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Handbuch für den Jungsegelflieger

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FLUGZEUGBAU UND LUFTFAHRTDES DEUTSCHEN4WVTI TAVVERBANDES FVHeft 13<strong>Handbuch</strong><strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Jungsegelflieger</strong>F. StamerLeiter der FliegerschulenWasserkuppe und Griesheimdes Deutschen Luftsport - VerbandesvonundA. LippischLeiter der flugtechnischen Abteilungdes deutschenForschungsinstitutes <strong>für</strong> SegelflugTeil IAusbildung ' Maschinen / WerkzeugInstrumenteMit 87 Abbildungen2. vermehrte AuflageC. J. E. VOLCKMANN NACHF. C. M. 8. NBERLIN- CHARLOTTENBURG 2


7evyttetityAuch <strong>für</strong> <strong>den</strong> Segelfliegerist eine ausreichende Instrumentierung seiner Maschinedie Voraussetzung zum erfolgreichen Leistungsflug. Unentbehrlichim besonderen bei Wolken- und Thermikflügensind die bewährtenASKANIA BORDGERÄTEAusrüstung des DLV-Flugzeuges D- Askania mit Wendezeiger,Variometer, Höhen- und Fahrtmesser, Kompaß und BorduhrInhalts -Verzeichnis.Vorwort 4Ausrüstung und Lebensführung 5Die Gelände-Auswahl 81. Schulgelände 92. Übungsgelände 113. Segelgelände 13Die Schulung 17Übungsfliegen und Segelfliegen 19Auto- und Autowin<strong>den</strong>schlepp 22Flugzeugschlepp 23Wind und Wolken 23Maschinen 28Werkzeuge, Baumaterialien und Baumetho<strong>den</strong> 34Maschinenwartung 44Ausbildungsmethode 53Instrumente, Bo<strong>den</strong>- und Bordinstrumente 63SeiteVerlangen Sie unsere Druckschrift Aero 395/03tSK N14ASKAN1113l-WERICE13AmBuieGwERKBERLIN .F RIEDEN/LINKAISERALLEE 87/88


Vorwort.Der motorlose Flug, der Gleit- und Segelflug dringt in immerweitere Schichten und stellt im wahrsten Sinne des Wortes <strong>den</strong>Flugsport der Jugend dar.Alle in <strong>den</strong> Jahren seit 1921 im motorlosen Flug und besonders inder Gleitflugschulung gesammelten Erfahrungen sollen in diesemBuch zusammengetragen und so allen nutzbar gemacht wer<strong>den</strong>*).Gerade in der Fliegerei ist es nötig, daß jede einmal gewonneneErfahrung <strong>für</strong> alle gewonnen ist.Das vorliegende Buch soll die im gleichen Verlage erschienenenHefte „Gleitflug und Gleitflugzeuge Teil 1 und 2", sowie „Der Bauvon Flugmodellen Teil 1 und 2", ergänzen.Es soll möglichst alles bringen, was der Jungflieger vom GleitundSegelflug wissen muß. Da, wo es Theorie enthält, soll es dochunbedingt allgemein verständlich sein. Gerade der gute Flieger istoft ein schlechter Mathematiker, und die Fliegerei als Sport sollmöglichst jedem offen sein.Wasserkuppe/Rhön, Januar 1930.Fritz Stamer und Alexander Lippisch.Vorwort zur 2. Auflage.über 4 Jahre Segelflug liegen zwischen der ersten und derjetzigen Auflage. Die Entwicklung ist erheblich weiter getrieben,aber die Grundlagen sind die gleichen geblieben. Die neue Auflageist erheblich erweitert wor<strong>den</strong>. Grundsätzlich wird daran festgehalten,von <strong>den</strong> Vorgängen, die zum Verständnis des Fliegensnotwendig erklärt wer<strong>den</strong> müssen, die richtige Vorstellung zu erwecken,auf die Gefahr hin, daß diese Erklärüngen wissenschaftlichanfechtbar sind. Alle jungen Menschen sollen zu uns in dieGleit- und Segelflugbewegung kommen können und wir wollenvon keinem eine Art Abitur oder Diplom-Prüfung verlangen, eheer in das Flugzeug steigen darf.Darmstadt/Traisa, September 1934.Die Verfasser.•) In <strong>den</strong> Darstellungen decken sich verschie<strong>den</strong>e Erklärungen nichtvollkommen mit <strong>den</strong> exakt wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es ist dabeizu be<strong>den</strong>ken, daß es hier darauf ankommt, auf je<strong>den</strong> Fall verständlich zubleiben und die richtigen Vorstellungen zu erwecken.1Ausrüstung und Lebensführung.Die Ausrüstung des Fliegers stellt durchweg einen wesentlichenBestandteil seiner Würde dar. Ist er doch an seiner Ausrüstungzu erkennen. So war es früher. Heute ist es schon anders, stelltdoch das Fliegen nicht mehr so sehr etwas Besonderes dar, sondernwird mehr zum Sport, zum Allgemeingut, in unserem Falle sogarzu einer Jugendbewegung, die immer weitere Kreise deutscherJungen erfaßt.So ist schon der Luftkapitän trotz seiner großen Leistungen einschlichter Volksgenosse •gewor<strong>den</strong> und bewegt sich keineswegsimmer mit Lederhaube, zurückgeschobener Brille und kniehohenSchnürschuhen unter seinen staunen<strong>den</strong> Mitmenschen.Dem Anfänger obliegt es, diese Fliegerembleme noch der Mitweltzu überliefern, und wenn er sie ablegt, merkt man, daß er bereitsetwas gelernt hat.Zur Ausrüstung des Gleitfliegers, der hier zuerst behandelt wer<strong>den</strong>soll, gehören feste Schuhe. Keine Skistiefel, <strong>den</strong>n in <strong>den</strong>en istman auf einem feinfühligen Seitensteuer plump und unbeholfen,aber doch möglichst Schnürstiefel, <strong>den</strong>n diese schützen das Fußgelenk,wenn es bei Landungen etwas hart hergeht. Hohe Schaftstiefel,wie sie zur Uniform getragen wer<strong>den</strong>, sind im Flugzeugoft sehr hinderlich. Wollschals sind nicht erforderlich, wenn esnicht ohnehin kalt ist, <strong>den</strong>n durchweg dauert ein Gleitflug nichtso lange, daß ernstliche Gefahr des Erfrierens besteht. Eine Mützesollte man unbedingt aufsetzen, und in der Maschine kann mansogar <strong>den</strong> Schirm nach rückwärts nehmen, sonst weht sie nämlichweg. Eine über die Ohren geknöpfte Lederhaube schaltet das sowichtige Gehör aus und ist deshalb keineswegs gut. Mit bloßemKopf zu fliegen ist nicht ratsam, da man bei evtl. Bruch sich reißenoder empfindlich stoßen kann. Deshalb sollte man auch im Sommer,wenn man sonst mit Laufhose oder Badehose herumspringt,zum Fliegen Rock und Hose überziehen. Eine Fliegerbrille zutragen dürfte im Sommer überflüssig sein. Wer empfindlicheAugen hat, sollte es im Winter tun. Immer aber sollten Brillen gewähltwer<strong>den</strong>, die aus Cellon oder Triplexglas sind, da Glassplitterschwere Verletzungen hervorrufen können. Für die Schulung ist5


vom DLV das Tragen eines Sturzhelms vorgeschrieben. Man haltesich im eigenen Interesse unbedingt an diese Vorschrift. DerSturzhelm hat sich in sehr vielen Fällen sehr bewährt und Verletzungenvermie<strong>den</strong>.Wer kurzsichtig ist, muß eine Brille tragen, die gut festsitzt. Miteinem Klemmer zu fliegen ist abwegig, man wird ihn nicht langebalancieren können.Eine praktische Bekleidung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Flugbetrieb ist ein Trainingsanzug.Jemand, der Brille trägt, sollte versuchen, wenn er einenAbb. 1. Schulbetrieb auf Sylt.Bruch kommen sieht, die Brille noch rechtzeitig abzureißen, da sieimmer <strong>für</strong> die Augen gefährlich ist.Wesentlich mehr Wert muß der Segelflieger, der längere Flügeausführen will, auf seine Ausrüstung legen. Er muß unbedingt sobekleidet sein, daß er bei langem fast unbeweglichem Stillsitzennicht frieren kann. Nichts ist unangenehmer, als wenn man beilängeren Flügen friert. Unbedingt ist auf gute Ausführung undevtl. Polsterung des Sitzes zu sehen. Man kann bei längeren Flügendurch unbequemes Sitzen restlos ermü<strong>den</strong>. Schwammgummipolsterungenwer<strong>den</strong> zu heiß, da sie die Luft abschließen. Durchwegmuß der Segelflieger eine Fliegerbrille tragen, da er fast immer soeingekapselt ist, daß die Augen gerade über <strong>den</strong> Bootsrand hinausschauenund hier gewöhnlich in einer sehr scharfen Luftströmungliegen. Moderne Segelflugzeuge sind heute durchweg mit geschlossenerKabine zum Schutz des Führers versehen. Wo das derFall ist, fällt natürlich die Brille fort. Bevor man aber zum ersten6■Male in der Kabine fliegt, gewöhne man sich durch kurze Sprüngedaran, <strong>den</strong>n es ist zuerst sehr ungewohnt.Die ganze Bekleidung muß lose sitzen und darf nirgends spannenoder schnüren. Durch Wickelgamaschen, Ledergamaschen oderfeste Strumpfbänder tritt leicht eine Blutstauung und ein „Einschlafen"der Beine ein, was unter Umstän<strong>den</strong> zwingt, einen Flugabzubrechen.Auch Schnürschuhe dürfen nicht am oberen Rand drücken.In einer leicht erreichbaren Tasche muß ein sauberes Taschentuchzum Abwischen von Nase und Brille geführt wer<strong>den</strong>. Proviantmuß ebenfalls leicht greifbar gefiihrt wer<strong>den</strong>, da ein Suchenin <strong>den</strong> Taschen in <strong>den</strong> engen Rümpfen so gut wie ausgeschlossen ist.Die Uhr macht man zweckmäßig vor sich fest, wenn nicht eineBorduhr eingebaut ist.Zur Ausrüstung des Segelflugzeuges sollte auf alle Fälle gehören,daß auf dem Seitenruder oder dem Rumpfende Adresse undTelephonnummer angegeben sind.Sowohl der Gleitflieger wie auch der Segelflieger sollte eigentlichimmer in der Tasche das Universalwerkzeug, eine Kombinationszange,als festen Bestandteil der Ausrüstung bei sichführen. In die Bordtasche jedes Segelflugzeuges gehören einigeVerbandspäckchen. Wenn man einen längeren Flug unternimmt,kann man nie wissen, ob bei der Landung gleich Menschen zurStelle sind, und es gibt Landungen, bei <strong>den</strong>en man sich verletzenkann. Das mehr oder weniger saubere Taschentuch ist niemalsder richtige Verband!Wenn man im Winter fliegt, sollte man vor dem Start probieren,ob nicht durch eine Gesichtsmaske oder ein vor das Gesicht gebun<strong>den</strong>esWolltuch die Brille innen beschlägt.Oft kann man dies durch andere Anordnung des Gesichtsschutzesverhindern. Es gibt auch Brillen, die nicht beschlagensollen. Es gibt auch <strong>für</strong> Automobilwindschutzscheiben Mittel, diedas Beschlagen verhindern, und die man auf Glasbrillen anwen<strong>den</strong>kann.Im Winter sollte man nie versäumen, ungeschützte Stellen desGesichtes gut mit Frostschutzsalbe einzureiben.Man friert leicht an Füßen und Fingerspitzen. Die Füße kannman gut warm halten, wenn man Papier in die Schuhe legt, di eFinger, wenn man unter die Woll- oder Pelzhandschuhe ein Paardünne, sei<strong>den</strong>e Handschuhe anzieht. Zur vorgeschriebenen Ausrüstungeines Segelflugzeuges gehört der Fallschirm. Der Fallschirmist mit größter Sorgfalt zu behandeln. Frisch zu legen,wenn er lange gelegen hat und verdrückt wurde. Die Leine ist7


eim automatischen Schirm gut an einem Knotenpunkt festzumachen.Nie das Einhaken der Karabinerhaken an <strong>den</strong> Gurt vergessen!Lindberg hat vom Fallschirm gesagt: „Wenn man ihnbraucht und ihn nicht hat, dann braucht man ihn nie wieder."Ohne Zweifel tritt derselbe Effekt ein, wenn man ihn braucht under ist nicht in Ordnung.Über die Lebenshaltung ist manches zu sagen. Wer auf sportlichemGebiet viel leisten will, muß trainieren und sich in seinerganzen Lebensführung darauf einrichten. Man soll rechtzeitigschlafen gehen und gut ausschlafen; soll das Rauchen stark einschränkenund Alkoholgenuß möglichst ganz mei<strong>den</strong>.Es ist ganz falsch, anzunehmen, lediglich die Sportarten, diekörperliche Gewandtheit und Kraft erfordern, machten ein solchesTrainieren nötig. Es gibt direkt verwandte Sportarten, durchwelche man auch beim Fliegen Vorteile genießt. Dazu gehörenSkilaufen, Faltbootfahren, Wasser- und Eissegeln, Motorrad- undAutofahren, Schlittschuhlaufen und Wandern mit offenen Augen.Mit offenen Augen, <strong>den</strong>n der Segelflieger lernt überall. SegelndeBussarde, segelnde Störche, auffliegender Staub und ähnliches zeigenihm viele Segelmöglichkeiten. Er soll auch auf dem Erdbo<strong>den</strong> aufNotlandegelegenheiten, auf Hindernisse und dergl. achten. Imübrigen ist manches schöne Segelfluggelände bei Ausflügen zu Fußoder per Fahrzeug entdeckt wor<strong>den</strong>.Morgens Frühgymnastik, Waldlauf oder ähnliches zu unternehmen,ist gut, um restlos aufzuwachen. Schwimmen arbeitet <strong>den</strong>Körper gut durch und erfrischt.Ein guter Flieger ist durchweg auch ein guter Sportsmann aufanderen Gebieten, selten jedoch ein Schwerathlet.Die Gelände-Auswahl.Das Wichtigste, um Gleit- oder Segelflugspert zu betreiben, istdas Vorhan<strong>den</strong>sein eines geeigneten Geländes.Es ist grundfalsch, erst ein Flugzeug zu erbauen und dann einGelände zu suchen. Das Gelände und die darin häufigsten Windverhältnissebestimmen die Eigenschaften des Flugzeuges.Bei der Geländeauswahl ist zu unterschei<strong>den</strong> zwischenSchulgelände — <strong>für</strong> Anfängerflüge.Übungsgelände — <strong>für</strong> Fortgeschrittene.Segelgelände — <strong>für</strong> restlos ausgebildete Segelflieger.Unter günstigen Verhältnissen findet man Gelände, welche <strong>den</strong>Anforderungen mehrerer oder aller dieser drei Gruppen genügen.1. Schulgelände.Es ist falsch, als Schulgelände auf je<strong>den</strong> Fall nach einer größerenErhebung im Gelände zu suchen. Wenn man be<strong>den</strong>kt, daß einnormales Schulflugzeug bereits einen Gleitwinkel von nahezu1 : 12 hat, so ist daraus zu ersehen, daß Höhen von ungefähr30 m bereits Flüge von annähernd 300 m Strecke gestatten, und so-Abb. 2. „Prüfling" in der Wendekurve. Im Hintergrunde das Fliegerlager Wasserkuppe.• mit unter günstigen Verhältnissen schon zur Ablegung der GleitfliegerprüfungA mit 30 Sek. Flugdauer ausreichen.Bevor man jedoch bei der Geländewahl überhaupt an das Ablegenvon Prüfungen <strong>den</strong>kt, muß man sehr gewissenhaft das Geländedaraufhin untersuchen, ob es nicht irgendwelche Gefahren<strong>für</strong> <strong>den</strong> Anfänger birgt. Hierbei ist immer wieder zu be<strong>den</strong>ken,daß man von einem Anfänger noch gar nichts erwarten darf.Ein Gelände, in welchem Hindernisse überflogen wer<strong>den</strong> müssen,oder in welchem Hindernisse in Reichweite der Maschine seitlichneben der Flugbahn liegen, ist deshalb als Anfängergelände unbedingtzu verwerfen. Als gefährliche Hindernisse sind hierbeiauch ganz besonders Steine zu betrachten, auch dann, wenn diesenur wenig aus dem Erdbo<strong>den</strong> hervorstehen.8 9


Hauptbedingung ist immer wieder die Sicherheit des Insassen.Die Gleitflugschulung, das muß immer wieder betont wer<strong>den</strong>,ist relativ ungefährlich, wenn mit der genügen<strong>den</strong> Vorsicht undAufmerksamkeit vorgegangen wird.Es soll hier ein Idealgelände im Schnitt gezeigt wer<strong>den</strong>, mit <strong>den</strong>einzelnen Möglichkeiten, die dieses Gelände bietet. (Abb. 3.)Über einem Gelände der dargestellten Art wird das Flugzeugnie größere Höhen erreichen. Bei etwaigen Fehlern in der Bedienungder Steuer wird der Schiller stets bereits auf dem Erdbo<strong>den</strong>sein, ehe er das Flugzeug in eine kritische Lage gebrachthat. Maßgebend ist also nicht nur die Höhe des Abflugpunktes,sondern auch die Neigung des Hanges nach der vorgelagertenEbene hinunter.Vergegenwärtigt man sich diesen Strömungsverlauf über demGelände, so wird man sofort erkennen, wie auch die Darstellungzeigt, daß das Vorgelände möglichst frei von größeren Hindernissensein muß, wenn sich diese Wirbel nicht als außeror<strong>den</strong>tlich unangenehmeBöen oder sogar als Abwind bemerkbar machen sollen,wie dies auf der Abbildung 4 dargestellt ist.Derartige Gelände können allenfalls bei tatsächlicher Windstille<strong>für</strong> Gleitflüge Verwendung fin<strong>den</strong>, da sich dann die schädlichenErscheinungen an der Leeseite der Hindernisse nicht zeigen. (Abb. 5.)Während also das Anfängergelände unbedingt in Reichweite derMaschine sowohl in Flugrichtung als zu bei<strong>den</strong> Seiten daneben frei4Abb. 4.EbeneSprünge bis 10 secd. ErhebungBis 30 mFlüge bis 30 secDI ErhebungBIS 60mFlüge bis 60 seCAbb. 3.Über steile Hänge kann vielleicht ein Fortgeschrittener fliegen,<strong>für</strong> Anfänger jedoch ist ein solcher Hang ausgesprochen gefährlich.Über die Art der Schulung in einem derartigen Gelände soll ineinem besonderen Kapitel gesprochen wer<strong>den</strong>.Nun ist bei der Auswahl des Schulgeländes nicht nur das Geländein unmittelbarer Reichweite der Maschine maßgebend, sondernauch das Gelände in der näheren Umgebung.Man muß sich bei der Betrachtung eines Geländes die Luft alsdarüber fließende Flüssigkeit vorstellen. Man findet in der Luftan Hindernissen Wirbel und Ablenkungen aus der Normalrichtung,die durchaus zu vergleichen sind mit <strong>den</strong>en, die man im Wasser beiDämmen, Pfählen und dergleichen in der Strömung siebtbar vorAugen hat.Abb. 5.von Hindernissen sein soll, kann man vom Übungsflieger verlangen,daß er Hindernissen, die seitlich neben seiner Flugbahn liegen,ausweichen kann, resp. daß er so gut geradeaus fliegen kann, daßsie ihm nicht gefährlich wer<strong>den</strong> können.2. Übungsgelände.Es kann also bei der Wahl des Geländes <strong>für</strong> Übungsfliegereiniges fliegerisches Können vorausgesetzt wer<strong>den</strong>. Hier darf derHang auch etwas steiler abfallen. Auf je<strong>den</strong> Fall jedoch sind senkrechteoder doch annähernd senkrechte Abbrüche zu vermei<strong>den</strong>.Als Übungsflieger wer<strong>den</strong> hier Flieger bezeichnet, die mindestensim Besitz des Gleitfliegerausweises B sind.10 11


Wenn auch ein Übungsflieger Steilhangstellen überfliegen kann,ohne dadurch gestört zu wer<strong>den</strong>, so bil<strong>den</strong> sich doch gewöhnlich anderartigen Stellen, besonders bei stärkeren Win<strong>den</strong>, Wirbel aus,die dem Übungsflieger gefährlich wer<strong>den</strong> können. (Abb. 6.)Auf gar keinen Fall darf vor einem solchen Hang das Landegeländedurch Hindernisse eingeengt sein, so daß ein normales Abwärtsgleitenin gerader Richtung nicht möglich ist.ist immer damit zu rechnen, daß durch ungünstige Windeinflüsse,durch Fehlstart oder dergl. das Flugzeug wesentlich niedriger alsnormal über das Gelände kommen kann. Auf keinen Fall dürfendann irgendwelche Gefahren auftreten können.Bei <strong>den</strong> immerhin nicht unbeträchtlichen Geschwindigkeiten derGleitflugzeuge ist ein Anfliegen an Hindernisse immer gefährlich.Jeder Unfall schadet der ganzen Sache mehr als viele Erfolgenützen können!Abb. 6.Ein Hang, vor dem auf einer kleinen Fläche gelandet wer<strong>den</strong>muß, die von Bäumen, Häusern, Felsen, Hochspannungsleitungenoder dergl. begrenzt ist, ist als Übungshang ungeeignet.RichtungspunktAbb. 8. „Prüfling" in der Startkurve.Wir haben in Deutschland <strong>den</strong> „Deutschen Luftsport-Verbande. V.", dessen einzelne Landesgruppen immer bereit sind, sachverständigePrüfer <strong>für</strong> die Auswahl und Begutachtung von Fluggeländezu stellen.Abb. 7. Das Fluggelände muß in Reichweite der Maschine frei von Hindernissen sein.Der Richtungspunkt ist genau in Richtung gegen <strong>den</strong> Wind gewählt.Es ist nötig, daß der Übungsflieger lernt, Hindernissen auszuweichen,sowie Ziellandungen auf kleinen, engbegrenzten Plätzendurchzuführen, aber diese Übungen dürfen nicht in der Nähe wirklicherHindernisse ausgeführt wer<strong>den</strong>. Man markiert gewisseStellen im Gelände durch Fähnchen als Hindernisse.Auch Hindernisse der vorgenannten Art derart vor dem Hang,daß sie unbedingt überflogen wer<strong>den</strong> müssen, sind unmöglich. Es123. Segelgelände.Das Gelände <strong>für</strong> <strong>den</strong> Segelflieger unterscheidet •sich grundsätzlichvon dem vorher beschriebenen Schul- oder Übungsgelände.Wie schon die Bezeichnung Segelgelände sagt, kommt es hierdarauf an, sich längere Zeit in oder über Starthöhe segelnd haltenzu können. Dazu ist vor allen Dingen ein längerer Hang nötig, vordem das Flugzeug hin und her kreuzen kann. Je länger dieser Hangund somit die Pendelstrecke ist, desto leichter wird es dein Führer,hier längere Zeit zu segeln. Das Flugzeug verliert in <strong>den</strong> Kurvenimmer Höhe, gleichzeitig ermüdet ein dauerndes Kurven <strong>den</strong>Führer.Damit an einem längeren Hang, einem sogen. Rücken, nun guterAufwind zustande kommt, ist es nötig, daß er sich immerhin min-13


destens 20 bis 30 m über die durchschnittliche Geländehöhe erhebt,und daß er vom Winde völlig frei angeblasen wer<strong>den</strong> kann.In der Nähe diesem Rücken vorgelagerte Höhenzüge könnenunter Umstän<strong>den</strong> <strong>den</strong> Segelhang völlig in <strong>den</strong> Windschatten oderaber in ein Abwindbereich legen. (Abb. 9.)Hindernisse im Vorgelände haben weiterhin <strong>den</strong> Nachteil, daßsie die anblasen<strong>den</strong> Luftmassen bereits in eine Art SchwingungEs ist bei Segelflügen in derart hufeisenförmigen Gelän<strong>den</strong>immer darauf zu achten, ob nicht etwa durch seitliches AnströmenAbb. 9.versetzen, die oft <strong>den</strong> Aufwind nicht voll zur Entfaltung kommenläßt. In seltenen Fällen nur liegen die vorgelagerten Hänge in derEntfernung so günstig, daß bei bestimmter Windgeschwindigkeitdie in Schwingung versetzte Luftmasse immer durch einen neuenRücken einen erneuten Anstoß erfährt, und im Fluggelände nunAbb. 11.des Windes Teile des Segelhanges durch die nach vorn verlaufen<strong>den</strong>Höhen in <strong>den</strong> Windschatten oder gar in eine Abwindzone geraten.0111„ftSri 7111M1114""' 4 ' 10;40.404j.weee--see-- -=----Abb. 10.der Aufwind, gleich einem Brecher bei Wellengang, eine besondereHöhe erreicht.Sehr gut sind die Aufwindverhältnisse ganz allgemein in Gelän<strong>den</strong>,die wie ein offenes Hufeisen dem Winde entgegengekehrtsind, diesen also auf einer größeren Breite erfassen und auf einschmaleres Stück zusammenführen. Auf dem schmalen Stück istdann naturgemäß der Aufwind recht intensiv. Eine derartige Geländeformationbietet weiterhin <strong>den</strong> Vorteil, daß die Kehrtkurvenan bei<strong>den</strong> Seiten der Pendelstrecke fast völlig noch im Aufwindliegen, während sie bei einem gera<strong>den</strong> Segelhang durchweg jedesmaletwas herausgehen. (Abb. 10 und 11.)Abb. 12. Völlige Führerverkleidung zur Verringerung des Luftwiderstandes.Bei der Auswahl des Segelgeländes ist, genau wie bei dem Gleitfluggelände,die in der Gegend häufigste Windrichtung zu berücksichtigen.Das schönste Gelände ist ziemlich wertlos, wenn es kaumeinmal im Jahr richtig angeblasen wird.14 15


Vom Segelflieger muß man dann auch erwarten können, daß ihmam Hang notfalls ein Startplatz genügt, daß er allerdings in Reichweiteseiner Maschine immer genügend große Landeflächen vorfindet.Ein Segelhang kann selten so frei von Hindernissen sein,daß man das Flugzeug überall hinsetzen kann.Unter Segelflieger wird hier ein Flieger verstan<strong>den</strong>, der mindestensim Besitz des Segelfliegerausweises C ist.Abb. 13. Hochbetrieb am Segelhang auf der Wasserkuppe.Hat man nun ein passendes Gelände gefun<strong>den</strong>, so sollte manversuchen, durch eine in der Nähe befindliche meteorologische Beobachtungsstelle,wie solche häufig in Schulen eingerichtet sind,Statistiken über die durchschnittlichen Stärken des häufigstenWindes einzusehen. Wo solche Statistiken nicht vorliegen, sollteman versuchen, von Leuten, die gewohnt sind Wind und Wetter zubeobachten, wie Bauern, Schäfer, Fischer oder Windmüller, hierüberAufschluß zu erhalten, <strong>den</strong>n danach richtet sich die Auswahl desverwendeten Flugzeuges.Es gibt typische Schwachwindflugzeuge und Flugzeuge <strong>für</strong> hoheWindgeschwindigkeiten.Unter genauer Beschreibung der Verhältnisse sollte man sichwieder an <strong>den</strong> „D. L. V." wen<strong>den</strong>, um zu einer möglichst gut geeignetenMaschine zu gelangen. Unter allen Umstän<strong>den</strong> soll manaber verhindern, daß in der Ortsgruppe selber Flugzeuge konstruiertwer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n in <strong>den</strong> Flugzeugen, die als Normaltypen im Gebrauchsind, sind derart viele Erfahrungen verankert, daß manwahrscheinlich nur Verschlechterungen erreicht.16Die Schulung.Man beginnt mit dem Anfänger völlig in der Ebene. Der Startseilschwungist so zu bemessen, daß das Flugzeug gerade mit derrichtigen Fluggeschwindigkeit in die Luft kommt. Sowie durchzuviel Schwung ein Plus an Geschwindigkeit der Maschine mitgeteiltist, ist es dem Schüler möglich, durch einen Steuerfehler dasFlugzeug hoch in die Luft zu ziehen und so eventl. in eine kritischeLage zu kommen Hat das Flugzeug gerade Fluggeschwindigkeit,so wird es beim überziehen nach dem Start bereits durchsacken,ehe es in eine kritische Lage geraten ist. Da der Schüler im Anfangnoch nicht das richtige Gefühl <strong>für</strong> die Startseilspannung hat,souffliert der Lehrer dem Schüler die Kommandos, läßt ihn abernach Möglichkeit von Anfang an selber kommandieren, damit derSchüler je<strong>den</strong> Vorgang selber hervorruft und nicht überrascht wird.Vor jedem Start richtet der Schüler seine Startmannschaftgenau ein, stellt alle Steuer seiner Maschine normal, gibt als Ankündigungskommandodas Kommando „Fertig!", dann folgen „Ausziehen!"„Laufen!" und „Los!" Der Fluglehrer beobachtet jetztaußer der Allgemeinlage des Flugzeuges ganz besonders die Stellungder einzelnen Ruder während des Fluges, um nachher in derKorrektur, die nur der Lehrer gibt (nicht etwa auch alle Mitschüler!),nicht nur sagen zu können, beispielsweise: „Die Maschinehing links", sondern „Die Maschine hing links, weil stets ein kleinerQuerruderausschlag nach links gegeben war, während das Seitenruderoffenbar als beabsichtigte, aber falsche Korrektur, etwasrechts ausgetreten war, deshalb schob die Maschine auch etwas.Richtig wäre gewesen, das Seitenruder in Normallage zu lassen undnur das Links-Querruder herauszunehmen, <strong>den</strong>n <strong>für</strong> Korrekturender Querlage dient nur das Querruder und nicht das Seitenruder!"Der Schüler muß nun in ebenem Gelände solange Sprüngemachen, bis er die Maschine einwandfrei halten kann und auchvöllig an die plötzliche Beschleunigung durch <strong>den</strong> Startseilschwunggewöhnt ist.Der Schüler muß im Start fest in der Maschine sitzen und sichgegen die Rückenlehne setzen. Wenn zwischen der Rückenlehneund dem Rücken des Schülers Platz ist, bekommt der Schüler imAugenblick des Kommandos „Los!" einen Ruck nach rückwärts.Er nimmt dabei häufig <strong>den</strong> Knüppel mit, das heißt, er zieht; auchkann es vorkommen, daß er mit <strong>den</strong> Füßen das Seitenruder verliert.Nach einer Anzahl von Sprüngen in der Ebene tritt, besondersdann, wenn mehrere Schüler zusammen schulen, der Fall ein, daßjeder <strong>den</strong> höchsten und weitesten Flug ausführen möchte. Hier lassesich jeder sagen, daß <strong>für</strong> die Güte eines Fluges weder dessen Länge2 Volckmann, <strong>Jungsegelflieger</strong> 17


noch dessen Höhe ausschlaggebend ist. Im Gegenteil, sicher wirdderjenige nicht so bald an einen etwas höheren Hang kommen,dessen Flüge in der Ebene „so schön hoch" waren.Mit <strong>den</strong> wachsen<strong>den</strong> Fertigkeiten der Schüler geht es nun langsamMeter um Meter <strong>den</strong> Hang herauf. Hier macht sich ein gutesGelände, welches dieses langsame Fortschreiten ermöglicht, reichlichbezahlt.Endes eine Kursänderung. Das Querruder ist dabei nur ein Hilfsruder.Zu achten ist darruf, daß die Maschine beim Einleiten der Kurvedurch Seitenruder nicht etwa nach der entgegengesetzten Seitehängt, wie auch darauf, daß zuerst beim Been<strong>den</strong> der Kurve dasSeitenruder zurückgenommen wird, damit nicht sonst durch <strong>den</strong>Querruderausschlag Seitenruder und Gegenquerruder entsteht.Alle Kurven sind zunächst in größerem Radius und ohne zugroße Schräglage auszuführen. Vor Steuerwechselkurven ist zuwarnen. Steuerwechselkurven sind im Segelflug erst angebracht,wenn der Schüler in seiner eigentlichen Ausbildung fertig ist undgrößere Höhen aufsuchen kann.-Und nun noch ein paar Worte zur Ausbildung. Wer wirklichWert darauf legt, Segelflieger zu wer<strong>den</strong>, gründlich das Fliegenzu erlernen, der dränge nicht, der habe es nicht. eilig. Das Erlernendes Segelfluges erfordert nun einmal Zeit, darüber sei sich jederklar. Wer keine Zeit hat, der komme lieber gar nicht zum Segelflug.In restloser Verkennung der ganzen Eigenart dieser schönstenArt des Fliegens haben sich Bestrebungen gezeigt, die hauptsächlichunter Verwendung des Auto- und Autowin<strong>den</strong>schlepps in möglichstkurzer Zeit Segelflieger oder Gleitflieger ausbil<strong>den</strong> wollten.Diese sog. Galoppausbildung ist unbedingt zu verwerfen. So wenigeine sog. Presse ein gediegenes Wissen auf dauerhaftem Fundamentvermitteln kann, so wellig lernt jemand bei solcher Galoppausbildungdas Fliegen-oder wird gar wirklich Segelflieger.Segelflieger sein heißt nicht nur fliegen können, sondern einewirklich innere Beziehung zur' Fliegerei gewonnen zu haben.Abb. 14. So sitzt man im Anfängerflugzeug.Wenn die Schüler dann vom hohen Hang Creradeausflüge einwandfreidurchführen können und immer wieder gemacht haben,beginnt man am halben Hang vorsichtig mit Kurvenübungen.Zuerst wird dabei ein Stück geradeaus geflogen. Wenn dieMaschine dann in allen Rudern einwandfrei liegt, beginnt die Kurvedamit, daß nach der beabsichtigten Seite zuerst Seitenruder ausgetretenwird. Ist das geschehen, so wird vorsichtig und mit Gefühlnach derselben Seite etwas Querruder dazu gegeben. Dann wirddas Seitenruder in Normallage zurückgenommen und die Maschinedurch Querruder nach der anderen Seite wieder gerade gelegt.Diese Reihenfolge ist immer einzuhalten. Das Seitenruder alsKursruder spielt dabei die Hauptrolle, <strong>den</strong>n eine Kurve ist ja letzten18Übungsfliegen und Segelfliegen.Nachdem das Schulen und damit auch das Gleiten in <strong>den</strong> vorhergehen<strong>den</strong>Kapiteln besprochen lind, Fon hier das Übungsfliegen unddas Segelfliegen besonders behIndat wer<strong>den</strong>.Das Übungsfliegen hat, wie scheu der Name sagt, <strong>den</strong> Zweck, <strong>den</strong>Flieger in der Übung zu erhalten oder aber ihm Gelegenheit zurVervollkommnung seiner fliegerischen Fähigkeiten zu geben.Wenn man auch wohl das Fliegen nicht ganz verlernt, so kommtman doch derart aus der Übung, daß man, besonders dann, wennsich die Maschinentypen schnell vorwärts entwickeln, ziemlichratlos nach einer längeren Zeit des Aussetzens vor einem Flugzeugsteht.Man sollte deshalb immer wieder fliegen, um in der Übung zubleiben und sollte möglichst viele, auch modernste Typen, fliegen,um nicht vom Fortschritt gewissermaßen überholt zu wer<strong>den</strong>.2* 19


Gleichzeitig soll man sich die Aufgaben immer, allerdings langsamfortschreitend, höher stecken, besonders vorsichtig und langsambeim Übergehen vom Gleitfliegen zum Segelfliegen. Hier kanngar nicht vorsichtig genug vorgegangen wer<strong>den</strong>.Der Übungsflieger, der also die Gleitfliegerprüfung B gemachthat, versucht jetzt, nachdem er solange Kurven geübt hat, bis er siemit großer Sicherheit ausführen kann, seinen Flugweg so zu legen,daß er völlig im Aufwind liegt. Dieser Aufwind-Kurs ähnelt fastimmer einer flachgedrückten 8, wobei die Wendekurven immergegen <strong>den</strong> Wind geflogen wer<strong>den</strong>. Man soll sich nie verleiten lassen,auch dann nicht, wenn man sich etwas vom Hang entfernt hat,hat, da man dann wenig Höhe verliert, wenn man auch etwas ausdem Aufwind hinaus kommt.Aber auch mit weniger hochwertigen Flugzeugen soll man sichmöglichst nicht zu allzu engen Kurven verleiten lassen, sonderndie Maschine nur so kurven, daß man sie jederzeit wieder in Normallagebringen kann, ohne auf die Ruderwirkung warten zumüssen. Je größer die Spannweite eines Flugzeuges ist, desto größerist seine Trägheit!Hält man jetzt, im Aufwind fliegend, das Flugzeug in richtigerFluglage, so beginnt es, genügend starken Aufwind vorausgesetzt,zu segeln.Witio'richfunq------------ _____ ____ ------ -Start/ IAbb. 15. 8förmiger Flugweg vor einem Hang (Draufsicht).Wendekurven mit dem Wind zu machen, da man gegenüber demErdbo<strong>den</strong> das Flugzeug nicht so scharf herum bekommt und immerGefahr läuft, gegen <strong>den</strong> Hang zu stoßen.Eine Hauptschwierigkeit bei diesen ersten Segelversuchen istdie sogenannte Startkurve. Es ist notwendig, daß das Flugzeuggleich nach dem Start in die Kurve gelegt wird, damit es nichtzu weit aus der, oft schmalen, Aufwindzone hinaus kommt, da sonstein Segeln nicht mehr möglich ist.Man kann, wenn man schon sicher fliegt, das Seitensteuer bereitsaustreten, ehe das Startseil abgefallen ist. Sowie die Maschine vomSeil frei ist, gibt man vorsichtig Querruder nach der betreffen<strong>den</strong>Seite dazu.Da ein Segelflugzeug eine gewisse Träghei t in Kurven hat, mußman hierbei vorsichtig za Werke gehen, da man immer dem Hangsehr nahe ist, damit man die Kurve immer rechtzeitig wieder been<strong>den</strong>kann.Eine Erleichterung dieser Startkurve ist zu erreichen, wenn mannicht genau gegen <strong>den</strong> Wind •startet, sondern das Flugzeug bereitsetwas schräg, nach der gewünschten Seite zu, aufstellt.Hat man ein Gelände, wie es in der Geländebeschreibung alsideal bezeichnet ist, bei welchem nämlich beiderseits des eigentlichenSegelhanges noch vorspringende Rücken sind, so kann dieWendekurve in größerem Radius geflogen wer<strong>den</strong>. Gleichfalls kannsie großen Radius haben, wenn man eine hochwertige Maschine20Abh. 16. In der sogen. Oberschicht trifft man ein geschlossenes Aufwindfeld.Für das normale Hangsegeln ist es nun lediglich notwendig, sichim Aufwindgebiet zu halten. Durchweg ist es so, daß bei niedrigerFlughöhe die Böigkeit ziemlich stark ist. Gewinnt man jedoch beigünstigem Aufwind Höhe, so läßt die Böigkeit durchweg nach, undman fliegt dann wesentlich bequemer.In zerklüfteterem Gelände kommt es nun zuerst darauf an, indie sogenannte Oberschicht zu gelangen.Dies ist so zu verstehen:In zerklüftetem Gelände geht über die kleinen Auf- und Abwindströmeeine große, geschlossene Aufwindbewegung, die an der Leeseitedes Gebirges sich gleichfalls als großer Abwindstrom bemerkbarmacht. Erreicht man diese Oberschicht, so ist man auch nichtmehr dem dauern<strong>den</strong> Auf und Ab kleinerer Geschwindigkeitsschwankungenunterworfen, und man kann ebenfalls etwas freierfliegen, indem man das Gelände unter sich mehr außer acht lassenkann, da kleine Abwindströme •sich hier nicht bemerkbar machen.Wenn man <strong>den</strong> Aufwind oder starke Aufwindböen nicht wegdrückt,wird man bei gut gehaltenem Kurs die Gipfelhöhe desFlugzeuges bei der betreffen<strong>den</strong> Windgeschwindigkeit erreichen,und kann nun evtl. in Erwägung ziehen, einen Streckenflug anzusetzen.Hierzu ist es nötig, soviel Höhe zu haben, daß man <strong>den</strong>nächsten Aufwind geben<strong>den</strong> Berg im Gleitflug erreichen kann undso fort.21


Diese Art des Segelns ist <strong>für</strong> <strong>den</strong> Anfänger-Segelflieger wieauch <strong>für</strong> <strong>den</strong> übungs-Segelflieger dringend notwendig, da sie ihmdie Behandlung des Segelflugzeuges zeigt und ihm viel Übung vermittelt.Erst wenn man mehrere derartige Flüge ausgeführt hat undsich absolut sicher in der Maschine fühlt, sollte man an größere Aufgaben,wie sie der heute <strong>für</strong> alle größeren Flüge angewendeteWolkensegelflug da stellt, herangehen. Der Wolkensegelflug kannsehr kritische Situationen mit sich bringen, die von Führer undMaschine das Äußerste verlangen, dessen sollte sich jeder bewußtsein, ehe er derartige Versuche unternimmt. Hat man einen starkenWolkenaufwind erreicht, so kann man nicht ohne weiteres <strong>den</strong>Flug been<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n durch Drücken überbeansprucht man das Flugzeugvoraussichtlich erheblich. Über dieses Wolkenfliegen und dassogenannte Frontenfliegen soll noch in einem besonderen Kapitelgesprochen wer<strong>den</strong>.über alle Arten des Segelfliegens unter <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Aufwindverhältnissenist in dem, in der gleichen Bibliothek erscheinen<strong>den</strong>Buch „Die Praxis des Leistungssegelfluges" eingehendereszu fin<strong>den</strong>.Auto- und Autowin<strong>den</strong>schlepp.22Hierbei handelt es sich um eine Startart, die <strong>den</strong> Zweck hat, dasFlugzeug auf eine so große Höhe .zu bringen, daß ein längerer Gleitflugmöglich ist. Bedeutung hat diese Startart hauptsächlich <strong>für</strong>die Ebene, in der ein Starten von Berghängen nicht möglich ist.Unter günstigen Verhältnissen ist es auch möglich, mit Hilfe desAuto- oder Autowin<strong>den</strong>schlepps Anschluß an rein thermischen oderWolkenaufwind zu bekommen.Bei dem reinen Autoschlepp wird das Flugzeug an einem mehroder weniger langen Drahtseil durch das mit Fluggeschwindigkeitfahrende Auto auf eine bestimmte Höhe geschleppt, in der dannder Führer ausklinkt. Beim Autowin<strong>den</strong>schlepp wird das Drahtseilmit Fluggeschwindigkeit auf eine Win<strong>den</strong>trommel gewickeltund das Flugzeug dadurch hochgeschleppt.Es ist möglich, das Flugzeug bei diesem Hochschleppen ganzerheblich zu ziehen, also eine Art Drachensteigen. Dieses starkeZiehen ist die Ursache vieler -Unfälle gewesen, indem einerseitsnach dem Ausklinken nicht genügend nachgedrückt wurde und dieMaschine schnell an „Fahrt" verlor und „abschmierte", andererseitsaber durch <strong>den</strong> riesigen Anstellwinkel Überbeanspruchungendes Flugzeuges auftraten.Praktische Versuche beweisen immer wieder, daß mau fast diegleiche Höhe erreicht, wenn man das Flugzeug ohne dies unnatürlieheZiehen in normalen Anstellwinkelbereichen hält und steigenläßt. Es muß also dieses heftige Ziehen auf je<strong>den</strong> Fall unterlassenwer<strong>den</strong>.Da der Autowin<strong>den</strong>schlepp sowie der reine Autoschlepp nurdann gefahrlos ist, wenn alle beteiligten Männer ausgezeichnet einexerziertsind und reibungslos Hand in Hand arbeiten, so ist eineerfahrene Mannschaft einzuschulen, und unter allen Umstän<strong>den</strong>sind alle Bestimmungen des DLV und des DFS zu beachten. DerAuto- und Autowin<strong>den</strong>schlepp ist immer nur ein Behelf. Er kannund soll nicht <strong>den</strong> Start am Hang ersetzen, sondern nur TrainingsundSchulungsmöglichkeiten bieten. Das Ziel jedes Segelfliegersmuß sein, möglichst oft am Hang zu fliegen.Flugzeugschlepp.Eine schöne Erweiterung der Segelflugmöglichkeiten und gleichzeitigeine schöne Verbindung zwischen dem Motorflug und demSegelflug ist durch <strong>den</strong> Flugzeugschlepp gegeben. An einem 80bis 150 m langen Stahlseil (Normallänge 120 in) schleppt das Motorflugzeugein Segelflugzeug hinter sieh her. Es kann zum Reiseflugüber Land geschleppt wer<strong>den</strong> oder zum Kunstflug auf größereHöhen gebracht wer<strong>den</strong>. Zur Blindflugschulung kann ein Doppelsitzerhochgeschleppt wer<strong>den</strong>, um dann in längerem Gleitflug dieMöglichkeit zum Fliegen rein nach Instrumenten zu geben. Vieleneue Möglichkeiten erschließt der Motorflugzeugschlepp dein Segelflieger.Auch der Motorflugzeugschlepp muß gewissenhaft geschultwer<strong>den</strong>, wenn Unfälle vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> sollen, dann aber ist ervöllig gefahrlos und bietet gerade <strong>den</strong> Gruppen in der Ebene dieMöglichkeit, die vorhan<strong>den</strong>en Segelflugzeuge das ganze Jahr ülerauszunutzen und die Segelflieger im Training zu halten. Im Flugzeugschleppreichen sich Motorflug und Segelflug die Hand zu gemeinsamerArbeit.Wind und Wolken.Für <strong>den</strong> Flieger, der sich in der Luft bewegt, ist natürlich dieLuftbewegung, die wir allgemein als Wind bezeichnen, ein wesentlicherFaktor, der <strong>für</strong> jede Art des Fliegens in Rechnung gesetztwer<strong>den</strong> muß. Von allen Arten des Fliegens hängt der Segelflug amengsten mit <strong>den</strong> atmosphärischen Vorgängen zusammen.Wie der Seemann seine ureigensten Elemente, Wasser und Wind,am besten auf einem Segelschiff kennen und fühlen lernt, so ist derFlieger im Segelflug seinem Element, der Luft, am nächsten, und23


es ist schon oft gefordert wor<strong>den</strong>, so wie der Kapitän eines großenDampfers ein Segelschiff gefahren haben soll, so sollte der Motorfliegerauch im Segelflug erfahren sein.Der Wind ist ja nicht nur hemmend oder fördernd <strong>für</strong> <strong>den</strong> Flug,sondern er bringt in seinen Turbulenzen und seinen Ablenkungenaus der Normalrichtung auch Gefahren <strong>für</strong> <strong>den</strong> Flieger, welcheAbb. 17. Segelflug unter Wolkendecke.dieser genau kennen sollte, um ihnen zu begegnen oder aus demWege zu gehen.Der Ursprung der Luftbewegung ist die Temperatur der Luftmassen,aus <strong>den</strong>en sich naturgemäß auch Druckunterschiede ergeben.Die natürliche Folge von Druckunterschie<strong>den</strong> ist aber die,daß sich die Luft in Bewegung setzt und in Richtung der Gebietemit niederem Druck abfließt.Verschie<strong>den</strong>artige Temperatüren 'der Luft, und somit verschie<strong>den</strong>hoher Druck, ergeben sich aus der ungleichmäßigen Erwärmungder Erdoberfläche, die ihre Temperaturen an die darüber liegendeLuft abgibt. Es entsteht hierdurch eine Ausdehnung der über diesererwärmten Stelle lagern<strong>den</strong>, sich ebenfalls erwärmen<strong>den</strong> Luft. DieseLuftmasse, in ihrer Ten<strong>den</strong>z nach oben zu steigen, drückt zuerst aufdie darüber lagernde, normal temperierte Luft, so daß hier derLuftdruck steigt. Tritt über einer beispielsweise feuchteren Stelledes Erdbo<strong>den</strong>s Abkühlung ein, so tritt der umgekehrte Zustand ein.Die Folge dieser Erwärmung oder Abkühlung ist ein gekrümmterVerlauf der Flächen gleichen Druckes. Solche geneigtenDruckflächen sind mit dem Gleichgewichtszustand der Atmosphärenicht vereinbar, und so fließt die Luft, der Neigung folgend, vonder erwärmten Zone nach der kühleren Umgebung ab.Durch dieses Abfließen muß der Luftdruck über dem erwähntenGebiet fallen und in der kühleren Zone durch das Zufließen ansteigen.Diese Druckunterschiede am Erdbo<strong>den</strong> lösen jetzt weitereLuftbewegungen aus, indem vom Gebiet steigen<strong>den</strong> Luftdrucks,also vom kälteren Teil des Erdbo<strong>den</strong>s, Luft dem Gebiet fallen<strong>den</strong>Druckes, also dem wärmeren Teil des Erdbo<strong>den</strong>s, zuströmt. DasErgebnis dieser Temperaturstörung ist nun derart, daß über einemerwärmten Gebiet in der Höhe die Luft abströmt, am Bo<strong>den</strong> hingegenwieder zuströmt.Dieser Kreisstrom der Luft bildet sich überall aus, wo verschie<strong>den</strong>eTemperaturen nebeneinander liegen. In größtem Ausmaßetritt er ein zwischen <strong>den</strong> äquatorialen und <strong>den</strong> kälteren Zonen, sowiezwischen <strong>den</strong> Erdteilen und <strong>den</strong> Ozeanen.Die einfache Luftbewegung, die wir allgemein als Wind bezeichnen,ermöglicht das Segeln an Hindernissen im Hangaufwind.Vom Hang oder vom Flugzeugschlepp aus, in seltenen Fällenauch vom Autowin<strong>den</strong>schlepp aus, ist das Segeln in thermischenAufwin<strong>den</strong> möglich. In der Segelfliegersprache sagt man, manbekommt „Anschluß".Der Flieger erkennt diese Aufwinde durchweg an Wolkenbildung.Die von unten mitgeführte Feuchtigkeit kon<strong>den</strong>siert ingrößerer Höhe und bildet hier eine Wolke. Jede derartige HaufenoderKumuluswolke läßt so einen Wärmeschlauch erkennen. Besondersüber Erhebungen, Ortschaften und freiem Felde findet manderartige Wärmeschläuche. Unter einzelnen derartigen Haufenwolkensind nun die aufwärts gerichteten Luftbewegungen besondersstark. Diese Wolkenaufwinde spielten in der letzten Zeitim Segelflug eine außeror<strong>den</strong>tlich große Rolle, ermöglichen sie dochdie großen Höhen- und Streckenleistungen. Es ist möglich, sichunter großen Haufenwolken segelnd zu halten und so großeStrecken über Flachland zu segeln, ja sogar die Leeseiten der Gebirgeohne Höhenverlust zu überfliegen.24 25


Da sich oft au besonders günstigen Segeltagen ganze Zugstraßensolcher Haufenwolken ausbil<strong>den</strong>, ist es möglich, an ihnen entlangzu patrouillieren.Als besonders günstige Wolkengebilde haben sich solche Wolkenerwiesen, die über einer gera<strong>den</strong> Unterseite aufgetürmt sind. Auchin Bildung begriffene Wolken, die oft nur erst aus dünnen Schleiernbestehen, zeigen oft intensive Aufwinde. Es ist möglich gewesen,mit hochwertigen Segelflugzeugen in dem auch vor der Wolkeliegen<strong>den</strong> Aufwind die Wolke zu übersteigen und über der Wolkezu fliegen.Front keilförmig unter die wärmeren Luftschichten und heben diesevom Erdbo<strong>den</strong> ab, so daß hier auf breiten Fronten intensivsterAufwind ist, der große Streckenflüge ermöglicht.Gewöhnlich markiert sich eine solche Einbruchsfront auch durcheine deutlich abgegrenzte Wolkenbank, die wieder durch die Kon<strong>den</strong>sationder durch die Warmluft mitgefiihrten Feuchtigkeit ingrößerer Höhe entsteht.Vor einer solchen Front kann man dann wie vor einem langenGebirgszug fliegen.Außer <strong>den</strong> beschriebenen Arten des „Thermiksegelfluges" gibt esals komplizierteste Art des Segelfluges <strong>den</strong> sogen. reinen Thermik-11Warmluft— — —•


Maschinen.Für die Alleinschulung verwendet man heute allgemein verspannteEindeckerflugzeuge.Abb. 20. „Zögling" des DFS im Finge.Die Urtype dieser Schulmaschinen war die auf der Abb. 21 dargestellte„Hol's der Teufel" aus dem Jahre 1923. Bis dahin wur<strong>den</strong>durchweg Doppeldecker in der Art der „Frohen Welt" benutzt.Abb. 22. „Pegasus" 1924.28Abb. 21. „Hol's der Teufel".Die Schulung auf Doppeldeckern war durchaus zufrie<strong>den</strong>stellend,nur waren gewöhnliche Brüche bereits ziemlich kostspielig,da statt des einen Flügels gleich zwei zerschlagen wur<strong>den</strong>.Abb. 23. Doppelsitzer "Mecklenburg".29


Der offene Gitterrumpf führte sich allgemein ein, da außer dergroßen Billigkeit auch die leichtere Überwachungsmöglichkeitdieser Bauart <strong>den</strong> Vorzug gab.fängerflugzeugen vom „Zöglingstyp" die bei der „Hols der Teufel"und beim „Pegasus" vor dem Führer befindliche Strebe in Fortfall.Lediglich die ebenfalls gut eingeführte „Grunau 9" besitzt nochdiese vordere Strebe.Die <strong>für</strong> Doppelsitzer-Doppelsteuer-Schulung vom MecklenburgischenÄroklub entwickelte Maschine lehnte sich ebenfalls eng andas Vorbild der „Hols der Teufel" an. Der Doppelsitzer „Grunau 8"gleicht mehr <strong>den</strong> normalen Übungsflugzeugen.Abb. 24. Übungsflugzeug „Bremen" 1923.Abb. 26. Übungsflugzeug „Hangwind" 1924.Abb. 25. Übungsflugzeug „Falke".Der völlig unverkleidete Führersitz bot <strong>den</strong> Vorteil, daß beiBrüchen keine Gefahr <strong>für</strong> <strong>den</strong> Insassen durch splitternde Bootsteilebestand. Aus diesem Grunde kam auch bei moderneren An-Als tlbungs-Segelmaschine wurde dann aus der alten „Brementype"über <strong>den</strong> „Hangwind" der „Prüfling" entwickelt, wobei besondersauf sehr gute Steuerfähigkeit Wert gelegt wurde. DasFlugzeug sollte nach Möglichkeit in seinen Flugeigenschaften <strong>den</strong>ennormaler Motorflugzeuge ähneln, um es besonders <strong>für</strong> <strong>den</strong> Umschüler,das heißt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Motorflieger, der das Segelfliegen erlernenwill, und <strong>für</strong> <strong>den</strong> Segelflieger, der auf die Motorflugschulewill, brauchbar zu machen. Die Maschine ist mit relativ schlechtemSeitenverhältnis bewußt nicht sehr hochwertig als Segelflugzeuggebaut. (Abb. 27.) Erstens war das mit der beabsichtigten gutenWendigkeit nicht in Einklang zu bringen, weiter aber sollte derAnfänger-Segelflieger nicht besonders günstige Verhältnisse vorfin<strong>den</strong>,sondern eher in bezug auf genaues Einhalten der im Aufwindliegen<strong>den</strong> Flugstrecken Schwierigkeiten haben, um sich anexaktes Aufwindfliegen zu gewöhnen.3031


Heute wird als Übungsflugzeug durchweg der „Falke" oder das„Grunau Baby II" verwendet, die nach gleichen Gesichtspunktenentwickelt wur<strong>den</strong>. (Abb. 26a.)cifSämtliche Flugzeuge sind mit hoher, teilweise 10-12facherSicherheit gebaut, um in jedem Falle die Gewähr zu haben, daßnicht durch grobe Bedienungsfehler oder harte Landungen Brücheauftreten.1Abb. 26a. „Grunau Baby II" im Fluge.Als Flugzeug <strong>für</strong> <strong>den</strong> Segelflieger mit C-.Prüfung wurde dannein Leistungsflugzeug geschaffen, der Typ „Professor", mit welchemStrecken-Gbungsflüge und dergl. ausgeführt wer<strong>den</strong>, und welchesdie Flugeigenschaften eines hochwertigsten Flugzeuges mit ang,e-Abb. 28. Leistungsflugzeug ,,Professor".IFAbb. 27. „Prüfling" nach dem Start. Im Vordergrund der Vermessungstrupp.nehmen Steuereigenschaften verbindet. (Abb. 28.) Das geeignetsteund modernste Schul-Leistungsflugzeug dürfte heute der „Rhön-Bussard" sein.32Abb. 28a. Leistungsflugzeug „Rhönbussard" im Fluge.Die Typen Falke, Grunau Baby II und Rhönbussard gibt esheute in kunstflugtauglichen Ausführungen. Zeichnungen sinddurch <strong>den</strong> DLV erhältlich.3 Volekmann, <strong>Jungsegelflieger</strong> 33


Werkzeuge,Baumaterialien und Baumetho<strong>den</strong>.Wir wollen hier nicht die Werkzeuge und Baumaterialien besprechen,die alle zum Bau einer Maschine notwendig sind. In <strong>den</strong>Zeichnungen der Flugzeuge findet man Stücklisten aller Materialien,und im Heft „Gleitflug und Gleitflugzeuge" ist ebenfalls(Abb. 30.) An diesen horizontallaufen<strong>den</strong> Sägen führt man nachherdas Brett vorbei und hat so gleich eine ganze Anzahl vonRippenleisten zugeschnitten.Für <strong>den</strong> Rippenbau macht man sich eine Nagelschablone, wiesie in „Gleitflug und Gleitflugzeuge" beschrieben ist, oder aber,wenn man mehrere Maschinen baut oder bauen will, so baut maneinen Rippenkasten, derart, daß man nun eine ganze Anzahl vonRippen in diesem Rippenkasten auf einmal herstellen kann.AH, 30. Schnei<strong>den</strong> der Rippenleisten auf dem Frästisch.Abb. 29. Doppelsitziges Schulflugzeug der R.R.G.darüber gesprochen. Es soll hier nur auf einige Einzelheiten hingewiesenwer<strong>den</strong>, die wissenswert sind.An allen Stellen, an <strong>den</strong>en man beim Bau eines Flugzeuges keinenormalen Schraubzwingen ansetzen kann, sei es wegen Platzmangelsoder wegen des Gewichtes solcher Zwingen, kann man Stahldrahtklammern,sogen. Ulmia-Klammern, verwen<strong>den</strong> in der Art,wie sie Bilderrahmenfabrikanten gebrauchen. Diese Klammernwer<strong>den</strong> mit einer dazugehörigen Zange angesetzt. Rippenleistenschneidet man zweckmäßig auf einem Fräskopf. Ein Brett wirdin Länge der Rippenleisten zugeschnitten, auf die richtige Dickegebracht (bei Rippenleisten 4 X 6 mm, beispielsweise auf 6 mm),und nun wer<strong>den</strong> auf die senkrechte Welle der Fräsmaschine feingezahnte kleine Kreissägeblätter aufgesetzt, die jedesmal durcheinen glatten Zwischenlegering von 4 mm Dicke getrennt sind.Die einzelnen Rippen wer<strong>den</strong> eingelegt, dazwischen jedesmaldurch Papierstücke da<strong>für</strong> gesorgt, daß die einzelnen Rippen nichtdurch herausgepreßten Leim aneinander kleben.Wenn dann der Kasten vollgesetzt ist (man kann bis zu zwölfRippen in einem Arbeitsgang bauen), wird oben eine ilolzzulagein Form der Rippe aufgesetzt und mit großen Schraubzwingenalles zusammengepreßt.Man muß diese Holzschablone mit Leinöl firnissen, damit dieRippen nicht durch <strong>den</strong> austreten<strong>den</strong> Leim an der Schablone festkleben.Die Rippen, die so hergestellt sind, sind nicht genagelt.Bei guten Leimungen ist eine Nagelung keineswegs notwendig.Bei sauberem Holzbau wird eigentlich nirgends ein Nagel im Holzbelassen, da dieser später einrostet, und der Rost die Holzfaserzerstört. Reine Messingnägel zu verwen<strong>den</strong>, ist bei <strong>den</strong> Dimensionen,wie sie bei motorlosen Flugzeugen in Frage kommen, unmöglich,da Messingnägel ziemlich dick sind und die Holzfaser vernichtenwür<strong>den</strong>. Vermessingte Eisennägel jedoch rosten genauwie Eisennägel. Neuerdings gibt es Nirosta-Furnierstifte, dieallerdings sehr brauchbar sind.34 :3* 35


Wo unbedingt genagelt wer<strong>den</strong> muß, wie beispielsweise beimAufbringen der Sperrholznase auf <strong>den</strong> Flügel oder beim Aufbringender Rumpfbeplankung auf die Spanten, kann man die Nägeldurch schmale Leisten, Sperrholz oder Pappstreifen einschlagen,so daß man sie nach dem Trocknen der Leimung mit einer Zangebequem wieder ausziehen kann.Da, wo man Stoff auf Holz leimen will, wie beispielsweise Bespannungsstoffauf Flügelrippen, läßt man zweckmäßig die Rippenleisterauh, das heißt unbehobelt, da die Leimung dann besser hält.Man kann solche Leimungen mit dick angerührtem Kaltleim vor-Eine saubere und sichere Art des Bespannens ist das Festnähendes Stoffes auf <strong>den</strong> Rippen. Hierbei wer<strong>den</strong> Ober- und Untergurtder Rippe mit einem ca. 20 bis 30 mm breiten Stoffstreifen umwickelt,der Stoff dann in der richtigen Lage mit Nadeln aufgestecktund jetzt auf <strong>den</strong> Rippen entlang, dureh die Umwicklung derRippen hindurch, festgenäht. (Abb. 32.)Vor dem Bespannen lackiert man <strong>den</strong> Flügel als Schutz gegenFeuchtigkeit innen mit Spirituslack. Es ist darauf zu achten, <strong>für</strong><strong>den</strong> Fall, daß man <strong>den</strong> Stoff aufleimen will, daß auf die Rippenseiten,auf <strong>den</strong>en dann geleimt wer<strong>den</strong> soll, kein Lack kommt.Abb. 31. Aufbringen der Stoffbespannung.nehmen. Besser und feuchtigkeitsbeständiger sind Leimungen mitKlebelack, <strong>den</strong> man von Cellonfirmen beziehen kann. Hierbeimüssen beim Bespannen mehrere Hilfskräfte tätig sein, da raschgearbeitet wer<strong>den</strong> muß, <strong>den</strong>n der Klebelack trocknet schnell.Ordnungsmäßig muß beim Bespannen der Tragflächen der Stoffin seinen Bahnen so zusammengenäht wer<strong>den</strong>, daß die Nähte immerlängs der Rippen laufen. (Abb. 31.)Da bei Gleit- und Segelflugzeugen die Stoffbeanspruchungennicht so groß sind, wird hier allgemein derart bespannt, daß dieNaht quer zu <strong>den</strong> Rippen verläuft, da hierdurch viel Arbeit undStoff gespart wird. Man bespannt dann zweckmäßig so, daß manauf dem Vorderholm, resp. auf dem, auf <strong>den</strong> Vorderholm aufgesetztenNasensperrholz zuerst die Webkante des Stoffes festklebt, dann <strong>den</strong>Stoff um eine lange Leiste herum aufzieht. Dann wer<strong>den</strong> vonmehreren Leuten gleichzeitig die Rippen mit Leim oder Klebelackbestrichen und dann der Stoff straff auf <strong>den</strong> Flügel abgerollt undglatt gezogen.36Es muß Spirituslack verwendet wer<strong>den</strong>, da Öllack oder gar Leinölfirniszu tief in das Holz dringt, und dieses nachher bei vorkommen<strong>den</strong>Reparaturen <strong>für</strong> Leimungen ungeeignet macht. DerSpirituslack ist an Stellen, an <strong>den</strong>en später Leimungen vorgenommenwer<strong>den</strong> müssen, mit einem Stecheisen leicht abzukratzen.Alle Beschläge kann man mit Spirituslack ebenfalls überlackieren.Besser ist jedoch, die Beschläge mit einem Anstrich vonRostschutzlack zu versehen.Wo Eschenholz geleimt wer<strong>den</strong> muß, ist es ratsam, an der Leimstelledie Esche mit einem Zahnhobel aufzurauhen, da das sehrdichte Eschenholz auf glatten Flächen kaum leimt.Wo Holzbogen zum Bau notwendig sind, beispielsweise beiRumpfnasen und dergl., kann man sogen. im Handel erhältlichesBiegeholz verwen<strong>den</strong>. Sonst stellt man solche Bogen aus einer Anzahldünner Leisten her, die über einer Schablone in dem gerWAbb. 32. Richtige Rippennaht.Der Stoff wird mit einer krummen Nadel in dieser Stichart aufgenäht.37


wünschten Bogen verleimt wer<strong>den</strong>. Man kann auch einzelne Sperrholzstreifenverwen<strong>den</strong>. (Abb. 33.)Wo Sperrholz beim Biegen brüchig zu wer<strong>den</strong> droht, wie beispielsweisebei Flügelnasen, kann man das Sperrholz durch Be-sowohl innen als außen behobeln und ihn auf je<strong>den</strong> gebräuchlichenRadius einstellen kann.Wenn man eine elektrische Bohrmaschine beschafft, dann sollteman eine solche beschaffen, bei welcher man <strong>den</strong> Bohrkopf durcheine biegsame Welle getrennt von der eigentlichen Maschine antreibenkann, nach Art der von Zahnärzten verwendeten Maschinen.Man hat damit <strong>den</strong> großen Vorteil, überall heranzukommen, wosonst die eigentliche Maschine im Wege ist.Alle Bohrungen, auch die in Holz, sollte man mit Metallbohrernausführen, da diese weniger reißen und eine maßhaltigere Bohrungergeben.Abb. 33. Verleimen eines Bogens mit Schraubzwingen über Schablone.streichen mit Wasser geschmeidiger machen, und so ein Brechenverhindern.Man kann Sperrholznasen ohne Nagelung so aufziehen, daß maneine Anzahl Leisten über die Nase legt und das Ganze um <strong>den</strong>Vorderholm herum mit nasser Wäscheleine straff umwickelt. DieAbb. 35.Abb. 34. Verleimen einer Sperrholznase mit Leisten und Wäscheleine.(Der Deutlichkeit halber sind nicht alle Leisten gezeichnet — diese müssen ganz dicht liegen.)Wäscheleine zieht sich dann beim Trocknen zusammen und liefertso <strong>den</strong> zum Leimen notwendigen hohen Druck. (Abb. 34.)Ein sehr praktisches Werkzeug ist ein sogen. amerikanischerverstellbarer Schiffhobel, da man mit ihm sämtliche Rundungen9\In Fällen, wo man eine Bohrung vorher vergessen hat und nunnach dem Zusammenbau eines Teiles beim besten Willen selbst mitverlängertem, das heißt angeschweißtem Bohrer nicht mehr herankommenkann, ist ausnahmsweise ein Durchbrennen von Löchernmit glühendem Draht vorzunehmen, wobei der verwendete Drahtwesentlich dünner sein muß als der gewünschte Lochdurchmesser.Man beschädigt beim Durchbrennen von Löchern die Holzfasernbeträchtlich und nimmt deshalb nur in wirklichen Notfällen seineZuflucht zum Brennen.Bei allen Schäftungen, insbesondere bei Holmsehäftungen, istdarauf zu achten, daß das gebrochene Stück gut ausgerichtet undso unterstützt wird, daß es sich durch das Gewicht der Schraubzwingenbeim Trocknen nicht durchbiegen kann. Ein Flügel miteinem gebogenen Holm ist nie mehr richtig zu verspannen undbricht andererseits auch bei der geringsten Beanspruchungwieder durch.Alle Sehäftungen müssen mindestens im Verhältnis 1 : 12 ausgeführtsein. Das heißt, daß die Leimstelle mindestens 12mal so langsein muß wie das Bruchstück dick ist. (Abb. 35.)38 39


Wo eine Laschung durch ein daneben geleimtes Stück vorgenommenwird, ist peinlichst darauf zu sehen, daß dieses Laschenstücknach <strong>den</strong> En<strong>den</strong> verjüngt wird, damit ein weicher T.Ibergangvom stärkeren zum schwächeren Material erzielt und somit keinesogen. Kerbstelle geschaffen wird, an der sofort Brüche eintretenwür<strong>den</strong>. Dasselbe gilt <strong>für</strong> Füllklötze bei Holmen, die ebenfalls langausgeschweift wer<strong>den</strong> müssen, um <strong>den</strong> weichen Übergang zuschaffen. (Abb. 36.)Bei allen Börtelungen bei Blecharbeiten ist darauf zu sehen, daßdas Blech in einem gewissen Radius (fast immer auf <strong>den</strong> Zeich-Bei allen Arten von Stoff und Imprägnierung tut man gut, vorherein Stück des Stoffes auf einen Rahmen zu ziehen und Probenanzustellen, ob der Stoff wirklich auch gestrafft wird. Hier seigleich darauf hingewiesen, daß dies bei Wasserglasimprägnierungoft mehrere Tage dauert.Wo Maschinen viel unter Feuchtigkeit zu lei<strong>den</strong> haben,• empfiehlt es sich, Drähte und Kabel auch mit Rostschutzlack zubestreichen. Daß sämtliche Lagerstellen der Steuerung, Umlenkrollenund dergl. gut mit Staufferfett geschmiert wer<strong>den</strong> müssen,ist ja selbstverständlich.BruchstelleAnschluss-FullklotzMI. 36. Kerhstellen vermei<strong>den</strong>!nungen angegeben!) umgebogen wird. Bei scharfen Knicken reißtdas Blech ein und bricht dann an diesen Stellen sehr leicht. Manlegt zwischen die Backen des Schraubstockes Paß-Stücke ausweicherem Material, wie Kupferblech oder Aluminiumblech, diedann in weicher Rundung umgebogen sind. Auf keinen Fall sollaber das Material mit Lötlampe oder gar Schweißbrenner warmgemacht wer<strong>den</strong>, da es dadurch an Festigkeit verliert. Bedingungist immer, daß man geeignetes Stahlblech <strong>für</strong> die Beschlagsanfertigungkauft.Zum Bespannen kann man bei Cellonimprägnierung Cretonne,Shirting, Volley Opal und glatte Rohseide und dergl., möglichstwenig oder gar nicht appretierte Stoffe verwen<strong>den</strong>.Will man mit Wasserglas oder Kasein imprägnieren, dann dürftesich fast nur Cretonne eignen, da andere Stoffe nicht straff wer<strong>den</strong>.Mit heißer Stärke kann man auch Leinen und dergl. imprägnieren.Bei Kasein und Stärke dürfte es sich empfehlen, <strong>den</strong> Flügelnach dem Trocknen mit Spirituslack als Schutz gegen Feuchtigkeitzu bestreichen. Empfehlenswert ist nur Cellon.Abb. 37.Alle Schraubenbolzen müssen gut verkörnt sein, uni ein Ablaufender Muttern zu verhindern. (Abb. 37.) Wo Muttern auf Holz sitzen,sind große Unterlegscheiben zu verwen<strong>den</strong>.Fichtenholz ist weich, deshalb ist beim Anziehen von Schraubenetwas mit Gefühl zu verfahren, da man sonst das Holz zerquetschenkann.Wo Kiefernholz Verwendung findet, nehme man nur die Randbrettervom Stamm, da die Herzstücke gewöhnlich zu harzig sind.Harziges Holz ist schwer und leimt sehr schlecht.Kleine Äste in einem dickeren Stück, wie beispielsweise inBrettholmen, scha<strong>den</strong> nichts, wenn sie in der neutralen Faserliegen. Sie dürfen nur keinesfalls in <strong>den</strong> oben oder unten liegen<strong>den</strong>Fasern enthalten sein. Das Holz muß gerade gewachsen sein, dasheißt, die Fasern dürfen nicht quer zur Materialrichtung verlaufen,40 41


da hier leicht Brüche eintreten. Man achte auf bläuliche Färbungdes Holzes, sogen. Blaufäule, die das Holz ungeeignet macht.Das Holz muß gut abgelagert und trocken sein. Feuchtes Holzschwindet beim Trocknen, und alle Leimstellen platzen dann auf.gebaut wer<strong>den</strong>, müssen im Bau sehr sorgfältig behandelt wer<strong>den</strong>,damit sie nicht verzogen und schief gebaut wer<strong>den</strong>.Man baut zu diesem Zweck Rümpfe und Flügel auf einer sogen.Helling, die genau ausgerichtet und mit einer Wasserwaage ausgewogenwird. Die nachfolgende Zeichnung soll <strong>den</strong> Vorgang näherkennzeichnen. (Abb. 40.)Beim Flächenbau muß man daran <strong>den</strong>ken, daß man einenrechten und einen linken Flügel gebraucht. Es kommt immerwieder vor, daß versehentlich zwei Flächen gleicher Seite gebautwer<strong>den</strong>.Die in der Schlosserei und in der Tischlerei übliche Methode,mit einer Reißnadel statt einem Bleistift auf Holz oder Blech Maßeanzureißen, ist im Flugzeugbau zu unterlassen, da hierdurch Außenfasernunnötig zerstört wer<strong>den</strong>. Alle Maße wer<strong>den</strong> mit Bleistiftangezeichnet.Abb. 40. Rumpfbau auf der Helling.Abb. 38. Wild gewachsenes Holz.Zieht sich das Holz beim Auftrennen unter der Säge krumm, dannkann man sich beispielsweise bei Brettholmen dadurch helfen, daßman sie aus zwei Dicken verleimt, bei welchen dann die bei<strong>den</strong>Bogen gegeneinander gezogen verleimt wer<strong>den</strong>. (Abb. 39.)So liegt der Holm dann als Ganzes gerade. Rümpfe und Flügel,die durch Innendiagonalen oder Sperrholznasen verdrehungssteifAbb. 39. Die gebogenen Bretter wer<strong>den</strong> gegeneinander gezogen und verleimt.Im Winter müssen Leimungen in geheizten Räumen vorgenommenwer<strong>den</strong>, da Kälte <strong>den</strong> Leim zerstört.Alle Leimungen, die irgendwie be<strong>den</strong>klich erscheinen, insbesonderebei Schäftungen, können durch eine Bandage verstärktwer<strong>den</strong>. Man wickelt einen Stoffstreifen, der mit Kaltleim getränktist, straff um die Leimstelle nach Art einer Wickelgamascheherum. Alle Leimungen sollen mindestens 4 Stun<strong>den</strong>, in wenigwarmen Räumen auch länger, unter <strong>den</strong> Schraubzwingen bleiben.Alle zu verleimen<strong>den</strong> Stücke sind gut aufeinander zu f Ligen. Esist zwecklos, sie unter Umstän<strong>den</strong> mit Schraubzwingen gewaltsamzusammenzupressen, da durch die große Materialspannung dieLeimung bei der geringsten Beanspruchung auseinanderreißt.Breite Fugen mit Leim auszustreichen, hat ebenfalls keinen Wert.Es kommt nicht darauf an, daß man Pfusch nicht sieht, sonderndarauf, daß Leimungen wirklich halten.Aus <strong>den</strong> Fugen austreten<strong>den</strong> Leim soll man nicht abwischenoder abkratzen, sondern antrocknen lassen.Sperrholz kann man schäften, indem man es ebenfalls mindestens1 : 12 abschrägt und nun unter Druck übereinanderleimt,wobei die Schäftungen so übereinandergeschoben wer<strong>den</strong>, daß diegeschäftete Stelle um ein geringes dicker wird als die normaleSperrholzstärke,42 43


Es empfiehlt sich, bei Rumpfbeplankungen, Sperrholznasen anFlügeln und dergl. diese Schäftungen vor dem Aufziehen vorzunehmenund die ganze Sperrholzbahn dann in einem Stück aufzuziehen,wobei es ratsam ist, die Schäftungen so zu legen, daß sienachher auf Rippen oder Spanten kommen.Da bei Sperrholznasen, besonders bei verjüngten Flügeln, dasSperrholz gerade abwickelbare Flächen bedecken muß, wenn esWenn ein Flugzeug richtig in der Luft liegen soll, das heißtweder rechts noch links hängen, geradeaus fliegen und auch richtiglastig sein soll, so muß es genau verspannt sein.Der Einstellwinkel der Tragflächen soll vom Rumpf nach <strong>den</strong>Flügelen<strong>den</strong> zu weder zunehmen noch abnehmen. Das ist zu prüfen,indem man, ein Stück vor der Maschine stehend, unter der Vorderkanteder Flächen hindurch auf die Hinterkante visiert. BeideFlächen müssen natürlich genau <strong>den</strong> gleichen Einstellwinkelhaben, damit nicht eine Seite mehr Auftrieb hat als die andere.(Abb. 42.)1111111111111mulko %% % %Abb. 42. Verspannen! Falscher binstellwinkel.Abb. 41. Ausrichten der Rippennasen mit der Richtlatte.keine Falten werfen soll, prüft man durch Darüberlegen einerRichtlatte, ob nicht einzelne Rippennasen vorstehen oder zurückliegenund gleicht diese Unregelmäßigkeiten durch Aufleimen oderAbhobeln aus. (Abb. 41.)Näheres über all diese Dinge findet man in <strong>den</strong> Bauvorschriften<strong>für</strong> Gleit- und Segelflugzeuge.Bei fast allen Schulmaschinen ist im Flügel keine V-Form.Man prüft dies, indem man von einem Flächenende an der Nase entlangüber beide Flächen visiert. Etwas V-Form schadet nichts,sogen. negative V-Form, das ist ein Herunterhängen der Flächen,ist auf je<strong>den</strong> Fall abzustellen, da das Flugzeug in Kurven leichtunangenehm rutscht. (Abb. 43.)Der Gitterrumpf muß nun senkrecht zum Flügel stehen, ebenfallsmuß der Spannturm zu <strong>den</strong> Flächen einen rechten Winkelbil<strong>den</strong>.Wenn der Gitterschwanz schräg zum Flügel steht, wird das Flugzeugnatürlich immer eine Kurve fliegen wollen.Maschinenwartung.Gerade im Anfängerflugbetrieb ist noch mehr als sonst auf <strong>den</strong>Zustand der verwendeten Flugzeuge zu achten.Es ist in der Fliegerei ohnehin eine selbstverständliche Forderung,daß das Fluggerät in <strong>den</strong>kbar bestem Zustand erhalten wird,aber gerade bei Anfängerflügen muß diese Forderung noch verschärfterhoben wer<strong>den</strong>. Der Anfänger, der ohnehin schon Mühehat, sein Flugzeug richtig zu fliegen, wird bei Unregelmäßigkeitenunter Umstän<strong>den</strong> Bruch machen.Dazu gehört in allererster Linie das Verspannen!4Abb. 43. Negative V-Form.Ist alles genau verspannt, und zwar so, daß alle Drähte mäßigangespannt sind, (kein Draht darf lose hängen, aber es darf auchkein Draht klingen, da dann unzulässige Verspannungen, sogen.Montagespannungen, in <strong>den</strong> ganzen Aufbau kommen) dann wer<strong>den</strong>die einzelnen Ruder auf richtige Einstellung geprüft.Zu diesem Zweck wird der Steuerknüppel in die Normallage gebracht,und auch der Seitenruderfußhebel in Mittellage gestellt.Jetzt darf kein Ruder ausgeschlagen sein. Ist das doch der Fall,so ist auch hier so lange nachzuspannen, bis alles stimmt. (Abb. 44.)44 45


Vor jedem Flug ist die Verspannung zu prüfen, ist nachzusehen,ob die Drähte noch alle gespannt sind, ob die Rudereinstellung beiNormalstellung der Steuer noch stimmt, und ganz besonders, obdie Ruder auch richtig angeschlossen sind, das heißt, ob auf eineSteuerbewegung auch die entsprechende Ruderbewegung erfolgt.Weiterhin ist vor jedem Finge nachzusehen, ob sich nicht Spannschlössergelöst haben. Spannschlösser müssen mindestens 4-5 volleUmdrehungen eingeschraubt sein, da sie sonst unzuverlässig sind.Dann ist zu prüfen, ob nicht Sicherungen losgegangen, und ob dieSeilanschlüsse an <strong>den</strong> Segmentheheln und an <strong>den</strong> Steuerhebeln inSpannung ist ein normales Fliegen unmöglich. Das Flugzeug sacktdann durch. In nassem Zustand wird das Flugzeug durchwegschwanzlastig, da die Ruderflächen schwerer wer<strong>den</strong>, ohne daßvorne Bauteile sind, die durch die Nässe an Gewicht 'zunehmenestauchung im (Inleer/eines Doppel-T- HolmesRichtiger SteueranschlussAbb. 44. Richtiger Steueranschluß.Ordnung sind. Jedesmal vor Beginn des Flugbetriebes ist zu prüfen,ob sich von wichtigen Beschlägen nicht Muttern gelöst haben, undob die Diagonalen im Kragende der Flügel noch fest sind. (Diesist durch Verdrehen des Kragendes zu prüfen, indem man beideHolmen<strong>den</strong> gegeneinander zu bewegen versucht.) Ein nicht verdrehungssteiferAußenflügel ist gefährlich!Nach harten Landungen ist zu prüfen, ob nicht irgendwo Brücheoder Stauchungen aufgetreten sind. (Abb. 45.)Durchweg kann man das feststellen, wenn durch Belastung derHolmen<strong>den</strong> der Holm leicht deformiert, auch dadurch, daß er imverspannten Feld durchhängt, oder beim Vorderholm, daß dasSperrholz der Nasenverkleidung am Holm eingerissen ist. Aufkeinen Fall dürfen dann noch Flüge mit der Maschine ausgeführtwer<strong>den</strong>, auch wenn der Holm nur etwas eingerissen ist und scheinbarnoch hält.Wenn das Flugzeug naß gewor<strong>den</strong> ist, dann ist, wenn keineCellonimprägnierung auf <strong>den</strong> Flächen ist, der Stoff durch Hindurchblasenauf Luftdurchlässigkeit zu prüfen. Bei durchlässiger Be-46Abb. 45.An der nassen Maschine ist gewissenhaft zu prüfen, ob alleLeimungen gehalten haben oder ob sich hier nicht Verbindungenaufgelöst haben. Trotz aller Nachprüfungen ist es nötig, daß <strong>den</strong>ersten Flug des Tages und auch <strong>den</strong> ersten Flug nach Reparaturender Lehrer ausführt, der dann in der Luft nochmals kontrollierenAbb. 46. Bei Drahtaugen die Spiralösen immer ganz hinaufschieben — dann kurz umbiegen.kann, ob alles stimmt. Es stellt sich beim Fliegen z. B. sofort heraus,ob das Flugzeug einseitig hängt oder ob es nach einer Seite giert.In <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Zeichnungen soll noch besonders auf Einzelheitenhingewiesen wer<strong>den</strong>.47


Abb. 47. Entstehung der Drahtöse.Abb. 47a. Immer mit einer Rundzange vorher so biegen.Abb. 50. Da, wo das von der Rolle kommende Querruderseil durch die Flügelbespannung läuft,ist ein Sperrholzstück auf die Rippe geleimt, damit das Langloch im Stoff nicht aufreißt.Abb. 48. Wenn man <strong>für</strong> der Ring am Startseil Elektron wählt,ist er <strong>für</strong> die Startmannschaft ungefährlicher.Abb. 51. Anschnallen mit breitem, gefedertem Gurt mit Schultergurten. Anschnallen nie vergessen!48Abb. 49.Empfehlenswerte Sitzanordnung, uni Verletzungen durch die Knüppellagerung vorzubeugen.Abb. 52. Wo Drähte als Zugorgane verwendetwer<strong>den</strong>, sollte man das Drahtendemit Bindedraht sichern.4 Volckmann, <strong>Jungsegelflieger</strong>Abb. 53. Anschluß eines Steuerzuges amSegmenthebel.49


ilikriii747V/Ir •Abb. 57. Darauf achten, daß unter dem Starthaken die Kufe gut festgemacht ist.So bleibt das Startseil hängen!Abb. 54. Sicherung an einer Seilrolle gegen Herausspringen des Kabels.nicht so!sondern mit Splint!warm MW= Miggissili, . .933131.11.1M■Abb. 58. Sicherungen. Spannschloß mit doppelt durchgezogenem Bindedraht als Sicherung.Augen und Gabelbolzen mit Splintbolzen und Splint. Kronenmutter mit Splint.Abb. 55. Schwenkbare Aufhängung einer Seilrolle, die sich immeP in die Zugrichtung einstellt.Abb. 56. Vor dem Führer befindliche Kantenteile der Karosserie gut polstern!Abb. 59. Kabel müssen gespleißt wer<strong>den</strong>, dabei ist eine Herzkausche einzulegen.50 4*51


52Abb. 60. Die Rückenlehne ist gut zu polstern. Hinter dem Kopf ist ebenfalls ein schützendesPolster anzubringen. Die Rückenlehne muß hoch angebracht wer<strong>den</strong> — nicht im Kreuz.Abb. 61. Montage.Abb. 62. Um das Startseil zu schonen, kann man es mit einer Wegbegrenzung 1: 2 ausWäscheleine versehen.Die Ausbildungsmethode.Die älteste und bisher gebräuchlichste Art der Ausbildung immotorlosen Flug ist die Methode der sogen. Alleinschulung.Dem Schüler wird, bevor er in das Flugzeug zum ersten Fingekommt, die Art der Steuerung und ihre Handhabung völlig klar gemacht.Es hat sich dabei bewährt, dem Schüler das Handhaben desSteuerknüppels so darzustellen, als drücke der Schüler die nachallen Seiten drehbar in der Luft liegende Maschine mit diesem Hebel(<strong>den</strong> der Schüler sich dann starr mit der Maschine verbun<strong>den</strong> vorstellenmuß) immer in die jeweils gewünschte Lage. Er muß dabeijede Bewegung so langsam ausführen, wie das Flugzeug tatsächlichfolgen soll. Ist dann die gewünschte Lage erreicht, dann brauchtder Schüler in dieser Bewegung nur innezuhalten. Ist diese Tatsacheerst einigermaßen in das Gefühl übergegangen, daß das Flugzeugin der Richtung der Knüppelbewegung tatsächlich mitkommt,so wird kaum eine falsche Knüppelbewegung mehr ausgeführtwer<strong>den</strong>. Man darf dem Schüler bei seinen ersten Sprüngen ruhiggestatten, diese Knüppelbewegungen mit dem ganzen Körper mitzumachen,da dem Schüler dann sehr bald das Selbstverständlicheder Bewegungsrichtungen aus <strong>den</strong> immer richtigen Reflexbewegungendes Körpers auf Lageänderungen eingeht.Das Seitenruder ist zuerst völlig ungewohnt, da es im Gegensatzzu <strong>den</strong> üblichen Richtungssteuern, wie Lenkstange und dergl., steht.Hier muß die Sicherheit durch Übung erworben wer<strong>den</strong>, wobei essehr zweckmäßig ist, auf einem Stuhl sitzend, oder noch besser aufdem Bo<strong>den</strong> oder in der Halle in der Maschine sitzend, <strong>den</strong> Schülerimmer wieder üben zu lassen, daß die Maschine immer nach derSeite fliegt, nach der der Seitenruderhebel oder die Pedale ausgetretensind.Es empfiehlt sich, dem Schüler klar zu machen, daß das Seitenruderspäter zusammen mit dem Querruder zum Kurvenfliegennötig ist, und daß dann, wenn die Knie nicht weit auseinander genommenwer<strong>den</strong>, bei rechts Querruder beispielsweise das rechteBein direkt im Wege ist, wenn nicht auch gleichzeitig rechts Seitenruderausgetreten ist.Es ist dem Schüler klar zu machen, daß das Steuern gar nichtzum Fliegen notwendig ist, daß man also <strong>den</strong> Knüppel und <strong>den</strong>Seitenruderfußhebel ruhig stillhalten kann, und zwar so lange, bisdas Flugzeug aus der Normallage geht. Dann allerdings ist esnötig, daß die korrigierende Steuerbewegung möglichst bald kommt.Je eher diese Korrektion kommt, desto kleiner braucht sie nur zusein, und desto weniger unruhig wird der ganze Flug sein.53


Es liegt auf der Hand, daß man solche Erstlingssprünge möglichstbei ganz ruhigem Wetter ausführen sollte, damit tatsächlichkaum Störungen der Normalfluglage auftreten, und der Anfängerim wesentlichen das Steuer- nur stillhalten muß.Man stellt dem Schüler vor dem Start das Steuer auf Normalfluglageein und läßt es so stillhalten. Beim Gleitflugzeug ist derStart anders wie beim Motorflugzeug. Durch das Fehlen des hohenFahrgestelles steht das Gleitflugzeug schon annähernd in Normalfluglageauf dem Bo<strong>den</strong> und wird dann durch das Startseil sofortauf Fluggeschwindigkeit beschleunigt. Es ist also nicht wie beimMotorflugzeug nötig, die Maschine im Start erst zu drücken, damit5Dieses Auswiegen geschieht derart, daß man an der aus <strong>den</strong>Zeichnungen ersichtlichen Stelle, in der der Schwerpunkt zu liegenhat (meistens auf ein Drittel der Profiltiefe von VorderkanteFlügel, senkrecht zur Profilsehne auf die Kufe herunter gelotet),die Kufe mit einem Rohr oder dergl. unterstützt, auf welchem dieMaschine jetzt genau pendeln muß. Der Gewichtsausgleich ist nunsolange vorzunehmen, bis die Maschine nicht Mehr nach vorn oderhinten kippt. Läßt sich kein genauer Ausgleich erzielen, dann lieberetwas kopflastig (daß die Maschine also nach vorn über das Rohrkippt). Schwanzlastigkeit ist immer gefährlich, leichte Kopflastigkeitunter Unistiin<strong>den</strong> dagegen sehr angenehm.1/:f 31 1 1Richtungspunkt1ihAll!iked:211111.1r.rdAbb. 64. Man wählt <strong>den</strong> Richtungspunkt in Augenhöhe./A ■■\ AAbb. 63. Auswiegen der Maschine auf Richtiglastigkeit.(ca. fA der Flächentiefe von vorn — genau 35 %I)sie in Normallage kommt und dann mit zunehmender Geschwindigkeit<strong>den</strong> Knüppel langsam in Normallage zu nehmen.Der Führer eines Gleitflugzeuges sitzt gewöhnlich vor demSchwerpunkt der Maschine, gewissermaßen als Gegengewicht zudem Gewicht des Rumpfes und des Leitwerkes. Normalerweiserechnet der Konstrukteur mit einem Führergewicht von 75 kg. Istnun der. Führer leichter, so ist mithin das Flugzeug leicht schwanzlastig,ist er schwerer, so ist das Flugzeug kopflastig. Um dieseFalschlastigkeit auszugleichen, ist es notwendig, dem leichterenFührer das Höhenruder bereits im Start leicht gedrückt und demschwereren Führer leicht gezogen einzustellen. Noch besser ist esallerdings, bei dem leichteren Führer ein Ausgleichsgewicht in derNähe des Starthakens und bei dem schwereren Führer in der Nähedes Rumpfendes anzubringen, und die Maschine dann mit dein Insassenund dem Gewichtsausgleich genau auszuwiegen. (Abb. 63.)ADieses Auswiegen der Maschine mit Insassen muß in der Halle,auf je<strong>den</strong> Fall aber an einem völlig windgeschützten Ort vorgenommenwer<strong>den</strong>, da der Winddruck auf Flügel oder Leitwerk dasErgebnis vollständig fälschen würde.Man muß nun <strong>den</strong> Anfänger bei seinen ersten Sprüngen zwingen,nicht auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> unter sich, noch auf seine Steuerhebel zu sehen.Es ist ganz selbstverständlich, daß der Anfänger, bei welchem mannoch nicht von dem sogen. fliegerischen Gefühl sprechen kann, nachAnhaltspunkten sucht, nach welchen er die richtige Lage seinerMaschine beurteilen kann.Am Bo<strong>den</strong> unter sich oder gar an <strong>den</strong> Steuerhebeln sieht er danatürlich gar nichts, können doch die Steuerhebel beispielsweisein richtiger Normallage sein, und das Flugzeug über <strong>den</strong> Flügelabrutschen. Ähnlich verhält es sich mit dem Betrachten desErdbo<strong>den</strong>s.Um dem Schüler nun einen Anhaltspunkt zu geben, an welchemer gleichzeitig Richtung, richtige Höhenlage und seitliches Gleichgewichtkontrollieren kann, erhält er am Horizont, oder wo dieserim Gebirge allenfalls zu hoch liegt, in Augenhöhe weit vor sich <strong>den</strong>sogen. Richtungspunkt. (Abb. 64 und 65.)54 55


Da jeder Blick in das Flugzeug dem Anfänger bei seinen erstenFlügen nur schädlich ist, vermeidet man im Anfängerflugzeug jeglicheInstrumente und fliegt rein nach dem Richtungspunkt, resp.Abb. 65. Wählt man <strong>den</strong> Richtungspunkt tiefer, so kommt man immer in stark gedrückte Fluglage.nach dem Horizont. Man macht dein Schüler klar, daß er <strong>den</strong> Horizontin seinem Blickfeld als Teilstrich liegen sieht, und daß dieserRichtige Lage zu weit rechts zuviel gezogenMaschine hängt rechts2uviel gedrücktAbb. 66.Lage des Horizontes und des Blickpunktes im Blickfeld. Unten im Bild die Maschinenspitze.Teilstrich, vorausgesetzt, daß der Schüler seine normale Sitzlageund Körperhaltung beibehält, beim Ziehen des Flugzeuges im Blickfeldnach unten absinkt, während er beim Drücken im Blickfeld56über die Normallage hinaus nach oben wandert. So ist es möglich,nach diesem Anhaltsmittel wie nach einem untrüglichen Instrumentzu fliegen. Seitliches Hängen erkennt man natürlich ebenfalls andieser Horizontlinie, zu der man sein Flugzeug parallel zu haltenhat. Jedes aus dem Kursgehen spürt man ebenfalls an dem seitlichenAuswandern des Richtungspunktes auf dieser Horizontlinie.(Abb. 66.1Das Hauptaugenmerk des Anfängers ist auf das Höhenruder zurichten. Diese Art der Bewegung ist völlig neu und ungewohnt,und Fehler im Höhenruder sind andererseits gerade diejenigenFehler, welche am häufigsten zu Brüchen führen.Dem Schüler ist klar zu machen, daß ein motorloses Horizontalfliegenoder gar Ansteigen nicht möglich ist, daß sich das Flugzeugauf je<strong>den</strong> Fall immer im Abwärtsgleiten befin<strong>den</strong> muß, wenn esnicht seine Geschwindigkeit einbüßen und damit die Flugfähigkeitverlieren soll.Fliegen ist Geschwindigkeit! Das Flugzeug braucht entsprechendseiner Formgebung und seiner Belastung eine ganz bestimmte Geschwindigkeit.Man könnte also auch nach einem Geschwindigkeitsmesserfliegen. Da nun aber jedes Instrument Störungsmöglichkeitenunterworfen ist, andererseits fliegerisches Gefühl sich kaumin gewünschtem Maße entwickeln wird, wenn der Schüler sklavischnach einem Instrument fliegt, ist es schon besser, zuerst wenigernach Geschwindigkeit als vielmehr nach der richtigen Lage desFlugzeuges in der Luft zu fliegen, da sich ja aus der richtigen Lageganz zwangläufig auch die richtige Geschwindigkeit ergibt.Ein gutes Anhaltsmittel ist ferner das Gehör. Hat man seinFlugzeug nach dem Horizont in die richtige Fluglage gebracht, sokann man einen bestimmten, durch <strong>den</strong> Fahrtwind an <strong>den</strong> Bauteilendes Flugzeuges erzeugten Ton hören, der bei zunehmender Geschwindigkeithöher und bei abnehmender Geschwindigkeit tieferund leiser wird. Auch dieses Singen des Fahrtwindes ist ein Anhaltsmittel<strong>für</strong> <strong>den</strong> Führer.Bei längeren Flügen kann dann der Insasse auch einmal in dasFlügelprofil sehen und dort kontrollieren, ob die Profilsehne tatsächlichdie gewünschte Lage zur allerdings unsichtbaren Anblasrichtunghat. Dadurch, daß man dabei immer Teile des Geländesmit sieht, hat man in jedem Falle einen Anhalt <strong>für</strong> die Horizontale,und da die Anblasrichtung hier ganz allgemein als horizontal angenommenwer<strong>den</strong> kann, hat man so die direkte Kontrolle des Anstellwinkels.Durch diesen Blick in <strong>den</strong> Flügel wird der fortgeschritteneSchüler dann auch etwas freier in der Maschine. Er merkt, daß57


Abb. 69. Ein Blick seitlich unter <strong>den</strong> Fliigel zeigt die Lage der Maschine in der Luft.Abb. 73. Das Hindernis kräftig andrücken und die Maschine knapp hinüberziehen.••••••■■■■Abb. 70. Bei Landungen hangaufwärts das Flugzeug bis dicht an <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> andrücken!Abo. 74. Nicht zu früh ziehen, sonst sackt die Maschine auf das Hindernis durch.Abb. 71.Wenn man es aus der Normalfluglage <strong>den</strong> Hang hinaufziehen will sackt es sofort durch!Abb. 75. Vor der Landung dicht über dem Bo<strong>den</strong> ausschweben lassen.60erz51Y'AA»1# 4A'`749-74/1Abb. 72. Ebenso drückt man Hindernisse an, wenn man sie niedrig überfliegen muß.Abb. 76.Nicht durch Abfangbewegung hochziehen — Maschine sackt sonst durch und wird beschädigt.61


Instrumente. Bo<strong>den</strong>- und Bordinstrumente.Fliegen, je<strong>den</strong>falls richtig fliegen, ist durchaus eine Gefühlssache,deshalb sollen im allgemeinen Instrumente nur <strong>für</strong> diejenigenFälle dienen, in <strong>den</strong>en das Gefühl versagen könnte oder aber <strong>für</strong>solche, in <strong>den</strong>en das Gefühl nicht ausreicht.Es soll aber nicht so sein, daß Instrumente noch Menschen dasFliegen ermöglichen, die keinerlei Gefühl da<strong>für</strong> haben.Das Hauptinstrument des Fliegers ist der Geschwindigkeitsmesser,und zwar mißt dieser die Geschwindigkeit des Flugzeugesdurch die Luft, mißt also die Geschwindigkeit des Fahrtwindes.Abb. 77. Nie nach unten auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> schauen!Man wird immer <strong>den</strong> Hang herunter auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> drücken!Abb. 78. Nichtbeachtung dieser Vorschriften rächt sich immer!1Abb. 79. Schalenkreuzanemometer.Fliegen ist Geschwindigkeit, und eine bestimmte Geschwindigkeitmacht erst das Flugzeug flugfähig, und ein Unterschreitendieser Geschwindigkeit kann zum Absturz führen.Daraus geht bereits eindeutig hervor, wie wichtig ein derartigesInstrument sein kann. Stellt man sich vor, daß man evtl. im Flugzeugso eingekleidet sitzt, daß man <strong>den</strong> Fahrtwind nicht spürt, undman kommt in Nebel oder Dunkelheit derart, daß man auch <strong>den</strong>Horizont nicht sieht, so kann man kaum die richtige Geschwindigkeitermessen, wenn man nicht ein Instrument als Hilfe hat. Dasnatürliche Lagegefühl versagt hier durchweg, und man sieht dannim Nebel, wie sehr man sich durchweg auf das Auge verläßt. DieseGeschwindigkeitsmesser sind als Schalenkreuzanemometer gebaut,derart, daß der Windstrom ein kleines Rad aus vier Halbkugeln jenach seiner Stärke schneller oder langsamer dreht. Durch eineZahnradübertragung wird diese Geschwindigkeit von einem Zeigerauf einer Skala, die in m/sec. oder in km/h geeicht ist, angezeigt.62 63


Das gleiche Instrument, immer in m/sec. geeicht, verwendet derSegelflieger auch auf dem Erdbo<strong>den</strong> als Windgeschwindigkeitsmesser.(Abb. 79.)Es ist sehr wesentlich beim Start, über die Windgeschwindigkeitund insbesondere auch über die Windgeschwindigkeitsschwankungen,die die Böigkeit ausmachen, im Bilde zu sein.Als Bordinstrument ist der Düsengeschwindigkeitsmesser, dersogenannte Staudruckmesser, gebräuchlicher. Eine Düse steht imLuftstrom. Die durch die Düse hindurchstreichende Luft erzeugtin der Leitung einen Unterdruck, der sich in einem Schlauch biszu dem im Führersitz untergebrachten Zeigerinstrument fortpflanzt.und bis zu welcher Ziffer man die Maschine allenfalls durch Tiefensteuerdrückt. Nochmals sei darauf hingewiesen, daß ein solches Instrumentals Kontrolle des Gefühls gelten kann, nie aber das Gefühlersetzt, <strong>den</strong>n ein Instrument ist Störungen unterworfen und kannPropeller- auf der WellefestgekeiltSchwache Stahl leder wie an der Unruheeiner Weckuhr am Gehäuse und an derWelle befestigtBlechgehäuseAbb. 81. Selbstgebauter Geschwindigkeitsmesser.Abb. SO. Staudruckmesser mit Düse und Schlauch.In diesem Zeigerinstrument befin<strong>den</strong> sich Dosen, ähnlich <strong>den</strong>eneines Aneroidbarometers, welche sich bei abnehmendem Druckmehr oder weniger ausdehnen und durch eine Hebeliibertragung<strong>den</strong> Zeiger über dem Zifferblatt bewegen. Je größer die Luftgeschwindigkeitin der Düse ist, desto größer ist der Unterdruck in<strong>den</strong> Leitungen und desto mehr Geschwindigkeit zeigt auch derZeiger auf dem durchweg in km/h geeichten Zifferblatt an.Zwei selbstgebaute Geschwindigkeitsmesser als Bordinstrumentesollen in <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Zeichnungen erläutert wer<strong>den</strong>. Bei selbstgebautenInstrumenten ist die Schwierigkeit eine richtige Eichung.Eine richtige Eichung ist aber nicht unbedingt erforderlich. Man kanneine beliebige Zahleneinteilung wählen und kann jetzt die Maschine.in welcher sich ein solches Instrument befindet, von einem erfahrenenFlieger fliegen lassen, der nachher angeben kann, bei welcherZiffer der Skala der Zeiger bei Normallage steht, und bis zu welcherZiffer man die Maschine durch Höhensteuer gefahrlos ziehen kann,64versagen. Was aber soll der Flieger anfangen, der nur nach Instrumentfliegen kann, wenn plötzlich der Zeiger still steht'?Ein notwendiges Instrument <strong>für</strong> <strong>den</strong> Segelflieger ist der Höhenmesser.Man kann wohl Höhe schätzen, aber doch nur sehr ungenau.Rückansicht/F/ .......yououutuunionommiorunderBlechtellerZugfeder Blechgehäusemit SockelAbb. 82. Selbstgebauter Geschwindigkeitsmesser.ekelhebel mitZeigerSenkrechteSkala.Der Höhenmesser ist ein Barometer, welches Luftdruckdifferenzenanzeigt. Das Bo<strong>den</strong>barometer zeigt diesen Druck in mm Quecksilbersäulean (auch dann, wenn es ein Aneroidbarometer ist, istauf mm Quecksilbersäule geeicht). Das Bordbarometer, der Höhenmesser,zeigt diese Druckdifferenzen in m Höhe an. Bekanntlichnimmt der Luftdruck mit der Höhe ab, und zwar gleichmäßig, und so5 V o 1 ek m an n, <strong>Jungsegelflieger</strong> 65


kann man an diesem abnehmen<strong>den</strong> Luftdruck die m gewonneneroder verlorener Höhe direkt ablesen. (Abb. 83.)Da ein solcher Höhenmesser allerdings auch <strong>den</strong> Wetterschwankungenunterliegt und Hoch- und Tiefdruck anzeigt, kann man ihndurch eine Stellschraube jedesmal in die Nullage resp. in die Höhenlagedes Abflugpunktes einstellen.Gerade bei Segelflügen ist es sehr wesentlich, die Höhe über demGelände zu wissen, und man kann am Höhenmesser auch feststellen,Würde man beispielsweise in eine Kurve geraten, was im Nebelleicht vorkommen kann, da man keinen Richtungspunkt hat, dannwird der Neigungsmesser nichts, also Normallage anzeigen, da dasPendel oder die Flüssigkeit in der Libelle der Zentrifugalkraftunterliegt.Man wird jetzt einwen<strong>den</strong>, daß man ja nicht bei Nebel fliegt, aberes ist zu be<strong>den</strong>ken, daß gerade der moderne Segelflug sich mitWolkenfliegen befaßt, und in Wolken fliegt man völlig im Nebel.Abb. 83. Höhenmesser.Abb. 84. Höhenschreiber (geöffnet).ob man steigt oder fällt, <strong>den</strong>n wenn Steigen oder Fallen zu einerkonstanten Bewegung wird, also ohne Beschleunigung vor sich geht,kann man es gefühlsmäßig nicht mehr feststellen. Auf Trägheitsgesetzenberuhend, gibt es sogen. Flügelbeanspruchungsmesser, dieaber auch lediglich Beschleunigungen anzeigen, die man ohnehinauf dem Sitz verspürt.Für Wettbewerbsflüge oder zur eigenen Kontrolle gibt es sogenannteBarographen, das sind Höhenmesser, die statt einesZeigers eine Schreibfeder betätigen, die auf einen in m Höhe eingeteiltenStreifen die jeweilige Höhe aufzeichnen. (Abb. 84.)Weiter gibt es sogenannte Neigungsmesser auf Pendelwirkungberuhend. Bei klarem Wetter ist ein Neigungsmesser überflüssig,<strong>den</strong>n dann muß man sehen können, ob die Maschine irgendwie unzulässiggeneigt ist.Im Nebel aber, wo ein solcher Neigungsmesser sehr wichtig wäre,verliert er seinen Wert, da er <strong>den</strong> Zentrifugalkräften unterliegt.66Eines der wichtigsten Instrumente <strong>für</strong> dieses Nebelfliegen istein Kompaß. Wenn es gelingt immer Kurs zu halten, dann ist dieGefahr in eine unfreiwillige Kurve zu kommen, die in Wolken fastimmer zum Abrutschen führt, nicht so groß.Dieses Fliegen im Wolkennebel nennt man „Blindflug", und uniBlindflug ausüben zu können, benötigt man ein Blindflug-Instrumentarium.Auger dem schon erwähnten Höhenmesser und Geschwindigkeitsmesserund dem Kompaß gehört dazu ein Wendezeiger.Dieses, leider sehr teure Instrument besteht aus einer Libelle(also einem normalen Pendel-Querneigungsmesser) in Verbindungmit einem, durch einen horizontal gelagerten Kreisel angetriebenenZeiger, dem eigentlichen Wendezeiger, der anzeigt, ob das Flugzeugnach links oder nach rechts herum dreht. Wenn Zeiger undLibelle immer in Übereinstimmung zueinander stehen, liegt dasFlugzeug richtig in der Luft; am Staudruckmesser oder Geschwindigkeitsmesserkann man dann die richtige „Fahrt" kontrollieren,5$67


am Kompaß <strong>den</strong> richtigen Kurs und am Höhenmesser die richtigeHöhe. Damit ist die Möglichkeit zum Blindflug gegeben. Es seiist wirklich nötig, sich „blind" auf die Instrumente zu verlassenund das „fliegerische Gefühl" <strong>für</strong> diese Art des Fliegens völligauszuschalten. (Abb. 85 und Abb. 86.)Der Wendezeiger wird mittels einer Düse durch <strong>den</strong> Fahrtwindangetrieben. Wegen der Vereisungsgefahr in Wolken gibt es ebenfallselektrisch angetriebene Wendezeiger.Und nun zum Schluß zu dem wichtigsten Instrument des Segelfliegers,zum Variometer. Der Segelflieger spürt <strong>den</strong> Aufwind,<strong>den</strong> er aufsuchen will, an der plötzlichen Beschleunigung nach obenAbb. 85. Wendezeiger im Schnitt (Askania).1 Kreisel, 2 Kreiselrahmen, 3 Rückholfeder, 4 Dämpfung,5 Nullmarke, 6 Zeiger, 7 Libelle, 8 Kugel, 9 Düse, 10 Anschluß<strong>für</strong> Saugdüse oder Vergaser.GeradeausflugRichtige Normallage.Geradeausllug GcradeaustiugMaschine hängt rechts. Maschine hängt links.RechtskurveRichtige Lage.LinkskurveRichtige Lage.Rechtskurve LinkskurveMaschine hängt rechts. Maschine hängt links.Rechtskurve LinkskurveMaschine schiebt links. Maschine schiebt rechts.Abb. 86. Anzeige des Wendezeigersin verschie<strong>den</strong>en Flugzustän<strong>den</strong>.jedoch bei dieser Gelegenheit ausdrücklich bemerkt, daß das Fliegennach diesen Instrumenten Schulung und Übung verlangt, <strong>den</strong>n es68Abb. 87. Variometer mit Thermosflasche (Askania).oder an der plötzlichen Verzögerung der Bewegung nach unten.Wird diese Steigbewegung aber konstant, dann spürt er sie nichtmehr, er hat keinen Anhalt <strong>für</strong> •die Geschwindigkeit, mit der ersteigt, und kann nur noch am Höhenmesser die tatsächlich gewonneneHöhe ablesen. Hier hilft das Variometer. (Abb. 87.) Esmißt die ganz feinen Druckunterschiede beim Steigen und Sinkenund zeigt auf einem Zifferblatt an, mit wieviel Metern in derSekunde Steigen und Sinken vor sich gehen. Mit Hilfe diesesInstrumentes gelingt es nicht nur jede Aufwindströmung sofortfestzustellen, es gelingt auch sie restlos auszunutzen. Wer wirklichLeistungsfliegen betreiben will, wer ohne Wolken und Berghängenoch thermische Aufwinde aufsuchen will, der kann ohneein Variometer nicht auskommen.Das sind die Instrumente des Segelfliegers. Sie sind eine Hilfe<strong>für</strong> <strong>den</strong> Segelflieger, sie sind aber nicht dazu da, daß er nur mitihrer Hilfe fliegen kann, deshalb muß er zuerst gänzlich ohneInstrumente das Fliegen erlernen.69


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