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Die Hyperbare Sauerstofftherapie diabetischen Fußsyndroms (DFS)

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4Zur Überprüfung der Indikation führen wir daher vor der HBO-Therapie ein „Sauerstoff-Mapping“ durch. Hierbei wird zunächst bei normaler Luftatmung der Sauerstoffdruck imWundrand-Gewebe bestimmt (Klebe-Sonde). Sauerstoffdrücke über 50 mmHg macheneinen lokalen Sauerstoffmangel als Ursache der Wundheilungsstörung unwahrscheinlichund sprechen gegen die Anwendung der HBO. Werte unter 35 mmHg sprechen für einenSauerstoffmangel [Ratcliff et al. 1984; Harward et al. 1985; Takiwaki et al. 1991; Smith etal. 1996, Padberg et al. 1996, Wattel et al. 1990, Dooley et al. 1997].Bei diesen Patienten wird anschließend der Sauerstoffdruck im Wundrand-Gewebe beiAtmung von 100% Sauerstoff unter Normaldruck gemessen. Wenn hierbei derSauerstoffdruck auf mindestens das Doppelte ansteigt, ist eine adjuvante Behandlung mitHBO erfolgversprechend [Harvard et al. 1985].Während der ersten HBO-Behandlung kann dann erneut der Sauerstoffdruck imWundrand-Gewebe geprüft werden. Für eine erfolgreiche HBO-Therapie solltenmindestens 100 mmHg erreicht werden [Wattel et al. 1990, Smith et al. 1996]. Wird dasnicht erreicht, ist die HBO-Therapie nicht erfolgversprechend. Stattdessen sind ggf.andere Therapiemaßnahmen in Erwägung zu ziehen. Somit ist nur ein Teil der <strong>DFS</strong>-Patienten (ca. 30%) für eine HBO-Therapie geeignet.Was ist ein diabetisches Fußsyndrom (<strong>DFS</strong>)?Ein diabetisches Fußsyndrom entsteht, wenn eine Vielzahl unterschiedlichsterKrankheitsfaktoren verschiedenster Genese bei Diabetikern zusammenkommen, diezusammen zu Komplikationen bis hin zum Verlust der gesamten Extremität führen könnenund immer mit oft zunächst harmlos erscheinender Verletzung des Fußes beginnen.Ausgang für das <strong>DFS</strong> sind schlechte „Zuckerwerte“ (HbA1c) und schlechtes SchuhwerkWie entsteht ein diabetisches Fußsyndrom?Bereits geringfügige Druckstellen im Schuh können zu vermehrter Verhornung führen, dieoft auch deshalb übersehen werden, weil durch die Grundkrankheit des Diabetes dieNervenfunktion gestört wird und Schmerzen deshalb nicht empfunden werden. GenaueKontrolle durch den Patienten selbst, Angehörige und die betreuenden Ärzte ist deshalbeine Grundvoraussetzung für ein wirkungsvolles Vorbeugen. Entlastungsmaßnahmendurch Schuhwerk und eine sorgfältige medizinische Fußpflege stehen daher mit amAnfang der gezielten Verhütung von Komplikationen.Wie häufig ist ein diabetisches Fußsyndrom?Bei etwa 7 % der an Diabetes erkrankten Patienten ist mit einem behandlungsbedürftigen<strong>diabetischen</strong> Fußsyndrom zu rechnen. Chantelau schätzt die Anzahl in derBundesrepublik Deutschland auf 280.000.In Schweden sind 25 % aller Krankenhausaufenthalte von Diabetikern durch dasdiabetische Fußsyndrom bedingt.4

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