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Im Weltkriege - booksnow.scholarsportal.info

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Konopischtschrieb er noch im Zuge ein Telegramm an Berchtold, welchesseine volle Zustimmung zu einer entgegenkommenden Haltungaussprach und die Gerüchte über seine angebliche entgegengesetzteHaltung dementierte.Sicher ist, daß gewisse Militärs,welche den Krieg wünschten, den Erzherzog benutzten oder,besser gesagt, mißbrauchten, um in seinem Namen eineKriegspropaganda zu treiben, und auf diese Art und Weiseein so völlig falsches Urteil über ihn hervorriefen. Verschiedenedieser Militärs sind im Kriege den Heldentod gestorben.Andere sind verschwunden und vergessen. Niemalswar unter denen, die den Erzherzog vorschoben, der GeneralstabschefConrad. Dieser Mann schob niemanden vor. Waser notwendig fand, vertrat er selbst offen und gegenüberjedermann.Ein merkwürdiges Detail verdient im Zusammenhangemit diesen Gerüchten über den Erzherzog erwähnt zu werden.Er selbst hat mir erzählt, eine Wahrsagerin habe ihm prophezeit,,,er werde einst den Weltkrieg entfesseln". Obwohl ihmdiese Wahrsagung bis zu einem gewissen Grade schmeichelte,lag doch darin die unausgesprochene Anerkennung, daß dieWelt mit ihm als einem starken Faktor werde rechnen müssen,so betonte er doch ausdrücklich, wie unsinnig eine solcheProphezeiung sei. Sie ist doch später wahr geworden, dieseProphezeiung, nur so ganz anders, als sie damals verstandenwurde, und unschuldiger hat noch nie ein Fürst ein Blutvergießenhervorgerufen als das arme Opfer von Sarajevo.Unverhältnismäßig stark hat der Erzherzog unter denVerhältnissen gelitten, welche die Folgen seiner unebenbürtigenHeirat waren.Die wahre, aufrichtige Liebe, die er zu seinerGattin hatte, ließ in ihm den Wunsch nicht sterben, dieselbezu seiner völlig, auch äußerlich, gleichberechtigten Gemahlinzu machen, und die fortwährenden Widerstände, die er imHofzeremoniell fand,verbitterten und verärgerten ihn überalle Maßen. Der Erzherzog hatte die feste Absicht, sofortnach seiner Thronbesteigung seiner Gemahlin zwar nicht den57

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