16Infos:VORBEUGENwww.<strong>imagixx</strong>-magazin.deIm Wechselbad der GefühleSie sind eine Zeit des Umbruchs – die Wechseljahre, und es dauert eineWeile, bis Körper und Seele ein neues Gleichgewicht finden. Dennochist es ein ganz natürlicher Vorgang – nicht nur für Frauen, sondern auchfür Männer.Die Autorin AnitaStritt ist Apothekerin.Sie hat sich aufdie Themen Ernährung,Nahrungsergänzung,Vitamineund Mineralstoffespezialisiert.Die Wechseljahre gehören zum Leben einesjeden Menschen. Es ist ein Umstellungsprozessund keine Krankheit, auch wenn es vorübergehendzu Beeinträchtigungen des Wohlbefindenskommen kann – sowohl bei Frauen als auch beiMännern. Ausgelöst werden Beschwerden vor allemdurch die starken Schwankungen des Hormonspiegels.Wie stark diese ausfallen, ist bei jedem unterschiedlich.Insgesamt dauert der gesamte hormonelleUmstellungsprozess der Wechseljahre zwischen 10 bis15 Jahre. Die Symptome sind recht unterschiedlichund wirken sich körperlich, aber auch psychisch aus.Zeit der GefühleBei den Frauen gehören Hitzewallungen, Herzrasenund -stolpern, Schwindel, Schlafstörungen, migräneartigeKopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Blutungsstörungenund Harninkontinenz, aber auch trockeneHaut und Haarausfall zu den häufigstenkörperlichen Beschwerden. Auf psychischer Ebenekann es zu schnellen Stimmungsschwankungenkommen, zu Reizbarkeit, Aggressionen, Angstzuständen,nervöser Erschöpfung, Vergesslichkeit undKonzentrationsschwäche.pflanzlichen Arzneimitteln. Cimicifuga, ein Traubensilberkerzenextrakt,hat sich hier besonders bewährt.Was ist eine Hormonersatztherapie?Bei der Hormonersatztherapie (HET ) wird versucht,mit möglichst naturähnlich hergestellten Östrogenenund Gestagenen den weiblichen Zyklus zustabilisieren. Sie wird unter bestimmten Bedingungenverordnet, beispielsweise wenn sehr starkeklimakterische Beschwerden auftreten, die Wechseljahrezu früh einsetzen oder die Eierstöcke operativentfernt wurden. Die Dosierung und die Behandlungsdauerlegt der Gynäkologe individuellfest. Sie ist immer zeitlich begrenzt und zwar sokurz wie möglich. Die Wirkstoffe werden entwederals Tablette oder Dragee, als Gel oder Pflaster verabreicht.Alle Hormonpräparate haben Vor- und Nachteile.Welches Präparat das richtige ist, hängt vonder Patientin ab. Wichtig ist, dass der Frauenarztden Hormonspiegel regelmäßig kontrolliert und dieSport und ErnährungAuch wenn es schwerfällt, aber eine positive Einstellungwirkt sich positiv aus. Wer sich Zeit für sichselbst nimmt und sich regelmäßig kurze Auszeitengönnt, steuert den Beschwerden entgegen. RegelmäßigeBewegung kann sehr dazu beitragen, dass „Frau“mit sich im Einklang ist. Denn Sport ist gut für diePsyche und stärkt Muskeln und Knochen. Besondersbewährt haben sich Yoga, Gymnastik und Schwimmen.Gesunde und vitaminreiche Ernährung erleichtertdie Wechseljahre ebenfalls. Der Speiseplansollte reich an pflanzlicher Kost sein. Soja, Linsen,Kichererbsen und Rotklee beispielsweise sind gutephyto-östrogene Nahrungsmittel.Gegen typische Beschwerden wie Hitzewallungenoder Launenhaftigkeit gibt es auch eine Reihe vonDas Weltbild der Männer wandelt sich langsam. Sie lebenbewusster. Wer frühzeitig regelmäßig Sport treibt und sichgesund ernährt, bleibt länger jung.
VORBEUGEN FITNESS17Zeit für sich zuhaben, ist währendder Wechseljahrebesonders wichtig.Patientin alle Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungenwahrnimmt.Männer werden dünnhäutigerBei den Männern kündigen sich die Wechseljahre,also Andropause oder Klimakterium virile, zunächstoffenbar stärker im psychosomatischen Bereich an.Der große Unterschied zu den weiblichen Wechseljahren:Bei Männern versiegt die Hormonproduktionnicht vollständig wie bei den Frauen, sondern wirdnur vermindert. So hat ein 60-Jähriger noch 30 Prozentdes Testosteronspiegels, den er als 30-Jährigerhatte.Typisch männliche Beschwerden sind Reizbarkeit,innere Unruhe, Konzentrationsmangel, erhöhtesSchlafbedürfnis oder Schlafstörungen, nachlassendeLibido und Erektionsprobleme, aber auch Schweißausbrüche,Gewichtszunahme ohne Änderung desEssverhaltens, Gelenkschmerzen und Nachlassender Muskelkraft, verminderte Körperbehaarung undHautveränderungen. Diese Symptome, die sich zumTeil schleichend einstellen, können den Alltag erheblichbelasten. Probleme am Arbeitsplatz, Partnerschaftskonflikte,sexuelle Frustrationen sowie Depressionensind nicht selten die Folgen.Was kann „Mann“ tun?Auch beim Mann helfen regelmäßige Bewegung undgesunde pflanzliche Ernährung. Ausdauersport,Krafttraining und Schwimmen verbessern das Kör-pergefühl und ein gut trainierter Körper erhöht dasSelbstbewusstsein. Stress lässt sich durch Entspannungstrainingabbauen und reduziert damit den Testosteronabfall.Typische Symptome werden aber meist gar nicht mitWechseljahren in Verbindung gebracht. Hat „Mann“einige Beschwerden bei sich entdeckt, ist ein Arztbesuchbei einem Urologen oder Endokrinologen empfehlenswert.Er wird neben einer organisch-urologischenUntersuchung einen Hormonstatus anhandeiner Blutuntersuchung erstellen und danach entscheiden,ob und welche Therapie notwendig ist.Auch Männer-Beschwerden können durch zusätzlicheHormongaben gelindert werden. Spezialisten empfehlensie allerdings nur in Ausnahmefällen, wenn derHormonspiegel nachweislich extrem niedrig ist und esdeshalb zu starken Beschwerden kommt.Heilung aus der NaturSalbei (Salvia officinalis)Reguliert das Temperaturzentrum undhemmt die Schweißproduktion. Geeignetbei Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen.Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)Hemmt die Schweißbildung bei Hitzewallungenund Schweißausbrüchen.Baldrian (Valeriana officinalis)Wirkt beruhigend bei innerer Unruhe undschlaffördernd bei Einschlafstörungen.Johanniskraut (Hypericum perforatum)Wirkt antidepressiv, gleicht Stimmungsschwankungenaus.