13.07.2015 Aufrufe

GL 3/2012 - der Lorber-Gesellschaft eV

GL 3/2012 - der Lorber-Gesellschaft eV

GL 3/2012 - der Lorber-Gesellschaft eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

48 Uns geschieht nach unserem Glauben<strong>GL</strong> 3/<strong>2012</strong>Das Wort ‚Son<strong>der</strong>ling‘ gibt diesem Abseitsstehen Ausdruck, ebenso dasverwandte Wort „Sund“ als Bezeichnung für einen trennenden Meeresarm,eine Meerenge: so ist die ‚Sünde‘ das, was uns von <strong>der</strong> Allharmonie trennt,vom Kraftstrom des Ewigen fernhält. So sieht es auch <strong>der</strong> Mystiker,Angelus Silesius: „Gott ist ja nichts als gut. Verdammnis, Not und Peinund was man böse nennt, kann, Mensch, nur in dir sein. Was klagst duüber Gott? Du selbst verdammest dich. Er wird es niemals tun, das glaubesicherlich! Gott ist so nah bei dir mit seiner Gnad‘ und Güte: Er schwebtdir wesentlich im Herzen und Gemüte! Wenn du dich, Mensch, entziehst<strong>der</strong> Mannigfaltigkeit und kehrst dich ein zu Gott, kommst du zurSeligkeit.“Krankheit als SchicksalEine an<strong>der</strong>e Frage mancher Kranken, die bisher keine Hilfe fanden, istdiese: „Wenn Gesundsein dem Willen Gottes entspricht, warum werdendann nicht alle Menschen, die glauben o<strong>der</strong> für die gebetet wird, geheilt?“Die Antwort gab schon Paulus mit seinem Rat zum Gebet und zurDanksagung gegenüber Gott, „welcher will, dass allen Menschen geholfenwerde, zur Erkenntnis <strong>der</strong> Wahrheit zu kommen“ (1. Tim. 2,1,4). Jedochhängt es vom Menschen selbst ab, wie weit er zur Erkenntnis <strong>der</strong> Wahrheitbereit und für den Aufstrom <strong>der</strong> göttlichen Heilkraft aufgeschlossen ist.Und das wie<strong>der</strong>um hängt von <strong>der</strong> Inbrunst seiner Gläubigkeit ab, die so oftnur ein schwächliches JA o<strong>der</strong> ein halbes NEIN und insoweit ohne Wirkungist.Jacob Boehme sagt treffend, dass „in Ja und Nein alle Dinge bestehen.Das eine, das Ja, ist eitel Kraft, ist die Wahrheit Gottes o<strong>der</strong> Gott selbst.Das Nein ist ein Gegenwurf des Ja o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wahrheit. Doch kann mannicht sagen, dass Ja und Nein zwei Dinge nebeneinan<strong>der</strong> sind, son<strong>der</strong>n siesind in Wirklichkeit eines, wie Tag und Nacht eines sind.So ist‘s auch mit <strong>der</strong> Sünde. Denn das Leben ist einig und gut, weilGottes; und wo Not und Leid darin ist, ist es Abwendung von Gott,Abwendung des Menschen auch von sich selbst; denn Gott wohnt imInnersten Selbst des Menschen. So entsteht Sünde, wenn <strong>der</strong> menschlicheWille sich vom göttlichen trennt in einem Eigensein und sein eigen Feuererweckt und brennt in eigener Qual. Soweit er aber in dem Willen Gottesist, ist alles Gute sein.Alle Sünde entspringt <strong>der</strong> Ichheit. Wer darum das Reich Gottesschauen, dahin gelangen und seiner Seligkeit teilhaftig werden will, <strong>der</strong>muss seine Seele aus <strong>der</strong> Ichheit heraus- und zu Gott zurückführen. GottesReich muss in uns kommen und sein Wille in uns geschehen. Steht es so,dann sind wir Götter in Gott, und was wir dann tun, das tut Gott in uns und

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!