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<strong>Schultheater</strong> der Länder 2007 in WolfsburgDie Box der großen Wünsche„Glück ist etwas Unperfektes!“Ich bestelle mir ein Billy – Regal von Ikea. Ein relativ harmloserWunsch, wenn man bedenkt, dass „Die Box“ alle nurerdenklichen Wünsche erfüllen kann. Doch nach und nachwerden die anspruchsvollen Wünsche, wie das „perfekteBlau“ oder eine „weiterhin positive Lebenseinstellung“, ausgesprochen.Die SchülerInnen stellen gänzlich unterschiedlicheMenschen dar, die alle verschiedene Ansprüche andas Leben stellen (...). Obwohl ihnen alle ihre Wünsche erfülltwerden, schaffen sie es nicht, glücklich zu werden.Anfangs gelingt es den DarstellerInnen, mit viel Humor dieLacher auf ihre Seite zu ziehen. Im Verlauf der Handlungwerden die Gags aber immer spärlicher und verlieren allmählichihren Reiz. Besondere Tiefgründigkeit, die die Stückbeschreibungerwarten lässt, sucht man vergebens. In dieserInszenierung steht die Unterhaltung der Zuschauer anstelleder Übermittlung einer Botschaft im Vordergrund.Sowerden im Stil einer Talkshow mitten im Stück Zuschauervon einem der Schauspieler interviewt. (...)Hat man sich erst auf das Stück eingelassen,erlebt man eineamüsante Vorstellung und erkennt, dass man lieber ohneeine solche Box „glücklich unperfekt“,als „perfekt unglücklich“ist.Schüler-Redakteurinnen Nathalie Doan, Julia Weinzierlin der Festivalzeitung „Sprungbrett“ (Auszüge)Auf ins Glück mit Möbelstück...Unterschiedliche Charaktere mit individuellen Wünschen –erfüllt durch eine kleine rote Box…Diese wird von einerschwarzen Säulegehalten und bildet während des gesamtenAuftritts das Herzstück der Bühne. Als einzig auffälligesRequisit zieht sie die Blicke auf sich (...) Auflockernde Wirkungerzielen die bewusst eingebauten Gags, die eine ausgelasseneAtmosphäre schaffen. Als zum Beispiel die gewünschtenFreunde „Deine Frisur ist der Hit! Wir sind deineFreunde!“ im Chor sagen, lacht das ganze Publikum. Besondersamüsant ist auch der Wunsch eines Mannes, Wissenüber Pilates- Training zu erlangen, um besonders begehrenswertzu wirken.(...)Zu bemängeln ist auch der Wendepunkt, bei dem die Kehrseiteder Wünsche erkennbar wird. Nach der ausführlichenDarstellung der Wünsche wirkt deren Auflösung recht kurzund nicht genügend ausgearbeitet. Am Ende der Aufführungstehen die einzelnen Charaktere noch einmal abwechselndim Vordergrund, die restlichen Darsteller füllen liegenddie Bühne und symbolisieren die Stimmen aus dem Untergrund.Schüler-Redakteurinnen Sindy Meyer, Anna-M. Winterin der Festivalzeitung „Sprungbrett“ (Auszüge)Hamburg: „Die Box“DS-Kurs 12/13 des Gymnasiums Finkenwerder<strong>Spiel</strong>leitung: Clemens VorbergSams für ErwachseneDas Sams hat die Wunschpunkte, die Figuren der HamburgerGruppe haben „die Box“, einen handlichen roten Würfel,der beim Öffnen magisches Licht verstrahlt und Wünscheumgehend erfüllt.Das makellose Gesicht, eine modische Verwandlung für denErfolg bei Männern, Tanztalent für das Glück bei den Frauen,der Batman-Umhang für das glamouröse Retten aus derNot, das optimale Blau für den fanatischen Blaustreicher(der eigentlich lieber Jazzdancer sein sollte, denn das führter gekonnt vor), der ideale Ehemann, bescheidener auch einIkea-Regal, das sind einige der Sehnsüchte, die verlangt undgewährt werden.Zuerst ist die Box wild umlagert. Die Gruppe verbindet tänzerischenBewegungen mit Textaktion, lässt Figuren Kontaktaufnehmen. Einige entwickeln so etwas wie einen rotenFaden in der manchmal etwas ermüdenden Reihe vonWunschkandidaten, indem z.B. der junge Mann mit seinemRegal das frisch aufgedonnerte Mädchen fragt, ob sie ihmnicht beim Aufbauen helfen will. Das tut sie, obwohl sie sichvon ihrem ersten Date im neuen Outfit etwas mehr versprochenhat. (Hier wird die Chance vertan, ihre Textandeutungenvon Enttäuschung auch zu spielen, seine Schüchternheitoder Begriffsstutzigkeit auch in seinen wortreichen Erklärungenvon Glück, Chemie und Aristoteles sichtbar zu machen.)Schön sind die Gruppenbilder, die sich um die magische Boxherum entwickeln, die auf einer schwarzen Säule in derBühnenmitte thront. Aber mancher stellt fest, dass die idealenWunscherfüllungen auch nicht recht glücklich machen,ein Mädchen hatte sich vorsorglich eine Anleitung zumUnglücklichsein gewünscht. Der Braut hängt ihr perfekterGatte schon zum Halse raus, die Einsame fühlt sich von dengewünschten besten Freunden gleich erstickt. Am Schlussbleibt offen, ob die sich zur Box hochreckenden Arme sieanbeten oder vernichten wollen.Eine schöne Idee für allerlei <strong>Spiel</strong>szenen, freilich fehlt es imAblauf durch die lange Reihe der Kandidaten dann doch anSpannung und Entwicklung, die den Zuschauer durchgehendbei der Stange halten würde. Aber dafür sind mancheder unauffälligen Momente die eindrucksvollsten, etwa dieSportlerin, die aus Lamperfieber vor dem nahenden Wettkampfsich Zeit wünscht und sofort in gelöster Zeitlupe weitertrainiert.Am Schluss wird’s dann auch noch ein bisschen lehrhaft.Da hätte man sich gleich das starke Schlusstableau gewünscht.Dierk RabienDie vollständigen und weitere Kritiken und Berichte derSchüler-Festival-Zeitung „Sprungbrett“ sowie zahlreicheFotos findet man auf der Festival- Internetseite unterwww.sdl2007.deSchul Theater Info Niedersachsen Nr. 30 11/2007 Seite 29

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