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TG-Report 1 / 2009 als pdf-Datei (ca - TG Biberach

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über die Nordspitze Schottlands<br />

zu ersparen, wurde der<br />

Kanal von 1803 bis 1822 vom<br />

schottischen Architekten Thomas<br />

Telford gebaut. Allerdings<br />

verlor er seine wirtschaftliche<br />

Bedeutung sehr schnell durch<br />

wachsende Schiffsgrößen, da<br />

diese nicht mehr durch die<br />

Schleusen passten. Heute befahren<br />

nur noch wenige<br />

Frachtschiffe den Kanal durch<br />

das Great Glen. Er dient<br />

hauptsächlich der Erholung<br />

und dem Tourismus, wobei damit hauptsächlich<br />

Segel- und Hausboote gemeint<br />

sind. Letztere kann man sich wochenweise<br />

mieten und damit durch die abwechslungsreiche<br />

Landschaft tuckern. Im Sommer<br />

eignet sich die Gegend gut für<br />

Wandertouren und zum Radeln.<br />

For safty reasons<br />

Um die Höhenunterschiede zwischen den<br />

Lochs und zu den Meeren zu überwinden,<br />

wurden 29 Schleusen gebaut und<br />

zahlreiche Drehbrücken für den querenden<br />

Straßenverkehr installiert. Die<br />

Schleusenstationen zeigen sich bestens<br />

herausgeputzt, allerdings nützt dies Paddlern<br />

wenig: „for safty reasons“ bleiben die<br />

Tore geschlossen. Ob die Andeutung eines<br />

Schleusenwärters, dass sich dies<br />

<strong>2009</strong> ändern könnte, nur unserer Beruhigung<br />

diente, bleibt abzuwarten. Für uns<br />

bedeuten die Sicherheitsbedenken zehn<br />

Umtragungen (400 – 1500 Meter) und die<br />

Mitnahme von Bootswagen.<br />

Neptuns Stair<strong>ca</strong>se<br />

Die Schleusentreppe des Meeresgottes<br />

überwindet vom Fjord Lorne über 8 Stufen<br />

auf einer Länge von 1,5 km 20 Höhenmeter.<br />

Der Kanal ab Banavie ist beidseitig<br />

dicht bewachsen und damit herrlich<br />

windgeschützt. Immer wieder wird der<br />

Blick auf die Berge frei gegeben und wir<br />

kommen gut voran. Eine architektonische<br />

Besonderheit ist ein Aquaedukt, über<br />

welchen der Kanal den River Loy in 10<br />

Metern Höhe überquert.<br />

Wer erwartet hat, in Garlochy, dem Übergang<br />

in den Loch Lochy einen Ort vorzufinden,<br />

ist enttäuscht. Eine Schleusenstation,<br />

eine Drehbrücke und wenige kleine<br />

Häuschen ducken sich hier in die Landschaft.<br />

Sehr spät finden wir heute am Westufer<br />

des Loch Lochy einen halbwegs geeigneten<br />

Übernachtungsplatz. Mit Spaten<br />

und Paddeln schaufeln wir den Kies in<br />

Reichweite des Ufers zu einigermaßen<br />

ebenen Flächen zusammen, auf denen<br />

wir im letzten Licht schnell die Zelte aufspannen.<br />

Nein, hier kann es keine Tide<br />

geben, die das Wasser um einen Meter<br />

ansteigen lässt. Aber was bewirkt der<br />

Regen, der nachts auf die Zelte prasselt<br />

und über Zuflüsse einfliesst? Und welche<br />

Auswirkungen hat der Wind, der jetzt<br />

die Wellen Richtung Zelte drückt? Die<br />

Stirnlampe zeigt um zwei Uhr morgens<br />

jedenfalls ein bedrohliches Bild, das mir<br />

den Schlaf raubt.<br />

Umsonst, wie sich in der Morgendämmerung<br />

zeigt. Doch zum „Nachschlafen“<br />

bleibt keine Zeit. Bei starkem Regen und<br />

kaltem Rückenwind paddeln wir zu den<br />

„Laggan Locks“ und nach dem Umsetzen<br />

durch den herrlichen Loch Oich. Mit seinen<br />

uralten Wäldern voll knorriger Weiden<br />

und seinen zahlreichen Inseln wirkt<br />

der See wie ein verwunschenes Labyrinth.<br />

Nebel und tief dahinfliegende Wolken verstärken<br />

den mystischen Eindruck.<br />

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