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Schaufenster Kultur.Region Juli/August 2013 - Museen ...

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<strong>Museen</strong> / 44Kutschenmuseum Laa/ThayaDIE HOHE SCHULEDie Kutschenmuseum Laa hat nun einen neuen Standort im Zentrum von Laa.Über 100 Fahrzeuge erzählen ihre Geschichte.Leder. „Als ich die Victoria bekommen habe,waren es Funder-Platten.“ Die Lederkotflügelhat er selbst genäht, nämlich zwiefach. Damitdas Leder geschmeidig bleibt, wird es mitSeehundtran gefettet.Was die Wagenfabrikanten Cooper in England,waren die Brüder Binder in Paris. InWien war es die k. u. k. HofwagenfabrikSebastian Armbruster. Eine der letzten WienerCoupés von Armbruster, gebaut 1880,steht im Kutschenmuseum und stammt ausdem Schloss Atzenbrugg. Aus den Wagenbauernwurden um 1900 Automobilherstellerwie Cooper in England oder Lohner in Österreich.Die Trittstufen sind versenkt und klappen mit dem Öffnen des Wagenschlags aus.Kein Hufgeklapper, kein Schellengeläute, keinFluchen der Kutscher, kein Aufreißen desWagenschlags war zu hören. 110 Kutschenund Schlitten wurden mit einem Tiefladerübersiedelt – von der Peripherie in das Zentrumvon Laa an der Thaya.„Möbelhäuser sind mein Schicksal“, sagtWolfgang Satzer. Sein Kutschenmuseum warin einer ehemaligen Möbelhalle im Einkaufszentrumuntergebracht und hat nun imStadtkern von Laa seinen neuen Standort.Auch hier ein ehemaliges Möbelhaus, dafürdoppelt so groß. Tief im Inneren des Hausesbefinden sich alte Stallungen – hier stehennun die Prunkstücke: Kaleschen, WienerCoupés, Schlitten, Postkutschen, Victorias,Pirschwägen und Phaetons, Berlinen undZeiserlwagen, Landauer und Chaisen.Victoria und Klapp-PhaetonEin besonders feines Stück ist die Victoria,gebaut 1850 von den Gebrüdern Binder inParis, aus dem Besitz der Grafen Bardeau. Dagibt es einige Extras: die Hartgummireifen,ein Novum der damaligen Zeit, die achtfacheFederung mit elliptischen und C-Federn undeine besonders leichte Bauweise. So sind dieKotschirme nicht aus Blech, sondern ausHier ein Klapp-Phaeton, gebaut von derFirma M. Keslar um 1892. „Auf dem zweisitzigenWagen saß der Herr gemeinsam mitseiner Verlobten. Er hielt die Zügel und sieden Sonnenschirm. Und hinten“, Herr Satzerklappt aus der rückwärtigen Holzkiste einenNotsitz, „hier saß der Kutscher. Wenn dieHerrschaften dann ins Café gingen, um heißeSchokolade zu trinken, dann übernahm derKutscher das Gespann. Natürlich musste erpünktlich gestellt sein, dafür gab es die Kutscheruhr.“Livreen und Hüte, Fellsäcke undStrohüberschuhe der Bierkutscher (natürlichaus der Laaer Brauerei), mit Briketts geheizteReiseöfen, Bärenfellmäntel, Engelsgeläut unddas ganze Rundherum aus der „guten, altenZeit“ fehlen nicht. Das Engelsgeläut sind versilberteSchellen. Maria Theresia ordnete an,dass auf jedem Schlitten der Sicherheit wegenmindestens eine Schelle angebracht seinmusste.schaufenster / <strong>Kultur</strong>.<strong>Region</strong> / <strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2013</strong>

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