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3 Fehler als Lernchance - ÖZBF

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Master Thesis: <strong>Fehler</strong> <strong>als</strong> <strong>Lernchance</strong>?Strategiewissen, das es ermöglicht, im Zuge der eigenen Lernaktivitäten <strong>Fehler</strong> zubemerken, diese hinsichtlich ihrer Art und deren Ursache zu analysieren, um sieschließlich korrigieren zu können. Hier muss jedoch betont werden, dass der Erwerbmetakognitiver Kompetenzen optimaler Weise implizit - das heißt im Laufe derAuseinandersetzung mit anspruchsvollen Inhalten in verschiedenartigen Lernkontextenerfolgen muss.Wenn Schülerinnen und Schüler im Zuge von Lernprozessen aufgetretene <strong>Fehler</strong> selbsterkennen, analysieren und korrigieren und sie damit ihre Fähigkeiten bezüglich ihrer LernundDenkstrategien bewusst wahrnehmen können, kann sich dies positiv auf dieLernmotivation auswirken und dadurch den Aufbau von Wissen unterstützen. DasErfahren der eigenen Kompetenz beziehungsweise das Erleben von Selbstwirksamkeitund die Wahrnehmung einer ausreichenden Selbstbestimmtheit führen zur Steigerung derintrinsischen Motivation. Diese stellt daher eine wesentliche Grundbedingung fürverstehendes Lernen dar, <strong>als</strong> sie Schülerinnen und Schüler befähigt, sich selbst Lernzielezu setzen und diese auch aus eigenem Antrieb zu verfolgen. Zusätzlich kann davonausgegangen werden, dass sie beim Lernen mehr Konzentration zeigen und sich wenigerleicht durch Misserfolgserlebnisse ablenken lassen.Einen anderen Zugang das Lernen aus <strong>Fehler</strong>n zu betrachten, liefert die Theorie desnegativen Wissens nach Oser et al. (1999/2005), die darauf aufbaut, dass jedem"positiven" Wissen "negatives" Wissen gegenüber gestellt werden kann und insofern eineunterstützende Funktion enthält <strong>als</strong> es das richtige Handeln sicherer macht. Die zentraleThese dieser Theorie enthält die Vermutung, dass erwünschte Lerneffekte nachhaltigerentstehen können, wenn im Laufe des Lernprozesses auch die gegenteiligen Denk- undVerhaltensmöglichkeiten zugelassen und berücksichtigt werden. Dies kann grundsätzlichaber nur dann gelingen, wenn einerseits <strong>Fehler</strong> überhaupt erkannt und hinsichtlich derUrsachenzusammenhänge verstanden werden können und andererseits auch dieMöglichkeit gegeben wird, den <strong>Fehler</strong> zu korrigieren und damit in einenLernzusammenhang zu bringen. Nach Meinung der Autoren gelingt dies im Rahmen desschulischen Unterrichts jedoch nur, wenn eine "<strong>Fehler</strong>kultur" aufgebaut wird, in der <strong>Fehler</strong><strong>als</strong> Lerngelegenheiten wahrgenommen und <strong>als</strong> solche optimal genutzt werden können.Martina Cerny 37

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