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Der schmale Weg - Dr. Lothar Gassmann

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Hintergründe und BeurteilungenAnselm Grün wurde am 30.03.2007 sogar die besondere Ehre zuteil, dassihm der bayerische Staatsminister Eberhard Sinner das Bundesverdienstkreuzverlieh. Er nannte Grün „einen der erfolgreichsten geistlichen Schriftsteller derGegenwart.“ Als Begründung heißt es: „Besonders verdient gemacht habe ersich in der Begleitung von Priestern und Ordensleuten, in der wirtschaftlichenLeitung der Abtei, aber auch in der Erwachsenenbildung, in der Jugendarbeitund in der Lehrlingsausbildung.“Die Tageszeitung „Die Welt“ beschäftigte sich am 08.06.2010 intensiver mitdem Phänomen Anselm Grün und bewertete seinen Erfolg überaus kritisch.<strong>Der</strong> Journalist Alan Posener untersuchte die Wirkungsweise seiner Lebenshilfenund titelte abwertend: „Wie Anselm Grün & Co die Theologie verniedlichen“.Poseners Kritik deckt sich durchaus mit Anfragen von konservativ evangelikalerSeite: „Schreibende Ordensleute wie Anselm Grün sind Medienstars. Dochderen banale Auslegungen wecken die Sehnsucht nach beinharten Theologen“,schreibt Posener. Als Beispiel für Grüns Banalität führt Posener Grünstiefenpsychologische Bibelauslegung an und findet weitere deutlich kritischeWorte:„Dieses seichte, aromatherapeutische ‚Ich bin okay, du bist okay‘-Christentumkann es doch nicht sein - aber man blickt um sich und sieht, dass die Leute anden Lippen des Predigers hängen, dass sie seine Worte aufsaugen. Und als ersie am Ende auffordert, aufzustehen, die Arme über der Brust zu kreuzen undmit ihm zu beten, da erhebt sich die ganze Kirche und tut es ihm nach. DasÖkumenische, hier wird's Ereignis. Und man erkennt: Anselm Grün bedienteine Sehnsucht nach Trost, die eben nicht nur in Hildesheim wach ist undwächst. […] Man mag über seine pseudopsychologische Kuscheltheologie - oderkuschelpsychologische Pseudotheologie - den Kopf schütteln, aber er und dieanderen benediktinischen Medienmönche erreichen die Menschen, wie es derMedienpapst Benedikt nie geschafft hat. Längst haben die Gläubigen mit denFüßen und dem Geldbeutel abgestimmt: Wenn sie sich eine Kirche wünschenkönnten, Anselm Grün wäre ihr Papst.“Es ist erstaunlich, dass eine säkulare Tageszeitung Anspruch und Qualität derLebenshilfen von Anselm Grün kritisch bewertet. Das erscheint viel ehernachvollziehbar als die Würdigung, Empfehlung und Verbreitung GrünscherLehren in evangelikalen Zeitschriften wie „Aufatmen“. Hier wird man sich wohl<strong>Der</strong> <strong>schmale</strong> <strong>Weg</strong> Nr. 2 / 2013 26

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