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3 Fehler als Lernchance - ÖZBF

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Master Thesis: <strong>Fehler</strong> <strong>als</strong> <strong>Lernchance</strong>?Bewertung desLernprozessesZeitist lehrerzentriert, Lehrperson begleitet,kommentiert, bewertet Lernprozess derSchülerinnen und Schüler, Lernende sindeinseitig in der Rolle der EmpfängerLehrperson erwartet schnelle Reaktionen derLernenden, lässt Zeitdruck entstehenLernende und Lehrperson nehmen Stellung zuLeistung der Lernenden, sagen eigeneMeinung, Lernende sind selbstkritisch, offen,bewerten eigene Lernprozesse mitUnterstützung der LehrpersonLernende haben genügend Zeit zum Denkenund FormulierenKlassenklimaist gezeichnet durch die Aktivität derLehrperson, es herrschen Ruhe und Disziplin,die Lernenden wirken phasenweise gelangweiltoder aber angespannt. Lehrperson steht imMittelpunkt, Schüler und Schülerinnen sind inder passiven Rolleist angeregt, aber entspannt, Disziplin istvorhanden, Lehrperson ebenso wie Lernendesind aktiv und stehen im AustauschAbbildung 4: <strong>Fehler</strong>vermeidungsdidaktik in Gegenüberstellung zu Möglichkeiten einer<strong>Fehler</strong>ermutigungsdidaktik (aus: Oser/ Spychiger, 2005, S. 166)In Ergänzung zu der Möglichkeit einer <strong>Fehler</strong>ermutigungsdidaktik kann auch das Konzeptder "<strong>Fehler</strong>aufsuchdidaktik" (Blanck, 2006, S. 77) herangezogen werden, das inAnlehnung an das "Erwägungskonzept" (siehe dazu auch Abschnitt 2.1 der vorliegendenArbeit) entwickelt wurde. Im Sinne einer solchen Didaktik sollen verschiedeneLösungsmöglichkeiten und problemadäquaten Alternativen miteinander vergleichen undgegeneinander abgewogen werden, um schließlich zu einem nicht hauptsächlichlösungsorientierten und somit umfassenderen Wissen zur Lösung eines Problems zugelangen. So schließt "die Suche nach Alternativen auf der Erwägungsebene die Suchenach Alternativen ein, die von der Lösungs- und Realisierungsebene her bedacht <strong>als</strong>"f<strong>als</strong>ch" oder "<strong>als</strong> <strong>Fehler</strong>" bewertet werden würden. Aus der Perspektive derErwägungsebene sind dies – wie erläutert – jedoch keine "<strong>Fehler</strong>", sondern zu erwägendeAlternativen, die helfen, die Begründungs- und Verantwortungsqualität der schliesslich[sic!] gewählten Lösung einzuschätzen" (ebd., S. 79). Die Entwicklung einer <strong>Fehler</strong>kulturmuss aus erwägungsorientierter Sichtweise "mit der Entfaltung von mehr"Forschungskultur" einhergehen" (ebd. S. 80).4.3.3 <strong>Fehler</strong>freundlichkeit und -offenheit <strong>als</strong> ReflexionsdidaktikDer Begriff "<strong>Fehler</strong>freundlichkeit" entstammt der Betriebspsychologie und wurde vonWehner (1992/ 1999) geprägt, der Untersuchungen zu Unfallaufkommen und Sicherheit inverschiedenen Betrieben durchführte. Das Ergebnis seiner Studie zeigte, dass inBetrieben, in denen mit <strong>Fehler</strong>n "freundlich" umgegangen wurde, weniger Unfällepassierten und somit die Sicherheit größer war. Aus den Erkenntnissen leitete er dasKonzept der "<strong>Fehler</strong>freundlichkeit" ab, das charakterisiert wird <strong>als</strong>• "optimistisch aufklärerische Haltung", die eine bewusste Hinwendung zum <strong>Fehler</strong> -und keine Abwendung - erzielen möchte,• "die Wirksamkeit eines Prinzips, das der aktiven Handlungskontrolle von<strong>Fehler</strong>konsequenzen - statt nur der Vermeidung oder Korrektur - dient",Martina Cerny 48

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