08SPEZIALFoto: gettyimagesoder ob wir satt sind. Ist das Verhältnis dieser Botenstoffezueinander gestört, funktioniert auch die Kommunikationzwischen „Bauch“ und „Kopf“ nichtmehr. Es kann zum Beispiel sein, dass kein Sättigungsgefühlmehr erreicht wird, egal wie viel mangegessen hat. Falsches Essverhalten kann auch psychischeUrsachen haben: Ein Stichwort heißt„Frustesser“. Sind die überflüssigen Pfunde erst malda, schließt sich ein Teufelskreis – denn Übergewichtigewerden oft ausgegrenzt und diskriminiertund „trösten“ sich dann mit süßen Genüssen. EinTeufelskreis sind auch die zahlreichen Diäten, dieraschen Gewichtsverlust versprechen, indem sie dieNahrungsmenge extrem reduzieren und sich manchmalsogar auf einzelne Lebensmittel beschränken.Die Folge: Der Körper passt sich der Mangelsituationan, indem er auf „Hungersnot-Sparprogramm“ umstelltund damit den Grundumsatz weiter drosselt.Sobald derjenige zur normalen Kost zurückkehrt,schnellt das Gewicht wieder in die Höhe. Aufgrunddes noch heruntergefahrenen Grundumsatzes wiegtder Betroffene hinterher bis zu 15 Prozent mehr alszu Beginn der Aktion. Manchmal ist ausgeprägtesIst der Blutzuckerspiegeloptimal eingestellt,vermeidetder Diabetikerernsthafte Folgekrankheiten.Voraussetzungdafür ist der regelmäßigePiksin den Finger.Wie häufig derBlutzucker gemessenwerdenmuss, lässt mansich am bestenvom Arzt sagen.Foto: picture-allianceÜbergewicht durch eine Reihe krasser Diäten erstrichtig gezüchtet worden. Jeder Übergewichtige hatseine eigenen, für ihn typischen Ursachen, die in seinerLebensgeschichte, seiner Umwelt und seiner genetischenVeranlagung begründet sind.Gesund leben – ein Leben langMETABOLISCHES SYNDROM – WAS IST DAS?Der Begriff „Metabolisches Syndrom“ beschreibt eine Konstellationvon Risikofaktoren für Typ-2-Diabestes, die häufig zusammentreffen.Früher waren nur vier Faktoren bekannt – Insulinresistenz,Glukose- und Lipidstoffwechselstörungen sowie Bluthochdruck.Inzwischen hat sich dieses Quartett jedoch erweitert.Man weiß nun, dass auch zum Beispiel Veränderungen der Blutgerinnungsowie Entzündungsreaktionen mit eine Rolle spielen.Was nun das verbindende Element für alle diese Veränderungenist, konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden. Es weist abervieles darauf hin, dass insbesondere das Ausmaß von Fett in derBauchhöhle dabei eine ganz entscheidende Rolle spielt. Aus diesemGrund tritt der Body-Mass-Index zugunsten des Taillenumfangszunehmend in den Hintergrund.Um Typ-2-Diabetes und vielen anderen Krankheitenvorzubeugen, gilt es das Gewicht in normale Bahnenzu lenken. Wer einen Body-Mass-Index über 30 hat,sollte auf jeden Fall mit gewichtsreduzierendenMaßnahmen beginnen. Das gilt auch für Menschenmit einem BMI über 25, wenn gewichtsbedingte Begleiterkrankungenbereits vorliegen oder die Fettverteilungbauchbetont ist.Damit die Pfunde purzeln, sind zwei Dinge notwendig:regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung.Empfohlen werden Lebensmittel mit hohem WasserundBallaststoffgehalt. Um innerhalb eines halbenbis eines Jahres zwischen fünf und zehn Prozent anGewicht zu verlieren, muss man ein tägliches Energiedefizitvon 500 bis 800 kcal anstreben. Hilfreichist es, wenn Übergewichtige ihr Ess- und Trinkverhaltensowie ihre körperlichen Aktivitäten beobachtenund protokollieren. Familienangehörige, Freundeoder Selbsthilfegruppen, die das Programm unterstützen,motivieren zusätzlich und helfen dabei,Rückfälle zu vermeiden.In besonderen Fällen können auch Medikamentehelfen. In Deutschland sind zurzeit drei Medikamentemit gewichtsenkendem Potenzial zugelassen:Sibutramin, Orlistat und Rimonabant. Sie sind rezeptpflichtigund dürfen nur nach ärztlicher Verordnungangewendet werden. Die Frage, ob die Gewichtsabnahmemedikamentös unterstützt werdensollte, ist immer eine individuell abzuwägende Entscheidung,die nur ein Arzt treffen kann.
Infos: www.<strong>imagixx</strong>-magazin.deSPEZIAL09Wie hoch ist Ihr Diabetes-Risiko?Mit wenigen einfachen Fragen können Sie ein möglichesRisiko, in den nächsten zehn Jahren an Diabetes Typ 2 zuerkranken, vorhersehen. Machen Sie den Test.Zu welcher Altersgruppe gehören Sie? bis 45 Jahre 0 Punkte 45 - 54 Jahre 2 Punkte 55 - 64 Jahre 3 Punkte 65 Jahre und älter 4 PunkteWie ist Ihr Body-Mass-Index (BMI)?BMI = Körpergewicht : (Körpergröße x Körpergröße) bis 25 kg/m 2 0 Punkte 25 - 30 kg/m 2 1 Punkt ab 30 kg/m 2 3 PunkteWelchen Taillenumfang haben Sie?MännerFrauen bis 94 cm bis 80 cm 0 Punkte 94 - 102 cm 80 - 88 cm 3 Punkte ab 102 cm ab 88 cm 4 PunkteTreiben Sie Sport oder betätigen Sie sich körperlichin der Freizeit oder bei der Arbeit über mindestens30 Minuten an den meisten Tagen? Ja 0 Punkte nein 2 PunkteWie oft essen Sie Gemüse, Obst oder Beeren? Jeden Tag0 Punkte Nicht jeden Tag 1 PunktHaben Sie jemals Tabletten für den Blutdruck eingenommen? nein 0 Punkte ja 2 PunkteHat Ihnen jemals ein Arzt gesagt, dass Sie einen erhöhtenBlutzucker haben (z.B. bei einer medizinischen Untersuchung,während einer Krankheit oder in der Schwangerschaft)? nein0 Punkte ja5 PunkteIst bei einem Ihrer Familienangehörigen irgendwann einmalein Diabetes diagnostiziert worden? nein0 Punkte ja: Großvater, Großmutter, Onkel, Tante, Cousin,Cousine, aber nicht der Ehepartner 3 Punkte ja: der eigene Vater, die eigene Mutter,Geschwister oder das eigene Kind 5 PunkteIhre persönliche Diabetes-Risiko-AuswertungGeringes Risikobis 7 PunkteLeicht erhöhtes Risiko8 - 10 PunkteMittleres Risiko11 - 15 PunkteHohes Risiko16 - 19 PunkteSehr hohes Risiko20 PunkteWenn Sie 9 Punkte oder mehr erreicht haben, besteht für Sieein erhöhtes Diabetesrisiko. Es empfiehlt sich daher ein Blutzucker-Belastungstest,um Ihr individuelles Risiko genauerabzuklären.Sollten Sie noch Fragen zum Test haben oder an wissenschaftlichenDiabetes-Studien interessiert sein, wenden Siesich bitte an das Deutsche Diabetes-Zentrum.E-Mail: studienzentrum@ddz.uni-duesseldorf.deTelefon: 0211/33 82-209www.ddz.uni-duesseldorf.de