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POTENTIELL VERMEIDBARE REHOSPITALISATIONEN ... - SQLape

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4.3 Schritte, um die Zahl potentiell vermeidbarer Rehospitalisationen zu senkenEs gibt viele mögliche Massnahmen, um die Zahl potentiell vermeidbarerRehospitalisationen zu senken, sofern ihre Gründe bekanntsind.In der Literatur wird behauptet, dass medikamentöse Nebenwirkungendrei viertel der Zwischenfälle während des ersten Monatsnach der Entlassung ausmachen [15,16]. Durch diese Zwischenfälleverursachte Rehospitalisationen sind selten, doch zur Hälfte sind sietherapeutischen Fehlern zuzuschreiben: medikamentöse Interaktionen,zum Beispiel ungenügende Aufsicht einer Antikoagulans-Behandlung.Gewisse auf Patienten mit hohem Risiko zielendePräventiv-Massnahmen haben sich auch als effektiv erwiesen [17-19]. Hohe Risiken bedeuten hier mehrfache Medikamentenverabreichung:Antibiotika, Glucocorticoide, Antikoagulantien, antiepileptischeund Hypoglykämie-Mittel.Zu häufig auftretende chirurgische Komplikationen könnenzahlreiche Ursachen haben: fragwürdige operative Indikation oderTechnik, ungenügende Infektionsprävention, verbesserbareKompetenzen und Ausbildungen der Teams, etc. Mit der Analyseder rehospitalisierten Patienten kann man zudem überprüfen, obdie durchgeführten Operationen dem Auftrag des Spitalsentsprechen. Es ist normal, dass es zu solchen Rehospitalisationenkommt, doch sollten sie im Idealfall unterhalb der Schwelle dererwarteten Raten liegen – natürlich mit Blick auf die Pathologiender Patienten.Es kann zu anderen Komplikationen kommen, zum Beispiel zuThrombosen oder Embolien. Falls sie zu häufig sind, kann man sichfragen, ob adäquate Präventiv-Massnahmen getroffen worden sind.Sicherlich ist das Entlassungsprozedere ein kritischer Übergangspunkt.Die Kommunikation zwischen dem Spital und den ambulantenDiensten ist oft mangelnd [20]. Mehrere Untersuchungenhaben gezeigt, dass im Entlassungsbericht oft wichtige Informationenfür die Nachbehandlung des Patienten fehlen, unter anderemdie Ergebnisse der letzten Untersuchungen und die Planungder nächsten Ärztekonsultation [21]. Erwiesen ist, dass die Planungder ambulanten Besuche das Wiederaufnahmerisiko vermindert[22]. Gewisse Autoren haben vorgeschlagen, eine Kontrollliste desEntlassungsprozederes einzuführen, doch wurde ihre Wirksamkeitnicht untersucht [23]. Bis jetzt haben Schweizer Spitäler wenigevorzeitige Entlassungen festgestellt [13]; sollten diese öftervorkommen, wäre es wichtig, dass die Chefärzte informiert werden,und dass diese vermehrt an den Entscheidungen über eineEntlassung und deren Organisation teilhaben. Generell gibt einegute Konzertierung der Spitalärzte mit ihren ambulanten Kollegen,dem Pflegepersonal, den Patienten und ihren Familien die Garantie,dass die Entlassung gut vorbereitet worden ist. Es kannvorkommen, dass dieses Vorgehen nicht genügend beachtet wird:zum Beispiel wenn das Spital überlastet ist (ständig sehr hoheBettenauslastung) oder wenn die Ärzte regelmässig wegenNotaufnahmen überlastet sind. In letzterem Fall könnte es ratsamsein, eine spezielle Einheit einzurichten, welche die Entlassung undHeimkehr der Patienten vorbereitet. Vor allem, wenn die Patientenälter sind und an mehreren Morbiditäten leiden.In der Schweiz durchgeführte Analysen haben bis jetzt gezeigt, dassfast 50% der Rehospitalisationen einem Rückfall oder einer Verschlimmerungeiner Erkrankung zuzuschreiben sind, die schonEggli Y. Potenziell vermeidbare Rehospitalisationen. <strong>SQLape</strong> s.à.r.l., 2012 (Original in Französisch) 27

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