Als Dinosaurier Deutsch-Ostafrika beherrschten - Golf Dornseif
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Kolonnen von 10 bis 25 Männern teilte man jeweils für Grabungsabschnitte ein. Etwa 20 Eingeborene befassten<br />
sich ständig mit der Vorbereitung von Verpackungsmaterial: es musste Bambus im Busch geschlagen werden,<br />
Bäume verarbeitete man zu Brettern im Sägewerk. Zwei Schmiede sorgten für den guten Zustand der metallischen<br />
Werkzeuge. 20 Knaben betätigten sich als Quellwasserschöpfer. Mehrere Eingeborene mit Schulausbildung<br />
machten wichtige Schreibarbeiten im Camp, halfen beim Katalogisieren usw.<br />
Das Aussuchen der Knochen kam nur während der Trockenheit zustande, wenn das Gras trocken<br />
genug war, um abgebrannt zu werden. Die Fundorte der Knochen waren meistens den „Adleraugen“<br />
der Schwarzen zu verdanken, denen Prämien zugute kamen. Im Jahr 1911 hatte der Forscher Dr.<br />
Hennig erhebliche Probleme in Makangaga bei Kilwa, weil damals das hohe Gras wegen heftiger<br />
Regenfälle nicht „abgefackelt“ werden konnte. Über viele Wochen verlief die Suche nach Saurierknochen<br />
erfolglos, weil keine Sicht existierte.<br />
Die Wahl der Plätze zum Ansetzen von Grabungen bestimmten zwei Gesichtspunkte: Am einfachsten<br />
war es, an jenen Stellen, wo Knochen durch die abspülende Wirkung der Regenwässer aus dem<br />
Boden heraus gewaschen da lagen, einfach weiter zu suchen. Die andere Methode bestand darin,<br />
durch Ausheben von Schürfgräben oberflächlich nicht erkennbare Knochen-Ablagerungen in einiger<br />
Tiefe auszuspüren. Die schwere doppelarmige Hacke und die Schaufel wandte man an, wenn es sich<br />
darum handelte, durch Entfernen knochenleerer Gesteinsformationen in die darunter liegende Knochen<br />
führende Schicht vorzudringen, oder wenn die an einem Grabenrand aufgehäufte Erde entfernt<br />
werden musste, um eine Erweiterung des Grabens vornehmen zu können.<br />
War durch derartige „rohe Arbeit“ in einem Graben eine Knochen führende Schicht angeschnitten,<br />
räumten die Schwerarbeiter das Feld und machten Platz für die angelernten Präparatoren oder<br />
„Feinmechaniker“ vor Ort. Man grub zunächst vorsichtig weiter mit Hacken ohne Stiele in kniender<br />
Haltung oder sitzend, unterstützt durch Meißel und Messer. Mitunter musste man bis zu drei „Stufen“<br />
behutsam überwinden beim Ausschachten. Gesteinswände bis zu 10 Meter Höhe drohten dabei<br />
einzustürzen. Geflechte aus Baumstämmen und Bambusrohr schützten die Arbeiter durch<br />
Abstützungen.<br />
Abtransport der Ausgrabungen