KUNSTINVESTOR Heft Nr. 4 [AUSGABE APRIL 2015]
Kunst als Kapitalanlage Chefredakteur: Michael R. Minassian
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13 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Spannende Bietergefechte<br />
für die zeitgenössische<br />
Kunst im Auktionshaus<br />
‘im Kinsky’<br />
Die 105. Auktion mit vollbesetztem Saal bestätigte<br />
einmal mehr die hohe Nachfrage nach der Kunst nach<br />
1945 und lieferte hauptsächlich am Telefon spannende<br />
Bietergefechte.Ungewöhnliches bzw. Seltenes<br />
verbunden mit hoher Qualität fand wie immer<br />
ambitionierte Sammler. Hans Staudachers überdimensionale<br />
Hommage an die freie Malgestik von 1959 ging<br />
für € 35.000 (KP € 44.100) an ein österreichisches<br />
Museum, private Sammler aber wetteiferten umPeter<br />
Proksch‘ phantastisches Gemälde der „Vier Elemente“<br />
mit seiner malerischen Detailfreude (neuer Rekordpreis<br />
von € 30.000/ KP € 37.800) oder um Rudolf<br />
Stingels blauem Zweifel an der Malerei bis € 33.0000<br />
(KP € 41.580). Wie zu erwarten fand das Angebot<br />
von Franz West großen Anklang, sein Gipsobjekt in<br />
Funktion einer Maske von 1982 erzielte mit € 45.000<br />
(KP € 56.700) den höchsten Zuschlag. Einen<br />
Rekordpreis von € 160.000 (KP € 201.600) erzielte Fritz<br />
Wotrubas monumentale Bronze „Große Skulptur“ von<br />
Fritz Wotruba und die kleine, und in sich überaus<br />
harmonische Figur II von 1961 kletterte auf<br />
beeindruckende € 30.000 (€ 37.800). Phänomenal wie<br />
der Titel des Bildes („Phenomena Saladin’s Robe“) von<br />
Paul Jenkins endete, war das Bieten für das<br />
farbkräftige wie wunderbar fein fließende Gemälde<br />
dieses bedeutenden Vertreters des abstrakten<br />
Expressionismus . Von € 15.000 auf 35.000 (KP €<br />
44.100). Bereits im Vorfeld sorgten die 289 politischen<br />
Karikaturen von Paul Flora für Aufsehen! Die in 22<br />
Konvolute eingeteilten Originalentwürfe für die Tiroler<br />
Tageszeitung fanden alle ihren Käufer und gehen auch<br />
fast geschlossen in eine neue private Sammlung über!<br />
Der Durchschnittspreis lag bei € 4.000, in Summer<br />
erzielte die Sammlung rund € 90.000 (€ 114.200). Der<br />
Abend wurde zu einem späten Triumph für den lange<br />
vergessenen und wenig vertretenen Künstler Helmut<br />
Leherb: bei seinen Gemälden ließen Bieter nicht locker<br />
bis Ergebnisse von € 45.000/ KP € 56.700 („Le roi c’est<br />
moi“) und € 38.000/ € 47.880 („Kattowitzer Madonna“)<br />
erzielt wurden. Ein Museum sicherte sich zwei von<br />
Leherbs surrrealistisch veränderten Modepuppen<br />
(„Zeitzerstörungs-Skulptur“, € 10.000/ KP € 12.600)<br />
sowie einen Kleiderständer aus seinem<br />
„Zeitzerstörungsmanifest“. (Foto: © Auktionshaus im<br />
Kinsky)