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Die Macher der preisgekrönten Workforce-Management-Lösung

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<strong>Die</strong> Erfolgsgeschichte von INTERcept Solutions<strong>Die</strong> <strong>Macher</strong> <strong>der</strong> <strong>preisgekrönten</strong><strong>Workforce</strong>-<strong>Management</strong>-<strong>Lösung</strong>Anzeige/Bild: Burgis Wehry FotografieINTERcept Solutions GmbHEine Publikation von geldinstitute und versicherungsbetriebe


DIGITAL NATIVES?EARLY ADOPTERS?DIE NEUE GENERATION!Erfahren Sie, wie Sie die höchsten Erwartungen <strong>der</strong> neuenKundengeneration erfüllen.Aspect: <strong>Lösung</strong>en für den Kundenkontakt 2.0.www.aspect.com/de


EDITORIAL1Dipl.-Kfm. Erwin Ströbele, ChefredakteurDo you likeFacebook?<strong>Die</strong> Antwort auf diese Frage fällt bei Banken undVersicherungen recht unterschiedlich aus. Zu großscheinen hier vielen Unternehmen die Unwägbarkeitenund Risiken des allgemein höchst beliebtenKommunikationskanals. Und so wun<strong>der</strong>t es kaum,wenn eine aktuelle Studie die Zurückhaltung <strong>der</strong>Banken und Versicherer erneut dokumentiert. Im Finanzsektorsind bislang erst 40 Prozent <strong>der</strong> Anbieterüber Facebook zu erreichen. So das Ergebnis einerUntersuchung von novomind.Ein wichtiger Grund für die Zurückhaltung – nebenden allgemein verbreiteten Sicherheitsbedenken –sind fehlende Konzepte für die Umsetzung einer1:1-Kommunikation über Facebook. Das sozialeNetzwerk ermöglicht zwar inzwischen Direktnachrichtenan Unternehmensseiten. Damit landen allerdingssensible Kundendaten wie Rechnungs- undKontonummern automatisch auf dem Facebook-Server in den USA. Insgesamt ermöglichen nach <strong>der</strong>Studie 63 Prozent <strong>der</strong> Unternehmen in Deutschlanddie Kontaktaufnahme über Facebook. Damit etablierensich soziale Netzwerke zu einem ähnlichwichtigen Kanal für den Kundenkontakt wie die E-Mail. Allerdings hapert es bei vielen Unternehmennoch mit <strong>der</strong> Zuverlässigkeit. Kundenanfragen überFacebook werden erst von 56 Prozent <strong>der</strong> Unternehmentatsächlich beantwortet. Das ergibt die Responseanalysevon novomind, bei <strong>der</strong> die Kundenkommunikationbei den umsatzstärksten Unternehmenmehrerer Branchen untersucht wurde.Ein Merkmal für guten Service ist die Reaktionsgeschwindigkeit.Facebook-Nutzer sind beispielsweiseweniger geduldig als E-Mail-Schreiber. <strong>Die</strong> Mehrheit<strong>der</strong> Contactcenter wird dieser gesteigerten Anfor<strong>der</strong>unggerecht. 70 Prozent aller Antworten landeninnerhalb weniger Stunden auf <strong>der</strong> Fanpage. Inpuncto Konstanz hapert es dagegen noch.Von fünf gestellten Anfragen wurden durchschnittlichweniger als drei beantwortet. Nur 22 Prozent<strong>der</strong> Unternehmen schaffen es, auf alle fünf Fragenzu antworten.Es gibt also noch reichlich zu tun in Sachen SocialMedia. Ob man dafür Facebook o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Kanälenutzt, mag dahingestellt bleiben. Tatsache ist jedoch:<strong>Die</strong> sozialen Kommunikationskanäle werdenvon allen Kundengruppen heute massiv genutzt.Und wer da nicht mitmischt, wird auf lange Sichtaußen vor bleiben. Es ist deshalb keine Frage, obman Social Media nutzen will, son<strong>der</strong>n bestenfallswie.Damit sich Facebook als Servicekanal weiter etabliert,braucht es eine technisch und rechtlich saubere<strong>Lösung</strong> für ein direktes Umschalten auf eine1:1-Kommunikation zwischen Kunden und Unternehmen.„Umsetzen lässt sich das beispielsweisedurch das Freischalten eines Chat-Rooms“, sagt SylviaFeja von novomind. „Kunde und Contactcenter-Agent können so sensible Informationen austauschen.<strong>Die</strong> Internetgemeinde und Facebook bleibenaußen vor. Denn das Chat-Frontend liegt außerhalb<strong>der</strong> Facebook-Hoheit auf dem Server des Unter -nehmens.“Welche Möglichkeiten es sonst gibt, Social Media indie Kommunikationsstrategien <strong>der</strong> eigenen Banko<strong>der</strong> Versicherung einzubinden, dazu gibt es in diesemHeft wie<strong>der</strong> reichlich Tipps und Anregungen.Nutzen Sie diese zu Ihrem Vorteil!Ihr Erwin StröbeleCallCenter for Finance 2/2012


Inhalt10Lange undkostenpflichtigeWarteschleifen sind vorallem bei teurenSon <strong>der</strong>rufnummern fürviele Verbraucher einÄrgernis. Wasverlangt die neueRechtsprechung?Titelstory4 I <strong>Workforce</strong>-<strong>Management</strong>CallCenter for Finance geht <strong>der</strong> Geschichte von INTERcept nachTrends6 I Wir hören nicht nur zu – son<strong>der</strong>n hin!Das Kundenzufriedenheitsmanagement <strong>der</strong> Berliner Volksbank10 I Was nun, Herr Schindler?<strong>Die</strong> neue Rechtslage in Sachen Warteschleife12 I Kundenansprache in <strong>der</strong> Web-3.0-WeltInterview mit Kai NörtemannPraxis24Bild: ©vege – Fotolia.comMit „Contact Center“verfügt das Unter -nehmen ANDTEK übereine hochskalierbareRufverteilungslösung,die eingehende Anrufeauto matisch an denrichtigen Agentenverteilt.14 I Intelligente CallvermeidungWarum weniger Kundenkontakt mehr Kundenservicebedeuten kann16 I Beschwerden sind ein Glücksfall!Basler Versicherungen mit überzeugendem Konzept18 I Quality <strong>Management</strong>: Klein, aber fein!Qualität im Kundenkontakt <strong>der</strong> Tessiner Kantonalbank20 I Für die Zukunft gerüstetCOMBITEL setzt auf multimediale Contactcenter-<strong>Lösung</strong>22 I Der digitale KundeWie im wahren Leben: Der Wunsch des digitalenBankkunden nach „echtem“ Dialog24 I Wie Generali Rufe verteiltGenerali Deutschland Informatik Services setztmaßgeschnei<strong>der</strong>te Rufverteilungslösung einBild: ANDTEK GmbHStrategie3042Bild: ©fotodo – Fotolia.comStress muss nicht sein.Auch nicht im Call -center. Wenn man dierichtige Strategie zurVermeidung hat.Sattes Plus beiqualitativer Büro ein -richtung.Um 15,8 Prozentstiegen die Umsätze<strong>der</strong> deutschen Büro -möbelproduzentennach Angaben ihresBranchen verbandes bsoim ver gange nen Jahr.Auch in Callcenter wirdvermehrt investiert.26 I Wie wird Banking benutzerfreundlich?Usability28 I Kundenservice 2.0Branche im Fokus: Banking and Financing30 I Nur kein Stress!Systemmanie o<strong>der</strong> warum Mitarbeiter unter Stress leiden32 I 50 Prozent weniger KündigungenWie sich Wertschätzung auszahlt33 I <strong>Die</strong> Klaviatur von Social Media richtig spielenInterview mit Christian Steinebach, Sitel34 I Der entscheidende MomentWertvolle Informationen zum richtigen ZeitpunktRaumkonzepte35 I Es ist einfach zu lautUmfrage von Jabra und Frost & Sullivan38 I Ruhe schaffenMehr Behaglichkeit und mehr Leistung im Büro40 I Herausfor<strong>der</strong>ung an das <strong>Management</strong>Demografischer Wandel im Kundenservice42 I Im Büroumfeld wird wie<strong>der</strong> investiertAttraktives Ambiente44 I Bessere Sicht nutzt allenGesunde Augen im CallcenterEventsBild: König + Neurath AG46 I Voice + IP: Der Herbstevent 201247 I Erfolgreiches Contactcenter48 I Impressum


AnzeigeFreundliches Gesprächvs. Papierkrieg –die „Aktive Mahnung“„Bitte zahlen Sie innerhalb von14 Tagen ohne Abzug von Skonto“.Je<strong>der</strong> kennt diesen Satz – egal ob alsUnternehmer o<strong>der</strong> als Kunde.Doch nicht immer wird diese Bitteerfüllt und somit beginnt <strong>der</strong> lang -wierige und frustrierende Papierkriegzwischen Unternehmen und Kundenbei dem keiner glücklich wird.„Hier setzt die ‚Aktive Mahnung‘ auf. Siestellt die Verbindung zwischen in telli gen -tem Kun den management und dem Ziel ei nesschnellen Zah lungs eingangs her“, er klärtKlaus-Reiner Münch, Leiter Vertrieb undMar keting bei <strong>der</strong> Baur Fulfillment So lu -tions GmbH (BFS).Wie funktioniert das: Nachdem ein Un ter -neh men seine Datensätze an BFS über -mittelt hat, wer den diese auf ihre Voll -stän dig keit und Plau si bilität geprüft. In<strong>der</strong> zweiten Phase kommen die speziellge schul ten und motivierten Call-Center-Klaus-Reiner Münch,Leiter Vertrieb undMarketingMit ar bei ter zum Einsatz. Sie setzen sichmit den säu mi gen Zahlern telefonisch inVerbindung. Ziel dieses An rufes ist es,dass eine zu frie den stellende und indi vi -duelle <strong>Lösung</strong> in Zu sam men arbeit mitdem Kunden gefunden wird. Dabei werdenstets die Vor ga ben des Auf trag gebers be -rücksichtigt und ein ge hal ten.Ab schließend wird <strong>der</strong> doku men tier te Ge -sprächs verlauf, das Ergebnis und die Da -ten sätze ex por tiert und an das Un ter -nehmen übermittelt. Ein Schwer punkt beidieser <strong>Die</strong>nstleistung ist, dass <strong>der</strong> Auf -trag geber mitbestimmen kann – wel cheRegeln und Leitfäden wäh rend des Ge -sprächs befolgt werden sollen o<strong>der</strong> wanndie Kunden an gerufen werden sollen.Wenn für den Auf trag geber die Arbeit en -det, beginnt <strong>der</strong> aus ge zeich nete Servicevon BFS.Auch die Finanz-Branche hat diese Art <strong>der</strong>Zahlungserinnerung für sich entdeckt.Eine große internationale Konsumenten-Bank nutzt bereits die „Aktive Mahnung“<strong>der</strong> BFS. <strong>Die</strong> kaufmännisch geschultenMitarbeiter klären die aktuelle finanzielleSituation des Kunden und bieten ver -schie dene Möglichkeiten, wie Zah lungs -auf schub, Ver än <strong>der</strong>ung des Ein zugs ter -mins, Raten plan än<strong>der</strong>ung etc. an, die in -dividuell auf die Bedürfnisse des Kun denangepasst sind. „Eine Win-Win-Si tua tion“,weiß Münch, „die Kunden fühlen sich ver -standen und ernst ge nommen. <strong>Die</strong>ses Ge -fühl trägt zur Kunden bindung und somitzum langfristigen Erfolg des Unter neh -mens bei.“ Weitere Vorteile sind, dassmehr Zahlungs eingänge in ca. <strong>der</strong> Hälf te<strong>der</strong> Zeit verbucht, die Prozess kos ten ge -senkt wer den und man mehr über seinenKunden erfährt.<strong>Die</strong> BFS bietet so mit eine clevere undstruk tu rier te Alter native zu dem klas si -schen Weg <strong>der</strong> schrift lichen Mahnung.<strong>Die</strong> ses Kon zept basiert auf <strong>der</strong> jahre lan -gen Erfahrung im Bereich Kun den dia log,Waren handling und Zah lungs ma na ge ment<strong>der</strong> Baur Fulfillment Solutions GmbH. Als100%iges Tochterunternehmen des BaurVer sands und Mitglied <strong>der</strong> Otto Groupkann die BFS auf das Know-How einesleis tungs starken Netzwerks zurückgreifen.Wirtschaftliche Vorteile:✔ Höhere Liquidität✔ Schnellere Zahlungseingänge✔ Minimierung <strong>der</strong> Außenstände✔ Reduzierung <strong>der</strong> ProzesskostenVorteilein <strong>der</strong> Kundenbeziehung:✔ Höhere Kundenzufriedenheit✔ Höhere KundenbindungBFS Baur Fulfillment SolutionsKlaus-Reiner Münch | Leiter Vertrieb und Marketing | Bahnhofstraße 10 | 96224 Burgkunstadtklaus-reiner.muench@baur-fs.de | Tel. 09572/60990-233 | www.baur-fs.de


4TITELSTORYObwohl noch jung, hat INTERcept den Sprung in die Hall of Fame für <strong>Workforce</strong>-<strong>Management</strong>-<strong>Lösung</strong>engeschafft. CallCenter for Finance geht <strong>der</strong> Geschichte von INTERcept nach.<strong>Workforce</strong>-<strong>Management</strong>Klischee pur: Keine Garage, aber immerhin ein Keller, in demdie Geschichte von INTERcept 2005 begann. Heute istINTERcept ein etablierter und mehrfach preisgekrönterAnbieter <strong>der</strong> <strong>Workforce</strong>-<strong>Management</strong>-Software PLANsation.<strong>Die</strong>se Erfolgsstory war für uns einGrund, ein Gespräch mit den <strong>Macher</strong>n<strong>der</strong> INTERcept SolutionsGmbH in Hamburg zu führen.<strong>Die</strong> ersten JahreEs ist das Jahr 2005. Carsten Buschhat zu dem Zeitpunkt bereits über15 Jahre Spezialsoftware für Callcenterentwickelt und gilt deshalbals Pionier. Ähnlich Dr. FlorianSchümann, <strong>der</strong> als Callcenter-Managerund -Consultant ebenfallsschon 15 Jahre Erfahrung mitbrachteund sich mit verschiedenen Beiträgenaus <strong>der</strong> Forschung einen Na -men gemacht hatte. „30 Jahregeball te Callcenter-Erfahrung solltengenügen, um etwas Vernünftigesauf die Beine zu stellen“, dachtensich die zwei Grün<strong>der</strong>.Gestartet ist INTERcept mit einerCRM-Software, in die Busch über12 Jahre Entwicklung gesteckt undunter an<strong>der</strong>em Namen bereits mehr -fach verkauft hatte. „Aber schonkurz nachdem wir gestartet waren,sind unsere Gedanken um eine eigene<strong>Workforce</strong>-<strong>Management</strong>-Softwaregekreist“ erinnert sich Busch.Aus Spaß wurde rasch Ernst: Keinedrei Wochen nach Beginn <strong>der</strong> Programmierungam funkelnagelneuenSystem ergab sich die ersteChance zur Beteiligung an einerAusschreibung. <strong>Die</strong> beiden Grün<strong>der</strong>erinnern sich, wie sie bewaffnetmit wenig <strong>Workforce</strong>-<strong>Management</strong>-Software, vielen Powerpointfolienund Excel-Dummys vor einemneun köpfigen Gremium präsentierten.„Uns war schon bewusst, dasswir gegen etablierte Wettbewerberantreten und selbst noch nicht vielzu bieten hatten“, erinnert sichBusch. „Oft wird allerdings vergessen,dass David gegen Goliath gewonnenhat, also haben wir es mitDavid gehalten und die Herausfor<strong>der</strong>ungangenommen“, ergänztSchümann.Schließlich konnte INTERcept miteinem wenige Wochen jungenSchichtgenerator als einziger Anbieterdie speziellen mathematischenAnfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> GDV DL (Gesamtverband<strong>der</strong> deutschen Versicherungswirtschaft<strong>Die</strong>nstleistungsGmbH & Co. KG) erfüllen. „Sicherlichkonnten wir mit dem Generatorbeeindrucken, ich glaube aber, dasswir vor allem das Vertrauen gewinnenkonnten“, überlegt Schümann.<strong>Die</strong>sen Vertrauensvorschuss hatINTERcept voll eingelöst und sich2008 mit dem Programm PLANsationerstmalig auf <strong>der</strong> Messe Call-CenterWorld <strong>der</strong> Öffentlichkeit präsentiert.Danach ging es Schlag aufSchlag – bis heute.Wie es gelungen ist, sich als jungesund kleines Unternehmen in kurzerZeit und aus eigener Kraft zum etabliertenAnbieter zu entwickeln, erfuhrenwir vom INTERcept-Kernteamdirekt. Aus dem aufschlussreichenGespräch leiten wir folgendeErfolgsfaktoren ab.KontinuitätEin Erfolgsgeheimnis ist wohl diestoische Gelassenheit <strong>der</strong> beidenGrün<strong>der</strong>. „Am Anfang haben wirvielleicht nicht mehr verdient alsdie vielzitierte Kassiererin. Je<strong>der</strong>halbwegs normale Mensch hättewohl spätestens nach zwei Jahrenhingeworfen. Trotz heftiger Durst-strecken und immenser Herausfor<strong>der</strong>ungenwar Aufgeben für unsaber nie eine Option“, so Schümann.„Ein Glücksfall war auch, dass ichmeinen Sohn begeistern konnte, beiuns anzufangen. Er hat mir früherschon über die Schulter geschautund ist ein begabter Entwickler“, ergänztCarsten Busch.Der Sohn heißt Alexan<strong>der</strong> Busch,ist 2008 zum INTERcept-Teamdazugestoßen und koordiniert nunals rechte Hand seines Vaters dieZusammenarbeit <strong>der</strong> Programmierer.„Wir sind schon fast ein Fa -milien-Clan, was allerdings einebeson<strong>der</strong>s enge Bindung und ei nenhohen Identifikationsgrad mitINTERcept erzeugt“, erläutert Schümann.„Unsere Kunden mögen nicht nurden beson<strong>der</strong>en Spirit, den dieseKonstellation verströmt. Ihnenkommt auch die damit verbundeneKontinuität entgegen. Schließlichzeigen Untersuchungen, dass inhabergeführteUnternehmen langfristigund nachhaltig gemanagt werden.Das ist in wirren Zeiten wieheutzutage ein wertvolles Gut geworden“,so Schümann.100 Prozent CustomizingWer mit INTERcept zusammenarbeitet,erhält immer eine 100 Prozentpassgenaue <strong>Lösung</strong>. „<strong>Die</strong>Schnittmenge zwischen den Anfor<strong>der</strong>ungenund den vorhandenenFunktionen beträgt am Projektbeginnmeistens um die 90 Prozent.<strong>Die</strong> restlichen 10 Prozent programmierenwir individuell hinzu. Daständig frische Ideen unserer Kundenin PLANsation einfließen, könnenwir diese Quote von 90/10 kontinuierlichaufrechterhalten“, erklärtCarsten Busch die Entwicklungsphilosophie.„Und mit 90 Prozent Anfor<strong>der</strong>ungserfüllungin eine Ausschreibung zugehen, ist fast so schön, wie von <strong>der</strong>CallCenter for Finance 2/2012


TITELSTORY5Pole-Position zu starten“, fügtSchümann hinzu. Auf die Fragenach Bedienbarkeit <strong>der</strong> Softwareantwortet Alexan<strong>der</strong> Busch: „Unsist sehr wichtig, dass unsere KundenPLANsation mögen. Oft istSoftware unübersichtlich und deshalbschwer bedienbar. Bei uns findetman sich dank <strong>der</strong> klaren Strukturschnell zurecht.“Hohe Umsetzungs -geschwindigkeitEine beson<strong>der</strong>e Fähigkeit vonINTERcept liegt in <strong>der</strong> hohen Umsetzungsgeschwindigkeitfür neueFeatures.„Anfangs mussten wir viel Zeit indie Fehlerbeseitigung stecken.PLANsation ist aber gereift, so dasswir uns voll auf die Neuentwicklungkonzentrieren können. Eines unsererherausragenden Merkmale istdeshalb heute die Geschwindigkeit,mit <strong>der</strong> wir Kundenwünsche umsetzenkönnen. Dazu bieten wir eineVorgehensweise an, die wir Rapid-Prototyping nennen: Ein Kundemöchte schnell eine neue Funktionhaben, die wir deshalb in kürzesterZeit programmieren. Was wir dannliefern, ist absprachegemäß zu etwa95 Prozent fertig, aber nicht vollausgetestet. Der Kunde prüft dieUmsetzung und meldet dabei nochvorhandene Fehler. Als Gegenleistungfür die Unterstützung unseresKunden können wir in kürzesterZeit eine 100-Prozent-Umsetzungbieten – das ist <strong>der</strong> Deal“, erklärtAlexan<strong>der</strong> Busch diese beson<strong>der</strong>eVorgehensweise.(Disruptive) InnovationenStreng genommen ist INTERceptein später Folger, da es beim Markteintrittschon viele Anbieter gab.Wenige Jahre später ist INTERcepteine feste Größe, was wohl einerausgeprägten Innovationskultur zuverdanken ist.„Wir haben uns sehr angestrengt,um unsere Konkurrenten einzuholen.Da etablierte Anbieter sichnach <strong>der</strong> Theorie <strong>der</strong> disruptivenInnovation oft mit ihren laufendenGeschäften zufrieden geben unddeshalb unter einer mangelnden Innovationskulturleiden, haben kleineUnternehmen wie wir eine guteChance, mit Neuigkeiten zu überraschen– offensichtlich lässt sich dieTheorie recht gut auf uns anwenden“,sagt Schümann, <strong>der</strong> an einer<strong>der</strong> größten Hochschulen Deutschlandsauch Unternehmensführunglehrt.Tatsächlich scheint INTERcept mit<strong>der</strong> <strong>preisgekrönten</strong> Innovation„Fuzzy-Satisfaction-Heuristic“ denNerv <strong>der</strong> Zeit zu treffen. „Wenn Siedie Zeitung aufschlagen, lesen Sieimmer öfter etwas über ,War For Talents‘o<strong>der</strong> ‚Employer Branding‘, soSchümann. Unternehmen sindimmer stärker gefor<strong>der</strong>t, Mitarbeiterzu binden. <strong>Die</strong> rasante Dynamisierungund Flexibilisierung <strong>der</strong> Wirtschafterfor<strong>der</strong>n ausgefeilte Konzepte,auch mit Blick auf eine bessereVereinbarkeit von Arbeit und Freizeit.Hier setzt INTERcept mitPLANsation an, das auf die Maximierung<strong>der</strong> Selbstbestimmung bei<strong>der</strong> Planung von Arbeitszeiten setzt.MaximaleArbeitszeitsouveränität„Wir bieten ein höchst wirksamesInstrument an, das die Anfor<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Unternehmen an flexibleArbeitszeiten und den Wunsch <strong>der</strong>Beschäftigten nach hoher Arbeitszeitsouveränitätin Einklang bringt.<strong>Die</strong>s funktioniert so gut, weil wirdas gängige Planungsverfahren aufden Kopf stellen: Ausgehend voneiner 100-Prozent-Wunscherfüllungwird sukzessive die optimale Bedarfsdeckunghergeleitet. 90 ProzentWunscherfüllung bei präziserBedarfsdeckung klingt ungewöhnlich,spiegelt aber die Zielerreichungsgeradeunserer Kundenwi<strong>der</strong>“, erklärt Schümann.Ob und woran INTERcept arbeitet,um den nächsten Coup zu landen,wollte man uns zwar noch nichtverraten, aber „unser Ideen-Perpetuummobile läuft auf Hochtouren“,schmunzelt Schümann.Von links nachrechts: Dr. FlorianSchümann(Geschäftsführervon INTERceptSolutions),Carsten Busch(Geschäftsführervon INTERceptSolutions) undAlexan<strong>der</strong> Busch(Projektmanagementund Entwicklung).Bild:Burgis Wehry FotografieINTERcept Solutions GmbHCallCenter for Finance 2/2012


6TRENDSDas Kundenzufriedenheitsmanagement <strong>der</strong> Berliner VolksbankWir hören nicht nur zu– son<strong>der</strong>n hin!<strong>Die</strong> Berliner Volksbank beschäftigt sich bereits seit den90er Jahren mit dem Thema Kundenzufriedenheit. In denletzten zehn Jahren wurde ins be son <strong>der</strong>e die Messung <strong>der</strong>Zufriedenheit <strong>der</strong> Kunden über verschiedene Verfahren undan unterschiedlichen Kontaktpunkten intensiviert.Welche Erkenntnisse dies bringt und wie man diese ver -wertet, beschreibt die Autorin Ute Kohler.Autorin: Ute Kohler,Bereichsleiterin, direkter Kunden -service, bei <strong>der</strong> Berliner Volksbank.Bild: Berliner VolksbankWaren Sie nach Ihrem letzten Kontaktmit Ihrer Bank begeistert? Bankund Begeisterung? Passt das überhauptzusammen? Es sollte! Zwarhat sich unter den Entschei<strong>der</strong>n inBanken mittlerweile herumgesprochen,dass die Zufriedenheit ihrerKunden nicht mehr nur notwen -diges Thema des Marketings ist,son<strong>der</strong>n es deutlich an Bedeutunggewonnen hat, da zufriedene Kundenanscheinend auch sehr loyaleund kauffreudige Kunden sind.Wer den dann die Verantwortlichengefragt, wer von ihnen bereits aktivseine Geschäftspolitik auf die Zufriedenheitseiner Kunden ausrichtet,wer sich darüber hinaus an ihrmes sen lässt und sein Unternehmenstrukturiert daran ausrichtet, nehmendie Wortmeldungen deutlich ab.Lange Zeit haben Banken denSchwerpunkt ihrer Geschäftspolitikauf die Verkaufstransaktion und dieGewinnung neuer Kunden gelegt.Bei einem austauschbaren Produktangebot,enger werdenden Margen,wegfallenden Provisionserträgenaus bisher sicheren Ertragsquellenwie <strong>der</strong> Kontoführung und gestiege-Handlungsorientiertes <strong>Management</strong> <strong>der</strong> KundenzufriedenheitHandlungsorientiertes <strong>Management</strong><strong>der</strong> Kundenerfahrung<strong>Management</strong>system zur kontinuierlichenVerbesserung <strong>der</strong> KundenzufriedenheitKundenSteuernOrganisationZuhörenHandelnMotivieren &InspiriereneinzelneMitarbeiterLernprozesse& KulturVerstehenUmsetzungBild: Berliner VolksbankCallCenter for Finance 2/2012


TRENDS7Instrumente zur Messung <strong>der</strong> Kundenzufriedenheit in <strong>der</strong> BankInstrumentBeschwerdemanagementKundenbefragungenNeukundenbefragungenKündigerbefragungenKündigerscoreTestkäufeMeinungskartenKurzbeschreibungSeit Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre ist ein Beschwerdemanagement in <strong>der</strong> Bank installiert. Der Schwerpunkt liegt hierauf einer zeitnahen und kompetenten <strong>Lösung</strong> und Beantwortung von Einzelbeschwerden.Seit 2004 erfolgt im Intervall von zwei Jahren eine strukturierte Messung <strong>der</strong> Kundenzufriedenheit mit einertelefonischen Kundenbefragung. Aktuell werden den Kunden 40 Fragen aus verschiedenen Bereichen gestellt.Im Rahmen dieser Befragung werden auch ein Globalkundenzufriedenheitsindex und <strong>der</strong> Net Promoter Scoreermittelt. <strong>Die</strong> Ergebnisse werden in repräsentative Gruppen entsprechend <strong>der</strong> Kundensegmente unterteilt.Seit 2007 erfolgt eine telefonische Stichprobenbefragung neuer Kunden bezüglich ihrer Motivation zumWechsel <strong>der</strong> Bank und zu ihren ersten Erfahrungen mit <strong>der</strong> Berliner Volksbank eG.Ebenfalls seit 2007 findet eine telefonische Stichprobenbefragung von Kündigern statt, um <strong>der</strong>en Gründe fürdie Beendigung <strong>der</strong> Geschäftsbeziehung zu erfahren.Instrument, um abwan<strong>der</strong>ungsgefährdete Kunden rechtzeitig zu erkennen und diese gezielt ansprechen undhalten zu können.Seit 2008 werden im Rahmen <strong>der</strong> Qualitätsmessung jährlich Testkäufe durchgeführt. Aus den Erkenntnissenwerden Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung abgeleitet.Mit Meinungskarten können Kunden <strong>der</strong> Bank per Post o<strong>der</strong> im Internet mitteilen, worüber sie sich gefreuto<strong>der</strong> geärgert haben und welche Verbesserungen sie <strong>der</strong> Bank vorschlagen.Quelle: eigene Darstellungnen, insbeson<strong>der</strong>e rechtlichen Anfor<strong>der</strong>ungenan die Kundenberatungfällt das den meisten Häusern,wie auch <strong>der</strong> Berliner Volksbank,zunehmend schwer.Zudem haben die Controller längsterrechnet, dass die Kosten für dieAkquisition eines neuen Kundendeutlich höher ausfallen können alsdie Aufrechterhaltung einer bereitsbestehenden Geschäftsverbindung.Bestandskunden rücken daherimmer stärker in den Fokus <strong>der</strong>Banken. Zusätzlich wird die ohnehinschon komplexe Kundenbeziehungdurch den zunehmend globalisiertenWettbewerb, die steigendeIndividualität <strong>der</strong> Kunden, durchden technologischen Fortschritt, diekritische öffentliche Meinung undletztlich dadurch, dass Kundenüber die neuen Medien viel besserüber Produkte und <strong>Die</strong>nstleis -tungen informiert sind, laufendanspruchsvoller. Entsprechend anspruchsvollerwird es auch, dieErwartungen seiner Kunden zuerfüllen.Voraussetzung: Den Kundenzuhören und verstehen<strong>Die</strong> Berliner Volksbank beschäftigtsich bereits seit den 90er Jahren mitdem Thema Kundenzufriedenheit.In den letzten zehn Jahren wurdeinsbeson<strong>der</strong>e die Messung <strong>der</strong>Zufriedenheit <strong>der</strong> Kunden überverschiedene Verfahren und anunterschiedlichen Kontaktpunktenintensiviert.Einen Überblick über die aktuellenErhebungsmethoden gibt die obenstehendeTabelle. Den Kunden zuzuhörenund Zufriedenheit mitunterschiedlichen Teilaspekten <strong>der</strong>Geschäftsbeziehung zu messen, istsinnvoll und gut, reicht allein jedochnicht aus.<strong>Die</strong> Berliner Volksbank verfolgtdaher den Ansatz des handlungsorientierten<strong>Management</strong>s <strong>der</strong> Kundenzufriedenheit.Neben dem Zuhörenist es <strong>der</strong> Bank dabei wichtig,zu analysieren und zu verstehen,was unsere Kunden erwarten, undhieraus die richtigen Handlungsimpulseabzuleiten:● Zuhören/Messen<strong>Die</strong> Berliner Volksbank hat bereitsseit Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre Instrumentezur Messung <strong>der</strong> Kunden -<strong>Die</strong> Berliner Volksbankzufriedenheit im Einsatz und bautseither stetig ihre Erfahrungen aus.(Messmethoden siehe Tabelle)● Analysieren/Verstehen<strong>Die</strong> Ergebnisse von Kundenbefragungen,Testkäufen und aus demBeschwerdemanagement werdendurch eine zuständige Einheit analysiert.Erfahrene Mitarbeiter werdenbei Bedarf von externen Expertenvon Meinungsforschungsins -tituten und Un ter nehmens bera tun -gen unterstützt.● HandelnGemeinsam mit den Verantwortlichenin allen Unternehmensbereichenwerden Handlungsfel<strong>der</strong> identifiziertund Umsetzungsmaßnahmenabgestimmt. Deren Umsetzungwird regelmäßig nachgehalten undauf Wirksamkeit geprüft.<strong>Die</strong> Berliner Volksbank ist mit 618.000 Privat- und Firmenkunden,9,6 Milliarden Bilanzsumme und 125 Geschäftsstellen eine <strong>der</strong>größten regionalen Genossenschaftsbanken Deutschlands.<strong>Die</strong> Bank beschäftigt 2.200 Mitarbeiter.Das Marktgebiet umfasst das Bundesland Berlin und Teile desBundeslandes Brandenburg.Im Wettbewerbsumfeld <strong>der</strong> Hauptstadt hat die Berliner Volksbankeinen Marktanteil von 12 Prozent im Privat kunden bereich und einenMarktanteil von 27 Prozent im Firmenkundensegment.Zahlen & FaktenCallCenter for Finance 2/2012


8TRENDSWirtschaftliche BedeutungMit <strong>der</strong> intensiveren Konzentrationauf die Bestandskunden und <strong>der</strong>Ausrichtung auf eine stärkere Kundenzufriedenheit<strong>der</strong> Zielkundenwird in <strong>der</strong> Berliner Volksbank auch<strong>der</strong> Erkenntnis Rechnung getragen,dass Kundenzufriedenheit für Wirtschaftsunternehmenkeinen Selbstzweckdarstellt, son<strong>der</strong>n im Ergebnisauf die langfristige Steigerung <strong>der</strong> Erträge<strong>der</strong> Bank einzahlen soll. WissenschaftlicheErkenntnisse belegen,dass sich Kundenzufriedenheitüber Kundenloyalität und Markterfolgpositiv auf den wirtschaftlichenErfolg des Unternehmens auswirkt.Für die Berliner Volksbank ist klar,zufriedenere Kunden sind wenigerabwan<strong>der</strong>ungsgefährdet, vertrauenihrer Bank und werden mit höhererWahrscheinlichkeit weitere Produkteund Leistungen in Anspruch nehmen.Im besten Fall sind sie von unsererBank begeistert und empfehlendiese an ihre Freunde und Verwandtenweiter. Wenn es gelingt, die Erwartungendes Kunden sogar zuübertreffen, wird Begeisterung ausgelöst,die Kunden werden zu den vielzitiertenFans und es kann mit einemdeutlichen Anstieg <strong>der</strong> Loyalität gerechnetwerden.Einbindung in SteuerungBei <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Kundenzu -friedenheit unterscheidet die BerlinerVolksbank bereits entsprechend ihrerdefinierten Zielgruppen und Kundensegmente.Soweit aufgrund <strong>der</strong> DatenKundenzufriedenheitAuswirkungen aufsKundenverhaltenKundenloyalitätWie<strong>der</strong>kaufCross-SellingWeiterempfehlungniedrigerePreissensibilitätniedrigeAkquisitionskostenniedrigeBeziehungskostenstabilereKundenbasisAuswirkungen auf denUnternehmenserfolgMarkterfolgMarktanteil,Wachstum, NeukundengewinnungwirtschaftlicherErfolgQuelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Schwenk (2006) und Homburg/Bucerius (2003)und <strong>der</strong> Analysemenge möglich, erfolgtzusätzlich eine Aufschlüsselung<strong>der</strong> Ergebnisse nach verantwortlichenRegionalbereichen sowie Vertriebseinheiten.Als Kennzahl <strong>der</strong>Messung und Steuerung dient dabeibisher ein Gesamtkundenzufriedenheitsindex,welcher pro Kundensegmenterhoben wird. Aktuell wird in<strong>der</strong> Berliner Volksbank diskutiert, inwieweiteine differenziertere Kennzahl,wie ein Kundenbindungsindexo<strong>der</strong> <strong>der</strong> Net Promoter Score, eingebundenund die Wirkungskraft <strong>der</strong>Steuerungsmethodik deutlich erhöhtwerden kann. Erste Erfahrungen mitdem Net Promoter Score und demhierzu gehörenden Feedbackkreislaufwurden bereits in einem Pilotprojektgesammelt.AusblickIhre Ausrichtung auf eine gelebteKundenorientierung wird die BerlinerVolksbank auf ihrem Weg zur Qualitätsbankkonsequent weiterverfolgen.Dabei wird sie die Erkenntnisse aus<strong>der</strong> bisherigen Arbeit und einer Vorstudieaus dem Jahr 2011, unter an<strong>der</strong>emzur Einbindung von Kunden -zufriedenheit in Steuerungssysteme,nutzen. Zusätzlich wird aktuell –auch im Hinblick auf Verbraucherschutz– diskutiert, alle Aufgabengebietezu diesem Thema in einer Organisationseinheit,geführt von einemChief Client Officer, zu bündeln. <strong>Die</strong>Bank wird in <strong>der</strong> Zukunft die notwendigenSchritte gehen, um das ThemaKundenzufriedenheit stringent undwirkungsvoll umzusetzen und weiterzuentwickeln.Literatur: Vgl. Pressemeldung <strong>der</strong> dpa vom15.11.2011, Commerz bank will neue Kultur imVertrieb einführen; del Rosa (2007), S. 1; vgl.Kring/ Lister (2011), S. 34 ff; vgl. Hom burg/Becker/Hentschel (2008), S. 115 ff. undBruhn (2012), S. 157 ff. und Bruhn/Georgi(2008), S. 645 und Artz (2012), S. 254 ff. undDambmann/Wes ter haus (2003), S. 387–401;vgl. Skiera, die bank (11/2010).Was Hinhören in <strong>der</strong> Praxis bedeutetDem KundenServiceCenter (KSC) kommt eine beson<strong>der</strong>eBedeutung zu. <strong>Die</strong> Agenten – allesamt ausgebildeteBankkaufleute – sind die Visitenkarte am Telefon und kompetenteAnsprechpartner für alle Services und <strong>Die</strong>nst leis -tungen rund ums Bankgeschäft.Um Kundenzufriedenheit zu erzeugen, ist es notwendig, dieErwartungen des Kunden an1. Erreichbarkeit,2. Qualität/Kompetenz und Service sowie3. aktive Information zu den individuellen Bedürfnissenzu erfüllen o<strong>der</strong> gar zu übertreffen. <strong>Die</strong>se drei The men -bereiche spiegeln die Ziele des KSC wie<strong>der</strong>, anhand <strong>der</strong>erdie Verantwortlichen das KSC konsequent steuern.Der Qualifikation <strong>der</strong> Agenten kommt hierbei eine hoheBedeutung zu. Mitarbeiter erhalten und hinterfragen inden Telefonaten wichtige Informationen, sie lernen dieKun den und ihre Erwartungshaltungen besser kennen undhören Verbesserungspotenzial heraus. Das gilt nicht nur fürgezielte Kundenzufriedenheitsanrufe im Outbound, son<strong>der</strong>ninsbeson<strong>der</strong>e auch für die Menge <strong>der</strong> Anrufe im Inbound.In den alltäglichen Serviceanrufen kann oft mit einerzusätzlichen Information o<strong>der</strong> einer gezielten Nachfrageein positives Erlebnis für den Kunden geschaffen werden.Technische <strong>Lösung</strong>en unterstützen die Agenten bei <strong>der</strong>Rückkoppelung von Informationen. Im Inbound gibt es differenzierendeFeedbackfunktionen. Im Outbound werdenzusätzlich Frage-Antwort-Konzepte entworfen. <strong>Die</strong> Agen -ten hinweise und Kundeninformationen werden über eineinterne Steuerungseinheit des KSC gebündelt, welche dieWei terleitung an die betreffenden Bereiche und Beratersicherstellt.Somit ist gewährleistet, dass <strong>der</strong> Pool mit Kun den er fah -rungen laufend angereichert wird und sich <strong>der</strong> Manage -mentprozess zur Kundenzufriedenheit stets weiterent -wickelt.Lars Rättig, Leiter KundenServiceCenter <strong>der</strong> Berliner VolksbankCallCenter for Finance 2/2012


9Neu aufgelegte Studie <strong>der</strong> Deutschen Post DirektKundendaten-Qualität mangelhaftIn den Kundendatenbanken deutscher Un ternehmen sind mehr Fehler zufinden als noch vor zwei Jahren: Der Anteil un zustellbarer Kundenadressenstieg von 12,8 auf 13,9 Prozent. Das ist das Ergebnis <strong>der</strong> aktuellen Studie„Kundendaten-Qualität 2012“ <strong>der</strong> Deutschen Post Direkt. Bereits im Jahr2010 hat die auf Adressmanagement spezialisierte Tochter <strong>der</strong> DeutschenPost die Datenbankaktualität in zehn Branchen erhoben und präsen tiertnun die neuen Ergebnisse im Zeitablauf.Nur drei von zehn Branchen schneiden bei <strong>der</strong> Adresspflege besser ab alsvor zwei Jahren. Versicherungen, Banken und Auto mobilunternehmenkonnten die Qualität ihrer Kundendaten verbessern, alle an<strong>der</strong>en Branchenzeigten im Vergleich zu 2010 schlechtere Durchschnittswerte.<strong>Die</strong> meisten Unternehmen wissen um die Bedeutsamkeit einer regelmäßigenPflege ihrer Kunden- und Interessentendaten. Gut gepflegte Adressen<strong>der</strong> Kundendatenbanken sind nicht nur für das Dialogmarketing unverzichtbar,son<strong>der</strong>n auch Voraussetzung dafür, dass Geschäftspost und Pakete zugestelltwerden können. Daher ist Adressmanagement wichtig – vor allemfür die untersuchten Branchen Banken, Versicherungen, Einzelhandel, Versandhandel,Konsumgüter, Automotive, Verlagsgewerbe, Touristik sowie gemeinnützigerund öffentlicher Sektor.<strong>Die</strong> aktuelle Studie zeigt deutlicheBranchenunterschiede bei <strong>der</strong> Adresspflege. Hier sind die Versicherungenmit 91,4 Prozent zustellbaren Kundenadressen mit Abstand vorn.<strong>Die</strong> Nummer zwei im Branchenranking sind die Banken: 89,9 Prozent ihrerAdressen sind korrekt. Den dritten Platz teilt sich <strong>der</strong> Versandhandel alsehemals Bester im Branchenvergleich mit dem öffentli chen Sektor. In diesenBranchen errei chen 87,3 Prozent <strong>der</strong> Sendungen ihren Empfänger.<strong>Die</strong> <strong>der</strong> Studie zugrunde liegenden Daten stammen aus einer Stichprobe <strong>der</strong>im Jahr 2011 von Deutsche Post Direkt durchgeführten Adressbereinigungsprojekte.<strong>Die</strong> Analyse erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität.Sie soll vielmehr einen Blick darauf ermöglichen, welche Unterschiede zwischenverschiedenen Branchen in Bezug auf Aktualität und Richtigkeit vonKundendaten existieren. Wie wichtig eine regelmäßige Adresspflege ist,zeigen folgende Zahlen: 2011 än<strong>der</strong>ten sich in Deutschland rund 1.850Ortsnamen, 45.000 Straßen wurden neu angelegt, aufgeteilt o<strong>der</strong> umbenannt.Zudem veralten Adressen jährlich durch etwa acht Millionen Umzüge,840.000 Todesfälle sowie 370.000 Hochzeiten und 190.000 Scheidungen,die zu Namens- und Adressän<strong>der</strong>ungen führen können.Unter www.addressfactory-web.de haben Unternehmen die Möglichkeit, dieQualität ihrer eigenen Kundenadressen kostenfrei zu testen und damit zuüberprüfen, wie ihre Datenbankqualität im Branchenvergleich abschneidet.Sprachbiometrie schafftneue AuthentifizierungsmöglichkeitenAnzeigeViele Services verlagern sich vom direkten Face-to-Face-Kontakt zu Geräten wie dem Telefon o<strong>der</strong> Handy.Dabei stehen Unternehmen vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,den Kunden einwandfrei zu identifizieren, um z.B.einen schnellen wie sicheren Zugang zum Konto zu ermöglichen.Wichtig ist hierfür die Authentifizierung,denn persönliche Sicherheitsangaben wie das Geburtsdatumlassen sich problemlos im Internet finden.Nuance Communications entwickelt Sprachlösungen,die beispielsweise Sprachbiometrie in diese Prozesseeinschaltet und den Kunden so schneller identifizierbarmacht. <strong>Die</strong> Stimme gleicht nämlich einem zweitenFingerabdruck, da sie ebenso unverwechselbar ist.Gewöhnliche Sicherheitsfragen sind nicht mehr er -for<strong>der</strong>lich. Für das Unternehmen reduziert sich da durchdie Anrufdauer und es spart Geld. Der Kunde muss sichkeine Passwörter mehr merken. Seine Stimme wird zumSchlüssel.<strong>Die</strong> israelische Bank Leumi hat eine solche Authen -tifizierungslösung für Telefon-Banking implementiert.Während <strong>der</strong> Kunde mit dem Kundendienstmitarbeiterspricht, verifiziert FreeSpeech von Nuance die Identitätdes Anrufers anhand des individuellen Stimmprofils.Zusätzlich legt die <strong>Lösung</strong> eine schwarze Liste vonüberführten Betrügern an. Ähnelt die Kundenstimmeeiner Stimme in <strong>der</strong> Überwachungsliste, löst dieFunktion unmittelbar einen Alarm aus. Derzeit testetdie Bank die Sprachlösung VocalPassword von Nuance,mit <strong>der</strong>en Hilfe Kunden ihre Passwörter für daseBanking zurücksetzen können.Ebenso haben viele deutsche Unternehmen bereitssolche Applikationen intern implementiert und be ab -sich tigen, diese Sprachbiometrie-Anwendungen auchfür ihre Endkunden bereitzustellen. Der Kunde wähltdamit den direkten Weg, statt sich erst verbinden zulassen. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist das Einsparpotentialfür Unternehmen groß. Sprachbiometrie lässt dieseSchranken fallen und schafft zugleich mehr Sicherheit,was auch alltägliche Handynutzer zu schätzen wissen.Mit Dragon ID können Anwen<strong>der</strong> seit neuestem MobilundEndgeräte mit ihrer Stimme entsperren o<strong>der</strong> auchpersonalisieren.Nuance Communications Germany GmbHAnja Freiheit | Tel. +49 89 458 735-29Willy-Brand-Platz 3 | 81892 Münchenanja.freiheit@nuance.com | www.nuance.deCallCenter for Finance 2/2012


10TRENDSEin Rufnummernwechselist fast unumgänglichWas nun, Herr Schindler?„Lange und kostenpflichtige Warteschleifen sind vor allem bei teurenSon <strong>der</strong>rufnummern für viele Verbraucher ein Ärgernis.“ So lautete die Be -grün dung während des Gesetzgebungsverfahrens zur Einführung <strong>der</strong> kosten -freien Warteschleife. Im Mai dieses Jahres wurde das Gesetz beschlossen,die Phase I ist gerade in Kraft getreten. Wenn am 1. Juni 2013 Phase IIbeginnt, müssen alle Warteschleifen generell kostenfrei sein, ansonstendrohen den Servicedienstleistern empfindliche Bußgel<strong>der</strong>.WorkshopsWas erwartet die Callcenter Wirtschaft,wenn die Übergangsfrist zurNeuregelung des Telekommunikationsgesetzesim Juni 2013 abgelaufenist? Der § 66g regelt, dass Warteschleifennur noch eingesetzt werdendürfen, wenn eine <strong>der</strong> folgendenVoraussetzungen erfüllt ist:■ Der Anruf erfolgt zu einerentgeltfreien Rufnummer.■ Der Anruf erfolgt zu einerortsgebundenen Rufnummer.Inhalte auf www.callcenter-verband.deBild: ©vege – Fotolia.com■ Der Anruf erfolgt zu einerRufnummer für mobile <strong>Die</strong>nste(015x, 016x o<strong>der</strong> 017x).■ Für den Anruf gilt ein Festpreispro Verbindung.■ Der Angerufene trägt die Kostendes Anrufs für die Dauer <strong>der</strong>Warteschleife, soweit es sichnicht um Kosten handelt, die beiAnrufern aus dem Ausland fürdie Herstellung <strong>der</strong> Verbindungim Ausland entstehen.Im Juni 2012 veranstaltete <strong>der</strong> Call Center Verband Deutschland e.V (CCV) zweieintägige Workshops in Berlin und Köln zur kostenfreien Warteschleife. Nebengesetzlichen Regelungen diskutierten die Teilnehmer verschiedene <strong>Lösung</strong>en.Eine Zu sam menfassung <strong>der</strong> nun gültigen Regelungen und <strong>der</strong> <strong>Lösung</strong>s vor -schläge, die auf dem Workshop präsentiert wurden, stehen auf dem Mitglie<strong>der</strong> -portal <strong>der</strong> CCV Website in <strong>der</strong> Rubrik Rückblicke (21.06. Berlin) bereit. Dortfindet sich auch eine Zusammen fassung <strong>der</strong> CCV Befragung, die Stellung nahmezur Anhörung <strong>der</strong> BNetzA und <strong>der</strong>en Ergebnisse.Das Unternehmen muss den Anrufendenvorab über die voraussichtlicheDauer <strong>der</strong> Warteschleife informieren.Außerdem ist es verpflichtet,ihm mitzuteilen, ob ein Festpreisfür den Anruf gilt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Angerufenefür die Dauer <strong>der</strong> Warteschleifedie Anrufkosten übernimmt.Bei einem Verstoß gegen diese Vorgabenmuss <strong>der</strong> Serviceanbieternicht nur die Kosten des Anrufsvollständig übernehmen (§ 66h Nr.8 TKG), ihm droht ebenfalls eineGeldbuße in Höhe von bis zu100.000 Euro (§ 146 Nr. 13i, j TKG).Wie nun mit <strong>der</strong> neuen Situationumgehen?Nach dem <strong>der</strong>zeitigen Stand <strong>der</strong>Technik können Warteschleifen fürServicerufnummern in den Teilbereichen0180-1, 0180-3 und 0180-5(Minutentarif für alle Gespräche)nicht kostenfrei gestellt werden.Gleiches gilt für Warteschleifen imRahmen von Anrufen aus den Mobilfunknetzenin die Rufnummernbereiche0180-2 und 0180-4 sowiezu Premiumdiensten <strong>der</strong> Rufnummern0900x. Sofern sich an <strong>der</strong> Tarifierungdieser Rufnummernbereichenichts än<strong>der</strong>t, wären die Nutzergegebenenfalls gezwungen, ihreRufnummern aufzugeben und inan<strong>der</strong>e Rufnummernbereiche zuwechseln.Neue RufnummerngassenVor diesem Hintergrund hat <strong>der</strong>Verband <strong>der</strong> Anbieter von Tele -kommunikations- und Mehrwert -diens ten e.V. (VATM) im Namen <strong>der</strong>Branche die Bundesnetzagentur fürElektrizität, Gas, Telekommuni -kation, Post und Eisenbahnen(BNetzA) gebeten, zwei neue Rufnummernteilbereichemit neuenAb rechnungsregelungen bereitzustellen,die kostenlose Warteschleifenermöglichen.Zwischenzeitlich hatte die BNetzAzu dieser und weiteren möglichenneuen Regelungen eine öffentlicheAnhörung durchgeführt, zu welcherauch <strong>der</strong> Call Center VerbandDeutschland e.V. Stellung genommenhat.Als Ergebis <strong>der</strong> Anhörung werdennun die neuen Rufnummernteilbereiche0180-6 und 0180-7 eingeführt.Im Teilbereich 0180-6 wirdein zeitunabhängiger Tarif mit denentsprechenden gesetzlich festgelegtenMaximalpreisen eingeführtund im Teilbereich 0180-7 werdenCallCenter for Finance 2/2012


TRENDS11die ersten 30 Sekunden immerkostenlos sein, also auch dann,wenn keine Warteschleife zum Einsatzkommt.Überlegt ein Unternehmen noch,ob es die alte Servicenummer bei -behalten will, auf die neuen Rufnummernteilbereichewartet o<strong>der</strong>doch auf eine kostenfreie 0800-Rufnummerbeziehungsweise Geo -rufnummer (Festnetznummer) umschwenkt,sollte es in seine Entscheidungdie EU-Verbraucherrechterichtliniemit einbeziehen, die imDezember 2011 in Kraft getreten ist.Der Bundesgesetzgeber hat diePflicht, bis zum 13. Dezember 2013die Inhalte in nationales Recht umzusetzen.Für die Nutzung von Servicenummernist Artikel 21 von beson<strong>der</strong>emInteresse, in dem es heißt: „<strong>Die</strong> Mit-Manuel Schindler,Vorstand Recht & Regulierung desCall Center Verband Deutschland e.V.Bild: CCVgliedstaaten sorgen dafür, dass <strong>der</strong>Verbraucher nicht verpflichtet ist,bei einer telefonischen Kontaktaufnahmemit dem Unternehmer mehrals den Grundtarif zu zahlen, wenn<strong>der</strong> Unternehmer eine Telefonleitungeingerichtet hat, um mit ihmim Zusammenhang mit dem geschlossenenVertrag telefonischKontakt aufzunehmen.“Wenn dieser Artikel tatsächlich indeutsches Recht umgesetzt werdensollte, sind in Zukunft vermutlichnur noch Ortsnetznummern zu -lässig. In diesem Fall müssen wiruns von den Servicerufnummern,wie wir sie heute kennen, verabschieden.AnzeigeEVENTS: CCV Herbsttagungwird CCVisionDer Callcenter Verband Deutschland e.V. (CCV) sieht in die Zukunft.Mit neuem Namen „CCVision – Stärken erkennen. Zukunft imBlick.“ lädt <strong>der</strong> CCV am 18. und 19. Oktober 2012 nach Berlin insRAMADA Hotel ein. Themen sind unter an<strong>der</strong>em Kundengewinnungin <strong>der</strong> Best-Ager-Gruppe, Burnout-Prophylaxe und Gedächtnis -training. Den gesellschaftlichen Höhepunkt bietet die Verleihungdes CCV Quality Awards 2012 im Rahmen <strong>der</strong> Abendveranstaltung,unterstützt durch die Patenschaft <strong>der</strong> Award-KategorieMitarbeiterorientierung durch die INTERcept Solutions GmbH unddas Sponsoring des CCVision Sektempfangs <strong>der</strong> telequest &Internet Solutions GmbH. In den letzten Jahren wurde aus <strong>der</strong>traditionellen CCV Herbsttagung ein attraktiver Kongress.<strong>Die</strong>se Entwicklung unterstreicht <strong>der</strong> Verband mit dem neuen NamenCCVision. Der Verband bietet den Teilnehmern ein buntesThemenpotpourri an, bei dem <strong>der</strong> Mensch im Mittelpunkt steht.Den Tagungsauftakt des Kongresses übernimmt Michael Jordanvom TEAMGEISSELHART, <strong>der</strong> in seinem Vortrag praktischeAnweisungen zu gedanklichen Höchstleistungen gibt. Wie dieGeneration 50+ begeistert und als Kunde gewonnen werden kann,weiß <strong>der</strong> „Ma r ke tingspezialist mit Best-Ager-Expertise“, Hans-Georg Pompe. <strong>Die</strong> Psychologin und Medizinjournalistin SvenjaNiescken gibt praxisnahe Hinweise, wie sich ein drohendesBurnout bei Mitarbeitern erkennen und vermeiden lässt.Ganz konkret um Qualität geht es bei Bettina Burmester von bkrcallbusiness und Jürgen Bohlän<strong>der</strong> von walter services. Sie berichtenüber „<strong>Die</strong> Bedeutung einer Zertifizierung nach DIN EN 15838im <strong>Die</strong>nstleistungsmarkt <strong>der</strong> Gegenwart und Zukunft.“ Ein großerDank gilt den Firmen ASC telecom AG, b.telligent GmbH & Co. KG,Nestlé Waters Direct Deutschland GmbH, Interactive IntelligenceGermany GmbH, Jabra (eine Marke <strong>der</strong> GN Netcom) und VerintSystems GmbH und NewBusinessCenter GmbH sowie HCD HumanCallCenter Design Planungs GmbH und Austrian Standards plusGmbH für die Unterstützung <strong>der</strong> Tagung!Gegen einen geringen Kostenbeitrag können Interessierte dieVeranstaltung via Live-Stream vom Bürostuhl aus verfolgen.Das komplette Programm sowie weitere Informationen findenSie unter http://bit.ly/ccvision.Bürolärm im GroßraumbüroAkustiksystem von WINI sorgtfür Ruhe – und mehr LeistungIn vielen Großraumbüros fühlen sich Mitarbeiter durch Um ge bungs -ge räusche gestört und belästigt – oft mit negativen Auswirkungenauf die Konzentration, Leistungsfähigkeit und Gesundheit. DasAkustiksystem WINEA SINUS von WINI setzt dem Bürolärm gezieltGrenzen: Das modulare Rahmensystem mit individualisierbarer Stoff -bespannung und hochwirksamen, auswechselbaren Absorber-In -lays ist als Stellwand, Schreibtischpaneel, Deckensegel sowie alsAkustikbild einsetzbar und sorgt so für Wohlfühl-Ambiente im Büro.WINI Büromöbel Georg Schmidt GmbH & Co KGAuhagenstr. 79 | 31863 Coppenbrügge | info@wini.de | www.wini.de<strong>Die</strong> nächste Ausgabe von CallCenter for Financeerscheint im Februar 2013!CallCenter for Finance 2/2012


12TRENDSInterview mit Kai NörtemannKundenansprachein <strong>der</strong> Web-3.0-WeltJe<strong>der</strong>mann weiß: Web 3.0 verän<strong>der</strong>t die Art <strong>der</strong>Kundenansprache völlig. Doch was hat all dies fürFolgen in <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Kommunikations -kanäle <strong>der</strong> eigenen Bank o<strong>der</strong> Versicherung?CallCenter for Finance sprach darüber mit KaiNörtemann von Tieto.Bild: Sven KörberWas verstehen Sie konkret?unter proaktiver Kundenanspracheim Web?Kai Nörtemann: Proaktive Kunden -ansprache im Web ist die Alternativezum reinen Self Service, <strong>der</strong> sichimmer mehr durchsetzt. Statt zuwarten, dass sich Kunden o<strong>der</strong>Interessenten aus eigenem Antriebper E-Mail o<strong>der</strong> Telefon Rat beimKundenservice holen, initiieren Un -ternehmen selbst den Dialog imWeb, etwa per Live-Chat.Betrachten wir eine verwandte Kundensituationin einem Schuhgeschäft:Dort gibt es Zweifler, die sichnicht sicher sind, ob sie das richtigeModell zum richtigen Preis in ihrenHänden halten. Ein guter Verkäufererkennt das und bietet dem Kundenim geeigneten Augenblick Hilfe an.Dabei stehen ihm verschiedene Informationenzur Verfügung: Ersieht, welchen Schuh <strong>der</strong> Kunde inseiner Hand hält und vor welchemRegal er steht. Eventuell hat er auchverfolgt, wo sich <strong>der</strong> Kunde zuvorumgeschaut hat. <strong>Die</strong>s sind idealeVoraussetzungen für ein Beratungsgespräch.Ohne direkte Anspracheund Beratungsangebot wird sich <strong>der</strong>potenzielle Kunde vermutlich ineinem an<strong>der</strong>en Laden nach einembesseren Angebot umschauen.<strong>Die</strong>se Beratungsintelligenz ist auchim Web umsetzbar. Gemeint ist, denBesucher zum richtigen Zeitpunktzu einem Dialog einzuladen unddabei den Kommunikationskanal zunutzen, <strong>der</strong> für das Unternehmensituationsbezogen <strong>der</strong> Richtige ist.Durch die Möglichkeit, pro Mitarbeiterparallel mehrere Live-Chatszu führen, sind Live-Chats die kostengünstigsteAlternative – und diesohne Medienbruch. Einladungenzu einem Telefonat o<strong>der</strong> Videotelefonatführen zu vergleichsweise höherenKosten, aber auch zu einerintensiveren Kommunikation. Basisfür die regelbasierte Entscheidungüber den richtigen Kommunikationskanalkönnen <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong>Interaktion o<strong>der</strong> möglichen Transaktionsein – aber auch die Verfügbarkeitvon Mitarbeitern. <strong>Die</strong> sensibleBeratung zu Finanzproduktenerfor<strong>der</strong>t meist mehr Vertrauen, dassich in einem Videodialog, <strong>der</strong> demBeratungsgespräch in einer Filialeam ähnlichsten ist, leichter schaffenlässt als durch ein reines Telefonat.Das Gesamtpotenzial <strong>der</strong> proaktivenKundenansprache im Web entfaltetsich am besten durch die Integrationaller Kommunikationskanäleauf einer Multikanalplattform.Wie sollten Banken und Versicherungenhierbei genau vorgehen??Kai Nörtemann: Um die Verkaufsquoteüber das Web zu steigern,werden zu Beginn alle Stellen identifiziertund analysiert, an denenKunden o<strong>der</strong> Interessenten typischerweiseaus dem Kaufprozessaussteigen. Anhaltspunkte liefernStatistiken <strong>der</strong> Webseite sowie Simulationen<strong>der</strong> typischen Abläufeaus Kundensicht durch Personen,die we<strong>der</strong> mit den Produkten nochden internen Abläufen vertrautsind. Zusammen mit Tieto werdendann Kriterien für eine proaktiveAnsprache erstellt, in einem Pilotprojektgetestet und schließlich produktivgenutzt. Der Eingriff in dieWebseiten ist minimal.Soll <strong>der</strong> Service verbessert werden,lohnt sich ein Blick in die häufigs -ten Gründe für Kundenanfragen,um diejenigen zu identifizieren, dieeffektiver direkt aus dem Webdurch proaktive Ansprache gelöstwerden könnten.Für die Auswahl <strong>der</strong> Kommunikationskanäleist zum einen erfor<strong>der</strong>lich,die Kundenkontaktstrategieunter dem Gesichtspunkt <strong>der</strong> „CustomerExperience“ zu betrachtenund zukunftssicher zu gestalten.Zum an<strong>der</strong>en gilt es, die neuen Anfor<strong>der</strong>ungenmit den vorhandenentechnischen Möglichkeiten abzugleichen.Hierfür bietet Tieto bewährteBeratungsansätze, die auchinnovative Workshop-Formate be -inhalten, um die verschiedenenStakehol<strong>der</strong> an einen Tisch zu bringen.Denn das harmonische Zusammenwirken<strong>der</strong> Verantwortlichenfür Portal, Vertrieb und Kundenserviceist die wohl wichtigsteVoraussetzung für den Erfolg.Was meinen Sie mit den Begriffen?„Transparenz“ und „Einfachheit“?Kai Nörtemann: Einfachheit bedeutet,es Kunden und Interessenten soeinfach wie möglich zu machen, miteinem Unternehmen in Kontakt zutreten – egal welchen Kommunikationskanalsie wählen und wo siesich befinden, möglichst ohne Medienbruchund Verlust von Informa-CallCenter for Finance 2/2012


TRENDS13tionen. Daraus ergeben sich Anfor<strong>der</strong>ungenan die Transparenz: Egalwann, wo und wie ich mit einemUnternehmen kommuniziere – icherwarte, dass meine „Geschichte“bekannt ist, dass die Mitarbeiter informiertund die jeweils richtigenAnsprechpartner für mein Anliegensind.Daher sehe ich den Dialog aus demWeb als integralen Bestandteil <strong>der</strong>Multikanalkommunikation, die nurmit einer konzeptuellen Sicht aufdas Ganze und <strong>der</strong> dazu passendentechnischen Umsetzung erfolgreichsein kann. Es gilt, Insellösungen zuvermeiden – sowohl organisatorischals auch technologisch. Für denKunden ist die Organisation einUnternehmen.<strong>Die</strong>s muss auch in <strong>der</strong> Kommunikationdeutlich werden. Für denschnellen, einfachen Einstieg in dieneue Dialogwelt kann in einer ers -ten Phase zum Beispiel mit einemlosgelösten Live-Chat auf <strong>der</strong> Basisvon Software as a Service (SaaS)gearbeitet werden, <strong>der</strong> aber späterintegriert gehört.Welchen Einfluss hat <strong>der</strong> Trend?zu immer mehr Mobilität <strong>der</strong>Anwendungen?Kai Nörtemann: Mobile Anwendungenzeichnen sich vor allem durchihre Einfachheit und die Lokalisierbarkeitdes Benutzers aus. BeideFaktoren lassen sich auch für Dialogemit den Anwen<strong>der</strong>n nutzen! Bezüglich<strong>der</strong> zur Verfügung gestelltenInformationen besteht jedoch auchin diesem Kontext Beratungsbedarf.Ziel sollte sein, auch in den mobilenAnwendungen einen nahtlosenÜbergang zum direkten Dialog zuermöglichen, etwa mittels Chat o<strong>der</strong>Anruf per Klick. Wichtig sindschnelle Antwortzeiten und einetransparente Serviceverfügbarkeitbeispielsweise durch die Anzeige<strong>der</strong> aktuellen Wartezeit im jeweiligenService, da die Benutzer im mobilenKontext noch anspruchsvollersind als ohnehin. So versprechenauch Sprachdialogsysteme wenigAkzeptanz. Besser ist es, Basisinformationenzum Beispiel über denKontaktgrund vor dem Anruf o<strong>der</strong>Chat abzufragen. <strong>Die</strong> im mobilenEndgerät eingebaute Kamera kannwie<strong>der</strong>um mit weniger technischenHürden als auf normalen Webseitenfür ein Beratungsgespräch perVideo genutzt werden.<strong>Die</strong> Lokalisierbarkeit bietet dieMöglichkeit für Synergien zwischen(mobilem) Web, dem Kundenserviceund <strong>der</strong> Filiale. So könnte beispielsweise<strong>der</strong> Mitarbeiter im Servicedirekt einen Termin in einernahe gelegenen Filiale vereinbaren.Auch Störungsmeldungen am Geldautomatenlassen sich schnellerlokalisieren.Welche Ziele sollen insgesamt?damit erreicht werden?Kai Nörtemann: Als Ergebnis einersmarten, proaktiven Kundenkommunikationlocken eine hohe Kundenzufriedenheitvon mehr als 80Prozent, sinkende Kontaktkostenund eine schrittweise Erhöhung <strong>der</strong>Konversionsrate um etwa 20 Prozent.<strong>Die</strong> Reduzierung <strong>der</strong> Kontaktkostenresultiert dabei insbeson<strong>der</strong>eaus <strong>der</strong> besseren <strong>Lösung</strong>squote imErstkontakt, da ineffektive E-Mailsund Anrufe vermieden werden.CallCenter for Finance 2/2012


14PRAXISKunden von Versicherungsunternehmen erwarten vonihren Servicebetreuern vor allem drei Dinge: Freundlichkeit,Kompetenz und Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit.Ist dies gewährleistet, ist schon mal <strong>der</strong> halbe Weggeschafft, um Bestandskunden zu binden und Neukundenzu gewinnen. <strong>Die</strong> an<strong>der</strong>e Hälfte des Weges besteht darin,Probleme von Kunden systematisch an <strong>der</strong> Wurzel zu packenund diese so schnell wie möglich zu beseitigen.Autor: Thomas Güther, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing von avocisin Deutschland und <strong>der</strong> Schweiz.Bil<strong>der</strong> und Grafiken: avocisWarum weniger Kundenkontakt mehr Kundenservice bedeuten kannIntelligente CallvermeidungSo kommen etwa viele Anrufe vonunzufriedenen o<strong>der</strong> verärgertenKunden dadurch zustande, dass einMissverständnis entstanden ist o<strong>der</strong>eine Information nicht deutlichgenug kommuniziert wird. Dabeisind die Fragen und Beschwerden,die täglich, wöchentlich o<strong>der</strong> monatlicheingehen, oftmals schonmehrfach aufgetaucht. <strong>Die</strong>s bedeutetnicht nur wachsenden Ärger beiden Kunden, son<strong>der</strong>n auch die Verwendungvon wertvollen Res sour -cen auf Calls, die durch intelligenteund systematische Kontaktvermeidungsstrategieneigentlich hättenvermieden werden können. DerDialog zwischen Versicherer undVersicherungsnehmer ist nicht nuraufgrund von rechtlichen o<strong>der</strong> diePolice betreffenden Än<strong>der</strong>ungenwichtig, son<strong>der</strong>n auch, weil durchden persönlichen Kontakt die Versicherungsunternehmeneine mensch -lichere Seite erhalten. Was allerdingsvermieden werden sollte, sindunnötige, da vermeidbare, Anrufeseitens des Kunden. Und genau dasist das Ziel systematischer Kon -taktvermeidungsstrategien: Hierbeiwird das Kundenfeedback im Servicecentergesammelt und ausgewertet.Zusammen mit passgenauenHandlungsempfehlungen werdendiese an die Solution Owner imUnternehmen weitergegeben, diediese dann gezielt am Ursachenherdumsetzen, so dass Fehler imProzess dauerhaft behoben werden.Durch CallvermeidungMehrwerte generierenVersicherungsunternehmen sind al -so gut beraten, sich das Frontline-Wissen <strong>der</strong> Servicemitarbeiter zunutzezu machen, die tagtäglich imdirekten Austausch mit Kunden stehen.In <strong>der</strong> Praxis sieht das so aus:Der Kundenbetreuer identifizierthäu fig auftretende, aber vermeidbareKundenprobleme und kategorisiertdiese nach wie<strong>der</strong>kehrenden Handlungsfel<strong>der</strong>n,beispielsweise wennKunden sich darüber ärgern, dasssie erst nach Wochen informiertwerden, dass zu ihrer Leistungs -abrechnung noch Unterlagen fehlenund sich somit die Zahlung entsprechendverzögert. Bevor die Kundenbetreuerjedoch ihre Analysen undAuswertungen und im Idealfallgleich ihren konkreten <strong>Lösung</strong>svorschlagan das Versicherungsunternehmenweiterleiten, wird <strong>der</strong> verantwortlicheUnternehmensbereichund damit die Ursachenquelle fürden jeweiligen Anruf identifiziert.Auf diese Weise können auch dieentsprechenden Servicekosten zugeordnetund klare Verantwortlichkeitengeschaffen werden. All diesbegünstigt, dass die Ursachenschneller bewertet und gegebenenfalls– manchmal ohne großen Aufwand– behoben werden können.Im genannten Beispiel etwa solltendie Unterlagen schneller auf <strong>der</strong>enVollständigkeit überprüft werden,etwa durch ein spezielles Leistungsteam,und auch <strong>der</strong> Versicherungsnehmerrascher informiert werden –eine simple und doch effektive <strong>Lösung</strong>,zu <strong>der</strong> man nicht zuletzt aufgrunddes Feedbacks aus dem Servicecenterkam. Deshalb sollte ineinem letzten Schritt ein übergreifendesTracking des <strong>Lösung</strong>sprozesseserfolgen und eine entsprechendeRückmeldung an die Kundenbetreuergegeben werden – das schafft immenseMotivation bei den Mitarbeitern,die sich so als Experten positionierenkönnen und <strong>der</strong>en Arbeitso eine ganz neue Dimension <strong>der</strong>Wertschätzung erfährt.TOP-10-Handlungs fel <strong>der</strong>Mit all ihren Zwischenschrittenzahlt die systematische Kontaktvermeidungganz nebenbei auch aufCallCenter for Finance 2/2012


PRAXIS15die Prozessoptimierung <strong>der</strong>jenigenUnternehmensbereiche ein, aus<strong>der</strong>en Handlungen Kundenkontakteausgelöst werden, also Marketing,Abrechnung o<strong>der</strong> Vertrieb. Sokonnte avocis für einen <strong>der</strong> weltweitgrößten Rechtsschutzversichererzahlreiche Handlungsfel<strong>der</strong> zurKontaktvermeidung ausmachen(siehe TOP-10-Handlungsfel<strong>der</strong>).Bis zum Durchlauf <strong>der</strong> rollierendenAbrechnung konnten allein durchdas am höchsten priorisierte Kun -denthema „Verwirrung über Differenzbuchungzur Beitragsanpassungbei nicht monatlicher Zahlung“monatlich bis zu 50.000 Euroeingespart werden, indem maneinen deutlichen Erläuterungshinweisauf dem nächsten BAP-Schreibeneinfügte und bei <strong>der</strong> Abbuchungeinen entsprechenden Buchungsvermerkanlegte. <strong>Die</strong>sesHandlungsfeld erreichte auch dashöchste Ranking hinsichtlich Grad<strong>der</strong> Kundenunzufriedenheit, dichtgefolgt vom bereits erwähnten Beispiel„Bearbeitungsdauer eingereichterRechnungen zu lang“.Denn bei <strong>der</strong> Rangliste <strong>der</strong> Themengeht es nicht nur um harte Zahlen,sprich Kosteneinsparpotenziale,son<strong>der</strong>n auch um den langfristigfast wichtigeren Aspekt <strong>der</strong> Kundenzufriedenheit– und damit auch<strong>der</strong> Kundenbindung.Sinnvolle Priorisierung<strong>Die</strong> Priorisierung <strong>der</strong> Themen erfolgtdurch die Kundenbetreuer, dieaufgrund ihres Know-hows, ihrerErfahrung und natürlich aufgrunddes direkten Kontakts am bestenein sinnvolles Scoring vornehmenkönnen. Bei <strong>der</strong> Priorisierung orientierensich die Mitarbeiter an folgendendrei Fragen: Wie oft ist einProblem aufgetreten? Wie unzufriedeno<strong>der</strong> verärgert ist ein Kunde?Und handelt es sich um ein Problem,das auch an<strong>der</strong>e Kunden betrifft,die sich aber nicht melden?<strong>Die</strong>se Fragen und Themen werdenunter den beiden Aspekten „Grad<strong>der</strong> Kundenunzufriedenheit“ und„Höhe <strong>der</strong> potenziell vermeidbarenServicekosten“ gemessen (siehe Bewertungsschema).Bei seinen Callvermeidungsprojektensetzt avocis auf eine intelligenteund sehr einfach zu bedienendeSoftware. Hier kann <strong>der</strong> Kundenbetreuerseine Erfahrungen und Bewertungensystematisch eingebenund auch gleich einen konkretenTop 10 Handlungsfel<strong>der</strong> nach Kunden-UnzufriedenheitRang Kundenthema Score Kunden-Unzufriedenheit12345Kunden sind verwirrt über Differenzbuchung zurBeitragsanpassung bei nicht monatlicher ZahlungBearbeitungsdauer eingegangenerRechungen zu langLeistungsabrechung: Rechnungen werdennur zum Teil erstattetVerzögerung einer Vertragskündigung undanschließendem LastschriftverfahrenBlankoformular „Leistungsantrag“ missverstehendie Kunden als nachträgliche Auffor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Ausfüllung und EinreichungPotenziell vermeidbareServicekosten / Monat*48 ca. 50.000 €42 ca. 26.200 €17 ca. 21.700 €15 ca. 21.600 €9 ca. 25.400 €6Unzufriedenheit <strong>der</strong> Kunden über dieErreichbarkeit <strong>der</strong> Rufnummer „Zahn-Team“6 ca. 8.700 €7 Versand <strong>der</strong> Finanzamtsbescheinigung 4 ca. 25.400 €8910Lange Bearbeitungsdauer von Heil- undKostenplänen im ZahnbereichDokumentation von Kundenkontakten imGeschichtsbuch werden nicht gepflegtFremde Unterlagen von an<strong>der</strong>en Versicherten landenim Briefkasten an<strong>der</strong>er Versicherungsnehmer<strong>Lösung</strong>svorschlag eintragen. Darüberhinaus ermöglicht sie eine Analyse<strong>der</strong> Handlungsfel<strong>der</strong> und <strong>der</strong>enKosteneinsparpotenzial sowie einkomplettes Tracking und Reportingdes <strong>Lösung</strong>sprozesses.Callvermeidung als Projekt<strong>der</strong> Führungsebene4 ca. 3.800 €3 ca. 3.000 €2 ca. 1.000 €Intelligente Callvermeidung unterstütztUnternehmen dabei, Problemeim Kundenkontakt zu identifizieren,nach Themen zu kategorisierenund mithilfe <strong>der</strong> HandlungsempfehlungenSchwachstellen imProzess zu eliminieren. Voraussetzungfür eine erfolgreiche Kontaktvermeidungsstrategieist dabei, dasssie auch zum Projekt <strong>der</strong> Geschäftsführungbzw. des <strong>Management</strong>swird. Denn nur wenn die Umsetzungdes Inputs <strong>der</strong> Kundenbetreuerauch von <strong>der</strong> Führungsebene beiden verantwortlichen Unternehmensbereichenkonsequent nachverfolgtwird, führen die Callvermeidungsmaßnahmenzum Ziel: Kostenminimieren, Kundenzufriedenheitmaximieren.*GrobschätzungServicekosten bezogen auf100 avocis-Kunden be -treuer durch potenziellvermeidbare Anfragen aufBasis von Häufig keits an -gaben aller beteiligtenKundenbetreuer.CallCenter for Finance 2/2012


16PRAXIS80 Prozent aller Unternehmen glauben, ein herausragendes Kundenerlebnis zu bieten,aber nur acht Prozent <strong>der</strong> Kunden stimmen dem zu. (Quelle: Bain & Co.) Häufig liegtdiese ernüchternde Diskrepanz in nicht zufriedenstellend bearbeiteten Reklamationeno<strong>der</strong> Kundenfeedbacks. Kunden, <strong>der</strong>en Beschwerde gut und schnell gelöst wurde, weiseneine doppelt so hohe Wie<strong>der</strong>kaufsrate auf als Kunden, die keine Beschwerde hatten.<strong>Die</strong> Basler Versicherungen haben diese Chance zum „LoyaltyBoost“ erkannt.Basler Versicherungen mit überzeugendem KonzeptBeschwerdensind ein Glücksfall!Bild: Basler Versicherungen„Für ein Unternehmen sind Beschwerdenein riesiger Glücksfall: Siesind wertvoll. Beschwerden sind Indikatoren,die es für interne Verbesserungsprozessezu nutzen gilt. Siedienen dazu, dem Kunden zu beweisen,dass wir in dem Moment, wo sieHilfe brauchen, eine gute Leistungerbringen, sie wie<strong>der</strong> glücklich machen,zurückgewinnen können“,meint Cordula Schweizer, LeiterinRetention & Beschwerde <strong>Management</strong>bei den Basler Versicherungen,und führt weiter aus: „Versicherungenkann man nur schwer emotionalaufladen. Als Kunde haben Sie vorwiegendüber Rechnungen Kontaktmit uns. Wenn uns unsere Kundenkontaktieren, handelt es sich oft umeinen Schadensfall. Da spielen ehernegative Emotionen eine Rolle. <strong>Die</strong>Bindung an eine Marke o<strong>der</strong> einUnternehmen ist aber etwas sehrEmotionales. Genau deswegen ist esso wichtig, dass wir genau dann,wenn etwas nicht klappt, alles richtigmachen. Hier ist <strong>der</strong> Kunde leicht zuüberraschen, da die Erwartungen tiefsind.“Werden Beschwerden schnell, fair,bedürfnisgerecht und wertschätzendbearbeitet, können solche „letzteChancen“ gemäß Cordula Schweizerzu einem regelrechten „Loyalty-Boost“ führen. Der Erfolg lässt sichauch messen: Kunden, <strong>der</strong>en Beschwerdegut und schnell gelöstwurde, haben bis zu doppelt so hoheWie<strong>der</strong>kaufsraten als Kunden, diekeine Beschwerde hatten.ZentralesBeschwerdemanagementUm negatives Kundenfeedback ausallen Unternehmensbereichen lückenlosund fristgerecht bearbeitenzu können, bündelte die Basler ihrBeschwerdemanagement an zentralerStelle und führte eine professionelleSoftware ein.Der „Lean Six Sigma Green Belt“Ionel Onofrescu war als Gesamtprojektleiterauch für die Evaluation zuständig.Es wurden verschiedene Anbieterangefragt. <strong>Die</strong> Entscheidungfiel am Ende auf BSI. „BSI hatte indiesem Bereich schon viel Erfahrung.<strong>Die</strong> Faktenlage war überzeugend:<strong>Die</strong> Software war schnell, die Usabilityhoch und die Technologie dahinterausgereift. Auch die menschlicheKomponente passte sofort“, erinnertsich <strong>der</strong> verantwortliche Projektleiterseitens Basler, Ionel Onofrescu.Komplexe Prozessein Software gießenIm Sommer 2010 ging es los: Schrittfür Schritt wurde <strong>der</strong> Beschwerdemanagement-Prozess<strong>der</strong> BaslerSchweiz in Software gegossen. Beschwerdenkommen per E-Mail, Fax,Brief o<strong>der</strong> Telefon in den zentralenPosteingang.Im zentralen Scanning werden dieDokumente nach Schlüsselwörterndurchsucht und Beschwerden automatischeinem Postkorb zugewiesen.Nun kommt das BSI-Beschwerdemanagement-Toolzum Einsatz, das aufdem Ticketmodul von BSI CRM basiert:Es zieht automatisch alleneuen Dokumente aus dem Postkorbund legt einen Geschäftsvorfall an.Mit Unterstützung des Prozess-CallCenter for Finance 2/2012


PRAXIS17Wizards von BSI wird die Beschwerdeum zusätzliche Daten aus demPartnersystem <strong>der</strong> Basler Schweizangereichert, etwa Daten zum gekauftenProdukt o<strong>der</strong> Kontaktdatendes Kundenbetreuers.Der Geschäftsvorfall wird vom Beschwerdemanagerals unerledigteSache an einen Fachspezialistenübergeben, <strong>der</strong> die tieferen Abklärungentrifft und zeitnah einen <strong>Lösung</strong>svorschlagzurückliefert.Jedem Beteiligten sind sämtlicheDaten auf einem Screen übersichtlichdargestellt, entsprechend seinerRolle. Sobald <strong>der</strong> Geschäftsvorfallbearbeitet ist und die Beschwerde gelöstwurde, geht sie zurück an die Beschwerdemanager,die den Fall abschließenund den Kunden per Briefo<strong>der</strong> E-Mail benachrichtigen.Anfang 2011 ging das BSI-Beschwerdemanagement-Toollive. Seither erhältdie Basler viele positive Feedbackszu gut gelösten Beschwerden,die an einer großen Pinnwand – <strong>der</strong>„Wall of Fame“ – gesammelt werden.„Unzufriedenheit des Kunden ist zunächstetwas Negatives. Wenn manGlück hat, hört man als Unternehmendavon.Eine Faustregel besagt: Von 25.000unzufriedenen Kunden beschwerensich nur 1.000. <strong>Die</strong> restlichen 24.000geben ihren Unmut an je zehnFreunde weiter.Das Ganze wird sich durch das Internetweiter verschärfen: Ich denke,Meinungsäußerung wird zukünftigvorwiegend im Netz stattfinden“,schließt Cordula Schweizer, die unter@Cordula_Ines zum Thema twittert.Cordula Schweizer,Leiterin Retention & Beschwerdemanagementbei den BaslerVersicherungen. Basler Versicherungen


18PRAXISMichele Schandroch: Direktionsmitgliedund Verantwortlicher für das CentroServizi Clientela <strong>der</strong> BancoStato: „Wennman Topdienstleistungen und Servicesanbieten will, muss man auch die entsprechendenInstrumente zur Verfügunghaben. QM und Coaching sind wichtig.Man fährt ja auch kein Auto ohneTacho.“Bild: BancoStatoQualität im Kundenkontakt <strong>der</strong>Tessiner Kantonalbank BancaStatoQuality <strong>Management</strong>:Klein, aber fein!<strong>Die</strong> Tessiner Kantonalbank betreibt seit 2011 ein Callcenter.Mehr als 20 Mitarbeiter in Bellinzona bieten First LevelSupport, informieren über aktuelle Produkte und gebentelefonische Beratung per Telefon für die Kunden allerNie<strong>der</strong>lassungen und Geschäftsstellen. Zur Gewährleistungeines hohen Qualitätslevels im Kundenkontakt entschied sichdie Bank zum Einsatz <strong>der</strong> Quality-<strong>Management</strong>-<strong>Lösung</strong>INSPIRATIONpro von ASC.„Jedes Contactcenter, das etwas aufsich hält, hat auch ein Quality-<strong>Management</strong>-Systemim Einsatz“, soMichele Schandroch, Direktionsmitgliedund Verantwortlicher fürdas „Centro Servizi Clientela“.Das Contactcenter mit Sitz in Bellinzonabetreut alle Bankkunden(außer im Bereich Private Banking)im Tessin und hat folgende Auf -gaben:● <strong>Die</strong> Hauptaufgabe ist <strong>der</strong> FirstLevel Support (Inbound-Telefonie)für die gesamte Bank und Beratung<strong>der</strong> zugeteilten Kleinkunden.● Der neu hinzugekommene Bereich<strong>der</strong> Outbound-Telefonie kümmertsich um die <strong>der</strong> Einheit zugeteiltenKunden und den Produktevertrieb.● Fast die Hälfte aller Kunden im Retailbankingwerden auch von Mitarbeiterndes Centro Servizi beraten.Mit dem Einsatz eines Quality-<strong>Management</strong>-Systemssoll die Kompetenz<strong>der</strong> Mitarbeiter erhöht, dieAusbildung zielgerichteter und da -mit die Professionalität im telefonischenKundenkontakt verbessertwerden. Dabei wird das Quality-<strong>Management</strong>-System als Trainingsinstrumentfür die Coaches undAgenten genutzt. <strong>Die</strong> BancaStatoentschied sich zur Erfüllung dieserAufgaben für die QMSolution IN-SPIRATIONpro von ASC. „ASC hateine professionelle <strong>Lösung</strong> angebotenund uns sehr gut beraten, obwohlwir nur ein „Zwerg“ sind. ASCbietet die richtige <strong>Lösung</strong> nicht nurfür Callcenter mit Hun<strong>der</strong>ten vonAgenten, son<strong>der</strong>n auch für kleineContactcenter mit hohen Ansprüchen“,erklärt Michele Schandroch.<strong>Die</strong> <strong>Lösung</strong>Im Contactcenter ist eine Telefonanlagevon Alcatel-Lucent mit Genesys-Anbindungim Einsatz. <strong>Die</strong>Gespräche werden mit dem in dieTelefonie-Infrastruktur integriertenSprachaufzeichnungssystem MA-RATHON EVOlite von ASC aufgezeichnet.<strong>Die</strong> Analyse und Auswertung<strong>der</strong> Gespräche erfolgen mit <strong>der</strong>in die Genesys-Applikation integriertenQM-Software INSPIRA-TIONpro. Zur Betreuung <strong>der</strong> Kundenarbeiten mehr als 20 Agenten invier Teams zusammen. Pro Arbeitsplatzinselwurde eine Position mitQM ausgestattet. <strong>Die</strong> Agenten andiesen Arbeitsplätzen wechseln wöchentlichund sind über die Aufzeichnunginformiert. <strong>Die</strong> Aufzeichnungenwerden vorab mit dem RecordingPlanner geplant. <strong>Die</strong> Auswertung<strong>der</strong> Gespräche erfolgtebenfalls selektiv und richtet sichzurzeit nach <strong>der</strong> Länge <strong>der</strong> Gespräche.<strong>Die</strong> Kunden werden bei Inbound-Gesprächenüber eine IVR-Ansage im Vorfeld des Gesprächsinformiert. Bei Outbound-Telefonatenerfolgt die Information ausschließlichüber die Agenten selbst.CallCenter for Finance 2/2012


PRAXIS19<strong>Die</strong> Banca dello Stato del Cantone Ticino(Kurzform: BancaStato) mit Hauptsitzin Bellinzona wurde als Kantonalbankdes Kantons Tessin 1915 mit demZiel gegründet, die wirtschaftliche Entwicklungdes Tessins zu för<strong>der</strong>n und seinenBürgern eine Möglichkeit zur sicherenund rentablen Anlage ihrer Ersparnissezu bieten. Sie beschäftigt rund500 Mitarbeiter in vier Nie<strong>der</strong>lassungenund 13 Geschäftsstellen im ganzen KantonTessin. Per Ende 2011 verfügte dieBancaStato über eine Bilanzsumme von8,87 Milliarden CHF. Bild: BancoStatoQM-Prozess1. <strong>Die</strong> Aufzeichnung <strong>der</strong> Gesprächewird mit dem Recording Planner geplantund mit dem MARATHONEVOlite erfasst.2. <strong>Die</strong> Gespräche stehen innerhalb<strong>der</strong> QMSoftware INSPIRATIONprozur Auswertung durch die Teamleiter,Agenten und Coaches zur Verfügung.3. <strong>Die</strong> Agenten hören sich ihre eigenenGespräche auch selbst an. DerZugriff auf die Gespräche erfolgtüber einen INSPIRATIONpro-Buttonauf <strong>der</strong> Arbeitsoberfläche desfür Ausbildungszwecke reserviertenArbeitsplatzes in einem dazu reserviertenRaum. <strong>Die</strong>se Vorgehenswei sesoll für die Agenten zur Gewohnheitim Arbeitsalltag werden. Aktuell istes vorgeschrieben, eine bestimmteAnzahl von Gesprächen pro Monatanzuhören und zu analysieren.Dabei lernen die Mitarbeiter ausihren eigenen Gesprächen und könnengewisse Schwächen selbst erkennenund verbessern.4. <strong>Die</strong> Agenten hören sich die Gesprächezusätzlich auch gemeinsammit Kollegen an und besprechen die -se. So können sich die Mitar beiteruntereinan<strong>der</strong> helfen und beraten.Arbeitsplatz im Callcenter in Bellinzona.Bild: BancoStato5. Externe Coaches, Teamleiter undMichele Schandroch, <strong>der</strong> Verantwortlichedes Servicecenters selbst,hören sich die Gespräche ebenfallsan, werten diese aus, ergreifen entsprechendeMaßnahmen und bereitenCoachings vor.Derzeit werden noch keine Qualitätsreportspro Agent erstellt. <strong>Die</strong>Größe des Contactcenters lässt diesesVorgehen zu. Man baut starkauf Selbstreflektion und nutzt zurformellen Mitarbeiterbewertung diein <strong>der</strong> ganzen Bank angewendetenHilfsmittel.Bei größeren Contactcentern ist einaussagekräftiges Reporting unablässig.„Wir werden uns diese Funktionanschauen und nach Ablauf einesJahres entscheiden, inwieweit Reportinggenutzt wird“, so MicheleSchandroch.<strong>Die</strong> Vorteile und Verbesserungen1. Eine <strong>der</strong> ersten Verbesserungen, die sich gezeigt hat, wardas höhere Bewusstsein <strong>der</strong> Agenten, wie die Kommunikationmit dem Kunden optimal ablaufen sollte.2. Vor allem die Kommunikation im Inbound-Bereich hatsich schnell verbessert. Da die Agenten ihre Gespräche selbstanhören und auch mit Kollegen und Coaches besprechen, er -kennen sie eigene Schwächen und Fehler bei <strong>der</strong> Kom mu ni -kation. „Wenn man sich selbst einmal hört, erkennt man dieeigenen Macken und kann diese auch selbst abstellen“, soMichele Schandroch.3. „<strong>Die</strong> Einführung des QM-Systems belegt die Priorität, diewir <strong>der</strong> Qualität im Kundenkontakt beimessen. Es hilft unsdabei, so zu kommunizieren, dass die Wertschätzung, die manseinen Kunden erbringt, auch wirklich vom Kunden als solcheempfunden wird“, so Michele Schandroch.4. <strong>Die</strong> aufgezeichneten Gespräche und daraus gewonnenenEr kennt nis se erlauben zielgerichtete Coachings.Beispielsweise können Ein wän de von Kunden beim Coachingbesprochen und entsprechende Ar gu men tationshilfen erarbeitetwerden. Das Gespräch ist somit ein Beweis und eineGrundlage für die Coachingarbeit. <strong>Die</strong> Coaches bekommen einbesseres Verständnis für die Arbeit <strong>der</strong> Agenten. Somit sindpraxisorientierte Hilfestellungen und konkrete Schu lungs -maßnahmen möglich.5. <strong>Die</strong> Contactcenter-Agenten arbeiten mit einer kunden -spezifisch angepassten Benutzeroberfläche von Genesys. <strong>Die</strong>Kundendaten werden aus zwei verschiedenen Bank an -wendungen importiert und bei Eingang eines Gesprächs (ANI)auf dem Bildschirm angezeigt, wobei <strong>der</strong>zeit die Tele fon -kontaktangaben noch nicht vollständig erfasst sind. <strong>Die</strong> Aus -wertungen mit INSPRATIONpro zeigen bereits nach kurzerZeit, dass Gespräche mit den entsprechend vorliegendenInformationen viel professioneller, flüssiger und besser ge -führt wurden.Als Ergebnis daraus hat die Pflege <strong>der</strong> Kun den daten einehöhere Priorität bekommen.CallCenter for Finance 2/2012


20PRAXISSanfte Migration:COMBITEL verabschiedet sich von<strong>der</strong> herkömmlichen ACD-Anlageund vertraut auf die IP-basierte,multimediale Contactcenter-<strong>Lösung</strong>von Interactive Intelligence.Gebäude <strong>der</strong> COMBITEL Gesellschaft für Dialog-MarketingmbH, München.Alle Bil<strong>der</strong>: Interactive IntelligenceBild: Sitel GmbHCOMBITEL setzt auf multimediale Contactcenter-<strong>Lösung</strong>Für die Zukunft gerüstet<strong>Die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen im Umfelddes Kommunikations- und Prozess -outsourcings sind beson<strong>der</strong>s komplex:Ein preisintensives Marktumfeldmit hohen Leistungs- und Qualitätsansprüchensowie individuelle undvariierende Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> verschiedenenAuftraggeber verlangtenach einer flexiblen technischen <strong>Lösung</strong>– eine Anfor<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> das altehardwarebasierte System immer wenigergenügte. „Wir standen vor <strong>der</strong>Entscheidung, unsere hardwarebasierte<strong>Lösung</strong> auszubauen o<strong>der</strong> in eininnovatives softwarebasiertes Systemzu investieren, mit dem Ziel, auch inZukunft schnell auf verän<strong>der</strong>ndeKundenanfor<strong>der</strong>ungen reagieren undindividuellen Ansprüchen gerechtwerden zu können“, so <strong>Die</strong>ter Roth,Geschäftsführer COMBITEL.Nach einer Teststellung wurde die Allin-one-<strong>Lösung</strong>ssuite„Customer In ter -action Center“ (CIC) implementiert.Ausschlaggebend für diese Ent -scheidung waren die Funktionsvielfalt<strong>der</strong> umfänglichen, skalierbarenund hoch verfügbaren <strong>Lösung</strong> vonInteractive Intelligence sowie das Beratungs-Know-howdes Anbieters.So wurde eine sanfte Migration ermöglicht:<strong>Die</strong> bestehenden Backend-Systeme wurden beibehalten und integriert,alle Standorte wurden eingebundenund die bisher genutzte externeSprachaufzeichnung wurde durchBild: Interactive Intelligence<strong>Die</strong>ter Roth: „Wir standen vor <strong>der</strong>Entscheidung, unsere hardware -basierte <strong>Lösung</strong> auszubauen o<strong>der</strong>in ein innovatives softwarebasiertesSystem zu investieren. Mit dem Zielauch in Zukunft schnell auf ver -än<strong>der</strong>nde Kundenanfor<strong>der</strong>ungenreagieren und individuellen Ansprüchengerecht werden zu können.“die im CIC enthaltene multimediafähigeRecording-Funktionalität abgelöst.„Wir haben zu <strong>der</strong> Anrufverteilungdurch eine ACD weitere Contactcenter-Funktionalitätenhinzugewonnenund arbeiten heute mit einer vollumfänglichenund skalierbaren Multimedia-<strong>Lösung</strong>“,ergänzt Roth.Aufgrund des Wachstums wurdennach zwei Jahren im laufenden Betrieballe Standorte zu einem neuen,größeren Standort zusammengelegt.<strong>Die</strong> Effizienz <strong>der</strong> CIC-<strong>Lösung</strong> führtezu <strong>der</strong> Entscheidung, diese als unternehmensweiteAnlage zu nutzen unddie bestehenden PBX-Systeme abzulösen.Eine reibungslose Umstellungmit <strong>der</strong> Garantie auf vollständige Erreichbarkeitund hohe Verfügbarkeitwurde vorausgesetzt. Um die Hochverfügbarkeitdes Systems zu ge -währleisten, ist das CIC-System beiCOMBITEL redundant ausgelegt undarbeitet im Hot-Stand-by-Modus.Audiocodes-Gateways stellen die Verbindungzum öffentlichen Telefonnetzher. Aufgrund <strong>der</strong> CIC-Architektur istCOMBITEL in <strong>der</strong> Lage, problem -los neue Standorte aufzuschalten.Der physikalische Sprachverkehr ver-CallCenter for Finance 2/2012


PRAXIS21bleibt am jeweiligen Standort undkostenintensive WAN-Verbindungenwerden vermieden.Perfekter KundenserviceTäglich setzen sich bei COMBITEL300 Mitarbeiter für einen perfektenService ein. Unabhängig davon, ob<strong>der</strong> Kundendialog über Anrufe, Faxeo<strong>der</strong> E-Mails erfolgt – das CIC unterstütztden optimalen Prozess: Informationenwerden in Millisekundenschnellefür den Mitarbeiter im Dialogmit dem Kunden aufbereitet undübermittelt. Je nach Service-Level-Vereinbarungen werden sämtlicheProzesse abgebildet: Stammdaten-<strong>Management</strong>, Beschwerdebearbeitung,Statusinformationen bis hin zuindividuellen Prozessen.Das sogenannte Skill-based-Routingist das Herzstück für hohe Prozesseffizienz.Beispielsweise ermöglicht dasCIC, dass alle Interaktionen zum richtigenZeitpunkt an den am besten fürdiese Aufgabe geeigneten Mitarbeitergeleitet werden. Gleichzeitig erscheinenauf dessen Bildschirm die entsprechendenKundenstammdaten.<strong>Die</strong> CIC-interne universelle RoutingEngine berücksichtigt die medienübergreifendeEinhaltung <strong>der</strong> mit denAuftraggebern definierten Service-Levels.So kann beispielsweise das CICRouting einem eingegangenen Faxden Vorrang vor einem Anruf geben,um so den Service-Level für diesesFax einzuhalten. Auf Wunsch kanndas Routing zudem den Kontaktimmer dem gleichen Ansprechpartnerzuspielen. Intern wird das Systemzur Mitarbeiterführung eingesetzt.Neue Mitarbeiter können sukzessivean komplexe Geschäftsvorfälle herangeführtwerden. Im Vorfeld definierterfolgt dies automatisch – ohnemenschliches Eingreifen in das Routing.Teamleiter werden von <strong>der</strong> manuellenVerteilung entlastet und könnensich auf die Mitarbeiterführungkonzentrieren. Ergänzt wird diesdurch die Coaching- und Feedbackmöglichkeiten,die zu Schulungszweckenverwendet werden. Mitarbeiterwerden so nach und nach an einhohes Qualitätsniveau herangeführt.Sämtliche Interaktionen sind regelgeleitet.Mit den Mandanten vereinbarteService-Levels werden sichergestelltund können mit ausführlichenhistorischen und Echtzeit-Reportingdatenbelegt werden. Das stellt einenessentiellen Bestandteil des täglichenGeschäfts dar, um Leistungen gegen -über dem Auftraggeber exakt belegenund abrechnen zu können. Internkönnen Entscheidungen im Hinblickauf stetige Verkehrsquantitäts- undvor allen Dingen -qualitätssteigerungenabgeleitet werden. COMBITELhat verschiedene Mandanten mit entsprechendemService-Level in Echtzeitim Blick und kann diesen persönlicheWerte automatisch zustellen. InVerbindung mit dem Multimedia-Recordingentsteht so ein zusätzlicherNachweis für Quantität und Qualität.Plattform für maß -geschnei<strong>der</strong>te ProzesseNach eigenen Angaben hebt sichCOMBITEL durch die Beratungskompetenzim Vergleich zu an<strong>der</strong>en Anbieterndeutlich ab. „Das CIC könnenwir selbst auf unsere individuellen Bedürfnissezuschneiden und designen“,betont Manfred Korona, BereichsleiterBetriebsorganisation & IT bei COMBI-TEL. <strong>Die</strong>se Möglichkeit <strong>der</strong> Systemanpassungist wichtiges Merkmal, das in<strong>der</strong> täglichen Anwendung viele Vorteilebringt. Das CIC unterstützt die einfacheund flexible Handhabung vonbedarfsorientierten Prozessen. „Wiesollen Anrufe o<strong>der</strong> E-Mails verwaltetwerden? Wie soll das Warteschleifenmenüfür einen Mandanten gestaltetwerden? Also was passiert bei welchemTastendruck? Zu welchem Zeitpunktsoll er welche Informationenbekommen? O<strong>der</strong> schnell das Reportingfür unsere Mandanten anpassen!<strong>Die</strong>s bestimmt unser Tagesgeschäft.Und mit dem CIC können wir allesselbst, und zwar im laufenden Betrieb,umsetzen“, so Korona.Mit dem Customer Interaction Center(CIC) konnte COMBITEL problemlosden Wechsel von einem proprietären,hardwarebasierten ACD-System zueiner offenen, softwarebasierten, multimediafähigenContactcenter-<strong>Lösung</strong>durchführen. Mit <strong>der</strong> Entscheidungseitens COMBITEL für das CIC entfielauch die externe Sprachaufzeichnung.Darüber hinaus beinhaltet dasCIC zahlreiche Funktionalitäten, wiebeispielsweise das Coaching, die übereinen Mausklick freigeschaltet werdenkönnen. „Bei <strong>der</strong> <strong>Lösung</strong> vonInteractive Intelligence hatten wirschnell ein sehr gutes Gefühl und dieshat sich auch rückblickend bestätigt.Es ist einfach eine vollumfängliche innovativeContactcenter-<strong>Lösung</strong>, diees uns erlaubt, die Anfor<strong>der</strong>ungen unsererAuftraggeber schnell und individuellerfüllen zu können“, beschreibtRoth seine Wahl.Im Rahmen des Dialogmarketings und des Geschäftsprozess -outsourcings werden Beratungs-, Telemarketing-, TelesalesundSachbearbeitungsgeschäfte durchgeführt.Das sogenannte Skill-based-Routing ist das Herzstück fürhohe Prozesseffizienz. Ziel: alle Interaktionen zum richtigenZeitpunkt an den geeigneten Mitarbeiter.Täglich setzen sich bei COMBITEL dreihun<strong>der</strong>t Mitarbeiterfür einen perfekten Service ein. Unabhängig davon, ob <strong>der</strong>Kundendialog über Anrufe, Faxe o<strong>der</strong> E-Mails erfolgt.Über COMBITELAls „Kunden-Service-Center“ ermöglicht COMBITEL Gesellschaftfür Dialog-Marketing einen qualitativ hochwertigenService für zahlreiche Versicherungsunternehmen und Unternehmenaus an<strong>der</strong>en Branchen. Im Rahmen des Dialog-Marketingsund des Geschäftsprozessoutsourcings werden Beratungs-,Telemarketing-, Telesales- und Sachbearbeitungsgeschäftedurchgeführt. Dabei erstreckt sich das Aufgabengebietauf Telefonkontakte im Inbound und Outbound sowie die Korrespondenzüber an<strong>der</strong>e Kommunikationskanäle wie E-Mail,Print und Fax.www.combitel.comCallCenter for Finance 2/2012


22PRAXISBild: Torbz - Fotolia.comWie im wahren Leben: Der Wunsch desdigitalen Bankkunden nach „echtem“ DialogDer digitale KundeDass das Internet sich als Informationsquelle auch beimThema Finanzen durchgesetzt hat, zu diesem nicht son<strong>der</strong>lichinnovativen Ergebnis kommt die aktuelle Yahoo-Studie„Finanzberater Internet“. Und auch in Zahlen übersetzt,bleibt mittlerweile die Dramatik aus: Über 50 Prozent <strong>der</strong>User, egal ob 18 o<strong>der</strong> 88, informieren sich lieber online undweniger im direkten Gespräch mit ihrem Bank- o<strong>der</strong>Finanzberater über ihre Geldthemen.Spätestens seitdem solche Zahlennun auch in Folge erhoben werden,entdecken immer mehr Unternehmendes Banken- und Finanzsektorsdas weite Spielfeld des Social Webs:Facebook, Twitter, YouTube, Forenund Co. Doch irgendwie scheint diegewinnbringende Vermarktung nichtzu klappen. Warum nur? Wasscheinbar vielen Retailern so problemlosvon <strong>der</strong> Hand geht, istgleichzeitig auch einer <strong>der</strong> größtenFaktoren, warum es dem Finanzwesennicht so recht mit <strong>der</strong> Präsenz inden sozialen Netzen zum Erfolgreicht: <strong>Die</strong> vom digitalen Kunden gewünschteArt <strong>der</strong> Kommunikationund Informationsbereitstellung.Wie sieht er denn aus,<strong>der</strong> digitale Kunde?Vereinfacht könnte man behaupten,<strong>der</strong> digitale Kunde ist ein wenig anstrengen<strong>der</strong>.Er ist transparente Informationengewöhnt, mit denen erbesser vergleichen kann, er holtsich über diverse Plattformendurchaus auch qualitativ hochwertigean<strong>der</strong>e Meinungen ein, schreibtgern auf eben jenen über seine Erfahrungenund ist schnell wie<strong>der</strong>weg, wenn die Leistungen nicht seinenErwartungen entsprechen.Und er lebt ausschließlichauf Facebook?Grundsätzlich war zuerst diesesPhänomen des Prosumenten inhoher Quantität in den sozialenNetzen zu finden, was aber einfachan den Möglichkeiten lag, die dieneue Spielwiese bot. Mittlerweile isteine Unterscheidung zwischen sozialenNetzen und dem Stammtischin <strong>der</strong> Eckkneipe schwierig – da <strong>der</strong>Mensch dahinter die gleiche Personist und übernimmt, wenn ihm etwasgefällt o<strong>der</strong> weiterhilft. Insofern istes fatal, Social Media als etwas Einzelnes,rein Technologisches o<strong>der</strong>schlimmer noch als ein vorüberge-CallCenter for Finance 2/2012


PRAXIS23hendes Ereignis zu sehen. Es ist alsein Wandel zu verstehen, <strong>der</strong> auchnicht mehr aufzuhalten wäre, wennmorgen Facebook, Twitter und Googlegleichzeitig abgeschaltet werdenwürden. <strong>Die</strong> neue Kundenkulturbleibt – im Netz, aber auch amSchalter o<strong>der</strong> am Telefon.Durch eben jenen „neuen“ Kundenentstanden einige für den Finanzsektorschwer lösbare Probleme:Dilemma No. 1: <strong>Die</strong> nicht mehrvom Kunden akzeptierte Intrans -parenz <strong>der</strong> angebotenen Produkteund <strong>Die</strong>nstleistungen.No. 2: Neue Bankenformen miteinem an<strong>der</strong>en Auftreten wie dieSmava o<strong>der</strong> Fidor Bank.No. 3: Schlimmer noch: neuePlayer mit disruptiven Geschäftsmodellen– noch in Nischenbereichenunterwegs – bis hin zu ...No. 352: Verfügbarkeit und Dialogbereitschaft.Und während die erstgenanntenProblematiken nur mit hausinternenMaßnahmen mit viel Innovationsbereitschaftgelöst werden können,ist es das Letztgenannte, wasman sich bei den Markenartikel -herstellern oft abschauen kann:Wie <strong>der</strong> Dialog mit den neuen Kundenfunktioniert. Gerade Banken,die sich auf die neue Kommunikationskultureinlassen würden, könnensich recht leicht vom Mitbewerbabheben, und besser noch,den Kunden endlich dort abholen,wo er sich sowieso befindet: in densozialen Netzen.Gegenwärtig findet man hier nur diegenannten kleineren Newcomerund bei den größeren Institutenzwar schon eine Handvoll Maßnahmen– allerdings solche, die nochimmer nur eines im Sinn haben:Eine schöne große und mitunterimmer teurere Einbahnstraße aufzeigen.Dialog auf AugenhöheAuf die im Juli gestellte Frage viaTwitter von @punktefrau, „Was istfür dich Social Media?“, kamenviele Antworten, welche sich nichtgroß voneinan<strong>der</strong> unterschieden:„Dialog auf Augenhöhe.“ „Miteinan<strong>der</strong>.“„Kommunikationswandel.“„Community.“ Und immer wie<strong>der</strong>:„Dialog“.Dialog auf Augenhöhe bedeutetnicht, dass ein Praktikant in Teilzeitab und zu auch Fragen auf <strong>der</strong>firmeneigenen fb-Seite beantwortet.Dialog auf Augenhöhe bedeutetAnja Bonelli ist seit 2008 alsBusiness Development Executivebei Telenet tä tig und verantwortetin dieser Funktion unter an<strong>der</strong>emden Aufbau <strong>der</strong> Produktlinie „TelenetVoice Solutions“ sowie die Entwicklungvon Telenet SocialCom,einem Tool zur nahtlosen Social-Media-Interaktion zwischen Unternehmenund Kunden. Zuvor war dieMedienmarketingfachwirtin (BAW)bei <strong>der</strong> Süddeutschen Zeitung alsPressesprecherin und Produktmanagerintätig.Foto: Telenetnicht, dass den Usern nicht mehrzugemutet wird, als den Wetterberichtam Freitagnachmittag mitje<strong>der</strong> Menge Emoticons zu posten.Echter Dialog bedeutet, dass dieNutzer <strong>der</strong> szialen Netze genausoernst genommen werden, wie <strong>der</strong>Kunde, <strong>der</strong> am Bankschalter eineAuskunft haben möchte. Weil es<strong>der</strong> gleiche Kunde ist.Echter Dialog bedeutet, dass Neuerungenam Finanzmarkt durchausauch ihren Nie<strong>der</strong>schlag in Facebookund Twitter finden dürfen –und nicht nur in einer unübersichtlichenPressemitteilung an die Journalistenmit <strong>der</strong> Bitte um redaktionelleErwähnung.Gerade in <strong>der</strong> eingangs angesprochenenStudie „Finanzberater Internet“ist deutlich zu lesen, dass je<strong>der</strong>Zweite <strong>der</strong> Befragten, <strong>der</strong> sich schoneinmal im Internet zum Thema Finanzeninformiert hat, den Berichtenprofessioneller Journalisten (82Prozent) ebenso wie den Empfehlungenan<strong>der</strong>er Internetnutzer vertraut.Also was spricht dagegen, positiveo<strong>der</strong> neutrale redaktionelle Erwähnungenzur Diskussion zu stellen?O<strong>der</strong> die Nutzer zu fragen, was siesich von ihrer Bank wünschen?Und dann tatsächlich einen Dialogzuzulassen, mit Antwort, Kommentarenund Kritik. Mo<strong>der</strong>iert von geschultem,fähigem Personal.Angst vor Kritik? <strong>Die</strong> gibt es auchohne ihre Mo<strong>der</strong>ation, jedoch dannohne die Chance Einfluss zu nehmen.Für diese ersten, wirklich realen Aktivitätenin den sozialen Netzen istes nicht notwendig, einen eigenenWeb-2.0-Organisationsstab zu bilden.Wichtiger wäre es, Facebookund Co. als neue Kommunikationskanälegleichberechtigt neben E-Mail, Schalter und Telefon zu stellen.Dementsprechend Social-WebaffineMitarbeiter in den unterschiedlichstenAbteilungen wieMarketing, PR und vor allem aberService und Vertrieb zu sensibilisierenund ihnen Verantwortung zuübertragen, ist die Konsequenz.Und: Sie anschließend in den so -zialen Netzen als Ansprechpartnerzu den unterschiedlichsten Themenetablieren.Echte Interaktion zwischenBerater und User<strong>Die</strong> technische Seite ist mit Hilfeeiner intelligenten Social-CRM-<strong>Lösung</strong>wie Telenet SocialCom® rechteinfach und schnell umsetzbar.<strong>Die</strong>se Software übernimmt die Aufgabe<strong>der</strong> Schnittstelle zu den sozialenNetzen, <strong>der</strong>en Hauptbestandteildie echte Interaktion zwischen Beraterund User ist. Dabei werden diedort an verschiedenen Stellen geschriebenenPosts <strong>der</strong> User in Echtzeitgesucht, gesammelt, via semantischerTexterkennung dem passendenBerater zugeordnet und entwe<strong>der</strong>per inkludierter Software-Weboberflächeo<strong>der</strong> Integration inshauseigene Ticketingsystem zugestellt.<strong>Die</strong>ser beantwortet die Nachricht– durchaus mit einer E-Mailvergleichbar – und Telenet Social-Com® leitet eben jene Antwortautomatisch als Kommentar zurückzum Ursprungsposting. Alle Informationenfließen, wenn gewünscht,in die hauseigene ITK-Landschaftmit ein, so dass zum Beispiel beieiner bestehenden User-Historie dieDaten nun um fb & Co ergänzt werdenkönnen.Den Social-Web-Aktivitäten im Ban -ken- und Finanzsektor wird damitdie einzig richtige Bedeutung beigemessen:<strong>Die</strong> Integration eines weiteren,notwendigen Kommunikationskanalsneben Telefon, E-Mail undSchalter.CallCenter for Finance 2/2012


24PRAXISMit „Contact Center“ verfügtdas Unternehmen ANDTEKüber eine hochskalierbareRufverteilungslösung, dieeingehende Anrufe auto -matisch an den richtigenAgenten verteilt. <strong>Die</strong>Generali DeutschlandInformatik Services(GDIS) routet mit dieser<strong>Lösung</strong> eingehende Anrufeauf rund 1.400 Mitarbeiteran fünf verschiedenenStandorten.Bil<strong>der</strong>: ANDTEK GmbHGenerali Deutschland Informatik Services setztmaßgeschnei<strong>der</strong>te Rufverteilungslösung einWie Generali Rufe verteilt<strong>Die</strong> Generali Deutschland InformatikServices (GDIS) ist mit über1.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvon rund 370 Millionen Euroeiner <strong>der</strong> führenden Entwickler vonInformationssystemen und eine <strong>der</strong>größten Finanzdienstleistungsgruppenin Deutschland. An den StandortenAachen und Hamburg stellendie Teams den IT-Service aller Konzerngesellschaften<strong>der</strong> Generali-Deutschland-Gruppe sicher.Mit den <strong>Lösung</strong>en <strong>der</strong> GDIS werdentäglich über 40.000 Menschen vernetzt.Daher ist die qualitativ hochwertigeBearbeitung von Telefonanrufenbei GDIS von höchster Bedeutungfür eine hohe Kunden -zufriedenheit im Bereich <strong>der</strong> Ver -sicherungsdienstleistung.<strong>Die</strong> Rufverteilung auf rund 1.400Mitarbeiter an fünf verschiedenenStandorten erfor<strong>der</strong>te ein hochskalierbaresund verfügbares sowiezentral administrierbares System.<strong>Die</strong> <strong>Lösung</strong>„Contact Center“ von ANDTEK isteine in bestehende IT-Umgebungenintegrierbare Software, die eingehendeAnrufe an die Zentralnummero<strong>der</strong> den Sammelanschlussverarbeitet und automatisch nachbestimmten Algorithmen an denrichtigen Agenten verteilt. <strong>Die</strong>„Contact-Center“-Aufgaben übernimmthierbei <strong>der</strong> sogenannteANDTEK Applikation Server, <strong>der</strong>über das Netzwerk mit dem CiscoUnified Communication Managerverbunden ist. Beide Komponentenwerden an zentraler Stelle administriert,nämlich direkt über eineWeboberfläche. <strong>Die</strong> Integrationmehrerer <strong>Die</strong>nste im ANDTEK ApplicationServer vereinfacht die Ad-ministration und reduziert die Einarbeitungszeitfür die Verwaltungunterschiedlicher <strong>Die</strong>nste. <strong>Die</strong>seZusammenfassung einer Vielzahlan unterschiedlichen Systemen undbestehen<strong>der</strong> <strong>Die</strong>nste erlaubt wie<strong>der</strong>umeine deutlich schnellere Reaktionauf neue Gegebenheiten wiezum Beispiel die Erweiterung unddas <strong>Management</strong> des Systems.MaximaleKundenzufriedenheit<strong>Die</strong> Agenten agieren je nach Qualifizierungin mehreren Spartengruppengleichzeitig, um in Zeiten hoherAnrufvolumina einen Lastausgleichzwischen den Gruppen zu gewährleisten.Der Agent sieht in Echtzeitauf seinem IP-Telefon den Status<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Agenten seiner Gruppe(zum Beispiel Anzahl <strong>der</strong> angemeldetenMitarbeiter, Erreichbarkeitsquote<strong>der</strong> Gruppe, Anzahl <strong>der</strong> Anruferin <strong>der</strong> Warteschlange). Supervisor-Telefonelassen sich in die IP-Umgebung integrieren, um gleichzeitigmehrere Gruppen und <strong>der</strong>enAuslastung zu überwachen. Supervisorskönnen außerdem auf zusätzlicheServices zugreifen wieetwa statistische Informationenüber Agenten, Anrufe o<strong>der</strong> Warteschlangen.CallCenter for Finance 1/2012


PRAXIS25Für diesen Zweck kann „ContactCenter“ nicht nur telefonbasierend,son<strong>der</strong>n auch als CTI-Variante, alsointegriert in den PC, verwendetwerden.Flexible AuswertungKomplexe Auswertungsmöglichkeitensind ein wichtiger Bestandteilfür die genaue Analyse zur Optimierungdes Callroutings und des Kundenservices.Mithilfe von „CrystalReports“, einem <strong>der</strong> populärstenTools für die Erstellung von Reports,können Auswertungen aller Agentendatensätzevorgenommen werden,zum Beispiel über die Auslastungvon Agenten, die Anzahl aneingehenden Anrufen o<strong>der</strong> an angenommenenund verlorenen Anrufen.Eingehende Anrufe können sowohlnach Team als auch nach Abteilungenausgewertet werden. <strong>Die</strong>Auswertungen stehen als kumulierteInformationen zur Verfügung, individuellePersonendaten werdennicht verwendet. Damit geht „ContactCenter“ auch konform mit denrechtlichen Vorschriften.Das Ergebnis„<strong>Die</strong> Contactcenter-Anwendungvon ANDTEK wurde für GDIS maßgeschnei<strong>der</strong>tund erfüllt alle Anfor<strong>der</strong>ungen“,sagt Michael Gose,GDIS-Projektleiter für die Einführungvon „Contact Center“. <strong>Die</strong> Einführungdes Systems habe die IT-Infrastrukturvereinfacht und biete dieBasis, so Gose, um als Fullservice-IT-<strong>Die</strong>nstleister im Finanzsektor erfolgreichagieren zu können. Aufgrund<strong>der</strong> Echtzeitinformationenund Auswertungsmöglichkeitenkönnten die Agenten schneller undflexibler reagieren und damit dieKundenzufriedenheit entsprechendverbessern.We record & analyze communicationsMit ASC auf die Pole Position:Ihre Qualität in unserem Fokuswww.asctelecom.com


26STRATEGIEUsabilityWie wird Bankingbenutzerfreundlich?Vom Corebankingsystem über das Callcenter bis hin zurOnlinebanking-Applikation, überall arbeiten Menschen mitscheinbar explizit für sie entwickelten Anwendungen.Aber ist das tatsächlich so?Nicht selten sitzt <strong>der</strong> Mitarbeitero<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bankkunde vor dem Rechnerund ist frustriert, weil „die Technik“nicht so will wie sie soll. Geradebeim Telefonbanking entstehtdann eine unbefriedigend Situationfür den Mitarbeiter und den Kunden,wenn sich in WartesituationenSekunden scheinbar zu Stundenausdehnen.Zusätzlich bedeutet aber geradehier je<strong>der</strong> abgewickelte Kontaktauch bares Geld. Deshalb zählt jedeSekunde, die benötigt wird, umeinen Anruf abzuwickeln. Und einebeson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung stellenHomebankinganwendungen dar,vor <strong>der</strong> ein Kunde sitzt, <strong>der</strong> keinerleiSchulung bekommt und sich mitallen Funktionen alleine auseinan<strong>der</strong>setzenmuss.Dass eine Anwendung so interessantist und schnell, ja sogar intuitivbedienbar, dass <strong>der</strong> Nutzer mit„Spaß“ daran arbeitet, ist eine beson<strong>der</strong>eHerausfor<strong>der</strong>ung. Der Erfolgliegt nicht allein in einer beson<strong>der</strong>enStabilität <strong>der</strong> Produkte, son<strong>der</strong>nin dem spielerischen Umgang,<strong>der</strong> Motivation, die sich bei <strong>der</strong>trivialen Alltagstätigkeit ergibt. Gesuchtwird nach einer Software, diean sich schon einen Motivationsfaktorbietet - eine Software mitWohlfühlfaktor!Wer soll mit ins Boot?Wie lässt sich <strong>der</strong> gesamte Workflow,die Gestaltung auf das ZielUsability abstimmen? Der Einsatzzweckmuss in <strong>der</strong> Konzeptphasesehr klar herausgearbeitet werden.Häufig werden Strukturen allein aufExpertenebene definiert. Eine anwen<strong>der</strong>zentrierteApplikation lässtsich jedoch nur dann erzielen, wennman eben diese Anwen<strong>der</strong> mit einbezieht– die Sichtweise vom Tellerrand<strong>der</strong> Theorie in die Welt <strong>der</strong>Praxis erweitert. Gefragt ist also einTeam aus <strong>Management</strong>, Entwicklungund Anwen<strong>der</strong>. Eine genaueBeschreibung <strong>der</strong> Zielgruppe „Nut-UnterschiedlicheAbteilungen sprechenunterschiedliche Sprachen.Bild: Apliki Psychologische IT-Beratung GmbHzer“ und <strong>der</strong>en Erwartungen undAnfor<strong>der</strong>ungen an ihr „ArbeitsgerätSoftware“ ergibt sich durch eine Beobachtung<strong>der</strong> Liveprozesse undFelduntersuchungen.Bedienqualität soll sich schließlichin <strong>der</strong> Freude des Anwen<strong>der</strong>s zeigen.Wird deshalb <strong>der</strong> psychologischeAspekt schon in <strong>der</strong> Konzeptionsphasein das Projekt eingebunden,werden unschöne Folgefehlermarketing- und technologiegetriebenerIdeen vermieden. <strong>Die</strong> Bewertungvon Ideen muss deshalb quasidurch den User stattfinden. Dannzeigt sich die Wichtigkeit, sprich <strong>der</strong>Platz, im Interface. Der Fokus aufdie menschlichen Aspekte <strong>der</strong> Anwendungsgestaltungergänzt die Architektur-und Integrationsaspekte.Durch die erhöhte Nutzerakzeptanzdes Gesamtsystems gestalten sichauch die Abnahme und vor allemdie Einführungsphase erheblichunproblematischer – gerade dann,wenn sich <strong>der</strong> Nutzer alleine mitdem heimischen Onlinebankingauseinan<strong>der</strong>setzen soll.<strong>Die</strong> Herangehensweise, den Fokus<strong>der</strong> Softwareentwicklung auf denAnwen<strong>der</strong> zu legen und ihn alswichtigen Einflussfaktor schon in<strong>der</strong> Architekturphase mit einzu -beziehen, fällt dem <strong>Management</strong>sowie den Entwicklern zunächstschwer. <strong>Die</strong> Gesamtstrategie- undTechnologiebrille lässt nur eineneingeschränkten Blick auf die Praxiszu. Arbeitsabläufe werden folglichso strukturiert, wie sie sich aus<strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Planer darstellen. <strong>Die</strong>Erwartungen und vor allem Erfahrungendes Nutzers bleiben außenvor. Aber unterschiedliche Sichtweisenauf ein und denselben Workflowverlangen geradezu unterschiedlicheErgebnisse. Teilweisefehlen überdies schlicht die Fachkenntnisse,um situative Einflussfaktorenzu erkennen. <strong>Die</strong> An -wendung driftet an den Anfor<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Nutzer vorbei, bleibt reinfunktionsgesteuert.<strong>Die</strong>se Problemstellung zeigt sich beiNeuentwicklungen ebenso wie beieinem Relaunch, bei <strong>der</strong> Standardlösungo<strong>der</strong> Individualapplikation.Hier es ist technisch durchaus möglichund sinnvoll, das Backend vomFrontend zu trennen und dadurchdie gewünschte Flexibilität auch beibestehenden Applikationen zu erreichen.Usability beinhaltet weitmehr als nur eine funktionale Oberfläche!Der Erfolg steht und fällt miteiner fokussierten Definition undCallCenter for Finance 2/2012


STRATEGIE27<strong>der</strong> richtigen Prozessanalyse. WelchesZiel soll mit <strong>der</strong> Software o<strong>der</strong>einem Relaunch verfolgt werden?Welchen Mehrwert soll das Produktletztendlich bieten und gehen marketinggetriebeneZiele Hand inHand mit dem, was letztlich vomNutzer verlangt wird?Vom Problem zur <strong>Lösung</strong>Wer ist <strong>der</strong> Nutzer? <strong>Die</strong>se Fragestellt sich nicht nur sprichwörtlichund muss zu allererst analysiertwerden.■ Welche persönlichenEigenschaften bringt er mit?■ Wie technikaffin ist er?■ Mit welchen Alterseffektenbekommt es die Anwendung zutun?■ Gibt es Vorbehalte und Er -wartungen an die Applikation?Psychologische Methoden helfenhier zu verstehen, was <strong>der</strong> Userwirklich macht o<strong>der</strong> erwartet.<strong>Die</strong> Möglichkeiten <strong>der</strong> Erhebungensind vielfältig: Beobachtungsmethoden,Fokusgruppen, Tiefen-Interviews,Arbeits- und Tätigkeitsanalysenund vieles mehr. Aus den gesammeltenInformationen lassensich Rückschlüsse über die Motive<strong>der</strong> Mitarbeiter ziehen. Sie erklärenWirkungszusammenhänge, welchedem Sozialverhalten zugrunde liegen.Daraus ergeben sich wichtigeInformationen für Gestaltungsbausteine(User Interface Pattern).Zeichnet sich zum Beispiel bei <strong>der</strong>Mehrzahl <strong>der</strong> Nutzer ein erhöhtesSicherheitsmotiv ab, können verstärktHilfen in <strong>der</strong> Menüführungberücksichtigt werden. Anwen<strong>der</strong>,die eine Möglichkeit erhalten, „ihreApplikation“ ein Stück weit mitzugestalten,entwickeln schließlicheinen ganz persönlichen Bezug zuihrem Bankingsystem.Neben <strong>der</strong> exakten Zielgruppenbeschreibungwerden bei Bedarf auchsituative Rahmenbedingungen erfasst.Wie stellt sich hier <strong>der</strong> Statusquo dar? Wie ist die Beleuchtungssituation,muss dies in <strong>der</strong> Farbgestaltungund <strong>der</strong> Farbwahl berücksichtigtwerden? Wie sieht es mit dem Geräuschpegelgerade in <strong>der</strong> Filiale o<strong>der</strong>dem Callcenter aus, sind akustischeWarnsignale hier sinnvoll? Mit diesenInformationen lässt sich <strong>der</strong> Problemraummöglichst genau abgrenzen.Daraus generiert sich schließlich<strong>der</strong> <strong>Lösung</strong>sraum. Werden im Problemraumdie richtigen Fragen zusammengetragen,beschreibt <strong>der</strong><strong>Lösung</strong>sraum das Anfor<strong>der</strong>ungsset.Innovative Lö sungen sind an dieserStelle durchaus gefragt.Nicht nur auf den „Lack“kommt es anEs wäre kontraproduktiv, in punctoUsability ausschließlich die Oberflächengestaltungim Fokus zuhaben, denn nicht nur das Aussehenbestimmt die Gebrauchstauglichkeit.Usability kann eben nichtallgemein gestaltet bzw. entwickeltwerden, son<strong>der</strong>n muss immer aufeinen Einsatzzweck hin entworfensein. Ziel ist es, im Zweifels-/Konfliktfalldie Main-Use-Cases besserzu unterstützen als die nur seltengebrauchten Funktionen. <strong>Die</strong> Anfor<strong>der</strong>ungenliegen meist auf demGebiet <strong>der</strong> nichtfunktionalen Bereiche,die in <strong>der</strong> Spezifikation häufigvernachlässigt werden.Das passiert, wenn es den Entwicklernund Designern nicht gelingt,ihre fachspezifische Brille abzunehmen.Deshalb ist es so sinnvoll,neutrale Fachberater und <strong>der</strong>enMethoden für die genaue Zielgruppenanalysezeitig hinzuzuziehen.Auch im Bereich <strong>der</strong> funktionalenAnfor<strong>der</strong>ungen muss für eine gu -UsabilityprozessGereonTillenburg,GeschäftsführerTWINSOFT.Bild: TWINSOFTte Gebrauchstauglichkeit mitunterwei tergedacht werden. <strong>Die</strong> menschlicheKommunikation ist grundsätzlichunterschiedlich zur Maschinenkommunikation.UnterschiedlicheSchreib- und Sprechweisen müssenbei Anwendungen, die im direktenKundenkontakt eingesetzt werden,mitberücksichtigt werden.Sucht <strong>der</strong> Mitarbeiter die Daten füreinen Herrn „Mayer“, „Meier“ o<strong>der</strong>gar „Maya“? Ständiges Rückfragensenkt die Nutzungsschwelle er -heblich.Gerne übersehen werden in punctoBenutzerfreundlichkeit Reaktionsgeschwindigkeitund Robustheit <strong>der</strong>Software. Wenn jedoch <strong>der</strong> Kundein die Wartezeit eingebunden wird,wie im Callcenter o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Filiale,sind Performance-Aspekte beson<strong>der</strong>sheikel. Denn das Wartenwird definitiv doppelt so lange empfunden,als es <strong>der</strong> Wirklichkeit entspricht.Wenn allein <strong>der</strong> Aufrufeines Datensatzes zehn Sekundendauert, ist <strong>der</strong> Nutzerwert <strong>der</strong> Anwendungerheblich reduziert, gleichwie schön und funktional die Oberflächegestaltet ist. Stürzt die Anwendungsogar ab und <strong>der</strong> Agentmuss alle Daten einer Bearbeitungerneut erfassen, ist das nicht nur einbetriebswirtschaftlicher Verlust,son<strong>der</strong>n kratzt auch die Außenwirkungerheblich an – <strong>der</strong> Kunde hörtschließlich mit!Mit diesen Ansätzen einer nutzerzentriertenAnwendung können allewirtschaftlichen Faktoren ausgeschöpftwerden: eine Wertsteigerungdurch verkürzte Reaktionszeitenund eine erhöhte Motivation beiden Mitarbeitern und Kundendurch den klassischen Aspekt einerverbesserten IT-Integration.Bild: AplikiPsychologischeIT-Beratung GmbHCallCenter for Finance 2/2012


28STRATEGIEBranche im Fokus: Banking and FinancingKundenservice 2.0Nicht nur bei den Verbrauchern hat sich Social Media durchgesetzt. Wie eineStudie <strong>der</strong> Universität Massachusetts aufzeigt, nutzen heute über 80 Prozent<strong>der</strong> Fortune-500-Unternehmen Social Media zur Interaktion mit ihrenStakehol<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong>ser Trend erfasst zunehmend auch den Finanzsektor.Zahlreiche Unternehmensprofile verfügenbereits heute über hun<strong>der</strong>ttausendeNutzer. Der zunehmende Einflusssozialer Netzwerke auf den Meinungsaustauschzwischen Kundenund die damit einhergehende Meinungsbildungzu Produkten und<strong>Die</strong>nstleistungen stellt Unternehmentäglich vor neue Herausfor<strong>der</strong>ungen.<strong>Die</strong>se Ausgangssituation wird durchsteigenden Wettbewerbsdruck unddie Suche nach Differenzierungsmöglichkeitenauf Produkt- und Unternehmensseiteerweitert. Um sich imWettbewerb zu behaupten, entstehengerade im Bereich <strong>der</strong> produktergänzenden<strong>Die</strong>nstleistungen immer neueAngebote. <strong>Die</strong>se so genannten ValueAdded Services sind gerade in Zeiten,in denen das Schlagwort „Kundenbegeisterung“in aller Munde ist, vonzentraler Bedeutung.Doch was sagen die Verbraucher zudiesem wachsenden Angebot?Eine Studie <strong>der</strong> US-BeratungsgesellschaftCorporate Executive BoardBild: Boschzeigt, dass Verbraucher neben <strong>der</strong>Anreicherung <strong>der</strong> Produkte durch<strong>Die</strong>nstleistungen beson<strong>der</strong>en Wertauf eine hohe Servicequalität legen.Aus <strong>der</strong> Umfrage mit rund 75.000Verbrauchern ging hervor, dass die<strong>Lösung</strong> des eigentlichen Kundenproblemsnach wie vor als die primäreAufgabe des Kundenservices gesehenwird. Was ist nun die Konsequenz fürdie Serviceabteilungen?Setzt sich <strong>der</strong> Kundenservice tatsächlichdie <strong>Lösung</strong> des Kundenproblemsals oberstes Ziel, so lässt sich darausableiten, dass soziale Netzwerke dieServiceorganisationen schon heutevor neue Herausfor<strong>der</strong>ungen stellen.Denn soziale Netzwerke dienen demKunden als informeller Interaktionskanalzur schnellstmöglichen Beantwortungrelevanter Fragen und <strong>der</strong>Bewertung bestimmter Produkte.In den traditionellen Bereichen ist<strong>der</strong> Finanzsektor aktuell durch einehohe Intransparenz an Informationengekennzeichnet. Valide Ver-gleichsmöglichkeiten von Angeboten,öffentliche Bewertungssysteme fehlen– teilweise wird Intransparenznoch immer als Geschäftsmodell verstanden.Allerdings wandelt sich daskulturelle und digitale Umfeld <strong>der</strong>Banken. Konsumenten <strong>der</strong> Generation<strong>der</strong> Digital Natives for<strong>der</strong>n unkomplizierte<strong>Lösung</strong>en und uneingeschränkteVerfügbarkeit. Außerdemdrängen junge <strong>Die</strong>nstleister auf denMarkt, die das entsprechende Potenzialerkennen und neue Formen anFinanzdienstleistungen entwickeln.<strong>Die</strong> Integration von Web-2.0-Plattformenin das alltägliche Kommunikationsverhalten<strong>der</strong> Verbraucher mussvor diesem Hintergrund zukünftignoch stärker berücksichtigt werden.Gerade in Peak-Zeiten lassen sichWartezeiten in den Servicehotlines soumgehen. Jedoch bieten soziale Netzwerkemit ihrer Eigenschaft, Wissenschnell und kostengünstig zur Verfügungzu stellen, nicht nur im Bereich<strong>der</strong> Informationssammlung Vorteilefür Unternehmen wie Kunden.Klare Strategie nötigAuf den Social-Media-Plattformentummeln sich vor allem junge Anbieter,welche neue Formen <strong>der</strong> Finanzdienstleistungentwickelt ha ben. Zudiesen gehört zum Beispiel die FidorBank, bei <strong>der</strong> sich <strong>der</strong> Nutzer überden eigenen Facebook-Account registrierenkann, Überweisungen perTwitter tätigt und die Verzinsung aufdem Konto mit steigen<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong>Facebook Likes wächst.Aber auch klassische Geldinstitutewie die Deutsche Bank zeigen Präsenzauf verschiedensten Social-Media-Plattformen. <strong>Die</strong> klassischenAnbieter sind vor allem auf den professionellenNetzwerken vertreten.Nach einer aktuellen Studie vonAnxo sind 97 Prozent aller Top-20-Banken und Top-10-Direktbanken inDeutschland auf XING vertreten.Allerdings gelingt es bislang nur wenigenBanken, sich mit einer klarenStrategie im Netz zu positionierenund sich damit von den Wettbewerbernzu differenzieren.Dabei bietet Social Media vielfältigeChancen, Verbraucher können alsMitglied einer Online-Community diefür sie relevanten Informationen entsprechendihrer individuellen Präferenzzusammenstellen. Folglich ermöglichtdas Web 2.0 dem Kunden,seinen Informationsbedarf zielgerichtetzu beantworten und somit seinProblem zu lösen. Er bedient sichCallCenter for Finance 2/2012


STRATEGIE29also, entsprechend seiner Interessenslage,des vorhandenen Wissensund <strong>der</strong> Erfahrungen an<strong>der</strong>er Verbrauchermit ähnlich gelagertem Informationsbedarf.<strong>Die</strong>se Tatsachewird in den nächs ten Jahren auch fürServicecenter zunehmend relevant.Das belegt eine 2010 von <strong>der</strong> HochschuleBremerhaven veröffentlichteSocial-Media-Studie. 87 Prozent <strong>der</strong>Befragten gaben dabei an, dass dieMöglichkeiten <strong>der</strong> sozialen Netzwerkedie Arbeitsweise klassischer Callcenterbereits in den nächsten dreiJahren beeinflussen werden. Vorallem die schnellen Reaktionszeiten<strong>der</strong> Teilnehmer in sozialen Netzwerkenführen dazu, dass es zu einer zunehmendenVerlagerung <strong>der</strong> bisherigenKommunikationskanäle wie zumBeispiel Telefonhot lines o<strong>der</strong> E-Mailin das Web 2.0 kommen wird. ImUnterschied zu den klassischen Kanälenbieten soziale Netzwerke dieMöglichkeit, unabhängig von Servicezeiteno<strong>der</strong> verfügbaren Kapazitätenan die gewünschten Informationenzu kommen. Zudem wird dieseEntwicklung durch den Kostenvorteil<strong>der</strong> Web-2.0-Kanäle gegenüber Servicenummernbeschleunigt. Statt einekostenpflichtige 0180-Nummer zuwählen, lassen sich die gewünschtenInformationen konzentriert in themen-o<strong>der</strong> produktspezifischen Communityso<strong>der</strong> Microblogs im Internetfinden. Ein weiteres Plus für den Verbraucher:Informationen werden umErfahrungswerte an<strong>der</strong>er Nutzer ergänzt,kommentiert o<strong>der</strong> bewertetund bei Bedarf um zusätzliche Informationenerweitert bzw. korrigiert,was eine hohe und validierte Antwortqualitätermöglicht. Doch wasbedeutet das schlussendlich für dieKundenser vice organisation?Nach An sicht von Kommunikations -ex perten werden soziale Netzwerkezu künftig eine immer wichtigere Rolleim Themenumfeld Kundenservicespiel en. Sie können den Kundendienstunterstützen, weshalb Ser -viceorganisationen Web-2.0-Kanäleschon heute integrieren sollten, uman den Interaktionen in den relevantenNetzwerken teilzunehmen undaktiv wie auch reaktiv Wissen zurVerfügung zu stellen. Gleichzeitigwerden die klassischen Kommunikationskanälewie Telefon, Fax o<strong>der</strong>E-Mail jedoch sehr wahrscheinlichihre Bedeutung im Hinblick auf einepersönliche Kundenbetreuung behalten.Gerade in <strong>der</strong> Finanzbranchespielen individuelle Zusatzserviceseine große Rolle und machen auchweiterhin persönliche Beratungsgesprächeunumgänglich. Doch gleichwelcher Kanal, letztlich geht es fürServicecenter stets um die eigentlicheAufgabe: die <strong>Lösung</strong> des individuellenKundenproblems.Autor:Ulrich Raunerist als Produkt -manager für denBereichCommunicationServices undSocial Media füralle Standortedes Bosch CommunicationCenterverantwortlich.Bild: BoschLÖSUNGEN FÜRERFOLGREICHEKUNDENINTERAKTIONUNSERE LÖSUNGEN∏ Sprachportale und Voice Self Services∏ Social Media Monitoring und Engagement∏ Test und Monitoring für Contact Centerund Next Generation NetworksUNSERE ERFAHRUNGEN∏ Namhafte Kunden in vielen Branchen, u. a.Telekommunikation, Banken & Versicherungen,Logistik, Verkehr & Transport sowieEnergiewirtschaft∏ Tiefer Einblick in die technologischenHerausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> jeweiligen Branche∏ Exzellente Kenntnisse <strong>der</strong> unterschiedlichstenITK-LandschaftenKONTAKTTel.: +49 89 360 73 0E-Mail: vertrieb@telenet.de


30STRATEGIE©fotodo - Fotolia.comSystemmanie o<strong>der</strong> warum Mitarbeiter unter Stress leidenNur kein Stress!Wir leben in einer Zeit von Systemen, es gibt keine einfachenGirokonten mehr. Es gibt Online-, Classic- und Aktivkontenfür Studenten, Rentner und Eltern. Je nachdem, ob Sie amBildschirm zu Hause, im Vorraum einer Bank o<strong>der</strong> vomSmartphone Banking machen wollen. Kunden könnenDauerauftrag, Lastschrift und Überweisung nicht immertreffsicher unterscheiden. Eine einfache Überweisungaufzugeben gleicht einem Studium. Davor steht ein System.In <strong>der</strong> Theorie hört sich alles ganzeinfach an: Ein System definiert sichüber die geringere Komplexität nachinnen, das hält es zusammen. Dabeiwerden Regeln aufgestellt und Beziehungenhergestellt. Nur lei<strong>der</strong> scheinenwir immer außerhalb des Systemszu stehen und von dieser Komplexitätsreduktionnicht zu profitieren. Wirmüssen die Schnittstellen finden, dieRegeln verstehen und die angeblicheErleichterung des Lebens durch einSystem hart erarbeiten.Es gibt ernst zu nehmende Berechnungenvon IT-Spezialisten, dass wirmit Papier und Zettel nicht eben unwirtschaftlicherwären.Autorin: Dipl. Psych Karin Svabik ist Part nerinbei Phone Service Unternehmensberatung.Stellen Sie sich also vor, Sie stehenverzweifelt vor einem System (zumBeispiel Ihrem Notebook) und wissennicht, warum das Onlinebankingjeden Tag erneut anzeigt, dass SiePost in Ihrer Box haben (die ist übrigensimmer wichtig, auch wenn es nurum belanglose Werbung geht). Da Siediese Nachricht ernsthaft bearbeitenwollen, um zu verstehen, woher dieNachricht kommt, setzen Ihre Kampfhormoneein, um die Herausfor<strong>der</strong>ungzu lösen. Irgendwann stellen Siefest, dass Sie die Komplexität des Systemsnicht mehr durchschauen.Menschen sind überzeugt, dass siebestimmte Kompetenzen haben.Dipl.-Ökonom Kaj-Arne Hennig ist SeniorPartner bei <strong>der</strong> Phone Service Unternehmensberatung.Nach seiner Bankausbildung studierteer Personal und Marketing. Bil<strong>der</strong>: Phone ServiceWenn dieses Vertrauen in eigene Fähigkeitenan Grenzen gerät, steigt <strong>der</strong>Stresspegel und ein Gefühl <strong>der</strong> Hilflosigkeitwird ausgelöst. Wechselweisehält man sich selbst (selten) o<strong>der</strong> dasSystem (häufig) für unausgereift. <strong>Die</strong><strong>Lösung</strong> ist, dass das Onlinebankingsystemnicht auf das Gelesen- undAbgelegtsystem zugreifen kann, umdie systembedingte tägliche Benachrichtigungabzustellen.In dieser Stimmung von Demütigungund Stress greifen Sie zum Telefonhörerfür die Servicehotline. Und jetztstellen Sie sich vor, wer auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>enSeite den Hörer abnehmen darf.Können Sie sich etwa ausmalen, wie<strong>der</strong> Mitarbeiter das auffangen soll?Ursachen für StressZwischen Ihrer Stimmung und denErwartungen an den Mitarbeiters hinsichtlichnett und freundlich ist jetztschon klar, dass es zu einer emotionalenDissonanz kommt. Das kann inwenigen Sekunden den Mitarbeitermit Stresshormonen überfluten. Da -bei reicht es häufig schon, dass <strong>der</strong>Mitarbeiter annimmt, dass eineStress situation auftreten könnte, umdie Stresshormone auszulösen.Er wird Sie nach Ihrer Kundennummerfragen. Das ist für das Systembesser. Ihren Namen wüssten Siewahrscheinlich auswendig, die Nummermüssen Sie erst suchen. Davonhaben Sie etwa 50 bis 100, wenn’s gutläuft wohlsortiert in einem Systemgeordnet. Der Mitarbeiter wird eineProblembeschreibung haben wollen,die Sie nicht geben können, weil Siesich noch nicht entschieden haben,ob Sie schuld sind o<strong>der</strong> das System,wel ches Sie verzweifelt zu bedienenver su chen.Außerdem wird <strong>der</strong> Mitarbeiter verlangen,dass Sie nett sind. Hier wechselnwir die Seiten und schauen inCallCenter for Finance 2/2012


STRATEGIE31den Mitarbeiter. Sie können sich vonIhrer Demütigung durch das Systemnoch tagelang erholen, Ihr Stresspegelwird schon nach zwei Stundenwie<strong>der</strong> auf normal sein. In dieser Zeithat <strong>der</strong> Mitarbeiter aber etwa 10 bis20 dieser Gespräche und die Erholungfällt lei<strong>der</strong> aus. Das macht dieBetrachtung des Mitarbeiters interessanter.Mitarbeiter sitzen ebenfalls vor Systemen,die die Wirklichkeit einfachermachen sollen. Dabei verlieren Sieschon nach 4–5 Sekunden den Blickfür den Kunden, weil sie eine Kundennummerin das System eingebenund Dutzende von Klicks ausführensollen, während <strong>der</strong> Kunde redet. Dasist noch lösbar.In diesem System steht unter IhrerKundennummer aber keine <strong>Lösung</strong>für Ihr Problem. Denn wenn das bekanntwäre, wäre es vielleicht auchschon gelöst.Bitte werfen Sie Ihr Notebook jetztnicht weg, noch einige tausend Nutzerhaben das gleiche Problem. Esliegt nicht an Ihnen, es liegt an IhrerLeichtgläubigkeit, dass Sie glauben,Systeme würden das Leben leichtermachen.Wenn im System keine <strong>Lösung</strong> steht,gerät auch <strong>der</strong> Mitarbeiter in Stress,weil auch seine Überzeugung anseine Kompetenz beeinträchtigt wirdund das System ihn demütigt.MitarbeiterreaktionenIst <strong>der</strong> Mitarbeiter allerdings schonauf einer höheren Erkenntnisebene,wird er Fragen stellen, die Sie lei<strong>der</strong>nicht verstehen. Er hat es verstandenund nimmt eine kleine Abkürzung. Erhält Sie dann eventuell für dumm,dickköpfig o<strong>der</strong> stur. Sie werdensauer, weil Sie wie<strong>der</strong> erleben, dassSie nichts aus eigener Kompetenz bewirkenkönnen.Während <strong>der</strong> Mitarbeiter Ihnen nettverkaufen will, dass die <strong>Lösung</strong> ganzeinfach ist, stellt er entwe<strong>der</strong> fest,dass Sie nicht geeignet sind, das Systemzu verstehen, o<strong>der</strong> dass es einfachkeine <strong>Lösung</strong> gibt. Das löst beimMitarbeiter immensen Stress aus.Den reagiert er über Resignation o<strong>der</strong>Aggressivität ab: „Ich weiß es auchnicht, versuchen Sie doch mal ...“, hatkeinen Anspruch auf <strong>Lösung</strong>, hörtsich aber gut an. „Wollen Sie jetztetwa, dass ich ...“ ist die Einleitungfür einen astreinen Vorwurf, umIhrem ungeschmälerten Anspruch aufEinlösung des Werbeversprechens zubegegnen.Stress ist die natürliche Reaktion <strong>der</strong>Wahrnehmung, den Körper in Kampfbereitschaftzu versetzen. Dabei verwandelnHormone den Mitarbeiter inwenigen Zehntel Sekunden in einekampf- und fluchtbereite Maschine.<strong>Die</strong>se hört nicht mehr auf die Regelnzivilisierter Zusammenarbeit, son<strong>der</strong>nnur noch auf zentrale Kampf- undÜberlebensreflexe. Das ist sehr anstrengendfür den Mitarbeiter und seinenHormonhaushalt. Nach etwazwei Stunden werden diese Hormonekomplett abgebaut sein. Wenn in dieserZeit ein neuer Stressreiz kommt,geht es wie<strong>der</strong> von vorne los. Hat <strong>der</strong>Mitarbeiter rege stressbeladene Bil<strong>der</strong>,können diese sehr lange immerwie<strong>der</strong> ausgelöst werden. Selbst ohneKundenanruf kann die pure Erinnerungschon Stress auslösen. Gleichzeitiggibt es Mitarbeiter, die nie inStress zu geraten scheinen. <strong>Die</strong> Situationist die Gleiche, sie wird vom Mitarbeiternur an<strong>der</strong>s gedeutet. <strong>Die</strong>seMitarbeiter haben sogenannte Entspannungsbil<strong>der</strong>,die sie schnell undgezielt aufrufen können. Meist hatdas etwas mit Strand, Palmen, Wasserund angenehmen Erinnerungenzu tun. Auch die mentale Stärke,innerlich Stopp zu sagen ist stressreduzierendfür die Gedanken.Typische körperliche Reaktionen beiStress sind Flucht, Kampf o<strong>der</strong> Resignation.Das sehen Sie an Aufspringen,Kunden zurechtweisen, hektischenFlecken auf <strong>der</strong> Haut. Was Sienicht sehen, sind Herzrasen, Magenschmerzen,schwitzige Hände, Kopfschmerzenund pulsierende Halsschlaga<strong>der</strong>nbis zum dicken Hals(den gibt es wirklich). Hier ziehensich die Blutgefässe zusammen, umden schnellen Transport von Blut sicherzustellen– entwe<strong>der</strong> für Kampfo<strong>der</strong> Flucht.<strong>Lösung</strong>en ohne SystemMenschen werden motiviert, Problemezu lösen und an ihre eigene Kompetenznicht nur zu glauben, son<strong>der</strong>nauch bestätigt zu werden.Ein System reduziert die Wirklichkeitund weil man es nicht mehr durchschaut,ist das demotivierend undstressauslösend.1. Prüfen Sie genau den tatsächlichenNutzen eines Systems, bevor es eingesetztwird. Schauen Sie auf IhrenComputer: Wie viele Programmehaben Sie, die Sie nicht nutzen? AuchIhre Mitarbeiter versuchen die mangelndeEignung eines Programmsdurch Nichtnutzung zu umgehen.2. Akzeptieren Sie Workarounds.Mitarbeiter sitzen acht Stunden voreinem System und kennen nahezujede Macke und Umgehung. LassenSie diese Umgehungen zu und for<strong>der</strong>nSie nur an den wichtigen Stellenwirkliche Genauigkeit. Das schafftdeutliche Entspannung. Prüfen Sie,ob es wirklich erfor<strong>der</strong>lich ist, jedenAnruf zu dokumentieren, immer einTicket zu eröffnen und immer eineAuswertung des Calls zu machen.3. Helfen Sie beim Stressabbau,indem Sie den Mitarbeiter mentalstärken. Sorgen Sie für ein Klima, indem es auch mal keine <strong>Lösung</strong> gibt.Stärken Sie die positiven Entspannungsbil<strong>der</strong><strong>der</strong> Mitarbeiter. LassenSie Aufstehen und Weggehen zu. Dasist eine wichtige Verhaltensweise, umaus <strong>der</strong> Stresssituation zu gehen.4. Zeigen Sie auf, dass es sich nichtlohnt, über Systeme zu lamentieren,die sich nicht än<strong>der</strong>n lassen. Auch dasKundenverhalten ist einer Verän<strong>der</strong>ungnicht zugänglich. Suchen Sienach Dingen, <strong>Lösung</strong>en und Verhaltensweisen,die än<strong>der</strong>bar sind und akzeptierenSie, dass wir in einer Zeit vonfremdbestimmten Systemen leben.5. För<strong>der</strong>n Sie einen wertschätzendenUmgang mit den Kunden. <strong>Die</strong>ser istwe<strong>der</strong> König noch Bittsteller. Er istnicht dumm o<strong>der</strong> arrogant, son<strong>der</strong>n ineiner Lage, in <strong>der</strong> er Ihre Kompetenzbraucht. Kunden haben ernst zu nehmendeAnliegen und müssen IhrenKenntnisstand nicht erreichen. Das reduziertStress im Umgang miteinan<strong>der</strong>.6. Setzen Sie Stoppsignale, wenn Mitarbeitersich über unhöfliche, arroganteKunden aufregen. Mitarbeitermit dem Anspruch auf nette Gespräche,die diese hart einfor<strong>der</strong>n („Entwe<strong>der</strong>o<strong>der</strong> ich lege auf ...“) brauchenmentale Stärkung und sollten nichtals Vorbild dienen. Der Mitarbeiterwürde sich weiter aufregen und solltesofort unterbrochen werden.7. Sorgen Sie für Entspannung. Mitarbeiterbrauchen nach einem aufregenden,stressigen Gespräch einenAnsprechpartner. Entwe<strong>der</strong> man regtsich bei einer Zigarette gemeinsamauf o<strong>der</strong> Sie machen mit den Mitarbeiternmentale Übungen, um <strong>der</strong>enSelbstlösekompetenz zu för<strong>der</strong>n.SummarySysteme machen das Leben nichtimmer leichter. Der Stress, den vorallem fehlende <strong>Lösung</strong>en auslösen,schadet Ihren Mitarbeitern körperlichund mental. För<strong>der</strong>n Sie die mentaleStärke Ihrer Mitarbeiter.CallCenter for Finance 2/2012


32STRATEGIE<strong>Die</strong> Kommunikationswissenschaft postuliert die „Ergebnisoffenheitdialogischer Kommunikation“. Doch in <strong>der</strong> Praxis hat Kundendialogimmer ein Ergebnis zum Ziel: Es geht um Abschlüsse, ums Verkaufeno<strong>der</strong> um Kundenbindung. Wenn Kunden Wertschätzung erfahren,belohnen sie dies mit Treue. Das ist in Studien erwiesen.Doch wie bringt man gerade im Callcenter Wertschätzung rüber?Wie sich Wertschätzung auszahlt50 Prozent weniger KündigungenBild: styleuneed – Fotolia.comGerald Schreiber,geschäftsführen<strong>der</strong>Gesellschafter<strong>der</strong>davero-Gruppe.Bild: daveroViel wurde deshalb in den letztenJahren unternommen, um diese naturgegebeneErgebnisoffenheit mitengen Korsagen zu überwinden:Verkaufstrainings, Gesprächsleitfäden,klare Skriptvorgaben. Der Akzeptanzdes Kanals Telefon hat daswenig gebracht. Standards sindheute fast überall verankert, be -geistern aber niemanden am an<strong>der</strong>enEnde <strong>der</strong> Telefonleitung mehr.Was hilft – das zeigt nicht nur diePraxis –, ist echte, aufrichtige Wertschätzung.<strong>Die</strong> lässt sich planenund gestalten. Das ist Wertschätzungsmanagement.Kunden haben ein langesGedächtnisSchon die ersten Ergebnisse desdavero Wertschätzungsmonitors –einer umfangreichen Studie zurKundenwertschätzung – zeigendeutlich, dass positive Serviceüberraschungenam Telefon länger imGedächtnis bleiben als bei an<strong>der</strong>enKanälen o<strong>der</strong> dem persönlichen Erlebenin einer Filiale. Sie zeigenaußerdem, dass sich an diese positivenErlebnisse länger als sechs Monateerinnert wird. Für den Kundendialogbedeutet das: Es lohnt sich,in Dialogkonzepte zu investieren,die Basis positiver Erinnerungensind. Genau dort setzt Wertschätzungsmanagementan. Ziel ist einoffener Dialog, <strong>der</strong> eben nicht versucht,die Ergebnisoffenheit durchein Korsett zu beeinflussen. Son<strong>der</strong>neiner, <strong>der</strong> das Ziel hat, Wertschätzungauszudrücken. Einfacherausgedrückt: Es geht um Kundenbindung,nicht um das schnelle Verkaufen.Das honoriert <strong>der</strong> Kunde.Wertschätzungsmanage mentin <strong>der</strong> PraxisFür mehrere Unternehmen <strong>der</strong> Versicherungswirtschaftsetzt daveroWertschätzungsmanagement seiteinigen Jahren zur Bindung vonVersicherten ein. <strong>Die</strong>se Versichertenwerden zweimal im Jahr angerufen.Ohne jede Verkaufsabsicht.Dabei wird nach <strong>der</strong> Zufriedenheitmit <strong>der</strong> Versicherung und ihrenLeistungen gefragt, es gibt Raum imGespräch für die Wünsche und Anregungenund es werden passende,kostenfreie Zusatzangebote vorgestellt.<strong>Die</strong> Gespräche drückennichts an<strong>der</strong>es aus als „meine Versicherunginteressiert sich für michals Mensch“ – nicht mehr und nichtweniger. Der Erfolg dieses Konzeptsist – dank einer entsprechendenKontrollgruppe – leicht messbarund überzeugt: <strong>Die</strong> Kündigerquoteist bei den zweimal im Jahr für jeweilseinige Minuten aktiv wertgeschätztenKunden bis zu 50 Prozentgeringer als bei denjenigen, dienicht angerufen worden sind. Auchgegenüber Kundenkarten o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>eneher wirtschaftlichen Anreizenschneidet Wertschätzungsmanagementdeutlich besser ab.Doch ganz so einfach wie es klingt,ist das Wertschätzungsmanagementnicht: Es reicht nicht, den Agentendas Skript wegzunehmen und siedrauflostelefonieren zu lassen. Essind auch nicht nur die Gesprächs -inhalte, die zählen. Wertschätzunglässt sich nicht per Konzept verordnen,son<strong>der</strong>n entsteht erst im Zusammenspielvon Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern im Kundenservicemit ihren Kundinnen und Kunden.Sie ist ein flüchtiges Konstrukt, dasin jedem Gespräch neu erarbeitetwerden muss.Das Institut für Sprechwissenschaftan <strong>der</strong> Universität Halle hat die Gesprächefür diese Versicherungsunternehmenuntersucht. Mit 150verschiedenen Kriterien haben dieWissenschaftler herausgearbeitet,was wirklich wichtig ist, um Wertschätzungam Telefon zu vermitteln.<strong>Die</strong> Ergebnisse zeigen deutlich,dass es nicht die Standards sind, dieüberzeugen. Es ist die Nähe, dieentsteht, wenn sich zwei Menschenverstehen. Und dafür ist es wichtig,dass sich <strong>der</strong> Mitarbeiter am Telefonauf die Lebenssituation des Gesprächspartnerseinstellen kann:Was bedeutet Hinterbliebenen-Absicherungfür einen Menschen,wenn er gerade Vater von Zwillingengeworden ist? Was treibt diesenMenschen in gerade dieser Situationum? Wer diese Fragen für sichbeantworten und ein Gefühl desVerständnisses vermitteln kann, hatim Gespräch klare Vorteile. Wersich nur auf <strong>der</strong> Ebene des Verstehensbewegt – also zwar kognitiv,aber nicht emotional auf <strong>der</strong> gleichenGesprächsebene unterwegs ist–, <strong>der</strong> wird nicht in <strong>der</strong> Lage sein,echte Wertschätzung zu vermitteln.Wichtig ist außerdem: Der Kundesteht je<strong>der</strong>zeit im Mittelpunkt eineswertschätzenden Gesprächs. Deshalbkommen Gesprächsleitfädenhier an ihre Grenze – ein wertschätzendesGespräch enthält viel Spontaneitätund stellt hohe Anfor<strong>der</strong>ungenan den Mitarbeiter. Der Aufwandallerdings lohnt sich: DassWertschätzung mittel- und langfristigzu mehr Wertschöpfung führt, istlängst bewiesen.CallCenter for Finance 2/2012


STRATEGIE33Sitel ist einer <strong>der</strong> Weltmarktführer im Bereich Outsourcing vonKundendienstleistungen. Das Leistungsspektrum umfasst dieBeratung, das Business Process Outsourcing,Kundenakquisition und -bindung, Back-Office-Services undviele weitere Leistungen. CallCenter for Finance wolltewissen, wie man sich im Umfeld von Social Media bewegt undwelche Rolle die Banken und Versicherungen hierbei spielen.Interview mit Christian Steinebach,Managing Director <strong>der</strong> Sitel GmbHBild: Sitel<strong>Die</strong> Klaviatur von Social Mediarichtig spielenWas verstehen Sie unter?Kundendialog 2.0?Christian Steinebach: Kundendialog2.0 heißt für uns: Unseren Kundendie Social-Media-Welt mithilfe vonOmnichannel-Kommunikation zurVerfügung stellen. Services rund umdie Entwicklung des Social Websind für uns ein maßgeblicher Treiber,um mit und für unsere Kundenneue Potenziale zu erschließen. Soeröffnen Social Media wie Facebooko<strong>der</strong> Twitter Unternehmenvielfältige Möglichkeiten, mit ihrenKunden in Kontakt zu treten.Immer mehr Stamm- und Neukundenverwenden Social Media zumAustausch über die Produkte und<strong>Die</strong>nstleistungen, die sie von einerFirma kaufen o<strong>der</strong> zu kaufen beabsichtigen.<strong>Die</strong>se Art Empfehlerdialogwird häufig dem Kontakt mitden jeweiligen Firmen vorgezogen.Contactcenter sind deshalb gefragt,für ihre Klienten Interaktionsstrategienfür Social Media zu entwickeln,die sämtliche Kanäle erfassenund somit den Kundendialogoptimieren.Wie können Banken und?Versicherungen sich in diesemUmfeld bewegen?Christian Steinebach: <strong>Die</strong> Omni -channel-Kommunikation ist <strong>der</strong>richtige Ansatz für Banken und Versicherungen.Damit geben wir denKunden unserer Kunden die Möglichkeit,auf dem von ihnen präferiertenKanal Kontakt aufzunehmen– und zwar bidirektional: DerKunde möchte in den interaktivenKontakt mit dem Unternehmen tretenund muss dort abgeholt werden,wo er zuhause ist: im Internet, amTelefon o<strong>der</strong> im persönlichen Kontakt.Omnichannel-Kommunikationist daher die <strong>Lösung</strong> <strong>der</strong> Zukunft. Sokönnen wir erreichen, dass dieEndkunden eine maximale Flexibilitätbezüglich des Supports erhalten.Essentiell ist dabei die ganzheitlicheBetrachtung, <strong>der</strong> „ClosedLoop“: Wir clustern und wertenInformationen beziehungsweise Reaktionenaus und spielen diesedann an unsere Kunden zurück. Sowird sichergestellt, dass alle Ak -tivitäten transparent zurückgespiegeltund somit verarbeitet werdenkönnen.Was kann ein <strong>Die</strong>nstleister wie?Sitel zum Erfolg beitragen?Christian Steinebach: Spezialistenwie Sitel können besseren Servicezu geringeren Kosten anbieten.Zudem steigert auch die Prozessoptimierungdie Effizienz. Bedingtdurch exzellente Standards undProzesse sind wir in <strong>der</strong> Lage, hoheQualität bei sinkenden Kosten zubieten. Auch <strong>der</strong> Einsatz von so -zialen Medien unterstützt kostengünstigereKommunikationskanäle.Mithilfe von Nearshoring o<strong>der</strong> Off -shoring sind selbstverständlichebenfalls erhebliche positive Kosteneffektemöglich. Als internationalagierendes Unternehmen sindwir aufgrund unserer flächendeckendenPräsenz in <strong>der</strong> Lage, großeProjekte für internationale Unternehmenzu übernehmen. Dochauch für kleine und mittelständischeUnternehmen ist Sitel einguter Partner − die Themen sind imPrinzip die Gleichen: Ob CustomerCare o<strong>der</strong> klassische Back-Office-Services − dies sind die Prozessedes Kundenbeziehungsmanagements,die Handelsunternehmen,egal ob groß o<strong>der</strong> klein, sinnvollerweisean einen Partner auslagernkönnen, um sich auf das zu konzentrieren,was sie am besten können.Welche Hürden und Stolpersteine?müssen bedacht werden?Christian Steinebach: Rein technologischbetrachtet gibt es von unsererSeite keine Hürden und Stolpersteine,denn unsere <strong>Lösung</strong>en sindschnell und einfach zu implementieren.Wichtig jedoch sind Aspektewie eine strukturelle Herangehensweiseund die strategische Planung:Welches sind die genauen Anfor<strong>der</strong>ungendes Kunden? Was benötigter? Wir möchten mit unseren Kundenauf Augenhöhe agieren und setzendaher alles daran, dass er dieServices von uns erhält, die erbraucht.CallCenter for Finance 2/2012


34STRATEGIESabina Mustica, Sales Director D-A-CH bei NICE Systems, er klärtim Interview mit Callcenter for Finance, wie <strong>der</strong> entscheidendeMoment im Kundenkontakt richtig genutzt werden kann.Der entscheidendeMomentWertvolle Informationen zumrichtigen ZeitpunktSabina Mustica, Sales DirectorD-A-CH bei NICE Systems.Bild: NICEFrau Mustica, stimmt es, dass?Steuerungsgrundlagen, wie zumBeispiel <strong>der</strong> Servicelevel, noch nichtbei allen Contactcentern verbreitetsind? Warum dann Echtzeitlösungen?Sabina Mustica: Ja, das stimmt. Wennman unsere „NICE KPI Studie 2012“betrachtet, stellt man fest, dass vielgemessen wird – aber reagiert wirdnicht immer. <strong>Workforce</strong>managemento<strong>der</strong> Quality-Monitoring-<strong>Lösung</strong>enkommen schon zum Einsatz, aberdiese Systeme allein können die Zahlennicht in Beziehung setzen. KurzesBeispiel: Laut Studie sind gute Wertefür durchschnittliche Sprechzeiten400 Sekunden pro Gespräch. Liegtein Agent darüber, wird er als schlechtbewertet. Setzt man die KPIs in Beziehung,stellt man fest, dass <strong>der</strong> Agentmit seinem Wert zwar nicht im Zielbereichliegt – er machte aber in dieserZeit einen überdurchschnittlichenUmsatz. Auffallend in <strong>der</strong> Studie warauch: Bei Kennzahlen, bei denen esums Geld geht, wird oft nicht sogenau hingeschaut.Es wird nicht auf Geld geschaut –?das ist kaum zu glauben?Sabina Mustica: Das zeigt die Studie.Und auch das Potenzial von Sprach -analyse o<strong>der</strong> von <strong>Lösung</strong>en, die denAgenten während des Gesprächs zurProblemlösung führen, werden langenoch nicht ausgeschöpft. Es dominiertweiterhin <strong>der</strong> Glaube, dass,wenn eine Kennzahl nicht mehr imZielbereich liegt, mit Coaching undTraining nachgeholfen werden kann.Nur sieben Prozent <strong>der</strong> Befragtensetzten auf Prozessanalyse und -optimierung.Das verwun<strong>der</strong>t mich nichtbeim Blick auf die verwendete Technik.In <strong>der</strong> Zukunft geht es darum,den entsprechenden Augenblick zugestalten. Wir sind in <strong>der</strong> Lage, Datenin Echtzeit zu erheben und auszuwerten.Für den Manager werden dieseDaten dann säuberlich aufbereitetund dem Agenten in Form von Tippsfür den Dialogprozess zur Verfügunggestellt. Das ist eine große Chance,schon bei <strong>der</strong> Leistungserbringung,beim Gespräch, eingreifen zu können.Wie genau stellen?Sie das an?Sabina Mustica: Nehmen wir an, einKunde sitzt im Restaurant und möchtemit seiner Kreditkarte bezahlen.<strong>Die</strong> Karte ist gesperrt. Der Kunde istnatürlich verärgert und postet das aufTwitter. Er ruft im Contactcenter seinerBank an. Durch die Echtzeitlösungwurden bereits die auf Twitter geäußertenProbleme herausgefiltert un<strong>der</strong>scheinen auf dem Dashboard deszuständigen Agenten. Der Agent istalso schon im Vorfeld gut informiertund kann sich auf die Interaktion einstellen.Durch die Realtime-Speech-Ana lytics werden Schlagwörter im aktuellenDialog erkannt und mit <strong>der</strong>Kontakthistorie sowie passenden Produktenabgeglichen. Das System liefertNext-Best-Action- o<strong>der</strong> Cross-/Upsell-Vorschlägefür den Agenten.Klingt toll. Aber mir kommen?Bedenken wegen <strong>der</strong> Transparenzfür den Kunden auf.Sabina Mustica: Beide Seiten profitierenvon <strong>der</strong> <strong>Lösung</strong>. <strong>Die</strong> Gefahr, dass<strong>der</strong> Agent unsicher wird und nichtweiter weiß, verschwindet. <strong>Die</strong> <strong>Lösung</strong>steht dem Agenten in Echtzeitzur Seite und gibt ihm intelligente,passende Vorschläge für den Kunden.Der Kunde bekommt für ihn passendzugeschnittene Angebote, die ihnwirklich interessieren. Der Dialog findetauf einer Ebene statt und <strong>der</strong>Kunde fühlt sich wirklich verstanden.Beide Parteien gehen mit einem positivenGefühl aus <strong>der</strong> Interaktion heraus.Wir haben über Geld?gesprochen, was bleibt nebendiesem guten Gefühl?Sabina Mustica: Ein Beispiel, daskennt je<strong>der</strong>: die geschlossenen Augendes Bräutigams auf dem Hochzeitsfoto.Da waren Sie nur einmal nichthun<strong>der</strong>tprozentig bei <strong>der</strong> Sache. Aberdiese Chance kommt nicht wie<strong>der</strong>.Der entscheidende Moment ist flüchtig.Wird nicht rechtzeitig reagiert, istdie Chance verpasst. Genauso ist esauch im Cross- o<strong>der</strong> Upselling während<strong>der</strong> Kundeninteraktion. Durchdie Echtzeitanalyse wird auf diesenentscheidenden Moment aufmerksamgemacht. Dem Agenten werden dierichtigen Informationen mitgeteiltund er wird durch den Prozess geführt.Wir können mit dieser <strong>Lösung</strong>kontinuierliche Verbesserungen imKundenfeedback und -service sowieCross- und Upsell nachweisen. <strong>Die</strong>KPIs liegen wie<strong>der</strong> im Zielbereich.Effizienz, Umsatz und vor allem dieKundenzufriedenheit steigen.Klingt nach einer schönen neuen?Servicewelt. Wann ist es so weit?Sabina Mustica: Der Einsatz <strong>der</strong> Echtzeitlösungist schon lange keine Visionmehr. NICE ist auf dem Marktinternational aufgestellt. AmerikanischeUnternehmen haben den Vorteildieser <strong>Lösung</strong> längst erkannt und eingesetzt.CallCenter for Finance 2/2012


RAUMKONZEPTE35Umfrage von Jabra und Frost & SullivanEs ist einfach zu lautIn einer im Dezember durchgeführtenUmfrage befragten Jabra unddas Marktforschungsinstitut Frost &Sullivan 250 Contactcenter-Managerin Großbritannien, Frankreich,den USA, China und Indien zu demVerhältnis zwischen einem gutenBild: JabraContactcenter-Manager weltweit sind über den Geräuschpegelam Arbeitsplatz besorgt: Hintergrundgeräusche aufgrundvieler paralleler Anrufe können zu verpassten Verkaufs -chancen sowie Missverständnissen führen und letztendlichverringerte Produktivität zur Folge haben. Deshalb ist dieSchaffung einer zufriedenstellenden Arbeitsumgebung inContactcentern äußerst wichtig.Ar beitsumfeld, Mitarbeiterzufriedenheitund mehr Produktivität inContactcentern. „Wir wollten anFreud und Leid im Alltag <strong>der</strong> Contactcenter-Managerteilhaben“, sagtDiana Nour-El-Din, Managing DirectorD-A-CH bei Jabra Businessund fährt fort: „Eines <strong>der</strong> häufigstenProbleme, mit dem Contactcenter-Manager kämpfen, sind Geräuschkulissen,die eine einwandfreieKommunikation zwischen Kundeund Agent verhin<strong>der</strong>n. Contactcenter-Managerarbeiten daran, Störquellen,die Anrufzeiten verlängerno<strong>der</strong> – was noch wichtiger ist – dienegativen Einfluss auf Kundenbindungund Verkauf haben könnten,zu reduzieren.“ Werden Contactcenter-Mitarbeiterdurch Störquellenin ihrer Konzentration und Arbeitunterbrochen, ist das ein Problemsowohl für Outbound als auchfür Inbound-Contactcenter. 91 Prozentaller befragten Contactcenter-Manager arbeiten aktiv daran, Störquellendurch die Vermeidung vonHintergrundgeräuschen zu reduzieren,indem sie die Büroausstattungentsprechend wählen und TeppichstattHolzböden verlegen. Annähernddie gleiche Anzahl – exakt 89Prozent <strong>der</strong> Befragten – arbeitendaran, die Gesprächsqualität <strong>der</strong>Telefonate zu verbessern. Laut <strong>der</strong>Umfrage trifft dies vor allem aufgroße Contactcenter mit 500 o<strong>der</strong>mehr Agenten zu, in denen sich 95Prozent <strong>der</strong> Manager <strong>der</strong> Störquellensehr bewusst waren: Zusätzlichzur Reduzierung des Hintergrundlärmsbeschlossen sie, Headsets mitNoise-Cancellation-Technologieneinzusetzen, um die Sprachquali -tät <strong>der</strong> Gespräche zu optimieren.Für 73 Prozent <strong>der</strong> befragten Contactcenter-Managersind qualitativhochwertige Headsets <strong>der</strong> wichtigs -te Aspekt für ein angenehmes Arbeitsumfeld.<strong>Die</strong>s gilt vor allem fürgrößere Contactcenter, bei denen 91Prozent <strong>der</strong> Contactcenter-Managerfolgerten, dass in ihrer Arbeitsum-Ein System voller Möglichkeiten: acousticpearlstextile Akustikpaneele verbinden ineinzigartiger Weise höchste akustischeWirksamkeit mit inspirierenden Gestaltungsmöglichkeiten.Das Paneelsystembietet mit ein- und zweifarbigen Designs,verschiedenen Formaten und Farben einSpektrum an Möglichkeiten: Alle Paneelelassen sich als Einzelelemente hängeno<strong>der</strong> zu mehreren miteinan<strong>der</strong> kombinieren.Zertifiziert mit dem höchsten Schall -absorptionsgrad <strong>der</strong> Klasse A wirken diePaneele in einem beson<strong>der</strong>s breiten Frequenzbereichund tragen zu einer deutlichenVerbesserung <strong>der</strong> Raumakustik bei.Das neue dreifarbige Design „Triple“ <strong>der</strong>Paneelfamilie COLOR FIELDS ermöglichtFarbgestaltung mit nur einem Paneel.Bild: acousticpearlsCallCenter for Finance 2/2012


RAUMKONZEPTE37gebung qualitativ hochwertige Headsets<strong>der</strong> Schlüssel für wenigerStress und mehr Mitarbeiterzufriedenheitsind, und dass mit ihnendie Arbeitsproduktivität steigt.„Wir sind fest davon überzeugt,dass Contactcenter aller Größenvon den vielen Vorteilen, die einhochwertiges Headset bietet, profitierenkönnen“, sagt Brendan Read,Industry Analyst bei Frost & Sullivan.„Wie unsere Umfrage zeigt,stehen Noise-Cancellation-Funktioneneines qualitativ hochwertigenHeadsets bei Contactcenter-Managernweltweit an erster Stelle. InVerbindung mit präziser Sprachübertragungund weniger Störgeräuschenführt dies letztendlich zu bessererKundenkommunikation, mehrProduktivität, weniger Ablenkungenund hilft auch, die Lärmschutzrichtlinieeinzuhalten.“„Wir stellen fest, dass Kunden solcheProdukte bevorzugen, die mitNoise-Cancellation-Technologie dieHintergrundgeräusche für den Anruferam an<strong>der</strong>en Ende <strong>der</strong> Leitungfiltern und Gehörschutzfunktionenwie SafeTone und PeakStop nutzen,um die Agenten vor plötzlichenGeräuschspitzen zu schützen unddamit helfen, die EU-Richtlinie zumLärmschutz am Arbeitsplatz einzuhalten“,sagt Dirk Wolf, Contactcenter-Verantwortlicherbei JabraBusiness Solutions.„Wir freuen uns sehr darüber, dassdie Umfrageergebnisse beweisen,dass die Notwendigkeit, Hintergrundgeräuschezu reduzieren, soernst genommen wird. Das ist ermutigendund eine Win-win-Situationfür Kunden, Agenten undContactcenter.“Wie ein von Frost & Sullivan 2012erstelltes Whitepaper darlegt, kanndie Wahl <strong>der</strong> Kommunikationsendpunkteerheblichen Einfluss auf dieQualität des Kundenservices inContactcentern haben.Für die sprachbasierte Kundeninteraktionist ausreichende Audioqualitätvon größter Bedeutung.Verkaufs- und Support-Anrufe sindin hohem Maße abhängig von <strong>der</strong>Fähigkeit <strong>der</strong> Contactcenter-Mitarbeiter,klar kommunizieren zu könnenund verbale Nuancen seitens<strong>der</strong> Kunden richtig zu deuten.Darüber hinaus hat die Qualität <strong>der</strong>Kommunikationsgeräte Auswirkungauf die Konzentration <strong>der</strong> Nutzerund erlaubt ihnen, sich auf die geradewichtige Aufgabe statt auf dasGerät zu konzentrieren.Tipps:Wie mehr Ruhe schaffen?<strong>Die</strong> akustischen Verhältnisse im Call cen ter sindeine wichtige Vor aus set zung für die LeistungsundKon zen tra tionsfähigkeit <strong>der</strong> Be schäf tig ten.Der Schallpegel sollte deshalb nie mals über 55Dezibel (A) liegen.Günstiger sind weitaus niedrigere Wer te. Oftkönnen mit einfachen Mitteln schon Ver bes -serun gen erreicht werden.<strong>Die</strong> größten Effekte lassen sich durch eineOpti mie rung <strong>der</strong> Raumakustik (Einsatz schall -ab sorbieren<strong>der</strong> Trennwände und an<strong>der</strong>er schalldämmen<strong>der</strong>Elemente) sowie speziellerHeadsets erzielen.Insbeson<strong>der</strong>e die Reflexion <strong>der</strong> Schall wellen an„schallharten“ Wänden, Decken, Böden undFenstern führt zu sogenanntem Nachhall, welcherbeson<strong>der</strong>s störend wirkt.Deswegen sind schallabsorbierende Materialienwichtig.In mo<strong>der</strong>nen Bürowelten, wo die umgebendenRaumflächen meist aus Glasfassaden, Glas -wänden und thermisch aktiven Decken bestehen,ist <strong>der</strong> Teppichbelag auf dem Fußbodenoft die einzige zusammenhängende Fläche füreffektive schalldämmende Maßnahmen. Er bietetfür die Installation von akustischenOptimierungsmaßnahmen eine beson<strong>der</strong>s hoheWirkungsbreite. Deshalb gibt er versiertenPlanern die Möglichkeit, die Raumakustik ohnePlanungs- und Kostenmehraufwand entscheidendzu verbessern.Gerade in Callcentern ist die Sprach ver stän di -gung beson<strong>der</strong>s wichtig – nach außen, zumKun den hin, aber auch intern. Geräusch ku lis -sen wie beispielsweise die Gespräche von Kol -le gen, das Anschlagen <strong>der</strong> Tastatur und Ver -kehrs geräusche von außen werden als störendempfunden und vermin<strong>der</strong>n die Leistungs fä hig -keit und das Wohlbefinden <strong>der</strong> Mitarbeiter.Deshalb ist die Vermin<strong>der</strong>ung von Lärm elementarfür konzentriertes und erfolgreiches Ar -beiten in diesen Geschäftsbereichen. Der Ein -satz von Teppichboden stellt hier eine hocheffizienteund wirtschaftliche Maßnahme für op -ti male Raum atmosphäre und Wohlfühlarbeitdar.<strong>Die</strong>se Ele mente spielen bei Schall schutz maß -nah men eine beson<strong>der</strong>e Rolle:■ Akustiktrennwände,■ Bodenbeläge (Teppiche),■ Pflanzen,■ Akustiksegel,Teppichboden und Akustik:Schallabsorber „Teppichboden“■ spezielle Raumgestaltungselemente(Bil<strong>der</strong>),■ Verkleidungen für Wände,Decken und Fenster,■ Mobiliar.Weitere Infos gibt auch die Ver wal tungs be -rufsgenossenschaft (VBG) un ter www.vbg.de –spe ziell für Call cen ter unter www.ccall.de.Im Gegensatz zu Bodenbelägen mit (schall-)harten Oberflächen – ist <strong>der</strong> Teppichboden einsehr guter poröser Schallabsorber mit – je nachFrequenz – signifikanten Absorptionswerten.Vor allem bei höheren Frequenzen (2.000 bis4.000 Hz) werden Absorptionswerte von bis zu90 Prozent erzielt. Zum Vergleich: Bei Hart -belägen werden im Allgemeinen nur fünf biszehn Prozent <strong>der</strong> Schallenergie absorbiert.Um eine noch wirksamere Absorption in den fürBüros relevanten Frequenzbereichen anbietenzu können, hat Anker die ohnehin bereits gu -ten Schalleigenschaften des Teppichbodensnoch mals verbessert durch den Einsatz desspe ziellen Akustikvlieses SonicWave. Teppich -bö den mit dieser Rückenausrüstung erreichengegenüber den Standardprodukten eine nochmalsdeutlich verbesserte Schallabsorption undexzellente Trittschalldämmung. Damit kann einTeppichboden mit SonicWave-Ausrüstung dazubeitragen, aufwändige und teure Maßnahmenmit Akustikmobiliar deutlich zu reduzieren.Alle Fakten und ein Warenmuster zum ThemaAkustik (und an<strong>der</strong>en technischen <strong>Lösung</strong>en)hat Anker-Teppichboden in <strong>der</strong> Karte SPECIALSzu sammengefasst. <strong>Die</strong> hier enthaltene Bro schü rekann auf www.anker.eu heruntergeladen werden.CallCenter for Finance 2/2012


RAUMKONZEPTE39Absorption im Bereich von w = 0,8(Absorptionsklasse B) bis w = 1(Absorptionsklasse A) und kann inallen Bürobereichen als Schallschirmebenso eingesetzt werdenwie als hochwirksamer Schallab -sorber.Zur individuellen Gestaltung hältWINEA SINUS verschiedene Stofffarbenund -varianten sowie KlarundMilchglas-Elemente bereit. Alternativzur unifarbenen Stoffwandkann die Textilbespannung – etwafür Akustikbil<strong>der</strong> – auch in brillanterQualität mit individuellen Motivendigital bedruckt werden. <strong>Die</strong>Textilbespannung erfolgt über einam Stoffrand umlaufend eingenähtesKe<strong>der</strong>profil, das in den Rahmeneingeclipst wird. So kann <strong>der</strong> Stoffwerkzeugfrei und schnell montiertund bei Bedarf wie<strong>der</strong> gelöst undausgetauscht werden.Alles rund um dieRaumakustik„Ob akustisch wirksame Zonierungim Großraumbüro, Nahfeldschirmungam Arbeitsplatz o<strong>der</strong> akus -tische Konditionierung im Besprechungs-und Konferenzbereich: MitWINEA SINUS haben wir einhochwirksames mobiles Akustiksystementwickelt, mit dem sichRaumakustik gezielt planen und ge -stalten lässt – unabhängig vom Gebäude-,Raum- und Einrichtungskonzept“,erläutert Dirk Hölscher,Leiter strategisches Produktmana -gement bei WINI. „Nachhallzeitund Sprachverständlichkeit könnenin jedem Raum auf die individuellenAnfor<strong>der</strong>ungen angepasst werden.Damit schafft das Systemdiskrete Privatheit ebenso wie einungestörtes Nebeneinan<strong>der</strong> vonKonzentration und Kommunikation– mit nachweisbar positiven Auswirkungenauf die Leistungsfähigkeitund die Gesundheit.“ Mit <strong>der</strong>Markteinführung von WINEASINUS verweist WINI zugleich aufseine Kompetenz in Sachen Raumakustik:„Um unseren Kundenmaßgeschnei<strong>der</strong>te, effektive undwirtschaftliche Akustiklösungen fürdas Büro zu bieten, arbeiten wir seitgeraumer Zeit in einem festen Kompetenz-Netzwerkmit Akustikern,Architekten und Fachplanern.Mit ihnen gemeinsam erstellen wirbei Bedarf die notwendigen Gutachtenzu Nachhallzeit, Schallpegelund Sprachverständlichkeit und ermittelnden konkreten Bedarf anakustisch wirksamen Maßnahmen“,so Dirk Hölscher.Auf <strong>der</strong> MesseORGATEC in Köln(Halle 9.1,Stand B 048)können Sie sichdirekt über dasAkustiksystemWINEA SINUSinformieren.Bild: WINI8. Sparkassen-Callcenter-Qualitätstage | Praxisnahe InformationenAm 29. und 30. November 2012 findenan <strong>der</strong> Westfälisch-Lippischen-Sparkassenakademiewie<strong>der</strong> die Sparkassen-Callcenter-Qualitätstagestatt.Wegen starker Nachfrage ist die Teilnehmerzahlauf 120 festgesetzt. Daswun<strong>der</strong>t nicht.Denn das Programm kann sich wie<strong>der</strong>sehen lassen und bietet neben <strong>der</strong>Wissensvermittlung reichlich Raum fürErfahrungsaustausch mit Kollegen undExperten.Das sind die Themen in diesem Jahr:■ Wissensmanagement imCall center – Intention und Nutzen■ Serviceorientierung und Kunden -bindung – Kundenerwartungen undErfolgsrezepte■ Mentale Fitness – Einklang vonLeistung, Motivation und Lebens-Balance■ Messgrößen im Inbound – Konzept,Erfahrungen und Einsatz■ Crossmediale Kundenkontakte –Chancen, Vorgehen und Beispiele■ Rekrutierung Zeitmitarbeiter –quantitative und qualitativeKernelemente■ Begrüßungsansagen undWarteschleifen – Updates undMöglichkeiten■ Gesundheit am Arbeitsplatz –emotionale Führungsstile undKommunikationskultur■ ISP-Austausch – vertrieblicheWeiterentwicklungen und AktuellesAls beson<strong>der</strong>es Highlight gibt es amersten Veranstaltungstag einen Vor-Ort-Besuch beim Servicecenter <strong>der</strong>Westfälischen Provinzial.<strong>Die</strong> Veranstaltung ist für Leiter/-innenund Teamkoordinatorien/-innen vonCallcentern konzipiert.Und was ist <strong>der</strong> Nutzen dabei?■ Sie können aktuelle Trends imCallcenter bewerten.■ Sie sind in <strong>der</strong> Lage, Chancen füreinen hochwertigen Service undnachhaltigen Vertrieb im Callcenterkonsequenter zu nutzen.■ Sie kennen Standards, Prozesse undVerfahren für effiziente Callcenterim In- und Outbound.www.sparkasse-dortmund.de/callcentertageCallCenter for Finance 2/2012


40RAUMKONZEPTEWas ist aus den jugendlichen Serviceteams geworden? Mitte 40ist <strong>der</strong> Alters durch schnitt heute schon. Der Krankenstand steigt,Rückenleiden und Konzentrationsschwächen nehmen zu.Stress führt zu Ausfällen. Gleichzeitig wird die Rekrutierungjunger Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter angesichts eines engerwerdenden Arbeitsmarkts immer schwie riger. Werden aus denspritzigen Service ein heiten von einst künftig geriatrischeHelp desks? Wird <strong>der</strong> Teamleiter zum Altenpfleger?Autorin Sandra Stüve, HCD Human CallCenterDesign Planungsgesellschaft, Münster.Bild: HCDDemografischer Wandel im KundenserviceHerausfor<strong>der</strong>ung an das <strong>Management</strong>Klar ist, dass ein „Weiter so!“ nicht dieDevise <strong>der</strong> Stunde sein kann. Daszeigt ein Blick auf die Bevölkerungsentwicklungsehr deutlich: 1991waren in Deutschland rund 9,3 MillionenMenschen zwischen 20 und 30Jahren erwerbstätig, 2010 dagegen nurnoch 6,8 Millionen. Das Institut fürArbeit und Qualifikation an <strong>der</strong> UniversitätDuisburg-Essen hat ausgerechnet,dass 2030 nur noch rund 7,8Millionen Erwerbsfähige zwischen 20und 30 Jahren in Deutschland lebenund 2050 lediglich 7,3 Millionen.Nicht alle dieser Erwerbsfähigen werdenerwerbstätig sein. <strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong>jungen verfügbaren Arbeitskräfteschwindet also dahin. Außerdemschrumpft die Gesamtbevölkerung –längere Lebensarbeitszeiten werdenkein Tabu mehr sein. Noch eine Zahlaus <strong>der</strong> amtlichen Statistik mag helfen,die Herausfor<strong>der</strong>ung für die Arbeitsorganisationeinzugrenzen: 1991waren 0,9 Millionen Menschen zwischen60 und 65 Jahren erwerbstätig,bis 2010 hat sich diese Zahl auf knapp1,9 Millionen schon mehr als verdoppelt.Jenseits demografischer Notwendigkeitenbirgt eine bunte Altersstrukturviele Chancen: Service wird künftigmehr und mehr zum Entscheidungsfaktorfür den Verbraucher,damit zum strategischen Erfolgsfaktor.<strong>Die</strong> Austauschbarkeit von Produktenwird Service zum differenzierendenMarkenbestandteil machen. Und dieserService wird auf immer mehr Kanälenin verlässlicher Qualität erbrachtwerden müssen. Hier ergänzensich Jung und Alt. Jugendliche Spritzigkeittrifft auf seniore Lebenserfahrungund Entspanntheit. Sie wirkenzusammen und schaffen neue, ganzheitlicheServiceerlebnisse.Doch wie geht die Organisation mitdieser Herausfor<strong>der</strong>ung um? ÄltereArbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerstellen ganz an<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen anihren Arbeitsplatz als junge Menschen.Arbeitsplatzergonomie ist da -bei nur ein Schlagwort. Ruhezonen in<strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Arbeitsplätze, konzentrationsför<strong>der</strong>ndeArbeitsplatzgestaltungund „gelebte“ Ruhe sind Faktoren,eine älter werdende Belegschaftfit, motiviert und leistungsfähig zuhalten. Doch <strong>der</strong> einfache Umbau inein seniorengerechtes Servicezentrumwird nur eines zur Folge haben: JungeMitarbeiter werden das Unternehmenin einem Fluchtreflex verlassen. Dasist keine <strong>Lösung</strong>.Es muss also eine Mischung her:Hohe Technikaffinität trifft auf Lebenserfahrungund Konfliktfähigkeit.Das muss das Ziel <strong>der</strong> Gestaltungeiner Arbeitswelt für Alt und Jung sein:Jede Altersgruppe wird bestmöglichunterstützt. Doch die Einteilung inJung und Alt ist we<strong>der</strong> trennscharfnoch umfassend. Mindestens dreiGruppen gilt es bei <strong>der</strong> Entwicklungvon Arbeitswelten zu berücksichtigen:Young Professionals ist ein mittler -weile etablierter Begriff für junge,quali fizierte Berufseinsteiger. Daranschließt sich eine Lebensphase an, dieim klassischen Lebensmodell durchFamiliengründung und Kin<strong>der</strong>erziehungszeitengeprägt ist, bevor dannRechts: Im Callcenter<strong>der</strong> Zukunftsind Alt und Jungbunt gemixt. <strong>Die</strong>Organisation musssich darauf einstellen.Links: 50 plus wirdim Callcenter 2030an Bedeutung gewinnen.Bil<strong>der</strong>: HCDCallCenter for Finance 2/2012


RAUMKONZEPTE41die Phase <strong>der</strong> 50 plus beginnt. MitBlick auf die Statistik ist auch nocheine vierte Phase <strong>der</strong> 70 Plus nichtganz unrealistisch. <strong>Die</strong>ses Phasenmodellist natürlich idealisiert und nurein Versuch, theoretisch zu fassen,was in <strong>der</strong> konkreten Planung mit denMitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorOrt erarbeitet und umgesetzt werdenmuss. Worin unterscheiden sich dieAnsprüche dieser Zielgruppen anihren Arbeitsplatz?Young ProfessionalsYoung Professionals suchen einen Arbeitsplatz,an dem sie sich entfaltenkönnen, <strong>der</strong> sie for<strong>der</strong>t, an dem sie geför<strong>der</strong>twerden. Sie sind jung, quirligund umtriebig. Sie sind bei <strong>der</strong> Arbeitsplatzergonomiekompromissbereit:Ob <strong>der</strong> Arbeitsplatzstuhl sichautomatisch auf Größe und Gewichteinstellt o<strong>der</strong> ob er acht Hebel dazuhat – <strong>der</strong> Young Professional wirddamit schon zurechtkommen. Undauch ein falsch eingestellter Stuhllässt den jungen Menschen nichtgleich mit schweren Rückenschmerzennach Hause gehen. Eine dynamischeAkustik betont die Leichtigkeit<strong>der</strong> Arbeit und des kollegialen Umgangsmiteinan<strong>der</strong>. Klimatisierung istnicht so wichtig, so lange man imWinter nicht friert und die Temperaturenim Sommer nicht gänzlich unerträglichsind. Auch mit wenig Grundlichtim Raum kommt <strong>der</strong> Young Professionalgut zurecht. Wichtig ist demjungen Menschen, dass die Atmosphäre,das Ambiente etwas hermachen.Schick soll es schon sein – eineRutsche vom Servicecenter in das Betriebsrestaurantà la Google wird begeistertangenommen.FamilieDer Rutsche kann die zweifache Mutter,alleinerziehend, Anfang 40, allerdingswenig abgewinnen: Hier ist <strong>der</strong>Tag auf Effizienz hin strukturiert.Kurze Wege von <strong>der</strong> Wohnung zurKita und zur Arbeit sind wichtig. <strong>Die</strong>seEffizienz leben diese Mitarbeiter aucham Arbeitsplatz. Quirlig ist es zuHause, weshalb bei <strong>der</strong> Akustik eherein „gesetzter“ Schallpegel gefragt ist.<strong>Die</strong> Ansprüche an Klimatisierung undLicht steigen. Wichtig ist dieser Personengruppebei allem eine einfache Bedienung– Schnickschnack am Arbeitsplatzstört, die Arbeit ist vornehmlichMittel zum Broterwerb.50 plusBei den Damen und Herren jenseits<strong>der</strong> 50 wird die Arbeit wie<strong>der</strong> mehrzum sozialen Zusammentreffen: Wertschätzungdes Unternehmens wird erwartet.Eine „Hilf-dir-selbst“-Atmosphärekommt bei den Menschennicht an, sie verlangen als Arbeitskraftund insbeson<strong>der</strong>e auch als Menschernst genommen und verstanden zuwerden. Das ist ein deutlicher Unterschiedzu den jüngeren Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmern. Man gehtheute davon aus, dass ältere Arbeitnehmergenauso leistungsfähig sindwie jüngere. Den Unterschied machtdie Zeitdauer dieser Leistungsfähigkeit.Es sind mehr Erholungsphasennotwendig. Gleichzeitig fällt es älterenMenschen immer schwerer, Klangstrukturenauseinan<strong>der</strong>zuhalten: DasBedürfnis nach einer ruhigen Akustiksteigt. Der Altersweitsichtigkeit ist <strong>der</strong>Wunsch nach mehr Licht geschuldetund den spätestens dann einsetzendenSkelett-Erkrankungen die Notwendigkeiteiner umfassenden Arbeitsplatzergonomie.Es klingt so, als sei die 50-plus-Gruppedie anspruchsvollste. Doch weit gefehlt.Alle Gruppen haben spezifischeAnfor<strong>der</strong>ungen, denen <strong>der</strong> Arbeitsplatzgerecht werden muss. <strong>Die</strong> <strong>Lösung</strong>ist eine individuelle Planungunter <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Altersstruktur<strong>der</strong> Belegschaft und <strong>der</strong> Fluktuation.<strong>Die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> individuellen,für ein Servicecenter spezifischenAlterspyramide lässt sich aufgrundhistorischer Daten in jedemProjekt annähernd bestimmen. Dasmuss die Grundlage einer jeden Planungsein. <strong>Die</strong>se Entwicklung istaußerdem auch kein Beleg dafür, dass<strong>der</strong> Open Space als zukunftsfähigeBüroraumform schon wie<strong>der</strong> ausgedienthat: Dass Jung und Alt auf einerFläche im wahrsten Sinn des Worteszusammenarbeiten können, habenviele Projekte bewiesen.Kundenservice in <strong>der</strong> AssekuranzOnlineservice bald wichtiger als AgenturserviceFür den Durchschnittsversicherungskunden ist <strong>der</strong>Onlineservice via E-Mail o<strong>der</strong> Internetdialoge <strong>der</strong>zweithäufigste Kommunikationsweg. Nach demweiterhin dominanten postalischen Kundenservicegriffen rund die Hälfte (56 Prozent) <strong>der</strong> Versicherungskundenin den letzten zwölf Monatenzur Tastatur, um ihre Anliegen mit einem Versichererzu regeln. Der Telefonkontakt zur Zentrale(23 Prozent) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kontakt zum Außendienstbüro(25 Prozent) sind dagegen deutlich seltener.Und dieser Trend wird sich weiter fortsetzen, dennimmerhin fast je<strong>der</strong> dritte Versicherungskundewill den Onlineservicekontakt intensivieren.<strong>Die</strong>s sind Ergebnisse aus dem seit 2007 jährlichenYouGov-Monitoring „Servicebarometer Assekuranz2012“, in dem rund 11.000 bevölkerungsrepräsentativausgewählte Privatkunden von ihren konkretenund aktuellen Serviceerfahrungen <strong>der</strong> letztenzwölf Monate mit Versicherungsgesellschaften berichten.Neben dem direkten Qualitätsvergleich<strong>der</strong> Gesellschaften werden Kundenbindungstreiber,Service-Level- und Penalty-Reward-Analysenüber alle Kontaktpunkte und -anlässe analysiert.<strong>Die</strong> Studie zeigt, dass es keineswegs nur Direktkundensind, die auf den Onlineservice zurückgreifen.Auch Kunden von Agenturen o<strong>der</strong> Geschäftsstellenhatten zu mehr als die Hälfte einenOnlineservicekontakt mit ihrer Gesellschaft. So istdie E-Mail an den persönlichen Vertreter mit 31Prozent auch <strong>der</strong> am häufigsten genutzt Onlineservicekanal,gefolgt vom Kontaktformular auf <strong>der</strong>Homepage eines Versicherers (24 Prozent). „<strong>Die</strong>seZahlen belegen nun endgültig, dass das Internetnicht nur einer von vielen konkurrierenden Vertriebswegenist. Das Internet ist vielmehr einKommunikationsmedium, das sich bereits fest imprivaten als auch im geschäftlichen Alltag etabliertund für alle klassischen Kundenkontaktpunkteeine hohe Relevanz hat“, interpretiert Dr.Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter <strong>der</strong> Finanzdienstleistungsforschungbei YouGov Deutschland.Dabei reicht die einfache E-Mail in Zukunftsicherlich nicht aus. Schon jetzt ist die Beratung<strong>der</strong> häufigste Kontaktanlass für die Nutzung einesOnlineservices durch Kunden (17 Prozent), gefolgtvon Fragen zu laufenden Verträgen (auch17 Prozent) und <strong>der</strong> Schadenregulierung (16 Prozent).<strong>Die</strong> Gesamtbeurteilung des erlebten Onlineservicekontaktesstellt sich branchenübergreifendmit nur 40 Prozent begeisterten und immerhin15 Prozent enttäuschten Kunden nicht beson<strong>der</strong>sglänzend dar. Hierbei ist die Spanne über die Versicherungsgesellschaftenvon 56 Prozent bis nur21 Prozent Begeisterung durch den Onlineservicesehr groß. Dabei werden Direktversicherer pauschalnicht besser als Ausschließlichkeitsversicherererlebt. So findet sich auch unter den Top 5 (inalphabetischer Reihenfolge) auch nur ein Direkt -anbieter: CosmosDirekt, LVM, Nürnberger, Provin -zial, Signal Iduna.www.yougov.deBild: JNT Visual – Fotolia.com


42RAUMKONZEPTEAttraktives AmbienteIm Büroumfeld wird wie<strong>der</strong> investiertSattes Plus bei qualitativer Büroeinrichtung. Um 15,8 Prozent stiegen die Umsätze <strong>der</strong> deutschenBüromöbelproduzenten nach Angaben ihres Branchenverbandes bso im ver gange nen Jahr.Der Einrichtungsfachhandel, in dessen Statistik auch <strong>Die</strong>nstleistungsumsätze be rücksichtigt wer -den, meldete sogar ein Plus von 21 Prozent. Dabei setzen die Investoren offen kundig auf Qualität.Der mittelfristig wichtigste Treiberfür Investitionen in Büroeinrichtungensind nach Einschätzung desbso-Vorsitzenden Hendrik Hunddie verän<strong>der</strong>ten Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen:„Im Frühjahr 2011 haben wireine Studie in Auftrag gegeben, in<strong>der</strong> Unternehmen unter an<strong>der</strong>emdanach gefragt wurden, wie sie die<strong>der</strong>zeitigen Entwicklungen <strong>der</strong> Büroarbeiteinschätzen. 41,8 Prozent<strong>der</strong> Befragten gaben an, dass dieVerän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Büroarbeit eineAnpassung des Bürodesigns notwendigmache. 17,7 Prozent hattenbereits investiert, die übrigen Unternehmenhaben diese Umstellungnoch vor sich.“ Gefragt sind Arbeitsplätze,die Teamarbeit unterstützen,Kreativität stimulieren und den zunehmendbeklagten Stress reduzieren.<strong>Die</strong> Ansätze dafür sind vielfältig.Augenfälligstes Zeichen ist nachEinschätzung von Branchenkennerndie Einrichtung sogenannterKommunikationszonen.„<strong>Die</strong>se laden zum Gedankenaustauschein, können aber auch fürdie Ideenfindung abseits des Arbeitsplatzesgenutzt werden“, erläutertHendrik Hund das neue Einrichtungskonzept.Durch die akustische und visuelleAbschirmung sollen die neu geschaffenenBereiche gleichzeitig fürmehr Ruhe an den eigentlichen Arbeitsplätzensorgen.Auffällig ist, dass Unternehmen beiihren Einrichtungen mehr Wert aufdie farbliche Gestaltung und denEinsatz von Materialien und Oberflächenlegen, als dies noch vor we-Ergonomisch: <strong>Die</strong> dreiteilige Rücken lehne von„Dauphin X-Code“ ist transparent undluftdurchlässig. Eine optionale Lordosenstützefe<strong>der</strong>t über die Lamellenstrukturund ver teilt damit großzügig denDruck im Lenden bereich. Um die not -wendige Unterstützung des Rückens zuerreichen, wird die Membrane durcheine flexible Lamellenstruktur ergänzt.Design: Daniel Figueroa Bild: Dauphin Beim Bürodrehstuhl „ON“ steht dieBeweglichkeit <strong>der</strong> Hüftgelenke imMittelpunkt, um die Elastizität <strong>der</strong> Wirbelsäule,die Schultergelenke sowie dieRücken-, Nacken- und Halsmuskulaturzu stimulieren.Bild: WilkhahnCallCenter for Finance 2/2012


RAUMKONZEPTE43 Arbeiten wird in Zukunft nochflexibler. Mehr Gestaltungsfreiheit amArbeitsplatz ist notwendig.Das Konzept TEAM.WORK.SPACE wirdden unterschiedlichsten Anfor<strong>der</strong>ungengerecht. Es ermöglicht beispielsweisekonzentriertes Arbeiten allein o<strong>der</strong> zuzweit o<strong>der</strong> im Team, ein Platz mitbeson<strong>der</strong>er Lichtstimmung, akustischeAbschirmung, Sichtschutz und bietetRaum für individuelle Gestaltung.Bild: König + Neurath AG<strong>Die</strong> Aktion Gesun<strong>der</strong> Rücken e.V. (AGR) hat in ihrer letzten Gütesiegelprüfungdie Stuhlmodelle <strong>der</strong> ProduktmarkeKinnarps 6000, 9000 und plus[6] mitdem bekannten AGR-Gütesiegel ausgezeichnet.Sie sind mit <strong>der</strong> seit Jahrenbewährten Freefloat-Funktion ausgestattet,die darauf abzielt, den Sitzendenwährend <strong>der</strong> Arbeitszeit zur ständigenBewegung zu animieren. Bild: Kinnarpsnigen Jahren <strong>der</strong> Fall war. „Farbenund Materialien können je nach Bedarfberuhigend o<strong>der</strong> stimulierendwirken“, begründet Hund den neuerwachten Mut <strong>der</strong> deutschenUnternehmen, „sie sind aber vorallem auch ein wichtiger Baustein,wenn es darum geht, ein attraktivesAmbiente zu schaffen.“Im Blick stehen dabei immer häufigernicht nur die aktuellen Mitarbeiter.Mehr und mehr wird die Gestaltungvon Büroarbeits plätzen auchals Argument auf <strong>der</strong> Suche nachden begehrten Fachkräften eingesetzt.Immerhin 39,2 Prozent hattenbeim Kauf neuer Büromöbel aucheine Attraktivitätssteigerung deseigenen Unternehmens im Blick.Im Blick haben die Käufer von Büromobiliarauch die Gesundheitihrer Mitarbeiter. Immerhin 27,2Prozent aller Befragten gaben an,dass Prävention in ihren Unternehmeneine sehr große Rolle spiele.38,4 Prozent stuften <strong>der</strong>en Stellenwertzumindest als hoch ein.Ein unter Arbeitsmedizinern in diesemZusammenhang häufig verwendetesStichwort lautet „Bewegung“.Mit einer Raumplanung, diedazu zwingt, gelegentlich aufzustehenund ein paar Schritte zu gehen,und Möbeln, die auch ein Arbeitenim Stehen ermöglichen, will man<strong>der</strong> allgemeinen Bewegungsarmutentgegenwirken.Eine Herausfor<strong>der</strong>ung sieht HendrikHund in <strong>der</strong> Bewältigung desdemographischen Wandels: „60 Pro -zent aller Bürobeschäftigten leidenimmer wie<strong>der</strong> unter Rückenschmerzen,manche Untersuchungen sprechensogar von 80 Prozent. Da sichDas Forum für KommunikationstechnologienInfrastruktur. <strong>Die</strong>nste. Applikationen.30. + 31. Oktober 2012 im Forum <strong>der</strong> Messe Frankfurt<strong>Die</strong> Themenschwerpunkte 2012: Cloud Infrastructure + Services Customer Experience + Communication ITK Solutions + Trends Mobile Enterprise + Strategies Security + TrustEin B2B-Forum für Profis!<strong>Die</strong> Voice + IP ist ein hoch spezialisiertes Forum, das Entschei<strong>der</strong>n einen umfassendenÜberblick über die gesamte Bandbreite innovativer <strong>Lösung</strong>en im Bereich InformationsundKommunikationstechnologien bietet. <strong>Die</strong> umfangreiche Fachkonferenz mit hochkarätigbesetzten Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden wird begleitet von einer hochwertigenFachmesse mit den Top-Anbietern <strong>der</strong> Branche.Weitere Informationen finden Sie unter:www.voice-ip-ffm.dedie Beschwerden mit zunehmendemAlter kumulieren, müs sen wirhier gegensteuern – und zwar frühzeitig.“CallCenter for Finance 2/2012


44RAUMKONZEPTE<strong>Die</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an dieArbeits- und Raumgestaltunghaben sich verän<strong>der</strong>t. DerQualitätsanspruch an Callcenter-Einrichtung und Personal steigtständig. Wer gute Mitarbeiter findenund halten will, sollte auch in ein entsprechendesArbeitsumfeld investieren.Foto: Stehleuchte SOLUNA.Gesunde Augen im CallcenterBessere Sichtnutzt allenEs ist sinnvoll, wenn die Arbeitsumgebungflexibel an die jeweiligenMitarbeiter angepasst werden kann.Neben dem Mobiliar gewinnen, insbeson<strong>der</strong>eauch im Hinblick auf diedemografische Entwicklung, Lichtund Blendschutz an Bedeutung.Gerade im Herbst, wenn die trübenTage beginnen, sehnen wir unsnach Sonne und Licht.Bil<strong>der</strong>: ORG-DELTAEntspannung fürdie AugenAm meisten erholungsbedürftigsind unsere Augen. Sie stellen beson<strong>der</strong>eAnfor<strong>der</strong>ungen an optimaleLichtverhältnisse. Zweierlei Dingesind hier zu berücksichtigen: zumeinen das Sonnenlicht und zum an<strong>der</strong>endas Kunstlicht im Raum.Der BlendschutzReflexionen auf dem Monitor irritierendas Auge. Um diese sehen zukönnen, muss man den Monitorausschalten. Lichtspiegelungenvom Fenster o<strong>der</strong> Sonnenfleckenlassen sich auf dem schwarzen Bildschirmhintergrundsofort erkennen.Reflexionen können von Tageszeit,Jahreszeit und Wetter abhängen.An den meisten Arbeitsplätzenkommt <strong>der</strong> größte Lichteinfall natürlichdurch die Fenster. Sitzt manmit dem Rücken dazu, spiegeln sichdie Fenster im Monitor. Schaut manbeim Arbeiten in Richtung <strong>der</strong> Fens -ter, werden die Augen durch denhellen Hintergrund geblendet.Ideal ist eine Platzierung desSchreib tisches mit Blickrichtung parallelzum Fenster und mindestenszwei Meter vom Fenster entfernt.Da sich dies in <strong>der</strong> Praxis aus Platzmangelhäufig nicht realisierenlässt, empfiehlt sich zusätzlich dasAnbringen von Folienrollos innenam Fenster. Durch eine spezielleBeschichtung dimmen die Foliendas Tageslicht wie eine Sonnenbrille.Bis zu 80 Prozent des einfallendesLichts werden gefiltert, trotzdembleibt eine nahezu farbechte Sichtnach draußen erhalten.Den Augen kann so eine Erholungspausegegönnt werden, indem siezwischendurch weit Entferntes betrachtenund sich so regenerierenkönnen.Es gibt auch Folien mit Schall schutz -eigenschaften. Gerade für Bü ros mitgroßen Fensterfronten bedeutet dieseine Erhöhung <strong>der</strong> Schallabsorptionund damit verbunden die Verbesserung<strong>der</strong> Raum akustik.Rechts: Kombi-Folienrollo –<strong>der</strong> effektiveSchall-, BlendundHitzeschutz.Links: Absorber-Stellwand mitintegrierterBeleuchtung.CallCenter for Finance 2/2012


RAUMKONZEPTE45<strong>Die</strong> BeleuchtungEine weitere Ursache für Blendungund Spiegelungen auf dem Monitorkann die Beleuchtung sein. <strong>Die</strong>meiste Zeit im Jahr können wir aufeine künstliche Raumbeleuchtungnicht verzichten.Noch immer ist diese häufig aufeine reine Schreibtischtätigkeit ausgelegtund von <strong>der</strong> Leuchtdichteüberdimensioniert. Reflexionen aufdem Monitor sind die Folge. Hinzukommt, dass in <strong>der</strong> Regel Deckenbeleuchtungssystemefest installiertsind und dadurch die blendfreie Anordnung<strong>der</strong> Arbeitsplätze einschränken.Eine kostengünstige <strong>Lösung</strong> bei bereitsvorhandenen Lichtquellen(häufig Lichtbän<strong>der</strong>n) ist die Eindämmung<strong>der</strong> Reflexionen mit Hilfevon Lichtrastern.Nachträglich unter <strong>der</strong> Lichtquellemontierbar, stellen sie eine ökonomischeAlternative zur Neuinstallationdar.Autorin: Dipl.-Betriebswirtin (FH)Anja Winter, Geschäftsführerin vonORG-DELTA.Bild: Org-DeltaDemontage- und Entsorgungskosten<strong>der</strong> alten Leuchten entfallen.Optimal ist <strong>der</strong> Einsatz von flexiblen,Platz sparenden Stehleuchten.Sie lassen sich überall aufstellenund in jeden Raum mitnehmen.Eine indirekt-direkte Lichtverteilung(85 Prozent indirekter, 15 Prozentdirekter Anteil) sorgt für blendfreieBeleuchtung. Es gibt Leuchten,die in zwei Stufen schaltbar, stufenlosdimmbar o<strong>der</strong> mit integrierterSensortechnik ausgestattet sind.<strong>Die</strong>se reagiert auf Anwesenheit (Aktivsteuerung)und zugleich aufLichtverhältnisse (Tageslichtsteuerung).<strong>Die</strong> Tageslichtsteuerung mitAbschaltautomatik regelt 100 Prozentdes einfallenden Lichts, wobei<strong>der</strong> Sollwert über Drucktaster einstellbarist. Ein integrierter Bewegungsmel<strong>der</strong>schaltet nur dann ein,wenn das Büro besetzt ist.<strong>Die</strong>se Stehleuchten lassen sichauch in Stellwände integrieren.FazitFür jeden Raum lassen sich auchnachträglich Optimierungen erreichen.Voraussetzung ist eine entsprechendeRaumanalyse.Baur Fulfillment SolutionsVorhang auf fürwww.facebook.com/baurfsUnter www.facebook.com/baurfs hat <strong>der</strong> <strong>Die</strong>nst -leistungsspezialist Baur Fulfillment Solutions (BFS)aus Burgkunstadt jetzt eine Unternehmensseite imsozialen Netzwerk Facebook eingerichtet.<strong>Die</strong>se Fanpage soll als Plattform für offene und transparenteKommunikation zwischen dem Unternehmen und allen seinenBezugspersonen und -gruppen dienen.Ab sofort wird sie die im vergangenen Jahr komplett überarbeiteteUnternehmens- Web site unter www.baur-fs.de ergänzen.henden und potenziellen Mandanten <strong>der</strong> BFS, Bewerber fürBFS-Stellenangebote sowie natürlich auch die Mitarbeiter <strong>der</strong>BFS schon sehr bald auf den Like-Button dieses Profils klickenwerden. So soll sich ein großes und aktives Informations- undKommunikationsnetzwerk rund um unser expandierendesUnternehmen bilden“, wünscht sich Klaus-Reiner Münch.Neben den drei Kerndienstleistungen Kundendialog, Warenhandlingund Zahlungsmanagement bietet Baur FulfillmentSolutions seinen Kunden auch Social-Media-<strong>Die</strong>nstleistungenan. „<strong>Die</strong>se Social-Media-Expertise haben wir natürlich in unsereigenes Facebook-Profil einfließen lassen: Hier wollen wir aktuellenund potenziellen Kunden zeigen, wie Kommunikationsprozesseheute im Internet gesteuert werden können“, erläutertPR-Leiterin Jessica Nickel.„Wir haben diese Unternehmensseite in den vergangenen Monatenintensiv vorbereitet. Klasse, dass es jetzt losgeht! Ich freuemich wirklich über jeden Kommentar, jeden ‚Post‘ und jedes,Like‘!“, gesteht Marketingspezialistin Julia Carle.„Hier wollen wir Dialoge ermöglichen und aktiv über die zahlreichenNeuigkeiten aus unserem rund 1.600 Mitarbeiter umfassendenUnternehmen berichten“, erläutert Klaus-ReinerMünch, <strong>der</strong> für diese Facebook-Seite verantwortliche VertriebsundMarketingleiter <strong>der</strong> BFS. Gemeinsam mit seinen KolleginnenJessica Nickel, <strong>der</strong> PR-Leiterin <strong>der</strong> BFS, und <strong>der</strong> MarketingspezialistinJulia Carle wird er von nun an interessanteThemen des Unternehmens aufgreifen und auf dieser neuenFanpage darstellen. Darüber hinaus stehen die drei BFS-Kommunikatorenauch als Ansprechpartner für alle Themen zur Verfügung,die externe Personen an das Unternehmen herantragenmöchten. „Wir gehen davon aus, dass Mitarbeiter von beste-CallCenter for Finance 2/2012


46EVENTS<strong>Die</strong> Voice + IP 2012 als einzigartigeFachveranstaltung für Technologien,Anwendungen und Strategien in <strong>der</strong>Businesskommunikation imdeutschsprachigen Raum bietet eineumfangreiche Fachkonferenz mithochkarätig besetzten Vorträgen,Workshops und Diskussionsrunden.Begleitet wird die Konferenz voneiner Fachausstellung mit denführenden Anbietern des Marktes.Voice + IPBild: Jörg Engel – Fotolia.comDer Herbstevent 2012Im Laufe <strong>der</strong> zwei Tage präsentierenExperten und Anbieter konkreteAntworten auf drängende Fragen:Wie lässt sich sicherstellen, dassMitarbeiter unter allen Bedingungen,auch unterwegs, den optimalenZugang zu relevanten Datenund Informationen haben?Welche Auswirkungen auf die Kommunikationund Kommunikationstechnikim und außerhalb desUnternehmens hat die Integrationvon Social Media?Welche Anwendungen lassen sichsinnvoll in <strong>der</strong> Cloud betreiben undwie muss das systemisch und vonden Prozessen her integriert sein?Welche Herausfor<strong>der</strong>ungen ergebensich für die Netze, wenn sichdarin künftig immer mehr Devicesmit einer IP-Adresse tummeln?Wie können Unternehmen Anwen<strong>der</strong>bei <strong>der</strong> Nutzung ihrer privatenDevices zu bei<strong>der</strong>seitigem Vorteilunterstützen?Und schließlich, aber nicht zuletzt:Wie müssen ein Sicherheitskonzeptund eine Sicherheitsinfrastruktur beschaffensein angesichts <strong>der</strong> im merunübersichtlicher werdenden Kom -munikationslandschaft und wach -sen<strong>der</strong> Mobilität?<strong>Die</strong> Voice + IP hat sich seit ihrerGründung vor acht Jahren durchden Deutschen Verband für Post,Informationstechnologie und Telekommunikatione. V. (DVPT) zudem Pflichttermin für alle Entschei<strong>der</strong>entwickelt.<strong>Die</strong> Veranstaltung ist ein „Muss“ füralle Verantwortliche aus den BereichenITK, Einkauf, Organisation,strategische Unternehmensentwicklung,Sicherheit, Recht und Datenschutz,die ihre Unternehmenskommunikationerfolgreich gestalten,mit aktueller Technik optimierenwollen und dafür individuelle <strong>Lösung</strong>ensuchen.DVTM diskutiert Social MediaWelche Auswirkungen die zunehmende Bedeutung von Social Media in <strong>der</strong>Businesskommunikation hat, ist eines <strong>der</strong> beherrschenden Themen <strong>der</strong> in <strong>der</strong>Messe Frankfurt am 30. und 31. Oktober 2012 stattfindenden Fachkonferenzund -messe „Voice + IP“. Der Deutsche Verband für Telekommunikation undMedien (DVTM) veranstaltet daher im Rahmen dieser Veranstaltung eine hochkarätigbesetzte Diskussionsrunde zum Thema „Kommunikation & Marketingim Zeitalter von Social Media“.„<strong>Die</strong> Branchen Telekommunikation und Medien stehen angesichts <strong>der</strong> neuenFormen des Kundendialogs durch Social Media vor spannenden Heraus -for<strong>der</strong>ungen“, stellt Boris Schmidt, Geschäftsführer des DVTM, fest. „<strong>Die</strong> Voice+ IP bildet ein in Deutschland einzigartiges Forum für alle relevanten Größen<strong>der</strong> Branche sowie <strong>der</strong>en Kunden und Anwen<strong>der</strong>. Sie ist daher <strong>der</strong> ideale Ort,diese Herausfor<strong>der</strong>ungen umfassend zu diskutieren.“Details des Programms werden in Kürze bekannt gegeben.Der Fokus wird auf praktischen Problemlösungen liegen. www.dvtm.netCallCenter for Finance 2/2012


EVENTS47Social Media und Datenschutz sind TopthemenErfolgreiches ContactcenterZwei große Themenblöcke bewegen Führungskräfte im Ver trieb undKundenservice: <strong>Die</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kommunikation durch SocialMedia und die Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> rechtlichen Rah menbedingungendurch das Auslaufen <strong>der</strong> Bundes daten schutzgesetz-(BDSG)Novelle.In <strong>der</strong> Vorbereitung <strong>der</strong> Veranstaltung„Erfolgreiches Contactcenter“wurden Themen vorgeschlagen undanschließend von mehr als 350Fachleuten aus <strong>der</strong> Branche bewertet.Unter den ersten acht Plätzenbefinden sich sechs Social-Media-Themen. Daneben gibt es starkenGesprächsbedarf an den ThemenPersonalführung und Datenschutz.Nun steht das finale Programm bereit.Aber die 6. Veranstaltung „ErfolgreichesContactcenter“ ist mehrals Vorträge, son<strong>der</strong>n versteht sichals interaktive Dialogplattform vonMen schen aus Fleisch und Blut.Hier treffen sich am 8. November2012 im Congresspark Hanau Praktiker,Experten, Anwen<strong>der</strong> und Berater,um sich gemeinsam über Herausfor<strong>der</strong>ungenund Erfahrungenauszutauschen. So sagt zum BeispielTeilnehmer Walter Benedikt von 3CDialog: „Unter den zahlreichen Veranstaltungenzum Thema Contactcenterund Kundendialog ist dies sicherlichdie ,Beste‘, auch mit <strong>der</strong>vielfältigen Mischung aus Vorträgenund Zeit zum Netzwerken.“Das Networking wird durch deninteraktiven Businessmarktplatz erleichtert.Mit einem Businessprofilkann sich je<strong>der</strong> Teilnehmer darstellenund so rasch interessante Gesprächspartnerfinden. Statt einerKeynote gibt es zu Beginn kleineGesprächsgruppen, so dass mansich rasch im intensiven Austauschbefindet. Auf konkrete Fragen könnenExperten von ausgewählten <strong>Lösung</strong>sanbieterneine Antwort geben.Von daher sind konkrete Fragenhier gerne willkommen.Nähere Informationen zur Veranstaltungfinden Sie unter www.erfolgreiches-Contactcenter.de.Studie zur Bewertung von CallcenternWas Kunden zufrieden machtFür alle möglichen Probleme gibt es heute eineServicehotline. Wer die anruft, <strong>der</strong> telefoniertmeistens allerdings nicht mit einem Servicemitarbeiterganz in <strong>der</strong> Nähe, son<strong>der</strong>n landet ineinem ausländischen Callcenter. Um Kosten zusparen, haben viele heimische Unternehmenmittlerweile nicht nur die Produktion ihrer Produkte,son<strong>der</strong>n auch <strong>Die</strong>nstleistungen ins kostengünstigereAusland verlagert.Doch wie wirkt sich das auf die Qualität <strong>der</strong>Serviceleistung eines Callcenters aus? „Nachvorherrschen<strong>der</strong> Meinung negativ“, sagt Prof.Dr. Gianfranco Walsh von <strong>der</strong> Friedrich-Schiller-Universität Jena. „<strong>Die</strong> meisten Kunden, die einCallcenter im Ausland anrufen, rechnen mitKommunikationsproblemen und mangeln<strong>der</strong>Kundenorientierung“, so die Erfahrung desLehrstuhlinhabers für Betriebswirtschaftslehreund Marketing. Doch das zu Unrecht, wie Prof.Walsh und seine Kollegen in einer aktuellenStudie in <strong>der</strong> Zeitschrift „International BusinessReview“ belegen.Wie die Wissenschaftler <strong>der</strong> Uni Jena, <strong>der</strong> EBSBusiness School Oestrich-Winkel und <strong>der</strong> BowlingGreen State University (USA) zeigen, istdie Befürchtung mangeln<strong>der</strong> Leistung sogenannterOffshore-Callcenter unbegründet.„Entgegen bisheriger Annahmen zeigen die Ergebnisseunserer Studie, dass die Bewertung<strong>der</strong> Leistung von Callcentern im Ausland verglichenmit inländischen Callcentern nichtzwangsläufig schlechter ausfällt“, sagt SimonBrach von <strong>der</strong> Uni Jena. „Ob die Kunden miteinem Callcenter in Deutschland o<strong>der</strong> im Auslandtelefonieren, beeinflusst diese aus unternehmerischerSicht relevante Größe nicht“,unterstreicht <strong>der</strong> Nachwuchswissenschaftleraus dem Team von Prof. Walsh.Für ihre Studie haben die Marketingexpertenrund 800 Kunden von deutschsprachigen Callcenternmit Standorten in Deutschland, Polenund <strong>der</strong> Türkei befragt. Dabei haben sie ermittelt,wie <strong>der</strong> Standort des Callcenters, <strong>der</strong>wahrgenommene Akzent <strong>der</strong> Mitarbeiter und<strong>der</strong>en Kundenorientierung sich in <strong>der</strong> Einschätzung<strong>der</strong> Leistung des Callcenters durch die Kundennie<strong>der</strong>schlagen. Bewertungskriterien dafürwaren u. a. die Zufriedenheit <strong>der</strong> Kunden mit <strong>der</strong>Beratung, das Vertrauen in sie und ob die Kundenanschließend bereit waren, die jeweiligeHotline weiterzuempfehlen. Während <strong>der</strong> unterschiedlicheAkzent <strong>der</strong> Gesprächspartner imFalle ausländischer Callcenter zwar deutlichwahrgenommen wurde, spielte dieser bei <strong>der</strong> Bewertung<strong>der</strong> Beratungsleistung für die Kundenkeine nennenswerte Rolle. Auch die Kenntnisüber den Standort im In- o<strong>der</strong> Ausland ist für diemeisten Kunden kein Grund, mit <strong>der</strong> Beratungunzufrieden zu sein. Entscheidendes Kriteriumfür eine positive Bewertung sei allein die Kundenorientierung<strong>der</strong> Callcenter-Agenten, so dasErgebnis <strong>der</strong> aktuellen Studie. <strong>Die</strong> Wissenschaftlerempfehlen Unternehmen daher bei <strong>der</strong> Rekrutierungund Weiterbildung von Personal fürCallcenter – ob nun in Deutschland o<strong>der</strong> im Ausland– diesem Aspekt verstärkt Beachtung zuschenken.Original-Publikation: Walsh G. et al. „What the eye doesnot see, the mind cannot reject: Can call center location explaindifferences in customer evaluations?“ InternationalBusiness Review 2011, DOI: 10.1016/j.ibus-rev.2011.11.002


Ihre Ansprechpartner im VerlagIsabella StahlAnzeigenverkaufTel. 08247/354-128Fax 08247/354-4128isabella.stahl@holzmann-medien.deMichaela KrtschekAnzeigenverkauf/-verwaltungTel. 08247/354-110Fax 08247/354-4110michaela.krtschek@holzmann-medien.deErwin StröbeleChefredakteurTel. 08247/354-107Fax 08247/354-108erwin.stroebele@holzmann-medien.deInge HolzmannRedaktionsassistenzTel. 08247/354-106Fax 08247/354-108inge.holzmann@holzmann-medien.deInserentenverzeichnisASC telecom AG S. 25Aspect Software GmbHII. Umschlagseiteavocis AGIV. UmschlagseiteBaur Fulfillment Solutions GmbH S. 3Everdean S. 13Intercept Solutions GmbHTitelseite<strong>Management</strong> Circle AGIII. UmschlagseiteMesse Frankfurt GmbH S. 43Nuance Communications Germany GmbH S. 9Telekom Deutschland GmbH S. 17Telenet GmbH Kommunikationssysteme S. 29WINI Büromöbel S. 11CallCenter for Finance ist eine Son<strong>der</strong>publikation <strong>der</strong> Fachmagazine geldinstitute und versicherungsbetriebegeldinstitute ist das unabhängige Fachmagazin für Bank-IT,Sicherheitslösungen und Bank technik.www.geldinstitute.deHerausgeber: Alexan<strong>der</strong> Holzmann,alexan<strong>der</strong>.holzmann@holzmann-medien.deChefredakteur: Dipl.-Kfm. Erwin Ströbele(verantwortlich im Sinne des Presserechts),Telefon 08247/354-107, Fax 08247/354-108,erwin.stroebele@holzmann-medien.deRedaktion: Dominik Schubert, Telefon 08247/354-226,redaktion@geldinstitute.desowie ein Team von Fachleuten auf dem Gebiet <strong>der</strong> Organisation,Automation und Einrichtung von Geldinstituten.Redaktionsassistenz: Inge Holzmann, Telefon 08247/354-106,inge.holzmann@holzmann-medien.deLayout: DTP-Büro, Holzmann MedienVerlagsleitung Anzeigen/Vertrieb/Marketing:Jan Peter Kruse, jan-peter.kruse@holzmann-medien.deVerlag: Holzmann Medien GmbH & Co. KG,Gewerbestraße 2, 86825 Bad Wörishofen,Telefon 08247/354-01, Fax 08247/354-170,info@holzmann-medien.de; www.holzmann-medien.deHR Amtsgericht Memmingen HRA 5059Ust-ID-Nr.: DE 129204092 Handelsregister AmtsgerichtMemmingen HRA5059Vollhafter: Holzmann Verlag GmbH, Handelsregister AmtsgerichtMemmingen HRB5009AnzeigenleitungJan Peter Kruse, anzgivb@holzmann-medien.deAnzeigenverkauf (verantwortlich):Isabella Stahl, Telefon 08247/354-128,isabella.stahl@holzmann-medien.deAnzeigenverwaltung/-verkauf:Michaela Krtschek, Telefon 08247/354-110,michaela.krtschek@holzmann-medien.deZurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 40 vom 1. 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Bestellungen sind an den Verlag o<strong>der</strong>einschlägige Buchhandlungen zu richten.Für Mitglie<strong>der</strong> des International Bankers Forum e.V. ist <strong>der</strong>Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten.Das Fachmagazin versicherungsbetriebe ist das seit Jahrzehntenbei den Entschei<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Branche verankerte Medium für ITund Kommunikation in <strong>der</strong> Assekuranz.www.versicherungsbetriebe.deHerausgeber: Alexan<strong>der</strong> Holzmann,alexan<strong>der</strong>.holzmann@holzmann-medien.deChefredakteur: Dipl.-Kfm. 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Januar 2012.Produktmanagement: Sonja Fischer, Telefon 08247/354-281,sonja.fischer@holzmann-medien.deVertrieb: Corinna Zippan (Vertriebsleitung),Telefon 08247/354-295, corinna.zippan@holzmann-medien.deKundenservice: Eleonore Kerler, Telefon 08247/354-142,eleonore.kerler@holzmann-medien.deFax Produktmanagement, Vertrieb, Kundenservice: 08247/354-170versicherungsbetriebe erscheint viermal pro Jahr.Der Bezugspreis beträgt jährlich 79 Euro (inkl. Mehrwertsteuer,inkl. Porto). Ausland: 83,80 (inkl. Porto). Das Einzelheft (empf.Preis) kostet 20 Euro (inkl. Mehrwertsteuer) plus Versandkosten.Für Mitglie<strong>der</strong> des Vereins Deutscher Versicherungsfachwirte e.V.(VDVF) sowie für Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Versicherungs-Makler-Genossenschafte.G. 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15. Internationale ale Kongressmesse für Kundenservice,-kommunikation und Call CenterAusCallCenterWorld CenterWer d ®wird CCW!Weil Kundenn nicht nur anrufen!Der r Kundenservice ervice <strong>der</strong> ZukunftStrategien für die Kundenbetreuung von morgenKundenbindungngIst <strong>der</strong> Kunde bereit für mehr Servicezu zahlen?Online o<strong>der</strong> Offline?Integrierte Konzepte für individuelle KundenanspracheMitarbeiter-<strong>Management</strong> <strong>Management</strong> <strong>der</strong> ZukunftRecruiting, Arbeitsplatzgestaltung, MotivationWie gestalteich mein ContactCenter?Innovativer Einsatz von Mensch, Technik & ProzessenDas sagen Teilnehmer <strong>der</strong> CallCenterWord ®2012:„Best Practice Austausch auf Top Niveau“K.-H. Neubauer, AMSSteiermark„War zum ersten Mal dort, aber bestimmt mt nicht zum letzten:GEFÄLLT MIR“M.Flegel, metamorph GmbHVeranstalter:alter:Innovations-Tag: ag:25. Februar 2013Kongress:26. & 27. Februar 2013Workshops: ops: 28. Februar 2013Messe:26. – 28. Februar 2013im Estrel Convention Center,BerlinPremium-Sponsor:Haupt-Sponsor:Hotline: + 49(0) 6196 / 47 222 - 805www.ccw.eu.eu


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