27. Mai 2012 - aha-Magazin

v. links Nora Goldhammer, Mayssan Iskandar, Dr. Rüdiger Krüger, Freya Schweer.
60 Werke wurden versteigert
Kunstauktion der Werkstatt Bleichhäuschen
// Rheda-Wiedenbrück (wl). Die achte Kunstauktion des Bleichhäuschens
war mit Abstand bislang die Beste. Es wurden Kunstwerke
im Wert von rund 5.700 Euro versteigert. Mehr als 80 Besucher
zum teil von weit her wie aus Düsseldorf, Köln und Essen
fanden den Weg in die Orangerie am Schloss Rheda, davon haben
sich 47 Personen eine Bieternummer geben lassen. Auktionator
Dr. Rüdiger Krüger hatte alle Hände voll zu tun, denn über
60 Werke gingen unter den Hammer. Viele der Kunstinteressierten
steigerten aktiv mit, so dass die meisten der verkauften Arbeiten
über das Mindestgebot hinaus weggingen. Das Höchstgebot
erzielte das Bild der heimischen Künstlerin Barbara Körkemeier
»Die Ruhende«. 420 Euro brachte dieses, Tempera auf
Leinwand, gemalte Bild ein. Und auch die Werke von Bernhard
Sprute aus Bad Oeynhausen, die mit 50 Euro Mindestgebot angesetzt
waren, wechselten zum Teil für 220 Euro den Besitzer. Die
Kunstauktion wurde vom ursprünglichen Termin Anfang Dezember
auf Anfang März verlegt, was alle Beteiligten als sehr positiv
empfanden. Die Resonanz gab dem Veranstalter auf jeden Fall
mit der Terminwahl recht. »Wir machen auf jeden Fall mit der
Kunstauktion weiter und werden den Termin jetzt immer in das
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März 2012 //
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erste Quartal des Jahres legen«, erzählt die rundherum zufriedene
Bleichhäuschen-Chefin Melanie Körkemeier. Als Krüger mit
den ersten Bildern von Norbert Bücker begann, hob sich nicht eine
einzige Bieternummer in die Höhe. Das war zunächst ein frustrierender
Start, doch bei der zweiten Künstlerin Marta Colombo,
die kleine gerahmte zierliche Zeichnungen anbot, wurden
gleich alle vier von einem Bieter ersteigert. »Da haben wir einen
echten Colombo-Fan unter uns«, meinte Krüger schmunzelnd.
Danach kam die Auktion schnell in Gang. Bei manchen Werken,
wenn so gar keine Resonanz zu spüren war, blieb er hart, denn
verramschen wollte Krüger die Kunst nicht: »Dafür ist sie mir zu
schade«. Auch Melanie Körkemeier steigerte mit, hatte sie sich
doch im Vorfeld in einige Werke förmlich verliebt. Das kleine grüne
Papstmodell aus Wachs in der Fischdose von der jungen
Künstlerin Miriam Jonas ging für 160 Euro weg. Etwas schwer taten
sich die Besucher zunächst mit einigen Fotografien. Da musste
Krüger ganz schön reden, um die Makro-Fotografien von Timo
Klos, der Staubaufwirbelungen mit der Kamera festgehalten
hat, oder die auf MDF aufgezogenen Makro-Prints von Frank Linke,
zu versteigern. Die Fotografien von Nadja Verena Marcin jedoch,
die in New York lebt und arbeitet, hatten schnell Liebhaber
gefunden. Die vier Bilder gingen pro Stück nicht unter 160
Euro weg. »Es macht heute richtig Spaß, wir kommen langsam
in Fahrt«, meinte Krüger und veräußerte Schlag auf Schlag Bilder
und Objekte. Für die reibungslose Durchführung sorgten Mitarbeiter
des Bleichhäuschens sowie das Team der Flora Westfalica.
Die Künstler, die Werke für die Auktion zur Verfügung gestellt haben,
sehen das in erster Linie als Sponsoring für das Bleichhäuschen
an. Einige haben dem Bleichhäuschen die Bilder auch für die
Versteigerung geschenkt, weil sie von der guten Arbeit der kleinen
Kunstwerkstatt überzeugt sind. Melanie Körkemeier
wünscht sich für die Zukunft, dass auf die Arbeiten, die zum Teil
für absolute Schnäppchenpreise weggehen, noch mehr geboten
wird. Sie fühlt sich auch ein Stück den Künstlern gegenüber verantwortlich
und weiß auch, wie die Arbeiten in Galerien gehandelt
werden. Dennoch ist sie mit dem Erlös, von dem 2.850 Euro
für die Arbeit des Bleichhäuschens bleiben, mehr als zufrieden.