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PDF Deutsch - Holzmarkt

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LebensfreudeIch hab ‘nen Kater. Wie jeder gute Berliner war ich einWochenende lang unterwegs. Zum Glück sind KreuzbergerNächte noch lang und zwar über die Bezirksgrenzehinaus! Einmal mehr wird mir klar, warum iches hier so toll finde: Keine Sperrstunden, kein „los,raus hier!”, kein durchgeplantes Amüsierprogramm,sondern eine Lebenseinstellung, eine Herzensangelegenheit,die zur „Hochkultur“ geworden ist. Mit vielLiebe und wenig Geld.Ich baue gerade ganz schön ab, doch von Reue keineSpur. Freitag- bis Sonntagnacht und alles dabei: Theater,gute Gespräche, ein Tanzmarathon, gleich nochdas Konzert mit dem Akkordeonspieler. Ich liebe Akkordeon.Ich habe immer bestaunt, wie durch frischenWind und etwas Druck Emotionen fließen, dieträumen lassen. Von Plänen, von Urlaub und von allden Dingen, die erlebt werden möchten. Hier warimmer alles möglich.Schon die ersten Klänge lassen mich melancholischwerden, ich schweife ab in Erinnerungen, denkedaran, was früher los war: Kaum blitzten die erstenSonnenstrahlen auf, war jeder auf den Beinen. Mankonnte sich treiben lassen, niemand beschwertesich.Techno war (ist) hier zuhause, verführte eine ganzeGeneration zu neuen Ideen. Ähnlich wie derRock‘n’Roll. Eine Parade mit dem Titel *FriedeFreude Eierkuchen* fand hier seine Anhänger, zuder später 1.000.000 Menschen aus aller Welt pilgerten.Das muss man sich mal auf der Zunge zergehenlassen *Friede Freude Eierkuchen* – Was füreine Aussage! Der Planet, das E-Werk, der Tresor, dasTacheles und nicht zuletzt die Bar25, die alle aus eigenerKraft Brachflächen in Vergnügungsorte für jungund alt verwandelt und gleichzeitig gelebt haben. Daszeigt, was diese Stadt so einmalig auf der ganzenWelt macht. Klar müssen Dinge sich verändern.*Früher war alles besser* will ich mich nicht sagenhören. Nee, echt nicht! Lieber möchte ich die Zukunftmit entwickeln. Wir sind nicht wenige. Doofauch nicht! Wir haben so manchen Skeptiker mitins Boot geholt. Sicherlich weil erkannt wurde, dasses sich um einen Wirtschaftszweig handelt. Die BereitschaftKapital zu investieren, um Orte für Kunstund Kultur zu schaffen, ist da, weil das Geld bringt.Doch in erster Linie, weil es Spass macht, weil manins wahre Leben investiert.Die Band ist auf dem Höhepunkt. Sie flirtet, springt,provoziert. Nimmt Leute mit auf ihre Bühne. Alle tanzen.Das Akkordeon lacht, wird rasant auseinandergezogen, mit Schwung ekstatisch zusammengepresst,immer wieder. Es triumphiert! Da ist es,dieses ganz bestimmte Gefühl. Es reißt jeden mitsich. Plötzlich bin ich wieder fit, Tatendrang durchströmtmich. Alles ist möglich!Mit Übermut denke ich daran, wie diese Fläche neu,ganz anders zu leben beginnen kann. Mit einem musikalischenHerzen, ohne Mauer, ein Dorf von Schaffendengeschaffen, an dem sich jeder finden kann,ob im Biergarten oder beim Friseur, im Kiosk oder inder Galerie, im Hotelzimmer oder auf der Showbühne.Das wär’s! Ideen über Ideen gehen mirdurch den Kopf und das in Berlin - für mich der Ort,wo Träume wahr werden. Ich hab‘ es selbst erlebt!Alle klatschen. „Zugabe & Zugabe & Zugabe“.Niemand will nach Hause. Das Konzert ist zu Ende.Ich bin K.o. – ich fall’ ins Bett und ich weiß, wofürich lebe!!!steffi-lotta für den <strong>Holzmarkt</strong>3 Lebensfreude

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