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imagixx 2008-01 - RADIO-LOG

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THERAPIE21EisgekühlterBabywunschKrebskranken Frauen erfüllte sich der Wunsch nacheinem Kind meist nicht. Jetzt gibt es Hoffnung.In Deutschland erkranken pro Jahr rund17.000 Frauen im gebärfähigen Alter anKrebs. Moderne Behandlungsmethodenerhöhen zwar die Heilungschancen, die Kehrseiteder Medaille ist aber, dass häufig nach der notwendigenChemo- oder Strahlentherapie das Gewebeder Eierstöcke stark in Mitleidenschaft gezogen ist.Die Kryokonservierung von Eierstockgewebe ist einneues Verfahren, bei dem dieses Gewebe vor solchenBehandlungen entnommen und in einem besondersschonenden Verfahren eingefroren wird,sodass es seine volle Funktionsfähigkeit behält.Nach Ende der Krebsbehandlung kann es dann aufgetautund unfruchtbar gewordenen Patientinnenwieder eingepflanzt werden. Eine Schwangerschaftist dann möglich.Vor zweieinhalb Jahren wurde in der Uniklinik Erlangeneiner 28-jährigen Frau, die an Analkrebs erkranktwar, per Bauchspiegelung Eierstockgewebeentnommen, anschließend schonend eingefrorenund in flüssigem Stickstoff bei minus 196 Grad Celsiusgelagert. Fünf Monate später wurde das eingepflanzteGewebe wieder hormonell aktiv, die Ärztekonnten im Ultraschall ein regelrechtes Eizellenwachstumfestgestellen. „Die Chancen der Patientinschwanger zu werden stehen genauso gut oderschlecht wie bei jeder gesunden Frau“, sagte KlinikdirektorProf. Dr. Matthias W. Beckmann. „UnsereForschungsarbeit zeigt eindeutig, dass es möglichist, die Eierstockfunktion von Krebspatientinnenwiederherzustellen. Das ist ein Hoffnungszeichenfür zahlreiche Frauen. Krebskranke Frauen im gebärfähigenAlter sollten vor Therapiebeginn auf dieneue Möglichkeit hingewiesen werden.“Die 28-Jährige war die Erste, die an der ErlangerUniklinik auf diese Weise behandelt wurde, undwürde sich jederzeit wieder dafür entscheiden. „Ichhabe nicht lange überlegt“, erklärte sie in einem Interviewmit dem Bayerischen Rundfunk. „Und mandarf nach drei Tagen nach Hause.“Neue Chance fürkrebskrankeFrauen: die RetransplantationMRT findet Brustkrebs in der VorstufeBrustkrebs entsteht aus den Zellen, die die Milchgangswändevon innen auskleiden. Zunächst bleibtder Tumor noch im Milchgang. Mediziner sprechendann von einem intraduktalen Karzinom (DCIS). Indiesem Stadium ist es noch eine gutartige Erkrankung,die durch eine Operation heilbar ist. Erstwenn der Tumor aus den Milchgängen in das Drüsengewebeder Brust einwächst, kann er sich imKörper verteilen. Es gibt zwei Formen von DCIS:die weniger (low grade) und die hoch aggressive(high grade). Während low grade DCIS-Tumore sichmeist ruhig verhalten, verlassen die high gradeDCIS fast immer den Milchgang. Deshalb ist eswichtig, sie frühzeitig zu erkennen.Prof. Christiane Kuhl von der Uni Bonn untersuchteunter diesem Aspekt 7.319 Frauen. Bei 153 fand sieBrustkrebs-Vorstufen. „Gerade die besonders aggressivenhigh grade DCIS waren mit der MRT besondersgut zu sehen.“ Grund: Schnell wachsende Tumoresind von vielen kleinen Blutgefäßen durchzogen, indenen sich das gespritzte Kontrastmittel besondersgut anreichert. Die MRT kann die Diagnose vonBrustkrebs-Frühstadien erheblich verbessern. Allerdingsmöchte die Radiologin die Bonner Ergebnissenicht als Argument gegen das laufende Mammographie-Screeningverstanden wissen. „Die Mammographieist als Basisuntersuchung zur Früherkennungunverzichtbar.“Foto: Siemens

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