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Im Weltkriege - booksnow.scholarsportal.info

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KonopisclitStandpunkt des alten Kaisers, „solange er regiere, habe niemandanderer hineinzusprechen", stand dem des Erzherzogs,„er werde einmal für die jetzt begangenen Regierungsfehlerbüßen müssen", schroff gegenüber, und ein jeder, der dasLeben bei Hofe kennt, wird wissen, daß solche zwischen denhöchsten Herren bestehenden Differenzen nie darauf zuwarten brauchen, geschürt und vergrößert zu werden. Anjedem Hofe finden sich Männer, die die Gunst ihres Herrndadurch erobern wollen, daß sie öl in das Feuer gießen unddurch Geschichten und Klatsch aller Art die Antipathie vergrößern.So war es auch im vorliegenden Fall, und statt sichnäherzukommen, entfremdeten sich die beiden immer mehr.Der Erzherzog hatte wenig Freunde, und unter den Monarchenso gut wie gar keinen. Dies war einer der Gründeseiner Annäherung an Kaiser Wilhelm. <strong>Im</strong> Grunde warzwischen ihm und Kaiser Wilhelm ein großer Unterschied,und sie waren so verschiedene Männer, daß eine wirklicheFreundschaft im wahren Sinne des Wortes, ein wirkliches Sichverstehengar nicht in Frage kommen konnte und auch tatsächlichnicht in Frage kam. Ähnlich in beiden Charakterenwar ein stark ausgeprägter autokratischer Zug, aber das warauch ungefähr alles. Nicht sympathisch waren dem Erzherzog-Thronfolgerdie Reden Kaiser Wilhelms, dessen offenbarerWunsch nach Popularität, den der Erzherzog nichtverstand. Kaiser Wilhelm seinerseits hat den Erzherzogzweifellos in den letzten Jahren bedeutend liebergewonnen,als er ihn ursprünglich hatte. Mit dem deutschen Kronprinzenverstand sich der Erzherzog Franz Ferdinand wenigergut. Die beiden Herren verbrachten einige Wochen gemeinsamin St. Moritz in der Schweiz, ohne sich dabei irgendwienäherzukommen, wobei allerdings der so große Altersunterschiedund die doch viel ernstere Lebensauffassung des Erzherzogseinen vollkommen erklärlichen Grund liefert.Die Abgeschlossenheit und Zurückgezogenheit, inder derErzherzog lebte, der bedauerlich geringe Umgang, den er55

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