Ausgabe 15/2015
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Zehnter Turnierstart in diesem Jahr und das zehnte Mal ungeschlagen: Kristina Bröring-Sprehe, wie die<br />
28-Jährige seit ihrer Hochzeit heißt, und ihr 14-jähriger Hannoveraner Desperados FRH spielten auch<br />
auf dem Hagener Viereck in einer anderen Liga und überwanden als einziges Paar die 80 Prozent-<br />
Marke (81,16). Immer schön in der Anlehnung und fehlerfrei meisterte der bildschöne Hengst das<br />
Prüfungspensum und ließ sich durch starken Wind und das Klappern der Tribünen und Zeltdächer nicht<br />
aus dem Tritt bringen. „Der Wind hatte schon Auswirkungen, Desperados war auf dem Abreiteplatz viel<br />
kerniger als sonst, aber in der Prüfung lief dann alles bestens“, erzählte sie.<br />
Auch Isabell Werths Hannoveraner Don Johnson machte seinen „Job“ auf dem Viereck vorbildlich. Wie<br />
schon bei den Deutschen Meisterschaften in Balve absolvierte der mächtige braune Wallach das<br />
Prüfungspensum dynamisch und fehlerfrei (77,44 Prozent) – Platz zwei. „Mit kontrolliertem Risiko“ sei<br />
sie geritten, so Isabell Werth. Ein Fehler in der Galopptour des niederländischen Hengstes Unee BB<br />
kostete Jessica von Bredow-Werndl ein paar Punkte, aber ansonsten gelang eine schöne Prüfung, in<br />
der der Hengst besonders in der Piaffe punkten konnte. „Man hatte mir vorher gesagt, dass ich im<br />
Grand Prix alles richtig machen muss. Insofern war das jetzt die wichtigste Prüfung dieses<br />
Wochenendes“, sagte die 29-Jährige aus dem oberbayerischen Aubenhausen. Immerhin ging es in<br />
Hagen auch um die Nominierung für die Europameisterschaft Mitte August in Aachen. Dort fällt die<br />
Entscheidung über die Mannschaftsmedaille ebenso im Grand Prix. Mit 76,68 Prozent auf dem<br />
Hagener Viereck war Jessica von Bredow-Werndl jedenfalls mehr als zufrieden: „Das ist mein<br />
international bislang bestes Grand Prix-Ergebnis.“<br />
Nicht glücklich war hingegen Hubertus Schmidt, der Pechvogel des Tages. Nach sehr gutem Auftakt, in<br />
dem es für einige Lektionen seines Trakehner Hengstes Imperio über 80 Prozent gab, musste das Paar<br />
einem heftigen Wolkenbruch trotzen. Die stürmischen Sintfluten brachten Reiter und Pferd zwar nicht<br />
ganz aus dem Konzept, aber so manche Lektion wäre unter normalen Bedingungen wohl weit besser<br />
gelungen. So blieben nur 72,5 Prozent als Streichergebnis fürs deutsche Team.<br />
Das „Länderspiel“ der Dressurreiter, dem leider die besten Paare aus Großbritannien und den<br />
Niederlanden ferngeblieben waren, dominierten zwar sehr klar die deutschen Aktiven, aber zwischen<br />
den nachfolgenden Teams entwickelte sich ein spannender Kampf. Die Dänin Anna Kasprzak<br />
entschied als letzte Reiterin die Rangierung. Mit ihrem 16-jährigen Wallach Donnperignon lieferte sie<br />
das beste Resultat für ihr Team (76,0) und brachte Dänemark auf den zweiten Platz. Hinter den<br />
drittplatzierten Spaniern (2<strong>15</strong>,78) folgten die Mannschaften aus Russland (213,5), der Schweiz<br />
(211,04), den Niederlanden (210,36), den USA (210,0) und Großbritannien (205,84).<br />
Neben dem Nationenpreis (O-Tour/CDIO5*) stand in Hagen auch die sogenannte I-Tour (CDI4*) im<br />
Fokus des Interesses. Mit besonderer Spannung wurde der Auftritt eines Pferdes erwartet, das zuletzt<br />
beim CHIO Aachen 2014 zu sehen war: Der <strong>15</strong>-jährige niederländische Hengst Totilas v. Gribaldi und<br />
sein Reiter Matthias Alexander Rath (Kronberg) feierten in Hagen ein Comeback, das die Richter mit<br />
80,36 Prozent im Grand Prix honorierten. „Wir wissen, dass wir noch an den Feinheiten arbeiten<br />
müssen und brauchen auch noch etwas Prüfungsroutine, aber ich bin sehr zufrieden“, sagte der 31-<br />
jährige Rath. Auch der zweite Sieg ließ nicht lange auf sich warten. Trotz kleiner Fehler, wie eine<br />
„wackelige“ Grußaufstellung, Patzer in den Einerwechseln und in der Pirouette kam das Paar auch im<br />
Grand Prix Special knapp über die 80-Prozent-Marke. Mit 80,039 Prozent verwiesen Rath und Totilas<br />
Anabel Balkenhol mit Dablino mit 76,353 Prozent sowie Fabienne Lütkemeier mit D’Agostino FRH mit<br />
75,549 Prozent auf die Plätze und sicherten sich damit ihre Nominierung für die Europameisterschaften<br />
in Aachen. hen<br />
Para-Equestrian<br />
Longlist für EM Para-Equestrian aufgestellt<br />
Warendorf (fn-press). Für die Para-Dressurreiter führt auch 20<strong>15</strong> der Weg zum Championat wie<br />
schon im Vorjahr in die Normandie. Vom 17. bis 20. September werden die<br />
Europameisterschaften in Deauville ausgetragen. Bereits jetzt gab der Para-Equestrian Beirat<br />
des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) die Longlist für den Start in Frankreich<br />
bekannt. Die endgültige Entscheidung fällt am 17. August.