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MEDITATION - CVJM-Missio-Center Berlin

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M E D I T A T I O N<br />

mutig nach vorne<br />

blicken<br />

das Gesicht<br />

in der Sonne<br />

bereit<br />

für neue Wege<br />

in neues Land<br />

mutig nach vorne<br />

gehen<br />

den Auftrag<br />

im Rücken<br />

bereit<br />

für neue Schritte<br />

in deine Welt<br />

mutig nach vorne<br />

zeigen<br />

das Wort der Hoffnung<br />

weitergeben<br />

bereit<br />

für neue Zeiten<br />

in Gottes Reich<br />

für den Start des neuen Teams<br />

in der Leitung des <strong>CVJM</strong>-<strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong>s<br />

Hermann Traub<br />

<strong>MEDITATION</strong><br />

<strong>CVJM</strong>-MISSIO-CENTER BERLIN<br />

SOPHIENSTRAßE 19 · 10178 BERLIN<br />

TELEFON: 0 30/28 49 77-20<br />

TELEFAX: 0 30/28 49 77-17<br />

WOHNBEREICH: -25<br />

E-MAIL: info@cvjm-missio-center.de<br />

INTERNET: www.<strong>CVJM</strong>-<strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong>.de<br />

31. Freundesbrief · Ausgabe 3/2002<br />

<strong>MEDITATION</strong>


ANDACHT 2<br />

Sommer Sommer in <strong>Berlin</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Wer den Sommer in <strong>Berlin</strong> verbringt, bekommt einiges<br />

geboten. Viele Touristen sind in der Stadt und<br />

man hört im Vorbeigehen alle möglichen Sprachen<br />

und Dialekte. Große Events, Konzerte und Festivals<br />

sind heiß begehrt und gut besucht. Urlaubsstimmung<br />

macht sich breit.<br />

Freitagabend, der 12. Juli 2002, die Temperaturen<br />

sind so angenehm, dass ich gar nicht anders kann<br />

und diesen Abend so lange wie möglich draußen verbringen<br />

möchte. Ein Spaziergang durch den Tiergarten<br />

mit Freunden ist genau das Richtige. Überall sind<br />

Menschen unterwegs, der Duft von gegrillten Würstchen<br />

liegt in der Luft. Auf der Straße des 17. Juni<br />

herrscht der Ausnahmezustand – die Straße ist<br />

gesperrt. Anstatt mit Autos sind viele mit Inline-skates,<br />

Fahrrädern oder zu Fuß unterwegs, mitten auf der<br />

vierspurigen Straße. <strong>Berlin</strong> bereitet sich auf ein Großereignis<br />

vor: die 14. Loveparade. Noch kann ich mir<br />

gar nicht vorstellen, dass hier am nächsten Tag 1 Million<br />

Menschen auf den Straßen zu lauten Bässen tanzen<br />

sollen. Doch die großen Lkws, beladen mit technischer<br />

Ausrüstung, der gigantische Bühnenaufbau<br />

rund um die Siegessäule und die Polizeipräsenz las-<br />

sen vermuten, dass hier bald der Bär tobt.<br />

„Access Peace“ lautet das Motto der diesjährigen<br />

Parade und ich muss gestehen, dass mir bisher völlig<br />

entgangen war, dass es überhaupt ein Motto gab.<br />

Ich bin neugierig und gespannt. Trotz eines leicht<br />

unguten Gefühls stürze ich mich am nächsten Tag in<br />

das Getümmel und versuche, etwas von der Atmosphäre<br />

dieses Events aufzuschnappen. Am Rand der<br />

Straße, zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule<br />

stehe ich dann mit vielen anderen Schaulustigen<br />

und lasse mich volldröhnen.<br />

So nah an einem der vielen Trucks gehen die Bässe<br />

durch und durch. In den schrillsten Kostümen tanzen<br />

einige um den Wagen<br />

herum und nebenher.<br />

Die meisten jedoch<br />

stehen an den Seiten<br />

und schauen zu – so<br />

wie ich.<br />

Vom Wagen herunter<br />

schreit einer in<br />

die Menge: „Was ist<br />

los mit euch? Ihr seid<br />

so sch... leise, ihr<br />

müsst lauter schreien...“<br />

Das alles lässt<br />

mich schlagartig an<br />

eine andere Geschichte<br />

denken: der<br />

Tanz um das goldene<br />

Kalb. Die Aktualität dieser Szene springt mir regelrecht<br />

ins Auge und lässt mich nicht so schnell los.<br />

Die Menschen um mich herum scheinen zum Teil von<br />

einem anderen Stern zu kommen. Wochenlang<br />

haben sich viele auf diesen Tag gefreut und verausgaben<br />

sich jetzt bis zum Letzten,<br />

mit Tanzen, Musik, Alkohol,<br />

Endlosparty. Ich sehe die<br />

Tänzer, die flippigen Typen<br />

und die auf den vorbeifahrenden<br />

Wagen, die sich anstrengen,<br />

die Stimmung aufzuheizen,<br />

plötzlich mit anderen<br />

Augen.<br />

Zurück durch den Tiergarten<br />

sitzen und liegen überall auf<br />

dem Rasen junge Leute – viele<br />

von ihnen total am Ende.<br />

Manche schlafen, andere sind<br />

ganz grün um die Nase, viele starren einfach vor sich<br />

hin. Ich frage mich, ob wirklich die Mehrheit von<br />

ihnen hier das gefunden hat, was sie gesucht haben.<br />

Den „Zugang zum Frieden“, wie Dr. Motte sagt,<br />

haben viele wohl noch nicht entdeckt, sonst sähen sie<br />

doch anders aus, oder? Unwillkürlich fällt mir eine<br />

Passage aus einem alten Lied ein: „...sie suchen was<br />

sie nicht finden, in Liebe und Ehre und Glück und<br />

kommen belastet mit Sünden und unbefriedigt<br />

zurück“.<br />

Was bleibt nach dieser Party? Am nächsten Wochenende<br />

zu einer noch besseren, abgefahrener, oder…?<br />

Jesus hat viele Menschen geheilt und sie mit den Wor-


3 ANDACHT / NEWS<br />

ten entlassen: „Gehe hin in Frieden“. Darin ist alles<br />

eingeschlossen, der ganze Mensch mit all seinen<br />

Bedürfnissen. Durch Jesus ist Frieden möglich geworden.<br />

Frieden mit Gott und zwischen den Menschen.<br />

Der Friede Gottes geht allem menschlichen Tun voraus.<br />

Wir können und dürfen diesen Frieden erleben<br />

und annehmen, die Zutrittsberechtigung hat Jesus<br />

geschaffen. Was Jesus getan hat, sein Weg zum<br />

Kreuz und in den Tod, das war die „Loveparade“<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Meditation<br />

Seite<br />

1<br />

Andacht 2<br />

News 3 – 4<br />

Der neue Leiter stellt sich vor 5<br />

<strong>Missio</strong>s in <strong>Berlin</strong> in Aktion 6 – 7<br />

Rumänienreise 7 – 8<br />

<strong>Missio</strong>-Porträt 9 – 10<br />

Summer in the City 11<br />

Einladung Freundestag 12<br />

IMPRESSUM:<br />

Freundesbrief Mitte-News Nr. 31/Ausgabe 3/2002<br />

<strong>CVJM</strong>-<strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Sophienstraße 19 · 10178 <strong>Berlin</strong><br />

Tel.: 030/28 49 77-20 · Fax: 030/28 49 77-17<br />

E-Mail: info@cvjm-missio-center.de<br />

Internet: www.cvjm-missio-center.de<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT:<br />

Irmtraud Lang, Sibylle Maier<br />

SATZ UND DRUCK:<br />

C. G. Roßberg, Frankenberg/Sa.<br />

GESTALTUNG:<br />

Sibylle Maier<br />

AUFLAGE: 2.500 Exemplare<br />

schlechthin. Aus Liebe zu uns war kein Schmerz zu<br />

groß, keine Schuld zu schwer. Liebe pur, Frieden für<br />

immer, unwiderruflich.<br />

Der Zugang zum Vater ist frei. „Access Peace“, nicht<br />

erst jetzt auf der Loveparade in <strong>Berlin</strong> neu erfunden,<br />

sondern schon längst geschehen.<br />

„Denn er ist unser Friede“ Epheser 2,14<br />

Spendenbarometer<br />

Irmtraud Lang<br />

Wir bedanken uns für die bis zum 31.07.2002 eingegangenen<br />

Spenden in Höhe von 23.722,46 sehr herzlich.<br />

Um die Kosten für unsere Arbeit bis<br />

zum Jahresende abdecken zu können,<br />

bedarf es noch großer Anstrengung.<br />

Denn wir benötigen noch ca.<br />

87.000,00 . Deshalb bitten wir an<br />

dieser Stelle alle Leser der Mitte-<br />

News und Freunde des <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong>s<br />

um weitere finanzielle Unterstützung<br />

unserer Arbeit. Vielen Dank<br />

dafür!<br />

Unsere Bankverbindung:<br />

<strong>CVJM</strong>-<strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong>er Sparkasse, BLZ<br />

100 500 00, Konto-Nr.: 63 613 239<br />

Der 10. Hauptkurs kommt<br />

Wir haben bis jetzt 7 feste Bewerber/innen für den<br />

neuen Hauptkurs<br />

Deutschland: Daniel Dörfer, Heilsbronn<br />

Regina Fertig, Marktheidenfeld-Altfeld<br />

Stephanie Mack, Hüttenberg-Rechtenbach<br />

Slowakei: Miroslav Mudrak, Puchov<br />

Ungarn: Gyöngyi Lazar, Bekescsaba<br />

Rumänien: Ildiko Ilona Szalai, Macau<br />

Julia Boer, Zalau<br />

Es sind weitere Interessenten im Gespräch. Allerdings<br />

wäre es sehr gut, wenn wir noch Bewerber gewinnen<br />

könnten.<br />

In der nächsten Mitte-News stellen wir die Teilnehmer/innen<br />

dann ausführlicher vor.


NEWS 4<br />

Einsätze des <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong>s<br />

2. – 6. Oktober 2002:<br />

Mitarbeit beim Christival in Kassel<br />

26./27. Oktober 2002:<br />

Teilnahme an der Delegiertenversammlung<br />

des <strong>CVJM</strong>-Gesamtverbandes in Dassel<br />

8. – 10. November 2002:<br />

Einsatz beim CJD-Jugendforum in Gera<br />

22. – 24. November 2002:<br />

Einsatz beim Mitarbeiterwochenende des<br />

EJW Neuenstadt<br />

Wir freuen uns<br />

über die Hochzeit der <strong>Missio</strong>s<br />

Gabi Klenk und<br />

ihr Mann Hans-<br />

Martin, geboren<br />

Küchle. Sie heirateten<br />

am 15.<br />

Juni in Mötzow,<br />

wohnen und arbeiten<br />

zusammen<br />

in der in der Region<br />

Groß Kreutz<br />

in Brandenburg und machen dort gemeinsam Jugendarbeit,<br />

sowie Katrin<br />

Bauer geb.<br />

Stengel mit<br />

Peter Bauer,<br />

Diakon in<br />

Königsbach,<br />

Baden am<br />

6. Juli.<br />

Zu guter letzt Katja Bühler, geb. Erdmann aus<br />

Schwarzenberg im Schwarzwald mit Thomas Bühler.<br />

Sie wohnen jetzt in Crailsheim (leider ohne Bild).<br />

<strong>Missio</strong>s treffen <strong>Missio</strong>s<br />

Durch das Praktikum beim Evangelischen Bezirksjugendwerk<br />

Brackenheim von Nandor Gazda aus dem<br />

8. Hauptkurs entstand der Kontakt zum IKE in Klausenburg/Rumänien<br />

und die Idee, Nandor in seiner Heimat<br />

zu besuchen.<br />

Bald war aber klar, dass wir nicht einfach nur so zu<br />

Besuch dorthin fahren sollten, sondern diese Zeit und<br />

Möglichkeit auch als Chance nutzen können, um die<br />

dortige Jugendarbeit kennenzulernen und zu unterstützen.<br />

27 junge Leute fuhren deshalb an Pfingsten mit<br />

vier Kleinbussen für zehn Tage nach Rumänien um dort<br />

gemeinsam mit den „<strong>Missio</strong>s“ der letzten Kurse Veranstaltungen<br />

und Gottesdienste für Jugendliche und Studenten<br />

durchzuführen. Auch einen Kindertag mit 200<br />

Kindern haben wir gefeiert. Für die Mitarbeiter und<br />

Gemeindeglieder war es eindrücklich zu erleben, wie<br />

ein Kindertag ablaufen kann, wenn alle zusammenhelfen<br />

und sich einbringen. So wurde beispielsweise das<br />

Mittagessen für 250 Personen von den Müttern der Kinder<br />

vorbereitet. Viele arbeiteten zum ersten mal bei<br />

einer Veranstaltung der Gemeinde mit. So etwas gab es<br />

vorher noch nie. Bei unserem Kindertag waren Kinder<br />

dabei, die zur Gemeinde gehörten und auch Zigeunerkinder,<br />

die ebenfalls im Dorf wohnen.<br />

Wir haben erlebt, dass so ein Einsatz und Besuch keine<br />

Einbahnstraße ist, bei der einer was bringt und der<br />

andere was bekommt, sondern dass hier ein echter<br />

Austausch passiert: jeder gibt von sich und bekommt<br />

viel mehr vom anderen zurück.<br />

Ab Herbst wird Zsolt Boda vom 9. Hauptkurs für ein<br />

Jahr als Praktikant bei uns im Jugendwerk Brackenheim<br />

sein, bevor er seine Ausbildung am Johanneum<br />

beginnt. Wir sehen dies als Chance für uns selbst. Nutzen<br />

wir unsere Möglichkeiten an Mitarbeitern, Kindernund<br />

Jugendlichen, Material, Häusern und Finanzen<br />

und lassen uns nicht durch den eigenen Tellerrand<br />

begrenzen – ganz nach dem Motto: was nicht zur Tat<br />

wird hat keinen Wert.<br />

Albrecht Dautel, 8. Hauptkurs


5 VORSTELLUNG<br />

Wir freuen Wir freuen uns auf auf <strong>Berlin</strong>! <strong>Berlin</strong>!<br />

Langweilig war es uns als Familie noch nie. Über 30<br />

Jahre Jugendarbeit und vier aufgeweckte Söhne haben<br />

bei uns dienstlich wie privat stets für ausreichend<br />

Abwechslung gesorgt. Das hat uns geprägt und immer<br />

gut in Schwung gehalten. Die konstante Größe darin<br />

aber war zu allen Zeiten Gottes Treue, mit der er uns<br />

begleitet und in die einzelnen Aufgaben und Lebenswege<br />

berufen hat. Davon vor allem haben wir gelebt,<br />

egal, wie turbulent es sonst gerade zuging.<br />

Nun steht erneut eine Veränderung an: Nach 16 Jahren<br />

Dienst als Landesjugendwart und später als Generalsekretär<br />

im <strong>CVJM</strong> Sachsen wollen wir uns noch einmal<br />

einer neuen Aufgabe stellen. Sie ist Antwort auf<br />

eine Berufung, die uns erreicht hat. Zum 1. September<br />

2002 beginnt unsere Tätigkeit beim <strong>CVJM</strong>- <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong><br />

in <strong>Berlin</strong>. Für den einen von uns wird sie hauptamtlich<br />

sein, für den anderen<br />

ehrenamtlich. Die Herausforderungen<br />

aber<br />

empfinden wir gemeinsam.<br />

Wir – das sind<br />

Christiane Freitag... „Ich<br />

denke, ich bin lebensfroh,<br />

lache gern, packe<br />

mit an, wenn es Arbeit<br />

gibt, kann manchmal<br />

impulsiv sein, habe schon<br />

fünfzig mal den Frühling<br />

erlebt und hoffe, es kommen<br />

noch einige; war<br />

ursprünglich im medizinischen<br />

Bereich tätig, dann<br />

Mutter, Hausfrau und<br />

vielfache Helferin in den<br />

Arbeitsbereichen meines Mannes, zuletzt beruflich verantwortlich<br />

für den Gästebereich unseres <strong>CVJM</strong>-<br />

Jugendschiffes in Dresden und nun erst mal erneut<br />

Hausfrau in Erwartung neuer Aufgaben.“<br />

…und Wolfgang Freitag: „Als Berufsjugendlicher habe<br />

ich es trotz vierundfünfzig Lenzen noch immer nicht<br />

geschafft, ins gesetzte Alter zu kommen, mache meinen<br />

Beruf in der Regel auch immer gleich zum Hobby,<br />

bekenne mich (wie meine Frau) dazu, waschechter<br />

Sachse zu sein mit viel Sympathie für alle anderen<br />

Landsleute und Dialekte, habe mal Religions- und<br />

Gemeindepädagogik studiert und später noch manches<br />

dazugelernt.“<br />

Wir freuen uns auf <strong>Berlin</strong>! Auch darauf, mitten in der<br />

City ein neues Zuhause zu haben. Zuhause – das war<br />

für uns bisher immer dort, wo wir uns von Gott hingestellt<br />

wussten, wo wir Freunde finden, Aufgaben ent-<br />

decken und das Leben gestalten konnten. In der Vergangenheit<br />

war dies mal mitten in der ländlichen Idylle<br />

des Vogtlandes, mal im überschaubaren Umfeld einer<br />

Kleinstadt oder alternativ auch, wie zuletzt, im großstädtischen<br />

Getriebe von Chemnitz und später Dresden.<br />

Schön und erinnernswert fanden wir es überall. Nun<br />

also <strong>Berlin</strong>. Gott wird vieles vorbereitet haben – an<br />

Menschen und Plätzen, bei denen wir ankommen und<br />

an Aufgaben, die wir anpacken können. Wir sind sehr<br />

gespannt.<br />

Unser Start trifft sich terminlich mit einem ersten kleinen<br />

Jubiläum, das im <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> gefeiert werden kann –<br />

dem 10-jährigen Bestehen. Dies macht uns eindrücklich<br />

bewusst, welche Spuren schon vor uns gelegt und welche<br />

Arbeit geleistet wurde. Am deutlichsten macht sich<br />

das an den Menschen fest, deren Lebensgeschichte für<br />

eine bestimmte Zeit mit<br />

dem <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> verknüpft<br />

war.<br />

Wir sehen die inzwischen<br />

schon große<br />

Schar der ehemaligen<br />

„<strong>Missio</strong>s“, die mit dem<br />

Gewinn dieses Jahres in<br />

<strong>Berlin</strong> ihren Lebensweg<br />

weitergegangen sind<br />

und finden bestätigt, wie<br />

gut es ist, auf diese<br />

Weise in Menschen zu<br />

investieren.<br />

Deshalb freuen wir uns<br />

auf alle neuen und<br />

zukünftigen Kursteilnehmer<br />

und auf die Arbeit,<br />

die wir mit ihnen und für sie tun können.<br />

Uns stehen auch die Namen und Gesichter der Freunde<br />

vor Augen, die als Mitarbeiter bisher ihre Gaben in<br />

das <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> eingebracht haben. Sie haben das<br />

begonnen, aufgebaut und geprägt, was wir jetzt mit<br />

fortsetzen können. Hermann und Silke Traub sind da<br />

vor allem zu nennen. Wir kennen sie bereits länger, als<br />

es das <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> gibt. Mit Freude und Hochachtung<br />

haben wir in all den Jahren verfolgt, was sie mit viel<br />

Engagement und großen Begabungen in den Jahren<br />

ihres Dienstes in <strong>Berlin</strong> bewegen konnten. Ohne sie<br />

wäre das <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> nicht das, was wir nun weiterführen<br />

können. Es wird uns Ansporn und Richtschnur<br />

sein für alles, was vor uns liegt.<br />

Welche neuen Aufgaben und Möglichkeiten auf das<br />

<strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> warten, wird sich zeigen. Wir wünschen<br />

uns, mit unserer Arbeit den missionarischen Chancen


VORSTELLUNG / MISSIOS IM EINSATZ 6<br />

und Herausforderungen auch in Zukunft kreativ und<br />

vielfältig begegnen zu können, damit junge Leute missionarische<br />

Kompetenz gewinnen und erweckliche<br />

Jugendarbeit im <strong>CVJM</strong> und darüber hinaus gestärkt<br />

wird.<br />

Allein können und müssen wir das zum Glück nicht<br />

schaffen. Aber im Team mit den zwei weiteren Mitarbeiterinnen<br />

im <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong>, Irmtraud Lang und Sibylle<br />

Maier und zusammen mit den Geschwistern des Vorstandes,<br />

den vielen Freunden und Unterstützern im<br />

Gelbe Rosen für <strong>Berlin</strong><br />

Es war ein ganz<br />

besonderer Tag in<br />

der Hauptstadt: höchste<br />

Sicherheitsstufe<br />

war angesagt, die<br />

Straßen rund um das<br />

„Adlon“ weiträumig<br />

abgesperrt.<br />

Helikopter sicherten<br />

den Stadtteil von der<br />

Luft aus und ca.<br />

11.000 Polizisten<br />

gehörten am 22. und<br />

23. Mai zwei Tage<br />

lang zum Straßenbild<br />

und sorgten für<br />

Sicherheit. Es herrschte<br />

eine besondere Stimmung in der Stadt. Nicht<br />

weil Arno Backhaus mit den <strong>Missio</strong>s seine eher ungewöhnlichen<br />

Straßenaktionen plante, sondern weil US-<br />

Präsident Georg W. Bush seinen Besuch in der Hauptstadt<br />

angesagt hatte. Trotz hoher Polizeipräsenz kam<br />

es zu Auseinandersetzungen und Demonstrationen.<br />

Es kam zwar nicht zu einem offiziellen Treffen mit dem<br />

<strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong>, doch die <strong>Missio</strong>s, mutig wie sie sind,<br />

nutzten die Gelegenheit, um denen etwas Gutes zu<br />

tun, die für die Sicherheit während des Besuches in der<br />

Stadt sorgten. Im Unterricht erarbeiteten sie zusammen<br />

mit Arno Backhaus eine geniale Idee: Der unten abgedruckte<br />

Flyer „ Wer lässt sich schon gerne verprügeln“<br />

wurde entworfen und Rosen in größeren Mengen<br />

gekauft.<br />

Dann waren die 16 <strong>Missio</strong>s startklar und zogen, eingedeckt<br />

mit Flyern, Rosen und Aufklebern mit<br />

Sprüchen wie „Gott, gib mir Geduld, aber bitte<br />

sofort!“, Richtung Alexanderplatz. Etwas gemischte<br />

Gefühle hatten sie schon, denn die Stimmung in der<br />

Stadt war eigenartig angespannt und es war schwer<br />

Land, den Gastreferenten, den Mitarbeitern im <strong>CVJM</strong>-<br />

Ostwerk und allen anderen Partnern hoffen wir, etwas<br />

bewegen zu können. Die Grundlagen dafür sind die<br />

Zusagen, die Jesus uns in seinem Wort mit auf den Weg<br />

gibt und die Gewissheit, dass er selber mit unterwegs<br />

sein will.<br />

Mit diesen Aussichten lässt sich’s gut durchstarten.<br />

Herzlich grüßen Ihre/eure<br />

Christiane und Wolfgang Freitag<br />

abzuschätzen, wie die Reaktion der Polizei sein<br />

würde.<br />

Das änderte sich bald, als sie merkten, dass die Polizisten<br />

zwar anfangs etwas zögerlich und misstrauisch<br />

waren, doch zunehmend interessierter die Rose und<br />

den Flyer als Dankeschön annahmen. Nicht selten<br />

wurden sie nach dem Beweggrund für diese Aktion<br />

gefragt.<br />

Viele Polizisten gaben zum Ausdruck, dass dies wirklich<br />

ungewöhnlich ist, da sie in der Regel sehr selten<br />

positive Rückmeldungen für ihren Einsatz bekommen.


7 MISSIOS IM EINSATZ / RUMÄNIENREISE<br />

Die Überraschung<br />

der <strong>Missio</strong>s war<br />

groß, als nur<br />

wenige Tage später<br />

ein Brief der<br />

Bundesgrenzschutzabteilung<br />

ins<br />

Haus flatterte, ein<br />

Dankesschreiben<br />

des Polizeihauptkommissars<br />

(wie<br />

unten abgedruckt).<br />

Das macht Mut,<br />

Ungewöhnliches<br />

zu wagen. Ob<br />

Rosen für Polizisten<br />

oder ein Flyer<br />

mit einem Dankeschön<br />

und einer klaren Botschaft – <strong>Berlin</strong> bietet immer<br />

wieder neue Chancen, den Glauben an Jesus ganz<br />

praktisch werden zu lassen. Wir danken Gott für die<br />

Bewahrung in diesen Tagen, besonders während dieses<br />

Einsatzes und hoffen, dass viele Polizisten ins<br />

Nachdenken und Nachfragen gekommen sind.<br />

Gut, dass es diese Möglichkeiten gibt; wir wollen sie<br />

nutzen – ob Bush kommt, oder der Jesus-Tag...<br />

Mit Rosen oder Tulpen....<br />

Irmtraud Lang<br />

Rumänienreise – eine Heimreise<br />

mit mehr als vollen Koffern<br />

Nicht in 40 Tagen um die Welt, aber in einer Woche<br />

in eine andere Welt und Kultur.<br />

Die diesjährige Fahrt nach Rumänien, um „unsere“<br />

<strong>Missio</strong>s des 9. Hauptkurses nach Hause zu bringen,<br />

war viel mehr als nur das. Das wurde mir schon deutlich<br />

bei den Vorbereitungen und der Vorfreude in den<br />

Tagen vor der Abreise. Es wurde geplant und beratschlagt,<br />

was wir alles anschauen und sogar, was es zu<br />

essen geben soll. Endlich konnten sie uns ihr Land,<br />

ihre Lebensgewohnheiten zeigen, nachdem sie 8<br />

Monate in <strong>Berlin</strong> waren.<br />

Für mich war es die erste Reise nach Osteuropa und<br />

ich bin beeindruckt von dem, was wir dort erlebt<br />

haben.<br />

Wir, das waren außer mir und den „Heimkehrern“<br />

noch Wolfgang Freitag und Hermann Traub. Egal wo<br />

wir hinkamen, überall wurden wir mit einer unwahrscheinlichen<br />

Herzlichkeit empfangen und begrüßt.<br />

Das war eine Wiedersehensfreude bei den einzelnen<br />

Familien! Beim gemeinsamen Essen war Zeit zum Austausch;<br />

es gab viele Fragen zu beantworten und viel<br />

zu erzählen von den vergangenen Monaten im <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong>.<br />

Aber auch wir erfuhren ein wenig über die<br />

Familie und ihre Lebensumstände. Das war für mich<br />

sehr wichtig, gerade in Bezug auf die nächsten <strong>Missio</strong>s,<br />

die von dort kommen werden: die Hintergründe<br />

kennenzulernen, aus denen sie kommen, das Umfeld<br />

zu sehen, was ich bisher nur aus ihren Erzählungen<br />

kannte. Ich denke, es war für die <strong>Missio</strong>s selber und<br />

auch für ihre Eltern schön, dass, nachdem ihre Kinder<br />

so lange bei uns waren, wir die Gäste waren und wir<br />

uns persönlich kennenlernen konnten. Besonders<br />

schön war auch das Treffen mit vielen Ex-<strong>Missio</strong>s in<br />

Klausenburg, die alle extra dorthin gekommen waren.<br />

Es war schon fantastisch zu sehen, wie viele von ihnen


RUMÄNIENREISE 8<br />

motivierte Mitarbeiter sind, die sich einsetzen und<br />

fröhlich dort im IKE (<strong>CVJM</strong>) tätig sind. Über Pro Christ<br />

konnten wir sprechen und hoffen jetzt, dass sie die<br />

Möglichkeiten haben, diese besondere Aktion durchzuführen.<br />

Die „<strong>Missio</strong>-Familie“ wird immer größer und mir<br />

wurde einmal mehr klar, welch unschätzbarer Wert<br />

diese Zeit im <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> für die jungen Leute selbst,<br />

aber auch für ihr Land und den <strong>CVJM</strong> dort ist. Es lohnt<br />

sich, in Menschen zu investieren, keine Frage!<br />

Ausnahmslos alle <strong>Missio</strong>s sind mit viel mehr Gepäck<br />

zurückgefahren, als sie mitgebracht hatten. Kisten und<br />

Koffer mit wertvollem Material – das Auto war bis auf<br />

die letzte Ecke ausgenutzt. Doch nicht nur in den Koffern<br />

war mehr drin als vorher, ganz sicher auch in den<br />

Köpfen. So viele Eindrücke, Erlebnisse, neue Ideen,<br />

Wünsche und Visionen müssen jetzt erst mal sortiert<br />

und ebenfalls „ausgepackt“ werden. Nach 8 Monaten<br />

Leben in einer intensiven Gemeinschaft, in einer<br />

„anderen Welt“ ist der Anfang für alle sicher nicht<br />

leicht. Was muss das für ein Kulturschock gewesen<br />

sein, nach <strong>Berlin</strong> zu kommen, eine riesengroße Stadt,<br />

Hauptstadt eines „reichen“ Landes.<br />

Auf der Fahrt durch Rumänien, durch die Dörfer und<br />

Städte ist mir immer wieder aufgefallen, wie einfach<br />

viele Menschen dort leben, aber viel ruhiger und<br />

gelassener mit vielem umgehen. Auf dem Rückweg<br />

nach <strong>Berlin</strong> ging es mir so, dass mein Kopf und Herz<br />

voll waren mit dem, was ich alles gesehen und erlebt<br />

hatte und der Kulturschock war dann auf meiner Seite.<br />

Jetzt freue ich mich auf die nächsten <strong>Missio</strong>s und bin<br />

froh, dass ich sie schon kennen gelernt habe bei den<br />

Gesprächen und jetzt vieles besser verstehen und einschätzen<br />

kann, nachdem ich selber dort war.<br />

Für Wolfgang Freitag und mich war es eine erste<br />

gemeinsame Aktion und Hermann Traub konnte uns<br />

den „Stab“ übergeben, die Kontakte herstellen, so<br />

dass für das nächste Jahr schon die Brücken geschlagen<br />

sind.<br />

Es war eine wunderbare Zeit, ich habe das Zusammensein<br />

mit den <strong>Missio</strong>s auf der Fahrt genossen und<br />

wir konnten noch über vieles reden – wir hatten ja Zeit.<br />

Ich habe die wechselnde Landschaft genossen, mir ein<br />

paar wichtige Sätze auf ungarisch zu merken versucht,<br />

mich auf der Fahrt durch Dörfer gefühlt wie früher, als<br />

bei uns die Kühe noch auf der Straße liefen, das Pferd<br />

noch den Pflug zog, es morgens frische Kuhmilch<br />

gab... Trotz mancher unvorhergesehener Ereignisse –<br />

überraschend ging das Auto kaputt und so kamen wir<br />

in den Genuss, eine Nacht in einem Hotel in Klausenburg<br />

zu übernachten – waren wir immer guter Dinge<br />

und Gott dankbar für alle Bewahrung bei so einer<br />

abenteuerlichen Fahrt. Wir konnten wie geplant<br />

Gespräche mit den neuen Bewerbern fürs <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong><br />

führen und wir freuen uns, dass auch im nächsten<br />

Kurs wieder welche dabei sind.<br />

Da bleibt zum Schluß nur zu sagen: „Köszönöm,<br />

finom volt“ (Danke, es war sehr gut), was sich nicht nur<br />

auf das hervorragende ungarische und slowakische<br />

Essen und den guten Palinka bezieht!<br />

Irmtraud Lang


9 MISSIO-PORTRÄT<br />

Interview<br />

Interview<br />

mit<br />

mit<br />

Patrizia<br />

Patrizia Stefanov<br />

Stefanov<br />

(viele kennen sie noch unter dem Namen Cipolat)<br />

IL: Vor 6 Jahren hast du am 3. Hauptkurs des <strong>Missio</strong>-<br />

<strong>Center</strong>s teilgenommen. Wie haben dich diese 8<br />

Monate in <strong>Berlin</strong> geprägt?<br />

PS: Diese 8 Monate in <strong>Berlin</strong> haben mich sehr<br />

geprägt, es sind viele Freundschaften entstanden und<br />

über die Distanz und die Jahre geblieben. Die<br />

Gemeinschaft war sehr intensiv und bereichernd<br />

durch die Vielfalt an Nationen, die vertreten waren,<br />

aber auch durch die Nähe in der Wohngemeinschaft.<br />

Wir sind zusammengewachsen und dies nicht reibungslos,<br />

aber wir haben den Weg zueinander gefunden.<br />

So war es zum Schluss nicht ganz leicht, jeder in<br />

seine Heimat zurück zu kehren. Mir wurde bewusst,<br />

dass Deutschland auch <strong>Missio</strong>nsland ist... ich habe<br />

erlebt, wie Jugendliche nicht wussten,<br />

was Weihnachten ist. Dies<br />

hat mich erschüttert, dachte ich<br />

doch, dass in unseren Ländern<br />

jeder wenigstens weiß, was es ist.<br />

Ob er daran glaubt, ist eine zweite<br />

Frage.<br />

IL: Du hast schon lange ein Herz<br />

für Osteuropa und nicht erst seit<br />

dem <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> Kontakte zu<br />

Menschen in Rumänien, Ungarn<br />

usw. Wie kommt das?<br />

PS: 1990 war ich zum ersten Mal in Rumänien und<br />

auf dieser Reise ist mein Herz in Osteuropa hängen<br />

geblieben! Dann bin ich immer wieder hin und habe<br />

den Kopf voller Ideen gehabt, was man alles dort auf<br />

die Beine stellen könnte. 1993 bekam ich dann eine<br />

konkrete Berufung für Kinderarbeit in Osteuropa.<br />

1995, als ich zum <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> kam, waren in unserem<br />

Kurs 3 Rumäninnen, 2 davon aus der Gegend,<br />

wo ich öfters hingefahren bin. Und so ging es immer<br />

weiter, dass Gott mich zu Menschen aus Osteuropa<br />

führte.<br />

IL: Zurück in der schönen Schweiz hast du zunächst<br />

als Krankenschwester gearbeitet, aber schon bald<br />

wieder deine Koffer gepackt, um zu den nächsten<br />

Abenteuern aufzubrechen. Was hat dich dazu<br />

bewegt und was hast du gemacht?<br />

PS: Irgendwie konnte ich mir einfach nicht vorstellen,<br />

in der Schweiz ein „normales“ Leben zu führen, vor<br />

allem weil Gott mir diese Berufung aufs Herz gelegt<br />

hatte, aber auch weil ich schon immer reiselustig war<br />

und jetzt neugierig war herauszufinden, was für einen<br />

Weg Gott mir vorbereitet hatte. Aber irgendwie packt<br />

einen der Alltag doch. So arbeitete ich von 1996 bis<br />

1999 in meinem Beruf als Krankenschwester.<br />

Als dann im Fernsehen ständig Bilder zu sehen waren<br />

über den Krieg im Kosovo, konnte ich nicht mehr sitzen<br />

und zuschauen. Ich meldete mich als “Volunteer“<br />

(Freiwillige) und bekam unbezahlten Urlaub – aber<br />

erst 6 Monate später. Da die Situation in Kosovo sich<br />

in der Zwischenzeit verändert hatte, brauchten sie<br />

keine Krankenschwestern mehr, sondern Bauarbeiter,<br />

um das Land wieder aufzubauen nach dem Krieg. Da<br />

konnte ich ihnen nicht dienen. So beschloss ich, mich<br />

bei einer anderen <strong>Missio</strong>nsgesellschaft zu melden; da<br />

mein unbezahlter Urlaub bereits bewilligt war, wollte<br />

ich diese Zeit für einen Einsatz<br />

nutzen. So kam ich in ein Team<br />

nach Bosnien, und erlebte dort<br />

den Alltag dreier <strong>Missio</strong>narsfamilien.<br />

Eine sehr prägende Zeit für<br />

mich: 6 Jahre nach meiner Berufung<br />

die Bestätigung, dass ich mir<br />

ein Leben in einfacheren Verhältnissen<br />

sehr gut vorstellen könnte.<br />

Ich lernte ziemlich schnell bosnisch<br />

und fand einen guten<br />

Zugang zu den Einheimischen. Ich<br />

schätzte die menschenorientierte<br />

Kultur und das Zeithaben füreinander.<br />

Zurück in der Schweiz, erlitt ich einen Kulturschock im<br />

eigenen Land! Ich wollte endlich wissen, wo mich Gott<br />

haben will. So entschied ich mich für einen neuen Einsatz,<br />

eine Auszeit von 4 Monaten, im „Pavillon der<br />

Hoffnung“. Ich bat Gott um Klarheit für meine Zukunft<br />

und meine Berufung. Ich erwartete von ihm, dass er<br />

mir auf der Expo zeigt, wohin es nachher geht.<br />

IL: Die EXPO und der „Pavillon der Hoffnung“ waren<br />

ein ganz besonderes Erlebnis, natürlich auch deshalb,<br />

weil du dort deinen Mann Konstantin kennengelernt<br />

hast. In welchem Bereich hast du mitgearbeitet?<br />

PS: Am Anfang war ich draußen an der Front, im<br />

Amphitheater und habe die Besucher in den Wal eingeladen<br />

und ihnen eine Broschüre in die Hand<br />

gedrückt. Nach 2 Wochen kam ich ins „Herz“ des<br />

Wals, in den Raum der Hoffnung, und kam ins<br />

Gespräch mit Besuchern und manchmal auch seelsorgerliche<br />

Gespräche. Eigentlich wollte ich ins Bistro


MISSIO-PORTRÄT 10<br />

gehen, da hatte ich durch das <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> Erfahrung<br />

gesammelt. Aber eben weil ich im <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong><br />

war und Langzeitmitarbeiter, sollte ich in die Kunst<br />

der Verkündigung eingeweiht werden. Am Anfang<br />

war mir alles andere als wohl am Mikrofon vor diesen<br />

Menschenmassen. Zum Schluss wirkte ich locker<br />

und hatte nicht mehr so Herzklopfen.<br />

So machte es mir große Freude, die Geschichte vom<br />

„Verlorenen Sohn“ zu erklären, den Bezug auf unser<br />

Leben heute zu machen und zum Schluss die Leute<br />

zum Gebet der Hoffnung einzuladen.<br />

IL: Gibt es etwas, was dir besonders in Erinnerung<br />

geblieben ist, ein Gespräch, eine Begegnung...?<br />

PS: Das erste Gespräch mit Konstantin am Bosnienstand<br />

auf der Austellungsebene am 1. August 2000<br />

(Schweizer Nationalfeiertag und Tag nach dem<br />

Großen Ehrentag vom Wal)!!!<br />

Im Raum der Hoffnung erinnere ich mich an die kleine<br />

Nikola; sie war 8 Jahre alt und saß ganz vorne.<br />

Sie hörte mir ganz gespannt zu und zum Schluss von<br />

der Präsentation kam sie auf mich zu und wollte in<br />

englisch wissen, was ich erzählt hatte. So erzählte ich<br />

ihr alles nochmal und ihre Augen leuchteten. Zum<br />

Schluss fragte ich sie, ob sie einen Anfang mit Jesus<br />

machten möchte und wir beteten zusammen ein Übergabegebet.<br />

Sie nahm eine Bibel mit und plötzlich sah<br />

sie ihre Mami und rannte davon.<br />

IL: Was sind denn nun eure gemeinsamen Pläne?<br />

PS: Nun stehen Konstantin und ich kurz vor der Rückkehr<br />

und Ausreise nach Bulgarien. Wir bauen einen<br />

Freundeskreis auf und wälzen den Papierkram!!!<br />

Wir sind dankbar, so viele Freunde zu haben, die hinter<br />

unserem Dienst stehen. Wir freuen uns zu sehen,<br />

wie Gott uns geführt hat und weiterhin führt. Nach 8<br />

Jahren wird meine Berufung konkret und Konstantin,<br />

der nie wieder in seine Heimat zurückkehren wollte,<br />

wurde berufen, in seiner Heimat zu dienen.<br />

Am 21. Mai 2002 ist Umzug und so heißt es für mich,<br />

Abschied nehmen von meiner Heimat und das Abenteuer<br />

als <strong>Missio</strong>narin anzufangen (endlich!). Wir freuen<br />

uns sehr auf die neuen Aufgaben. Konstantin wird<br />

unterrichten am theologischen Seminar in Sofia und<br />

ich werde in einem Kinderheim arbeiten. Gemeinsam<br />

werden wir uns in unsere zukünftige Gemeinde einbringen<br />

und Jugendarbeit machen.<br />

Als erstes muss ich aber die eingepackten Kisten dann<br />

wieder auspacken und die Sprache lernen!!!<br />

Das Interview führte Irmtraud Lang<br />

bereits im April diesen Jahres<br />

Hier noch aktuelle Infos aus dem letzten Freundesbrief<br />

von Patty und Konstantin:<br />

Inzwischen haben Patrizia und Konstantin schweren<br />

Herzens Abschied von ihren Freunden und Eltern aus<br />

der Schweiz genommen. Doch die Reise und die Zollabfertigung<br />

lief recht gut. Leider war die Wohnung<br />

noch nicht bewohnbar, so dass sie noch für 3 – 4<br />

Wochen provisorisch bei Konstantins Eltern wohnen<br />

mussten.<br />

Sie haben bereits neue Kontakte geknüpft und sind<br />

dankbar für die Hilfe und Ratschläge von ihren<br />

„neuen“ Freunden. Sie fühlen sich von ihnen verstanden<br />

und lernen, mit dem bulgarischen Alltag lockerer<br />

umzugehen.<br />

Die Anfangszeiten sind schwer, doch solche Erfahrungen<br />

schweißen zusammen. Hier ist ihnen ihre Berufung<br />

eine starke Hilfe, die sie trägt und ermutigt.<br />

tut mir einfach gut<br />

das <strong>CVJM</strong>-<strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> <strong>Berlin</strong> bietet:<br />

� neue Power für Ehrenamtliche<br />

� 8-monatiger Hauptkurs, jeweils vom<br />

1.10. – 31.05. (oder auch kürzer)<br />

� missionarische Jugendarbeit lernen<br />

und praktizieren<br />

� Theaterwerkstatt<br />

� mit internationalem Team<br />

<strong>CVJM</strong>-<strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Sophienstraße 19<br />

10178 <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

Tel. 030/284977-20<br />

Fax 030/284977-17<br />

E-Mail: info@cvjm-missio-center.de


11 SUMMER IN THE CITY<br />

Aktiv-Urlaub bei<br />

„Summer in the City“<br />

9 Tage, 191<br />

Stunden, 11460<br />

Minuten voller<br />

Einsatz in <strong>Berlin</strong><br />

– für Jesus.<br />

Das heißt: Singen,<br />

Tanzen, mit<br />

Leuten über Gott<br />

und die Welt<br />

reden, ins Bistro<br />

einladen – und<br />

das alles mitten<br />

auf dem Alex.<br />

Dazwischen 4<br />

Stunden an Deck<br />

eines Rentnerschiffs<br />

auf der<br />

Spree schippern, um die Stadt kennen zu lernen.<br />

Aber der Reihe nach: Aus ganz Deutschland sind wir<br />

– 20 motivierte, junge, teilweise des Hochdeutschen<br />

nicht mächtig, braun-, blond- und rothaarige Damen<br />

und Herren nach <strong>Berlin</strong> eingeflogen und gefahren.<br />

Das allmorgendliche mega Frühstücksbuffett und die<br />

anschließenden Bibelarbeiten rüsten uns für den Tag.<br />

Dann heißt´s Talente ausgepackt:<br />

Der Chor singt sich die Stimme heiß,<br />

der Tänzer T-Shirt ist voll Schweiß<br />

und allsbald tönt es:<br />

„Los ihr Leut, es ist schon wieder höchste Zeit!“<br />

Noch ein paar Flyer in die Hand<br />

Schon sind wir außer Rand und Band.<br />

Sehr verschieden ist der Leute Reaktion –<br />

Der Eine sagt: „Ich hab´das schon.“<br />

Der Andere hat heut´ keine Zeit.<br />

Und einer kommt – Juhuuu! Welch Freud!<br />

Im Bistro wird er dann bedient<br />

Und mit´ nem Kulturprogramm verwöhnt.<br />

Verschiedenste Künstler geben sich zum Besten,<br />

es hat gefallen all unseren Gästen.<br />

Es war zwar eine recht anstrengende Woche, aber<br />

wir glauben, dass wir die Stadt – vor allem ihre Menschen<br />

auf besondere Weise erlebt haben.<br />

Und wir sind um einige Erfahrungen reicher!<br />

Katrin Birkenmaier und Annika Schöfisch vom<br />

„Summer in the City“-Team


EINLADUNG 12<br />

„Gepflanzt an Wasserbächen“<br />

Herzliche Einladung zum10. Freundestag des <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong>s<br />

vom 1. – 3 . November 2002<br />

Freitag, 1. November 2002<br />

t Anreise im Lauf des Tages<br />

t 16.00 Uhr Sitzung des Vorstandes<br />

t 18.30 Uhr offener Abendimbiss<br />

t 20.00 Uhr Abend der Freunde u. Ehemaligen<br />

„Wohl dem...“ biblisches Wort Ps. 1, 1-2<br />

Paul-Ludwig Böcking<br />

– Rückblick auf 10 Jahre <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong><br />

t Tagesausklang im „mittendrin“<br />

Samstag, 2. November 2002<br />

t ab 8.00 Uhr Frühstück<br />

t 10.00 Uhr Mitgliederversammlung des <strong>CVJM</strong>-<br />

<strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> (Zentrum für Evangelisation e.V.)<br />

1. Begrüßung und Wort zum Tag<br />

„Der ist wie ein Baum...“<br />

(biblisches Wort zu Ps. 1,3 – Frank Schröder)<br />

2. Konstituierung der Mitgliederversammlung<br />

3. Bericht des 1. Vorsitzenden<br />

4. Bericht des Leiters<br />

5. Jahresabschluss 2001<br />

6. Bericht der Rechnungsprüfer,<br />

Entlastung des Vorstandes<br />

7. Haushaltsplan 2003<br />

8. Wahlen<br />

9. Verschiedenes<br />

t 12.15 Uhr Mittagessen<br />

t 14.00 Uhr Festversammlung in der<br />

Sophienkirche<br />

„Der Herr kennt den Weg der Gerechten“ Ps. 1,6)<br />

Leitung: Ulrich Parzany<br />

Predigt: Wolfgang Freitag<br />

Musik: Daniel & Frank<br />

Vorstellung des neuen Kurses<br />

Verabschiedung von Silke Traub<br />

Einführung von Wolfgang Freitag<br />

t 16.00 Uhr festliches Kaffeetrinken<br />

t 20.00 Uhr Konzert mit Daniel & Frank<br />

anschließend Zeit zum nächtlichen <strong>Berlin</strong>-Bummel<br />

oder gemütlichem Zusammensein<br />

Sonntag, 3. November 2002<br />

t 11.00 Uhr Bibel-Brunch<br />

Verkündigung: Ulrich Parzany<br />

Musik: Daniel & Frank<br />

<strong>CVJM</strong>-<strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> <strong>Berlin</strong> · Sophienstraße 19 · 10178 <strong>Berlin</strong><br />

DEUTSCHE POST AG Postvertriebsstück „Entgelt bezahlt“ A 47872<br />

ANMELDUNG: (an untenstehende Adresse)<br />

zum10. Freundestag des <strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong>s<br />

vom 1. – 3 . November 2002<br />

Unterbringung im „Sophienhof“<br />

Kosten: pro Übernachtung und Person 22,00<br />

inkl. der im Programm angegebenen Mahlzeiten<br />

(außer Bibel-Brunch).<br />

Name: ................................................................<br />

Straße: ................................................................<br />

Ort (mit PLZ): ......................................................<br />

Telefon/Fax: ........................................................<br />

Geburtsdatum: ....................................................<br />

� DZ � 3-Bett � 4-Bett ...<br />

Teilnahme am Bibel-Brunch: � JA � NEIN<br />

Übernachtung im Sophienhof von..........bis.............<br />

Datum: ................................................................<br />

Unterschrift: ........................................................<br />

<strong>CVJM</strong>-<strong>Missio</strong>-<strong>Center</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Sophienstraße 19<br />

10178 <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

Telefon 0 30/28 49 77-20<br />

Fax 0 30/28 49 77-17<br />

E-Mail: info@cvjm-missio-center.de<br />

Internet: www.cvjm-missio-center.de<br />

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