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Sehen wir uns demnächst bei Ihnen? Man konnte es noch in der ...

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AngedachtGlauben und zweifeln4Montagmorgen, ich sitze im Bus auf demWeg zur Schule. Mathe <strong>in</strong> den ersten<strong>bei</strong>den Stunden. Das habe ich letzt<strong>es</strong>Mal schon nicht verstanden und <strong>uns</strong>erLehrer kann <strong>uns</strong> nur zu gut bloßstellen.Endstation Schule! Als ich aus dem Bussteige, treffe ich e<strong>in</strong>e Klassenkamerad<strong>in</strong>.Sie ist erstaunlich fröhlich, da <strong>uns</strong>erMathelehrer nicht da ist und <strong>wir</strong> jetztfrei haben. Eigentlich e<strong>in</strong> Grund zumJubeln, aber auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite vielzu schön um wahr zu se<strong>in</strong>. Was macheich? Ich gehe lieber und schaue selbst,ob das auch die Wahrheit ist. Zuhausehabe ich gelernt: „Vertrauen ist gut,Kontrolle ist b<strong>es</strong>ser!“ und ich denke dasstimmt. O<strong>der</strong> nicht?Ich möchte euch von Thomas erzählen.Er gehörte zum engsten Freund<strong>es</strong>kreisvon J<strong>es</strong>us, hatte all<strong>es</strong> für ihn aufgegebenund war mit ihm unterwegs. Er g<strong>in</strong>ggerne auf Nummer sicher, ließ sich nichtmit Sprüchen abspeisen, son<strong>der</strong>n fragtelieber e<strong>in</strong> zweit<strong>es</strong> Mal nach, bevor eretwas tat. Als J<strong>es</strong>us <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Stadt kam,<strong>in</strong> <strong>der</strong> er nicht sehr ang<strong>es</strong>ehen und willkommenwar, war <strong>es</strong> Thomas, <strong>der</strong> trotzallem mit J<strong>es</strong>us gehen wollte, wenn <strong>es</strong>se<strong>in</strong> musste sogar bis <strong>in</strong> den Tod. Wi<strong>es</strong>o oft im Leben kam aber all<strong>es</strong> an<strong>der</strong>s.J<strong>es</strong>us wurde von den Pharisäern angeklagt,er wurde zum Tod am Kreuz verurteiltund starb e<strong>in</strong>en grausamen Tod.Vielleicht könnt ihr euch e<strong>in</strong> bisschenvorstellen, wie die Jünger sich gefühlthaben müssen. Da waren sie nun so langemit J<strong>es</strong>us unterwegs und hatten vieleWun<strong>der</strong> mit ihm erlebt und auf e<strong>in</strong>malsche<strong>in</strong>t all<strong>es</strong> vor<strong>bei</strong> zu se<strong>in</strong>. Was machtThomas? Er zieht sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Trauerzurück und verlässt für kurze Zeit se<strong>in</strong>eJüngerkollegen. Aber vielleicht hätte erdas nicht tun sollen, denn:„Wer zu spät kommt,<strong>der</strong> verpasst das B<strong>es</strong>te“J<strong>es</strong>us ersche<strong>in</strong>t se<strong>in</strong>en Jüngern undThomas ist nicht da. Er verpasst dieerste Begegnung mit dem Auferstandenen.Sicherlich ist Thomas traurig undenttäuscht darüber, dass J<strong>es</strong>us nichtmehr da ist, aber man sollte doch denken,dass Thomas se<strong>in</strong>en Freunden, denJüngern glaubt, als sie <strong>es</strong> ihm erzählen.Genau das macht er nicht. Warum?Will er damit nur se<strong>in</strong>e Enttäuschungüberspielen, dass er di<strong>es</strong><strong>es</strong> b<strong>es</strong>on<strong>der</strong>eErlebnis durch se<strong>in</strong>en Rückzug nichtmitbekommen hat?Thomas sche<strong>in</strong>t eher e<strong>in</strong> p<strong>es</strong>simistische<strong>in</strong>g<strong>es</strong>tellter Mensch zu se<strong>in</strong>. Für ihn istdas Glas immer halb leer und Brötchenfallen grundsätzlich auf die Marmeladenseiteund versauen damit dann auch<strong>noch</strong> den teuren Teppich.Er ist aber auch e<strong>in</strong>er, <strong>der</strong> sich nichtso e<strong>in</strong>fach von fremden Me<strong>in</strong>ungenüberzeugen lässt. Thomas hakt lieber<strong>noch</strong> mal nach und versuchtFakten zu sammeln, als bl<strong>in</strong>d etwaszu glauben, was sich dannspäter als Lüge herausstellt.Das ist e<strong>in</strong> Punkt <strong>in</strong> dem ichThomas sehr bewun<strong>der</strong>e. Ichlass mich manchmal viel zuschnell überzeugen.Ich kann verstehen,dass Thomas Zweifel hatund nicht glauben kann, dassJ<strong>es</strong>us auf e<strong>in</strong>mal wie<strong>der</strong> da se<strong>in</strong>soll. J<strong>es</strong>us war g<strong>es</strong>torben und dasist erst drei Tage her.An Thomas Stelle hätte ich nichtg<strong>es</strong>agt, dass ich Beweise dafür

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