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SCHRIFTEN des Vereins für Geschichte und ... - Baarverein.de

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126Berghähnlein (Anemone narcissiflora), aber auch mit <strong>de</strong>m Christophskraut (Actaea spicata),<strong>de</strong>m Wald-Storchenschnabel (Geranium sylvaticum) <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Ährigen Teufelskralle (Phyteumaspicatum).Ursprünglich ist hier ein lockerer Buchenwald, evtl. mit etwas Kiefer gestan<strong>de</strong>n. Aufgr<strong>und</strong><strong><strong>de</strong>s</strong> Fehlens einer wirklich thermophilen Waldgesellschaft könnte hier vielleicht dieVermutung GRADMANN's (1950) zutreffen, daß es sich bei <strong>de</strong>n isolierten Diptam-Vorkommen<strong>de</strong>r Schwäbischen Alb um verwil<strong>de</strong>rte Bestän<strong>de</strong> han<strong>de</strong>lt. Zu<strong>de</strong>m liegen in <strong>de</strong>r Nähe <strong><strong>de</strong>s</strong>Vorkommens Reste einer frühgeschichtlichen Burganlage. Doch kann das Vorhan<strong>de</strong>nsein <strong>de</strong>rübrigen Kenn- <strong>und</strong> Trennarten <strong><strong>de</strong>s</strong> Geranion sanguinei die Zweifel am Indigenat <strong><strong>de</strong>s</strong> Diptambeseitigen.7. Felsen bi rn enge b üsch (Cotoneastro-Amelanchieretum)An <strong>de</strong>n gleichen Stellen, an <strong>de</strong>nen in <strong>de</strong>r natürlichen Landschaft die thermophilen Säumevorkommen, an <strong>de</strong>r lokalen Trockengrenze <strong><strong>de</strong>s</strong> Wal<strong><strong>de</strong>s</strong>, sind kleinflächig <strong>und</strong> mosaikartignatürliche Waldmäntel ausgebil<strong>de</strong>t. Die einheimischen Gebüscharten sind sehr lichtliebend<strong>und</strong> konnten wohl erst als Folge <strong>de</strong>r Waldwei<strong>de</strong>, Nie<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Mittelwaldbewirtschaftung indie Wäl<strong>de</strong>r eindringen. In <strong>de</strong>r heutigen Kulturlandschaft haben sich die Gebüsche durch <strong>de</strong>ndirekten <strong>und</strong> indirekten Einfluß <strong><strong>de</strong>s</strong> Menschen stark ausgebreitet. Es sind aber keinesfalls alleheute vorhan<strong>de</strong>nen Gebüsche als anthropogen anzusehen; insbeson<strong>de</strong>re Felspioniergebüschemit Zwergmispel (Cotoneaster integerrima) <strong>und</strong> Felsenbirne (Amelanchier ovalis) stellen meistnatürliche primäre Dauergesellschaften dar.Auf freien Felsköpfen, Felskanten <strong>und</strong> -simsen <strong>und</strong> an<strong>de</strong>ren von Natur aus baumfreienStandorten, vor allem im Gebiet <strong>de</strong>r Wutach auf Muschelkalk, aber auch am Nonnensprungbei Amtenhausen auf Weißjura-Beta, leuchten im zeitigen Frühjahr - wenn <strong>de</strong>r BLick durchdas Laub <strong>de</strong>r Bäume noch nicht verstellt ist - schon von weitem die weißen Blüten <strong>de</strong>rFelsenbirne. Etwas unscheinbarer blüht oft in unmittelbarer Nähe zur gleichen Zeit dieZwergmispel, die erst im Herbst mit ihrem kräftig rotgefärbten Laub die Aufmerksamkeit aufsich ziehen kann. Nur wenige an<strong>de</strong>re Sträucher wie Wolliger Schneeball (Viburnum lantana),Liguster (Ligustrum vulgare), Berberitze (Berberis vulgaris) <strong>und</strong> Mehlbeere (Sorbus aria)gesellen sich an diesem unwirtlichen Standort dazu.Diese niedrigwüchsigen, in Süd- bis Westexposition stehen<strong>de</strong>n, kaum 1-1,5 m hohenSträucher <strong><strong>de</strong>s</strong> Felsenbirnengebüschs be<strong>de</strong>cken niemals größere Flächen, da sie an benachbartenStandorten mit günstigerem Relief von <strong>de</strong>n höherwüchsigen Arten <strong><strong>de</strong>s</strong> Schlehen-Liguster­Gebüschs (Pruno-Ligustretum) rasch abgelöst wer<strong>de</strong>n. So sind alle Übergänge zum Schlehen­Liguster-Gebüsch <strong>de</strong>nkbar.Die Deckung <strong>de</strong>r Strauchschicht beträgt selten mehr als 50 %, Kraut- <strong>und</strong> Moosschichtsind oft vernachlässigbar gering. Auf diesen Standorten fin<strong>de</strong>t fast keine Sukzession statt.Vor allem die höherwüchsige Felsenbirne ist auch häufig in Reliktföhrenwäl<strong>de</strong>rn <strong>und</strong>Flaumeichenwäl<strong>de</strong>rn anzutreffen, kann sich aber nicht mehr optimal entwickeln <strong>und</strong> kommtauch selten zur Blüte.Auf <strong>de</strong>n Wutachflühen ist das Felsenbirnengebüsch mit <strong>de</strong>r Pfingstnelkenflur oft engverzahnt <strong>und</strong> kann dieses bisweilen auch langsam ablösen bzw. von <strong>de</strong>n günstigeren Wuchsflächenverdrängen. Auf <strong>de</strong>n Felsköpfen besteht oft unmittelbarer Kontakt zum Geißklee­Föhrenwald. Die Gesellschaft stellt bei uns ein Glied im Mosaik <strong>de</strong>r Steppenhei<strong>de</strong> dar <strong>und</strong>kann somit als ~eig er von Reliktstandorten mit beson<strong>de</strong>rer Schutzwürdigkeit angesehenwer<strong>de</strong>n.

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