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Sonderheft - Zebra

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Jahresbericht 2006gruppe, aber auch die Rahmenbedingungenund rechtlichen Voraussetzungen, bestimmendie Angebotsgestaltung der Beratungsstelle.Mioara GirlasuLeiterin des BereichsMigration - IntegrationSo reicht die Kooperation mit dem ArbeitsmarktserviceGraz/Steiermark bis indas Jahr 1990 zurück, als AsylwerberInnen,die damals unser Hauptklientel bildeten,Zugang zum Arbeitsmarkt bekamenund daher die Arbeitssuche zentraler Inhaltder Beratung wurde. Nach wie vor ist dieUnterstützung bei der Arbeitssuche unddie Vorbereitung der KlientInnen auf denEinstieg in den Arbeitsmarkt eines unsererChristophHocheggerZivildiener im BereichMigration - Integrationwichtigsten Angebote. Aufgrund der gesetzlichenSituation wird sie aber vorwiegendfür ZuwanderInnen und für anerkannteFlüchtlinge relevant. Innerhalb dieserAMS-Kooperation gibt es auch das so genannteClearing, das von ZEBRA durchgeführtwird. Das AMS – Graz schickt dieMigrantInnen zu ZEBRA, um eine Abklärungder individuellen Situation (Qualifikation,Fähigkeiten, Ressourcen) zu erhaltenund dann entsprechende Maßnahmen(Arbeitssuche, Sprachkurse, Qualifizierung)vornehmen zu können.Edith AbaweBeraterin im BereichMigration - IntegrationAndere Angebote kamen hinzu, wurdenaufgrund von Analyse, Nachfrage und Bedürfniserarbeitet und erstellt. So wurde imletzten Jahr ein eigenes Beratungsangebotfür MigrantInnen entwickelt, die sich selbständigmachen und eine Firma gründenwollen. (Siehe auch Bericht Seite 16.) AndereBeratungs- und Betreuungsangebote,die im Laufe der Jahre entwickelt wurden,sind beispielsweise die Familienberatung,ein Bewerbungstraining, Qualifizierungsberatungoder die Beratung in asyl- und fremdenrechtlichenFragen.Mit Kategorien nicht zubeschreibenDie Menschen, die unsere Beratungsstelleaufsuchen, lassen sich durch die Kategorien„Migrant/in“, „Asylwerber/in“ oder„Flüchtling“ nicht beschreiben. Es sind Menschenunterschiedlichsten Alters, vom Jugendlichenbis hin zur PensionistIn. In ihrenHeimatländern haben sie verschiedeneAusbildungen erworben und Berufe ausgeübt.Einige hatten kaum die Möglichkeiten,eine Schule zu besuchen, andere bringeneinen Universitätsabschluss mit. Manchevon ihnen verfügen über alle Eigenschaften,die man braucht, um sich schnellam Arbeitsmarkt zu integrieren, anderewerden aufgrund von Traumatisierung, Erkrankungenoder Alter kaum mehr Chancenhaben, eine Arbeitsstelle zu finden undzu behalten. Ein Teil unserer KlientInnen istgerade erst in Österreich angekommen,steckt noch mitten im Prozess des Abschiedsund der Neuorientierung. Für andereist Österreich schon lange zum Lebensmittelpunktwenn, auch nicht unbedingtzur Heimat geworden.Hauptanliegen ArbeitssucheDer 21jährige Nigerianer I.A. lebt seit dreiJahren in Österreich. Er kam im Rahmeneiner Familienzusammenführung nachGraz, da sein Vater, ein gebürtiger Nigerianer,bereits eingebürgert war.Im Juli 2006 wurde er bei ZEBRA„gecleared“*. Nachdem er die vergangenenzwei Jahre genutzt, und diverseDeutschkurse besucht hatte, waren seineDeutschkenntnisse bereits gut. SeinHauptanliegen war die Arbeitssuche, daer aber noch über keinerlei Berufsqualifizierungverfügte, gestaltete sich diese alsäußerst schwierig. Im Einvernehmen mitdem Klienten suchten wir Stellen, für diekeine speziellen beruflichen Qualifikationenvorausgesetzt wurden. Da aber auchin diesem Bereich Kenntnisse über Bewerbungstechnikennotwendig sind, hatI.A. mehrfach an unserem Bewerbungstrainingteilgenommen.Der Klient kam sehr regelmäßig zu denvereinbarten Einzel– und Gruppenterminenund war auch selbständig – überFreunde und Bekannte – auf Arbeitssuche.Aufgrund seines Einsatzes und seinerMotivation war es ihm möglich, nachmehreren Vorstellungsgesprächen imDezember 2006 zu einer Ganztagsstellein einem großen Grazer Reinigungsunternehmenzu kommen.Dies war ihm ein großes Anliegen, dennparallel dazu liefen über uns die Antragstellungenfür die Familienzusammenführungder Ehefrau und des kleinen Sohnes,die bis jetzt noch in Nigeria leben. Es isthierfür nicht nur die Arbeitsaufnahme,sondern auch die Höhe des monatlichenEinkommens relevant.*Clearing: Neudeutsch für eine Abklärungder Situation und das Entwickelnvon Perspektiven.Diba MollDolmetscherin imBereich Flucht & AsylInterkulturelle Kompetenz ist einer derSchlüsselbegriffe, wenn es um die Arbeitmit Flüchtlingen und MigrantInnen geht.Der Begriff beschreibt mehrere Dimensionenvon Kompetenz und Wissen. Am wichtigstenfür unsere tägliche Arbeit ist es ausunserer Sicht, sich die Fähigkeit zu erwerbenund zu behalten, jeden/jede Klient/inals Individuum wahrzunehmen, seine/ihrespezifischen Probleme, Anliegen und Bedürfnissezu begreifen. Und eines der zentralenZiele der Beratungsstelle ist es, dieKompetenzen und Ressourcen der Menschen,die als ZuwanderInnen und Flüchtlingezu uns kommen, zu erhalten und zustärken und sie auf dem Weg zu einemselbstbestimmten Leben zu begleiten. •6

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