Neue Medien in der Lehrerausbildung

Neuen Medien, lässt aber angesichts der zahlreichen
Vorgaben im zeitlich engen Rahmen wenig Raum für
eine wirklich intensive Berücksichtigung in den
Ausbildungsveranstaltungen. Deshalb gilt es darauf zu
achten, dass die Arbeit im Fachseminar sich auf die
didaktischen Aspekte konzentriert. Die
Vorerfahrungen der LiVs sind überraschenderweise
geringer, die technischen Probleme doch größer als
erwartet, sodass die Diskrepanz zwischen Erwartungen
und der realen Ausbildungssituation schnell sehr deutlich
wird. Hier liegt sicher in einer besseren Abstimmung
zwischen den allgemeinen Modulen (M10 und
(M5)) einerseits und den fachdidaktischen Anforderungen
andererseits eine Möglichkeit der Verbesserung.
Gerade diese Erfahrung zeigt aber auch, wie wichtig
eine intensive Auseinandersetzung mit den Neuen
Medien für die LiVs im Rahmen der Ausbildung ist,
denn es erscheint mir zwingend notwendig, die
Schülerinnen und Schüler auf einen selbstbestimmten
und kritischen Umgang mit den zahlreichen Angeboten
in der medialen Vielfalt vorzubereiten. Das Ziel,
dass unsere Schüler mündig an der Geschichtskultur
teilhaben können, setzt voraus, dass sie in der Schule
lernen, Kriterien zu entwickeln und anzuwenden.
Darauf müssen wir unsere LiVs vorbereiten und dies
muss eine entsprechende Rolle im Rahmen der fachdidaktischen
Ausbildung bekommen. Unsere bisherigen
Erfahrungen deuten darauf hin, dass hier zunächst
die Kompetenz der LiVs entwickelt und gestärkt
werden muss. Dies wiederum setzt voraus, dass eine
entsprechende Ausstattung mit Räumen, Geräten und
Software gegeben ist. Zugleich muss die in den Modulen
formulierte Anforderung, die Neuen Medien als
einen zentralen Gegenstand in die Ausbildung künftiger
Lehrerinnen und Lehrer einzubeziehen, von Seiten
der Ausbildung offensiver vertreten werden. Dass dies
keine Selbstverständlichkeit ist, erkennt man, wenn
man sich klar macht, dass es keine Konkurrenz mit
dem Ziel der Verdrängung zwischen den „klassischen
Medien-Methoden Konzepten“ (vor allem der intensiven
Quellenarbeit, der Arbeit mit Texten und Büchern)
einerseits und den neuen Medien andererseits geben
darf.
Fußnoten
87) HKM, Lehrplan Geschichte. Gymnasialer Bildungsgang,
Wiesbaden 2005 S. 8
88) H. Günther-Arndt, Leben und Lernen mit dem
Schulbuch im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe
I, in: GWU, Heft 1 Januar 2008 S. 5
89) HKM, Module für den Vorbereitungsdienst in den
Lehrämtern. Lehramt an Gymnasien, Wiesbaden 2005
S. 156
90) a. a. O. S. 155
91) APVO = Ausbildungs- und Prüfungsverordnung;
gültig bis Sommer 2005
92) PPA = Pädagogische Prüfungsarbeit
93) M10 = Modul 10, Titel: Situationsangemessener
Einsatz von Medien und Methoden im Unterricht
(bewertetes Wahlpflichtmodul zum Kompetenzbereich
„Methoden und Medien einsetzen“)
M5 = Modul 5, Modul in seminarinterner
Ausgestaltung wird auch für den Kompetenzbereich
„Methoden und Medien einsetzen“ genutzt.
94) lo-net2 = Teilangebot von lehrer-online, einer
Service- und Informationsplattform für Lehrerinnen
und Lehrer, hier: Einsatz digitaler Medien im
Unterricht (http://www.lo-net2.de)
Literatur:
Hessisches Kultusministerium, Lehrplan Geschichte.
Gymnasialer Bildungsgang, Wiesbaden 2005
Hessisches Kultusministerium, Module für den
Vorbereitungsdienst in den Lehrämtern. Lehramt an
Gymnasien, Wiesbaden 2005
Hilke Günther-Arndt, Leben und Lernen mit dem
Schulbuch im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I,
in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU),
Jahrgang 59 Heft 1 Januar 2008
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