Digitale Wirtschaft zwischen Trojaner und TTIP

fizierung für einen neuen Exportmarkt
unter Herausgabe sensibler interner
Dokumente beantragt, die Cloud bei
einem unbekannten Anbieter preiswert
gemietet, die Dienstmails im Ausland
über das Hotel-WiFi oder über
Hotspots zügig gecheckt oder eine
App kurz auf das Geschäftshandy geladen:
sehr viel schneller als man denkt,
kann man Unbefugten die Tür öffnen;
vertrauliche Kommunikation wird so
einsehbar und schnell angreifbar.
Keine einheitlichen Standards
Umfragen verschiedener Institutionen
verdeutlichen dabei das Dilemma, vor
dem viele Firmen, vor allem im mittelständischen
Bereich, scheinbar stehen:
auf der einen Seite besitzen viele Unternehmen
zwar formale Vorgaben und
Richtlinien zur IT-Sicherheit, die gelebte
Praxis ist jedoch eine andere. Die
Auslegung der Richtlinien scheint individuell
durch den jeweiligen Mitarbeiter
zu erfolgen. Dies ist jedoch unter
anderem auch ganz einfach dem Pragmatismus
geschuldet, wenn man in
anderen Ländern operiert und auf ein
funktionierendes Netz angewiesen ist.
Nur wenige
Unternehmen haben
einen standardisierten
IT-Schutz
Dies verdeutlicht auch
eine Studie der Price Waterhouse
Coopers-Aktiengesellschaft,
wonach
nur circa 20% der befragten
Unternehmen
einen systematischen standardisierten
IT-Schutz aufweisen, der von allen Mitarbeitern,
von der Zentrale bis zu den
ausländischen Tochterunternehmen,
durchgehend und einheitlich befolgt
wird. Doch gerade bei international
agierenden Unternehmen scheint die
Frage sich nicht um das ob, sondern
um zeitliche Aspekte zu drehen, bis
auch diese von einem Cyberangriff in
Form von Spionageaktivitäten betroffen
sein werden. Umsatzeinbußen im
Sinne von Know-How-Verlusten, verlorenen
Ausschreibungen, Plagiaten
oder dem Verlust des ERP-Systems
wären wiederum klassische Folgen,
unter denen die betroffenen Unternehmen
leiden werden. Auf
der anderen Seite wird
von Unternehmen oftmals
das Kostenargument
für eine erhöhte
IT-Sicherheit vorgetragen;
trotz allgegenwärtigen Gefahrenbewusstseins
scheinen die Gefahren in
der Wahrnehmung somit doch zu abstrakt,
um weitergehende Investitionen
zu rechtfertigen.
Dabei gibt es viele Möglichkeiten, diesen
Gefahren zu begegnen, und ihre
Auswirkungen in der Praxis auf ein
Minimum zu begrenzen: das permanente
Lokalisieren und Schließen von
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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Juli 2015 7