Neue Medien in der Lehrerausbildung
Neue Medien in der Lehrerausbildung
Neue Medien in der Lehrerausbildung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die oben beschriebene aktive <strong>Medien</strong>arbeit bietet e<strong>in</strong>e<br />
Möglichkeit kompetenten, selbstbestimmten und kritischen<br />
Umgang mit dem Medium Handy zu unterstützen<br />
und zu för<strong>der</strong>n. Dabei werden nicht zuletzt die LiV (und<br />
damit auch die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler) für rechtliche<br />
Belange und ethische Aspekte sensibilisiert. Die Dr<strong>in</strong>glichkeit,<br />
sich mit <strong>der</strong> Handy-Problematik ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen,<br />
wird auch durch die Vielzahl an Projekten und Wettbewerben<br />
zu diesem Thema verdeutlicht. Verwiesen sei<br />
an dieser Stelle auf das Projekt „Gewaltig daneben?!“ 45<br />
des JFF – Institut für <strong>Medien</strong>pädagogik, das mit Jugendlichen<br />
zum Thema Handy und Gewalt durchgeführt wurde.<br />
„<strong>Neue</strong> <strong>Medien</strong> ja – Gewalt ne<strong>in</strong>! Die Würde des<br />
Menschen ist unantastbar – Hessens Schulen entwickeln<br />
geme<strong>in</strong>sam mit Elternvertretern kreative Alternativen<br />
zum Handyverbot an Schulen“, so heißt <strong>der</strong> landesweite<br />
Wettbewerb, den das hessische Kultusm<strong>in</strong>isterium im Jahr<br />
2008 ausschrieb. Das JFF veranstaltet mit an<strong>der</strong>en Partnern<br />
den jährlich stattf<strong>in</strong>denden Handyclip-Wettbewerb<br />
„Ohrenblick mal!“ 46, bei dem Jugendliche kle<strong>in</strong>e Clips e<strong>in</strong>reichen<br />
können, die ihre Lebenswelt aus <strong>der</strong> eigenen Perspektive<br />
zeigen.<br />
4.3.1 Handyclip-Projekt im Fachmodul<br />
Im Deutschmodul HR „Schreiben“ wurde e<strong>in</strong> Handyclip-<br />
Projekt <strong>in</strong>tegriert, das Möglichkeiten des Umgangs mit <strong>der</strong><br />
Thematik und dessen konkreter Umsetzung im Deutschunterricht<br />
eröffnet. Die Fächer Ethik/Religion, Kunst,<br />
Musik und PoWi bieten sich ebenso dafür an. Die LiV sollten<br />
die digitalen Werkzeuge, die man benötigt, kennen<br />
und nutzen lernen und e<strong>in</strong>en Überblick über das <strong>in</strong>haltliche<br />
Spektrum – -themen wie auch fachbezogen – erhalten.<br />
Gleichzeitig sollte gezeigt werden, dass die technischen<br />
Mittel und das benötigte Knowhow tatsächlich<br />
nie<strong>der</strong>schwellig angelegt s<strong>in</strong>d, um Ängsten bezüglich <strong>der</strong><br />
Durchführbarkeit entgegenzuwirken. Das Projekt wurde<br />
zum ersten Mal mit zwei <strong>Medien</strong>pädagog<strong>in</strong>nen des<br />
LiV produzieren e<strong>in</strong>en Handyclip<br />
<strong>Medien</strong>projektzentrums<br />
Offenbach/Frankfurt durchgeführt.<br />
In e<strong>in</strong>em zweiten Durchgang<br />
verlief die Umsetzung<br />
sem<strong>in</strong>ar<strong>in</strong>tern.<br />
Man benötigt für die Durchführung<br />
pro Gruppe e<strong>in</strong> Handy<br />
mit Film-Funktion und m<strong>in</strong>destens<br />
e<strong>in</strong>en PC o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Laptop. 47 Die gedrehten Szenen<br />
kann man von unterschiedlichen<br />
Gruppen bearbeiten lassen<br />
und die verschiedenen<br />
Ergebnisse dann am Ende vergleichen.<br />
Die erfor<strong>der</strong>liche<br />
Software beschränkt sich auf<br />
den W<strong>in</strong>dows Movie Maker 48<br />
(siehe auch 4.1.2) und e<strong>in</strong><br />
Konvertierungsprogramm. Die Handyclips s<strong>in</strong>d meist <strong>in</strong> den<br />
Formaten 3gp o<strong>der</strong> m4p produziert. Deshalb braucht man<br />
e<strong>in</strong> Konvertierungsprogramm, das den Clip <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Format<br />
umwandelt, das das Schnittprogramm auch verarbeitet<br />
(avi, wmv o<strong>der</strong> mpg). Solche Konvertierungsprogramme<br />
s<strong>in</strong>d als Freeware im Internet zu f<strong>in</strong>den. Als Beispiele<br />
seien hier <strong>der</strong> ‚Mobile Media Converter‘ 49 (e<strong>in</strong>fach zu<br />
handhaben) und Super (kann nahezu alle Formate umwandeln<br />
und lässt auch Fe<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stellungen zu) genannt.<br />
Daten zu konvertieren braucht nicht viel Zeit.<br />
Der Movie Maker ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel standardmäßig auf den<br />
Computern <strong>in</strong>stalliert. Ansonsten lässt er sich kostenlos<br />
bei Microsoft herunterladen. Die Bedienung ist ebenso<br />
unkompliziert. Das Filmmaterial wird nach erfolgter Konvertierung<br />
importiert. Jetzt erfolgt die eigentliche Bearbeitung<br />
<strong>der</strong> gedrehten Szenen und die Erstellung des Clips.<br />
Die Szenen schneidet man auf <strong>der</strong> Timel<strong>in</strong>e und kann sie<br />
entsprechend anordnen, mit Überblendungen, Titeln und<br />
Musik versehen. Bei E<strong>in</strong>satz von Musik muss allerd<strong>in</strong>gs das<br />
Urheberrecht beachtet werden. Mit <strong>der</strong> für Schulen kostenlosen<br />
Software Music-Maker-School-Edition besteht die<br />
Möglichkeit, selbst Musik zu produzieren (siehe 4.4.2).<br />
37