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und Leseprobe (PDF) - Vandenhoeck & Ruprecht

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1–3 Die SeliciiVerena Bartoszek, VIVA 1 - Ausgabe BayernWas wäre das Leben ohne Spiele?1 rotfigurige Vase2 Metallbänkchen3 KnochenpuppeSpielst du gern? Und warst du in ein Spiel schon einmal so versunken,dass du alles um dich vergessen hast? Gut so! Spielen gehört zum menschlichenLeben wie Essen <strong>und</strong> Schlafen. Im Spiel können wir auf angenehmeArt aus dem Alltag aussteigen. Wir können uns auspro bieren <strong>und</strong> habeneine Menge Spaß dabei.Spielend, im wahrsten Sinne des Wortes, lernen Kinder ihre Welt begreifen.Daher gibt man ihnen auch gern solches Spielzeug an die Hand,das ihre Lebenswirklichkeit widerspiegelt. Das war bei den Römern nichtanders als bei uns heute. Die Jungen machten sich beim Spiel mit Soldatenfigürchen<strong>und</strong> Holzschwertern mit Strategie <strong>und</strong> Militärtechnik derrömischen Armee vertraut. Auch Gladiatorenkämpfe <strong>und</strong> Wagenrennenspielten sie gerne nach – <strong>und</strong> sei es mit einem kleinen Ziegenbock wie aufder Abbildung 7.Den Mädchen schenkte man Puppen, Puppengeschirr <strong>und</strong> Puppenmöbel,damit sie sich spielerisch auf ihre spätere Rolle als Hausfrau <strong>und</strong>Mutter vorbereiten konnten. In einem Grab haben Archäologen die Ausstattungeines Puppenhauses gef<strong>und</strong>en: Die Gegenstände sind aus Blei gegossen<strong>und</strong> nur etwa 5 cm groß. Puppen hat man auch gef<strong>und</strong>en – einigewaren aus Knochen hergestellt, andere aus Stoff oder Terrakotta. Manchehatten sogar bewegliche Arme <strong>und</strong> Beine, die mit Draht befestigt waren.Wie sie wohl angezogen ausgesehen haben?Die Römer waren sehr kinderlieb. Das zeigen die vielen liebevoll gestaltetenKindersärge, auf denen die Lieblingsspielzeuge der verstorbenenKinder mit abgebildet sind. Es gab sogar ein Fest, an dem die Kinder mitSpielzeug beschenkt wurden. Es hieß sigillaria (Ton püppchen) <strong>und</strong> wurdezwischen dem 17. <strong>und</strong> 23. (später 31.) Dezem ber während der sogenanntenSaturnalien gefeiert. Seinen Namen hatte dieses Fest von kleinen, ausTon hergestellten Spielfigürchen. Die Saturnalien waren das fröhlichsteFest des Jahres. An ihnen waren viele Dinge erlaubt, die sonst verbotenwaren.Gerne spielten die Kinder draußen <strong>und</strong> tobten sich ordentlich aus.Reifenschlagen war dabei besonders beliebt. Die Reifen waren oft aus Metallgefertigt. Es machte w<strong>und</strong>erschönen Krach, wenn so ein Reifen aufdas Straßenpflaster fiel. Die Mädchen liebten es vielleicht etwas ruhiger<strong>und</strong> schaukelten gerne. Spiele mit Murmeln oder Nüssen mochten dagegenalle. Nuces castellatae (Nüsse türmchen) waren besonders populär.Man sieht sie oft dargestellt auf Sarkophagen (= Steinsärgen). Hier ging esdarum, durch einen gezielten Wurf die Türmchen zu zerstören. Ein weiteres,sehr beliebtes Spiel war das Delta-Spiel. Es lässt sich ohne großenAufwand nachspielen. Man zeichnet oder klebt ein großes gleichschenkligesDreieck auf den Boden. Jeder Mitspieler bekommt fünf Nüsse oderMurmeln, die er in Felder mit möglichst hohem Zahlenwert wirft. Weram Ende die meisten Punkte geworfen hat, hat gewonnen.22 Römische Kinderspiele© 2013, <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, GöttingenISBN Print: 9783525710777

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