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Emotionsarbeit - VBE

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<strong>Emotionsarbeit</strong>Wie können Lehrpersonen (und Schüler) professionell mitihren Gefühlen und denen der Interaktionspartnerumgehen?<strong>VBE</strong> –Niedersachsen2. EMSLÄNDISCHER LEHRERTAG 2010für die Primar‐ und SekundarstufeBernhard SielandBernhard Sieland1


WiseguysMan müsste sich mal wieder selbst besuchen.Doch man ist ja immer so gehetzt.Ich habe neulich bei mir angerufen,doch es war die ganze Zeit besetzt.Man müsste sich viel öfter selber fragen:„Alles klar? Das eine weiß ich ja:Egal was kommt, ich brauch es nur sagen,und dann bin ich sofort für mich da.“Man hätte sich ’ne Menge zu erzählen.Viele Dinge würd’ man anders sehn.Man würde ein paar harte Fragen stellen,und man würde Fehler eingestehn.Es gäbe Gründe, um sich aufzuregen:„Ich bin nicht der Mensch, der ich mal war!Und will ich dieses Leben weiter leben?Wann seh ich die Dinge endlich klar?“Man müsste sich mal in ’ner Kneipe treffen,auf ein Kölsch, so ganz für sich allein,um dann in aller Ruhe zu besprechen:„Bin ich glücklich?“, und „Wie wird es sein?“.Man würde, um sich selber wachzurütteln,lautstark viele Sachen kritisieren.Die Leute würden mit den Köpfen schütteln.Tja, man würde sich wohl schwer blamieren.2


Folien finden Sie unter http://sieland.kess‐portal.de/1. Unprofessionelle <strong>Emotionsarbeit</strong> Ignorieren – Katastrophisieren2. Professionelle <strong>Emotionsarbeit</strong>3. Anwendungslernen: Vom Wollen zum planvollen Tun3


Gefühle als Zeichen von Zielrelevanz und Zielkongruenz• Gefühle entstehen, wenn ein Zusammenhang mit mehr oderweniger wichtigen Zielen besteht oder direkt erkannt wird.• Der Zusammenhang ist der Person entweder bekannt undlöst die Gefühle aus oder die Gefühle erinnern die Person aneinen Zusammenhang mit wichtigen Zielen und wollen erstverstanden werden.• Positive Gefühle sind Signale für Zielkongruenz• Negative Gefühle sind Signale für Ziel‐Inkongruenz4


Emotionen sind…:• Mehr oder weniger erstrebenswerte Zustände• Katalysatoren für Motivation• Katalysatoren für Handeln• Katalysatoren für Lernen• Lern‐ und Leistungs‐• ‐Voraussetzungen• ‐Begleiter• ‐Folgen5


Vier Merkmale emotionaler Kompetenz• Fähigkeit zur Wahrnehmung eigener und fremder Emotionen• Fähigkeit zum Verständnis von eigenen und fremdenEmotionen• Fähigkeit zum situationsangemessenen Ausdruck vonEmotionen• Fähigkeit it zur vielfältigen ilfälti Regulation eigener und fremderEmotionen6


Emotionale Kompetenz © v. Salisch nach Saarni und GolemanCarolyn Saarni (1999) Daniel Goleman (1997)1. Bewusstheit über deneigenen emotionalen Zustand2. Belastende EmotionenAdaptiv bewältigen1. Selbstwahrnehmung2. EmotionenhandhabenEmotionaleKompetenz3a Emotionen bei anderen erkennen3b Empathisch auf das emotionaleErleben anderer eingehen4a Über Gefühle sprechen4b Wissen, dass Beziehungen durchdie Kommunikation von Gefühlenin ihnen geprägt werden4c Emotionale Selbstwirksamkeit3. Empathie4. Umgang mitBeziehungen5. Motivation5. Emotionen in dieTat umsetzen7


Welche Gefühle sollten Sie und Ihre Schüler besser regulierenkönnen?EigeneGefühleFremdeGefühlehäufigseltenIntensivierenReduzierenMatthias Berking, Universität Bern8


Probleme lösen als <strong>Emotionsarbeit</strong>Optimale BetroffenheitherstellenSachlösungfinden + erprobenDirektIndirekt alleineProfessionelleLerngemeinschaft9


Rumination = häufiges erregungssteigerndes Nachdenken allesdreht sich nur noch um… xxxfinden Sie Beispiele für Ärger‐ und Glückssteigerung durch Rumination• Wiederholte Gedanken, die immer häufiger auch „vonselbst“ kommen• Verbindung von gedachten Worten mit emotionsgeladenenBildern• Erregungssteigernde Reflexionen über die Situation• Erregungssteigernde Erinnerungen Ei und Erwartungen• Erregungssteigernde g g Körperwahrnehmungen10


Rumination als unprofessioneller Umgang mit Gefühlen ‐Steigerung gder Aufregung gdurch Aufmerksamkeitslenkung11


Aufmerksamkeitslenkung durch Rumination =Gedanken über Sorgen und KörpergefühleOn taskAttentiontiOff taskAttentionKognitive Aspekte der Emotion beanspruchen Ressourcen ,die nichtzur Leistungserbringung g gbeitragen können und so „verschwendet“werden.12


<strong>Emotionsarbeit</strong><strong>Emotionsarbeit</strong>EmotionaleKompetenzEmotionaleSelbstwirksamkeit13


Anforderung: <strong>Emotionsarbeit</strong>• <strong>Emotionsarbeit</strong> = Anstrengung, Planung und Kontrolle, dieerforderlich ist, um von der Organisation erwünschteEmotionen während der Interaktion mit Klientenauszudrücken (Morris & Feldmann 1997)• <strong>Emotionsarbeit</strong> ist der psychologische Prozess, die von derOrganisation erwünschten Emotionen zu regulieren (Zapf,2000)


Emotionale Kompetenz und <strong>Emotionsarbeit</strong>Lehrer zeigen Gefühle, um Gefühle + Verhalten zu beeinflussenVerhaltenSchülerSchwatzenMit GenussLehrkraftLautesShi SchimpfenEmpfinden Langeweile Ärger15


Professionelle <strong>Emotionsarbeit</strong>• Professionelle Praxis:Originalgefühle zeigenAngepasste Gefühle zeigen Deep acting Surface‐acting• Professionelle EthikWas soll ich in der Situation fühlen? Feeling rulesWelche Gefühle soll ich mitteilen/zeigen? Display rules16


Emotionale Kompetenz und <strong>Emotionsarbeit</strong>Sieben Formen der <strong>Emotionsarbeit</strong>• Positive Emotionen zeigen + bewirken: Freundlichkeit• Negative Emotionen zeigen + bewirken: Betroffenheit• Neutralität zeigen + bewirken: sachlich + ruhig bleiben• eigene Gefühle umkehren: trotzdem freundlich sein• sensibel sein: Gefühle der SS laufend registrieren• Anteil nehmen: Mitgefühl spüren und glaubhaft zeigen• Humor zeigen und bewirken: gemeinsam lachen17


Ausmaß der Anstrengung bei <strong>Emotionsarbeit</strong>• Häufigkeit angemessene Gefühle zu zeigen (bei Lehrerndauernd)• Aufmerksamkeit k für den geforderten Emotionsausdruck k( (jelänger je anstrengender)• Vielfalt der zu zeigenden Emotionen (Schimpfen und Tröstenkurz hintereinander)• Stärke der emotionalen Dissonanz18


Ein Intensivprogramm zur Verbesserung der Stress‐,Selbstwert‐ und EmotionsregulationMatthias Berking, Universität Bern19


Wohlbefinden = pos. Gefühle –neg. GefühleAbrufbereite emotionsrelevante KognitionenPositive GefühleNegative GefühleIn den letztenviere eWochenHeuteIn den kommenden vierWochenRollenherkunft: Quellen für Freude und LeidEreignisqualität: Genuss, Leistung, Sinn, ‐ Aktion, Erlebnis, BeziehungWieder‐Erinnerungswert (Salienz) linkshemisphärischWieder‐Erlebniswert rechtshemisphärisch mit allen Sinnen imaginieren20


GefühlsbilanzWer vergisst, was schön war, wird böse.Wer vergisst, was schlimm war, wird dumm.(E. Kästner)Der Optimist denkt genau so einseitig wie der Pessimist.Aber: Optimisten leben fröhlicher.(Charlie Rivel)21


Gefühlsbilanzfallend+ 100+75+50+250‐ 25‐50‐ 75 steigend‐ 10022


fallend+ 100+75 Gute Diagnose+50+25 URLAUB0Blechschaden -25-50Scheidung - 75- 100steigend


Entwicklung als lebenslange Pflichtaufgabe?• Bildhauerei ist ganz einfach:1. Man muss sein Traumbild klären und2. Dann alles entfernen, was nicht dazu passt!• Eltern und Lehrer haben Sie nach ihren Traumbildernbehauen ‐ Schüler und andere tun das noch laufend!• Entwickeln Sie Ihr eigenes Traumbildund legen Sie los! Mit der Hilfe kritischer Freunde!„The Kiss“. Auguste Rodin24


Die Idee der “Komfortzonen(Bereich in dem man sich wohlfühlt)” ist Grundvoraussetzungfür jedes Streben nachpersönlicher Entwicklung.Die Komfortzone hält uns „wowir hin gehören“ und, bis wirausbrechen, wird sie dafürsorgen, dass wir die gleichenalten Dinge machen.25


Kursänderung ‐ Weichenstellungkünftigbisher26


Zielhandungen und Zielzustand präzisierenZielzustandFünf Kilo weniger haben -Schlank seinZielhandlungenMehr BewegungMehr kontrolliertes EssenWeniger Sitzen, Fahrstuhl…Weniger FastfoodIhr angestrebter ZielzustandIhre Handlungsschritte zum Zielmehrmehrwenigerweniger27


Wer Träume verwirklichen will, muss aufwachen!Kurzform bitte rechts ausfüllenMein Beispiel Ihre Formulierungenbisheriges andere fragen, ob ich helfen kann,Verhalten: auf Wünsche nicht nein sagen,auch wenn diese Wünsche meinePlanung erheblich blockieren.Mein vermutlich nett und hilfsbereitbisheriges erscheinen,unbewusstes gemocht werden,Ziel: Streit vermeiden.Diebisherigen Selbst‐Überforderung undSelbstentfremdung.Folgen: Ich weiß genauer, was andere vonmir wollen, als dass ich wüsste, wasich von mir selbst erwarte.28


Wer Träume verwirklichen will, muss aufwachen!Kurzform bitte rechts ausfüllenMein neuesMir meine Wünsche bewusst machen undVerhalten: sie aufschreiben. Keine sofortige Zustimmung mehr fürAnliegen anderer, Bedenkzeit einfordern oderdirekt freundlich aber bestimmt neinsagen ‐ ohne EntschuldigungMein neues Die Balance zwischen Selbstbestimmungbewusstes und Fremdbestimmung verbessern.Ziel: Mein eigenes Leben leben.KünftigeÄrger mit anderen,Folgen: aber mehr Freude mit mir selbst29


Mit einem überzeugenden Warum im Herzenist fast jedes Wie zu ertragen!Was will ich ab heute anders machen?Mein Satz vom guten Grund:Warum will ich das erreichen?1. Ich tue das für mich, weil.....2. Ich tue das für wichtige Mitmenschen, weil...3. Ich tue das für wichtige Aufgaben (nämlich...),weil...Geben Sie hier nun eine für sich selbst überzeugende Begründung, warum Sie IhrVerhalten ändern wollen.30


• Erzählen Sie sich gegenseitig Ihren Satz vom guten Grund!• Der Partner soll einen ersten Eindruck gewinnen, wie ernstsie es meinen.• Danach soll Ihr Partner Ihnen Ihre Kursänderung ausreden sogut er kann und Sie sollen ihr Vorhaben verteidigen.• Schätzen sie beide zum Abschluss der Übung, für wiewahrscheinlich sie es halten, dass Ihr Satz realisiert wirdSelbsteinschätzung Partner AIch werde mein Vorhaben zu____ % realisierenFremdeinschätzungMein Partner wird sein Vorhaben nach meinerMeinung zu _____ % realisierenSelbsteinschätzung Partner BIch werde mein Vorhaben zu____ % realisierenFremdeinschätzungMein Partner wird sein Vorhaben nach meinerMeinung zu _____ % realisieren31


Prüfkriterien für Ihre angestrebten Zielzustände undZielhandlungenCheckliste für die Durchführbarkeit Ihres Entwicklungsplanesgering 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 starkSelbstkonkor‐ Sind die Zielzustände und Handlungsschritte wünschbar 9danzprüfung und entsprechen sie meinen Wertvorstellungen?Selbstwirksam‐Sind die Zielhandlungen aus eigener Kraft herstellbar? 5keitsprüfungWirksamkeitsprüfungFühren die Zielhandlungen zum Zielzustand? 4Umweltkonkordanzprüfunglk Werden die Zielhandlungen und Zielzustände von der10Umwelt unterstützt?Vereinbarkeits‐ Sind die erstrebten Zielhandlungen und Zielzustände 1prüfung untereinander und mit den Lebensumständen vereinbaroder konflikthaft?32 Zeile für Zusatzinformationen (über Kopf- und Fußzeile editierbar)04.10.2010


72 ‐ Stunden‐Regel• Wenn ein Vorsatz gefasst wird und nicht in den ersten 72Stunden danach ersteUmsetzungsschritte unternommen werden –wird dieser Vorsatz in der Regel nicht umgesetzt!Der Vorsatz ist ein Pferd, das oft gesattelt aber selten gerittenwird.33


http://www.kess-gruppen.de/transferforum/distribution/B. Sieland. Leuphana Universität Lüneburg. Phasenverbindende virtuelle Lerngemeinschaften für reflektierendePraktiker34


B. Sieland. Leuphana Universität Lüneburg. Phasenverbindende virtuelle Lerngemeinschaften für reflektierendePraktiker35


Re: Lob und Freundlichkeit von Sieland » So 10. Mai 2009, 11:36Das ist ein toller Start!Nicht Reden sondern gleich Handeln!Ja, Wertschätzung hilft den anderen und auch uns selbst!Wenn Sie Ihren Vorsatz noch zu leicht vergessen, dann hilft manchmal eine intensiveVorstellung. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie zusätzlich zum Gebrauch derErinnerungskärtchen (ich werde heute x zweimal loben) jeden Tag mehrmals kurz einBild imaginieren: Sie sind eine Sonne. Wenn Sie sich selbst würdigen und Gründe fürDankbarkeit erinnern, dann laden Sie sich mit viel innerer Wärme und Strahlkraft auf.Wenn Sie dann in die Klasse oder ins Lehrerzimmer kommen, können Sie andere mitIhrer Wärme und Strahlkraft anstecken. Sie sind dann die Sonne, die jetzt Licht undWärme an andere e austeilt. tAchten Sie auf beide Seiten: Denken Sie häufig genug an Ihr Ziel: sich selbst aufladenund Energie weitergeben. Und: suchen Sie nach Anzeichen, dass andere etwasdavon spüren?Gutes Gelingen! Ihr Ziel könnte sicher auch für andere hilfreich sein. Deshalb bin ichgespannt, was Sie als nächstes berichten.36


Kooperative EntwicklungsarbeitAnstatt dass Ihr bedächtig steht,versucht´s zusammen eine Strecke!Wisst Ihr auch nicht, wohin es geht,so kommt ihr wenigstens vom Flecke!(Goethe)Ohn´ Risiko geht so was nie,niemals hat einer Garantie,zu landen dort, wohin er strebt.Wer das erfährt, der hat gelebt!(H. Lüning).


B. Sieland. Leuphana Universität Lüneburg. Phasenverbindende virtuelle Lerngemeinschaften für reflektierendePraktiker3838


Unter www.kess‐portal.de können Sie sich beim Umsetzensihres Vorsatzes unter Alltagsdruck coachen lassenHier können Sie unter einem Decknamen Ihren Vorsatz durch virtuelle Begleitung über 8 Wochen im Alltagverankern und sehen, wie andere ihre Ziele im Alltag verfolgen.reg.kess-portal.de--> Link um sich die Registrierungsanleitung herunterzuladen.anmeldung.kess-portal.de --> Link führt zur Registrierungkurse-sieland.kess.portal.de k l d --> Link führt direkt zum Forum für Coaching im Alltag39

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