Korrelation zwischen wirtschaftlicher Freiheitund Pro-Kopf-Einkommen (Fraser Institute)man gleichzeitig sehen, wie der Staat ihnengeholfen haben, so groß zu werden und ihreMacht zu erhalten. Bitcoin ist hingegen derVersuch, einen wirklich freien Markt im Internetzu etablieren – mit dezentralisiertemGeld und ohne behördliche Auflagen. Wirkönnen endlich nachweisen, dass ein wahrhaftfreier Markt besser funktioniert, indemwir ihn selbst etablieren und nutzen.Das Fraser Institute untersuchte die Beziehungzwischen Lebensqualität und wirtschaftlicherFreiheit. Es fand heraus, dass in den Ländern,in denen die Wirtschaft am freiesten ist, dieMenschen im Schnitt ein achtmal höheresreales Einkommen haben. Besonders interessantist, dass die ärmsten zehn Prozent der Bevölkerungin diesen Ländern zehnmal mehrverdienen als Menschen in Ländern, derenWirtschaft am wenigsten frei ist. Gemessenwurde dabei die internationale Kaufkraftparität,also nicht das nominelle Einkommen,sondern das, was sich die Menschen dafürtatsächlich leisten können.Der Life Satisfaction Index, der die Zufriedenheitmit dem eigenen Leben ausdrückt, undwirtschaftliche Freiheit sind ebenfalls starkpositiv korreliert. Wir können daraus folgern:Wirtschaftliche Freiheit, also geringerebehördliche Auflagen, niedrige Steuern undein wirksames Rechtssystem, erzeugt höheresEinkommen und ein zufriedeneres Leben,auch und gerade bei den so genannten „sozialSchwächeren“.Dies wird einige überraschen. Die allgemeineAnnahme ist ja, dass Großunternehmendas Ergebnis unkontrollierten Kapitalismussind und dass die Regierung dieses Problemmit ihren Gesetzen löst, zum Beispiel durchKartellgesetze. Fakt ist jedoch, dass der Staatdiese Unternehmen geschaffen oder ihnen zumindesterheblich geholfen hat, indem er dieMarkteintrittsbarriere für andere Unternehmenerhöht hat. Dies zu erreichen ist der eigentlicheZweck aller Lobbyarbeit. Wenn Siemir nicht glauben, dann versuchen Sie einmal,eine Bank, ein Krankenhaus oder einen Internet-Service-Providerzu gründen. Nachdemder Staat diese Großunternehmen hochgezüchtethat, werden sie plötzlich zu groß, umbankrott gehen zu dürfen („too big to fail“).56
SCHWERPUNKTZurück zum emergenten Verhalten unserenVogelschwarms. Es ist sehr schwierig (selbstfür Experten) zu erkennen, welches Verhaltenaus einem System erwächst, das aus Millionenvon Tauschhandlungen an jedem Tag besteht.Behörden versuchen, den Markt zu beeinflussen,indem sie bestimmte Handlungen fürillegal erklären. Sie übersehen aber, dass diewirtschaftlich Handelnden diese Beschränkungenumgehen können. Wenn man Alkoholverbietet, wird das nicht dazu führen, dass dieMenschen aufhören, ihn zu trinken. Es wirdlediglich dazu führen, dass die Menschen ihnin einer Art und Weise trinken werden, dasssie nicht dabei erwischt werden.Viele Dinge, die heute der Staat übernommenhat, würden auch auf einem freien Marktangeboten werden. Wenn Menschen ein Problemhaben, dann finden sie auch eine Lösung.Wenn sie sich nicht sicher fühlen, könnten siezum Beispiel einen privaten Sicherheitsdienstbeauftragen, um ihr Eigentum zu schützen.Auch Bitcoin wurde erfunden, weil einigeMenschen die Probleme des Geldsystems erkanntenund etwas dagegen tun wollten.Wie kann Bitcoin dazu beitragen, einen wirklichfreien Markt zu schaffen? Nun, geradeder Markt der Zahlungen ist offensichtlichüberreguliert. Es ist für neue Firmen schwer,Geld für ihre Leistungen zu erhalten. Um einPayPal-Händlerkonto zu eröffnen, erfordertes eine Menge Papierkram, bei Kreditkartenfirmenist es noch schwieriger. Gerade alsStart-Up-Company, die noch keine hohenUmsätze macht, ist dieser Aufwand oft viel zuhoch. Zahlungen in Bitcoin zu empfangen isthingegen einfach. Wenn man ein Unternehmengründet, braucht man nichts weiter alseine Bitcoin-Wallet. Man erzeugt mit einemMausklick eine Bitcoin-Adresse und schonkann man Geld für seine Dienstleistungenerhalten. Als Start-Up ist es oft wichtig, soschnell wie möglich am Markt zu sein, wasoft im Widerspruch zu staatlichen Verpflichtungensteht. Das Gesetz FACTA zum Beispieldient hauptsächlich dazu, es US-Bürgernzu erschweren, Steuern zu sparen. Dochselbst, wer damit nichts zu tun hat, ist von soeinem Gesetz betroffen, denn wenn BankenGeschäfte mit US-Bürgern machen wollen,müssen sie sich daran halten und aufwändigeÜberprüfungen durchführen.Bei Bitcoin stellt sich die Frage, ob man offiziellenVorschriften entspricht, gar nicht erst,man kann einfach loslegen. Bitcoin kenntkeine Grenzen, keine Vorschriften von außenund keine Beschränkungen. Man kann weitereZahlungsverfahren hinzufügen, wenn dasGeschäft wächst, doch gerade in der Anfangszeit,wenn man sein Unternehmen gründet,muss man sich darüber keine Sorgen machen.Ich bin überzeugt davon, dass Bitcoin eine besondereBedeutung bei der Befreiung unsererMärkte bekommen wird. Es wird anonymeUnternehmen geben, die von Offshore-Inselnaus operieren und ihre Zahlungen in Bitcoinserhalten. Sie brauchen keine Banken mehrund kommen ohne behördliche Auflagen aus.Mehr und mehr Menschen sagen heute: Wirwollen nicht länger eingesperrt sein. Wir wissenselbst, was gut für uns ist. Danke, Apparatschiksund Bürokraten, ihr seid überflüssig.Tretet ab! Juraj Bednar ist IT-Unternehmer undMitgründer und Betreiber des HackerspacesProgressbar in Bratislava.57