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CORE Nr. 04 (PDF) - Heyne Hardcore

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Dies ist die Geschichte des Serientäters ThomasQuick. Im Laufe von fast dreißig Jahren wird er runddreißig Menschen umbringen: Frauen, Männer, Halbwüchsige,Kinder. Im Alter von nur vierzehn Jahrentötet er das erste Mal, und seine Art zu töten gibt dasMuster vor für alle Morde, die folgen sollen. Es handeltsich um bestialische Sexualdelikte. Er vergewaltigt,quält, tötet und zerteilt seine Opfer. Er trinktihr Blut und verspeist Teile von ihnen. Wie Trophäennimmt er Körperteile an sich, um seine Fantasienzu befriedigen, bis er das nächste Opfer findet, undschließlich entledigt er sich der Überbleibsel, indemer sie zerhackt, vergräbt oder einfach ins Gebüschwirft.Mit gewöhnlichem kriminologischen Maß gemessen,ist Thomas Quick bezüglich der Bestialität undder Anzahl seiner Opfer kein durchschnittlicherSerientäter. In der gesamten Kriminalgeschichte derwestlichen Welt steht er ziemlich weit oben auf derListe ebenjener Täter, und was einige der Grausamkeitenbetrifft, die auf sein Konto gehen, ist er sogareinzigartig.Das Problem besteht jedoch vielmehr in dem Bildvon ihm, das in unseren Medien und in unseren Köpfenfünfzehn Jahre lang herumspuken soll: Dennnichts davon ist wahr. Alles war nur erfunden. ThomasQuick hat kein einziges seiner angeblichen Opferjemals getroffen, geschweige denn umgebracht. Derkorrekt, bisweilen ein leichtes Lächeln auf den Lippen,der für das Fernsehen drei Sendungen über unserenlandeseigenen Serienmörder gemacht und ihnin letzter Sekunde auch noch dazu bewegt hat, zuzugeben,dass er leider alles erfunden hat. Und sogarauch dazu, uns zu erklären, warum er das getan undwer ihn dazu gebracht hat.Wenn es Hannes Råstam nicht gegeben hätte, würdenviele mit nichts als ihren Zweifeln weiterlebenund sich damit trösten, während die meisten vonuns das Problem vermutlich lösen würden, indem sienicht mehr daran denken.Dass Hannes Råstam auch ein Stück schwedischeRechtsgeschichte geschrieben hat auf seinem Wegzur Wahrheit über Thomas Quick, traue ich michkaum zu sagen, ganz einfach deswegen, weil damitselten sonderlich große Lesefreude einhergeht. Indiesem Fall ist das umgekehrt. Råstams Buch istgut geschrieben und gut erzählt. Er schildert darineinen schwedischen Rechtsapparat, der von einermoralischen, juristischen und intellektuellen Kernschmelzeerfasst worden ist, und ein schwedischespsychiatrisches Gesundheitswesen, das Assoziationenweckt mit Ähnlichem in der frühen Sowjetunion,von dem wir bisher dachten, es geistere nurin Berichten herum. Und wenn wir doch einmal darüberlasen, so hatte das keinesfalls mit uns zu tun.Summa summarum: Wir haben ein Buch vor uns,Die wahreGeschichteDer Fall Thomas Quick hat nicht nurin Schweden hohe Wellen geschlagen,weltweit erhitzt dieser unfassbareJustizskandal die Gemüter. Inden Jahren zwischen 1992 und 2001gestand Thomas Quick dreißig Mordeund wurde für acht davon verurteilt.Im Zuge jahrelanger Ermittlungen kamder bekannte EnthüllungsjournalistHannes Råstam zu dem Schluss – undkonnte dies auch beweisen –, dassThomas Quick unschuldig ist.eines unfassbarenVerbrechens10 Serientäter Thomas Quick ist ein Fantasiegeschöpf, in dem berichtet wird, wie schwedische Polizeibe-11das dem Bösen ein Gesicht gegeben hat, und das in amte, Staatsanwälte, Anwälte und Richter – mit geneigtererster Linie von anderen und nicht von ihm selbst geschaffenUnterstützung diverser Ärzte, Psychologen,wurde.eines sogenannten Experten der GedächtnisfunktionNun hat Hannes Råstam die wahre Geschichte und viel zu vielen Journalisten und Gesichtern auserzählt. Die von Sture Bergwall, geboren 1950 in dem Kulturbereich – aus einem psychisch krankenKorsnäs bei Falun, der seit früher Kindheit massivMythomanen den schlimmsten Serienmörder deran physischen und psychischen Krankheiten litt, Kriminalgeschichte machten. Das ist furchtbar, dassein halbes Leben lang in der Psychiatrie behandeltist die Wahrheit, und das ist vollkommen phänome-wurde und seit früher Jugend schwer alkohol-, naler Lesestoff.drogen- und tablettenabhängig war. Råstam erzählt,wie die schwedische Justiz in Zusammenarbeit mit Leif GW Perssonder Psychiatrie aus einem psychisch schwer kranken (Professor der Kriminologie und einer derDrogenabhängigen und Mythomanen einen Serienmördererfolgreichsten schwedischen Krimiautoren)machen konnte.Ausnahmsweise ist es auch einfach einmal so, dassRåstam nicht nur ein Buch über das geschrieben hat,was wirklich passiert ist, sondern auch derjenige war,der dafür gesorgt hat, dass die Wahrheit ans Licht gekommenist.Zweifler und Skeptiker hat es sicherlich immergegeben, seit der Serienmörder Thomas Quick Anfangder Neunzigerjahre ungehindert in unseren480 Seiten, BroschurKöpfen sein Unwesen trieb. Rein zeitlich betrachtet,17,99 € [D] / 18,50 € [A] / 25,90 CHF (UVP)ist Hannes Råstam erst spät aufgetaucht. Ein hochgewachsener,ISBN 978-3-453-26881-4schlanker Journalist, nie laut und stets Aus dem Schwedischen von Nike Karen Müller / August2013

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