05.10.18.10.03.11.15.11.01.12.15.12.kg/m²5,00,02 5 9 111416182022242830323738404244464850 ErtragDatum2011 2011Düngung Entec 26 (26% N)75 kg N/ha, 29.06.11, KW 26/11Novatec Solub (21% N)75 kg N/ha, 26.07.11, KW 30/1170 kg N/ha, 17.08.11, KW 33/11Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cmAbb. 91: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte während der Kultur von Freiland-Schnittchrysanthemen 'Beppie' bei unterschiedlichenBodenbearbeitungsterminen - Karlsruhe (VF 50, Karlsruhe, B-Boden).Die Zierpflanzen-Vergleichsfläche mit Anbau von Freiland-Schnittchrysanthemen ist im ogL-Gebiet alsKontrollfläche für Befreiungen angelegt und weist mit 4,5% einen hohen Humusgehalt auf. Die Flächeunterschied sich in ihrer Bewirtschaftung in frühe (ogL, 13.12.2010) und späte (<strong>SchALVO</strong>, 14.02.2011)Bodenbearbeitung mit einem Tiefengrubber. Nach anfänglicher Brache wurden die Freiland-Schnittchrysanthemenim Zeitraum 28.06.-28.11.2011 (KW 26-48) angebaut.Das N-Angebot aus Düngermenge und N-Bodenvorrat in der durchwurzelbaren Bodenschicht war zwischenden Varianten gleich. Als Düngemittel wurden stickstoffstabilisierte Ammoniumdünger (Entec 26,Novatec Solub 21% N) sowohl zur Grunddüngung als auch an zwei Kopfdüngungsterminen eingesetzt.Der Ertrag war in der ogL-Variante 20% niedriger als in der <strong>SchALVO</strong>-Variante. Bei gleich hohemN-Angebot ließ sich der Ertragsunterschied nicht erklären.Die frühere Bodenbearbeitung mit einem Tiefengrubber in der ogL-Variante hatte gegenüber der<strong>SchALVO</strong>-Variante keinen früheren Nitrat-N-Anstieg zur Folge. Ab KW 2/11 nahmen die Nitrat-N-Gehalteim Bodenprofil in beiden Varianten zeitgleich bis KW 14 zu. Anschließend schwankten die Werte zwischen60-90 kg N/ha. Die Variabilität der Werte war dabei auf 0-30 cm beschränkt und geht auf die wiederholteBodenbearbeitung der brach liegenden Fläche zurück. Auf beiden Flächen wurden Peaks in denNitrat-N-Werten beobachtet. Von KW 38 (ogL) bzw. KW 37 (<strong>SchALVO</strong>) nahmen die Nitrat-N-Werte bisJahresende ab und lagen dann unter 30 kg N/ha. In beiden Varianten wurde während der Herbstkontrolleder Überwachungswert eingehalten.4,54,03,53,02,52,01,51,00,5Fazit: Die <strong>SchALVO</strong>-Vorgabe „Bodenbearbeitung ab 01.02.“ (hier: 14.02.2011) führte auf der vorliegendenKontrollfläche im ogL-Gebiet (4,5% Humus) nicht zu einem früheren Anstieg der Nitrat-N-Werte im Vergleich145


zur praxisüblichen, früheren Bodenbearbeitung der ogL-Variante (13.12.2009). Der Überwachungswert derHerbstkontrolle wurde in beiden Varianten in KW 42 bis KW 46 eingehalten. Der Frischmasseertrag war trotzgleich hohem N-Angebot in der <strong>SchALVO</strong>-Variante tendenziell höher als in der ogL-Variante. Dies lässt sichvermutlich auf die natürliche Streuung innerhalb der Varianten zurückführen.4.2.1.2 Anbau von Radicchio bei früher (ogL 29.11.2010) und später Bodenbearbeitung (<strong>SchALVO</strong>16.02.2011) (VF 41)VariantenogL Frühe Bodenbearbeitung 29.11.2010Bodenbearbeitung Pflügen 29.11.10 [KW 48/10]Eggen 11.04.11 [KW 15/11]Pflügen 14.11.11 [KW 46/11]Düngung KAS (27% N)81 kg N/ha 20.04.11 [KW 16/11]Abdeckung bis [KW 18/11]<strong>SchALVO</strong> Späte Bodenbearbeitung 16.02.2011Bodenbearbeitung Pflügen 16.02.11 [KW 07/11]Eggen 11.04.11 [KW 15/11]Düngung KAS (27% N)81 kg N/ha 20.04.11 [KW 16/11]Abdeckung bis [KW 18/11]Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten nStandorte(Dienstbezirk)42.72010ZuckermaisRadicchio ‘Indigo’11.04.-30.06.2011 [KW 15-26]P-GebietB-Boden2,3% Humus320 m ü. NN1GöppingenDenkendorf1130-41ErgebnisseNitrat-Nkg/ha2502252001751501251007550250KWDatumogL - Frühe Bodenbearbeitung 29.11.2010Düngung KAS (27% N)81 kg N/ha, 20.04.11KW 16/11Pflügen29.11.10KW 48/103 6 8 10 12 14 16 23 29 35 37 39 40 43 45 4715.01.06.02.19.02.05.03.19.03.02.04.16.04.04.06.19.07.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm27.08.10.09.24.09.07.10.27.10.05.11.19.11.Ertragdt/ha600540480420360300240180120600Nitrat-Nkg/ha2502252001751501251007550250KWDatum<strong>SchALVO</strong> - Späte Bodenbearbeitung 16.02.2011Düngung KAS (27% N)81 kg N/ha, 20.04.11KW 16/11Pflügen16.02.11KW 07/113 6 8 10 12 14 16 23 29 35 37 39 40 43 45 472011 201115.01.06.02.19.02.05.03.19.03.02.04.16.04.04.06.19.07.27.08.10.09.24.09.07.10.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm27.10.05.11.19.11.Abb. 92: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte während der Kultur von Radicchio ‘Indigo‘ bei unterschiedlichen Bodenbearbeitungsterminen(VF 41, Denkendorf, B-Boden).Ertragdt/ha600540480420360300240180120600146


Auf der Vergleichsfläche VF 41 wurde 2011 ausschließlich Radicchio angebaut und die Fläche wurde zuunterschiedlichen Zeitpunkten gepflügt.Bei früher Bodenbearbeitung Ende November 2010 war das Niveau der Nitrat-N-Werte bereits zu Jahresbeginn2011 höher als in der <strong>SchALVO</strong>-Variante mit später Bodenbearbeitung. Dieser Unterschiedsetzt sich bis KW 16 fort. Zum Zeitpunkt der Kopfdüngung von Radicchio in KW 16 wies das Bodenprofilauf beiden Flächen 90 kg N/ha auf. Dieser Anstieg geht vermutlich auf die N-Lieferung aus der Bodenbearbeitung(Eggen) und der Vorfrucht Zuckermais zurück. In KW 23 wurden erhebliche Nitrat-N-Mengen sowohl in 0-30 cm als auch in 30-60 cm gemessen. Ob dies auf die Messung von nicht gelöstenDüngerkörnern und Verschleppung von Nitrat-N in 30-60 cm zurückgeht, lässt sich anhand der Datennicht klären. Bei Bodenprobenahme drei Wochen nach Kulturende (KW 29) wurden weniger als30 kg N/ha im Bodenprofil gemessen. Diese Abnahme geht u.a. auf die N-Aufnahme von Radicchio zurück,denn dieser durchwurzelt eine Bodentiefe von 0-60 cm. Dennoch ist eine zeitgleiche Nitrat-N-Verlagerung in tiefere Bodenschichten nicht auszuschließen, denn die Differenz der Nitrat-N-Werte vonKW 23 bis 29 sind höher als die N-Aufnahme mit Radicchio mit durchschnittlich 125 kg N/ha. In KW 43,45 und 47 wird der Überwachungswert der <strong>SchALVO</strong> in beiden Varianten eingehalten.In der <strong>SchALVO</strong>-Variante wird ein 12% geringerer Frischmasse-Ertrag ermittelt als in der ogL-Variante,was möglicherweise die Folge der späten Bodenbearbeitung ist.Fazit: Die frühere Bodenbearbeitung (29.11.2010) führte schon ab Jahresbeginn (KW 3 bis KW 14/11) in derogL-Variante zu höheren Nitrat-N-Gehalten verglichen mit der <strong>SchALVO</strong>-Variante bei spätem Pflügen(16.02.2011). Auf der vorliegenden VF 41 verzögerte die spätere Bodenbearbeitung somit einen Anstieg derNitrat-N-Werte. Der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Gehalte im Bodenprofil war mit Ausnahme der Messwertevon Mitte Juli bis Mitte September ähnlich. Der Überwachungswert wurde in KW 43, 45 und 47 eingehalten.Der Ertrag war in der ogL-Variante tendenziell höher als auf der später gepflügten <strong>SchALVO</strong>-Variante, wasmöglichweise auf eine unterschiedliche Bodenstruktur durch den Bearbeitungszeitpunkt zurückzuführen ist.4.2.2 Bodenbearbeitungstermine und Begrünung bei SpargelFragestellungWie wirken sich unterschiedliche Bodenbearbeitungstermine und/oder Begrünung der Fahrgasse bei Spargelauf den Verlauf der Nitrat-N-Gehalte im Boden über Winter aus?MethodikSpargel ist eine Dauerkultur. In der Regel werden die Varianten ogL und <strong>SchALVO</strong> im Pflanzjahr (1. Standjahr)eingerichtet. Die Flächen werden teilweise mit kombinierten <strong>SchALVO</strong>-Auflagen bewirtschaftet, wie z.B.Einhaltung der Bodenbearbeitungstermine kombiniert mit einer Begrünung der Fahrgassen. Effekte einzelnerFaktoren auf den Nitrat-N-Verlauf lassen sich dann nicht ableiten. Die Düngung im Spargelanbau erfolgtbei Junganlagen als Reihendüngung, während in Ertragsanlagen breitwürfig gedüngt wird.Die Bewirtschaftungsdaten der einzelnen Standjahre werden im <strong>Vergleichsflächenbericht</strong> fortlaufend dargestellt,um die Historie der Flächen zu beschreiben. Die Nitrat-N-Beprobung wird bei Spargel als Mischprobeaus Dammfuß und Fahrgasse vorgenommen. Die nach <strong>SchALVO</strong> geforderte Begrünung der Fahrgasse abJuli bzw. August fällt zeitlich in die Ertragsbildungsphase des Spargels (Rhizomwachstum) für das kommen-147


de Erntejahr. Folglich kann die Wirkung dieser Begrünung auf den Ertrag erst im Folgejahr nach Stechendemit dem Gesamtertrag und der Qualität der Stangen (Handelsklassen) erfasst werden. Eine Ertragserhebungfand in 2011 auf keiner der Spargel-Vergleichsflächen statt, da es an Kapazitäten mangelte.4.2.2.1 Spargel ‘Bruchsal’ - Begrünung (Vergleichsfläche mit drei Wiederholungen, VF 68)VariantenogL<strong>SchALVO</strong>Ohne BegrünungBodenbearbeitung2010 Mulchen (Zwischenfrucht) 26.01.10 [KW 04/10]Aufdämmen 06.04.10 [KW 14/10]Abdämmen 04.06.10 [KW 22/10]Fräsen 02.07.10 [KW 26/10]Grubbern 03.08.10 [KW 31/10]2011 Mulchen 02.02.11 [KW 05/11]Pflügen 03.02.11 [KW 05/11]Aufdämmen 26.03.11 [KW 13/11]Abdämmen 15.06.11 [KW 24/11]Fräsen 12.07.11 [KW 28/11]Düngung Keine Düngung, da Vorrat an Stickstoff ausreichend hoch warBegrünung mit GelbsenfBegrünung Gelbsenf 03.08.10 [KW 31/10]Gelbsenf 03.08.11 [KW 31/11]Bodenbearbeitung2010 Mulchen (Zwischenfrucht) 26.01.10 [KW 04/10]Aufdämmen 06.04.10 [KW 14/10]Abdämmen 04.06.10 [KW 22/10]Fräsen 02.07.10 [KW 26/10]Grubbern 03.08.10 [KW 31/10]2011 Mulchen 02.02.11 [KW 05/11]Pflügen 03.02.11 [KW 05/11]Aufdämmen 26.03.11 [KW 13/11]Abdämmen 15.06.11 [KW 24/11]Fräsen 12.07.11 [KW 28/11]Düngung Keine Düngung, da Vorrat an Stickstoff ausreichend hoch warBaustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n Standorte(Dienstbezirk)Spargel ’Grolim’4. StandjahrAnlagejahr 200852.4 2010: SpargelS-GebietA-Boden (IS)Humus 1,1%114 m ü. NN[VGF Bericht 2010: 4.2.2.1]1Vergleichsflächemit drei WiederholungenRhein-Neckar-KreisBruchsal2121-68148


ErgebnisseNitrat-Nkg/ha160140120100806040200KWDatum2 5 7 9 11 13 16 20 24 27 30 33 36 38 40 42 44 46 48 50Nitrat-Nkg/haogL - Gasse unbegrünt10.01.01.02.14.02.28.02.15.03.28.03.19.04.16.05.14.06.25.07.15.08.05.09.19.09.05.10.19.10.31.10.16.11.28.11.14.12.04.07.2011ogL - Dammfuß unbegrüntBodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cmNitrat-Nkg/ha160140120100806040200KWDatumNitrat-Nkg/ha<strong>SchALVO</strong> - Gasse begrünt2 5 7 9 11 13 16 20 24 27 30 33 36 38 40 42 44 46 48 5010.01.01.02.14.02.28.02.15.03.28.03.19.04.16.05.14.06.25.07.15.08.05.09.19.09.05.10.19.10.31.10.16.11.28.11.14.12.04.07.2011Begrünung Gelbsenf03.08.11 [KW 31/11]<strong>SchALVO</strong> - Dammfuß unbegrüntBodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm160140120100806040200KWDatum2 5 7 9 11 13 16 20 24 27 30 33 36 38 40 42 44 46 48 5010.01.01.02.14.02.28.02.15.03.28.03.19.04.16.05.14.06.25.07.15.08.05.09.19.09.05.10.19.10.31.10.16.11.28.11.14.12.04.07.2011Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm160140120100806040200KWDatum2 5 7 9 11 13 16 20 24 27 30 33 36 38 40 42 44 46 48 5010.01.01.02.14.02.28.02.15.03.28.03.19.04.16.05.14.06.25.07.15.08.05.09.19.09.05.10.19.10.31.10.16.11.28.11.14.12.04.07.2011Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cmAbb. 93: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte bei Spargel im vierten Standjahr mit Begrünung der Fahrgassen (VF 68, Bruchsal,Mittelwerte aus drei Wiederholungen, A-Boden)Auf der Vergleichsfläche ‘Bruchsal’ wird wie im Vorjahr der Effekt einer Fahrgassenbegrünung nach<strong>SchALVO</strong> mit der betriebsüblichen, unbegrünten Gasse (ogL) verglichen. Eingesetzt wird Gelbsenf alsBegrünung. Die Abbildung zeigt den Mittelwert aus jeweils drei Wiederholungen getrennt nach Gasseund Dammfuß. Es erfolgte keine Düngung aufgrund des hohen Nitrat-N-Bodenvorrats nach Stechende.Eine Ertragserhebung wird auf dieser Vergleichsfläche aus Kapazitätsgründen nicht durchgeführt.Die Nitrat-N-Gehalte waren bis KW 24 (14.06.2011) mit maximal 35 kg N/ha in 0-90 cm auf insgesamtniedrigem Niveau. Mit der einsetzenden Bodenbearbeitung (Abdämmen, KW 24) nahmen die Nitrat-N-Werte im Bodenprofil mit Messwerten von 110 bis 130 kg N/ha deutlich zu. Dies zeigten auch die Ergebnisseaus dem Vorjahr (VF-Bericht 2010, 4.2.2.1). Bis Jahresende wurde in jeder Variante und an jederMessposition (Fahrgasse, Dammfuß) eine ähnliche zeitliche Entwicklung der Nitrat-N-Werte beobachtet:Bis Jahresende nahmen die Nitrat-N-Werte auf unter 25 kg N/ha ab (KW 50) ab. Dies war vermutlich bedingtdurch Verlagerung in tiefere Bodenschichten, N-Aufnahme durch das Rhizom und in der begrüntenFahrgasse (<strong>SchALVO</strong>) durch die N-Aufnahme von Gelbsenf.Im Zeitraum KW 27 bis KW 36 wurde Nitrat-N infolge hoher Niederschläge verlagert. Dies zeigt sichdurch Verarmung der Bodenschicht 0-30 cm bei gleichzeitiger Zunahme der Nitrat-N-Gehalte in30-60 cm. Dieser Verlauf wurde in beiden Varianten am Dammfuß (unbegrünt) und in der Fahrgasse derunbegrünten ogL-Variante bestätigt.149


Die Begrünung mit Gelbsenf in der <strong>SchALVO</strong>-Variante führte zu tendenzieller Entleerung des Oberbodensbei gleichzeitiger Nitrat-N-Verlagerung und N-Aufnahme durch das Rhizom.Ab Kalenderwoche 42 und damit während der Herbstkontrolle wurden in der begrünten SchAL-VO-Variante 20 kg N/ha gemessen und der Überwachungswert auch im Dammfuß unterschritten. In derogL-Variante dagegen wurde an beiden Messpunkten (Fahrgasse, Dammfuß) der Überwachungswertüberschritten.Fazit: Die Vergleichsfläche ‘Bruchsal’ (VF 68) wurde 2011 mit drei Wiederholungen und der Nitrat-N-Beprobung getrennt nach Fahrgasse und Dammfuß angelegt. Die Fahrgassenbegrünung nach <strong>SchALVO</strong> mitGelbsenf (03.08., KW 31) wird mit der praxisüblichen unbegrünten Fahrgasse verglichen. Eine Düngungerfolgte aufgrund hoher Bodenvorräte an Nitrat-N nicht. Die Bodenbearbeitung nach Stechende führte inallen Varianten zu einem Anstieg der Nitrat-N-Werte im Oberboden. Durch hohe Niederschläge wurde Nitrat-Nvon KW 27 bis KW 36 (04.07. bis 05.09.2011) verlagert. Die Begrünung der Fahrgasse in der SchAL-VO-Variante wies tendenziell eine stärkere Entleerung des Bodens auf als in der unbegrünten ogL-Variante,wobei aber auch dort eine Abnahme der Nitrat-N-Werte unterhalb von 30 cm auftrat. Vom 15.08. bis 05.09.wies der Anstieg der Nitrat-N-Werte in 30-60 cm bei zeitgleicher Abnahme im Oberboden auf die Verlagerungvon Nitrat-N hin, ausgenommen in der begrünten <strong>SchALVO</strong>-Variante (Fahrgasse). Während derHerbstkontrolle wurde in der <strong>SchALVO</strong>-Variante der Überwachungswert eingehalten, während dies in derogL-Variante in KW 42 und KW 46 der Fall war.4.2.2.2 Spargel ‘Malsch‘ – bei früher (ogL 15.12.2010) und später Bodenbearbeitung (<strong>SchALVO</strong>01.02.2011) (VF 67)VariantenogL<strong>SchALVO</strong>Frühe Bodenbearbeitung (15.12.) mit Einsatz von Minitunnel zur Verfrühung derSpargelernte. Die frühe Bodenbearbeitung war aufgrund der Witterung nicht umsetzbar.Bodenbearbeitung Mulchen 20.01.11 [KW 03/11]Winterdamm 04.02.11 [KW 05/11]Nachdämmen 15.02.11 [KW 07/11]Abdämmen 23.05.11 [KW 21/11]Mulchen 27.07.11 [KW 30/11]Eggen 03.08.11 [KW 31/11]Düngung Nitrophoska perfekt (15%)68 kg N/ha 23.05.11 [KW 21/11]Begrünung Ölrettich (60%) + Gelbsenf(40%) 09.08.11 KW 32/11]Späte Bodenbearbeitung (01.02.) ohne Einsatz von MinitunnelBodenbearbeitung Mulchen 20.01.11 [KW 03/11]Winterdamm 04.02.11 [KW 05/11]Nachdämmen 15.02.11 [KW 07/11]Abdämmen 23.05.11 [KW 21/11]Mulchen 27.07.11 [KW 30/11]Eggen 03.08.11 [KW 31/11]Düngung Nitrophoska perfekt (15%)68 kg N/ha 23.05.11 [KW 21/11]Begrünung Ölrettich (60%) + Gelbsenf(40%) 09.08.11 KW 32/11]150


Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n Standorte(Dienstbezirk)52.5 2010: SpargelSpargel ’Ramada’Anlagejahr 20048. StandjahrKontrollfläche fürBefreiungenS-GebietA-Boden (S)Humus 1,8%171 m ü. NN1Rhein-Neckar-KreisMalsch2121-67ErgebnisseNitrat-Nkg/ha160140120100806040200KWDatumogL - frühe Bodenbearbeitung 15.12.2010aufgrund Witterungsbedingungen nicht umgesetztDüngungNitrophoska perfekt68 kg N/ha23.05.11KW 21/112 3 7 9 11 13 16 20 24 27 30 33 36 38 40 42 44 46 48 5012.01.16.01.16.02.28.02.15.03.28.03.18.04.16.05.14.06.04.07.25.07.15.08.05.09.Begrünung09.08.11 KW 32/11Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm19.09.05.10.19.10.31.10.16.11.30.11.14.12.Nitrat-Nkg/ha160140120100806040200KWDatum<strong>SchALVO</strong> - späte Bodenbearbeitung 01.02.2011DüngungNitrophoska perfekt68 kg N/ha23.05.11KW 21/112 3 7 9 11 13 16 20 24 27 30 33 36 38 40 42 44 46 48 5012.01.16.01.16.02.28.02.15.03.28.03.18.04.16.05.14.06.04.07.25.07.15.08.2011 2011Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cmBegrünung09.08.11 KW 32/1105.09.19.09.05.10.19.10.31.10.16.11.30.11.14.12.Abb. 94: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte bei Spargel im achten Standjahr – aufgrund Witterungsbedingungen ließ sich dieunterschiedliche Bodenbearbeitung (ogL: 15.12.2010, <strong>SchALVO</strong>: 01.02.2010) nicht umsetzen (VF 67, Malsch,Kontrollfläche, A-Boden).Die Vergleichsfläche VF 67 ‘Malsch’ im achten Standjahr wurde 2011 als Kontrollfläche begleitend zueiner Befreiung vom Bodenbearbeitungstermin angelegt. Die Bodenbearbeitung sollte in derogL-Variante mit Einsatz von Minitunneln (Verfrühung der Spargelernte) bereits am 15.12. (ogL) statt01.02. (<strong>SchALVO</strong>) zulässig sein. Witterungsbedingt konnte die ogL-Variante erst im Februar bearbeitetwerden, so dass die Bodenbearbeitungstermine der zwei Varianten gleich sind. Eine Ertragserhebungerfolgte nicht und beide Varianten wurden begrünt (Ölrettich 60% + Gelbsenf 40%).Eigenmächtig entschied der Betriebsleiter in beiden Varianten 68 kg N/ha zu düngen, obwohl eine Empfehlungder Beratung unter Anrechnung des Bodenvorrats und der N-Nachlieferung vorlag.Die zeitliche Dynamik der Nitrat-N-Gehalte war auf beiden gleich bewirtschafteten Flächen bis KW 38ähnlich. Mit Abdämmen und Düngung nahmen die Werte bis KW 27 deutlich zu und verhielten sich vonKW 30 bis KW 36 mit zu- und abnehmenden Gehalten gleich. Ab Mitte September (KW 38) wies die<strong>SchALVO</strong> Fläche ein höheres Niveau der Nitrat-N-Werte auf. Eine Erklärung lag dafür nicht vor, die Bewirtschaftungder Fläche (Bodenbearbeitungstermine, Düngung, Begrünung) war gleich. Auffallend istdabei der hohe Anteil der Nitrat-N-Werte in 60-90 cm, so dass der Überwachungswert in der SchAL-VO-Variante nicht eingehalten wurde. In der ogL-Variante dagegen lagen die Werte ab KW 42 bis Jahresendeunter 40 kg N/ha.Fazit: Die Vergleichsfläche ‘Malsch’ (VF 67, Spargel im achten Standjahr) wurde 2010/2011 als Kontrollflächebegleitend zu einer Befreiung vom Bodenbearbeitungstermin aufgrund des Einsatzes von Minitunneln(ogL, 15.12.) angelegt. Die Witterung ließ eine frühe Bodenbearbeitung nicht zu, die Varianten wurden folg-151


4.2.2.3 Spargel ‘Eggenstein-Leopoldshafen‘ – Maximale Stickstoff Einzelgabe (VF 69)VariantenogLBetriebsübliche Grunddüngung mit 30 kg N/ha im April und Kopfdüngung im Julinach Stickstoff-SollwertenBodenbearbeitung Pflügen 03.03.11 [KW 09/11]Eggen 05.03.11 [KW 10/11]Eggen 03.04.11 [KW 14/11]Düngungbetriebsüblich KAS (27%)30 kg N/ha17.04.11 [KW 16/11]acht Wochen nach Austrieb(nach Nmin-Sollwert)Keine Düngung aufgrundhohem Bodenvorrat<strong>SchALVO</strong>Düngung entsprechend den Stickstoff-SollwertenBodenbearbeitung Pflügen 03.03.11 [KW 09/11]Eggen 05.03.11 [KW 10/11]Eggen 03.04.11 [KW 14/11]DüngungBeginn Austrieb keine 17.04.11 [KW 16/11]acht Wochen nach Austrieb(nach Nmin-Sollwert)Keine Düngung aufgrundhohem BodenvorratBaustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n Standorte(Dienstbezirk)52.92010KörnermaisSpargel ’Gijnlim’Neuanlage 201114.04.20111. StandjahrogL-GebietA-Boden (IS)Humus 1,4%100 m ü. NN1lich gleich bewirtschaftet und ab KW 32 (09.08.) mit Ölrettich-Gelbsenf Mischung (60:40) begrünt. Es wurdenvom Betriebsleiter eigenmächtig 68 kg N/ha als Nitrophoska perfekt (15% N) ausgebracht, obwohl eine Düngeempfehlungder Beratung vorlag. Während die <strong>SchALVO</strong> Vorgaben späte Bodenbearbeitung und Begrünungder Fahrgassen in beiden Varianten eingehalten wurden, lag die Düngung über der zulässigen Einzelgabevon 50 kg N/ha für A-Böden und leicht löslichen Düngemittel. Die Nitrat-N-Werte verhielten sich inihrer zeitlichen Dynamik bis KW 38 auf beiden Flächen ähnlich, variierten aber zwischen 40 und 140 kg N/haabhängig von der Bodenbearbeitung. Die ogL Fläche wies von KW 40 bis Jahresende Werte unter35 kg N/ha auf. Die Nitrat-N-Gehalte in der <strong>SchALVO</strong>-Variante dagegen entwickelten sich gegensätzlich mitbis zu 60 kg N/ha und auffällig hohen Werten in 60-90 cm. Der Überwachungswert wurde in der SchAL-VO-Variante überschritten. Es gab keine Erklärung für den ungleichen Verlauf der Nitrat-N-Werte ab KW 40.Rhein-Neckar-KreisEggenstein-Leopoldshafen2121-69152


ErgebnisseNitrat-Nkg/ha220200180160140120100806040200KWDatum16 24 27 30 33 38 42 46 5020.04.14.06.ogL - betriebsübliche DüngungDüngungKAS(27 %N), 30 kg N/ha17.04.11 KW 16/1104.07.25.07.15.08.19.09.19.10.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm16.11.14.12.Nitrat-Nkg/ha220200180160140120100806040200KWDatum20.04.<strong>SchALVO</strong> - Düngung nach Nmin-Sollwerten16 24 27 30 33 38 42 46 5014.06.04.07.25.07.15.08.2011 201119.09.19.10.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm16.11.14.12.Abb. 95: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte bei Spargel im ersten Standjahr bei unterschiedlichem N-Angebot (VF 69,Eggenstein-Leopoldshafen, A-Boden)Die Spargel-Vergleichsfläche Eggenstein-Leopoldshafen (VF 69) wurde 2011 neu angelegt und eine<strong>SchALVO</strong>-Variante mit der Düngung nach vorgegebenen Sollwerten sowie eine ogL-Variante mit betriebseigenerDüngung in jeweils vierfacher Wiederholung eingerichtet. Die Beratungsunterlagen Baden-Württembergssehen bei Spargel im Pflanzjahr zwei Düngetermine nach Nmin-Sollwerten vor mit50 kg N/ha im April (Beginn Austrieb) und 100 kg N/ha im Juni (acht Wochen nach Austrieb). Hierbei istjeweils der Nitrat-N-Bodenvorrat und N-Lieferung des Bodens in 0-60 cm abzuziehen.In der ogL-Variante wurden betriebsüblich im Mai 30 kg N/ha ohne Abzug des Bodenvorrats ausgebracht,während die <strong>SchALVO</strong>-Variante aufgrund hoher Bodenvorräte ungedüngt blieb. Zum zweitenvorgesehenen Düngungstermin im Juni erfolgte in keiner der Varianten eine Düngung, da der Bodenvorratausreichend war.Der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Gehalte war im Beobachtungszeitraum April bis Dezember 2011 inbeiden Varianten ähnlich. Insgesamt variierten die Nitrat-N-Werte auf einem Niveau von65 bis 190 kg N/ha. Dabei lag der größte Anteil dieser N-Menge unterhalb von 30 cm und unterliegt aufdem leichten A-Boden dem Risiko der Auswaschung. Tendenziell waren die Werte auf der ungedüngten<strong>SchALVO</strong>-Variante etwas höher als in der ogL-Variante. Dies ist möglicherweise der Inhomogenität derFläche geschuldet. Zum Zeitpunkt der Herbstkontrolle erreichte der Bodenvorrat Werte von70 bis 100 kg N/ha und lagen damit über dem Überwachungswert der <strong>SchALVO</strong>. Zum Jahresende wurdeNitrat-N verlagert.Fazit: Die in 2011 neu angelegte Spargel-Vergleichsfläche Eggenstein-Leopoldshafen (V 69) unterscheidetsich im Düngetermin und der Düngungshöhe in der ogL- und <strong>SchALVO</strong>-Variante. Die ogL-Variante wurdebetriebsüblich mit 30 kg N/ha im Mai gedüngt. Die <strong>SchALVO</strong>-Variante dagegen blieb ausgehend vomNmin-Sollwertsystem aufgrund der Bodenvorräte zum ersten Düngetermin (April, Beginn Austrieb) ungedüngt.Am zweiten Düngetermin acht Wochen nach Austrieb bestand in beiden Varianten wegen hohemNitrat-N-Gehalten in 0-60 cm kein Düngebedarf. Der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Werte im Bodenprofil warim Beobachtungszeitraum April bis Dezember ähnlich, die Werte variierten zwischen 65 und 190 kg N/ha.Davon lagen 50-70% in 30-90 cm vor und unterlagen dem Risiko der Auswaschung. Mit Nitrat-N-Gehalten153


von 70 bis 100 kg N/ha (0-90 cm) während der Herbstkontrolle wurde der Überwachungswert in der gedüngten(ogL) als auch in der nach <strong>SchALVO</strong> konform behandelten (ungedüngten) Fläche überschritten.4.2.2.4 Spargel ‘Munzingen’ – Neuanlage 2011 nach Umbruch der Spargelanlage im Vorjahr (VF 41)VariantenogL<strong>SchALVO</strong>Neuanlage – keine Unterschiede im BodenbearbeitungsterminBodenbearbeitung Pflügen 01.04.11 [KW 13/11]Grubbern 09.04.11 [KW 15/11]Fräsen 18.04.11 [KW 16/11]Eggen 05.08.11 [KW 31/10]Begrünung Ölrettich + Phacelia 11.08.10 [KW 32/10]Ölrettich 05.08.11 [KW 31/11]DüngungKeine Düngung aufgrund hohem Bodenvorrat an StickstoffNeuanlage – keine Unterschiede im BodenbearbeitungsterminBodenbearbeitung Pflügen 01.04.11 [KW 13/11]Grubbern 09.04.11 [KW 15/11]Fräsen 18.04.11 [KW 16/11]Eggen 05.08.11 [KW 31/10]Begrünung Ölrettich + Phacelia 11.08.10 [KW 32/10]Ölrettich 05.08.11 [KW 31/11]DüngungRinderfestmist50 dt/ha,28.03.11 [KW 13/11][Angaben Beratung:0,6 kg N/dt,Gesamt-N 30 kg N/ha,8 kg N/ha]Keine weitere Düngung aufgrund hohem Bodenvorrat an StickstoffBaustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n Standorte(Dienstbezirk)52.5 2010: SpargelSpargel ’Gijnlim’Neuanlage am09.04.2011 [KW 15]B-Boden (sL),P-GebietHumus 1,8%Höhe 220 m ü. NN[VGF Bericht 2007, 2008,2009: 4.2.2.5, 2010: 4.2.2.2,Umbruch der Fläche 2010]1Breisgau -HochschwarzwaldFreiburg3120 - 41154


ErgebnisseNitrat-Nkg/ha3002702402101801501209060300KWDatumBodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm07.01.1 4 8 10 12 25 30 36 38 40 41 43 46 47 5022.01.ogL - frühe Bodenbearbeitung geplant 201119.02.06.03.21.05.22.06.Begrünung Ölrettich05.08.11 KW 31/1127.07.07.09.21.09.05.10.14.10.28.10.12.11.25.11.10.12.Nitrat-Nkg/ha3002702402101801501209060300KWDatumBodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm07.01.<strong>SchALVO</strong> - späte Bodenbearbeitung geplant 02.2012Düngung Rinderfestmist8 kg N/ha28.03.11 KW 13/111 4 8 10 12 25 30 36 38 40 41 43 46 47 502011 201122.01.19.02.06.03.21.05.22.06.27.07.Begrünung Ölrettich05.08.11 KW 31/11Abb. 96: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte bei Spargel im ersten Standjahr nach Umbruch der Spargelanlag 2010 undNeupflanzung am 09.04.2011 - Munzingen (VF 41, Freiburg, B-Boden).07.09.21.09.05.10.14.10.28.10.12.11.25.11.10.12.Die Spargel-Vergleichsfläche ‘Munzingen‘ (VF 41) wurde 2010 nach elf Jahren Standdauer umgebrochenund Mitte August mit Ölrettich und Phacelia begrünt. Nach Bodenbearbeitung am 01.04.2011(KW 13/11) entschloss sich der Betriebsleiter erneut Spargel auf der Fläche anzubauen und erklärte sichbereit die <strong>SchALVO</strong> Maßnahme „späte Bodenbearbeitung“ im Vergleich zu „betriebsüblich früher Bodenbearbeitung“(ogL) auf der Fläche umzusetzen. Diese Unterscheidung wird für den Jahreswechsel2011/2012 vorgenommen.Ohne Absprache mit der Beratung wurde in der <strong>SchALVO</strong>-Variante Rindermist ausgebracht (KW 13/11,28.03.2011, 50 dt/ha). Damit kann ein Einfluss auf die Entwicklung der Nitrat-N-Werte nicht ausgeschlossenwerden.Die Nitrat-N-Werte waren bereits zu Jahresbeginn auf den beiden Teilflächen auf unterschiedlichemNiveau. Die Teilfläche, die für die ogL-Variante mit früher Bodenbearbeitung (Ende 2011) vorgesehenwar, wies bis Anfang März bis zu 30 kg/ha weniger Nitrat-N im Bodenprofil auf, als die SchAL-VO-Variante (späte Bodenbearbeitung 01.02.2012). Nach intensiver Bodenbearbeitung zur PflanzungAnfang Mai (KW 12) nahmen die Nitrat-N-Werte in beiden Varianten deutlich zu. Bis KW 38 bzw. KW 40(Anfang bis Mitte Oktober) schwankten die Werte zwischen 120 bis 250 kg N/ha in beiden Varianten.Dies geht u.a. auch auf die Zerkleinerung der organischen Substanz aus dem Spargelrhizom nach Umbruch2010 zurück. Gleichzeitig findet eine Verlagerung von Nitrat-N aus dem Oberboden statt, die Wertein 60-90 cm erreichen bis zu 60 kg N/ha. Von Mitte September bis Anfang Dezember wird ein deutlicherAbfall der Nitrat-N-Werte von 250 kg N/ha auf 30 kg N/ha (<strong>SchALVO</strong>) bzw. 210 kg N/ha auf60 kg N/ha (ogL) in 0-90 cm beobachtet. Hier wurden erhebliche Nitrat-N-Mengen ausgewaschen, denneine junge Pflanzanlage ist nicht in der Lage, diese hohen N-Mengen aufzunehmen.Fazit: Die Vergleichsfläche mit Spargel VF 41 (Munzingen, B-Boden) wurde im Juni 2010 (KW 22) gerodet.Der Betriebsleiter entschied sich 2011 für die erneute Spargelanlage auf der Fläche. Die Sorte Gijnlim wurdeam 09.04. gepflanzt. Erst 2011/2012 erfolgt die Differenzierung der Bewirtschaftung auf der Fläche in früheBodenbearbeitung (ogL) und späte Bodenbearbeitung (<strong>SchALVO</strong>). Ohne Absprache mit der Beratung düngteder Betriebsleiter 50 dt/ha Rindermist auf der für die <strong>SchALVO</strong> Maßnahme vorgesehene Teilfläche. Dies155


hat Einfluss auf die Entwicklung der Nitrat-N-Werte. Im Vorjahr 2010 waren unmittelbar nach dem Umbruchvon Spargel Nitrat-N-Werte von 100 bis 260 kg N/ha (Mitte Juni bis Ende September) aufgetreten (sieheVF-Bericht 2010, 4.2.2.2). Diese Entwicklung setzte sich 2011 fort. So nahmen die Werte bis März 2011 aufbeiden Teilflächen auf 65 bis 100 kg N/ha zu. Nach intensiver Bodenbearbeitung zur Pflanzung von Spargelvariierten die Werte zwischen 120 bis 240 kg N/ha, was auf den Umbruch im Vorjahr und Mineralisierungaus den zerkleinerten Spargelrhizomen zurückgeht. Innerhalb dieses Zeitraumes wurde Nitrat-N in 60-90 cmverlagert. Von Mitte September bis Mitte Dezember wurden erhebliche Nitrat-N-Mengen ausgewaschen, dieNitrat-N-Werte im Bodenprofil verringerten sich um 150 bis 210 kg N/ha. Hier ist die Beratung gefordert, dieBetriebsleiter zu überzeugen nach einem Spargelumbruch Fruchtfolgen anzubauen mit hoher N-Aufnahmeund intensiver Entleerung des Bodens an Nitrat-N.4.2.2.5 Spargel ‘Plankstadt’ - Begrünung (Einzelvariante, VF 77)Varianten<strong>SchALVO</strong>Begrünung mit TerraLife-BiomaxBegrünung Gelbsenf 07.08.07 [KW 31/07]Gelbsenf 07.08.08 [KW 31/08]Gelbsenf 03.08.09 [KW 31/09]Gelbsenf 06.08.10 [KW 31/10]Terra Life-Biomax 04.08.11 [KW 31/11]Bodenbearbeitung Abdämmen 24.06.10 [KW 25/10]Fräsen 06.08.10 [KW 31/10]Mulchen (Zwischenfrucht) 24.01.11 [KW 04/11]Fräsen 23.02.11 [KW 08/11]Aufdämmen 02.03.11 [KW 09/11]Grubbern 19.06.11 [KW 25/11]Eggen 04.08.11 [KW 31/11]Düngung KeineBaustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n Standorte(Dienstbezirk)52.5 2010: SpargelSpargel ’Gejmlin’Anlagejahr 2000Umbruch derSpargelanlageam 19.06.2011nach 12 JahrenPlankstadtS-GebietB-Boden (sL)95 m ü. NN[VGF Bericht 2007, 2008 u. 2009:4.2.2.6, 2010: 4.2.2.3.]1Rhein-Neckar-KreisPlankstadt2131-77(Einzelvariante)156


ErgebnisseNitrat-Nkg/ha1009080706050403020100KWDatum<strong>SchALVO</strong>Umbruch der Spargelanlage 19.06.21011Begrünung mit Senf06.08.10KW 31/1036 38 40 42 4446 48 50 2 5 7 9 11 13 1620 24 3036 3840 42 4446 4810.09.23.09.08.10.22.10.04.11.16.11.30.11.14.12.2010 2011Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cmBegrünung mitTerra Life-Biomax04.08.11 KW 31/1111.01.01.02.15.02.28.02.18.03.29.03.19.04.17.05.16.06.26.07.06.09.20.09.06.10.18.10.02.11.15.11.01.12.Abb. 97: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte bei Spargel im zwölften Standjahr mit Begrünung der Fahrgassen 2010 undFlächenbegrünung nach Umbruch der Spargelanlage im Juni 2011 (VF 77‚ Plankstadt, Einzelvariante, B-Boden).Die Vergleichsfläche wurde als Kontrollfläche für Befreiungen vom Bodenbearbeitungstermin 01.02. alsEinzelvariante (<strong>SchALVO</strong>-Variante) eingerichtet. Ende Januar 2011 wurde die Zwischenfrucht Gelbsenfin den Fahrgassen gemulcht. Der Ertrag wurde nicht erhoben. Die Spargel Vergleichsfläche wurde imletzten Standjahr nicht mehr gedüngt und nach der Ernte umgebrochen (Grubbern 19.06.2011, KW 24).Dem Eggen der Fläche Anfang August schloss sich eine Begrünung der Fläche mit TerraLife-Biomax an.Die ab Anfang August 2010 durchgeführte Fahrgassenbegrünung mit Gelbsenf (KW 31) führte bis Anfang2011 zu tendenziell abnehmenden Nitrat-N-Gehalten, vermutlich auch durch die N-Aufnahme derBegrünung und des Spargelrhizoms (letzteres bis Ende der Vegetation). Dies wird jedoch gleichzeitigvon einer Nitrat-N-Verlagerung begleitet, denn auch die Werte in 60-90 cm nehmen deutlich ab.Nach Umbruch der Spargelfläche Ende Juni steigen die Werte auf 70 bis 80 kg N/ha an, um nach derBegrünung mit TerraLife-Biomax im Zeitraum KW 40 bis KW 48 auf ein Niveau von 30 bis 40 kg N/haabzusinken. Damit liegen die Werte während der Herbstkontrolle unter dem Überwachungswert. Ursachedafür ist aber neben der N-Aufnahme der Begrünung auch eine Verlagerung des Nitrat-N, denn die Wertenahmen auch unterhalb von 30 cm ab.Fazit: Die Vergleichsfläche mit Spargel im zwölften Standjahr (Plankstadt, VF 77, B-Boden) ist als Kontrollflächefür die Befreiungen vom Bodenbearbeitungstermin 01.02. als Einzelvariante eingerichtet. Die Bodenbearbeitungwar damit ab 01.01. zulässig, wobei die Fläche 2011 Ende Februar gegrubbert wurde. Im letztenStandjahr erfolgte weder eine Düngung noch Ertragserhebung. Nach Ernteende wurde die Spargelanlageumgebrochen und mit TerraLife Biomax begrünt. 2010 wurden die Fahrgassen nach <strong>SchALVO</strong> ab AnfangAugust (KW 31) mit Gelbsenf begrünt. Der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Werte von Anfang September 2010bis Anfang Januar 2011 lässt neben einer N-Aufnahme aus dem Oberboden durch die Begrünung beigleichzeitig abnehmenden Gehalten in 60-90 cm auch auf eine Nitrat-N-Verlagerung schließen. Während biszum Ernteende das Niveau der Nitrat-N-Werte 20 kg N/ha nicht überschreitet, führt die Bodenbearbeitung(06.08. KW 31, Grubbern) zu einem Anstieg der Werte infolge Mineralisierung der zerkleinerten Spargelrhizomeauf 70-80 kg N/ha. Diese nahmen anschließend durch N-Aufnahme und Verlagerung auf ein Niveauvon 40 kg N/ha ab, so dass der Überwachungswert nicht überschritten wurde.157


4.2.2.6 Spargel ‘Schwetzingen’ - Begrünung (Einzelvariante, VF 89)Varianten<strong>SchALVO</strong>Begrünung mit GelbsenfBegrünung Gelbsenf 01.08.07 [KW 31/07]Grünroggen 30.07.08 [KW 31/08]Gelbsenf 01.08.09 [KW 31/09]Ölrettich 31.07.10 [KW 30/10]Gelbsenf 28.07.11 [KW 30/11]Bodenbearbeitung Abdämmen 19.06.10 [KW 24/10]Grubbern 31.07.10 [KW 30/10]Mulchen 12.01.11 [KW 02/11]Spargelpflug 06.02.11 [KW 06/11]Fräsen 28.03.11 [KW 13/11]Aufdämmen 01.04.11 [KW 13/11]Hacken 29.04.11 [KW 17/11]Hacken 16.05.11 [KW 20/11]Abdämmen 17.06.12 [KW 24/11]Eggen 28.07.11 [KW 30/11]Düngung 26 kg N/ha 15.06.11 [KW 24/11]Mehrnährstoffdünger13-13-26(13% N)Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n Standorte(Dienstbezirk)52.9 2010: SpargelSpargel ’Gijnlim’14. StandjahrAnlagejahr 1998SchwetzingenA-Boden (sL),S-GebietHumus 1,0%95 m ü. NN(VF-Bericht 2007: 4.2.3.7,VF-Bericht 2008 u. 2009: 4.2.2.7,VF-Bericht 2010: 4.2.2.4)1Rhein-Neckar-Kreis,Schwetzingen2131-89EinzelvarianteErgebnisseNitrat-Nkg/ha140120100806040200KWDatum36 38 4042 4446 48 50 2 5 7 9 1113 1620 24 30 36 38 40 42 4446 4810.09.23.09.07.10.22.10.04.11.16.11.30.11.14.12.<strong>SchALVO</strong>Begrünung mit Ölrettich31.07.10[KW 30/10]Mehrnährstoffdünger13-13-2626 kg N/ha15.06.11KW 24/112010 2011Begrünung mitGelbsenf28.07.11 [KW 30/11]11.01.01.02.15.02.28.02.18.03.29.03.19.04.17.05.16.06.26.07.06.09.20.09.06.10.18.10.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm02.11.15.11.01.12.Abb. 98: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte bei Spargel im vierzehnten Standjahr mit Begrünung der Fahrgassen (VF 89,Schwetzingen, Einzelvariante, A-Boden).Die vierzehnjährige Spargel-Vergleichsfläche wurde ursprünglich als Doppelvariante (ogL/<strong>SchALVO</strong>)angelegt. Seit 2008 wird die Fläche nach Umbruch der ogL-Variante als <strong>SchALVO</strong>-Einzelvariante mit158


Begrünung der Fahrgassen weitergeführt. Ende Juli 2011 erfolgte die Fahrgassenbegrünung mitGelbsenf. Erträge werden nicht erhoben. Gedüngt wurde im Anschluss an die Ernte mit dem Mehrnährstoffdünger13-13-26 (13% N).Zum Zeitpunkt der Fahrgassenbegrünung Anfang August 2010 (KW 30) mit Ölrettich liegen mehr als50% des Nitrat-N unterhalb von 30 cm, so dass eine Verlagerung bis Ende des Jahres vermutet wird.Denn die Werte nahmen in 30-60 und 60-90 cm zu. Einen Teil der Entleerung des Oberbodens geht sicherauch auf die Begrünung der Fahrgassen mit Ölrettich zurück.Durch wiederholte Bodenbearbeitung im April und Mai 2011 (Hacken) verdoppelten sich die Nitrat-N-Werte von bis dahin kontinuierlich 20 kg N/ha. Die Düngung nach der Ernte in KW 24 spiegelte sich inden N-Bodengehalten wider, es wurden Werte bis 115 kg N/ha gemessen. Mit der Bodenbearbeitung vorder Aussaat der Fahrgassenbegrünung (KW 30 bis KW 36) fand eine Verlagerung in die Bodenschichten30-60 und 60-90 cm statt. Die Werte nahmen bis Jahresende auf ein Niveau von 45 kg N/ha ab, lagenwährend der Herbstkontrollaktion aber über dem Überwachungswert.Fazit: Die vierzehn Jahre alte Vergleichsfläche in Schwetzingen wurde als Doppelvariante angelegt und wirdnach Umbruch der ogL-Variante seit 2008 als <strong>SchALVO</strong>-Einzelvariante weitergeführt. Bis Ende 2010 konnteauch bei Begrünung der Fahrgassen mit Gelbsenf eine Nitrat-N-Verlagerung beobachtet werden. Die Bodenbearbeitungim April und Mai und die Düngung nach der Ernte (KW 24) spiegelten sich in zunehmendenNitrat-N-Gehalten im Bodenprofil wider. Die Verschiebung der Nitrat-N-Anteile in untere Bodenschichtendeutet auf Nitrat-N-Verlagerung hin. Inwieweit die Abnahme der Werte von 90 kg N/ha auf 40 kg N/ha vonEnde Juli bis Jahresende auf N-Verlagerung, N-Entleerung des Oberbodens durch die Fahrgassenbegrünungoder N-Bindung im Rhizom zurückgeht, lässt sich nicht einzeln feststellen. Der Überwachungswertblieb an allen Terminen der Herbstkontrolle überschritten.4.2.2.7 Spargel ‘Mannheim’ - Begrünung (Einzelvariante, VF 90)Varianten<strong>SchALVO</strong>Begrünung mit RamtillkrautBegrünung Ramtillkraut 12.08.11 [KW 32/11]Bodenbearbeitung Abdämmen 18.06.10 [KW 25/10]Mulchen 03.01.11 [KW 01/11]Spargelpflug 11.02.11 [KW 06/11]Fräsen 04.03.11 [KW 09/11]Aufdämmen 05.03.11 [KW 10/11]Abdämmen 11.06.11 [KW 24/11]Fräsen 12.08.11 [KW 32/11]Düngung Mischdünger (25% N) 11.06.11 [KW 24/11](Betriebseigen)Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n Standorte(Dienstbezirk)52.9 2010: SpargelSpargel ’Gijnlim’7. StandjahrAnlagejahr 2005S-GebietA-BodenHumus 0,0%95 m ü. NN1Rhein-Neckar-KreisMannheim(Friedrichsfeld)2131-90Einzelvariante159


ErgebnisseNitrat-Nkg/ha1009080706050403020100KWDatum<strong>SchALVO</strong>Begrünung mit Ramtillkraut12.08.11 KW 32/112 5 7 9 11 13 16 20 24 30 36 38 40 42 44 4611.01.01.02.15.02.28.02.18.03.29.03.19.04.17.05.2011Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm16.06.26.07.06.09.20.09.06.10.18.10.03.11.17.11.Abb. 99: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte bei Spargel im siebten Standjahr mit Begrünung der Fahrgassen (VF 90,Mannheim, Einzelvariante, A-Boden).Die Vergleichsfläche in Mannheim-Friedrichsfeld mit Spargel im siebten Standjahr wurde ursprünglichinnerhalb eines Herbizid-Versuchs angelegt. Die Einzelvariante mit einer Fahrgassenbegrünung nach<strong>SchALVO</strong> wird im Folgenden dargestellt und bewertet. Gedüngt wurde die Fläche mit einem Mischdüngermit 26% N (11.06.11, KW 24). Eine Ertragserhebung erfolgte aus Kapazitätsgründen nicht.Die Bodenbearbeitung mit Fräsen und Aufdämmen im März hat einen deutlichen Anstieg der Nitrat-N-Werte zur Folge. Der Anstieg war hauptsächlich auf den Oberboden beschränkt. Zum Ernteende (16.06.,KW 24) lagen die Nitrat-N-Werte mit 20 kg N/ha im Bodenprofil auf niedrigem Niveau. Erst bei zeitgleicheAbdämmen und Düngen (11.06.11, KW 24) sowie anschließender Bodenbearbeitung zur Aussaat derFahrgassenbegrünung mit Ramtillkraut nahmen die Nitrat-N-Werte auf 55 kg N/ha zu. Dabei erhöhtensich auch die Werte in 30-90 cm, so dass Nitrat-N vermutlich aus dem Bodenprofil verlagert wurde. ImZeitraum Anfang September bis Anfang Oktober verringerten sich die Werte im Bodenprofil um35 kg N/ha, was teilweise auf eine N-Aufnahme der Begrünung zurückgeht. Aber zeitgleich setzte aucheine Auswaschung ein, denn auch in den Bodenschichten 30-60 und 60-90 cm nahmen die Nitrat-N-Werte ab. Im Herbstkontrollzeitraum war das Bodenprofil auf ein Niveau von 20 kg N/ha entleert.Fazit: Die Fahrgassen der als Einzelvariante geführten Spargel Vergleichsfläche (VF 90, siebtes Standjahr)in Mannheim-Friedrichsfeld wurde Anfang August (12.08.2011, KW 32) mit Ramtillkraut begrünt. Ab MitteJuni wurde eine Zunahme der Nitrat-N-Werte nach Abdämmen, nachfolgender Düngung und Bodenvorbereitungfür die Begrünungsaussaat beobachtet. Die Verteilung der Nitrat-N-Werte im Bodenprofil Anfang bisEnde September mit vorangehenden Niederschlägen weist auf eine Nitrat-N-Verlagerung hin. Die Abnahmeder Nitrat-Gehalte im Boden um 35 kg N/ha von KW 36 (06.09.2011) bis KW 40 (06.10.2011) geht vermutlichauf die Stickstoffaufnahme durch die Begrünung sowie Nitrat-N-Verlagerung infolge hoher Niederschlägezurück. Im Herbstkontrollzeitraum lagen die Nitrat-N-Gehalte im Bodenprofil unter 25 kg N/ha und damitunter dem Überwachungswert von 45 kg N/ha.160


4.2.3 Begrünung von Reihenkulturen - BaumschuleFragestellungWie wirken sich unterschiedliche Bodenbearbeitungstermine und/oder Begrünung der Fahrgasse bei Baumschulgehölzenauf den Ertrag sowie den Verlauf der Nitrat-N-Gehalte im Boden über Winter aus?MethodikBaumschul-Vergleichsflächen sind Dauerkulturen mit mehreren Jahren Standzeit. Die Beprobung auf Nitrat-Nin 0-90 cm wird in Fahrgasse und Pflanzreihe getrennt durchgeführt. In der Regel sind 60% jederFahrgasse dauerbegrünt. Die Nitrat-N-Messwerte aus Fahrgasse und Pflanzreihe werden getrennt beprobtund im Folgenden einzeln dargestellt.4.2.3.1 Baumschule - Begrünung von Obstbaum-Hochstämmen im dritten Standjahr (Schriesheim,VF 80)VariantenogL<strong>SchALVO</strong>unbegrüntBodenbearbeitung Grubbern 09.05.11 [KW 19/11]Grubbern 07.06.11 [KW 23/11]Grubbern 27.07.11 [KW 30/11]Grubbern 15.09.11 [KW 37/11]Düngung Nitrophoska perfect (15% N)82 kg N/ha27.04.11 [KW 17/11]Begrünung der FahrgasseBodenbearbeitung Mulchen 09.05.11 [KW 19/11]Mulchen 07.06.11 [KW 23/11]Mulchen 27.07.11 [KW 30/11]Mulchen 15.09.11 [KW 37/11]Düngung Nitrophoska perfect (15% N) 27.04.11 [KW 17/11]88 kg N/haBegrünung Mulchmischung Standard III* 01.09.09 [KW 36/09]*5% Deutsches Weidelgras Evening Schaade, 5% Deutsches WeidelgrasExcite, 30% Rotschwingel Salsa, 20% Rotschwingel Samanta,30% Wiesenrispe Liberator, 10% Wiesenrispe MercuryBaustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n Standorte(Dienstbezirk)39.42010HochstämmeObstgehölzeHochstämme Obstgehölze der GattungPrunusSorten: ‘Hedelfinger‘, ‘Burlat‘3. StandjahrAufschulung Unterlage17.04.07 [KW 16]Veredelung 01.08.09 [KW 31]Dauerbegrünung 01.09.09 [KW 36]S-GebietB-Boden (uL)Humus 1,6%Höhe 150 m ü. NN[VGF Bericht2009: 4.2.3.3,2010: 4.2.3.2]1KarlsruheSchriesheim2121-80161


ErgebnisseogL - Fahrgasse unbegrüntNitrat-Nkg/ha50Bodentiefe450-30 cm30-60 cm4060-90 cm35302520151050KW 3 6 7 9 11 14 16 22 26 30 33 38 40 42 44 47 48 51Dat umNitrat-Nkg/ha50454035302520151050KWDat um18.01.07.02.18.02.01.03.18.03.04.04.ReihendüngungNitrophoska perfect(15% N) 82 kg N/ha,27.04.11 KW 17ogL -Reihe unbegrünt3 6 7 9 11 14 16 22 26 30 33 38 40 42 44 47 48 5118.01.07.02.18.02.01.03.18.03.04.04.21.04.31.05.30.06.201121.04.31.05.30.06.26.07.16.08.23.09.06.10.21.10.04.11.21.11.02.12.21.12.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm26.07.16.08.23.09.06.10.21.10.04.11.21.11.02.12.21.12.Prunus 'Burlat'Stammumfangin cm109876543210P. 'Hedelfinger'<strong>SchALVO</strong> - Fahrgasse begrüntNitrat-Nkg/haBegrünung der Fahrgasse 01.09.09Mulchmischung Standard III5045Bodentiefe0-30 cm4030-60 cm60-90 cm35302520151050KW 3 6 7 9 11 14 16 22 26 30 33 38 40 42 44 47 48 51Dat umNitrat-Nkg/ha50454035302520151050KWDat um18.01.07.02.18.02.01.03.18.03.ReihendüngungNitrophoska perfect(15% N) 88 kg N/ha,27.04.11 KW 1704.04.21.04.31.05.30.06.26.07.16.08.23.09.06.10.21.10.04.11.21.11.<strong>SchALVO</strong> - Reihe unbegrünt02.12.21.12.3 6 7 9 11 14 16 22 26 30 33 38 40 42 44 47 48 5118.01.07.02.18.02.01.03.18.03.04.04.21.04.31.05.30.06.2011Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm26.07.16.08.23.09.06.10.21.10.04.11.21.11.02.12.21.12.Prunus 'Burlat'Stammumfangin cmAbb. 100: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte bei Obstgehölz-Hochstämmen (Prunus-Arten) im dritten Standjahr (VF 80,Schriesheim, B-Boden).P. 'Hedelfinger'109876543210Die Vergleichsfläche wurde im Jahr 2009 angelegt und mit Obstgehölz-Hochstämmen der GattungPrunus (P. Hedelfinger, P. Burlat) aufgeschult. Die Fahrgasse der <strong>SchALVO</strong>-Variante ist seit September2009 mit der Mulchmischung III dauerbegrünt. Es erfolgte eine Reihendüngung mit Nitrophoska perfekt(15% N) mit 82 (ogL) bzw. 88 kg N/ha (<strong>SchALVO</strong>) unter Berücksichtigung des Bodenvorrats an Nitrat-Nentsprechend den Nmin-Sollwerten der Beratungsunterlagen.Im Ertrag reagierten die Varianten nicht wesentlich unterschiedlich, der Stammumfang machte 6,5 bis8 cm aus.Die Nitrat-N-Gehalte im Bodenprofil waren auf der Vergleichsfläche insgesamt niedrig. An keinem Terminüberschritten die Werte 40 kg N/ha. Somit wurde der Überwachungswert während der Herbstkontrolleauch eingehalten.In den unbegrünten Reihen beider Varianten traten nach der Düngung an zwei (ogL KW 26, KW 33)bzw. drei Messpunkten (<strong>SchALVO</strong> KW 22 bis KW 30) höhere Werte im Oberboden auf (maximal35 kg N/ha). Vermutlich wurden durch die Reihendüngung Düngerkörner bei den Probenahmen erfasst.Die Nitrat-N-Gehalte in 0-90 cm in der unbegrünten Fahrgasse der ogL-Variante waren mit 7 bis25 kg N/ha höher als in der dauerbegrünten Fahrgasse der <strong>SchALVO</strong>-Variante mit 5 bis 7 kg N/ha. BeiDauerbegrünung nach <strong>SchALVO</strong> Vorgaben lagen die Nitrat-N-Werte (0-90 cm) ganzjährig unter10 kg N/ha.162


Fazit: Die Vergleichsfläche Schriesheim (VF 80) ist im dritten Standjahr. Bei den Obstbaum-Hochstämmender Gattung Prunus (P. Hedelfinger, P. Burlat) lagen die Nitrat-N-Gehalte im Boden durch Dauerbegrünungder Fahrgassen nach <strong>SchALVO</strong> (Aussaat 01.09.09) ganzjährig unter 10 kg N/ha und damit unter den Wertender unbegrünten Fahrgasse der ogL-Variante (7 bis 25 kg N/ha). Dies ist durch eine stärkere Entleerung desBodens durch die Begrünung bedingt. Insgesamt blieben die Boden Nitrat-N-Gehalte mit Ausnahme von dreiMessterminen in allen Varianten in Fahrgasse und Reihe unter 25 kg N/ha. An keinem Termin überschrittendie Werte 40 kg N/ha. Der Überwachungswert wurde in beiden Varianten an allen drei Messterminen derHerbstkontrolle (KW 42, 44 und 46) in der Fahrgasse und Reihe eingehalten. Der Stammumfang wurdeerstmals in 2010 im zweiten Standjahr erfasst. Die Obstgehölze reagierten nicht wie z.B. Alleebäume mitErtragseinbußen auf die Begrünung der Fahrgassen.4.2.3.3 Baumschule - Begrünung von Alleebäumen (gebietsheimische Gehölze: Hainbuche) imzweiten Standjahr (Schriesheim, VF 81)VariantenogL<strong>SchALVO</strong>unbegrüntBodenbearbeitung Grubbern 18.04.11 [KW 16/11]Hacken 05.05.11 [KW 18/11]Grubbern 26.05.11 [KW 21/11]Hacken 07.06.11 [KW 23/11]Grubbern 06.07.11 [KW 27/11]Hacken 13.07.11 [KW 28/11]Grubbern 15.09.11 [KW 37/11]Hacken 15.09.11 [KW 37/11]Düngung Nitrophoska perfect (15% N)76 kg N/ha 19.04.11 [KW 16/11]Begrünung der FahrgasseBodenbearbeitung Hacken 05.05.11 [KW 18/11]Mulchen 09.05.11 [KW 19/11]Mulchen 07.06.11 [KW 23/11]Hacken 07.06.11 [KW 23/11]Mulchen 13.07.11 [KW 28/11]Hacken 13.07.11 [KW 28/11]Hacken 15.09.11 [KW 37/11]Düngung Nitrophoska perfect (15% N)84 kg N/ha 19.04.11 [KW 16/11]Begrünung Mulchmischung Standard III* 04.09.10 [KW 35/10]*5% Deutsches Weidelgras Evening Schaade, 5% Deutsches WeidelgrasExcite, 30% Rotschwingel Salsa, 20% Rotschwingel Samanta,30% Wiesenrispe Liberator, 10% Wiesenrispe MercuryBaustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n Standorte(Dienstbezirk)39.42010HochstämmeVor der Aufschulung2009 bis2010: SenfHochstämme AlleebäumeGebietsheimische GehölzartenCarpinus betulus2. StandjahrAufschulung 15.04.2010 [KW 15]Dauerbegrünung 04.09.2010 [KW 35]S-GebietB-Boden t‘LHumus 1,6%Höhe 150 m ü. NN[VGF Bericht 2010:4.2.3.3]1KarlsruheSchriesheim2121-81163


ErgebnisseNitrat-Nkg/ha180160140120100806040200KWDat umNitrat-Nkg/ha180160140120100806040200KWDat umogL - Fahrgasse unbegrünt3 6 7 9 11 14 16 22 26 30 33 38 40 42 44 46 48 5118.01.07.02.18.02.01.03.18.03.ReihendüngungNitrophoska perfect(15% N) 76 kg N/ha,19.04.11 KW 163 6 7 9 11 14 16 22 26 30 33 38 40 42 44 46 48 5118.01.07.02.18.02.01.03.18.03.04.04.21.04.31.05.04.04.21.04.31.05.30.06.26.07.16.08.ogL -Reihe unbegrünt30.06.26.07.2011Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm23.09.06.10.21.10.04.11.18.11.02.12.21.12.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm16.08.23.09.06.10.21.10.04.11.18.11.02.12.21.12.Carpinus betulusStammumfangin cm2,01,81,61,41,21,00,80,60,40,20,0Nitrat-Nkg/ha180160140120100806040200KWDat umNitrat-Nkg/ha180160140120100806040200KWDat um<strong>SchALVO</strong> - Fahrgasse begrünt3 6 7 9 11 14 16 22 26 30 33 38 40 42 44 46 48 5118.01.07.02.18.02.01.03.18.03.ReihendüngungNitrophoska perfect(15% N) 84 kg N/ha,19.04.11 KW 16Begrünung der Fahrgasse 04.09.10Mulchmischung Standard III04.04.21.04.31.05.30.06.26.07.16.08.23.09.06.10.21.10.04.11.<strong>SchALVO</strong> - Reihe unbegrünt18.11.02.12.21.12.3 6 7 9 11 14 16 22 26 30 33 38 40 42 44 46 48 5118.01.07.02.18.02.01.03.18.03.04.04.21.04.31.05.30.06.2011Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cmBodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm26.07.16.08.23.09.06.10.21.10.04.11.18.11.02.12.21.12.Carpinus betulusStammumfangin cm2,01,81,61,41,21,00,80,60,40,20,0Abb. 101: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte bei Alleebäumen (gebietsheimische Gehölze: Hainbuche) im zweiten Standjahr(VF 81, Schriesheim, B-Boden t‘L).Die Vergleichsfläche ist seit 2010 mit autochtonen Alleebäumen der Gattung Carpinus betulus aufgeschultund die Fahrgasse der <strong>SchALVO</strong>-Variante mit der Mulchmischung Standard III seit 04.09.2010dauerbegrünt. Gedüngt wurde entsprechend der Nmin-Sollwertvorgaben mit 76 (ogL) und84 (<strong>SchALVO</strong>) kg N/ha unter Berücksichtigung des Bodenvorrates.Im Gegensatz zum Vorjahr war die zeitliche Dynamik der Nitrat-N-Gehalte zwischen den Varianten inReihe und Fahrgasse verschieden.Die Fahrgassenbegrünung der <strong>SchALVO</strong>-Variante entleerte erfolgreich den Boden an Nitrat-N, ganzjähriglagen die Werte unter 20 kg N/ha. Daneben wiesen die dazu gehörenden Reihen nach der Düngungin KW 16 an drei Messterminen Peaks bis 95 kg N/ha auf, die vermutlich durch die Messung von Düngerkörnernverursacht sind. Denn die Düngung erfolgte platziert an die Reihe.Die ogL-Variante wies in der Fahrgasse ab KW 16 Werte zwischen 20 und 80 kg N/ha auf, hier wurdewiederholt gegrubbert und gehackt mit entsprechender Mineralisierung von organischem Stickstoff. Inder Reihe schwankten die Werte der ogL-Variante nach Düngung an die Reihe und Einsatz vom Stockräumerdeutlich. Dabei begrenzten sich die Schwankungen auf den Oberboden und weisen auf die Messungvon Düngerkörnern hin. Während der Herbstkontrollaktion wurde der Überwachungswert in der<strong>SchALVO</strong>-Variante durch Begrünung sowohl in der Fahrgasse als auch in der Reihe unterschritten. Inder ogL-Variante waren die Werte deutlich höher, lediglich in KW 44 lag der Messwert in der Fahrgassedarunter.164


Der Ertrag der Gehölze, ausgedrückt durch den Stammumfang, wies durch die Konkurrenz der Begrünungum Wasser und Nährstoffe auch bei Carpinus Einbußen auf. Eine solche Wachstumsverzögerungum 30 % durch die Fahrgassenbegrünung wurde in den vorangehenden Jahren bereits auf Vergleichsflächenmit 2x v Alleebäumen festgestellt.Fazit: Auf der Vergleichsfläche Schriesheim (VF 81) waren autochtone Alleebäume der Gattung Carpinusbetulus aufgeschult. Im zweiten Standjahr erfolgte die Düngung entsprechend der Nmin-Sollwerte unter Berücksichtigungdes Bodenvorrats (ogL 76 und <strong>SchALVO</strong> 84 kg N/ha). Die Fahrgassenbegrünung nach<strong>SchALVO</strong> führte ganzjährig zu Nitrat-N-Gehalten in der Fahrgasse von unter 10 kg N/ha, während in dendazugehörigen Reihen durch Reihendüngung und Bodenbearbeitung drei Peaks mit bis zu 95 kg N/ha beobachtetwurden. In der ogL-Variante schwankten die Nitrat-N-Werte in der Fahrgasse von 40 bis 80 kg N/habedingt durch die höhere Anzahl an Überfahrten zur Unkrautbekämpfung mit gleichzeitiger Mineralisierungvon Stickstoff. In der Reihe der ogL-Variante zeigte sich im Oberboden eine starke Variabilität der Messwerte,vermutlich bedingt durch das Messen von Düngerkörnern aus dem an die Reihe ausgebrachten Düngemittels.Die <strong>SchALVO</strong> Fahrgassenbegrünung erzielte Nitrat-N-Werte unterhalb des Überwachungswerteswährend der Herbstkontrollaktion. Der Ertrag der gebietsheimischen Gehölze reagierte mit 30% geringeremStammumfang und bestätigte Wachstumsverzögerungen durch die Fahrgassenbegrünung, wie sie auch beiAlleebäumen in Vorjahren auf den Vergleichsflächen aufgetreten sind. Als Ursache dafür können NährstoffundWasserkonkurrenz genannt werden.4.2.4 Begrünung bei GemüseFragestellungWie wirkt sich bei gartenbaulichen Kulturen eine Begrünung auf den Verlauf des Nitrat-N-Gehalts im Bodenaus?4.2.4.1 Anbau von Buschbohnen und anschließende Begrünung mit Gelbsenf (VF 73)VariantenogL<strong>SchALVO</strong>Ohne Begrünung nach der ErstkulturBodenbearbeitung Eggen 08.04.11 [KW 14/11]Mulchen 10.08.11 [KW 32/11]Grubbern 01.12.11 [KW 48/11]Düngung Kalkammonsalpeter (27% N)43 kg N/ha 10.04.11 [KW 15/10]Begrünung mit Gelbsenf nach der ErstkulturBodenbearbeitung Eggen 08.04.11 [KW 14/11]Mulchen 10.08.11 [KW 32/11]Mulchen 01.12.11 [KW 48/11]Grubbern 01.12.11 [KW 48/11]Düngung Kalkammonsalpeter (27% N)43 kg N/ha 10.04.11 [KW 15/10]Begrünung Gelbsenf 10.08.11 [KW 32/11]165


Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten nStandorte(Dienstbezirk)40.42010EinlegegurkenBuschbohnen ’Balsas’10.04.-01.08.2011 [KW 15-31]P-GebietB-Boden2,4% Humus310 m ü. NN1LudwigsburgEberdingen-Hochdorf1170-73ErgebnisseNitrat-Nkg/ha160140120100806040200KWDatumBodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm10.01.2 5 8 13 32 42 44 4601.02.23.02.ogLunbegrünt29.03.08.08.17.10.31.10.14.11.Nitrat-Nkg/ha160140120100806040200KWDatumBodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm10.01.2 5 8 13 32 42 44 4601.02.23.02.<strong>SchALVO</strong>Begrünung 10.08.1129.03.08.08.Begrünung mit Gelbsenf10.08.11KW 32/1117.10.31.10.14.11.2011 2011Abb. 102: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte vor und nach der Kultur von Buschbohnen mit anschließender Begrünung mitGelbsenf (VF 73, Eberdingen-Hochdorf, B-Boden).Die Vergleichsfläche VF 73 wurde 2011 neu angelegt. Da die Varianten bis zur Ernte der Erstkulturgleich behandelt wurden, entfiel eine Ertragserhebung. Nach dem Anbau von Buschbohnen erfolgte dieDifferenzierung der Fläche in eine <strong>SchALVO</strong>-Variante mit Begrünung (Gelbsenf) und eine ogL-Varianteohne Begrünung.Bereits vor der Differenzierung der Varianten unterschied sich die Fläche im Niveau der Nitrat-N-Gehalte. So lagen die Werte im Zeitraum Januar bis August auf der ogL Fläche bei 20-40 kg N/ha verglichenmit 10-20 kg N/ha in der <strong>SchALVO</strong>-Variante. Die Buschbohnen hinterließen nach der Ernte15 bis 20 kg N/ha in der durchwurzelbaren Wurzelschicht 0-60 cm. In der <strong>SchALVO</strong>-Variante führte dieEinarbeitung der Erntereste mit nachfolgender Begrünung nicht zu einem Anstieg der Nitrat-N-Werte inden KW 42, 44 und 46. Die Werte lagen unter 20 kg N/ha. Im Gegensatz dazu erreichten die Werte derogL-Variante in diesem Zeitraum 100 bis 140 kg N/ha. Der Überwachungswert wurde in der begrünten<strong>SchALVO</strong>-Variante eingehalten.Fazit: Auf der Vergleichsfläche wurde nach der Erstkultur Buschbohnen (keine Ertragserhebung, kein Unterschiedin der Düngung) eine unbegrünte ogL- und begrünte <strong>SchALVO</strong>-Variante (Gelbsenf) eingerichtet.Noch vor dieser Differenzierung unterschieden sich die Flächen in der Höhe der Nitrat-N-Werte: Der für dieogL-Variante vorgesehene Teil der Vergleichsfläche wies generell ein 20-30 kg N/ha höheres N-Niveau auf,als die für die <strong>SchALVO</strong>-Variante vorgesehene Teilfläche. Nach Einarbeitung der Ernterückstände reagierteausschließlich die ogL-Variante mit einem Anstieg der Nitrat-N-Werte, die während der Herbstkontrollaktion166


100-140 kg N/ha erreichten. In der <strong>SchALVO</strong>-Variante mit Begrünung ab Mitte August wurde der Überwachungswertunterschritten.4.2.4.2 Anbau von Radicchio und Begrünung mit Hafer-Phacelia Mischung (VF 43)VariantenogL<strong>SchALVO</strong>Ohne Begrünung nach Anbau von RadicchioBodenbearbeitung Pflügen 29.01.11 [KW 05/11]Eggen 25.05.11 [KW 21/11]Düngung KAS (27% N)54 kg N/ha 21.05.11 [KW 21/11]Begrünung mit Hafer/Phacelia-Mischung nach Anbau von RadicchioBodenbearbeitung Pflügen 29.01.11 [KW 05/11]Eggen 25.05.11 [KW 21/11]Fräsen 24.08.11 [KW 34/11]Düngung KAS (27% N)54 kg N/ha 21.05.11 [KW 21/11]Begrünung Hafer/Phacelia-Mischung 24.08.11 [KW 34/11]Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten nStandorte(Dienstbezirk)42.42010ZuckermaisRadicchio ‘Indigo’25.05.-29.07.2011 [KW 21-30]P-GebietB-Boden2,3% Humus320 m ü. NN1GöppingenDenkendorf1130-43ErgebnisseNitrat-Nkg/ha2252001751501251007550250KWDatumDüngung KAS (27% N)54 kg N/ha, 21.05.11KW 21/11ogLunbegrünt3 6 8 10 12 14 16 34 35 37 39 40 43 45 4715.01.06.02.19.02.05.03.19.03.02.04.16.04.20.08.27.08.10.09.27.09.07.10.22.10.05.11.19.11.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cmErtragdt/ha400350300250200150100500Nitrat-Nkg/ha2252001751501251007550250KWDatumDüngung KAS (27% N)54 kg N/ha, 21.05.11KW 21/113 6 8 10 12 14 16 34 35 37 39 40 43 45 472011 2011<strong>SchALVO</strong>Begrünung 24.08.11Begrünung mitHafer-Phacelia24.08.11 KW 3415.01.06.02.19.02.05.03.19.03.02.04.16.04.20.08.27.08.10.09.27.09.07.10.22.10.05.11.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cmAbb. 103: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte vor und nach der Kultur von Radicchio und anschließende Begrünung mitHafer-Phacelia-Mischung (VF 43, Denkendorf, B-Boden).Auf der Vergleichsfläche VF 43 wurde Ende Januar gepflügt und Ende Mai ein später Satz Radicchio(25.05.-29.07.11, KW 21-30) angebaut. Erst nach dem Anbau von Radicchio wurde eine unbegrünteogL- und eine mit Hafer-Phacelia begrünte <strong>SchALVO</strong>-Variante eingerichtet. Somit wurde Radicchio einheitlichgedüngt. Der Ertrag beider Varianten lag mit 370 dt/ha über dem Durchschnitt (IGZ 2011), wobeider Großhandel 2011 im Anschluss an die EHEC Krise große Radicchio forderte und vermarktet hat.19.11.Ertragdt/ha400350300250200150100500167


Der zeitliche Nitrat-N-Verlauf und die Dynamik auf der Fläche waren ab KW 12 zwischen den Variantenverschieden. Eine plausible Ursache dafür lässt sich nur in der Historie der Fläche vermuten, z.B. möglicheAusbringung von Kompost in vorangehenden Jahren.Bei der Beprobung auf Nitrat-N liegen zwischen Kulturende (KW 30) und nachfolgender Probenahme(KW 34) vier Wochen, damit entfällt eine zeitnahe Aussage über die Entleerung des Bodens an Nitrat-Ndurch die Kultur Radicchio. Zur Herbstkontrolle wird der Überwachungswert in beiden Varianten ausschließlichin KW 43 eingehalten, während die Werte in KW 45 und 47 deutlich ansteigen. Auf der vorliegendenVergleichsfläche hat die Begrünung der <strong>SchALVO</strong>-Variante die Nitrat-N-Werte im Vergleich zurunbegrünten Variante nicht vermindern können. Vielmehr weist die Fläche eine deutliche Dynamik in denNitrat-N-Werten mit deutlichen Sprüngen auf.Fazit: Auf der Vergleichsfläche 43 wird 2011 zunächst Radicchio bei einheitlichem N-Angebot angebaut(25.05.-29.07.2011, KW 21-30), um anschließend eine unbegrünte ogL und eine mit Hafer-Phacelia begrünte<strong>SchALVO</strong>-Variante einzurichten. Der Ertrag von Radicchio lag mit 370 dt/ha über dem Durchschnitt derLiteratur, aber für den Großhandel in üblicher Größenordnung. Die Nitrat-N-Werte wiesen eine nicht plausibleDynamik in Höhe und Zeit zwischen den Varianten auf. Während der Herbstkontrollaktion blieben die Wertein KW 43 unter dem Überwachungswert, um anschließend in KW 45 und 47 sprunghaft auf60-125 kg N/ha anzusteigen. Die Aussage, ob die Begrünung der <strong>SchALVO</strong>-Variante im Vergleich zur unbegrüntenogL-Variante in der Lage war Nitrat-N zu binden, ist auf der vorliegenden Vergleichsfläche durch dieInhomogenität und Sprunghaftigkeit der Werte nicht möglich.168


4.2.4.3 Begrünung mit Phacelia über Winter und nachfolgendem Anbau von Eichblatt- und Feldsalatim Vergleich zu Winterweizen und nachfolgendem Anbau von Feldsalat (VF 38)VariantenogLWinterharte Begrünung mit Winterweizen (29.09.2010 – 25.08.2011) mit anschließendemAnbau von FeldsalatVorkultur/Begrünung Winterweizen 29.09.10 [KW 39/10]Bodenbearbeitung Pflügen, Eggen, Fräsen 03.09.11 [KW 36/11]DüngungWinterweizen KAS (27% N) 14.03.11 [KW 11/11]70 kg N/haFeldsalat Kalksalpeter (15,5% N) 04.10.11 [KW 40/11]16 kg N/ha<strong>SchALVO</strong>Abfrierende Begrünung mit Phacelia (10.09.2010 – 14.03.2011) mit anschließend zweiSätzen Eichblattsalat und FeldsalatVorkultur/Begrünung Phacelia 10.09.10 [KW 37/10]Bodenbearbeitung Eggen 14.03.11 [KW 11/11]Fräsen 18.03.11 [KW 11/11]Eggen, Fräsen 17.05.11 [KW 20/11]Pflügen, Eggen, Fräsen 03.09.11 [KW 36/11]DüngungEichblatt Satz 1 KAS (27% N) 29.03.11 [KW 13/11]49 kg N/haKAS (27% N) 13.04.11 [KW 15/11]46 kg N/haEichblatt Satz 2 Keine AngabenKeine AngabenFeldsalat Kalksalpeter (15,5% N) 04.10.11 [KW 40/11]16 kg N/haBaustein VorfruchtHauptfruchtStandortdatenn Standorte(Dienstbezirk)<strong>SchALVO</strong>:Phacelia über Winter 2010/201110.09.2010 – 14.03.2011 [KW 36/10-11/11]43.42010KüchenkräuterKerbel,Koriander,Dill2011: Eichblatt Salat ‘Kiribatie‘, ‘Prunai‘Satz 1: 29.03.-02.05.2011 [KW 13-18]Satz 2: 04.06.-04.08.2011 [KW 23-31]ogL:Winterweizen über Winter 2010/201129.09.2010 – 25.08.2011 [KW 39/10-34/11]S-GebietA-Boden2,8% Humus200 m ü. NNbeprobbareBodenschichten:21LörrachGrenzach-Wyhlen3130-38Beide Varianten:Feldsalat ‘Cirilla‘, ‘Dione‘, ‘Palace‘06.09.-20.12.2011 [KW 36-51]169


ErgebnisseNitrat-Nkg/haBegrünung180 Winterweizen29.09.10160KW 39140120100806040200KWDatum40 42 44 46 48 50 2 5 8 10 12 14 16 18 22 28 31 37 38 40 42 44 46 48 5005.10.18.10.02.11.15.11.29.11.ogL - Winterweizen 2010/11und Feldsalat 2011beprobbare Bodenschichten: 2DüngungKAS (27% N)70 kg N/ha14.03.11KW 11/1113.12.10.01.31.01.21.02.07.03.21.03.04.04.18.04.02.05.30.05.13.07.01.08.12.09.19.09.03.10.17.10.31.10.0-30 cm30-60 cmDüngungKS (15,5% N)16 kg N/ha04.10.11KW 40/1114.11.28.11.12.12.Nitrat-Nkg/ha180160140120100806040200KWDatumBegrünungPhacelia10.09.10KW 3705.10.18.10.02.11.15.11.29.11.13.12.10.01.31.01.21.02.07.03.<strong>SchALVO</strong> - Phacelia 2010/11und Eichblattsalat sowie Feldsalat 2011beprobbare Bodenschichten: 2DüngungKAS (27% N)49 kg N/ha/29.03.11/KW 13/1146 kg N/ha/13.04.11/KW 15/1121.03.04.04.18.04.02.05.30.05.13.07.01.08.12.09.19.09.03.10.2010 2011 201020110-30 cm30-60 cmDüngungKS (15,5% N)16 kg N/ha04.10.11KW 40/1140 42 44 46 48 50 2 5 8 10 12 14 16 18 22 28 31 37 38 40 42 44 46 48 5017.10.31.10.14.11.28.11.12.12.Abb. 104: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte nach Winterweizen 2010/2011 mit Feldsalat als Folgekultur 2011 (ogL) im Vergleichzur Begrünung mit Phacelia über Winter (2010/2011) mit nachfolgend Eichblatt- und Feldsalat (<strong>SchALVO</strong>) (VF 38,Lörrach, A-Boden).Auf der Vergleichsfläche VF 38 wurde nach dem Anbau von Küchenkräutern (Kerbel, Koriander, Dill) in2010 der <strong>SchALVO</strong> Vorgabe „Begrünungspflicht bis 15.09., wenn im gleichen Jahr keine Folgekulturmehr angebaut wird“ Folge geleistet und Phacelia ausgesät. Nach Umbruch der Fläche im März 2011folgte der Anbau von zwei Sätzen Eichblattsalat und anschließend Feldsalat.In der ogL-Variante dagegen wurde zwei Wochen nach der Begrünung mit Phacelia Winterweizen ausgesät.Im Folgejahr 2011 wurde geprüft, ob Winterweizen innerhalb der Fruchtfolge den Boden an Nitrat-Nso stark entleert, dass der Anbau von Feldsalat ohne hohe Nitrat-N-Werte unterhalb der durchwurzelbarenBodenschicht (0-15 cm) möglich wird.Die Beprobungstiefe der Vergleichsfläche liegt bei 0-60 cm. Eine Ertragserhebung erfolgte nicht.Auffallend sind die Unterschiede in den Nitrat-N-Werten beider Flächen bereits zu Beginn des Beobachtungszeitraumsin KW 42/10. Eine Erklärung lag dazu seitens der Beratung nicht vor. In der ogL-Variantenehmen die Nitrat-N-Werte ab KW 40 von 100 kg N/ha auf unter 10 kg N/ha in KW 10 ab. Diese Abnahmegeht vermutlich auf Nitrat-N-Verlagerung und auf eine teilweise N-Aufnahme durch die Kultur Winterweizenzurück. Angaben zur Biomassezunahme und ableitbaren N-Aufnahmedaten der Kultur lagen indiesem Zeitraum nicht vor. Winterweizen entleerte den Boden bis zur Ernte am 25.08.2011 auf25 kg N/ha in 0-60 cm. Nach der Bodenbearbeitung zur Feldsalataussaat nahmen die Nitrat-N-Werte zumit einem deutlichen Anstieg der Werte bis Anfang Oktober. Dies bestätigte sich auch auf der <strong>SchALVO</strong>Fläche, wobei beide Varianten bis dahin ungedüngt waren. Eine Ursache kann ein Mineralisierungsschubdurch Befeuchtung der Flächen nach einer Trockenphase sein. Dieser Anstieg der Nitrat-N-Gehalte im Zeitraum September/Oktober auch auf ungedüngten Flächen zeigte sich 2011 wiederholt aufanderen Vergleichsflächen.Die <strong>SchALVO</strong> Fläche zeigt eine abweichende Nitrat-N-Dynamik. Hier nehmen die Nitrat-N-Werte abKW 42/10 von 60 kg N/ha auf 20 kg N/ha in KW 8/11 ab. Nach der Beet-Vorbereitung für den ersten SatzEichblattsalat wurde Nitrat-N durch Mineralisierung freigesetzt. Die Bodenprobenahme in KW 14 undKW 16 stellt einen Messfehler dar, denn die Messung auf dieser Fläche erfolgte ein bzw. zwei Wochennach der Düngung. Hier wurden Düngerkörner gemessen, die keine Aussage über den tatsächlichen Nit-170


at-N-Vorrat im Boden geben. Es wird generell empfohlen erst vier Wochen nach der Düngung eine Bodenprobezu ziehen, um diesem Messfehler vorzubeugen.In beiden Varianten hatten die Nitrat-N-Werte vor der Aussaat von Feldsalat ein Niveau von60-80 kg N/ha erreicht. Der positive Effekt einer starken Entleerung des Bodenvorrats durch Winterweizenwurde auf dieser Vergleichsfläche vermutlich durch eine hohe N-Lieferung aus der Mineralisierungüberlagert.Fazit: Auf der Vergleichsfläche VF 38 wurde neben der Begrünungsart über Winter (2010/2011, ogL: Winterweizen,<strong>SchALVO</strong>: Phacelia) die Eignung der Vorfrucht auf den Nitrat-N-Gehalt (0-60 cm) vor dem Anbauvon Feldsalat geprüft (ogL: Winterweizen, <strong>SchALVO</strong>: Eichblattsalat). Die Beprobungstiefe der Vergleichsflächeliegt bei 0-60 cm. Beide Teilflächen gingen nach dem Kräuteranbau in 2010 mit unterschiedlichem Nitrat-N-Niveauin den Winter und wiesen eine abweichende Dynamik im Nitrat-N-Verlauf auf. Dies erschwertevergleichende Aussagen zwischen den Varianten. In der ogL-Variante mit Winterweizen lagen die Werte imZeitraum KW 46 bis 48/10 durchschnittlich bei 100 kg N/ha. In der mit Phacelia begrünten SchAL-VO-Variante dagegen nahmen die Werte in diesem Zeitraum von 60 kg N/ha auf 20 kg N/ha ab. Letztereskönnte durch die N-Aufnahme von Phacelia (Aufwuchs und N-Aufnahme wurde nicht gemessen) und/oderNitrat-N-Verlagerung verursacht worden sein. Winterweizen war bis zur Ernte Ende August in der Lage denBodenvorrat in der beprobbaren Bodenschicht 0-60 cm auf unter 20 kg N/ha zu verarmen. Auf der <strong>SchALVO</strong>Fläche wurden die Nitrat-N-Messwerte durch Düngungsmaßnahmen beeinflusst. Bei beiden Varianten lagdirekt vor der Aussaat von Feldsalat (06.09.) kein Ergebnis einer Nitrat-N-Beprobung vor. Beim zeitlichnächstliegenden Probenahme-Termin vom 12.09. wurden 60 bis 80 kg N/ha gemessen. Davon lagen 70%unterhalb der von Feldsalat durchwurzelbaren Bodenschicht 0-15 cm. Während der Herbstkontrollaktionlagen die Nitrat-N-Werte in KW 46 unter dem Überwachungswert. Der Anbau der Vorkultur Winterweizen(ogL) war auf vorliegender Vergleichsfläche, trotz Entleerung des Bodens an Nitrat-N in der beprobbarenBodenschicht 0-60 cm, keine Garantie für niedrige Nitrat-N-Gehalte vor der Aussaat von Feldsalat. Vielmehrwurde direkt nach der Bodenbearbeitung mit Einarbeitung von Stroh bei einem Humusgehalt von 2,8% einebeachtliche Stickstoffmenge mineralisiert.4.2.4.4 Anbau von Waschmöhren ’Champion’ und Begrünung der Dammsohle mit Wintergerste(VF 87)VariantenogL<strong>SchALVO</strong>Ohne Begrünung der DammsohleBodenbearbeitung Grubbern 24.05.11 [KW 21/11]Fräsen 07.06.11 [KW 23/11]DüngungKeine Düngung durchgeführt, da der Bodenden N-Bedarf deckteBegrünung der Dammsohle mit WintergersteBodenbearbeitung Grubbern 24.05.11 [KW 21/11]Fräsen 07.06.11 [KW 23/11]DüngungKeine Düngung durchgeführt, da der Bodenden N-Bedarf deckteBegrünung Wintergerste 17.08.11 [KW 33/11]171


Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n47.42010SommerweizenWaschmöhre ‘Champion’07.06.-05.11.2011[KW 23-45]P-GebietAnmooriger Boden26% Humus445 m ü. NN1Standorte(Dienstbezirk)TübingenLangenau4140-87ErgebnisseNitrat-Nkg/ha3303002702402101801501209060300KWDatum12 15 21 24 30 38 40 42 44 46 5021.03.14.04.25.05.17.06.26.07.20.09.ogL - unbegrünt**05.10.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm18.10.01.11.15.11.14.12.Ertragdt/ha500450400350300250200150100500Nitrat-Nkg/ha3303002702402101801501209060300KWDatum<strong>SchALVO</strong> - Begrünung 17.08.1112 15 21 24 30 38 40 42 44 46 5021.03.14.04.25.05.17.06.26.07.20.09.05.10.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cmBegrünung mitWintergerste17.08.11 KW 3318.10.01.11.15.11.14.12.Ertragdt/ha5004504003503002502001501005002011 * Keine Messwerte in 60-90cm 2011 * Keine Messwerte in 60-90cmAbb. 105: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte beim Anbau von Waschmöhren und Begrünung der Dammsohle mit Wintergerste(VF 87, Langenau, anmooriger Boden).**Auf der Vergleichsfläche V 87 erfolgte in der <strong>SchALVO</strong>-Variante zehn Wochen nach der Möhren-Aussaateine Begrünung der Dammsohle mit Wintergerste. Die betriebsübliche ogL-Variante bliebohne Begrünung. Auf dem anmoorigen Standort mit 26% Humus war aufgrund der N-Lieferung des Bodenskeine Düngung notwendig.Der Ertrag betrug 427 (<strong>SchALVO</strong>) und 465 (ogL) dt/ha. Da die Flächen ungedüngt blieben und Möhreneinen Stickstoff-Sollwert von 80 bis 100 kg N/ha aufweisen, war dieser Unterschied nicht über ein unterschiedlichesN-Angebot zu erklären.Die Nitrat-N-Werte sind Mittelwerte aus Dammkrone und Dammsohle. Die Dynamik der Nitrat-N-Wertewies zwischen den Flächen während der ersten vier Messtermine KW 12 bis KW 24 Unterschiede auf.Das Niveau der Werte bewegte sich auf beiden Flächen zwischen 160 und 310 kg N/ha. Es ließ sichnicht klären, ob in der <strong>SchALVO</strong>-Variante der Termin 21 und 15 vertauscht wurde. Denn die in der<strong>SchALVO</strong>-Variante von KW 15 nach KW 21 abnehmenden Werte bestätigten sich nicht in derogL-Variante. Hier reagierten die Werte im gleichen Zeitraum mit einem Anstieg und damit gegenläufig.An den Bodenprobenahme-Terminen KW 30 und KW 38 wurde nur die Bodenschicht 0-60 cm beprobt.Anschließend war der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Werte in beiden Varianten in 0-90 cm ähnlich, wobeisich das absolute Niveau unterschied. In der <strong>SchALVO</strong>-Variante mit Fahrgassenbegrünung lagen dieWerte zwischen 60-90 kg N/ha, während die Spannbreite in der ogL-Variante 30-60 kg N/ha betrug.Während der Herbstkontrolle blieben die Werte der ogL-Variante in KW 42 unter dem Überwachungswert.172


Fazit: Auf der VF 87 (26% Humus) wurden 2011 Möhren angebaut, mit einer <strong>SchALVO</strong>-Variante, derenDammsohle zehn Wochen nach der Aussaat mit Wintergerste begrünt wurde, und einer ogL-Variante, dieunbegrünt blieb. Eine Düngung entfiel aufgrund hoher Bodenvorräte an Nitrat-N. Der Ertrag war zwischenden Varianten verschieden, (ogL: 465 dt/ha, <strong>SchALVO</strong>: 427 dt/ha), was nicht auf ein unterschiedlichesN-Angebot zurückgeführt werden konnte. Bis Mitte Juni gab es Unterschiede im zeitlichen Verlauf der Nitrat-N-Werte,wobei eine Verwechselung der Messergebnisse an zwei Terminen nicht ausgeschlossen werdenkonnte. Ab KW 40 war die Dynamik in beiden Varianten ähnlich, nur wies die <strong>SchALVO</strong> Fläche mit60-90 kg N/ha ein um 30 kg N/ha höheres Niveau auf. Ausschließlich in der ogL-Variante in KW 42 lagen dieNitrat-N-Werte unter dem Überwachungswert. Ein positiver Effekt der Fahrgassenbegrünung (Wintergerste)mit niedrigeren Nitrat-N-Gehalten im Bodenprofil 0-90 cm wurde auf dieser Vergleichsfläche nicht erreicht.Offenbar hat die Bodenbearbeitung bei 26% Humusgehalt eine stärkere N-Lieferung bewirkt, als durch dieBegrünung mit Wintergerste aufgenommen werden konnte.4.2.4.5 Anbau von Kohlrabi und Feldsalat mit und ohne Sommer-Zwischenbegrünung beinachfolgend unterschiedlichen Bodenbearbeitungsterminen (ogL: 21.11.2011, <strong>SchALVO</strong>: 01.02.2012)(VF LVG D3)VariantenAlleVariantenogLBewirtschaftungBodenbearbeitung Pflügen 17.03.11 [KW 11/11]Fräsen 22.03.11 [KW 12/11]Mulchen des Ernterückstandes 03.06.11 [KW 22/11]Grubbern 03.06.11 [KW 22/11]Fräsen 09.06.11 [KW 23/11]Mulchen der Begrünung 18.08.11 [KW 33/11]Fräsen 19.08.11 [KW 33/11]Fräsen und Walzen Saatbeet Feldsalat31.08.11 [KW 35/11]Pflügen ogL Variante 21.11.11 [KW 47/11][KW 12-16/11]Abdeckung Vlies 24.03.–18.04.11Brache in der Kulturfolge Kohlrabi-Feldsalat und nachfolgende frühe Bodenbearbeitungam 21.11.2011DüngungKohlrabi Grunddüngung keineKopfdüngung (N-Expert)ASS (26%N) 182 kg N/ha20.04.11 [KW 16/11]Brache Keine DüngungFeldsalat Keine DüngungBodenbearbeitung Pflügen 21.11.11 [KW 47/11]173


<strong>SchALVO</strong>Sommer-Zwischenbegrünung in der Kulturfolge Kohlrabi-Feldsalat und nachfolgendespäte Bodenbearbeitung am 01.02.2012DüngungKohlrabi Grunddüngung keineKopfdüngung (N-Expert)ASS (26%N) 182 kg N/ha20.04.11 [KW 16/11]Begrünung Keine DüngungFeldsalat Keine DüngungBodenbearbeitung Pflügen 01.02.12 [KW 05/12]Baustein Vorfrucht Hauptfrucht 2011 Standortdaten n Standort69.4LVGHeidelbergDreijährigeBegrünungmitKleegrasKohlrabi ’Eder’22.03.-10.05. und 16.05.2011[KW 15-19/20]12 Pfl./m²<strong>SchALVO</strong>:Begrünung14.06.-10.08.2011 [KW 24-32]Mischung aus:Ramtillkraut (7,5 kg/ha),Phacelia (7,5 kg/ha)Buchweizen (15 kg/ha)ogL:Brache14.06.-10.08.2011 [KW 24-32]Feldsalat31.08.-17.10.2011 [KW 35-42]760 Korn/m²Reihenabstand 6,5 cmKontrollfläche imogL GebietgGWK 16.2 nach WRRLSandiger Lehm (sL)(B-Boden nach SchAL-VO)Humus:ogL 3,6 %<strong>SchALVO</strong>: 2,5 %110 m ü. NN3LVG Heidelberg,FreilandflächeD3ErgebnisseNitrat-Nkg/ha400350300250200150100500KWDatumogLBrache im Sommer und frühe Bodenbearbeitung (21.11.11)DüngungASS 26% N182 kg N/ha20.04.11 KW 16Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm12 16 22 24 28 32 36 39 43 47 5123.0319.0430.0514.0614.0710.0807.09Pflügen21.11.1129.0925.1021.1120.12ErtragKohlrabiFeldsalatdt/ha400350300250200150100500Nitrat-Nkg/ha400350300250200150100500KWDatum<strong>SchALVO</strong>Zwischenbegrünung und späte Bodenbearbeitung (01.02.12)AussaatBegrünung14.06.11DüngungASS 26% N182 kg N/ha20.04.11 KW 16Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm12 16 22 24 28 32 36 39 43 47 512011 201123.0319.0430.0514.0614.0710.0807.0929.0925.1021.11Abb. 106: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte beim Anbau von Kohlrabi und Feldsalat mit und ohne Sommer-Zwischenbegrünung bei nachfolgend unterschiedlichen Bodenbearbeitungsterminen (VF LVG D3, B-Boden).20.12ErtragKohlrabiFeldsalatdt/ha400350300250200150100500174


Frischmasse-AufwuchsN-AufnahmeFM Aufwuchs dt/ha40030020010036 128 Bestandeshöhe(cm)4,4 3,3 %N2438 TM dt/ha14035512531912010510080604020N-Aufnahme kg/ha0DatumKW021.07. 10.08.Datum 21.07. 10.08.29 32 KW 29 32Abb. 107: Frischmasse-Aufwuchs und N-Aufnahme der Sommer-Zwischenbegrünung mit Aussaat 10.06.2011 (KW 23)und zwei Ernteterminen (VF LVG D3, B-Boden).An der LVG Heidelberg wurde 2011 nach dreijähriger Begrünung mit Kleegras eine Vergleichsfläche(LVG D3) mit drei Wiederholungen angelegt. Die ogL-Variante blieb in der Kulturfolge Kohlrabi und Feldsalatbetriebsüblich unbegrünt, während in der <strong>SchALVO</strong>-Variante eine Sommer-Zwischenbegrünungausgesät wurde. Im Anschluss an die Letztkultur Feldsalat erfolgte der Umbruch in der ogL-Variante betriebsüblichAnfang November und in der <strong>SchALVO</strong>-Variante entsprechend den Vorgaben am01.02.2012.Gedüngt wurde nach Nmin-Sollwertsystem mit Hilfe der EDV Anwendung N-Expert (IGZ 2011) unterAnrechnung des Bodenvorrats und der N-Lieferung des Bodens (Netto-N Mineralisierung). Diese wirdvom Programm geschätzt und ist im Sollwert bereits berücksichtigt. Bei der Erstkultur Kohlrabi war keineGrunddüngung notwendig, da der Bodenvorrat in der durchwurzelbaren Bodenschicht (0-30 cm) ausreichte.Zur Kopfdüngung errechnete „N-Expert“ eine zu düngende Stickstoffmenge von 182 kg N/ha, dieals Ammonsulfatsalpeter (26% N) appliziert wurde. Bei Berechnung des Nmin-Sollwertes berücksichtigt„N-Expert“ keine N-Lieferung aus der Vorkultur Kleegras. Dies hat bei der vorliegenden Berechnung zueiner Unterschätzung der Nachlieferung von Stickstoff geführt. Wegen hoher Bodenvorräte an Stickstoffblieb die Letztkultur Feldsalat ohne Düngergabe.Die Erträge von Kohlrabi mit 380 dt/ha und von Feldsalat mit 55 dt/ha waren durchschnittlich. Unterschiedewaren bei gleichem N-Angebot zwischen ogL- und <strong>SchALVO</strong>-Variante nicht zu erwarten. In der<strong>SchALVO</strong>-Variante hatte die eingearbeitete Begrünung keinen Einfluss auf den Ertrag der FolgekulturFeldsalat.Der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Gehalte im Bodenprofil war in beiden Varianten ähnlich, die Nitratwertenahmen zeitgleich zu oder ab (Abb. 106). Allerdings reagierte der Boden auf das Fräsen Anfang Juni(KW 23) in der ogL-Variante mit stärkerer N-Mineralisierung als in der <strong>SchALVO</strong>-Variante. Nach derAussaat der Begrünungsmischung (Ramtillkraut, Phacelia, Buchweizen) in der <strong>SchALVO</strong>-Variante inKW 24 nahmen die Nitrat-N-Werte deutlich ab und erreichten ein Niveau von 70 kg N/ha Anfang August(KW 32). Auch in der ogL-Variante konnte im gleichen Zeitraum (KW 24-28) eine Abnahme der Nitrat-N-Werte um 100 kg N/ha beobachtet werden. Diese Beobachtung ging in der ogL-Variante ausschließlichauf eine Verlagerung von Nitrat-N zurück. In der <strong>SchALVO</strong>-Variante nahmen die Werte in diesem Zeit-175


aum um 160 kg N/ha ab, wobei hier neben der Verlagerung Stickstoff durch die Begrünung gebundenwerden konnte (Abb. 107).Abb. 107 zeigt den Frischmasseaufwuchs und N-Aufnahme der Sommer-Zwischenbegrünung an zweiErnteterminen. Durch optimale Aussaatbedingungen in 2011, Beregnung und hohen Nitrat-N-Vorräten imBoden wies die Begrünung bis zur Endernte am 10.08.2011 nach neun Wochen Standdauer eine hoheBiomasse auf. Bereits zum ersten Erntetermin in KW 29 hatte die sechs Wochen alte Begrünungsmischung105 kg N/ha aufgenommen und nahm in weiteren drei Wochen zusätzlich 20 kg N/ha auf. Diesging einher mit einem Trockenmassezuwachs von 40% bei gleichzeitiger Abnahme des Stickstoffgehaltsvon 4,4% auf 3,3%. Durch die Begrünung wurde Stickstoff vor der Auswaschung gehindert und derBoden deutlich an Nitrat-N entleert. In KW 35 erfolgte auf beiden Flächen eine Bodenbearbeitung zurAussaat der Folgekultur Feldsalat. Dies führte in beiden Varianten an drei folgenden Messterminen zueinem deutlichen Anstieg der Nitrat-N-Werte. Gleichzeitig nahmen die Werte in 30-60 cm und 60-90 cmdurch Nitrat-N-Verlagerung zu. Im Zeitraum der Herbstkontrolle lagen die Nitrat-N-Werte zwischen160 und 280 kg N/ha. Zum Jahresende wurde Nitrat-N ausgewaschen.Fazit: Auf der Vergleichsfläche D3 (LVG) wurde 2011 in die Kulturfolge Kohlrabi und Feldsalat eine Sommer-Zwischenbegrünungfür neun Wochen integriert (<strong>SchALVO</strong>) und mit der betriebsüblichen Sommer-Brache(ogL) verglichen. Bei gleichem N-Angebot waren die Erträge von Kohlrabi und Feldsalat durchschnittlich.Gedüngt wurde Kohlrabi nur zur Kopfdüngung, zu den anderen Düngeterminen deckten dieNitrat-N-Gehalte in beiden Varianten den N-Bedarf der Kulturen. Die Nitrat-N-Werte auf der D3 Flächeverhielten sich in der zeitlichen Dynamik in beiden Varianten ähnlich, waren aber ganzjährig hoch(70 bis 360 kg N/ha). Ursache dafür war der vorangehende Umbruch der dreijährigen Begrünung mit einhergehenderMineralisierung der eingearbeiteten Biomasse. Hier wäre eine Fruchtfolge mit Getreide bessergeeignet gewesen, um die Bodenvorräte an Nitrat-N zu reduzieren. Dies war aufgrund Flächenknappheitnicht möglich. Die Sommer-Zwischenbegrünung bildete 2011 bei guten Wachstumsbedingungen infolge hoherNitrat-N-Vorräte und Beregnung 24 bis 40 dt/ha Trockenmasse und nahm 105 bis 125 kg N/ha auf. DieseN-Mengen wurden vor der Verlagerung geschützt. Das Niveau der Nitrat-N-Gehalte im Boden war imAnschluss an die Begrünung erheblich niedriger als auf der unbegrünten ogL-Variante. Der Überwachungswertder Herbstkontrolle wurde nicht eingehalten. Kritisiert wird, dass bei der Kalkulation des N min -Sollwertesin „N-Expert“ die N-Lieferung aus der dreijährigen Vorkultur Kleegras nicht berücksichtigt wurde. Dies siehtdie EDV Anwendung in der derzeitigen Fassung nicht vor. Zusätzlich wird die Empfehlung zur Kopfdüngungder Erstkultur Kohlrabi mit 182 kg N/ha als zu hoch bewertet. Hierzu werden dem IGZ zurzeit Vorschläge zurVerbesserung von „N-Expert“ gemacht.176


4.2.5 StickstoffdüngungFragestellungWie wirken sich die Aufteilung der Stickstoffdüngung, die Platzierung und/oder der Einsatz langsam wirkenderStickstoffdünger nach <strong>SchALVO</strong> bei gartenbaulichen Kulturen auf den Ertrag und Nitrat-N-Gehalt imBoden aus?4.2.5.1 Anbau von Rettich - Unterschiedliche Stickstoff-Düngerformen (VF 74)VariantenogL<strong>SchALVO</strong>Betriebsübliche N-Düngung (KAS und Entec 26, Grund- und Kopfdüngung)Bodenbearbeitung Fräsen 07.03.11 [KW 10/11]Fräsen 03.05.11 [KW 18/11]Grubbern 26.07.11 [KW 30/11]Hacken 09.08.11 [KW 32/11]Hacken 28.08.11 [KW 35/11]Hacken 15.09.11 [KW 37/11]Hacken 28.10.11 [KW 43/11]DüngungRettich KAS (27% N)57 kg N/ha 04.05.11 [KW 18/11]Entec 26 (26% N)78 kg N/ha 11.06.11 [KW 24/11]Lauch ungedüngtAbdeckung Kultur-Schutznetz bis [KW 26/11]Düngung nach N-Expert (KAS, Grund- und zwei Kopfdüngungen)Bodenbearbeitung Fräsen 07.03.11 [KW 10/11]Fräsen 03.05.11 [KW 18/11]Grubbern 26.07.11 [KW 30/11]Hacken 09.08.11 [KW 32/11]Hacken 28.08.11 [KW 35/11]Hacken 15.09.11 [KW 37/11]Hacken 28.10.11 [KW 43/11]DüngungRettich KAS (27% N)04.05.11 [KW 18/11]59 kg N/haKAS (27% N)11.06.11 [KW 24/11]54 kg N/haKAS (27% N)25.06.11 [KW 26/11]54 kg N/haLauch ungedüngtAbdeckung Kultur-Schutznetz bis [KW 26/11]Baustein Vorfrucht HauptfruchtStandortdatennStandorte(Dienstbezirk)50.92010Möhren,RamtillRettich ‘Rex‘ und 'April Cross'ogL: 05.05.-07.07.2011 [KW 18-27]<strong>SchALVO</strong>: 05.05.-14.07.2011 [KW 18-28]Lauch über Winter ’Pluston’26.07.2011 – April 2012 [KW 30/11–April/12]P-GebietA-Boden1,4% Humus107 m ü. NN1KarlsruheGraben-Neudorf2121-74177


Ergebnisse178Nitrat-Nkg/ha160140120100806040200KWDatumogL - betriebsübliche N-DüngungDüngung KAS (27% N)57 kg N/ha, 04.05.11 KW 18Entec 26 (26% N)78 kg N/ha, 11.06.11 KW 247 9 11 15 17 23 29 30 38 40 42 44 4614.02.28.02.15.03.13.04.27.04.08.06.20.07.28.07.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm19.09.05.10.17.10.31.10.14.11.Ertrag07.07.11dt/ha8007006005004003002001000Nitrat-Nkg/ha160140120100806040200KWDatum<strong>SchALVO</strong> - Düngung angepasst nach N-ExpertDüngung KAS (27% N)59 kg N/ha, 04.05.11 KW 1854 kg N/ha, 11.06.11 KW 2454 kg N/ha, 25.06.11 KW 267 9 11 15 17 23 29 30 38 40 42 44 462011 2011Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm14.02.28.02.15.03.13.04.27.04.08.06.20.07.28.07.19.09.05.10.17.10.31.10.14.11.Ertrag14.07.11Abb. 108: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte während der Kultur von Rettich bei unterschiedlicher Düngestrategie(Düngerform, Düngetermine, N-Angebot), unterschiedlichem Erntetermin und Einfluß der EHEC Krise 2011 (VF 74,Graben-Neudorf A-Boden).Bei der Kultur von Rettich wurde die ogL-Variante betriebsüblich mit leichtlöslichem Kalkammonsalpeter(27% N, KAS) kombiniert mit dem Ammonium-stabilisierten Stickstoffdünger Entec 26 (26% N) gedüngt.In der <strong>SchALVO</strong>-Variante erfolgte die Düngung nach Erfahrung der Beratung ausschließlich mit KAS.Denn der Einsatz von Entec 26 hatte im Vorjahr bei Rettich zu nicht vermarktungsfähigen, zu großenRüben geführt. Dies war möglichweise bedingt durch eine zu Kulturende auftretenden starken Nitrat-N-Freisetzung aus dem stabilisierten Ammoniumanteil im Düngemittel. Abgeleitet aus Vorgaben der EDVAnwendung N-Expert erhielt die <strong>SchALVO</strong>-Variante zweimal eine Kopfdüngung, um das N-Angebot zeitlichenger an den N-Bedarf anzupassen. Dadurch variierte neben der Düngerform und den Anzahl Kopfdüngungsterminenauch das gesamte N-Angebot (Düngermenge + Nitrat-N-Bodenvorrat zur Pflanzung)mit 146 kg N/ha (ogL) und 175 kg N/ha (<strong>SchALVO</strong>). Zusätzlich erfolgte die Ernte zu unterschiedlichenZeitpunkten, da der Betriebsleiter in der betriebsüblichen ogL-Variante früher mit der Vermarktung begonnenhatte.Die unterschiedliche Variation der Parameter „Düngestrategie, N-Angebot, Erntetermin“ verhindern eineeindeutige Aussage über deren Einzelwirkung auf den Ertrag und den Nitrat-N-Verlauf im Boden auf dieserVergleichsfläche.Der Systemvergleich zeigt, dass der Ertrag in der <strong>SchALVO</strong>-Variante (724 dt/ha) 17% höher war als inder ogL-Variante (598 dt/ha). Dies ist vermutlich bedingt durch das höhere N-Angebot bei zwei Kopfdüngungsterminenund/oder längerer Kulturzeit durch den späteren Erntetermin. Durch die EHEC Krise2011 brach der Absatzmarkt im Juli auch für Rettich zusammen, die Abernterate betrug 30% (<strong>SchALVO</strong>)bis 70% (ogL). Die Anschlusskultur Lauch wurde ungedüngt bis April 2012 kultiviert.Der Verlauf der Nitrat-N-Gehalte im Boden war zwischen den Varianten ähnlich. Nach Einarbeitung derErnterückstände (KW 30) war der Nitrat-N-Gehalt in allen Bodenschichten angestiegen und erreichte einNiveau von 100 kg N/ha in 0-90 cm. Die Kultur Lauch hatte eine anfängliche langsame Entwicklung unddamit geringe N-Aufnahme. Vermutlich wurde Ende September bis Mitte Oktober Stickstoff zusätzlichverlagert. Diese Vermutung wird während der Herbstkontrollaktion (KW 42-46) bestätigt durch Abnahmeder Nitrat-N-Werte auch im Unterboden. Der Überwachungswert der Herbstkontrolle wurde der SchAL-VO-Variante in KW 44 und 46 und in der ogL-Variante in KW 46 eingehalten.dt/ha8007006005004003002001000


Fazit: Auf der Vergleichsfläche wurden Rettich und anschließend Lauch über Winter angebaut. Dabei variiertendie Düngerform, deren Kombination (ogL: KAS + Entec 26 und <strong>SchALVO</strong>: KAS) sowie die AnzahlKopfdüngungstermine (ogL: 1, <strong>SchALVO</strong>: 2) und das gesamte N-Angebot (Düngermenge + Nitrat-N-Bodenvorrat zur Pflanzung) mit 146 kg N/ha (ogL, betriebsüblich) und 175 kg N/ha (<strong>SchALVO</strong>, nach Empfehlungder EDV Anwendung N-Expert). Zusätzlich erfolgte die Ernte zu unterschiedlichen Zeitpunkten. DieseVariationen erschwerten einheitliche Aussagen zu Ertrag und Nitrat-N-Verlauf im Bodenprofil. Aufgrundder EHEC Krise und eingebrochenem Absatzmarkt verblieben 30% (ogL) bzw. 70% (<strong>SchALVO</strong>) der Biomasseauf dem Feld und führten nach Einarbeitung zu einem Anstieg der Nitrat-N-Werte auf 100 kg N/ha, wobei50-60% dieser N-Menge unterhalb der durchwurzelbaren Bodenschichten lag und somit von der FolgekulturLauch nicht erreicht werden konnte. Während der Herbstkontrollaktion verlagerte Nitrat-N in untere Bodenschichten.Damit blieben die Nitrat-N-Werte während der Herbstkontrolle in der <strong>SchALVO</strong>-Variante in KW 44und 46 und in der ogL-Variante in KW 46 unter 45 kg N/ha.4.2.5.2 Anbau von Lauch – Unterschiedliche Kombination der Stickstoffdünger und Begrünung mitWinterroggen (VF 75)VariantenogL Betriebsübliche Düngung mit Entec 26 (26% N) und Kalkammonsalpeter (KAS 27% N)- Ammonium-stabilisiertes (Entec 26) und leichtlösliches (KAS) DüngemittelBodenbearbeitung Fräsen 07.03.11 [KW 10/11]Pflügen 18.03.11 [KW 11/11]Grubbern 19.05.11 [KW 20/11]Hacken 19.05.11 [KW 20/11]Mulchen 20.09.11 [KW 38/11]Fräsen 20.09.11 [KW 38/11]Grubbern 20.09.11 [KW 38/11]Düngung Entec 26 (26% N)22.06.11 [KW 25/11]78 kg N/haKAS (27% N)13.07.11 [KW 28/11]54 kg N/haBegrünung Winterroggen 20.09.11 [KW 38/11]<strong>SchALVO</strong>Düngung nach N-Expert mit Entec 26 (26% N, ammonium-stabilisiertes N-Düngemittel)Bodenbearbeitung Fräsen 07.03.11 [KW 10/11]Pflügen 18.03.11 [KW 11/11]Grubbern 19.05.11 [KW 20/11]Hacken 19.05.11 [KW 20/11]Mulchen 20.09.11 [KW 38/11]Fräsen 20.09.11 [KW 38/11]Grubbern 20.09.11 [KW 38/11]Düngung Entec 26 (26% N)13.07.11 [KW 28/11]78 kg N/haEntec 26 (26% N)28.07.11 [KW 30/11]71 kg N/haBegrünung Winterroggen 20.09.11 [KW 38/11]179


Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten nStandorte(Dienstbezirk)48.92010Winterroggen,SenfLauch ‘Volta F1’19.05.-13.09.2011 [KW 20-37]Winterroggen20.09.2011 bis 2012 [ab KW 38]P-GebietA-Boden1,5% Humus107 m ü. NN1KarlsruheGraben-Neudorf2121-75ErgebnisseNitrat-Nkg/ha2402101801501209060300KWDatumogL - Entec 26 zur GD und KAS zur KDDüngungEntec (26% N)78 kg N/ha,22.06.11 KW 25KAS (27% N)54 kg N/ha,13.07.11 KW 28BegrünungWinterroggen7 9 11 18 20 23 25 30 38 40 42 44 46 48 5014.02.28.02.15.03.02.05.16.05.09.06.22.06.28.07.19.09.05.10.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm17.10.31.10.14.11.30.11.13.12.Ertragdt/ha8007006005004003002001000Nitrat-Nkg/ha2402101801501209060300KWDatum<strong>SchALVO</strong> - Entec 26 zur GD und KDBegrünungWinterrroggenDüngungEntec (26% N)78 kg N/ha,13.07.11 KW 28Entec 26 (26 %)71 kg N/ha,28.07.11 KW 307 9 11 18 20 23 25 30 38 40 42 44 46 48 502011 2011Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm14.02.28.02.15.03.02.05.16.05.09.06.22.06.28.07.19.09.05.10.17.10.31.10.14.11.30.11.Abb. 109: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte beim Anbau von Lauch und Winterroggen bei unterschiedlicher Kombination vonleicht-löslichem und Ammonium-stabilisiertem Stickstoffdünger (VF 75, Graben-Neudorf, A-Boden).Auf der Vergleichsfläche stand Senf aus dem Vorjahr, der im März 2011 umgebrochen wurde mit anschließenderPflanzung von Lauch und Winterroggen als Begrünung. Die Varianten unterschieden sichin der Kombination der Düngemittel und im Düngetermin. In der ogL-Variante wurde betriebsüblich zurGrunddüngung (GD) Entec 26 und zur Kopfdüngung (KD) KAS eingesetzt, während in der SchAL-VO-Variante an beiden Terminen Entec 26 appliziert wurde. Daraus resultierte ein um 20 kg N/ha höheresN-Angebot (Düngermenge + N-Vorrat zur Pflanzung in der durchwurzelbaren Bodenschicht) in derogL-Variante im Vergleich zur <strong>SchALVO</strong>-Variante. Der Düngetermin war bei der betriebsüblichenogL-Variante zur GD drei Wochen und zur KD zwei Wochen früher als in der <strong>SchALVO</strong>-Variante mitN-Expert.Tendenziell erzielte der spätere Düngetermin mit ausschließlich Entec 26 zur GD und KD in der SchAL-VO-Variante mit 570 dt/ha einen 13% höheren Ertrag als die ogL-Variante. Ob diese positive Ertragswirkungbei Lauch auf die ausschließliche Ammoniumernährung (Entec 26) oder auf eine bessere Anpassungan die N-Aufnahme der Kultur durch späteren Düngetermin zurückgeht, kann nicht abschließendfestgestellt werden. Denn beide Parameter wurden nicht getrennt in den Varianten geprüft.Die zeitliche Dynamik der Nitrat-N-Gehalte war in beiden Varianten ähnlich, ausgenommen die Messterminein KW 46 und KW 50.Zu Kulturende von Lauch (KW 37) verblieben 100 bis 120 kg N/ha im Bodenprofil, wobei die durchwurzelbareBodentiefe von 30 cm auf 60 kg N/ha entleert wurde. Nach Begrünung mit Winterroggen nahmendie Nitrat-N-Werte durch Einarbeitung von Ernterückständen deutlich zu und erreichten 210 kg N/ha.Dieser Anstieg wurde auch auf den VF 74 und 77 beobachtet und geht möglichweise auch auf eine zusätzlicheN-Lieferung aus dem Boden durch zunehmende Temperaturen und Bodenfeuchte von August13.12.Ertragdt/ha8007006005004003002001000180


is Anfang Oktober zurück. Diese Vermutung wird gestützt durch Versuchsergebnisse der LVG 2011, indenen ein zeitgleicher Nitrat-N-Anstieg auch ohne Bodenbearbeitungs- oder Düngungsmaßnahmen auftrat.Bis KW 42 nahmen die Werte deutlich ab, um anschließend bis Jahresende durch Verlagerungund/oder N-Aufnahme durch die Begrünung weiter abzufallen. Während der Herbstkontrollaktion lagendie Werte deutlich über 45 kg N/ha.Fazit: Auf der Vergleichsfläche (VF 75) stand Senf als Vorfrucht 2010 und in 2011 wurde Lauch und Winterrogenangebaut. Dabei wurde bei Lauch eine Grund- und Kopfdüngung durchgeführt. Geprüft wurde die betriebsüblicheogL-Düngung mit „Entec 26 (Ammonium-stabilisiertes Düngemittel) und Kalkammonsalpeter(KAS, leichtlösliches Düngemittel)“ im Vergleich zu „ausschließlicher Entec 26 Düngung zu beiden Düngungsterminen“in der <strong>SchALVO</strong>-Variante. Das N-Angebot dagegen war in der ogL-Variante bei betriebsüblicherDüngung 20 kg N/ha höher als in der <strong>SchALVO</strong>-Variante mit Düngeberechnung nach N-Expert. DerBetriebsleiter entschied sich in der ogL-Variante zwei Wochen (Grunddüngung) bzw. drei Wochen (Kopfdüngung)früher zu düngen als es nach N-Expert in der <strong>SchALVO</strong>-Variante empfohlen wurde. Die Kombinationder Maßnahmen (Düngemittel, Düngetermin) führte in der ogL-Variante zu 13% geringerem Ertrag als inder <strong>SchALVO</strong>-Variante. Der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Werte war bei beiden Varianten ähnlich: AnfangOktober stiegen die Nitrat-N-Werte nach Bodenbearbeitung und Einarbeitung der Erntereste von Lauch überdas gesamte Bodenprofil an und fielen bis Jahresende deutlich ab. Letzteres geht vermutlich auf Verlagerungvon Nitrat-N zurück. In der <strong>SchALVO</strong>-Variante führte das Ammonium-stabilisierte Düngemittel (langsamwirkend nach <strong>SchALVO</strong>) an beiden Düngeterminen bei stärkerer Anpassung an den zeitlichenN-Aufnahmeverlauf von Lauch nicht zu geringeren Nitrat-N-Werten in der Herbstkontrollaktion. Der Grenzwertvon 45 kg N/ha wurde in beiden Varianten deutlich überschritten.4.2.5.3 Anbau von gemischten Salaten – Stickstoffdüngung (VF 76)Varianten<strong>SchALVO</strong>1Düngung nach N-ExpertBodenbearbeitung Mulchen 24.01.11 [KW 04/11]Fräsen 15.02.11 [KW 07/11]Grubbern 09.04.11 [KW 15/11]Fräsen 09.04.11 [KW 15/11]Mulchen 01.06.11 [KW 22/11]Fräsen 29.06.11 [KW 26/11]Fräsen 17.08.11 [KW 33/11]DüngungSalate Satz 1 KAS (27% N)09.04.11 [KW 15/11]59 kg N/haSalate Satz 2 KAS (27% N)11.07.11 [KW 28/11]54 kg N/haSalate Satz 3 Entec 26 (26% N)15.08.11 [KW 33/11]78 kg N/haAbdeckung Kultur-Schutznetz bis [KW 19/11]181


<strong>SchALVO</strong>2Düngung nach N-ExpertBodenbearbeitung Mulchen 24.01.11 [KW 04/11]Fräsen 15.02.11 [KW 07/11]Grubbern 09.04.11 [KW 15/11]Fräsen 09.04.11 [KW 15/11]Mulchen 01.06.11 [KW 22/11]Fräsen 29.06.11 [KW 26/11]Fräsen 17.08.11 [KW 33/11]DüngungSalate Satz 1 KAS (27% N)54 kg N/ha 09.04.11 [KW 15/11]Salate Satz 2 KAS (27% N)[KW 28/11]54 kg N/ha 11.07.11Salate Satz 3 Entec 26 (26% N)[KW 33/11]78 kg N/ha 15.08.11Abdeckung Kultur-Schutznetz bis [KW 19/11]Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n42.92010TabakGemischte Salate (3 Sätze):Lollo bionda, Lollo rosso, KopfsalatSatz 1: 09.04.-27.05.2011 [KW 15-21]Satz 2: 30.06.-21.07.2011 [KW 26-29]Satz 3: 20.08.-19.10.2011 [KW 34-42]Nur in Satz 1 und Satz 3 erfolgte eineErtragserhebung.S-GebietA-Boden1,2% Humus150 m ü. NN1Standorte(Dienstbezirk)KarlsruheGraben-Neudorf2121-76ErgebnisseogL = <strong>SchALVO</strong> 1 - Düngung nach N-Expert<strong>SchALVO</strong> 2 - Düngung nach N-ExpertNitrat-Nkg/ha1009080706050403020100KWDatumDüngung KAS (27% N)59 kg N/ha, 09.04.11 KW 1554 kg N/ha, 11.07.11 KW 28Entec 26 (26 % N)78 kg N/ha, 15.08.11 KW 3311 13 18 22 24 33 38 40 42 44 46 48 5015.03.28.03.02.05.01.06.14.06.15.08.19.09.05.10.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm17.10.31.10.14.11.30.11.13.12.Kopfsalat dt/ha800Satz 1Satz 37006005004003002001000Nitrat-Nkg/ha1009080706050403020100KWDatumDüngung KAS (27% N)54 kg N/ha, 09.04.11 KW 1554 kg N/ha, 11.07.11 KW 28Entec 26 (26 % N)78 kg N/ha, 15.08.11 KW 3311 13 18 22 24 33 38 40 42 44 46 48 502011 2011Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm15.03.28.03.02.05.01.06.14.06.15.08.19.09.05.10.17.10.31.10.14.11.30.11.13.12.Kopfsalat dt/ha800Abb. 110: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte beim satzweisen Anbau von gemischen Salaten und Düngung nach <strong>SchALVO</strong>(VF 76, Graben-Neudorf, A-Boden).Auf der Vergleichsfläche 76 erfolgte 2011 der satzweise Anbau von bunten Salaten (Lolo bionda, Lollorosso, Kopfsalat), von denen drei Sätze mit Pflanzung KW 15, 28 und 33 von der Beratung begleitetwurden. Entgegen der Absprachen düngte der Betriebsleiter statt seiner betriebsüblichen Düngung(ogL-Variante) die gleichen Mengen wie für die <strong>SchALVO</strong>-Variante empfohlen. Als Grund nannte der Betriebsleiterden zu geringen Unterschied zwischen seiner betriebsüblichen Düngermenge und derSatz 1Satz 37006005004003002001000182


<strong>SchALVO</strong> Düngeempfehlung. Damit waren weder das N-Angebot zwischen den Varianten noch die gewähltenDüngemittel verschieden, die Flächen wurden damit beide <strong>SchALVO</strong>-konform bewirtschaftet.Eine Ernte erfolgte ausschließlich im ersten und dritten Satz von Kopfsalat, der zweite Satz blieb ohneErtragserhebung. Der Ertragsunterschied der Varianten im ersten Satz bei gleichhohem N-Angebot(Düngermenge + Nitrat-N-Vorrat im Boden in der durchwurzelbaren Bodenschicht) und gleichem Düngemittelwar zwischen den Varianten nicht plausibel erklärbar.Der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Werte war mit Ausnahme der KW 18 und KW 24 ähnlich. Nach Salatverblieben zwischen 5 bis 30 kg N/ha in der durchwurzelbaren Bodenschicht 0-30 cm. Nach Einarbeitungdes dritten Salatsatzes ab KW 33 setzte ein Anstieg der Nitrat-N-Werte ein, der ein Niveau von50 kg N/ha erreichte. Während der Herbstkontrollaktion lagen die Werte unter 30 kg N/ha und damit unterdem Überwachungswert.Fazit: Beim Anbau von Salatsorten (Kopfsalate, Lollo bionda, Lollo rosso) auf der Vergleichsfläche VF 76setzte der Betriebsleiter die geforderte und abgesprochene betriebsübliche Düngung (ogL) nicht um, sondernorientierte sich an den <strong>SchALVO</strong> Vorgaben der Beratung und düngte beide Varianten gleich hoch. Damitwar das eingesetzte Düngemittel als auch das N-Angebot (Düngermenge + Nitrat-N-Vorrat im Boden inder durchwurzelbaren Bodenschicht) zwischen den Varianten nicht verschieden. Der bei gleicher Behandlungauftretende Ertragsunterschied im ersten Satz Salate war nicht plausibel zu erklären. Die zeitlicheStickstoffdynamik im Boden war bei beiden Varianten ähnlich. Nach der Kultur der hier angebauten Salatartenverblieben 5-30 kg N/ha in der durchwurzelbaren Bodenschicht von 30 cm. Zur Herbstkontrollaktion unterschrittenbeide nach <strong>SchALVO</strong> gedüngten Varianten den Überwachungswert.4.2.5.4 Anbau von Kopfsalat und Blumenkohl - Stickstoff-Düngerform mit anschließender Begrünung(VF 77)VariantenAlleVariantenBewirtschaftungBodenbearbeitung Pflügen, Phacelia Umbruch 01.03.11 [KW 09/11]Fräsen 11.04.11 [KW 15/11]Mulchen, Ernterückstände 02.06.11 [KW 22/11]Grubbern 07.06.11 [KW 23/11]Fräsen, Beetvorbereitung 30.06.11 [KW 26/11]Grubbern 27.09.11 [KW 39/11]Begrünung Winterweizen 25.10.11 [KW 43/11]BeregnungKreisregnerBlumenkohl 260 mm 11.04.-23.05.11 [KW 15-26/11]Kopfsalat 280 mm 30.06.-29.09.11 [KW 26-39/11]183


ogL 1Betriebsübliche Düngung - CultanverfahrenDüngungKopfsalat KAS (27% N) 11.04.11 [KW 15/11]54 kg N/ha11.04.11 [KW 15/11]PIASAN (28% N)112 kg N/haBlumenkohl PIASAN (28% N)30.06.11 [KW 26/11]132 kg N/haAbdeckung Kopfsalat 21.04.11 bis [KW 16/11]Blumenkohl 05.08.11 bis [KW 31/11]ogL 2Betriebsübliche Düngung – Cultanverfahren (Betrieb setzte eine geringere Düngung nichtum)DüngungKopfsalat KAS (27% N)11.04.11 [KW 15/11]54 kg N/haPIASAN (28% N)11.04.11 [KW 15/11]98 kg N/haBlumenkohl PIASAN (28% N)30.06.11 [KW 26/11]123 kg N/haAbdeckung Kopfsalat 21.04.11 bis [KW 16/11]Blumenkohl 05.08.11 bis [KW 31/11]Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten n42.92010Winterweizen,PhaceliaKopfsalat ‘Abago’11.04.-26.05.2011 [KW 15-21](Pflanzung 0,30 x 0,40 m)Blumenkohl ‘Lecanu F1‘30.06.-21.09.2011 [KW 26-38](Pflanzung 0,40 x 0,80 m)Winterweizenab 25.10.2011 [ab KW 43]S-GebietA - Boden1,0% Humus150 m ü. NN1Standorte(Dienstbezirk)KarlsruheHeidelberg-Stadt2121-77ErgebnisseNitrat-Nkg/ha3002702402101801501209060300KWDatumogL 1 - betriebsübliche DüngungDüngungKAS (27% N)54 kg N/ha, 11.04.11 KW 15PIASAN (27% N)112 kg N/ha, 11.04.11 KW 15132 kg N/ha, 30.06.11 KW 26Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm11 12 14 15 25 38 42 44 46 48 5118.03.24.03.04.04.07.04.20.06.23.09.21.10.BegrünungWinterweizen04.11.18.11.02.12.19.12.Ertrag dt/haSalatBlumenkohl ohne Ertragserhebung600550500450400350300250200150100500Nitrat-Nkg/ha3002702402101801501209060300KWDatumBodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cmogL 2 - betriebsübliche DüngungDüngungKAS (27% N)54 kg N/ha, 11.04.11 KW 15PIASAN (27% N)98 kg N/ha, 11.04.11 KW 15123 kg N/ha, 30.06.11 KW 2611 12 14 15 25 38 42 44 46 48 5118.03.24.03.04.04.07.04.20.06.23.09.21.10.04.11.18.11.2011 2011BegrünungWinterweizenAbb. 111: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte beim Anbau von Kopfsalat und Blumenkohl mit Cultan-Düngung undnachfolgendem Winterweizen (VF 77, Heidelberg, B-Boden).02.12.19.12.ErtragSalatBlumenkohl ohne Ertragserhebungdt/ha600550500450400350300250200150100500184


Auf der vorliegenden Vergleichsfläche konnte eine Differenzierung in ogL (betriebsübliche Düngung) und<strong>SchALVO</strong> (Stickstoff-reduzierte Düngung) entgegen erster Absprachen mit dem Betrieb nicht umgesetztwerden. Der Betriebsleiter wollte das Risiko von Ertragseinbußen bei Reduzierung der betriebsüblichenDüngung aufgrund fehlendem finanziellen Ausgleich nicht tragen. Zur Düngebedarfsberechnung wurdein jeder Kulturfolge der jeweilige Stickstoff-Sollwert der offiziellen Beratungsunterlagen zugrunde gelegtund der Stickstoff-Bodenvorrat abgezogen. Bei Kopfsalat erfolgte die Düngung breitwürfig mit Kalkammonsalpeter(KAS) und als Bandapplikation (Cultanverfahren mit Piasan), während bei Blumenkohl diegesamte N-Menge als Düngerband verabreicht wurde.Der Ertrag von Kopfsalat variierte bei gleich hohem N-Angebot (Düngermenge plus N-Bodenvorrat) inbeiden Varianten (ogL 1, ogL 2) zwischen 470-520 dt/ha und erreichte ein durchschnittliches Niveau. BeiBlumenkohl fand keine Ertragserhebung statt. Im Anschluss (25.10., KW 43) wurde auf der Fläche Winterweizenausgesät.Der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Gehalte im Bodenprofil war im Untersuchungszeitraum in beiden Variantenähnlich. Vier Wochen nach Ernte von Kopfsalat wurden in KW 25 in 0-90 cm 160 kg N/ha imBodenprofil gemessen. Dabei lagen 50-80% dieser N-Menge in der durchwurzelbaren Bodenschicht0-30 cm vor. Diese N-Mengen gehen vermutlich zurück auf ein nicht ausgeschöpftes, zu hohesN-Angebot, nicht entleertem Düngerband und/oder der N-Lieferung aus Ernteresten und nicht abgeernteterWare. Durch die EHEC Krise war die Vermarktung zusammengebrochen. In KW 38 nach Ernteendevon Blumenkohl verblieben 50-60 kg N/ha im Bodenprofil. Zwischen Einarbeiten (Grubbern) der Blumenkohl-Ernterückständeund Aussaat des Winterweizens lagen vier Wochen. Die Zunahme der Nitrat-N-Werte nach dieser Bodenbearbeitung setzte sich auch nach Winterweizen-Aussaat fort und erreichteWerte von 180 bis 280 kg N/ha während des Herbstkontroll-Zeitraums. Von KW 46 bis KW 51 verringertensich die Nitrat-N-Werte um 160 kg N/ha und wurden vermutlich verlagert. Denn die bis dahin geringeN-Aufnahme von Winterweizen kann diese deutliche Reduktion der Nitrat-N-Werte allein nicht erklären.Dabei betrugen die Niederschlagsummen für August 93 mm, September 42 mm und 40 mm im Oktober,während im November keine Niederschläge fielen und der Dezember mit 62 mm wieder durchschnittlichwar.Fazit: Beim Anbau von Kopfsalat und Blumenkohl fand auf der Vergleichsfläche VF 77 keine differenzierteDüngung statt, da der Betriebsleiter das Risiko einer Ertragseinbuße bei fehlendem finanziellem Ausgleichnicht eingehen wollte. Es wurden zwei ogL-Varianten mit betriebsüblicher Düngung eingerichtet. Die Düngezufuhrerfolgte bei Kopfsalat mit KAS und Piasan als Band, während bei Blumenkohl ausschließlich Piasanplatziert wurde. Generell fand das N-Sollwert-System Anwendung, jedoch ohne Berücksichtigung der Mineralisierungdes Bodens und ohne Anrechnung der höheren N-Effizienz bei platzierter Düngung. Das Ertragsniveaubei Kopfsalat war durchschnittlich (470-520 dt/ha), während bei Blumenkohl kein Ertrag erhobenwurde. Nach Kopfsalat kam es insbesondere im Oberboden 0-30 cm zu einem deutlichen Anstieg der Nitrat-N-Werte,was auf ein nicht ausgeschöpftes Düngerband und/oder auf ein zu hoch bemessenesN-Angebot hinweist. Die Einarbeitung von Blumenkohl-Ernterückständen spiegelte sich in einem beachtlichenNitrat-N-Anstieg im Bodenprofil wider. Bis Ende Dezember verlagerte Nitrat-N in untere Bodenschichtenverlagert wurde. Bei den hier vorliegenden betriebsüblichen Varianten wurde der SchAL-VO-Herbstkontrollwert überschritten.185


4.2.5.5 Anbau von Radieschen und Knollensellerie – Unterschiedliche Stickstoff-Düngerformen(VF 61)VariantenogLLeichtlöslicher Stickstoffdünger - Nitrophoska (14% N) und Kalkammonsalpeter (KAS,27% N)Bodenbearbeitung Fräsen 21.02.11 [KW 08/11]Eggen 18.05.11 [KW 20/11]Eggen 25.05.11 [KW 21/11]Hacken 15.07.11 [KW 28/11]Hacken 15.09.11 [KW 37/11]DüngungRadieschen Nitrophoska 14-10-20 (14% N) 18.02.11 [KW 07/11]98 kg N/haKnollensellerie Kalkstickstoff PERLKA (20% N) 11.05.11 [KW 19/11]99 kg N/haKalkammonsalpeter (KAS (27% N)52 kg N/ha 15.07.11 [KW 28/11]Abdeckung Vlies Bis [KW 13/11]<strong>SchALVO</strong> Ammonium-stabilisierter Stickstoffdünger – Entec 14-7-17 (14% N) und Entec 26(26% N)Bodenbearbeitung Fräsen 21.02.11 [KW 08/11]Eggen 18.05.11 [KW 20/11]Eggen 25.05.11 [KW 21/11]Hacken 15.07.11 [KW 28/11]Hacken 15.09.11 [KW 37/11]DüngungRadieschen Entec 14-7-17 (14% N) 18.02.11 [KW 07/11]98 kg N/haKnollensellerie Kalkstickstoff PERLKA (20% N) 11.05.11 [KW 19/11]99 kg N/haEntec 26 (26% N)52 kg N/ha 15.07.11 [KW 28/11]Abdeckung Vlies Bis [KW 13/11]Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten nStandorte(Dienstbezirk)47.42010Radieschen,Rote BeteRadieschen21.02.-12.04.2011 [KW 8-15]Knollensellerie ’President’25.05.-31.10.2011 [KW 21-44]P-GebietB-Boden6,4% Humus236 m ü. NN1LudwigsburgMarkgröningen1170-61186


ErgebnisseNitrat-Nkg/ha3002702402101801501209060300KWDatum10.01.2 5 16 25 38 42 44 4601.02.ogL - leichtlöslicher StickstoffdüngerDüngungNitrophoska 14-10-20 (14% N) 98 kg N/ha,18.02.11 [KW 07/11]Kalkstickstoff PERLKA (20% N) 99 kg N/ha,11.05.11 [KW 19/11]KAS (27% N) 52 kg N/ha15.07.11 [KW 28/11]19.04.24.06.21.09.17.10.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm30.10.14.11.Ertrag** RadieschenKnollenselleriedt/ha500450400350300250200150100500Nitrat-Nkg/ha3002702402101801501209060300KWDatum<strong>SchALVO</strong> - Ammonium-stabilisierter StickstoffdüngerDüngungEntec 14-7-17 (14% N) 98 kg N/ha,18.02.11 [KW 07/11]Kalkstickstoff PERLKA (20% N) 99 kg N/ha,11.05.11 [KW 19/11]Entec 26 (26% N) 52 kg N/ha,15.07.11 [KW 28/11]10.01.2 5 16 25 38 42 44 4601.02.19.04.24.06.* nur Knolle,2011 ohne Laub201121.09.17.10.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm30.10.14.11.Ertrag** RadieschenKnollenselleriedt/ha500450400350300250200150100500* nur Knolle,ohne LaubAbb. 112: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte beim Anbau von Radieschen und Knollensellerie bei Anwendung leicht-löslicherund Ammonium-stabilisierter Stickstoffdünger (VF 61, Markgröningen, B-Boden).Auf der Vergleichsfläche (VF 61) mit Radieschen und Knollensellerie wurden in der ogL-Variante dieleichtlöslichen Stickstoffdünger Nitrophoska und Kalkammonsulfatsalpeter (KAS) angewendet und mitdem Ammonium-stabilisierten Stickstoffdünger Entec 26 in der <strong>SchALVO</strong>-Variante verglichen. Beide Variantenerhielten zwei Wochen vor der Pflanzung der Zweitkultur Knollensellerie aus phytosanitärenGründen Kalkstickstoff (PERLKA). Diese Menge ist in die Düngebedarfsberechnung eingeflossen undmachte zusammen mit dem Bodenvorrat die Grunddüngung aus.Bei Radieschen war die Blattfarbe zur Ernte hellgrün, so dass die Ware nicht mit Laub vermarktet werdenkonnte und N-Mangel vermutet wurde. Der Knollenertrag lag bei 260-290 dt/ha auf durchschnittlichemNiveau. Ob der tendenziell höhere Ertrag in der ogL-Variante auf die unterschiedliche Düngerformzurückgeht, ist aufgrund fehlender Wiederholungen nicht bewertbar. Die nachfolgende Kultur Selleriewies zum Kulturende starken N-Mangel auf, die Blätter waren hellgrün und die Knollen zu klein. Mit320 bis 340 dt/ha wurde bei beiden Varianten ein unterdurchschnittliches Ertragsniveau erzielt. Dabeibetrugen die Nitrat-N-Mengen zur Ernte in KW 44 noch 60 kg N/ha in der durchwurzelbaren Bodenschichtvon 0-60 cm, welches laut Literatur noch ein ausreichendes N-Angebot darstellt.Im Anschluss an die Kultur Radieschen (KW 15) verblieben 25 kg N/ha in 0-30 cm, wobei Radieschenaber nur die obersten 15 cm verarmt. Der deutliche Anstieg des Nitrat-N-Wertes in KW 25 geht vermutlichauf die vorangegangene Düngemaßnahme mit Kalkstickstoff und Einarbeitung von Ernteresten derVorkultur Radieschen zurück. Zu diesem Zeitpunkt lag der Nitrat-N-Gehalt unterhalb von 30 cm bei60-100 kg N/ha, was auf eine Verlagerung hinweist. Die Niederschlagshöhen im Juni, Juli und Augustentsprachen mit insgesamt 280 mm fast der Hälfte des Jahresniederschlags an der Station Ludwigsburg.Zusammen mit diesen Niederschlagsmengen und der N-Aufnahme der Kultur lässt sich der Abfall derNitrat-N-Werte ab KW 25 erklären.Zum Zeitpunkt der Herbstkontrollaktion wurde der WSG Wert in beiden Varianten deutlich überschritten,die Werte lagen zwischen 70 und 90 kg N/ha.187


Fazit: Beim Anbau von Radieschen und Knollensellerie wurden auf der Vergleichsfläche (VF 61) die Anwendungvon Nitrophoska und Kalkammonsulfatsalpeter (KAS) als leichtlösliche Stickstoffdünger(ogL-Variante) der Düngung mit dem Ammonium-stabilisierten Stickstoffdünger Entec 26 (SchAL-VO-Variante) gegenübergestellt. Vor der Pflanzung der Zweitkultur Knollensellerie erhielten beide Variantendie gleichen N-Mengen in Form von Kalkstickstoff, eine weitere Grunddüngung erfolgte nicht. Zu Ende beiderKulturen unterschieden sich die Varianten nicht in der Entleerung der durchwurzelbaren Bodenschichten(Radieschen 0-15 cm bzw. wurden hier 0-30 cm ausgewiesen, Knollensellerie 0-60 cm). Die Erträge warenbei beiden Kulturen durch Stickstoffmangel gekennzeichnet. Bei Radieschen erfolgte daher die Vermarktungohne Laub mit einem insgesamt durchschnittlichen Ertragsniveau. Knollensellerie dagegen wies unterdurchschnittlicheErträge auf. Der Bodenvorrat bei Knollensellerie zeigte vor und zur Ernte noch 60 kg N/ha(0-60 cm), was in der Literatur als ausreichenden Mindestvorrat für optimales Wachstum angegeben wird.Der langsam wirkende Ammonium-stabilisierte Dünger führte bei Radieschen und Knollensellerie auf dervorliegenden VF 61 nicht zu unterschiedlichen Nitrat-N-Werten im Boden als die leicht lösliche Düngerform(Nitrophoska und KAS). Während der Herbstkontrollaktion lagen die Werte bei beiden Varianten bei70-90 kg N/ha und damit über dem Überwachungswert.4.2.5.6 Anbau von Dill und Feldsalat - Stickstoff – Maximale Einzelgabe und Düngerform (VF 70)VariantenogL Leichtlöslicher Stickstoffdünger - Kalkammonsalpeter (27% N)Bodenbearbeitung Fräsen 08.04.11 [KW 14/11]Fräsen 18.07.11 [KW 29/11](keine Bodenbearbeitung am 24.09.11) [KW 39/11]DüngungDill KAS (27% N)22.04.11 [KW 16/11]50 kg N/haFeldsalat Keine Angaben<strong>SchALVO</strong> Ammonium-stabilisierter Stickstoffdünger – Entec 26 (26% N)Bodenbearbeitung Fräsen 08.04.11 [KW 14/11]Fräsen 18.07.11 [KW 29/11]Erntereste einarbeiten 24.09.11 [KW 39/11]DüngungDill Entec 26 (26% N)22.04.11 [KW 16/11]50 kg N/haFeldsalat Keine AngabenBegrünung Gelbsenf 24.09.11 [KW 39/11]Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten nDill ‘Hera'08.04.-18.06.2011 [KW 14-25]Standorte(Dienstbezirk)47.32010PetersilieogL-Variante:Feldsalat ’Cirrilla’ und ‘Baron‘20.07.-29.10.2011 [KW 29-44]Feldsalat blieb stehen<strong>SchALVO</strong>-Variante:Feldsalat ’Cirrilla’ und ‘Baron‘20.07.-29.10.2011 [KW 29-44]Gelbsenf: 24.09.2011 [ab KW 39/11]P-GebietB-BodenHumus k.A.270 m ü. NN1LudwigsburgGroßbottwar-Winzerhausen1170-70188


ErgebnisseNitrat-Nkg/ha2702402101801501209060300KWDatumogL - leichtlöslicher StickstoffdüngerDüngungKAS (27% N)50 kg N/ha,22.04.11 KW 162 5 8 13 24 30 34 42 44 4610.01.01.02.23.02.29.03.13.06.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm29.07.25.08.17.10.31.10.14.11.ErtragDillFeldsalat nicht geerntetdt/ha120100806040200Nitrat-Nkg/ha2700KWDatum2011 2011240210180150120906030<strong>SchALVO</strong> - langsamwirkender StickstoffdüngerDüngungEntec 26 (26% N)50 kg N/ha,22.04.11 KW 16Begrünung Gelbsenf24.09.11 KW 392 5 8 13 24 30 34 42 44 4610.01.01.02.23.02.29.03.13.06.29.07.25.08.17.10.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cmAbb. 113: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte beim Anbau von Dill und Feldsalat (eingearbeitet) bei Anwendung einesleicht-löslichen und Ammonium-stabilisierten Stickstoffdüngers (VF 70, Großbottwar-Winzerhausen, B-Boden).31.10.14.11.Auf der Vergleichsfläche VF 70 wurden bei der Erstkultur Dill (KW 14-25) bei gleich hohem N-Angebotaber unterschiedlicher Düngerform (ogL: Kalkammonsalpeter, <strong>SchALVO</strong>: Entec 26) tendenziell gleichhohe Erträge erzielt. Der nachfolgende Feldsalat (ab KW 29) wuchs infolge hoher Temperaturen und anhaltenderTrockenheit im Herbst 2011 schwach und konnte nicht vermarktet werden. Während auf der<strong>SchALVO</strong>-Variante nach Einarbeitung von Feldsalat (KW 39) Gelbsenf ausgesät wurde, blieb dieogL-Variante ohne Bodenbearbeitung, d.h. der Feldsalat blieb stehen. Die Begrünung mit Gelbsenf entwickeltesich aufgrund der Trockenheit nicht ausreichend und zeigte nur geringfügige Massebildung. Darauslässt sich eine ungenügende N-Aufnahme und N-Entleerung des Bodens ableiten.Der Nitrat-N-Verlauf war bis zur Aussaat von Dill in KW 13 zwischen ogL- und <strong>SchALVO</strong>-Variante nicht verschieden.Eine Woche vor Kulturende von Dill (KW 25) lagen die Nitrat-N-Werte in der mit Entec 26 gedüngten<strong>SchALVO</strong>-Variante deutlich über den Werten der ogL-Variante mit KAS-Düngung, wobei der größte Anteildes Nitrat-N in 0-30 cm lag. Eine Ursache dafür könnte eine erst spät einsetzende Nitrifizierung von Ammonium-Naus Entec 26 sein. Ab KW 24 entwickelten sich der zeitliche Nitrat-N-Verlauf zwischen den Variantenauseinander. Die <strong>SchALVO</strong>-Variante fiel insbesondere in 0-60 cm mit deutlich höheren Nitrat Wertenauf. Vermutlich führte die Bodenbearbeitung mit Einarbeitung von Feldsalat und damit Mineralisierung vonStickstoff zum Anstieg der Werte bis auf 220 kg N/ha (<strong>SchALVO</strong>) verglichen mit 90 kg N/ha in derogL-Variante (unbearbeitet). Der Herbstkontrollwert wurde in beiden Varianten nicht eingehalten.ErtragDillFeldsalat nicht geerntetdt/ha120100806040200Fazit: Beim Anbau von Dill und Feldsalat wurde auf der Vergleichsfläche VF 70 die Düngung mit Kalkammonsalpeter(KAS) als leichtlöslicher Stickstoffdünger (ogL-Variante) mit der Anwendung des Ammonium-stabilisiertenStickstoffdüngers Entec 26 (<strong>SchALVO</strong>-Variante) verglichen. Dabei war das N-Angebot ausDüngermenge und N-Bodenvorrat (durchwurzelbare Bodenschicht) gleich hoch und die Düngung erfolgte alsEinmalgabe. Im Ertrag waren die Varianten nicht verschieden. Die Nitrat-N-Ganglinien zwischen den Variantenentwickelten sich ab KW 24 unterschiedlich. Dabei stiegen die Nitrat-N-Werte in der <strong>SchALVO</strong>-Variantenach Bodenbearbeitung mit Einarbeitung des nicht abgeernteten Feldsalats und anschließender Aussaatvon Gelbsenf weitaus höher, als in der unbearbeiteten ogL-Variante. Während der Herbstkontrollaktion lagdas Niveau der Nitrat-N-Werte an den Terminen KW 42-46 bei 210 kg N/ha (<strong>SchALVO</strong>), während in der189


ogL-Variante 80-90 kg N/ha festgestellt wurden. Dieser Anstieg von 130 kg N/ha (KW 24) auf 210 kg N/ha(KW 42) geht vermutlich auf die Einarbeitung der Ernterückstände und N-Lieferung des Bodens durch dieBodenbearbeitungsmaßnahme zurück, bei gleichzeitig geringer N-Aufnahme durch die wegen Trockenheitschwachwachsende Begrünung. Der Überwachungswert der <strong>SchALVO</strong> während der Herbstkontrollaktionwurde in beiden Varianten nicht eingehalten.4.2.5.7 Anbau von Radicchio – Unterschiedliche Stickstoff-Düngerformen (VF 42)Varianten<strong>SchALVO</strong> 1 Leichtlöslicher Stickstoffdünger – Urea-Stabil (46% N)Bodenbearbeitung Pflügen 29.01.11 [KW 05/11]Eggen 05.05.11 [KW 18/11]Hacken 30.05.11 [KW 22/11]Düngung Urea-Stabil (46% N)73 kg N/ha 05.05.11 [KW 18/11]<strong>SchALVO</strong> 2 Ammonium-stabilisierter Stickstoffdünger – Entec 26 (26% N)Bodenbearbeitung Pflügen 29.01.11 [KW 05/11]Eggen 05.05.11 [KW 18/11]Hacken 30.05.11 [KW 22/11]Düngung Entec 26 (26% N)53 kg N/ha 05.05.11 [KW 18/11]Baustein Vorfrucht Hauptfrucht Standortdaten nStandorte(Dienstbezirk)42.32010ZuckermaisRadicchio ‘Indigo’05.05.-14.07.2011 [KW 18-28]P-GebietB-Boden2,3% Humus320 m ü. NN1GöppingenDenkendorf1130-42ErgebnisseNitrat-Nkg/ha3603303002702402101801501209060300KWDatum<strong>SchALVO</strong> 1 - Harnstoff mit UreasehemmerDüngungUrea stabil (46% N)73 kg N/ha, 05.05.11KW 18/113 6 8 10 12 14 16 23 29 35 37 39 40 43 45 4715.01.06.02.19.02.05.03.19.03.02.04.16.04.04.06.19.07.Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm27.08.10.09.24.09.07.10.27.10.05.11.19.11.Ertragdt/ha600550500450400350300250200150100500Nitrat-Nkg/ha3603303002702402101801501209060300KWDatum<strong>SchALVO</strong> 2 - Ammonium-stabilisierter StickstoffdüngerDüngungEntec 26 (26% N)53 kg N/ha, 05.05.11KW 18/113 6 8 10 12 14 16 23 29 35 37 39 40 43 45 472011 2011Bodentiefe0-30 cm30-60 cm60-90 cm15.01.06.02.19.02.05.03.19.03.02.04.16.04.04.06.19.07.27.08.10.09.24.09.07.10.27.10.05.11.Abb. 114: Verlauf der Nitrat-N-Gehalte während der Kultur von Radicchio und Anwendung der langsam wirkendenStickstoffdünger Urea-Stabil und Entec 26 (VF 42, Denkendorf, B-Boden).19.11.Ertragdt/ha600550500450400350300250200150100500Die Vergleichsfläche VF 42 wurde in beiden Parzellen nach Vorgaben der <strong>SchALVO</strong> mit langsam wirksamenStickstoffdüngern gedüngt, wobei Urea-Stabil (46% N) und Entec 26 (26% N) als Einmalgabeeingesetzt wurden. Der Unterschied der Düngerformen liegt in der Stabilisierung. Während Urea-Stabil190


als Harnstoffdüngemittel mit einem Urease-Inhibitor versetzt ist, ist bei Entec 26 der Ammonium-Anteilmit DMPP stabilisiert. Das N-Angebot, das sich aus der Düngermenge plus N-Bodenvorrat in der durchwurzelbarenBodenschicht zusammensetzt, war bei beiden Varianten gleich hoch.Der Ertrag war in der Urea-Stabil-Variante (<strong>SchALVO</strong> 1) tendenziell höher als in der mit Entec 26(<strong>SchALVO</strong> 2) gedüngten Variante. Allerdings liegen keine Wiederholungen vor, so dass nicht geprüftwerden kann, ob die Unterschiede statistisch gesichert sind. Die Nachfrage nach Radicchio war 2011während der EHEC-Krise gering bzw. kaum vorhanden. Es konnte jedoch später ein Abnehmer in derindustriellen Weiterverarbeitung gefunden werden. Die längere Standdauer begründet die um 50% überdem Durchschnitt liegenden Erträge auf der vorliegenden Vergleichsfläche.Die Variante <strong>SchALVO</strong> 1 wies im Jahr 2011 bis KW 16 über alle Messtermine eine 20-30 kg N/ha geringerenNitrat-N-Gehalt im Bodenprofil auf, als die <strong>SchALVO</strong> 2 Fläche. Der Messtermin KW 23 fiel mit sehrhohen Ergebnis (300 kg N/ha) auf. Der Düngetermin liegt zu diesem Zeitpunkt fünf Wochen zurück, sodass die „Messung von Düngerkörnern“ allein nicht die Ursache für diese hohen Werte sein kann. Danebenliegt bereits in 30-60 cm erheblich viel Nitrat-N vor, so dass auch eine Verlagerung stattgefundenhaben muss. Nach Ende der Kultur von Radicchio wird im gesamten Bodenprofil weniger als 20 kg N/hagemessen. Mit anschließender Einarbeitung der Ernterückstände aber nahmen die Werte bis Herbst erheblichzu. Die <strong>SchALVO</strong> 2 Variante wies an allen Messterminen weniger Nitrat-N im Bodenprofil auf alsdie <strong>SchALVO</strong> 1 Variante. Der Überwachungswert der Herbstkontrolle wird in der <strong>SchALVO</strong> 1 Variante inKW 45 und 47 überschritten, während die <strong>SchALVO</strong> 2 Variante darunter bleibt.Fazit: Beim Anbau von Radicchio auf der Vergleichsfläche VF 42 wurde in beiden Parzellen nach Vorgabender <strong>SchALVO</strong> mit langsam wirksamen Stickstoffdüngern gedüngt, wobei Urea-Stabil (<strong>SchALVO</strong> 1, 46% N)und Entec 26 (<strong>SchALVO</strong> 2, 26% N) als Einmalgabe eingesetzt wurden. Tendenziell wies die <strong>SchALVO</strong> 1Variante einen höheren Ertrag auf, als die mit Entec 26 gedüngte <strong>SchALVO</strong> 2 Variante. Die Flächen unterschiedensich von Jahresbeginn bis KW 16 (Mitte April) durch einen 20-30 kg N/ha höheren Niveau der Nitrat-N-Gehalteder <strong>SchALVO</strong> 2 Fläche. Der Peak im Nitrat-N-Gehalt in KW 23 trat auf beiden Flächen auf undließ sich nicht ausschließlich auf die „Messung von Düngerkörnern“ zurückführen. Während der Herbstkontrollaktionwurde der Überwachungswert in der <strong>SchALVO</strong> 1 Variante in KW 43 und auf der <strong>SchALVO</strong> 2 Flächean allen Terminen eingehalten.191


5 Zusammenfassung5.1 Das VergleichsflächenprogrammZiele und Durchführung des Vergleichsflächenprogramms (Kap. 1.1)Mit dem Vergleichsflächenprogramm zur Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung (<strong>SchALVO</strong>) Baden-Württembergs werden im Wesentlichen die folgenden drei Ziele verfolgt:Überprüfung der witterungsbedingten Einflüsse bezüglich der Einhaltbarkeit der <strong>SchALVO</strong>-Überwachungswerte (§ 7 Abs. 7 der <strong>SchALVO</strong>),Ermittlung möglicher Ertrags- und Qualitätseinbußen als Berechnungsgrundlage für Ausgleichsleistungen,Bewertung der Effizienz verschiedener Bewirtschaftungsauflagen hinsichtlich der Minimierung desNitratauswaschungspotenzials.Darüber hinaus werden im <strong>SchALVO</strong>-Vergleichsflächenprogramm Flächen angelegt, welche diezusätzlichen vertraglichen Maßnahmen in Sanierungsgebieten betreffen, der Entwicklung zukünftigerMaßnahmen für Sanierungsgebiete dienen oder im Rahmen von regionalen Befreiungen von <strong>SchALVO</strong>-Auflagen als Kontrollflächen herangezogen werden.Hinweise zum <strong>Vergleichsflächenbericht</strong> (Kap. 1.2)Die Ergebnisse und daraus abgeleitete Aussagen des <strong>Vergleichsflächenbericht</strong>s gelten grundsätzlich nur fürdie jeweiligen Standorte bei den gegebenen Witterungsverhältnissen. Erst mehrjährige Auswertungen lasseneine gesicherte Bewertung der einzelnen Bewirtschaftungsmaßnahmen zu. Zudem sind die VergleichsflächenPraxisschläge ohne Wiederholungen und entsprechen nicht den im Versuchswesen geltenden Anforderungenan Reproduzierbarkeit, Dokumentation und Betreuung durch entsprechend qualifizierte Versuchsansteller.Dennoch reichen die Vergleichsflächendaten in der Regel aus, um die tendenziellen Entwicklungender Bodennitratwerte in den verschiedenen Jahren festzustellen und eine Einschätzung der Effizienzeiner Bewirtschaftungsmaßnahme hinsichtlich der Minimierung des Nitratauswaschungsrisikos durchführenzu können. Der Auswertungszeitraum, der diesem Bericht zugrunde liegt, reicht von Herbst 2010 bis Jahresende2011, bei einigen Vergleichsflächen im Gartenbau sowie bei den Erdbeer-Vergleichsflächen bis insFrühjahr 2012.Witterungsverlauf (Kap. 1.6)Die geschilderten Wetterereignisse konnten folgende Einflüsse auf das Pflanzenwachstum und dieNitratwerte nehmen:Der sehr feuchte August im Jahr 2010 hat den Bodenwasserspeicher aufgefüllt und beidurchschnittlichen Temperaturen im August und September insgesamt gute Bedingungen für dieEntwicklung von Winterungen und Zwischenfrüchten geboten.Der trockene Oktober lässt keine Nitratverlagerungsprozesse erwarten, erst im November undDezember 2010 wurden überdurchschnittliche Niederschlagsmengen erreicht, die allmählich zuWassersättigung und Nitratverlagerungsprozessen führen konnten.Trotz Frühsommertrockenheit lagen lediglich die Erträge für Raps unter dem Durchschnitt.192


Die milden Herbsttemperaturen haben die N-Mineralisierung gefördert, aber auch das Wachstum derWinter - und Zwischenfrüchte begünstigt.Erst die hohen Niederschläge im Dezember 2011 dürften zu Nitratverlagerungsprozessen geführthaben.5.2 AckerbauHerbstnitratwerte 1987 - 2011 (Kap. 2.1)Seit Einführung der <strong>SchALVO</strong> 1988 sind die Nitratgehalte im Herbst (KW 42 - 46) tendenziell rückläufig. DieErgebnisse ab dem Jahr 2001 sind allerdings nur eingeschränkt mit denen der Vorjahre vergleichbar. ImJahr 2003 lagen die Nitratgehalte auf Grund der extremen Witterung, die zu erheblichen Ertragseinbußenführte, sehr hoch. Im Zeitraum 2004 – 2001 lagen die Nitratgehalte zwischen 51 kg N/ha (Jahr 2004) und36 kg N/ha (Jahr 2011). Da die Vergleichsflächen seit 2001 nicht mehr Dauerstandorte sind, sondern überwiegendjährlich neu angelegt werden, können auch standortbedingte Unterschiede die dargestellte Entwicklungbeeinflusst haben.Einhaltbarkeit der Überwachungswerte (Kap. 2.2)Der Anteil an Überschreitungen des Überwachungs- und Toleranzwertes variiert für die verschiedenen Auswaschungsklassensehr stark. Bei den einschichtigen A-/A*-Böden konnte mit den <strong>SchALVO</strong>-Varianten beiknapp 40 % aller Beprobungen in der Herbstkontrollaktion 2011 der Überwachungswert eingehalten werden.33 % liegen zwischen dem Überwachungs- und Toleranzwert und 28 % über dem Toleranzwert.Bei den zweischichtigen A-/A*-Böden liegt der Anteil an Nitratgehalten unter dem Überwachungswert bei42 %. Der Anteil zwischen Überwachungs- und Toleranzwert beläuft sich auf 25 %. Ein Drittel der Beprobungenliegt über dem Toleranzwert.Bei den dreischichtigen A-/A*-Böden liegt der Anteil der Werte unter dem Überwachungswert bei 57 %. ZwischenÜberwachungs- und Toleranzwert liegen 14 % der ermittelten Nitratgehalte. 29 % liegen über demToleranzwert.Bei den zweischichtigen B-Böden liegen 36 % unter dem Überwachungswert, 46 % zwischen dem Überwachungswertund Toleranzwert und 18 % über dem Toleranzwert.Bei den dreischichtigen B-Böden wurde bei 92 % der Beprobungen der Überwachungswert eingehalten.Der mittlere Nitratgehalt der Beprobungen während des Herbstkontrollzeitraumes liegt bei den einschichtigenA-/A*-Böden (6 VF) mit 24 kg N/ha zwischen dem Überwachungs- und Toleranzwert.Die zweischichtigen A-/A*-Böden (5 VF) hingegen unterschreiten mit 43 kg N/ha den Toleranzwert knappund die dreischichtigen A-/A*-Böden (12 VF) liegen mit 40 kg N/ha noch unter dem Überwachungswert.Der Durchschnittswert der zweischichtigen B-Böden (4 VF) beläuft sich auf 51 kg N/ha und liegt damit überdem Überwachungswert.Sehr gut eingehalten wurde sowohl der Überwachungs- als auch der Toleranzwert bei den dreischichtigenB-Böden (68 VF) mit Werten von 20 in der oberen (0 - 30 cm) bzw. 14 kg N/ha in den beidenunteren Schichten (30 - 90 cm).Einfluss des Bodens (Kap. 2.3)Im Verlauf der Herbstbeprobung 2011 zeigen die 1-schichtigen A- und A*-Böden und die B-Böden einenRückgang der Nitratgehalte zur KW 46. Insbesondere für die A- und A*-Böden ist eine Verlagerung in diedarunter liegenden Schichten erkennbar.193


Einfluss der Kulturart (Kap. 2.4)In Abhängigkeit von der Hauptfrucht 2011 steigt der Herbstnitratgehalt der <strong>SchALVO</strong>-Varianten unterBerücksichtigung der Mächtigkeit der Böden wie folgt (Anzahl der VF in Klammer):einschichtige Standorte: Ackergras (1) < Winterweizen (3) < W-Raps (1) < Wiesen (1),zweischichtige Standorte: Sommergerste (1) < Silomais (2) < Winterweizen (2),dreischichtige Standorte: Zuckerrübe (2) < Tabak (2) < Sommerweizen (1) < Wintergerste (3)


Bodenbearbeitungsverfahren (Kap. 2.8.3)Im Durchschnitt aller Vergleichsflächen zum Anbau von W-Weizen im Mulchsaatverfahren statt Pflug zeigendie <strong>SchALVO</strong>-Varianten etwas geringere Nitratwerte. Die Verringerung des Auswaschungspotenzials ist wieauch im Vorjahr bei den Vorfrüchten Raps und Körnermais am höchsten, beim Raps mit der Einschränkungauf den Vergleich Mulch-/Direktsaat vs. mindestens dreifache flache Bodenbearbeitung. In der Praxis erfolgtnach Raps teilweise eine mehrfache Stoppelbearbeitung bzw. eine mehrfache flache Bearbeitung. Dies hateine starke Erhöhung der Nitratgehalte zur Folge.Bodenbearbeitungstermin (Kap. 2.8.4)Nach den Vorfrüchten Getreide und K-Mais liegen die Bodennitratwerte mit Werten um 30 kg N/ha auf eherniedrigem Niveau. Die Flächen mit Bodenbearbeitung im Herbst (ogL) zeigen für die KW 46 und KW 50 einetwas höheres Nitratauswaschungspotenzial.Späte N-Düngung zu Mais / Maximale Einzelgabe und Mindestabstand bei der Düngung zu Raps(Kap. 2.8.5)Die beiden Körnermais-Flächen mit Düngung gemäß spätem N min -Verfahren bzw. bei verschiedenen Düngetechnikengemäß <strong>SchALVO</strong>-Auflage (Baustein 4.1) zeigen mit 58 kg N/ha Differenz einen deutlichen Unterschiedim N-Saldo zugunsten der <strong>SchALVO</strong>-Varianten gegenüber den ogL-Varianten. Bei den Silomais-Flächen (Baustein 4.2) ist der N-Saldo beider Varianten annähernd gleich und deutlich negativ.Bei der Frühjahrsdüngung von Winterraps (Baustein 4.3) weist die <strong>SchALVO</strong>-Variante gegenüber der ogL-Variante einen um 7 kg N/ha niedrigeren N-Saldo auf. Bei beiden Varianten ist die N-Zufuhr deutlich höherals die abgefahrene Stickstoffmenge.N-Düngung zu Kartoffeln (Kap. 2.8.6)Wie auch in den Vorjahren weisen die drei Kartoffelflächen deutlich über dem Toleranzwert liegende Herbstnitratwerteauf und bergen daher ein hohes Risiko für eine Auswaschung durch die zu erwartenden Herbst-Winter-Niederschläge.Folgebewirtschaftung bei Körnerleguminosen (Kap. 2.8.7)Auf der Fläche in Rottweil verringert die abfrierende Zwischenfrucht Gelbsenf (Befreiung) dasNitratauswaschungspotenzial gegenüber den Varianten mit W-Weizen (ogL) und W-Raps als Zwischenfrucht(<strong>SchALVO</strong>) im Herbstkontrollzeitraum deutlich: die Nitratgehalte liegen um bis zu 48 kg N/ha niedriger.Beprobungen über Winter waren nicht möglich. Bis Anfang Februar 2011 sind alle Varianten angeglichenund auf niedrigem Niveau.Folgebewirtschaftung bei Getreide (Kap. 2.8.8)Es liegt lediglich eine Vergleichsfläche vor, die zudem mit deutlich unterschiedlichen Bodennitratwertenbereits in der Ausgangsbeprobung aufwartet, daher sind die Ergebnisse mit großer Unsicherheit behaftet.Insgesamt befinden sich die Nitratgehalte auf niedrigem Niveau. Eine Erhöhung des Auswaschungspotenzialsdurch die Gülleausbringung zur Strohrotte (ogL) lässt sich nicht erkennen.Bewirtschaftung von Grünland (Kap. 2.8.9)Die Bewirtschaftungsintensität der VF 2 im Kreis Göppingen liegt bei vier Schnitten. Es handelt sich dabeium einen extrem flachgründigen Standort mit 6 % Humusgehalt. Die Nitratgehalte liegen in derHerbstkontrollaktion 2011 auf einem Niveau zwischen 31 und 55 kg N/ha.195


Der dunkle, schnell erwärmbare Standort zeigte in den vergangenen Jahren seit 2006 bisweilen eineähnliche, jedoch nicht so deutliche Nitratentwicklung.Folgebewirtschaftung bei Tabak (Kap. 2.8.10)Zum Einfluss des Einarbeitungstermins winterharter Zwischenfrucht nach Tabak wurden zweiVergleichsflächen angelegt. Die VF Breisach Nr. 38 zeigt, dass der späte Einarbeitungstermin derZwischenfrucht Grünroggen es ermöglicht, noch im Frühjahr Nitrat zu binden. Erst nach der Einarbeitungdes Grünroggens Ende April steigen die Nitratwerte an und stehen der Folgekultur Tabak zur Verfügung.Bei der VF Breisach Nr. 47 wurde, entgegen der Planung, die Zwischenfrucht Grünroggen fast zeitgleichEnde Februar/Anfang März eingearbeitet. Die Nitratgehalte steigen anschließend auf beiden Varianten anund liegen kurz vor der Neupflanzung des Tabaks auf einem Niveau von 80 kg N/ha.Ökologische Bewirtschaftung (Kap. 2.8.11)Bei Frühkartoffeln mit nachfolgendem Zwischenfrucht-Gemenge und anschließender Mulchsaat vonW-Weizen kann in der Herbstkontrollaktion 2010 der Toleranzwert von 45 kg N/ha an zwei von dreiTerminen und auch im Winter eingehalten werden. Dahingegen liegen die Nitratwerte nach der Ernte desW-Weizens bis Jahresende 2011 zumeist auf hohem, teilweise sehr hohem Niveau. Der zweischichtigeStandort zeigt mit über 5 % Humusgehalt eine hohe Auswaschungsgefährdung.Einfluss sonstiger Bewirtschaftungsmaßnahmen (Kap. 2.9)Zusätzliche Maßnahmen bzgl. Sanierungsplänen (Kap. 2.9.1)Baustein 15.15 N-Düngung: Überbetriebliche Ausbringung von stabilisiertem N-DüngerDB Rhein-Neckar-Kreis (Sinsheim) VF 30, 31 und 32: Auf drei Demonstrationsflächen im SanierungsgebietMA-Rheinau wurden N-Depotdüngeverfahren mittels einem Sternrad-Injektionsgerät der Fa. Güstrow in Verbindungmit einem ammoniumbetonten Flüssig-N-Dünger (RMDsulfate 15/5, Fa. Bollmer) im Vergleich zueiner praxisüblichen, breitflächigen N-Düngung in 2 - 3 Teilgaben bei Winterweizen im praktischen Einsatzgetestet. Im Rahmen von begleitenden Info-Veranstaltungen und mehreren Felderbegehungen wurde denLandwirten in der Region das Verfahren vorgestellt. Neben der Produktions- und Gerätetechnik wurden logistische,arbeitswirtschaftliche und umweltrelevante Aspekte des innovativen Verfahrens diskutiert. Zwischenden N-Depot- und den betriebsüblich gedüngten Varianten konnten auf den Demonstrationsflächenkeine gesicherten Unterschiede im Ertrag und der Qualität und den Nitratgehalten nach der Ernte beobachtetwerden.Baustein 15.15 N-Düngung: Überbetriebliche Ausbringung von stabilisiertem N-Dünger in Kombinationmit der Reduzierung der N-Düngung um 20 % und der Befreiung von der späten N min -MethodeDB Breisgau-Hochschwarzwald (Breisach) VF 61: Die nach dem Cultanverfahren und um 20 % reduziertgedüngte Variante (V1) zeigt im Herbst niedrigere Werte als V2. Bei V2 wurden 10 kg NO 3 -N/ha mehr gedüngt,als durch die Berechnung im NID ermittelt wurde. Allerdings war die Grundlage 110 dt/ha Ertragserwartungund diese wurde bei Weitem überschritten (145 dt/ha (V1) bzw. 149 dt/ha (V2)). Die Fläche hat großesErtragspotenzial. Um sich der eigentlichen Fragestellung (kann durch Ammoniumernährung über dasCultanverfahren längerfristig 20 % Dünger ohne Ertragseinbruch eingespart werden) zu nähern, müsste derBoden noch mehr abgespeckt werden.196


Baustein 15.17 N-Düngung: Zweite Gabe zu Mais als überbetriebliche Reihendüngung mit derMaschinenhacke in Kombination mit der Messmethode und Reduzierung der N-Düngung um 20 %DB Lörrach VF 37: Im Jahr 2011 erbrachten die Varianten mit Maschinenhacke (V3, 4, 5) zur N-Düngungsowohl in Bezug auf den Nitratgehalt im Herbst, als auch gegenüber dem Ernteertrag, keinen Vorteil.Deutlich sichtbar war, dass auf guten Böden eine Reduzierung der N-Düngung lt. <strong>SchALVO</strong>-Sanierungsmaßnahme um 20% zu geringeren Nitratgehalten im Herbst führt, aber nicht zwangsläufig zugeringeren Erträgen. Keine Ertragseinbußen wie erwartet.Die Vergleichsfläche mit der Fragestellung, welche Auswirkung hat die Sanierungsmaßnahme reduzierteN-Düngung in Kombination mit Maschinenhacke auf eine Reduzierung der Restnitratgehalte im Herbst beimKörnermaisanbau, sollte weitergeführt werden, um über mehrere Jahre die Auswirkung einer reduziertenN-Düngung auf den Ertrag und den Nitratgehalt im Herbst treffen zu können.Baustein 15.21 Winterharte Begrünung nach GetreideDB Reutlingen (Münsingen) VF 58: Die Ansaat von Kleegras nach Getreide sichert einen niedrigen Nitratgehaltunter dem wachsenden Bestand. Inwieweit das Kleegras als winterharte Begrünung zu betrachten istbleibt diskussionswürdig, denn eigentlich ist dies eine Folgekultur mit Ackerfutter.Baustein 15.22 Begrünung nach frühräumenden Vorfrüchten vor WintergetreideDB Rhein-Neckar-Kreis (Sinsheim) VF 27 und 28: Auf zwei Vergleichsflächen im Sanierungsgebiet Mannheim-Rheinau(WSG Nr. 222-031 C) wurde der Einfluss der Sanierungsmaßnahme „Zwischenbegrünungnach früh räumender Vorfrucht (Wintergerste bzw. Winterweizen) vor der Folgekultur Winterweizen inMulchsaat“ untersucht. Dabei wurden unterschiedliche Begrünungskulturen (Ramtillkraut, Buchweizen,Phacelia, Gelbsenf) bzw. Begrünungsmischungen (TerraLife® Rigol) eingesetzt. Mit alle getesteten Begrünungenkonnten unter den gegebenen Standort- und Jahresbedingungen die Nitratgehalte im Herbst-/Winterzeitraum im Vergleich zur unbegrünten Variante deutlich reduziert, und damit das Nitratauswaschungspotentialunter dem nachfolgenden Winterweizen verringert werden.Baustein 15.23 Begrünung: Nach Silomais abfrierende Untersaat vor SommerungDB Reutlingen (Münsingen) VF 59: Ursprünglich geplant war Getreide als Sommerung, tatsächlich wurde imAnschluss wieder Silomais angebaut. Die Einzelvariante mit Anbau eines Hafer-Sommergerste-Gemengesals abfrierende Untersaat nach Silomais zeigte relativ niedrige Nitratgehalte im Herbst-Winter-Zeitraum. Aufgrundder Höhenlage (niedrige Temperatur im Winter) ist die Mineralisierung der abgestorbenen Pflanzenmasseim Winterhalbjahr wohl eher gering. Die Folgekultur im Frühjahr sollte in Mulchsaat ausgebracht werden.Baustein 15.42 Fruchtfolge: Nach Mais Sommerung statt WinterungDB Biberach VF 28: Nach der Silomaisernte 2010 (KW 45) waren die Nitratwerte noch relativ hoch. Durchden Verzicht auf eine Bodenbearbeitung im Herbst wurde ein weiterer Anstieg des Nitratgehaltes im Herbst2010 wohl unterbunden. Der im Folgejahr früh angesäte Gelbsenf hat die Nitratwerte für Herbst 2011 auf einsehr niedriges Niveau gebracht.197


Baustein 15.42 Fruchtfolge: Nach Mais Sommerung statt Winterung im Herbst 2011 zusätzlich inKombination mit der Maßnahme 15.22 Begrünung vor WintergetreideDB Alb-Donau-Kreis (Ulm) VF 59: Die Sanierungsmaßnahme 42 (Verzicht auf Bodenbearbeitung im Herbstnach K-Mais) verhindert einen weiteren Anstieg der Nitratgehalte im Herbst auf dem humusreichen Standort.Die Sanierungsmaßnahme 22 (nach S-Gerste Zwischenbegrüngung Gelbsenf) kann zwar den im Sommermineralisierenden Stickstoff in der Pflanzenmasse zunächst binden, allerdings ergaben sich Mitte November(KW 46) wieder deutlich höhere Werte, die möglicherweise auf die Mineralisierung der eingearbeitetenGelbsenfbiomasse zurückzuführen ist. Somit scheint diese Maßnahme bei nachfolgender Winterung nichtgeeignet, das Auswaschungsrisiko im Winterhalbjahr zu vermindern. Da allerdings nur eine Vergleichsflächevorliegt, ist diese Aussage mit größeren Unsicherheiten behaftet.Baustein 15.43 Fruchtfolge: Nach Silomais Wintergerste statt Winterweizen in MulchsaatBei drei Flächen im Raum Oberschwaben/Ulm wurde Anfang/Mitte Oktober nach Silomais W-Gerste inMulchsaat ausgebracht. Auf der Fläche Nr. 30 konnte die W-Gerste einen deutlichen Anstieg der Nitratgehaltenicht verhindern. Bei einer weiteren Fläche (VF 15) lagen die Nitratgehalte nach der Ernte des Silomaisesbereits auf einem niedrigen Niveau und blieben auch in der Folgezeit niedrig. Auf dem dritten humusreichenStandort (VF 60) konnte die W-Gerste die sehr hohen Nacherntewerte im Herbst kaum reduzieren.Um die Sanierungsmaßnahme 43 besser beurteilen zu können, wäre es künftig sinnvoll, bereits die VorfruchtMais und die durchgeführte Düngung zu begleiten. Ebenso sollte – wie in der Sanierungsmaßnahmevorgesehen - eine frühreife Maissorte gewählt werden, damit die Einsaat der Wintergerste zu einem früherenZeitpunkt (Mitte/Ende September) erfolgen kann. Der Aussaattermin Mitte Oktober für die Wintergerste istpflanzenbaulich zu spät, um noch nennenswerte N-Mengen zu binden.Baustein 15.91 Sanierungsmaßnahme „Frühe Aussaat der Begrünung“DB Rhein-Neckar-Kreis (Sinsheim) VF 25 und 26: Auf zwei Vergleichsflächen im SanierungsgebietMA-Rheinau (WSG Nr. 222-031 C) wurde der Einfluss einer frühen Aussaat der Begrünung (mit Gelbsenf)im Vergleich zu dem <strong>SchALVO</strong>-Aussaattermin „spätestens 15.Sept. unterhalb von 500 m NN“ verglichen.Zusätzlich wurde auf beiden VF das Zwischenfruchtgemenge TerraLife ® N-Fixx sowie auf einer VF dasGemenge „TerraLife ® Rigol, Phacelia und Ramtillkraut ebenfalls bei frühem Aussaattermin, Anfang August,vergleichend geprüft. An 9 Terminen zwischen KW 32 /2010 und KW 10/2011 wurde der Nitratgehalt imBodenprofil gemessen. Der früh gesäte Gelbsenf senkte den Nitratgehalt im Boden im Herbst durch einenhöheren Entzug früher und tendenziell auch stärker als der später ausgesäte Gelbsenf. Unter den zusätzlichgeprüften Zwischenfruchtgemengen und -arten wurden tendenziell etwas höhere Nitratgehalte im Bodengemessen als unter Gelbsenf. Die frühe Begrünung (Anfang/Mitte August) mit Gelbsenf schneidet hinsichtlichder Verminderung des Nitratauswaschungspotentials im Herbst-/Winterzeitraum unter den gegebenenStandortbedingungen - ähnlich den Ergebnissen aus den Vorjahren - etwas günstiger ab als die später ausgesäte.Die in 2010 erstmals in den Vergleich einbezogenen „neuen“ Zwischenfruchtarten und -gemengezeigen bei frühem Aussaattermin ebenfalls ein gutes Potential auf. Hier sind aber weitere Vergleichsjahrenotwendig, um fundierte Aussagen hinsichtlich deren Ansprüchen, Eignung und ggf. zusätzlichem Nutzen imVergleich zu Gelbsenf treffen zu können.198


Sanierungsmaßnahmen Weiterentwicklung – Tastversuche (Kap. 2.9.2)Baustein 16.2 N-Düngestrategie Einmalgabe/Depotdüngung mit AHL bzw. mit Schweinegülle undSSADB Ostalbkreis (Ellwangen) VF 12 und 13:Bei einer Fläche (VF 12) mit einer Einmalgabe AHL im Vergleich zur Einmalgabe einesAmmoniumnitratdüngers zu Sommergerste war nach einem Hagelereignis Ende Juni der Pflanzenaufwuchsnicht erntewürdig und wurde eingearbeitet. Drei Wochen nach der Bodenbearbeitung erreichten beideVarianten im Bodennitratgehalt ein niedriges bis mittleres Niveau, was auf eine Ausnutzung des angelegtenDepots schließen lässt. Jedoch lässt sich der im Kontrollzeitraum im Mittel um 13 kg N/ha höhere Wert derAHL-Variante nicht erklären.Eine zweite Fläche (VF 13) mit Depotdüngung Rindergülle mit SSA im Vergleich zu <strong>SchALVO</strong>-gemäßenAufteilung der Gaben (KAS und Rindergülle) zu W-Weizen lässt wegen des Hagelschadens kaumRückschlüsse auf die unterschiedliche Düngewirkung zu, da weder eine Ertrags-, noch eineQualitätsermittlung durchgeführt werden konnte. Die Herbst-Nitratgehalte (KW 40 – 46) liegen auf gleichemNiveau und - mit einer Ausnahme – unter oder maximal knapp über dem Toleranzwert.Insbesondere, da im Jahr 2011 beide Flächen nicht wirklich ausgewertet werden konnten, sollen dieVersuche in den kommenden Jahren weitergeführt werden, um eine möglichst gute Datengrundlage für dieEinschätzung des Verfahrens in Bezug auf die Weiterentwicklung von Sanierungsmaßnahmen bzw.mögliche Befreiung von Auflagen zu besitzen.Baustein 16.2 N-Düngung im Herbst zu W-GersteDB Freudenstadt (Horb) VF 31: Auf einer Fläche im Sanierungsgebiet in Schopfloch (Landkreis FDS) wurdeder Einfluss einer nach <strong>SchALVO</strong> zulässigen Herbstdüngung mit Schweinegülle zu Wintergerste auf dasNitratauswaschungspotenzial und den Ertrag untersucht. Im betrachteten Zeitraum KW 35/2010 bisKW 46/2011 konnten keine gesicherten Unterschiede im Verlauf der Nitratgehalte zwischen der im Herbstgedüngten und der ungedüngten Variante festgestellt werden. Die Wintergerste-Erträge lagen bei der imHerbst angedüngten Teilfläche, bei insgesamt gleich hoher N-Gesamtdüngermenge, tendenziell höher.Deutliche Unterschiede in den Nitratgehalten zwischen den beiden Teilparzellen bereits bei der Ausgangsbeprobungweisen allerdings auf inhomogene Standortverhältnisse hin, was die Aussagekraft der VF schmälert.Die Fragestellung sollte daher in den kommenden Jahren an mehreren Standorten wiederholt werden.Baustein 16.2 Düngestrategie BiogasgülleDB Karlsruhe (Bruchsal) VF 2: Verschiedene Düngungsstrategien mit Biogasgülle werden auf einer Dauerflächeinnerhalb der Kulturfolge Wintergerste (GPS)/Zuckerhirse (2010) Winterroggen(GPS)/Energiemais(2011) bezüglich der Entwicklung der Nitrat-N-Gehalte im Boden und der Erträge miteinander verglichen. In2011 wurde der Mais mangels Gülle alternativ in allen Varianten mit Harnstoff gedüngt. Die modifizierte<strong>SchALVO</strong>-Variante (2011: 101 kg N/ha Harnstoff zur Saat) wies über den gesamten betrachteten ZeitraumKW 36/2010 bis KW 50/2011 immer deutlich niedrigere Nitrat-N-Gehalte auf als die drei ogL-Varianten(2011: „ogL“: 101 kg N/ha Harnstoff zur Saat, „ogL Ziel A“: komplette Harnstoffgabe zur Saat um 10%gegenüber „ogL Ziel B“ reduziert = 110 kg N/ha, „ogL Ziel B“: komplette Harnstoffgabe zur Saat =120 kg N/ha).199


Baustein 16.2 Beobachtungsfläche BiogasfruchtfolgeDB Emmendingen VF 9: Nach Mais wurde Grünroggen ausgesät und mit Gärresten (95 kg N/ha) angedüngt.Sehr hohe Herbstnitratwerte ergaben sich und stellen eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes dar. Dieweitere Beobachtung der Herbstwerte zur Ansaat von Grünroggen ist notwendig bei Optimierung derHerbstgüllegabe.Baustein 16.2 Düngestrategie WinterweizenGemeinsames Fazit (VF 1 – 4): Im DB Biberach wurden auf vier Flächen in drei verschiedenen Gemarkungenjeweils eine Einmalgabe von KAS, Harnstoff und AHL mit einer zwei-, drei oder vier-Gaben-Düngung(mineralisch oder organisch plus mineralisch) zu W-Weizen abgeprüft. Zudem wurde jeweils eine Variantemit organischer Einmalgabe angelegt (Schweinegülle mit und ohne SSA oder flüssiger Gärrest). Auf jederFläche wurde eine andere Weizensorte (betriebsüblich) angebaut. Die Menge an zugeführtem (anrechenbarem)Stickstoff war auf allen Varianten einer Fläche vergleichbar.Auf den tiefgründigen Standorten erwies sich die Depot-Düngung bzw. Einmalgabe als gute Alternative zurgesplitteten Düngung (zwei bis vier Gaben). Aus Wasserschutzsicht ist die späte Verabreichung der Einmalgaben(erst Mitte April) von Vorteil, da zur Grundwasserneubildung im Frühjahr (Januar - März) noch keineDüngung ausgebracht wird.Der Boden war bei den Flächen Nr. 1, 3 und 4 nach der Ernte an Stickstoff weitgehend entleert. Bei der VF 2lagen die Nacherntewerte insgesamt deutlich höher, tatsächlich aber mit Ausnahme der Einmalgabe KAS(nicht erklärbarer Ausreißer) unterhalb des Überwachungswertes. Insgesamt zeigten die Böden während derVegetationszeit ein gutes bis sehr gutes Nachlieferungspotential. Zur weiteren Entwicklung der Bodennitratgehaltevom Spätsommer bis zum auswaschungsgefährdeten Herbst-/Winterzeitraum wurden keine Datenerhoben.Bei insgesamt sehr hohem Ertragsniveau gab es zwischen den unterschiedlichen Düngungsformen in Bezugauf Ertrag und N-Gehalt im Korn lediglich geringe Unterschiede ohne eindeutige Tendenz. Eine mehrjährigeAnlage sowie die statistische Auswertung von Depotdüngungsversuchen im Wasserschutz wird zukünftigangestrebt.Baustein 16.2 Folgebewirtschaftung KörnerleguminosenDB Biberach VF 27: Ziel nach N-reichen Vorfrüchten ist es eine Folgekultur zu etablieren, die möglichst vielStickstoff im Herbst noch nutzen kann. Dies wird an diesen Standorten im Oberland (aufgrund der spätenErbsenernte) durch die Folgekultur W-Gerste besser erreicht, als durch die in der <strong>SchALVO</strong> vorgeschriebeneFolgekultur W-Raps. Oft kann sich der W-Raps nach den Erbsen nicht mehr gut entwickeln, da der Zeitabstandzwischen Erbsenernte und W-Rapssaat sehr gering und der Konkurrenzdruck durch Ausfall-Erbsenhoch ist. Auf trockenen und schweren Böden ist es auch schwierig nach der Erbsenernte ein feines Saatbeetvorzubereiten. Zudem wären diese und andere Alternativen zum W-Raps auch für ökologisch wirtschaftendeBetriebe interessant und sollten weiterhin geprüft werden (s.a. W-Gerste nach Ackerbohnen, Kap. 2.9.3 Befreiungen– Kontrollflächen, Alb-Donau-Kreis VF 24, V3).DB Biberach VF 33: Die Ansaat von winterharten Untersaaten nach Ackerbohnen ist aufgrund fehlenderTechnik meist nicht möglich. Eine gute Alternative ist der Anbau einer Zwischenfrucht (z.B. Geldsenf) mitnachfolgender Sommerung. Die betriebsübliche Variante mit Anbau von W-Weizen nach Herbstfurche(Pflug) führt zu wesentlichen höheren Herbstnitratwerten im Boden.200


Baustein 16.2 Düngestrategie Biogasgärreste zu SilomaisDB Reutlingen (Münsingen) VF 62: In Biogabetrieben ist die Verwertung von möglichst großen Mengen anvorhandenen organischen Wirtschaftsdüngern anzustreben. Die Aufteilung der Düngung auf zwei Gaben mit115 kg N/ha vor/zur Saat und 74 kg N/ha in den Bestand hat trotz Hagel einen Ertrag von 484 dt/ha ermöglicht.Der Nitratwert nach der Ernte ist mit 7 kg N/ha sehr niedrig. Diese Düngestrategie hat im voliegendenVersuch zu einem guten Ertrag (trotz Hagelschadens) bei niedrigem Herbstnitratwert geführt.DB Reutlingen (Münsingen) VF 63: Der Einsatz von großen Mengen Wirtschaftsdünger und Harnstoff(207 kg anrechenbarer N) erzeugt hohe Nitratwerte Ende Mai. Dies birgt auf diesem flachgründigen Standortein hohes Auswaschungsrisiko. Trotz eines Hagelschadens wurde jedoch mit dieser Düngestrategie im Jahr2011 ein guter Ertrag realisiert. Der Restnitratwert nach der Ernte ist mit 3 kg N/ha gering. Im Herbst eingesäterGrünroggen nimmt durch die Bodenbearbeitung mineralisiertes Nitrat bis Dezember wieder auf.DB Reutlingen (Münsingen) VF 64: Die Verwertung möglichst großer Mengen an vorhandenen organischenWirtschaftsdüngern ist für Biogasbetriebe sinnvoll. Die Verteilung der Dünger mit 85 kg N/ha vor/zur Saatund 92 kg N/ha Harnstoff als Unterfuß (Depotdüngung) hat im vorliegenden Versuch einen hohen Ertragermöglicht.Baustein 16.2 NawaRo-MonitoringDB Reutlingen (Münsingen) VF 65: Die Nachsaat von Ackerfutter (Grünroggen und Anfang März Weidelgrasals Untersaat) nach Silomais reduziert im vorliegenden Versuch die Nitratwerte ganzjährig. Die erzielbarenFuttererträge liegen mit 3 Schnitten bei 115 dt TM/ha.Baustein 16.2: Düngestrategie W-WeizenDB Reutlingen (Münsingen) VF 66: Die flüssige N-Depotdüngung ergibt im vorliegenden Versuch mit dergeteilten Mineraldüngung vergleichbare bis höhere Erträge und Qualitäten bei ähnlichen Nitratwerten nachder Ernte. Das Nitrat wird von der anschließend eingesäten Zwischenfrucht aufgenommen. Aufgrund desspäten Termins der flüssigen N-Depotdüngung mit AHL (Mitte Mai) sowie der platzierten, genauen Ausbringung(durch Schleppschlauch an der Pflanzenschutzspritze) scheint dies eine gute Möglichkeit zur Düngungin Wasserschutzgebieten zu sein.DB Tübingen (Rottenburg) VF 1: Durch die Einmalgaben einer Depot-Ammoniumdüngung (Schleppschlauch)können gute Erträge und Qualitäten erzielt werden. Eine Aufteilung der Depotdüngung führte nichtzu höherem N- bzw. Rohproteingehalt. Sowohl der Nachernte-Nitratwert (0 – 90 cm) als auch der Novemberwertwaren bei der Einmalgabe Harnstoff mit 58 bzw. 91 kg N/ha erheblich höher als bei den anderenVarianten.DB Tübingen (Rottenburg) VF 5: Beim Vergleich einer vereinfachten N-Depotdüngung (ein und zwei Gaben,unterschiedliche Düngerformen) zu einer Dreigabendüngung mit KAS lagen die erzielten Erträge bei allenVarianten mit 107 - 123 dt/ha sehr hoch. Durch die hohen Erträge und die angemessen ausgelegte Düngungwaren auch die Nachernte-Nitratwerte sehr niedrig.DB Tübingen (Rottenburg) VF 6: Die Erträge lagen zwischen 90 und 104 dt/ha sehr hoch. Eine Aufteilungder Harnstoffdüngung in zwei Gaben brachte keine höheren Erträge oder Rohproteinwerte.Interessant sind die Güllevarianten, da diese bei einmaliger Gabe im Frühjahr dieselben Erträge liefern wiedie Mineraldüngervarianten. Die frühe Güllegabe im März erzielte ebenfalls sehr niedrige Nachernte-201


Nitratwerte. Es sollte in weiteren Versuchen festgestellt werden, ob sich die frühe Einmalgabe von Gülle beiDepotdüngung im Vergleich zu einer späten Einmalgabe in den niedrigeren Nachernte-Nitratwerten wiederspiegelt,oder ob dies hier nur ein Ausnahmeergebnis war. Ebenso sollten noch mehr Erfahrungen dazu gemachtwerden, wie sich die Spätdüngung mit KAS auf Ertrag und Qualität auswirkt.Baustein 16.2 Düngestrategie Winterweizen mit festen separierten GärrestenDB Tübingen (Rottenburg) VF 7: Im Vergleich zwischen zweimaliger KAS-Gabe und einer gesplitteten Gabemit festem Gärrest (plus KAS Anfang Mai) schnitt die reine Mineraldüngungsvariante erheblich besser ab.Die unterstellte Verfügbarkeit von 30 % und 60 % des Gesamt-N im festen Gärrest konnte für die HauptfruchtWinterweizen im vorliegenden Versuch nicht beobachtet werden. Die Erträge der Gärrest-Variantenlagen erheblich unter der Mineraldüngervariante.Die Nitratwerte nach der Ernte waren sehr niedrig - auch bei den mit festem Gärrest gedüngten Varianten 2und 3. Bei Variante 3 wurden 423 kg/ha Gesamt-N ausgebracht. Es bedarf weiterer Erfahrungen, um dieDüngewirksamkeit von festem separierten Gärrest besser einschätzen zu können.Baustein 16.2 Düngestrategie Silomais mit festen separierten GärrestenDB Tübingen (Rottenburg) VF 8: Der höchste Ertrag wurde mit einer Einmalgabe Harnstoff erzielt. BeideVarianten mit festem Gärrest hatten niedrigere Erträge. Die Ausbringung des festen separierten Gärresteserfolgte oberflächlich nach der Saat. Um eine bessere Umsetzung im Boden zu ermöglichen und gasförmigeVerluste zu vermindern, sollte künftig die Ausbringung vor der Saat erfolgen. Dies wäre auch beim Harnstoffzu empfehlen.Die Nitratwerte nach der Ernte sind niedrig. Es bedarf weiterer Erfahrungen, um die Düngewirksamkeit vonfestem separierten Gärrest besser einschätzen zu können.Baustein 16.2 Düngestrategie Winterweizen, Depotdüngung mit Gülle im Vergleich zu mineralischerDepotdüngung bzw. dreigeteilter MineraldüngungDB Tübingen (Rottenburg) VF 9: Alle geprüften Düngestrategien ergeben sehr niedrige Rest-Nitratwerte. DieDepotdüngung von Gülle im Frühjahr sollte weiter geprüft werden, insbesondere sind weitere Erfahrungenzum geeignetsten Ausbringtermin (schon im März oder erst Ende Bestockung) erforderlich.Baustein 16.2 Silomais nach Silomais: gewässerschonende Anbaustrategie (Untersaat und Düngung)DB Tübingen (Rottenburg) VF 73: Die Ansaat von Grünroggen in Direktsaat nach Silomais erscheint akzeptabel,da im Herbst keine erhöhten Nitratwerte festzustellen sind. Die Entwicklung des Roggens erfolgt imFrühjahr. Die nach <strong>SchALVO</strong> vorgeschriebene Düngung mit später N min -Methode eignet sich nicht zur Verwertungvon großen Mengen an Wirtschaftsdünger. Durch die späte Gabe mit Schleppschlauch sind sowohlFahrschäden im Mais zu beobachten, als auch große Verluste in Form von Ammoniak zu vermuten. Vermutlichwar daher hier auch der Ertrag am geringsten. Es ist alternativ möglich, Gärrest mit Mengen bis zu50 cbm als Depotdüngung vor der Saat in Streifen einzugrubbern. Dies ermöglicht hohe Erträge bei akzeptablenRestnitratwerten.Baustein 16.2 Düngestrategie SilomaisDB Tübingen (Rottenburg) VF 75: Die Einmalgabe von 35 cbm Schweinegülle führte bei niedrigen Rest-Nitratwerten zu vergleichbarem Ertrag wie die gesplittete <strong>SchALVO</strong>-Düngung.202


Baustein 16.2 Düngestrategie GetreideDB Sigmaringen VF 24: Die hier durchgeführte flüssige N-Depotdüngung lieferte höhere Erträge (rund7 dt/ha mehr) und auch bessere Qualitäten bei der Wintergerste als die geteilte Gabe mit Mineraldünger.Da der Betrieb das Stroh jährlich abfährt, stellt sich die Frage, ob die Düngung mit 150 kg N/ha ausreichendbemessen war. Die Fläche hatte nach der Ernte keinerlei Nitratvorräte mehr.Die Einmalgabe von AHL als Depotdüngung zeigt sich in diesem Versuch als gute Alternative zur geteiltenDüngung mit Mineraldüngern. Wegen des späten Termin (Ende März) sowie der exakt platzierte Ausbringung(mit Schleppschlauch an der Pflanzenschutzspritze) erscheint die Depotdüngung auch zur Düngung inWasserschutzgebieten gut geeignet zu sein.Baustein 16.2 Nachwachsende Rohstoffe durch landwirtschaftliche Dauerkulturen (aufProblemstandorten) ergänzenDB Alb-Donau-Kreis (Ulm) VF 97 und 98: Grundsätzlich bereichern diese Dauerkulturen das landschaftlicheBild. Vor allem die durchwachsene Silphie mit ihren gelben Blüten ist eine interessante Kultur. Die Nitratwertesind unter durchwachsener Silphie außergewöhnlich niedrig, so dass dem Wasserschutzziel voll entsprochenwird. Leider sind die Erträge geringer als bei Silomais und auch die TS-Gehalte sind recht niedrig.Daher bedarf diese Kultur einer Förderung - um profitabel angebaut werden zu können.Der Igniscum bleibt leider unter den Erwartungen zurück. Auf humusreichen Standorten kann es trotzDauerkultur die Nitratwerte nicht niedrig halten. Ebenso sind die Silagen sehr feucht. Daher scheint auchdiese Kultur noch nicht geeignet, auf humusreichen Standorten dauerhaft niedrige Nitratwerte zu sichern.Befreiungen – Kontrollflächen (Kap. 2.9.3)Die RPen/ULB lieferten zu den im Zusammenhang mit Befreiungen (§ 10 Absatz 1 Satz 2 <strong>SchALVO</strong>) angelegtenKontrollflächen folgende Ergebnisse und Bewertungen:Befreiung vom Einarbeitungstermin der Begrünung im Sanierungsgebiet vor Kartoffeln (VF 17, DB Rems-Murr-Kreis [Backnang]):Ein vorgezogener Bearbeitungstermin im Frühjahr erhöhte die Frühjahrsnitratwerte gegenüber der Herbstbearbeitungnicht. Die Herbstnitratwerte der ogL-Variante überstiegen die Toleranzwerte deutlich, währenddie Werte der Befreiungsvariante lediglich gering über dem Überwachungswert lagen. Diese Entwicklungwiderspricht den Ergebnissen der Vorjahre, bei denen die Herbstnitratwerte der <strong>SchALVO</strong>-Variante stetsdeutlich höher lagen als bei der ogL-Variante. Eine Wiederholung der Fragestellung ist sinnvoll, um abzuklären,ob es sich um eine einmalige Umkehrung der Nitratwerte handelt.Befreiung von der Sanierungsgebietsauflage Bodenbearbeitungstermin und Auflagen zur Düngung vorMais ab 01.03., statt dessen ab 01.12. (Doppelvariante). Saatmais nach Saatmais mit Untersaat Ölrettich-Senf (nicht winterhart = ebenfalls befreit) (VF 57, DB Breisgau-Hochschwarzwald [Breisach]):Bei beiden Varianten waren die Herbstwerte nach Saatmais 2011 unter dem Überwachungswert. Die Ganglinieüber Winter nach Bodenbearbeitung Herbst verglichen mit Bodenbearbeitung Frühjahr ergab keine Vorteilefür den Frühjahrspflug, wie auch langjährig bereits festgestellt.Befreiung von der Begrünungspflicht nach Getreide (W-Weizen) Doppelvariante: V1 <strong>SchALVO</strong>,V2 Befreiung-Tastversuch (VF 59, DB Breisgau-Hochschwarzwald [Breisach]):Bei V1 lagen die Herbstwerte bei zwei Terminen unter dem Überwachungswert, alle drei Termine lagen un-203


ter dem Toleranzwert. Bei V2 lagen die Herbstwerte bei allen drei Terminen über dem Überwachungswert,aber unter dem Toleranzwert. Bei geringem Flächenumfang der Befreiung zur Unkrautbekämpfung tolerierbar.Befreiung von Untersaat bei Silomais nach Silomais, statt dessen Einsaat von Grünroggen nach der Ernte2010 (VF 16, DB Ravensburg):Der Anbau von früh gesätem Grünroggen (Anfang Oktober) sichert noch ein gutes Wachstum im Herbst.Freies Nitrat wird zum Pflanzenwachstum benötigt - so dass dies eine gute Möglichkeit ist, während desWinterhalbjahres niedrige Nitratwerte zu halten.Befreiung von Raps als Winterung nach Körnerleguminosen (VF 61, DB Reutlingen [Münsingen]):Die Bodenbearbeitung nach den Erbsen erfolgte erst zur Saat des Winterroggens am 22.09.2010. Die Saaterfolgte mit flacher Bodenbearbeitung in Mulchsaat am 23.09.2010. Die Herbstnitratwerte in 0 - 30 cmschwankten im November zwischen 28 und 63 kg N/ha. Aufgrund des Aufwuchses reduzierte sich dieserWert auf 3 kg N/ha bis Mitte Dezember. Somit blieb die Fläche über den gesamten Winter gut bewachsen.Auch im Folgejahr blieben die Nitratwerte unter Roggen niedrig. Daher hat es sich bewährt, anstatt desWinterrapses eine andere Kultur mit gutem N-Aufnahmevermögen nachzubauen.Befreiung von der winterharten Untersaat bei Silomais nach Silomais, statt dessen Einsaat von Grünroggenin Direktsaat nach der Ernte (2010) und Befreiung von der maximalen Düngegabe (2011) zur Maissaat(Auflage Startgabe Mineraldünger: max. 40 kg N/ha, langsam wirkend) (VF 23, DB Alb-Donau-Kreis [Ulm]):Der Grünroggen in Mulchsaat nach der Ernte hat sich bewährt. Während des gesamten Winterhalbjahres hatsich ein guter Pflanzenbewuchs entwickelt, der den gesamten Stickstoff zum Wachstum benötigt. Diesscheint eine gute Alternative zur vorgegebenen Untersaat zu sein - insofern der Saatzeitpunkt früh (AnfangOktober) ist.Befreiung von der winterharten Untersaat in Ackerbohnen bzw. von Raps in Mulchsaat als einzig zulässigernachfolgender Winterung. Statt dessen im Herbst 2010 auf V1 Einsaat von W-Raps als Zwischenfrucht(nachfolgend S-Mais) bzw. von W-Weizen (V2) und W-Gerste (V3) (alle flache Bodenbearbeitung)(VF 24, DB Alb-Donau-Kreis [Ulm]):Die Beprobung im Herbst war nur in 0 – 60 cm möglich. Trotzdem ist zu erkennen, dass die FolgekulturW-Raps, die sich nicht etablieren konnte, die höchsten Nitratherbstwerte hatte. In dieser Region reicht nachAckerbohnen oftmals die Zeit nicht, um ein geeignetes Saatbeet für die Folgekultur Raps vorzubereiten.Eventuell hätte sich bei einer Mulchsaat der Zwischenfrucht ein etwas anderes Bild ergeben. Aufgrund derflachen Bodenbearbeitung (nur Scheibenegge) und nachfolgender flacher Mulchsaat (Kreiselegge) wurdennoch keine erhöhten Nitratwerte (aus den Knöllchenbakterien) freigesetzt. Die Folgekultur W-Weizen frühgesät und W-Gerste zeigten daher ähnliche Nitratwerte im Herbst. Daher scheint es durchaus möglich, mitflacher Bodenbearbeitung und nachfolgend flach eingesäter Hauptfrucht eine Folgekultur ansäen zu können,ohne das Nitrataustragsrisiko zu erhöhen. Die Nitratwerte lagen im Januar und Februar vor allem unterW-Gerste bei nur noch 13 - 14 kg N/ha in 0 – 90 cm! Unter W-Weizen lagen die Werte zwischen 28 und31 kg in 0 – 90 cm. Am Höchsten lagen die Werte unter dem lückigen Raps mit 42 bis 46 kg N/ha in0 – 90 cm.Befreiung von der winterharten Untersaat in Ackerbohnen (bzw. von Raps in Mulchsaat als einzig zulässigernachfolgender Winterung), statt dessen Gelbsenf als Zwischenfrucht im Herbst 2010 mit nachfolgendS-Weizen (VF 62, DB Alb-Donau-Kreis [Ulm]):204


Die sofortige Einsaat einer wüchsigen Zwischenfrucht - nach flacher Bodenbearbeitung ist eine guteMöglichkeit das vorhandene Nitrat in Pflanzenmasse zu binden.Befreiung von allen <strong>SchALVO</strong>-Auflagen zu Erdbeeren mit Ausnahme der Messmethode(VF 14-1 und -2, DB Emmendingen, und VF 60, Breisgau-Hochschwarzwald [Breisach]):Bei den VF 14-1 und 60 waren die Nitratwerte niedrig und unterschritten den Überwachungswert.Bei der VF 14-2 wurde der Überwachungswert an allen drei Terminen während der Herbstkontrollaktionüberschritten und an zwei Terminen auch der Toleranzwert.Toleranzwerte können in manchen Jahren eingehalten werden, hier muss weiter geprüft werden, ob man inder Rheinebene gänzlich ohne Düngung zur Pflanzung im Herbst auskommt, d.h., ob die Mineralisierungaus der intensiven Bodenbearbeitung ausreicht.Erträge im Vergleich zum Landesmittel 2011 (Kap. 2.10.1)Die Erträge für Winterweizen, Körnermais und Silomais liegen etwas über dem Landesdurchschnitt (StaLa2011). Für Raps und Sommergerste sind die Erträge etwas unterdurchschnittlich, allerdings ist die Zahl derStandorte gering. Da bereits die landesweiten Erträge für Körnermais und Silomais im Vergleich zu denVorjahren hoch lagen, ist für die Vergleichsflächen der N-Entzug überdurchschnittlich gewesen. Für Rapsstellt sich die Situation genau gegenteilig dar.Ertragsunterschiede <strong>SchALVO</strong>-ogL (Kap. 2.10.2)Ertragseinbußen treten auf den <strong>SchALVO</strong>-gemäß bewirtschafteten Flächen gegenüber der Bewirtschaftungnach ogL bei Winterraps (14,7 %), Sommergerste (7,6 %), Silomais (7,4 %) und Winterroggen (4,4 %) auf.Allerdings ist mit Ausnahme des Silomaises die Zahl der auswertbaren Standorte sehr gering.Durchschnittlich höher sind die Erträge auf den <strong>SchALVO</strong>-Varianten gegenüber den ogL-Varianten beiKörnermais (3,7 %).Qualitätsunterschiede <strong>SchALVO</strong>-ogL (Kap. 2.11.1)W-Weizen: Das Tausendkorngewicht und die Siebsortierung > 2,5 mm ist in den <strong>SchALVO</strong>-Varianten geringfügighöher als in den ogL-Varianten, während der Rohproteingehalt und der Sedimentationswert gegenüberogL geringfügig niedriger sind. Die Unterschiede sind nicht signifikant.Bei dem <strong>SchALVO</strong>-gemäß in Mulchsaat angebauten W-Weizen ergab sich ein DON-Gehalt von 0,97 mg/kgund damit ein höherer Mittelwert als bei der gepflügten ogL-Variante mit 0,4 mg/kg. Statistisch signifikanteUnterschiede ergaben sich nicht.S-Gerste: Rohproteingehalt sowie Siebsortierung > 2,5 mm und 2,2 - 2,5 mm sind bei den <strong>SchALVO</strong>-Varianten etwas höher als bei den ogL-Varianten, während das Tausendkorngewicht niedriger ist.K-Mais: Der Rohproteingehalt ist bei den ogL-Varianten etwas höher als bei den <strong>SchALVO</strong>-Varianten,jedoch nicht signifikant. Der Stärkegehalt ist im Mittel bei beiden Varianten gleich.Silomais: Der Rohproteingehalt der ogL-Varianten ist im Vergleich zu den <strong>SchALVO</strong>-Varianten niedriger,während der Stärkegehalt der ogL-Varianten um rund 5 % höher liegt.W-Raps: Beim W-Raps liegen Tausendkorngewicht sowie Ölgehalt der <strong>SchALVO</strong>-Varianten über den ogL-Varianten. Der Rohproteingehalt ist bei beiden Varianten gleich.Zuckerrüben: Es lag lediglich eine Fläche zur Untersuchung auf den Bereinigten Zuckergehalt (BZG) vor.Die <strong>SchALVO</strong>-Variante weist einen um rund 5 % höheren Wert auf als die ogL-Variante.205


5.3 SonderkulturenHopfen (Kap. 3.1)Die Bewirtschaftungsunterschiede bei der Hopfen-VF liegen in unterschiedlichen Zeitpunkten des Abackerns(bei <strong>SchALVO</strong> keine Herbstbodenbearbeitung), der Ausbringung von Hopfenhäcksel (bei <strong>SchALVO</strong> imFrühjahr statt Herbst) und der Einsaat einer Begrünung Anfang Juli auf der <strong>SchALVO</strong>-Variante.Da die Begrünung schlecht aufgelaufen ist, konnte vermutlich die aus dem Hopfenhäcksel mineralisierteN-Menge nicht aufgenommen werden, so dass die Nitratgehalte der <strong>SchALVO</strong>-Variante Ende Septemberund Mitte Oktober fast doppelt so hoch liegen wie die der ogL-Variante. Eine nachvollziehbare Reduzierungder Nitratauswaschung durch die Auflagen der <strong>SchALVO</strong> konnte im Jahr 2011 nicht erreicht werdenWeinbau (Kap. 3.2)Im Herbst 2011 lagen die Nitratgehalte aller 10 Weinbau-Vergleichsflächen in der Regel weit unter denÜberwachungswerten der <strong>SchALVO</strong>. Sowohl in Weinbau-Ertragsanlagen als auch in einer Junganlage im 3.Standjahr wurden die Überwachungswerte im Herbst/Winter 2011 zu keinem Termin und in keiner Varianteüberschritten. Auch im Herbst/Winter 2010 und 2009 waren die Überwachungswerte bei den meisten beprobtenWeinbau-Vergleichsflächen nicht überschritten worden. Eine einmalige oder mehrfache, flache oderauf jede 2. Fahrgasse beschränkte Bodenbearbeitung verursachte keine zu hohe N-Freisetzung in den untersuchtenRebflächen. Auch eine Einsaat von Leguminosen war bei reduzierter mineralischer N-Düngungunproblematisch. Bei den Beprobungsterminen im März oder April 2011 (bzw. vor der N-Düngung) enthieltenalle <strong>SchALVO</strong>-Vergleichsflächen mit Weinbau nur wenig Nitrat im Boden. Die N-Düngung in den Weinbau-Vergleichsflächen betrug 0 bis 70 kg N/ha, wobei nicht überall die nach der Messmethode empfohleneN-Düngungsmenge ausgebracht wurde, sondern zumeist auch Zu- oder Abschläge (z. B. für die Wüchsigkeitder Reben, die Ertragserwartung und Art der Bodenpflege) berücksichtigt wurden.Obstbau (Kap. 3.3)Aufgrund der Befreiungsmöglichkeit ist es zunehmend schwieriger, geeignete Bewirtschafter für typischeErdbeervergleichsflächen (ogL/<strong>SchALVO</strong> mit Einsaat) zu finden. Andererseits haben die Vergleichsflächender vergangenen Jahre gezeigt, dass mit Begrünungen nur dann eine deutliche Minderung der Nitrawerteerreicht wird, wenn zuvor hohe Ausgangswerte vorhanden sind, die Einsaat gelingt und sich die Begrünung(Wintergerste) gut entwickeln kann. Bei geringen und mittleren Nitratgehalten ist die Maßnahme meistkontraproduktiv, da hier die Saatbettbereitung eher zusätzliches Nitrat-N freisetzt und somit derErtragsminderung und den Bewirtschaftungserschwernissen im Folgejahr (ggf. zusätzlicher Herbizideinsatz)keinerlei wasserwirtschaftlicher Nutzen entgegensteht steht. Die in mehrjährigen Beständen bereits vielfachbelegte Stickstofffestlegung durch das Einlegestroh hat sich bei der Dammkultur auch im Pflanzjahr gezeigt.206


5.4 GartenbauBodenbearbeitungstermine (Kap. 4.2.1)FragestellungWie wirken sich unterschiedliche Bodenbearbeitungstermine bei gartenbaulichen Kulturen auf den Verlaufder Nitratgehalte im Boden über Winter und auf den Ertrag der Folgekultur aus?4.2.1.1 Anbau von Freiland-Schnittchrysanthemen bei früher (ogL 13.12.2010) und späterBodenbearbeitung (<strong>SchALVO</strong> 14.02.2011) (VF 50)Die <strong>SchALVO</strong>-Vorgabe „Bodenbearbeitung ab 01.02.“ (hier: 14.02.2011) führte auf der vorliegenden Kontrollflächeim ogL-Gebiet (4,5 % Humus) nicht zu einem früheren Anstieg der Nitrat-N-Werte im Vergleich zurpraxisüblichen, früheren Bodenbearbeitung der ogL-Variante (13.12.2009). Der Überwachungswert derHerbstkontrolle wurde in beiden Varianten in KW 42 bis KW 46 eingehalten. Der Frischmasseertrag war trotzgleich hohem N-Angebot in der <strong>SchALVO</strong>-Variante tendenziell höherer als in der ogL-Variante. Dies lässtsich vermutlich auf die natürliche Streuung innerhalb der Varianten zurückführen.4.2.1.2 Anbau von Radicchio bei früher (ogL 29.11.2010) und später Bodenbearbeitung (<strong>SchALVO</strong>16.02.2011) (VF 41)Die frühere Bodenbearbeitung (29.11.2010) führte schon ab Jahresbeginn (KW 3 bis KW 14/11) in derogL-Variante zu höheren Nitrat-N-Gehalten verglichen mit der <strong>SchALVO</strong>-Variante bei spätem Pflügen(16.02.2011). Auf der vorliegenden VF 41 verzögerte die spätere Bodenbearbeitung somit einen Anstieg derNitrat-N-Werte. Der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Gehalte im Bodenprofil war mit Ausnahme der Messwertevon Mitte Juli bis Mitte September ähnlich. Der Überwachungswert wurde in KW 43, 45 und 47 eingehalten.Der Ertrag war in der ogL-Variante tendenziell höher als auf der später gepflügten <strong>SchALVO</strong>-Variante, wasmöglichweise auf eine unterschiedliche Bodenstruktur durch den Bearbeitungszeitpunkt zurückzuführen ist.Begrünung und Bodenbearbeitungstermine bei Spargel (Kap. 4.2.2)FragestellungWie wirken sich unterschiedliche Bodenbearbeitungstermine und/oder Begrünung der Fahrgasse bei Spargelauf den Verlauf der Nitrat-N-Gehalte im Boden über Winter aus?MethodikSpargel ist eine Dauerkultur. In der Regel werden die Varianten ogL und <strong>SchALVO</strong> im Pflanzjahr (1. Standjahr)eingerichtet. Die Flächen werden teilweise mit kombinierten <strong>SchALVO</strong>-Auflagen bewirtschaftet, wie z.B.Einhaltung der Bodenbearbeitungstermine kombiniert mit einer Begrünung der Fahrgassen. Effekte einzelnerFaktoren auf den Nitrat-N-Verlauf lassen sich dann nicht ableiten. Die Düngung im Spargelanbau erfolgtbei Junganlagen als Reihendüngung, während in Ertragsanlagen breitwürfig gedüngt wird.Die Bewirtschaftungsdaten der einzelnen Standjahre werden im <strong>Vergleichsflächenbericht</strong> fortlaufend dargestellt,um die Historie der Flächen zu beschreiben. Die Nitrat-N-Beprobung wird bei Spargel als Mischprobeaus Dammfuß und Fahrgasse vorgenommen. Zu beachten ist, dass die Begrünung der Fahrgasse ab Julibzw. August zeitlich in die Ertragsbildungsphase des Spargels (Rhizomwachstum) für das kommende Erntejahrfällt. Die Wirkung dieser Begrünung auf den Ertrag kann damit erst im Folgejahr nach Stechende mitdem Gesamtertrag und der Qualität der Stangen (Handelsklassen) gemessen werden. Aus Kapazitätsgrün-207


den findet zurzeit nur auf einer Spargel-Vergleichsfläche eine Ertragserhebung statt, wobei ausschließlichder Gesamtertrag und nicht die Qualitäten erfasst werden.4.2.2.1 Spargel ‘Bruchsal’ - Begrünung (Vergleichsfläche mit drei Wiederholungen, VF 68)Die Vergleichsfläche ‘Bruchsal’ (VF 68) wurde 2011 mit drei Wiederholungen und der Nitrat-N-Beprobunggetrennt nach Fahrgasse und Dammfuß angelegt. Die Fahrgassenbegrünung nach <strong>SchALVO</strong> mit Gelbsenf(03.08., KW 31) wird mit der praxisüblichen unbegrünten Fahrgasse verglichen. Eine Düngung erfolgte aufgrundhoher Bodenvorräte an Nitrat-N nicht. Die Bodenbearbeitung nach Stechende führte in allen Variantenzu einem Anstieg der Nitrat-N-Werte im Oberboden. Durch hohe Niederschläge wurde Nitrat-N von KW 27bis KW 36 (04.07. bis 05.09.2011) verlagert. Die Begrünung der Fahrgasse in der <strong>SchALVO</strong>-Variante wiestendenziell eine stärkere Entleerung des Bodens auf als in der unbegrünten ogL-Variante, wobei aber auchdort eine Abnahme der Nitrat-N-Werte unterhalb von 30 cm auftrat. Vom 15.08. bis 05.09. wies der Anstiegder Nitrat-N-Werte in 30-60 cm bei zeitgleicher Abnahme im Oberboden auf die Verlagerung von Nitrat-Nhin, ausgenommen in der begrünten <strong>SchALVO</strong>-Variante (Fahrgasse). Während der Herbstkontrolle wurde inder <strong>SchALVO</strong>-Variante der Überwachungswert eingehalten, während dies in der ogL-Variante in KW 42 undKW 46 der Fall war.4.2.2.2 Spargel ‘Malsch‘ – bei früher (ogL 15.12.2010) und später Bodenbearbeitung (<strong>SchALVO</strong>01.02.2011) (VF 67)Die Vergleichsfläche ‘Malsch’ (VF 67, Spargel im achten Standjahr) wurde 2010/2011 als Kontrollfläche begleitendzu einer Befreiung vom Bodenbearbeitungstermin aufgrund dem Einsatz von Minitunneln (ogL,15.12.) angelegt. Die Witterung ließ eine frühe Bodenbearbeitung nicht zu, die Varianten wurden folglichgleich bewirtschaftet und ab KW 32 (09.08.) mit Ölrettich-Gelbsenf Mischung (60:40) begrünt. Es wurdenvom Betriebsleiter eigenmächtig 68 kg N/ha als Nitrophoska perfekt (15% N) ausgebracht, obwohl eine Düngeempfehlungder Beratung vorlag. Während die <strong>SchALVO</strong> Vorgaben späte Bodenbearbeitung und Begrünungder Fahrgassen in beiden Varianten eingehalten wurden, lag die Düngung über der zulässigen Einzelgabevon 50 kg N/ha für A-Böden und leicht löslichen Düngemittel. Die Nitrat-N-Werte verhielten sich inihrer zeitlichen Dynamik bis KW 38 auf beiden Flächen ähnlich, variierten aber zwischen 40 und 140 kg N/haabhängig von der Bodenbearbeitung. Die ogL Fläche wies von KW 40 bis Jahresende Werte unter35 kg N/ha auf. Die Nitrat-N-Gehalte in der <strong>SchALVO</strong>-Variante dagegen entwickelten sich gegensätzlich mitbis zu 60 kg N/ha und auffällig hohen Werten in 60-90 cm. Der Überwachungswert wurde in der SchAL-VO-Variante überschritten. Es gab keine Erklärung für den ungleichen Verlauf der Nitrat-N-Werte ab KW 40.4.2.2.3 Spargel ‘Eggenstein-Leopoldshafen‘ – Maximale Stickstoff Einzelgabe (VF 69)Die in 2011 neu angelegte Spargel-Vergleichsfläche Eggenstein-Leopoldshafen (V 69) unterscheidet sich imDüngetermin und der Düngungshöhe zwischen der ogL- und <strong>SchALVO</strong>-Variante. Die ogL-Variante wurdebetriebsübliche mit 30 kg N/ha im Mai gedüngt. Die <strong>SchALVO</strong>-Variante dagegen blieb ausgehend vomNmin-Sollwertsystem aufgrund der Bodenvorräte zum ersten Düngetermin (April, Beginn Austrieb) ungedüngt.Am zweiten Düngetermin acht Wochen nach Austrieb bestand in beiden Varianten wegen hohemNitrat-N-Gehalten in 0-60 cm kein Düngebedarf. Der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Werte im Bodenprofil warim Beobachtungszeitraum April bis Dezember ähnlich, die Werte variierten zwischen 65 und 190 kg N/ha.Davon lagen 50-70% in 30-90 cm vor und unterlagen dem Risiko der Auswaschung. Mit Nitrat-N-Gehaltenvon 70 bis 100 kg N/ha (0-90 cm) während der Herbstkontrolle wurde der Überwachungswert in der gedüngten(ogL) als auch in der nach <strong>SchALVO</strong> konform behandelten (ungedüngten) Fläche überschritten.208


4.2.2.4 Spargel ‘Munzingen’ – Neuanlage 2011 nach Umbruch der Spargelanlage im Vorjahr (VF 41)Die Vergleichsfläche mit Spargel VF 41 (Munzingen, B-Boden) wurde im Juni 2010 (KW 22) gerodet. DerBetriebsleiter entschied sich 2011 für die erneute Spargelanlage auf der Fläche. Die Sorte Gijnlim wurde am09.04. gepflanzt. Erst 2011/2012 erfolgt die Differenzierung der Bewirtschaftung auf der Fläche in frühe Bodenbearbeitung(ogL) und späte Bodenbearbeitung (<strong>SchALVO</strong>). Ohne Absprache mit der Beratung düngteder Betriebsleiter 50 dt/ha Rindermist auf der für die <strong>SchALVO</strong> Maßnahme vorgesehene Teilfläche. Dies hatEinfluss auf die Entwicklung der Nitrat-N-Werte. Im Vorjahr 2010 waren unmittelbar nach dem Umbruch vonSpargel Nitrat-N-Werte von 100 bis 260 kg N/ha (Mitte Juni bis Ende September) aufgetreten (sieheVF-Bericht 2010, 4.2.2.2). Diese Entwicklung setzte sich 2011 fort. So nahmen die Werte bis März 2011 aufbeiden Teilflächen auf 65 bis 100 kg N/ha zu. Nach intensiver Bodenbearbeitung zur Pflanzung von Spargelvariierten die Werte zwischen 120 bis 240 kg N/ha, was auf den Umbruch im Vorjahr und Mineralisierungaus den zerkleinerten Spargelrhizomen zurückgeht. Innerhalb dieses Zeitraumes wurde Nitrat-N in 60-90 cmverlagert. Von Mitte September bis Mitte Dezember wurden erhebliche Nitrat-N-Mengen ausgewaschen, dieNitrat-N-Werte im Bodenprofil verringerten sich um 150 bis 210 kg N/ha. Hier ist die Beratung gefordert, dieBetriebsleiter zu überzeugen nach einem Spargelumbruch Fruchtfolgen anzubauen mit hoher N-Aufnahmeund intensiver Entleerung des Bodens an Nitrat-N.4.2.2.5 Spargel ‘Plankstadt’ - Begrünung (Einzelvariante, VF 77)Die Vergleichsfläche mit Spargel im zwölften Standjahr (Plankstadt, VF 77, B-Boden) ist als Kontrollfläche fürdie Befreiungen vom Bodenbearbeitungstermin 01.02. als Einzelvariante eingerichtet. Die Bodenbearbeitungwar damit ab 01.01. zulässig, wobei die Fläche 2011 Ende Februar gegrubbert wurde. Im letzten Standjahrerfolgte weder eine Düngung noch Ertragserhebung. Nach Ernteende wurde die Spargelanlage umgebrochenund mit TerraLife Biomax begrünt. 2010 wurden die Fahrgassen nach <strong>SchALVO</strong> ab Anfang August(KW 31) mit Gelbsenf begrünt. Der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Werte von Anfang September 2010 bis AnfangJanuar 2011 lässt neben einer N-Aufnahme aus dem Oberboden durch die Begrünung bei gleichzeitigabnehmenden Gehalten in 60-90 cm auch auf eine Nitrat-N-Verlagerung schließen. Während bis zum Ernteendedas Niveau der Nitrat-N-Werte 20 kg N/ha nicht überschreitet, führt die Bodenbearbeitung (06.08.KW 31, Grubbern) zu einem Anstieg der Werte infolge Mineralisierung der zerkleinerten Spargelrhizome auf70-80 kg N/ha. Diese nahmen anschließend durch N-Aufnahme und Verlagerung auf ein Niveau von40 kg N/ha ab, so dass der Überwachungswert nicht überschritten wurde.4.2.2.6 Spargel ‘Schwetzingen’ - Begrünung (Einzelvariante, VF 89)Die vierzehn Jahre alte Vergleichsfläche in Schwetzingen wurde als Doppelvariante angelegt und wird nachUmbruch der ogL-Variante seit 2008 als <strong>SchALVO</strong>-Einzelvariante weitergeführt. Bis Ende 2010 konnte auchbei Begrünung der Fahrgassen mit Gelbsenf eine Nitrat-N-Verlagerung beobachtet werden. Die Bodenbearbeitungim April und Mai und die Düngung nach der Ernte (KW 24) spiegelten sich in zunehmenden Nitrat-N-Gehalten im Bodenprofil wider. Die Verschiebung der Nitrat-N-Anteile in untere Bodenschichten deutet aufNitrat-N-Verlagerung hin. Inwieweit die Abnahme der Werte von 90 kg N/ha auf 40 kg N/ha von Ende Juli bisJahresende auf N-Verlagerung, N-Entleerung des Oberbodens durch die Fahrgassenbegrünung oderN-Bindung im Rhizom zurückgeht, lässt sich nicht einzeln feststellen. Der Überwachungswert blieb an allenTerminen der Herbstkontrolle überschritten.4.2.2.7 Spargel ‘Mannheim’ - Begrünung (Einzelvariante, VF 90)Die Fahrgassen der als Einzelvariante geführten Spargel Vergleichsfläche (VF 90, siebtes Standjahr) inMannheim-Friedrichsfeld wurde Anfang August (12.08.2011, KW 32) mit Ramtillkraut begrünt. Ab Mitte Juni209


wurde eine Zunahme der Nitrat-N-Werte nach Abdämmen, nachfolgender Düngung und Bodenvorbereitungfür die Begrünungsaussaat beobachtet. Die Verteilung der Nitrat-N-Werte im Bodenprofil Anfang bis EndeSeptember mit vorangehenden Niederschlägen weist auf eine Nitrat-N-Verlagerung hin. Die Abnahme derNitrat-Gehalte im Boden um 35 kg N/ha von KW 36 (06.09.2011) bis KW 40 (06.10.2011) geht vermutlich aufdie Stickstoffaufnahme durch die Begrünung sowie Nitrat-N-Verlagerung infolge hoher Niederschläge zurück.Im Herbstkontrollzeitraum lagen die Nitrat-N-Gehalte im Bodenprofil unter 25 kg N/ha und damit unterdem Überwachungswert von 45 kg N/ha.Begrünung von Reihenkulturen - Baumschule (Kap. 4.2.3)FragestellungWie wirken sich unterschiedliche Bodenbearbeitungstermine und/oder Begrünung der Fahrgasse bei Baumschulgehölzenauf den Ertrag und den Verlauf der Nitrat-N-Gehalte im Boden über Winter aus?MethodikBaumschul-Vergleichsflächen sind Dauerkulturen mit mehreren Jahren Standzeit. Die Beprobung aufNitrat-N in 0-90 cm wird in Fahrgasse und Pflanzreihe getrennt durchgeführt. In der Regel sind 60% jederFahrgasse dauerbegrünt. Die Nitrat-N-Messwerte aus Fahrgasse und Pflanzreihe werden getrennt beprobtund im Folgenden einzeln dargestellt.4.2.3.1 Baumschule - Begrünung von Obstbaum-Hochstämmen im dritten Standjahr (Schriesheim,VF 80)Die Vergleichsfläche Schriesheim (VF 80) ist im dritten Standjahr. Bei den Obstbaum-Hochstämmen derGattung Prunus (P. Hedelfinger, P. Burlat) lagen die Nitrat-N-Gehalte im Boden durch Dauerbegrünung derFahrgassen nach <strong>SchALVO</strong> (Aussaat 01.09.09) ganzjährig unter 10 kg N/ha und damit unter den Werten derunbegrünten Fahrgasse der ogL-Variante (7 bis 25 kg N/ha). Dies ist durch eine stärkere Entleerung desBodens durch die Begrünung bedingt. Insgesamt blieben die Boden Nitrat-N-Gehalte mit Ausnahme von dreiMessterminen in allen Varianten in Fahrgasse und Reihe unter 25 kg N/ha. An keinem Termin überschrittendie Werte 40 kg N/ha. Der Überwachungswert wurde in beiden Varianten an allen drei Messterminen derHerbstkontrolle (KW 42, 44 und 46) in der Fahrgasse und Reihe eingehalten. Der Stammumfang wurdeerstmals in 2010 im zweiten Standjahr erfasst. Die Obstgehölze reagierten nicht wie z.B. Alleebäume mitErtragseinbußen auf die Begrünung der Fahrgassen.4.2.3.3 Baumschule - Begrünung von Alleebäumen (gebietsheimische Gehölze: Hainbuche) imzweiten Standjahr (Schriesheim, VF 81)Auf der Vergleichsfläche Schriesheim (VF 81) waren autochtone Alleebäume der Gattung Carpinus betulusaufgeschult. Im zweiten Standjahr erfolgte die Düngung entsprechend der Nmin-Sollwerte unter Berücksichtigungdes Bodenvorrats (ogL 76 und <strong>SchALVO</strong> 84 kg N/ha). Die Fahrgassenbegrünung nach <strong>SchALVO</strong>führte ganzjährig zu Nitrat-N-Gehalten in der Fahrgasse von unter 10 kg N/ha, während in den dazugehörigenReihen durch Reihendüngung und Bodenbearbeitung drei Peaks mit bis zu 95 kg N/ha beobachtet wurden.In der ogL-Variante schwankten die Nitrat-N-Werte in der Fahrgasse von 40 bis 80 kg N/ha bedingtdurch die höhere Anzahl an Überfahrten zur Unkrautbekämpfung mit gleichzeitiger Mineralisierung vonStickstoff. In der Reihe der ogL-Variante zeigte sich im Oberboden eine starke Variabilität der Messwerte,vermutlich bedingt durch das Messen von Düngerkörnern aus dem an die Reihe ausgebrachten Düngemittels.Die <strong>SchALVO</strong> Fahrgassenbegrünung erzielte Nitrat-N-Werte unterhalb des Überwachungswertes wäh-210


end der Herbstkontrollaktion. Der Ertrag der gebietsheimischen Gehölze reagierte mit 30% geringeremStammumfang und bestätigte Wachstumsverzögerungen durch die Fahrgassenbegrünung, wie sie auch beiAlleebäumen in Vorjahren auf den Vergleichsflächen aufgetreten sind. Als Ursache dafür können NährstoffundWasserkonkurrenz genannt werden.Begrünung bei Gemüse (Kap. 4.2.4)FragestellungWie wirkt sich bei gartenbaulichen Kulturen eine Begrünung auf den Verlauf des Nitrat-N-Gehalts im Bodenaus?4.2.4.1 Anbau von Buschbohnen und anschließende Begrünung mit Gelbsenf (VF 73)Auf der Vergleichsfläche wurde nach der Erstkultur Buschbohnen (keine Ertragserhebung, kein Unterschiedin der Düngung) eine unbegrünte ogL- und begrünte <strong>SchALVO</strong>-Variante (Gelbsenf) eingerichtet. Noch vordieser Differenzierung unterschieden sich die Flächen in der Höhe der Nitrat-N-Werte: Der für dieogL-Variante vorgesehene Teil der Vergleichsfläche wies generell ein 20-30 kg N/ha höheres N-Niveau auf,als die für die <strong>SchALVO</strong>-Variante vorgesehene Teilfläche. Nach Einarbeitung der Ernterückstände reagierteausschließlich die ogL-Variante mit einem Anstieg der Nitrat-N-Werte, die während der Herbstkontrollaktion100-140 kg N/ha erreichten. In der <strong>SchALVO</strong>-Variante mit Begrünung ab Mitte August wurde der Überwachungswertunterschritten.4.2.4.2 Anbau von Radicchio und Begrünung mit Hafer-Phacelia Mischung (VF 43)Auf der Vergleichsfläche 43 wird 2011 zunächst Radicchio bei einheitlichem N-Angebot angebaut (25.05.-29.07.2011, KW 21-30), um anschließend eine unbegrünte ogL und eine mit Hafer-Phacelia begrünte<strong>SchALVO</strong>-Variante einzurichten. Der Ertrag von Radicchio lag mit 370 dt/ha über dem Durchschnitt der Literatur,aber für den Großhandel in üblicher Größenordnung. Die Nitrat-N-Werte wiesen eine nicht plausibleDynamik in Höhe und Zeit zwischen den Varianten auf. Während der Herbstkontrollaktion blieben die Wertein KW 43 unter dem Überwachungswert, um anschließend in KW 45 und 47 sprunghaft auf 60-125 kg N/haanzusteigen. Die Aussage, ob die Begrünung der <strong>SchALVO</strong>-Variante im Vergleich zur unbegrüntenogL-Variante in der Lage war Nitrat-N zu binden, ist auf der vorliegenden Vergleichsfläche durch die Inhomogenitätund Sprunghaftigkeit der Werte nicht möglich.4.2.4.3 Begrünung mit Phacelia über Winter und nachfolgendem Anbau von Eichblatt- und Feldsalatim Vergleich zu Winterweizen und nachfolgendem Anbau von Feldsalat (VF 38)Auf der Vergleichsfläche VF 38 wurde neben der Begrünungsart über Winter (2010/2011, ogL: Winterweizen,<strong>SchALVO</strong>: Phacelia) die Eignung der Vorfrucht auf den Nitrat-N-Gehalt (0-60 cm) vor dem Anbau vonFeldsalat geprüft (ogL: Winterweizen, <strong>SchALVO</strong>: Eichblattsalat). Die Beprobungstiefe der Vergleichsflächeliegt bei 0-60 cm. Beide Teilflächen gingen nach dem Kräuteranbau in 2010 mit unterschiedlichem Nitrat-N-Niveau in den Winter und wiesen eine abweichende Dynamik im Nitrat-N-Verlauf auf. Dies erschwerte vergleichendeAussagen zwischen den Varianten. In der ogL-Variante mit Winterweizen lagen die Werte imZeitraum KW 46 bis 48/10 durchschnittlich bei 100 kg N/ha. In der mit Phacelia begrünten SchAL-VO-Variante dagegen nahmen die Werte in diesem Zeitraum von 60 kg N/ha auf 20 kg N/ha ab. Letztereskönnte durch die N-Aufnahme von Phacelia (Aufwuchs und N-Aufnahme wurde nicht gemessen) und/oderNitrat-N-Verlagerung verursacht worden sein. Winterweizen war bis zur Ernte Ende August in der Lage denBodenvorrat in der beprobbaren Bodenschicht 0-60 cm auf unter 20 kg N/ha zu verarmen. Auf der <strong>SchALVO</strong>Fläche wurden die Nitrat-N-Messwerte durch Düngungsmaßnahmen beeinflusst. Bei beiden Varianten lag211


direkt vor der Aussaat von Feldsalat (06.09.) kein Ergebnis einer Nitrat-N-Beprobung vor. Beim zeitlichnächstliegenden Probenahme-Termin vom 12.09. wurden 60 bis 80 kg N/ha gemessen. Davon lagen 70%unterhalb der von Feldsalat durchwurzelbaren Bodenschicht 0-15 cm. Während der Herbstkontrollaktionlagen die Nitrat-N-Werte in KW 46 unter dem Überwachungswert. Der Anbau der Vorkultur Winterweizen(ogL) war auf vorliegender Vergleichsfläche, trotz Entleerung des Bodens an Nitrat-N in der beprobbarenBodenschicht 0-60 cm, keine Garantie für niedrige Nitrat-N-Gehalte vor der Aussaat von Feldsalat. Vielmehrwurde direkt nach der Bodenbearbeitung mit Einarbeitung von Stroh bei einem Humusgehalt von 2,8% einebeachtliche Stickstoffmenge mineralisiert.4.2.4.4 Anbau von Waschmöhren ’Champion’ und Begrünung der Dammsohle mit Wintergerste(VF 87)Auf der VF 87 (26% Humus) wurden 2011 Möhren angebaut, mit einer <strong>SchALVO</strong>-Variante, deren Dammsohlezehn Wochen nach der Aussaat mit Wintergerste begrünt wurde, und einer ogL-Variante, die unbegrüntblieb. Eine Düngung entfiel aufgrund hoher Bodenvorräte an Nitrat-N. Der Ertrag war zwischen den Variantenverschieden, (ogL: 465 dt/ha, <strong>SchALVO</strong>: 427 dt/ha), was nicht auf ein unterschiedliches N-Angebot zurückgeführtwerden konnte. Bis Mitte Juni gab es Unterschiede im zeitlichen Verlauf der Nitrat-N-Werte, wobeieine Verwechselung der Messergebnisse an zwei Terminen nicht ausgeschlossen werden konnte. AbKW 40 war die Dynamik in beiden Varianten ähnlich, nur wies die <strong>SchALVO</strong> Fläche mit 60-90 kg N/ha einum 30 kg N/ha höheres Niveau auf. Ausschließlich in der ogL-Variante in KW 42 lagen die Nitrat-N-Werteunter dem Überwachungswert. Ein positiver Effekt der Fahrgassenbegrünung (Wintergerste) mit niedrigerenNitrat-N-Gehalten im Bodenprofil 0-90 cm wurde auf dieser Vergleichsfläche nicht erreicht. Offenbar hat dieBodenbearbeitung bei 26% Humusgehalt eine stärkere N-Lieferung bewirkt, als durch die Begrünung mitWintergerste aufgenommen werden konnte.4.2.4.5 Anbau von Kohlrabi und Feldsalat mit und ohne Sommer-Zwischenbegrünung beinachfolgend unterschiedlichen Bodenbearbeitungsterminen (ogL: 21.11.2011, <strong>SchALVO</strong>: 01.02.2012)(VF LVG D3)Auf der Vergleichsfläche D4 (LVG) wurde 2011 in die Kulturfolge Kohlrabi und Feldsalat eine Sommer-Zwischenbegrünungfür neun Wochen integriert (<strong>SchALVO</strong>) und mit der betriebsüblichen Sommer-Brache(ogL) verglichen. Bei gleichem N-Angebot waren die Erträge von Kohlrabi und Feldsalat durchschnittlich.Gedüngt wurde Kohlrabi nur zur Kopfdünung, zu den anderen Düngeterminen deckten die Nitrat-N-Gehaltein beiden Varianten den N-Bedarf der Kulturen. Die Nitrat-N-Werte auf der D4 Fläche verhieltensich in der zeitlichen Dynamik in beiden Varianten ähnlich, waren aber ganzjährig hoch(70 bis 360 kg N/ha). Ursache dafür war der vorangehende Umbruch der dreijährigen Begrünung mit einhergehenderMineralisierung der eingearbeiteten Biomasse. Hier wäre eine Fruchtfolge mit Getreide bessergeeignet gewesen, um die Bodenvorräte an Nitrat-N zu reduzieren. Dies war aufgrund Flächenknappheitnicht möglich. Die Sommer-Zwischenbegrünung bildete 2011 bei guten Wachstumsbedingungen infolge hoherNitrat-N-Vorräte und Beregnung 24 bis 40 dt/ha Trockenmasse und nahm 105 bis 125 kg N/ha auf. DieseN-Mengen wurden vor der Verlagerung geschützt. Das Niveau der Nitrat-N-Gehalte im Boden war imAnschluss an die Begrünung erheblich niedriger als auf der unbegrünten ogL-Variante. Der Überwachungswertder Herbstkontrolle wurde nicht eingehalten. Kritisiert wird, dass bei der Kalkulation desNmin-Sollwertes in „N-Expert“ die N-Lieferung aus der dreijährigen Vorkultur Kleegras nicht berücksichtigtwurde. Dies sieht die EDV Anwendung in der derzeitigen Fassung nicht vor. Zusätzlich wird die Empfehlung212


zur Kopfdüngung der Erstkultur Kohlrabi mit 182 kg N/ha als zu hoch bewertet. Hierzu werden dem IGZ zurzeitVorschläge zur Verbesserung von „N-Expert“ gemacht.Stickstoffdüngung (Kap. 4.2.5)FragestellungWie wirken sich die Aufteilung der Stickstoffdüngung, die Platzierung und/oder der Einsatz langsam wirkenderStickstoffdünger nach <strong>SchALVO</strong> bei gartenbaulichen Kulturen auf den Ertrag und Nitrat-N-Gehalt im Bodenaus?4.2.5.1 Anbau von Rettich - Unterschiedliche Stickstoff-Düngerformen (VF 74)Auf der Vergleichsfläche wurden Rettich und anschließend Lauch über Winter angebaut. Dabei variierten dieDüngerform, deren Kombination (ogL: KAS + Entec 26 und <strong>SchALVO</strong>: KAS) sowie die Anzahl Kopfdüngungstermine(ogL: 1, <strong>SchALVO</strong>: 2) und das gesamte N-Angebot (Düngermenge + Nitrat-N-Bodenvorrat zurPflanzung) mit 146 kg N/ha (ogL, betriebsüblich) und 175 kg N/ha (<strong>SchALVO</strong>, nach Empfehlung der EDVAnwendung N-Expert). Zusätzlich erfolgte die Ernte zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Diese Variationenerschwerten einheitliche Aussagen zu Ertrag und Nitrat-N-Verlauf im Bodenprofil. Aufgrund der EHEC Kriseund eingebrochenem Absatzmarkt verblieben 30% (ogL) bzw. 70% (<strong>SchALVO</strong>) der Biomasse auf dem Feldund führten nach Einarbeitung zu einem Anstieg der Nitrat-N-Werte auf 100 kg N/ha, wobei 50-60% dieserN-Menge unterhalb der durchwurzelbaren Bodenschichten lag und somit von der Folgekultur Lauch nichterreicht werden konnte. Während der Herbstkontrollaktion verlagerte Nitrat-N in untere Bodenschichten.Damit blieben die Nitrat-N-Werte während der Herbstkontrolle in der <strong>SchALVO</strong>-Variante in KW 44 und 46und in der ogL-Variante in KW 46 unter 45 kg N/ha.4.2.5.2 Anbau von Lauch – Unterschiedliche Kombination der Stickstoffdünger und Begrünung mitWinterroggen (VF 75)Auf der Vergleichsfläche (VF 75) stand Senf als Vorfrucht 2010 und in 2011 wurde Lauch und Winterrogenangebaut. Dabei wurde bei Lauch eine Grund- und Kopfdüngung durchgeführt. Geprüft wurde die betriebsüblicheogL-Düngung mit „Entec 26 (Ammonium-stabilisiertes Düngemittel) und Kalkammonsalpeter (KAS,leichtlösliches Düngemittel)“ im Vergleich zu „ausschließlicher Entec 26 Düngung zu beiden Düngungsterminen“in der <strong>SchALVO</strong>-Variante. Das N-Angebot dagegen war in der ogL-Variante bei betriebsüblicher Düngung20 kg N/ha höher als in der <strong>SchALVO</strong>-Variante mit Düngeberechnung nach N-Expert. Der Betriebsleiterentschied sich in der ogL-Variante zwei Wochen (Grunddüngung) bzw. drei Wochen (Kopfdüngung) früherzu düngen als es nach N-Expert in der <strong>SchALVO</strong>-Variante empfohlen wurde. Die Kombination der Maßnahmen(Düngemittel, Düngetermin) führte in der ogL-Variante zu 13% geringerem Ertrag als in der SchAL-VO-Variante. Der zeitliche Verlauf der Nitrat-N-Werte war bei beiden Varianten ähnlich: Anfang Oktober stiegendie Nitrat-N-Werte nach Bodenbearbeitung und Einarbeitung der Erntereste von Lauch über das gesamteBodenprofil an und fielen bis Jahresende deutlich ab. Letzteres geht vermutlich auf Verlagerung von Nitrat-Nzurück. In der <strong>SchALVO</strong>-Variante führte das Ammonium-stabilisierte Düngemittel (langsam wirkendnach <strong>SchALVO</strong>) an beiden Düngeterminen bei stärkerer Anpassung an den zeitlichen N-Aufnahmeverlaufvon Lauch nicht zu geringeren Nitrat-N-Werten in der Herbstkontrollaktion. Der Grenzwert von 45 kg N/hawurde in beiden Varianten deutlich überschritten.213


4.2.5.3 Anbau von gemischten Salaten – Stickstoffdüngung (VF 76)Beim Anbau von Salatsorten (Kopfsalate, Lollo bionda, Lollo rosso) auf der Vergleichsfläche VF 76 setzteder Betriebsleiter die geforderte und abgesprochene betriebsübliche Düngung (ogL) nicht um, sondern orientiertesich an den <strong>SchALVO</strong> Vorgaben der Beratung und düngte beide Varianten gleich hoch. Damit war daseingesetzte Düngemittel als auch das N-Angebot (Düngermenge + Nitrat-N-Vorrat im Boden in der durchwurzelbarenBodenschicht) zwischen den Varianten nicht verschieden. Der bei gleicher Behandlung auftretendeErtragsunterschied im ersten Satz Salate war nicht plausibel zu erklären. Die zeitliche Stickstoffdynamikim Boden war bei beiden Varianten ähnlich. Nach der Kultur der hier angebauten Salatarten verblieben5-30 kg N/ha in der durchwurzelbaren Bodenschicht von 30 cm. Zur Herbstkontrollaktion unterschritten beidenach <strong>SchALVO</strong> gedüngten Varianten den Überwachungswert.4.2.5.4 Anbau von Kopfsalat und Blumenkohl - Stickstoff-Düngerform mit anschließender Begrünung(VF 77)Beim Anbau von Kopfsalat und Blumenkohl fand auf der Vergleichsfläche VF 77 keine differenzierte Düngungstatt, da der Betriebsleiter das Risiko einer Ertragseinbuße bei fehlendem finanziellem Ausgleich nichteingehen wollte. Es wurden zwei ogL-Varianten mit betriebsüblicher Düngung eingerichtet. Die Düngezufuhrerfolgte bei Kopfsalat mit KAS und Piasan als Band, während bei Blumenkohl ausschließlich Piasan platziertwurde. Generell fand das N-Sollwert-System Anwendung, jedoch ohne Berücksichtigung der Mineralisierungdes Bodens und ohne Anrechnung der höheren N-Effizienz bei platzierter Düngung. Das Ertragsniveau beiKopfsalat war durchschnittlich (470-520 dt/ha), während bei Blumenkohl kein Ertrag erhoben wurde. NachKopfsalat kam es insbesondere im Oberboden 0-30 cm zu einem deutlichen Anstieg der Nitrat-N-Werte, wasauf ein nicht ausgeschöpftes Düngerband und/oder auf ein zu hoch bemessenes N-Angebot hinweist. DieEinarbeitung von Blumenkohl-Ernterückständen spiegelte sich in einem beachtlichen Nitrat-N-Anstieg imBodenprofil wider. Bis Ende Dezember verlagerte Nitrat-N in untere Bodenschichten verlagert wurde. Beiden hier vorliegenden betriebsüblichen Varianten wurde der <strong>SchALVO</strong>-Herbstkontrollwert überschritten.4.2.5.5 Anbau von Radieschen und Knollensellerie – Unterschiedliche Stickstoff-Düngerformen(VF 61)Beim Anbau von Radieschen und Knollensellerie wurden auf der Vergleichsfläche (VF 61) die Anwendungvon Nitrophoska und Kalkammonsulfatsalpeter (KAS) als leichtlösliche Stickstoffdünger (ogL-Variante) derDüngung mit dem Ammonium-stabilisierten Stickstoffdünger Entec 26 (<strong>SchALVO</strong>-Variante) gegenübergestellt.Vor der Pflanzung der Zweitkultur Knollensellerie erhielten beide Varianten die gleichen N-Mengen inForm von Kalkstickstoff, eine weitere Grunddüngung erfolgte nicht. Zum Ende beider Kulturen unterschiedensich die Varianten nicht in der Entleerung der durchwurzelbaren Bodenschichten (Radieschen 0-15 cm bzw.wurden hier 0-30 cm ausgewiesen, Knollensellerie 0-60 cm). Die Erträge waren bei beiden Kulturen durchStickstoffmangel gekennzeichnet. Bei Radieschen erfolgte daher die Vermarktung ohne Laub mit einem insgesamtdurchschnittlichen Ertragsniveau. Knollensellerie dagegen wies unterdurchschnittliche Erträge auf.Der Bodenvorrat bei Knollensellerie zeigte vor und zur Ernte noch 60 kg N/ha (0-60 cm), was in der Literaturals ausreichenden Mindestvorrat für optimales Wachstum angegeben wird. Der langsam wirkende Ammonium-stabilisierteDünger führte bei Radieschen und Knollensellerie auf der vorliegenden VF 61 nicht zu unterschiedlichenNitrat-N-Werten im Boden als die leicht lösliche Düngerform (Nitrophoska und KAS). Währendder Herbstkontrollaktion lagen die Werte bei beiden Varianten bei 70-90 kg N/ha und damit über dem Überwachungswert.214


4.2.5.6 Anbau von Dill und Feldsalat - Stickstoff – Maximale Einzelgabe und Düngerform (VF 70)Beim Anbau von Dill und Feldsalat wurde auf der Vergleichsfläche VF 70 die Düngung mit Kalkammonsalpeter(KAS) als leichtlöslicher Stickstoffdünger (ogL-Variante) mit der Anwendung des Ammonium-stabilisiertenStickstoffdüngers Entec 26 (<strong>SchALVO</strong>-Variante) verglichen. Dabei war das N-Angebot aus Düngermengeund N-Bodenvorrat (durchwurzelbare Bodenschicht) gleich hoch und die Düngung erfolgte als Einmalgabe.Im Ertrag waren die Varianten nicht verschieden. Die Nitrat-N-Ganglinien zwischen den Varianten entwickeltensich ab KW 24 unterschiedlich. Dabei stiegen die Nitrat-N-Werte in der <strong>SchALVO</strong>-Variante nach Bodenbearbeitungmit Einarbeitung des nicht abgeernteten Feldsalats und anschließender Aussaat von Gelbsenfweitaus höher, als in der unbearbeiteten ogL-Variante. Während der Herbstkontrollaktion lag das Niveau derNitrat-N-Werte an den Terminen KW 42-46 bei 210 kg N/ha (<strong>SchALVO</strong>), während in der ogL-Variante80-90 kg N/ha festgestellt wurden. Dieser Anstieg von 130 kg N/ha (KW 24) auf 210 kg N/ha (KW 42) gehtvermutlich auf die Einarbeitung der Ernterückstände und N-Lieferung des Bodens durch die Bodenbearbeitungsmaßnahmezurück, bei gleichzeitig geringer N-Aufnahme durch die wegen Trockenheit schwachwachsendeBegrünung. Der Überwachungswert der <strong>SchALVO</strong> während der Herbstkontrollaktion wurde in beidenVarianten nicht eingehalten.4.2.5.7 Anbau von Radicchio – Unterschiedliche Stickstoff-Düngerformen (VF 42)Beim Anbau von Radicchio auf der Vergleichsfläche VF 42 wurde in beiden Parzellen nach Vorgaben der<strong>SchALVO</strong> mit langsam wirksamen Stickstoffdüngern gedüngt, wobei Urea-Stabil (<strong>SchALVO</strong> 1, 46% N) undEntec 26 (<strong>SchALVO</strong> 2, 26% N) als Einmalgabe eingesetzt wurden. Tendenziell wies die <strong>SchALVO</strong> 1 Varianteeinen höheren Ertrag auf, als die mit Entec 26 gedüngte <strong>SchALVO</strong> 2 Variante. Die Flächen unterschiedensich von Jahresbeginn bis KW 16 (Mitte April) durch einen 20-30 kg N/ha höheren Niveau der Nitrat-N-Gehalte der <strong>SchALVO</strong> 2 Fläche. Der Peak im Nitrat-N-Gehalt in KW 23 trat auf beiden Flächen auf und ließsich nicht ausschließlich auf die „Messung von Düngerkörnern“ zurückführen. Während der Herbstkontrollaktionwurde der Überwachungswert in der <strong>SchALVO</strong> 1 Variante in KW 43 und auf der <strong>SchALVO</strong> 2 Fläche anallen Terminen eingehalten.6 SchlussbemerkungAbschließend ist nochmals hervorzuheben, dass die vorgestellten Ergebnisse und die daraus abgeleitetenAussagen grundsätzlich nur für den/die jeweiligen Standort(e) bei den gegebenen Witterungsverhältnissen2010/2011 gelten. Erst mehrjährige Auswertungen lassen eine gesicherte Bewertung der einzelnen Bewirtschaftungsmaßnahmenzu. Zudem sind die Vergleichsflächen Praxisschläge ohne Wiederholungen und entsprechennicht den im Versuchswesen geltenden Anforderungen an Reproduzierbarkeit, Dokumentation undBetreuung durch entsprechend qualifizierte Versuchstechniker. Dennoch reichen die Vergleichsflächendatenin der Regel aus, um die tendenziellen Entwicklungen der Bodennitratwerte in den verschiedenen Jahrenfestzustellen und eine Einschätzung der Effizienz einer Bewirtschaftungsmaßnahme hinsichtlich der Minimierungdes Nitratauswaschungsrisikos durchführen zu können.215


IMPRESSUMHerausgeber:Ministerium für Ländlichen Raum undVerbraucherschutz Baden-WürttembergKernerplatz 1070182 StuttgartTel.: 0711 / 126-0Fax: 0711 / 126-2255eMail: poststelle@mlr.bwl.deInternet: www.mlr.baden-württemberg.deRedaktion:Landwirtschaftliches Technologiezentrum<strong>Augustenberg</strong> (<strong>LTZ</strong>)Dr. Margarete FinckRef. 12 AgrarökologieTel.: 0721 / 9468-120Fax: 0721 / 9468-114eMail: poststelle@ltz.bwl.deInternet: www.ltz-augustenberg.deBearbeitung:Ackerbau: Landwirtschaftliches Technologiezentrum<strong>Augustenberg</strong> (<strong>LTZ</strong>);Claudia Hofmann, Mechthild Kunoth.Kap. 2.9 in Zusammenarbeit mit:Landratsamt Ostalbkreis; Johannes Schuler.Landratsamt Rems-Murr-Kreis;Silke Maaz-Plonka.Regierungspräsidium Karlsruhe;Dr. Bernadette Straub.Landratsamt Emmendingen und LandratsamtBreisgau-Hochschwarzwald; Gabi Larbig.Landratsamt Lörrach; Sonja Bierer.Regierungspräsidium Tübingen;Elisabeth Ehrhart.Hopfen: Landratsamt Bodenseekreis; Franz Wöllhaf.Weinbau: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg (WBI);Obstbau:Dr. Monika Riedel.Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt fürWein- und Obstbau Weinsberg (LVWO);Dr. Dietmar Rupp.Gartenbau/Spargel:Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt fürGartenbau Heidelberg (LVG);Dr. Karin Rather.Bildnachweis:<strong>LTZ</strong>/Claudia Hofmann(VF 26 Rhein-Neckar-Kreis, VariantenGelbsenf und „Terra Life N-Fixx“, beide Saat„früh“, aufgenommen am 07.10.2010).Auflage:Druck:130 ExemplareHausdruck MLRStand: Mai 2013216

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!