63. Unterfränkische Einzelmeisterschaften - Schachklub Schweinfurt ...
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SIMULTAN IN SCHWEINFURT<br />
Bereits in den zwanziger Jahren lud der SK 1893 die Großmeister Dr. Tarrasch, Bogoljubow,<br />
Sämisch, Spielmann, Mieses und den Internationalen Meister Dr. Seitz zu Simultanveranstaltungen<br />
nach <strong>Schweinfurt</strong> ein.<br />
1958 gab es im Gerbersaal eine Simultanveranstaltung des russischen GM Boleslawsky gegen 46<br />
Spieler des <strong>Schachklub</strong>s, der 38 Partien gewann, eine verlor und sieben remisierte.<br />
Am 12.11.1963 gab es ein großartiges Simultanspiel von Sigmund Wolk, Fünfter der Deutschen<br />
Meisterschaft und Deutscher Dähnepokal-Sieger 1957 und 1959, im Freizeitsaal der Firma<br />
Kugelfischer Georg Schäfer & Co. Meister Wolk setzte nach 5½ Stunden 23 Spieler schachmatt<br />
und verlor nur gegen Patzer (SK 1893). Stock (Schachgruppe Kugelfischer) sowie Fischer,<br />
Bläske, Huttner (SK 1893) rangen dem Meister ein Remis ab. Auch beschlagene Schachkenner<br />
bewunderten, wie Wolk kleinste Stellungsvorteile systematisch zum Enderfolg ausbaute.<br />
Nur vierzehn Tage später gastierte der ungarische Großmeister<br />
Gedeon Barcza im Jugendfreizeitsaal der Firma Georg Schäfer<br />
& Co. und spielte fünf Stunden lang gegen 40 Akteure groß<br />
auf. Der sympathische Ungar setzte 31 seiner Gegner matt,<br />
verlor vier Partien und musste sich fünfmal mit einem Remis<br />
zufrieden geben.<br />
Fritz Schäfer, der jüngste Sohn von Fabrikant Dr. Schäfer, H.<br />
Sacher (beide Oberrealschule), Lampert (Kugelfischer) und<br />
Spatzek (Fichtel & Sachs) entrissen Barcza den Sieg. Gegen<br />
Oskar Emmert (Kugelfischer), Koch (SK 1893), Brünner<br />
(Oberrealschule) Prof. Ehrler (SK 1893) und Bebersdorf<br />
(Fichtel & Sachs) gelang GM Barcza nur ein Unentschieden.<br />
Am 18.03.1965 gab es die größte Schachdemonstration<br />
in der Geschichte der Kugellager-<br />
Stadt; der amtierende Weltmeister Tigran<br />
Petrosjan begeisterte die <strong>Schweinfurt</strong>er. Für die<br />
hiesigen Schachfreunde war es „das Erlebnis<br />
des Jahrhunderts“! Der große Saal des Evangelischen<br />
Gemeindehauses erwies sich fast als zu<br />
klein, um Hunderte von Schachfans aufzunehmen.<br />
Dieses Aufgebot und die Begeisterung<br />
steht in der Geschichte des <strong>Schweinfurt</strong>er<br />
Schachs als einmalig da.<br />
Petrosjan kämpfte ab 19.44 Uhr gegen 43 Gegner, der spätere 7. Fernschach-Weltmeister Estrin<br />
übernahm weitere 24 Bretter und der Bamberger Großmeister Lothar Schmid spielte gegen 31<br />
Schachfreunde. Nach 2 Stunden und 33 Minuten war der Weltmeister bereits fertig, so dass 30<br />
Siege und 9 Remis (Willi Nowack, Karl Schmitt, Horst Oberhoff von Franken; Joachim Patzer,<br />
Hans Ehrler, Hanns Pfriem und Christian Cimbollek von SK 1893; Theo Braun und Günther<br />
Menziger von Kugelfischer) eine gute Ausbeute waren. Michael Schneider (Franken), Dieter<br />
Leipold (Ostheim), Ernst Wohlleben (Kugelfischer) und Kurt Lohrey (SK 1893) gewannen!<br />
Fernschachmeister Estrin benötigte für seine 24 Partien zwölf Minuten länger. Nur eine Partie,<br />
gegen Andro Caric (Franken), musste er aufgeben. Ein Remis erreichten Claus Bebersdorf (Franken),<br />
Schneider (Maßbach), Walter Hahn, Hans Ernst und Wenzel Neubauer (alle SK 1893).<br />
Lothar Schmid kämpfte am längsten und war erst kurz vor 23 Uhr zum Abschluss gekommen.<br />
Dafür erzielte er mit 30 Siegen eine nahezu perfekte Ausbeute. Nur gegen Hans Moll (Franken)<br />
verlor er. Im Anschluss an die Veranstaltung erfüllten Petrosjan und auch Estrin alle Wünsche<br />
und Bitten der zahlreichen Autogrammjäger.